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Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,
Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena
ZUGSPITZ-JUBILÄUM
200 Jahre Erstbesteigung
Künstlerin Sani Kneitinger
2020 | www.zugspitze.com
Sommer 2020 | www.zugspitze.com
GRENZENLOS- App
GRENZENLOS
Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,
Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena
GRENZENLOS-App
ZUGSPITZ-JUBILÄUM
BERGE AUF LEINWAND
SPANNENDE EINBLICKE
8 200 Jahre Erstbesteigung 26 Künstlerin Sani Kneitinger 36 Die Faszination Seilbahn
360° Sommerfreude
GRENZENLOS-App
Sommer 2020 | www.zugspitze.com
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Sommer
Gästemagazin für Garmisch-Partenkirchen,
Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena
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BERGE AUF LEINWAND
SPANNENDE EINBLICKE
8 26 36 Die Faszination Seilbahn
360° Sommerfreude
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BERGE AUF LEINWAND
SPANNENDE EINBLICKE
8 26
ZUGSPITZ-JUBILÄUM
200 Jahre Erstbesteigung
Künstlerin Sani Kneitinger
36 Die Faszination Seilbahn
360° Sommerfreude
02 / BUNTER MIX
BÜHNE. BAR. RESTAURANT. CASINO.
GROSSES SPIEL
IN GARMISCH-PARTENKIRCHEN
NEU:
FREIER EINTRITT
AUFGRUND CORONA
EINGESCHRÄNKTER
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SIE SICH UNTER
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Die Spielbank Garmisch-Partenkirchen bietet die Möglichkeit, individuelle Veranstaltungen bis 120 Personen
im hauseigenen Eventraum durchzuführen. Ob Firmenevents, Empfänge, Weihnachtsfeiern, Junggesellenabschiede
oder Geburtstagsfeiern – mit einem Event in der Spielbank treffen Sie immer die richtige
Wahl! Freuen Sie sich zusätzlich auf das besondere Ambiente in unseren Spielsälen sowie auf Wunsch auch
auf eine individuelle Einweisung bei Roulette, Poker, Black Jack und DICE 52. Unsere professionellen
Croupiers vermitteln Ihnen die Atmosphäre von Las Vegas mitten in Bayern. Lassen Sie sich an unseren
Bars mit großzügigem Restaurantbereich verwöhnen. Zudem bieten wir Ihnen im angrenzenden Restaurant
Alpenhof eine große Bandbreite kulinarischer Leckerbissen - von bayerischen Spezialitäten
bis zur Haute Cuisine.
Erleben Sie Außergewöhnliches. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!
Ihr
Peter Eursch, Direktor
Am Kurpark 10 | 82467 Garmisch-Partenkirchen | Telefon 08821 95990
Öffnungszeiten: täglich von 12 bis 3 Uhr | Opening hours: Mon-Sun: 12pm - 3am
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EDITORIAL / 03
Sie stecken hinter dem
Gästemagazin GRENZENLOS
(v. l.): Birgit Linder, Leitung PR
und Kommunikation Tiroler
Zugspitz Arena; Petra Fraune,
Geschäftsführung Tiroler
Zugspitz Arena; Renate Nowak,
Teamassistentin; Sandra von
Löbbecke, Pressearbeit
Grainau; Ursula Abele,
Koordination Veranstaltungen
Grainau. Nicht im Bild:
Elisabeth Brück, PR und
Kommunikation Garmisch-
Partenkirchen Tourismus.
Liebe Leserin,
lieber Leser!
English Summary
Dear guests, we are living in strange,
unpredictable times, and the tourism
industry is also severely affected,
which is why we have just two options:
to bury our heads in the
sand or simply make the best of it.
And if we’re being honest about it,
the former has never been a serious
option for us – which is why we’re
very happy to know that you’re now
holding GRENZENLOS in your hands.
We’d like it to give you an understanding
of our beautiful region around
the Zugspitze, show you the most
beautiful destinations, and also tell
you about a very special anniversary.
And now, if you’d like to read
new stories from the Zugspitz Arena
Bayern-Tirol at other times during
the year, then we have a hot tip for
you: take a look at zugspitze.com/
onlinemagazin, our brand new online
magazine, which we’re using to offer
our guests access to fascinating stories
and unique insights between issues
of GRENZENLOS.
We hope you enjoy reading and wish
you lovely holidays at and around
the Zugspitze!
Wir erleben gerade eine Zeit, die wohl
kaum jemand erwartet oder vorhergesagt
hätte. Auch die Tourismusbranche ist schwer
davon betroffen, weshalb wir genau zwei
Möglichkeiten haben: den Kopf in den Sand
stecken oder ganz einfach das Beste daraus
machen. Und wenn wir ehrlich sind: Ersteres
war nie eine ernsthafte Möglichkeit für uns.
Deshalb freuen wir uns sehr darüber, dass
du unser GRENZENLOS nun in den Händen
hältst. Wir möchten dir wie gewohnt
unsere wunderschöne Region rund um die
Zugspitze näherbringen, dir die schönsten
Ausflugsziele aufzeigen und von einem
ganz besonderen Jubiläum erzählen. Denn
die ersten Seiten drehen sich rund um den
Berg, der uns alle vereint: Am 27. August
2020 feiern wir bereits ganze 200 Jahre
Erstbesteigung der Zugspitze. Ab der Seite
8 geht es los mit unserem Themenspecial,
das unter anderem die verschiedenen Wege
bis auf den Gipfel und einen bildhaften
historischen Exkurs vereint.
Wer außerdem bereits das schöne
Titelbild bewundert hat, bekommt auf der
Seite 26 noch mehr Infos zur Künstlerin:
Sani Kneitinger lebt nämlich in Garmisch-
Partenkirchen und hat sich bereit erklärt,
die Zugspitze auf das GRENZENLOS zu malen.
Faszinierende Einblicke in ein Berufsfeld,
um das man in alpinen Regionen wie
unserer nicht herumkommt, geben Alex
Wolf und Jaqueline Mall, die sich täglich um
die Seilbahnen der Tiroler Zugspitz Arena
kümmern. Warum sie sich dafür besonders
gut in der Region auskennen müssen,
erzählen sie auf der Seite 36.
Und ebenfalls einen Blick hinter die
Kulissen gewährt dir Simone Herrmann
(Seite 56), die „höchste Försterin
Deutschlands“. Sie erzählt, wie Klimawandel
und Waldschutz zusammenkommen und
wie Kinder und Eltern gleichermaßen ein
Gefühl für die Natur entwickeln.
Wenn du auch unterm Jahr immer
wieder neue Geschichten aus der Zugspitz
Arena Bayern-Tirol lesen möchtest, dann
haben wir jetzt noch einen heißen Tipp für
dich: Schau mal unter zugspitze.com/
online-magazin vorbei. Hier haben wir ein
brandneues Online Magazin gestartet, über
das wir unsere Gäste nun auch zwischen den
GRENZENLOS-Ausgaben mit schönen Geschichten
und einzigartigen Einblicken
versorgen. Lass dir das nicht entgehen! Und
bis dahin wünschen wir dir eine schöne
Lektüre und eine tolle Zeit rund um die
Zugspitze!
Die Gewinner des
Fotowettbewerbs im Winter
findest du in der
kostenlosen GRENZENLOS App.
Wie du am Sommer-Gewinnspiel teilnehmen
kannst, erfährst du unter
zugspitze.com/fotowettbewerb
Teilnahmeschluss ist der 18.10.2020.
46
18
42
Zu den Artikeln mit diesem Icon findest du zusätzliche Inhalte in der kostenlosen GRENZENLOS App.
06 Beim Fingerhakln über den Tisch gezogen
08 Der Berg ruft: Viele Wege führen auf die Zugspitze
12 Die Schutzengel der Zugspitze
16 Die häufigsten Fragen und ihre Antworten
18 Zum Zugspitz-Jubiläum: ein historischer Exkurs
20 Schon gehört? Das ist „Zugspitze“.
21 Loisl: der digitale Begleiter durch die ZABT
22 Immer aktuell mit dem neuen Onlinemagazin
24 #supportyourlocal: die besten Produkte aus der Region
26 Sani Kneitinger: die Künstlerin hinter unserem Titelbild
28 Trailrunning: abseits fester Wege
30 Gondelfrühstück über den Wolken
32 Bienenlehrpfad Grainau: ohne Tau kein Honig
34 Schloss Schachen: im Reich der 1.000 Pflanzen
36 Faszination Seilbahn: Rollen prüfen in 55 Metern Höhe
38 Wein Danke: Weine abseits der Klischees
40 Frauen aufgepasst! Ein Festival nur für euch
42 Ausgezeichneter Mountainbike-Spaß in der TZA
44 So geht es gut vorbereitet zum sicheren Badespaß
46 Lederhandwerk: Lebenslinien – handgemacht
48 Grainauer Bauerntheater: Hier wird‘s exotisch
50 Wald und Gesundheit: Stärkung durch grüne Kraftquelle
52 Der Alpenstrandkorb: ein Stückchen Bergwelt
54 Für die Kleinen: Einmal ausmalen, bitte!
56 Die „höchste Försterin“ Deutschlands
58 Stammgäste: alles eine Frage der Liebe
60 Michael Gerber: ein Nordlicht in den Bergen
62 Was sich im Sommer alles auf der Piste tummelt
64 Kalender: alle Termine auf einen Blick
Impressum
Herausgeber Zugspitz Arena Bayern-Tirol, www.zugspitze.com, Tiroler Zugspitz Arena, Schmiede 15, 6632 Ehrwald, Tel.: +43 5673 200 00, Fax: +43 5673 200 00 110, info@zugspitzarena.com,
www.zugspitzarena.com, Garmisch-Partenkirchen Tourismus, Richard-Strauss-Platz 2, 82467 Garmisch-Partenkirchen, Tel.: +49 8821 180700, www.gapa.de, Tourist-Information Zugspitzdorf Grainau,
Parkweg 8, 82491 Grainau, Tel.: +49 8821 981850, Fax: +49 8821 981855, info@grainau.de, www.grainau.de Verlag vmm wirtschaftsverlag gmbh & co. kg, Kleine Grottenau 1, 86150 Augsburg,
Tel.: +49 821 4405 0, grenzenlos@vmm-wirtschaftsverlag.de, www.vmm-wirtschaftsverlag.de Redaktion Constanze Meindl (Ltg.), Linda Filser, Lucia Glahn, Irene Hülsermann, Ulrich Pfaffen berger,
Petra Plaum, Michael Schmid, Lisa Zöls Objektleitung/Media Hans Peter Engel, Tel.: +49 821 4405 420, hanspeter.engel@vmm-wirtschaftsverlag.de Grafik Anne Gierlich, Iris Cvetkovic, Birgit
Hradetzky, Theresa Ellenrieder Lektorat Gaby Feldmann Bildquellen Titelbild: Sani Kneitinger; Klaus Munz (S. 6-7); Berg- und Skischule Vivalpin (S. 8-9, 11); Berg- und Skischule Bergsport Total (S. 9-10);
Alpin schule Lermoos (S. 9); T. Vogg/Bergwacht Grainau, Willi Kraus, Bergwacht Garmisch-Partenkirchen, Regina Poberschnigg, Bergrettung Ehrwald (S. 12-15); Tiroler Zugspitzbahn (S. 18); TZA/C. Jorda (S. 18,
S. 42-43); Angelika Warmuth/Deutsche Post, Maria Sbytova/stock.adobe.com (S. 20); Tong_art/stock.adobe.com (S. 22-23); M. Modell (S. 23); beguima/stock.adobe.com (S. 24-25); Sani Kneitinger (S. 26-27);
Plan B event company GmbH (S. 28); TZA/B. Linder, Ljupco Smokovski/stock.adobe.com (S. 30-31); Christina Zellinger (S. 32); Kreisbildungswerk (S. 32); Daniel Prudek/stock.adobe.com (S. 32); A. Gröger (S. 34);
privat (S. 36-37); Wein Danke (S. 38-39); AnneKaiserPhotography (S. 40-41); TZA/C. Jorda (S. 42-43); Wasserwacht Grainau (S. 44); Reinhold „Mucki“ Bauer (S. 46-47); Bauerntheater Grainau/Karl Wagner (S. 48);
Marc Gilsdorf (S. 50); Wolfgang Ehn (S. 52-53); Lucia Glahn (S. 56); privat (S. 58-59); privat, enera, S_E/stock.adobe.com (S. 60-61); Familie Cerny (S. 62-63); fotosomweber (S. 64); Tiroler Zugspitz Arena (S. 64, 66);
Garmisch-Partenkirchen Tourismus (S. 64, 66); Archiv Hans Ettl (S. 64); Touristinfo Grainau/Anton Ostler (S. 64); Tourist-Information Zugspitzdorf Grainau (S. 64, 68) Übersetzung Lingolinx Le Roy & Larsson GbR,
Berlin Druck ADV SCHODER, Augsburger Druck- und Verlagshaus GmbH, Aindlinger Straße 17-19, 86167 Augsburg Urheberrecht Der Inhalt dieses Heftes wurde sorgfältig erarbeitet. Dennoch über neh men
Autoren, Heraus geber, Redaktion und Verlag für die Richtigkeit von An ga ben, Hinweisen und Ratschlägen sowie für even tuelle Druckfehler keine Haftung. Alle in GRENZENLOS abgedruckten Beiträge
sind urheberrechtlich ge schützt. Nachdruck oder ander weitige Ver wen dung sind nur mit vorheriger Genehmigung des Herausgebers gestattet.
05
DAS IST
ZUGSPITZE
AKTIV ERLEBEN
…auf den höchsten Berg Deutschlands mit der barrierefreien
Tiroler Zugspitzbahn in Ehrwald – nur 10 Minuten bis zum Gipfel
„Faszination Zugspitze“ – Erlebniswelt mit höchstgelegener
3D-Show Europas
Der Schneekristall: Europas erste kleine Schneekristall-Welt
Vollmond-Fondues, Fondue-Abende & Sonnenaufgangsfahrten
Panorama-Gipfelrestaurant mit 4-Länder-Panoramablick
Kostenlose Gipfelführungen
Ausreichend kostenlose Parkplätze vorhanden
BAHNORAMA anno 1926 an der Talstation
Kostenloser Audioguide
Betriebszeiten:
19.06.–08.11.2020, täglich von 8:40–16:40 Uhr
Tiroler Zugspitzbahn
A-6632 Ehrwald/Tirol
Tel. +43 (0) 5673 - 2309
info@zugspitze.at
www.zugspitze.tirol
8er-Kabinenbahn ins Wander- und Mountainbikeparadies
Top-Berggastronomie Tirolerhaus mit Bedienungsrestaurant,
großer Sonnenterrasse, Café-Lounge, Kinderspielplatz,
Kinderspielraum – frei zugänglich und Seminarraum
Touren verschiedener Längen und Schwierigkeitsgrade
Bergseen wie z. B. der bekannte Seebensee
NEU! Kinderwagentauglicher Wanderweg „Almsee-Runde“
Kostenloser Kinderwagen- und Bollerwagenverleih
26.07.2020: Frühschoppen
09.08.2020: Kinderspielfest
06.09.2020: Country Sunday
Betriebszeiten:
19.06.–08.11.2020, täglich von 8:30–16:30 Uhr,
im Juli, Aug. & Sept. von 8:00–17:30 Uhr
Ehrwalder Almbahn
A-6632 Ehrwald/Tirol
Tel. +43 (0) 5673 - 2468
info@zugspitze.at
www.almbahn.tirol
06 / FINGERHAKLN
„Beide Hakler fertig, zieht!“
So lautet das Startsignal beim Fingerhakln. Bei dem traditionellen
Kampfsport versuchen gestandene Männer, sich gegenseitig
wortwörtlich über den Tisch zu ziehen: Mit hochroten Köpfen und
Schweißperlen auf der Stirn hängen die Sportler mit je einem Finger
in einem speziellen Lederriemen. Ziel ist es, den Gegner daran mit
aller Kraft von der Mittellinie bis zur eigenen Linie, also 32 Zentimeter
weit, zu hakeln. Die Kämpfe sind kurz, dauern meist weniger als
eine Minute. Neben starken Fingern und Unterarmen wie Popeye
brauchen die Teilnehmer eine dicke Hornhaut auf dem Kampffinger,
andernfalls drohen klaffende Wunden. Die erste Deutsche Meisterschaft
in dem männerdominierten Sport fand 1960 in Garmisch statt.
Seitdem ziehen sich Sportler aus Vereinen – so zum Beispiel auch
in Partenkirchen – in dem traditionellen Kampfsport über den Tisch.
Den Meistertitel in der Königsklasse Schwergewicht verteidigt
übrigens seit 2008 Josef Utzschneider vom Verein Garmisch-Ohlstadt.
07
English Summary
Men in traditional Bavarian costume square off across tables for
an unusual competition – the sport of finger wrestling: with bright
red faces and beads of sweat on their foreheads, the sportsmen
each pull a small leather loop onto one finger. The aim is to use all
your strength to pull your opponent from the middle line to your
own line, a distance of 32 centimetres, in short contests usually
lasting less than a minute. In addition to strong hands and forearms,
the participants need tough skin on their fingers to avoid the risk
of wounds. The first German championship in this male-dominated
sport took place in Garmisch in 1960. Since then, athletes from
enthusiast clubs have been pulling each other across the table in
this traditional sporting activity. By the way, Josef Utzschneider
from Garmisch-Ohlstadt has been defending his title in the top
heavyweight category for many years.
08 / DER WEG AUF DIE ZUGSPITZE
Der Berg ruft
Vor 200 Jahren wurde zum ersten Mal von einer dokumentierten Besteigung
der Zugspitze gesprochen. Und die erste Passage gefunden, durchs Reintal –
damals ein mühevolles und wagemutiges Unterfangen. Heute gibt es
zahlreiche Wege auf die Zugspitze. Wer nicht eine der drei Bahnen nimmt,
wandert und klettert. Drei Bergführer wissen, welche Routen es gibt und
worauf es ankommt.
200 Jahre Erstbesteigung Zugspitze
1820 ordnete Bayerns König Maximilian I.
Joseph an, das Werdenfelser Land
topografisch zu vermessen. Und die
Frage zu klären, ob die Zugspitze
wirklich die höchste Erhebung
des Landes sei. Der 27-jährige
Leutnant der bayerischen Armee und
Vermessungsingenieur Josef Naus
aus Tirol machte sich mit Bergführer
Johann Georg Tauschl aus Partenkirchen
und dem Messgehilfen Maier auf
den Weg. Durch das Reintal erreichte
die Gruppe am 27. August 1820 den
Zugspitz-Westgipfel – mit Josef Naus als
offiziellem Erstbesteiger.
Der Aufstieg war mühevoll. Wege,
Steige und Hütten gab es keine, nur
unten Trampelpfade von Schaf- und
Rinderherden. Oben unerschlossenes
alpines Gelände, durch das sich die
drei mit Pickeln Tritte in Fels, Schnee
und Eis schlugen. Ihre Ausrüstung war
spartanisch, Klettergurte unbekannt.
Hanfseile sicherten die Kletterer
zwar untereinander, aber noch nicht
am Fels. Die mit Eisenkrallen an der
Sohle ausgestatteten Lederschuhe
waren klobig, die zwar mehrlagige
Lodenbekleidung auf Dauer kaum
wetterfest. Biwakiert wurde im Freien,
sobald sie vereinzelte Hirtenunterstände
weiter unten hinter sich gelassen hatten.
Und nicht zuletzt waren Sonnenbrillen
unbekannt, Schneeblindheit oder
entzündete Augen nach der Tour also
sehr wahrscheinlich.
09
Egal, welchen Zugspitz-Anstieg man
wählt, für alle gilt: Es geht um
hochalpines Gelände und mindestens
2.000 Höhenmeter." Das sagt
Wolfgang Pohl, Inhaber der Bergschule
Vivalpin in Garmisch-Partenkirchen. Voraussetzungen
für eine gelungene Bergtour auf
den Gipfel sind deshalb: alpine Erfahrung,
Trittsicherheit, Orientierungsfähigkeit und
eine aus-reichende Grundfitness sowie natürlich
eine passende Ausrüstung, die mit
schnellen Wetterwechseln zurechtkommt.
Nicht zu unterschätzen ist generell die Höhe.
Peter Larcher, Inhaber der Bergschule Bergsport
Total in Ehrwald, erklärt: „Zwischen
2.000 und 2.400 Metern wird der Sauerstoff
Wer auf die Zugspitze will,
muss immer mindestens
2.000 Höhenmeter überwinden
– egal, auf welchem Weg.
Wolfgang Pohl, Inhaber Bergschule Vivalpin
dünner, der Körper stellt sich um, ab 2.400
Metern können Höhenprobleme auftreten.“
Um dem vorzubeugen, empfiehlt er eine
gute Einteilung in Etappen, Disziplin und vor
allem ein Zurückbremsen unten: „Wer anfangs
übertreibt und zu schnell unterwegs
ist, wird oben schwerer durchhalten.“
Auch Marco Seitner, Inhaber der Alpinschule
Lermoos, weiß: „Das Überschätzen
der eigenen Kräfte wirkt sich besonders
dann aus, wenn der ,Point of no return‘ – also
wenn der Weg zurück für den physischen Zustand
zu weit ist – überschritten wird.“
Es sind Tipps, die die Bergführer bewusst
vorausschicken, um den Tourengeher das
erleben zu lassen, was die Region rund um
die Zugspitze verspricht: „Die Routen zum
Zugspitzplatt sind sensationell, die Zugspitze
ist ein unglaublich schönes, imposantes
Massiv“, sagt Larcher. Er schwärmt von der
Vielfalt der hochalpinen Landschaft und dem
Glücksgefühl, wenn dank guter Vorbereitung
der Gipfel reibungslos erreicht ist.
Auf der Spur der Erstbesteiger
Der Weg der Erstbesteiger führt von Garmisch-Partenkirchen
durch die Partnachklamm
und das Reintal bis zum Zugspitzplatt.
Mit 21 Kilometern und rund 2.300
Höhenmetern zwar weit, dennoch der
technisch einfachste Weg. „Mehr eine Wanderung
als Klettern“, sagt Seitner, dennoch
sei eine gute Grundfitness vonnöten. Pohl
empfiehlt gar eine Zwei-Tages-Tour mit
Übernachtung auf der Reintalanger- oder
Knorrhütte, um die körperliche Belastung zu
verringern. Circa zehn Stunden sind für den
Non-Stop-Anstieg zu veranschlagen. Eine
passende Route auch für weniger erfahrene,
aber konditionell fitte Tourengeher, so die
drei Bergführer. Wer es an einem Tag schaffen
will, sollte früh aufstehen, um spätnachmittags
die letzte Bahn ins Tal zu erreichen.
Eine enge Passage
Ebenfalls eine der mittelschweren Routen
führt von der Ehrwalder Alm über das
schmale Gatterl zum Zugspitzplatt. Zum
Wandern gesellt sich hier das Klettern auf
einem versicherten Steig. „Hinzu kommen
Geröll- und Schneefelder, die gequert
Wolfga
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Poh
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lpin
Peter er
Larche
r,
Bergsp
gsport
Total
Man sollte sich seine
Etappen gut einteilen,
damit man bis zum Gipfel
auch wirklich durchhält.
Peter Larcher, Inhaber Bergsport Total
Die Bergführer:
Wolfgang Pohl, staatlich geprüfter Berg- und Skiführer, staatlich geprüfter
Skilehrer, Inhaber der Berg- und Skischule Vivalpin in Garmisch-Partenkirchen
www.vivalpin.com
Marco Seitner, Bergwanderführer, Canyoning Guide,
Inhaber der Alpinschule Lermoos www.alpinschule-lermoos.com
Peter Larcher, Berg- und Skiführer, Inhaber der Berg- und Skischule
Bergsport Total in Ehrwald www.bergsport-total.at
Marco
Sei
tne
ner,
Alpin
inschu
le Ler
moo
os
10 / DER WEG AUF DIE ZUGSPITZE
In der kostenlosen GRENZENLOS App gibt es
die besten Orte für den idealen Zugspitz-
Blick auf der großen Panorama-Karte.
werden müssen“, sagt Larcher. Und ausgesetztes
– abschüssiges und damit potenziell
absturzgefährdetes – Gelände direkt am Gatterl
und der Querung hinüber zur Knorrhütte.
„Insgesamt eine hochalpine Wanderung“,
weiß Larcher, steiler und anspruchsvoller,
aber kürzer als die Reintal-Route: Für die
14 Kilometer und rund 2.100 Höhenmeter
sind etwa sieben Stunden einzuplanen.
In der „Urlandschaft“
Einer der beliebtesten, weil abwechslungsreichsten,
aber auch schwersten Anstiege
auf die Zugspitze ist die Route durch das
Höllental ab Grainau/Hammersbach mit der
Höllentalklamm, dem Steilaufschwung an
der „Leiter“, dem „Brett“ mit Stahlstiften in
der Felswand, dem Gletscher Höllentalferner
Wer die Zugspitze aus
eigener Kraft erklimmen
möchte, der sollte in
jedem Fall früh aufstehen.
Marco Seitner, Inhaber Alpinschule Lermoos
samt spektakulärer „Randkluft“, dessen
Überwindung je nach Jahreszeit sogar Steigeisen
und Seil erfordern kann. „Eine Urlandschaft“,
wie Pohl die Natur der Route nennt.
Umso mehr weist er auf den Andrang in
der Hochsaison hin, Staus an der Randkluft
kommen durchaus vor. Pohl empfiehlt deshalb
den Herbst als entspanntere Kletterzeit.
Seitner setzt auf frühes Aufstehen, um das
Höllental zu passieren, sein Wecker klingelt
um 4:00 Uhr. Acht Stunden sind für die rund
neun Kilometer über 2.200 Höhenmeter zu
veranschlagen.
Kurz, aber steil
Die Einstufung „schwer“ besitzt der Weg
durch den Stopselzieher, eine natürliche
Auswaschungshöhle auf der Tiroler Zugspitzseite.
„Obwohl der gesamte Klettersteig
durch die Nordwestflanke mit Stahlstäben
und Drahtseilen gesichert ist, bleibt er technisch
anspruchsvoll und potenziell absturzgefährdet“,
sagt Pohl. Trotz viel Geröll und
losem Gestein – Steinschlag durch den Vorausgehenden
ist möglich – ist die Tour etwas
einfacher als der Höllental-Weg. Sie startet
am Eibsee oder an der Talstation der Tiroler
Wege auf die Zugspitze – Überblick
Bergbahnen:
Tiroler Zugspitzbahn, Seilbahn, ab Ehrwald
Bayerische Zugspitzbahn, Seilbahn, ab Grainau/Eibsee
Bayerische Zugspitzbahn, Zahnradbahn,
ab Garmisch-Partenkirchen über Grainau und Eibsee
zum Zugspitzplatt
Wander- und Kletterwege
1. Reintal (Weg der Erstbesteiger 1820)
21 Kilometer, 2.281 Höhenmeter bergauf,
10 Stunden, technisch leicht bis mittelschwer
Garmisch-Partenkirchen – Partnachklamm –
Reintalanger Hütte – Knorrhütte – Zugspitzplatt –
Gipfelanstieg
2. Höllental
9,3 Kilometer, 2.208 Höhenmeter bergauf,
8 Stunden, schwierig
Grainau/Hammersbach – Höllentalklamm –
Höllentalanger Hütte – Leiter – Brett –
Höllentalferner – Gipfelanstieg
3. Stopselzieher
5 Kilometer, 1.735 Höhenmeter bergauf,
5 Stunden, schwierig
Talstation Tiroler Zugspitzbahn (Ehrwald) –
Wiener-Neustädter Hütte – österreichisches
Schneekar – Stopselzieher – Südwestgrat –
Gipfelanstieg
4. Gatterl
14 Kilometer, 2.372 Höhenmeter bergauf,
7 Stunden, mittelschwer
Tal- oder Bergstation Ehrwalder Almbahn –
Hochfeldernalm – Feldernjöchel – Gatterl –
Knorrhütte – Zugspitzplatt – Gipfelanstieg
11
Das alternative
Gipfelprogramm:
Zugspitz-3
Wer hochalpine Kraftakte nicht schätzt,
aber dennoch den Zugspitzgipfel
erreichen will, nutzt eine der
drei Bergbahnen. Um Bewegung
nicht zu kurz kommen zu lassen,
bieten die Zugspitz-3-Routen
Kombinationsmöglichkeiten:
Zugspitzbahn und führt vor dem Stopselzieher
durch das österreichische Schneekar.
„Bis zur Wiener-Neustädter Hütte ein außergewöhnlich
schöner Weg“, sagt Seitner.
Und der kürzeste, aber steilste Anstieg zur
Zugspitze, fünf Kilometer über 1.735 Höhenmeter
von der Tiroler Seite. Adäquate Ausrüstung
unentbehrlich.
Den Bergkamm entlang
Ein Zugspitzanstieg der besonderen Art ist
der Jubiläumsgrat, mit rund acht Kilometern
und 1.100 zu bewältigenden Höhenmetern
die längste Gratroute der Ostalpen. Start ist
der Osterfelderkopf, der Weg führt weiter
über die Alpspitze und die Höllentalspitzen
zur Zugspitze. Eine spektakuläre Passage
über Bergkämme auf weit über 2.000 Metern
Höhe, allerdings, so die Bergführer, sehr
schwer und für Anfänger nicht geeignet. Die
English Summary
The first documented ascent and its
route to the summit of the Zugspitze
were recorded 200 years ago, back
then passing through the Reintal valley,
an arduous and daring undertaking
involving 21 kilometres of hiking
and a climb of 2,281 metres. Thanks
to modern equipment, this route is
now one of the easiest to master,
being more a hike than a climb, but
there are also numerous other ways
to reach the Zugspitze. No matter
which ascent you choose, though, the
following applies to all of them: you’ll
be on high alpine terrain and there’s
at least 2,000 metres of altitude to
cover. This is what Wolfgang Pohl,
owner of the Vivalpin mountain school
in Garmisch-Partenkirchen, says. The
prerequisites for a successful mountain
Route sei teils extrem ausgesetzt, so Larcher,
„links und rechts kann es schon mal bis
zu 1.000 Meter hinunter gehen.“ Pohl weist
darauf hin, dass es nur stellenweise Klettersteigsicherung
gibt, ansonsten überwiegend
ungesicherte Passagen im zweiten bis
dritten Schwierigkeitsgrad. Komplette Kletterausrüstung
und ein Sicherungsseil sind
notwendig. Larcher empfiehlt, die ganze
Passage am kurzen Seil eines Bergführers
zu gehen. Derart gesichert und unter Top-
Wetterbedingungen wird der Jubiläumsgrat
zu einem unvergleichlichen Erlebnis, so das
einhellige Urteil der drei Bergführer.
Michael Schmid
hike to the summit therefore include
alpine experience, surefootedness,
orientation skills, and a sufficient
level of basic fitness, “plus, of course,
suitable equipment that can cope with
rapid changes in the weather”. Also
not to be underestimated is the lack of
oxygen at height, so it’s important to
take your time and plan ahead. There
are, of course, options for everyone,
from beginners to pros, and even those
who don’t quite feel up to the physical
challenge but still want to arrive on the
summit of the Zugspitze are also well
catered for: on the “Zugspitz-3” routes,
guests can combine hiking with a trip
on one of three cable cars, with “easy”,
“compact”, and “alpine” routes available
to suit all tastes (see the box on page 11
for details and web links).
1. Zugspitz-3 – Die gemütliche Variante
16 Kilometer, 404 Höhenmeter
bergauf, 6 Stunden, leicht
Du wanderst entspannt von
Garmisch-Partenkirchen zum Eibsee,
Stationen sind Maximilianshöhe,
Kramerplateauweg, Höhenrain und
Grainau.
Am Eibsee nimm die Bahn zum
Zugspitzplatt mit einem Abstecher
zum Gipfel. Zurück geht es mit der
Tiroler Zugspitzbahn nach Ehrwald und
von dort mit dem Gästebus Bayern-
Tirol nach Garmisch-Partenkirchen.
www.grainau.de/a-zugspitz-3-
die-gemuetliche-variante
2. Zugspitz-3 – Die kompakte Variante
14,3 Kilometer, 707 Höhenmeter
bergauf, 5 Stunden, leicht, aber mit
mehr Höhenmetern
Hier startest du in Grainau, wanderst
einen längeren Weg über die Christlhütte
und den Zierwald bis zum
Eibsee. Dort erneut die Seilbahn
zur Zugspitze mit Abstecher zum
Zugspitzgipfel. Zurück ins Tal geht
es mit der Tiroler Zugspitzbahn
nach Ehrwald, wo sich eine
zweite Wanderung anschließt:
über die Hochthörle-Hütte und
die Thörlen zurück bis zum Eibsee
beziehungsweise nach Grainau.
www.grainau.de/a-zugspitz-3-
die-kompakte-variante-1
3. Zugspitz-3 – Die alpine Variante
14 Kilometer, 1.979 Höhenmeter
bergauf, 7 Stunden, mittelschwere
Bergtour
Sie gleicht der Tour von der Ehrwalder
Alm übers Gatterl zum Zugspitzplatt.
Du solltest geübt, trittsicher und
schwindelfrei sein. Klettersteige am
Gatterl sind gesichert. Trotzdem ist
geeignete Ausrüstung notwendig.
Zurück nimm die Tiroler Zugspitzbahn.
www.grainau.de/a-zugspitz-3-
die-alpine-variante
12 / BERGRETTUNG
Die Schutzengel der Zugspitze
Die Zugspitze feiert in diesem Jahr 200 Jahre Erstbesteigung – und ist bei
Bergsteigern und Kletterern beliebt wie noch nie zuvor. Doch mit
steigenden Besucher zahlen häufen sich auch die Einsätze für die Bergrettung.
Drei Bergretter erzählen von ihrer Arbeit im Einsatzgebiet Zugspitze.
Ein Einsatz, den ich wohl nie vergessen
werde, hat sich am Jubiläumsgrat zur
Zugspitze abgespielt. Zwei Bergsteiger
kletterten dort, als sie von einer
Schlechtwetterfront überrascht wurden. Sie
wählten den Notruf, wegen des Wetters
konnten wir aber nicht mehr am selben Tag
los. Deshalb versuchten wir am nächsten
Tag den Zustieg von der Zugspitze aus über
den Jubiläumsgrat. Allerdings mussten wir
nach vier Stunden und nur 300 geschafften
Metern umdrehen. Es war einfach kein
Durchkommen möglich, die Wetterlage war
katastrophal. Danach hieß es: Noch einen
Tag warten, wissend, dass dort draußen
zwei Bergsteiger auf ihre Rettung hofften.
Am mittlerweile dritten Tag nach Absetzen
Bergsteiger sollten den
Mut haben, auch einmal
umzukehren.
Willi Kraus, Bergwacht Grainau
des Notrufs versuchten wir den Abstieg über
die Alpspitze, allerdings auch hier: ohne
Erfolg. Unser Team wurde sogar noch von
einer Lawine erwischt, uns ist aber glücklicherweise
nichts passiert. Ein weiterer Tag
ohne Rettung zog ins Land. Erst am nächsten
Tag konnten wir mit dem Hubschrauber
ausfliegen, da sich das Wetter ein wenig
gebessert hatte. Und dann – endlich – habe
ich die beiden Bergsteiger an der Jubiläumsgrathütte
entdeckt, einer Biwakschachtel als
Notunterkunft. Sie waren völlig unterkühlt
und hatten bereits einen Abschiedsbrief
geschrieben, denn sie selbst hatten keine
Hoffnung mehr, dass wir sie retten könnten.
Das war ein sehr ergreifender Moment
für mich und nach den Tagen, in denen wir
wirklich alles gegeben hatten, im wahrsten
Sinne des Wortes Rettung in letzter Minute.“
Diese Erzählung klingt wie aus einem
Buch oder Film. Tatsächlich handelt es sich
hierbei aber um einen Einsatz, den Andreas
Dahlmeier, Bereitschaftsleiter der Bergwacht
Garmisch-Partenkirchen, so an der Zugspitze
erlebt hat. Und der leider kein Einzelfall ist.
Eine besondere Anziehungskraft
Die Zugspitze übt seit eh und je eine ganz
besondere Anziehungskraft auf Bergsteiger
aus. Kinder lernen bereits in der Schule, wie
Auch bei dichtem Nebel ...
...
oder
absoluter
Dunke
nkelhe
it rüc
kt
die Be
rgrettung
aus.
13
Kurzärmlig, mit kurzen
Hosen und Turnschuhen –
so hast du im Zugspitzgelände
nichts verloren.
Regina Poberschnigg, Bergrettung Ehrwald
hoch dieser Berg ist: 2.962 Meter – eine fast
schon unvorstellbare Höhe. Und ein großer
Ansporn für viele Outdoorbegeisterte, die
in der Zugspitz Arena Bayern-Tirol zu Gast
sind: Sie wollen den Gipfel von Deutschlands
höchstem Berg unbedingt einmal aus eigener
Kraft erklimmen.
„Theoretisch kann jeder ganzjährig auf
die Zugspitze, der sich im alpinen Gelände
auskennt und gut ausgerüstet ist“, erklärt
Regina Poberschnigg, Ortsstellenleiterin der
Bergrettung Ehrwald. „Die Betonung liegt
aber auf theoretisch.“ Denn die Zugspitze
ist nicht nur schön, sondern auch sehr gefährlich.
Eine fast unberechenbare Komponente
rund um Deutschlands höchsten Berg:
das Wetter. „Die Zugspitze ist Teil des Wettersteingebirges.
An dieser hohen Gebirgskette
gibt es sehr schnelle Wetterumschwünge.
Auch im Hochsommer ist es in dieser Höhe
nicht überraschend, wenn es einmal zu
schneien oder hageln anfängt – das gehört
dazu“, weiß die Tirolerin. Gäste, die das aus
ihrer eigenen Heimat nicht kennen, seien
davon aber immer wieder überrascht – und
geraten so in Bergnot. „Zu vielen unserer
Einsätze werden wir bei einbrechender
Dunkelheit oder bei Wetterumschwüngen
gerufen.“ Dabei sei die richtige Zeiteinschätzung
und Vorbereitung unabdingbar, betont
Poberschnigg.
Besonders wichtig: der Wetter-Check
Zu einer guten Vorbereitung für eine Bergtour
im Hochgebirge gehört es für Willi
Kraus, Bereitschaftsleiter bei der Bergwacht
Grainau, deshalb unbedingt dazu, sich im
Voraus über das Wetter zu informieren.
„Es gibt heute so viele Möglichkeiten, wie
ich an Informationen kommen kann. Die
sollten auch genutzt werden. Immerhin geht
es um die eigene Sicherheit“, betont der
Grainauer. Ob über Wetterberichte, Websites,
Apps oder Webcams – allein digital lässt
sich gut herausfinden, ob der präferierte
Tag auch wirklich für eine Bergtour geeignet
ist. „Weiß ich das Wetter nicht richtig
einzuschätzen, dann bleibt immer noch die
Möglichkeit, in der Pension, dem Hotel oder
der Tourist-Info nachzufragen. Die Einheimischen
kennen sich damit doch immer noch
Die Experten
Regina Poberschnigg ist seit 2017
Ortsstellenleiterin der Bergrettung
Ehrwald. Zuvor war sie bereits
15 Jahre bei der Flugrettung Reutte
tätig und ist eine wahre Pionierin
auf diesem Gebiet: Sie war 2001
die erste Frau überhaupt bei der
Bergrettung Tirol.
Willi Kraus ist Bereitschaftsleiter
bei der Bergwacht Grainau. Neben
vielen organisatorischen Aufgaben,
die diese Position mit sich bringt, ist
er nach wie vor im Einsatz draußen.
Wie alle Bergretter übt auch er seine
Tätigkeit ehrenamtlich aus.
Andreas Dahlmeier ist Bereitschaftsleiter
der Bergwacht
Garmisch-Parten kirchen, einer der
größten Bereitschaften Bayerns.
Seit über 30 Jahren engagiert er
sich ehrenamtlich als Bergretter
und ist aktuell als Teil des Lehrteams
dafür zuständig, neue
Bergretter auszubilden.
am besten aus.“ Und ein Tipp vom Profi,
was den Zugspitzanstieg angeht: Wer sich
durch das Höllental auf den Weg zum Gipfel
macht, der kann auch direkt auf der Website
der Höllentalangerhütte vorbeischauen:
Denn hier veröffentlicht der Hüttenbetreiber
laufend die aktuellen Wetterverhältnisse.
Das gehört ins Gepäck
Was immer mit auf eine Bergtour gehört,
ist lange und warme Bekleidung, zumindest
als Back-up im Rucksack, denn auch im Juni
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n.
14 / BERGRETTUNG
kann in den Bergen noch Schnee fallen – und
vor allem liegen bleiben. Vereist dieser über
Nacht, wird es richtig gefährlich. Ebenfalls
dazu gehört festes Schuhwerk, genügend zu
trinken – auch eine Thermoskanne mit Tee –
und Snacks wie Schokolade oder Müsli riegel.
„Natürlich sollte man auch nie ohne ein
aufgeladenes Handy auf Tour gehen“, sagt
Regina Poberschnigg. „Wobei man hier schon
aufpassen muss: Viele reizen ihr eigenes Können
bis aufs Ganze aus, weil sie sich zu sehr
darauf verlassen, zur Not ja immer noch die
Bergrettung rufen zu können. Aber die Zugspitze
ist Grenzgebiet: Nicht an jeder Stelle
hat man ausreichend Empfang.“
Deshalb empfiehlt sie, bei Touren im Hochgebirge
unbedingt einen Biwak-Sack sowie
eine Rettungsdecke mitzunehmen. Denn
selbst, wenn ein Notruf abgesetzt werden
kann, bedeutet das nicht, dass die Bergrettung
innerhalb der nächsten Viertelstunde
da ist. „Es wird leider oft vergessen, dass
wir nicht auf der Straße sind: Wir Bergretter
müssen auch erst einmal zum Einsatzort
gelangen. Und gerade wenn das Wetter
umschlägt, wenn es hagelt, stürmt oder ein
Gewitter aufzieht, dann wird es auch für uns
sehr gefährlich. Deshalb kann es vorkommen,
dass die Bergsteiger warten oder sogar
übernachten müssen, bis das Wetter so weit
aufgeklart ist, dass unser Team zu Fuß oder
im Hubschrauber starten kann.“
nimmt den Notruf entgegen und alarmiert
den diensthabenden Einsatzleiter“, erklärt
Andreas Dahlmeier. „Er wiederum ruft die
Mannschaften zusammen, die man braucht –
je schlimmer der Unfall, desto mehr Teams
werden benötigt.
Ich wünsche mir, dass die
Leute mehr Eigenverantwortung
übernehmen!
Andreas Dahlmeier,
Bergwacht Garmisch-Partenkirchen
Auch ob ein Hubschrauber gerufen werden
muss, entscheidet der Einsatzleiter
gleich am Anfang. Denn bis der da ist, kann
es schon mal dauern. Die nächsten Notarzthubschrauber
stehen in Murnau und Reutte.
Beide sind gebirgstauglich und damit auch
für den Einsatz auf der Zugspitze geeignet.
Auf österreichischer Seite gibt es noch einen
im Ötztal, auf deutscher in München – diese
Entfernung macht sich aber auf der Uhr bemerkbar.
Außerdem: „Sind die Hubschrauber
im Einsatz, dann müssen wir warten. Deshalb
ist es auch so wichtig, sie nur dann zu
rufen, wenn jemand wirklich verletzt ist.
Denn sonst blockieren wir einen, während
jemand anderes vielleicht wirklich darauf
angewiesen ist“, erklärt Dahlmeier.
Zwischenzeitlich kommt das Team im
Depot zusammen, packt ein, was für den
Einsatz benötigt wird und trifft sich zur Lagebesprechung.
Danach geht es los: Lässt es das
Wetter zu, wird der Einsatzort abgeflogen.
„Ansonsten fahren wir mit dem Fahrzeug
so weit es geht, danach müssen wir zu Fuß
weiter. Und wer schon einmal mit viel Gepäck
bergauf musste, der weiß, wie lange
das dauern kann.“
Ein Hinweis, den auch Willi Kraus betont:
„Viele Leute meinen, bei schlechtem Wetter
kann der Hubschrauber auch fliegen, weil es
ein Notfall ist. Das stimmt aber nicht. Und
so kann ein Einsatz, der sonst nach einer
Stunde beendet ist, bei schlechtem Wetter
gut zehn Stunden oder sogar mehrere Tage
dauern.“ Das Ehrwalder und Grainauer Team
hat bei seinen Einsätzen den Vorteil, mit der
Seilbahn bis zu einem der Stützpfeiler oder
ganz auf die Zugspitze fahren zu können und
sich von dort abzuseilen. Das spart wertvolle
Zeit und man ist schneller am Einsatzort.
Die Bergwacht Grainau wird zur Zugspitze
hauptsächlich dann gerufen, wenn es zu
Bergnot in der Höllentalklamm oder beim
Aufstieg von dort zum Gipfel kommt. „Das
ist der anspruchsvollste Aufstieg. Man muss
unbedingt im Umgang mit Steigeisen geübt
sein und braucht sehr gute alpine Erfahrung“,
erklärt Kraus. Seiner Erfahrung nach
wird dieser Weg oft unter- oder die eigenen
Fähigkeiten überschätzt. Dann kommt es zu
Schwächeanfällen oder Unfällen mit Verletzungs-
und teilweise Lebensgefahr. „Ist das
der Fall und ein Hubschrauber kann nicht
ausfliegen, dann transportieren wir den Verletzten
auf Gebirgstragen zu Fuß nach unten.
Bis wir bei der Höllentalangerhütte ankommen,
sind wir je nach Einsatzort schon mal
fünf bis sechs Stunden unterwegs.“ Kräftezehrend
für Retter und Geretteten.
So kommen die Retter auf den Berg
Doch was passiert, wenn ein Notruf eingeht?
Und wie gelangen die Bergretter
überhaupt auf die fast 3.000 Meter Höhe,
wenn es schnell gehen muss? „Die Leitstelle
Bei ihren Einsätzen müssen die
Bergretter unwegsames Gelände
und schwindelerregende Höhen
überwinden.
15
Die Bergretter aus Ehrwald
auf der Zugspitze.
Ein Appell der Bergretter
Doch wie kann der ein oder andere Einsatz
vermieden werden? „Bergsteiger sollten
den Mut haben, auch einmal umzukehren“,
sagt Willi Kraus. „Natürlich kann ich verstehen,
dass man oft sehr weit anreist und die
Tour lange geplant hat. Aber wer nur den
Gipfel vor Augen hat, übersieht manchmal
das Wesentliche: die eigene Sicherheit. Und
die sollte doch über allem anderen stehen.“
Außerdem geht es bergab immer schneller
als bergauf – je nach Ausgangslage ein wichtiger
Punkt.
Regina Poberschnigg fügt hinzu: „Entscheidend
ist auch, rechtzeitig abzubrechen
und beispielsweise zur Seilbahn zurückzugehen,
wenn es dunkel wird. In der Dämmerung
finden sich nur wirklich Ortskundige
zurecht – und nicht einmal die gehen dann
noch weiter.“ Auch die eigene Kondition
sollte man gut trainieren, bevor es in alpines
Hochgebirge geht. „Erfahrungsgemäß
geht vielen ab etwa 2.400 Höhenmetern
die Luft aus“, sagt die Tirolerin. Im wahrsten
Sinne: Denn zusätzlich zu der körperlichen
Anstrengung kommt die dünnere Höhenluft,
die nicht jeder gewohnt ist. „Und bitte, lasst
eure Kinder daheim. Auch wenn sie Spaß an
einer guten Kraxelei haben – dafür sind nur
wenige Zugspitztouren wirklich ge eignet.“
Andreas Dahlmeier hat einen Rat für alle,
die auf die Zugspitze möchten: „Wählt den
für euch richtigen Weg! Es gibt verschiedene
Möglichkeiten, bis zum Gipfel zu kommen.
Es muss nicht immer der schwerste sein.
Wer sich dann richtig vorbereitet und genug
Zeit einplant, der bekommt mit Sicherheit
eine schöne Tour. Und passiert doch einmal
etwas, dann am besten ruhig bleiben und
die Bergrettung rufen: Dafür sind wir ja da.“
Eine Sache halten die drei einstimmig
fest: Die meisten Einsätze gehen glücklicherweise
gut aus – wenn auch teilweise
sehr knapp. Und manchmal erlebt man als
Bergretter auch schöne Momente, die man
nie mehr vergisst. Wie Andreas Dahlmeier,
der die beiden Bergsteiger vom Jubiläumsgrat
gerettet hat: „Zwei Jahre nach diesem
Vorfall war ich bei einem Langlaufrennen,
als mir plötzlich völlig ohne Vorwarnung ein
fremder Mann um den Hals fiel. Er drückte
mich und lachte und war völlig aufgelöst. Als
ich ihn fragte, wer er denn sei, meinte er:
‚Sie haben mir das Leben gerettet! Sie haben
Das Team
der Be
rgwach
t
Gar
misch-
ch-Par
arten
kirche
n.
mich vor zwei Jahren aus der Biwakschachtel
geholt!‘. Das sind so ergreifende Momente,
die diese Arbeit zu etwas ganz Besonderem
machen.“
Lisa Zöls
English Summary
Two hundred years since the first
ascent of the Zugspitze, its popularity
among climbers has never been
greater. Today, though, as the number
of visitors rises, so do the number
of mountain rescue operations. The
Zugspitze is not only beautiful; it’s also
very dangerous, and the weather can
change suddenly, so it’s a good idea to
check the forecast before setting off.
When you do, it’s essential that you
take warm, long-sleeved clothing with
you, at least in your rucksack, because
there may still be snowfall, even in
the summer, which is particularly dangerous
if the snow settles and freezes
overnight. You’ll also need sturdy
shoes, enough to drink – a thermos
flask with tea is a good idea –, snacks
like chocolate or muesli bars, and a
charged mobile phone. On excursions
into the high mountains, make sure to
bring a bivvy bag and a survival blanket.
This is really important, because
even if you are able to make an emergency
call, there’s no guarantee that
the mountain rescue team will be able
to set off immediately; if the weather
changes, conditions may become very
dangerous for the mountain rescue
workers, meaning that stranded
mountaineers may have to wait, possibly
even overnight, until the weather
clears up enough for the team to start
out on foot the next morning.
16 / DIE HÄUFIGSTEN ANFRAGEN
Wissenswertes rund um den Urlaub
in der Zugspitz Arena Bayern-Tirol
In den Tourist-Informationen stehen wir unseren Gästen immer gerne mit Rat und
Tat zur Seite. Dabei werden uns oft die gleichen Fragen gestellt. Hier geben wir
auf die häufigsten Anfragen einmal gesammelte Antworten.
Wieso ist der
Weg so weit? Per Luftlinie
sind es doch nur
ein paar Meter?
Wir befinden uns in den Bergen. Neben
der Luftlinie, die natürlich auch in
ebenem Gelände in puncto Entfernung
nur bedingt aussagekräftig ist, spielen
in unserer Region auch noch Höhenmeter
eine wichtige Rolle. Und die sollte man bei
einer Tourenplanung nicht unterschätzen.
Denn zum einen führt ein Weg nicht unbedingt
immer entlang der Luftlinie zum Ziel
und zum anderen verlangen die Höhenmeter
dem Wanderer zusätzlich einiges an Kraft ab.
Kann ich einen
Parkplatz auf der Zugspitze
reservieren?
Wir versuchen natürlich alles, um
unseren Gästen einen möglichst
perfekten Aufenthalt in unserer Region
zu ermöglichen. Ein persönlicher
Fahrdienst ist aber leider nicht im
Bereich des uns Möglichen. Gerne
geben wir aber Auskunft zu den
örtlichen Taxi unternehmen. Dabei
sollte aber erwähnt werden, dass
diese besonders lange Strecken
und Nachtfahrten meist nur mit
Vorbestellung tätigen.
Ich bin gerade in Innsbruck
und möchte zurück in mein
Hotel in Garmisch. Können
Sie mich abholen?
Leider nein. Und das liegt nicht an den strengen
Parkplatzregeln: Die Zugspitze ist mit dem Auto schlichtweg nicht befahrbar, denn
wir befinden uns hier in hochalpinem Gelände. Das ist aber auch nicht schlimm,
denn für unsere Gäste haben wir viele tolle Alternativen: die Tiroler Zugspitzbahn ab
Ehrwald, die Seilbahn Zugspitze ab Grainau oder die Zahnradbahn, in die man bereits
in Garmisch-Partenkirchen einsteigen kann. Übrigens: Das Fahrverbot auf die Zugspitze
gilt nicht nur für Gäste. Auch für Lebensmittel und andere Hilfsgüter, die auf die
Zugspitze transportiert werden müssen, werden unsere Zahnrad- und Seilbahnen auf
deutscher und österreichischer Seite genutzt. Aber, ganz ehrlich, so eine Gondelfahrt
gehört doch auch zum Zugspitz-Erlebnis dazu!
In der gesamten Region gibt es einige
Hofläden, die regionale Produkte aus
eigener Herstellung anbieten. Mehr
Infos gibt es dazu in diesem Heft auf
den Seiten 24 und 25.
Gibt es bei Ihnen im Ort
einen Bauernladen?
Ich würde gerne zu Weihnachten
eine Schneeschuhwanderung um die
Zugspitze machen! Geht das?
Die Zugspitze zählt zum hochalpinen
Gelände. Im Winter ist sie deshalb lawinengefährdet.
Außerdem werden die Wanderwege
auf und teilweise um die Zugspitze im
Winter nicht oder nur bedingt geräumt. Eine
winterliche Schneeschuhwanderung um oder
auf die Zugspitze ist somit leider nicht möglich.
DIE HÄUFIGSTEN ANFRAGEN / 17
Das Freibad hat geschlossen,
ich möchte mein Geld von der
Gästekarte zurück.
Eine kostenlose
Gästekarte erhält jeder Gast
der Zugspitz Arena Bayern-Tirol bei seiner Anreise. Darin
enthalten sind unter anderem verschiedene Vergünstigungen,
die er während seines Aufenthaltes nutzen
kann. Sollten diese aus verschiedenen Gründen nicht in
Anspruch genommen werden (können), kann leider kein
Geld zurückerstattet werden, denn es handelt sich hier
um ein kostenloses, aber unverbindliches Angebot für
unsere Gäste.
Wo kann man einen guten
traditionellen Kaiserschmarren
essen?
Kaiserschmarren ist sowohl in Bayern als auch in
Tirol Tradition. Auf fast allen Berghütten und Restaurants bekommt
man ihn deshalb ganz frisch zubereitet. In Tirol wird er traditionell
mit Zwetschgenröster serviert, in Bayern meist mit Apfelmus.
Wer keine Rosinen mag, kann diese auch abbestellen.
Der Kaiserschmarrn wurde übrigens ursprünglich erstmals 1854 der
österreichischen Kaiserin Elisabeth serviert. Dabei soll die Süßspeise
beim Anrichten versehentlich zerrissen sein, dies wurde später zum
besonderen Merkmal. Erst danach wurde das Gericht Kaiser Franz Joseph I.
„umgewidmet“ und Kaiserschmarren genannt.
Kann ich
das Fahrrad mit auf die
Zugspitze nehmen?
Leider nein! In den Bergbahnen der Zugspitze dürfen keine
Fahrräder mitgenommen werden. Auch mit dem Fahrrad
auf die Zugspitze hinaufzufahren, ist nicht möglich. Die
Wege auf die Zugspitze sind hochalpine Bergsteigerwege,
die Klettersteige beinhalten und die man mit dem Fahrrad
nicht befahren kann. Wir bitten deshalb alle Mountainbike-
Liebhaber, das gar nicht erst zu versuchen. Die Zugspitzbahnen
werden außerdem keine Fahrräder mit ins Tal nehmen.
Fast alle unsere Seen sind frei zugänglich
und haben keinen bewirtschafteten
Badestrand, da sie auch in den höher
gelegenen Bergebenen liegen. Deshalb
können hier keine Sonnenliegen reserviert
werden. Manche Seen in Talebene haben ein
bewirtschaftetes Strandbad und verlangen
eine Eintrittsgebühr. Ob dort Sonnenliegen
reserviert werden können, entscheiden aber
die Betreiber selbst. Generell gilt: Wir haben
so viele Seen zur Auswahl, die alle sehr schön
sind. Es muss also kein Gast das Handtuch auf
die Liege werfen.
Kann man am Seebensee
Sonnenliegen reservieren?
English Summary
Die Region liegt mitten im Alpenvorland
und ist umringt von Bergen.
Es ist also schwierig ein Zimmer OHNE
Bergblick zu bekommen. Durch fast
jedes Zimmerfenster unserer Hotels
kann man Berge sehen.
Haben Ihre Hotels
auch Zimmer
mit Bergblick?
While we’re always happy to assist our
guests with whatever they need at our
tourist information centres, here are
some answers to common queries we
receive: – Can I reserve a parking space
on the Zugspitze? Unfortunately not.
Located on alpine terrain, the Zugspitze
is simply not accessible by car. But we
have many great alternative options for
our guests. Use the Tyrolean Zugspitze
Cable Railway from Ehrwald, the
Zugspitze cable car from Grainau, or
the cog railway, which you can board
in Garmisch-Partenkirchen. Cable cars
are all part of the Zugspitze experience,
anyway! – Can I take a bicycle with me
to the Zugspitze? Unfortunately not. Bicycles
are not allowed on the Zugspitze
cable cars and you can’t ride them on
the Zugspitze, either. The routes up the
mountain are alpine mountaineering
paths that include via ferratas and
cannot be navigated by bicycle. – Do you
have hotels with mountain views? Given
that we are surrounded by mountains,
it’s difficult to find a room that doesn’t
have a view, so, yes, almost all of
them. – Can I get a refund on my guest
card if a venue is closed? Every visitor is
given one of these guest cards, offering
discounts and offers for their stay. As
the cards are free of charge, we cannot
compensate you if a particular offer is
unavailable.
18 / HISTORISCHER EXKURS
Express nach oben
Meisterleistungen der Ingenieurskunst haben
Bahnen ihren Weg auf die Zugspitze geebnet.
Historische Momente auf sich wirken lassen:
Das geht am besten mit einer Bildergalerie,
zu finden in der kostenlosen GRENZENLOS App.
Presse bei der Eröffnung (oben),
Bundespräsident Michael Hainisch (unten)
Erö
ffnung
ungsf
sfahrt
am 14. Juni
19
26
Stützen und Zwischenstationen machen
es Seilbahnen leicht, Strecken
und Höhen zu überwinden. Auch die
Geschichte der „Aufstiegshilfen“ auf
die Zugspitze verfügt über einige solcher
markanten Träger.
1924 Österreich beginnt mit dem Bau einer
Seilbahn von Ehrwald aus hinauf zum Westgipfel,
der auf rot-weiß-roter Gemarkung liegt.
1926 Mit einer Strecke von 3.600 Metern
setzte die Ehrwalder Bahn neue Maßstäbe –
mit den nur drei Stützpfeilern auch.
1928 In Deutschland beginnt der Bau einer
Zahnradbahn, die von Garmisch über Grainau
verlaufen und dann den Berg erklimmen
sollte. Größte Herausforderung war dabei
der Bau eines Tunnels in den Berg hinein:
Oberhalb der Station Riffelriss mussten
4,5 Kilometer Tunnel geschlagen werden,
Serpentinen inklusive.
1930 Ab Juni kommen Besucher mit
dem Zug hinter einer E-Lok im Bahnhof
Schneefernerhaus an, heute endet die
Bahn am Sonnalpin.
1931 nahm eine Seilschwebebahn vom
Schneefernerhaus auf dem Zugspitzplatt
die Verbindung bis zum Gipfel auf –
Kurzstrecke auf höchstem Niveau.
1962 geht am 1. Dezember vom Eibsee
aus auch auf bayerischer Seite eine Seilbahn
in Betrieb, die am Gipfel endet.
2017 ersetzt die neue Seilbahn Zugspitze
die bejahrte Vorgängerin. Die
rundum verglasten Kabinen bringen
120 Passagiere pro Fahrt nach oben.
Die 127 Meter hohe Stahlstütze und das
3.213 Meter lange „Spannfeld“ zwischen
Station und Stütze machen sie zur doppelten
Weltrekordhalterin.
Ulrich Pfaffenberger
English Summary
Engineering masterpieces paved
the way for railways to reach the
Zugspitze, with supports and way
stations allowing cable cars to cover
distances at height. There are also
a number of waypoints in the history
of these “ascent aids” to the Zugspitze.
The Austrians first started building
a cable car in 1924, and by 1926, the
railway had set new standards with
just three supports over a route of
3,600 metres. From the German side,
work to build a cog railway from
Garmisch began in 1928. Technology
gradually advanced, and fast-forwarding
to the present, the new Zugspitze
cable car, inaugurated in 2017, features
a 127-metre support and a 3,213-metre
free span, making it a double world
record holder.
19
Entdecke Deine wahre Natur.
Was für eine gewaltige Natur! Das Reintal bei Garmisch-Partenkirchen durchwanderten schon vor 200 Jahren die
Erstbesteiger der Zugspitze, um Deutschlands höchsten Berg zu erklimmen. Nichts von seiner atemberaubenden
Schönheit und Faszination ist seither verloren gegangen.
Garmisch-Partenkirchen hat so viel zu bieten: die imposante Bergwelt, kristallklare Gebirgsbäche und romantische
Bergseen. Hier findest du unendliche Möglichkeiten für unvergessliche Erlebnisse zwischen Berg und Tal, im Wasser
und in der Luft - und natürlich jede Menge Lebensfreude in den Straßen und Gassen des historischen Orts.
Entdecke mehr - wir freuen uns auf dich!
www.gapa.de @gapatourismus @garmischpartenkirchen_official
20 / HÖRFILES
Der We
g in die
Arb
beit
er
fordert
man
chmal
ung
ngewö
wöhnl
iche eM
Mitt
el –
zum
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ispieliel
ei
ne Seilba
hn.
Schon gehört?
Das ist Zugspitze.
Von der Zugspitze gibt es viel zu erzählen –
das weiß auch ihr persönlicher Postbote.
In der GRENZENLOS App erzählen Vertreter
der Zugspitz Arena Bayern-Tirol von ihrer
Arbeit rund um die Zugspitze.
So hoch hinauf kommt sonst nur
„Luftpost“: Wenn Andreas Oberauer
in seinem Revier Briefe zustellt,
dann geht’s hinauf auf fast 3.000
Meter. Denn sein Verteilbezirk trägt die
Postleitzahl 82475 – und dazu gehört die
Zugspitze. Sendungen, die er im Rucksack
hat, gehen zum Beispiel an die Restaurants
und Kioske oben auf Deutschlands höchstem
Berg, aber auch an die Forscher, die sich im
Schneefernerhaus aufhalten. Auf dem Rückweg
nimmt er dann die Postkarten mit, die
Besucher in den höchsten Briefkasten des
Landes geworfen haben. Postkarten? „Ja,
trotz aller Selfies sind das an Spitzentagen
im Sommer oft Hunderte“, berichtet der
Post-Mitarbeiter. „Vielleicht ist es ja auch der
eigene Sonderstempel, der jede Sendung
von dort oben ziert – der macht Sammlern in
aller Welt Freude.“
Was Andreas Oberauer sonst noch zu
berichten hat, das ist in der kostenlosen
GRENZENLOS App zu hören. Er und einige
andere, die den Gipfel fast täglich vor Augen
haben, erzählen von ihrem persönlichen
Verhältnis zur Zugspitze. Also unbedingt
reinklicken!
Ulrich Pfaffenberger
English Summary
It’s usually only “airmail” that gets to
this altitude: when Andreas Oberauer
delivers the post, he has a climb of
almost 3,000 metres to cover, and
that’s because he works in postcode
82475 – which includes the Zugspitze.
The letters he brings go to the
restaurants and kiosks at the top of
Germany’s highest mountain, as well
as to the researchers at the Schneefernerhaus.
On the way back, he then
takes the postcards that visitors have
popped into the country’s highest
postbox. Postcards? “Yes, despite all
the selfies, on peak days in summer
there are often hundreds of them,”
he says. You can find out more about
Andreas Oberauer’s job in the free
GRENZENLOS app, where he and others
who see the summit almost every day
talk about their personal relationship
with the Zugspitze.
ZUG-
SPITZE
Zugspitz-Postbote Andreas Oberauer
LOISL / 21
Neue Info-App, aktuell
und persönlich
Er heißt Loisl und ist der neue digitale Urlaubs begleiter
der Zugspitz Arena Bayern-Tirol. Dahinter steckt eine
progressive Web App, die umfassende touristische
Informationen zur grenzüberschreitenden Region
bietet – auf Interessen und Aufenthaltszeitraum
des Gastes abgestimmt.
Wann fährt der nächste Bus von
Grainau nach Ehrwald? Was
ist heute Abend in Lermoos
geboten? Wie wird das Wetter
morgen, und welche Wandertour würde dazu
passen? Will der Gast Antworten, war bisher
das Durchforsten zahlreicher Websites nötig.
Jetzt wird es bequemer: Egal, ob auf Laptop,
Smartphone oder Tablet, Loisl bündelt
die touristischen Informationen der Region
und spielt sie dem Gast entsprechend dessen
Vorgaben individuell aus.
Nichts mehr verpassen
Wie gelangt der Gast an Loisl? Ganz einfach:
Nach der verbindlichen Buchung einer Unterkunft
folgt eine Willkommensmail inklusive
Link zum Service. Der ist als progressive Web
App gestaltet, sozusagen ein Programm im
Netz, das nicht auf das Endgerät geladen
Was Loisl bietet
Infrastruktur (Freizeiteinrichtungen,
Geschäfte, Sportschulen,
Verleihe, Restaurants u. v. m.)
Hotels, Pensionen, Zimmer
in der Region
Bergbahnen (Öffnungszeiten,
Pistenpläne)
Hütten und Almen
Webcams
öffentliche Verkehrsmittel
Veranstaltungen
interaktive Karte der Region
mit Tourenportal
aktuelle Wetterdaten
Leistungen der Gästekarte
werden muss. Dort erstellt der Gast seinen
persönlichen Account, vergibt ein Passwort
und konfiguriert sein Profil. Diverse Filter fragen
seine Urlaubsinteressen ab – auf dieser
Basis kann ihn Loisl rund um den Aufenthalt
mit passgenauen Informationen versorgen.
Bereits zwei Wochen vor Reiseantritt
weiß der Gast, was im Zeitraum seines
Urlaubs in der Region los ist. Wenn er will,
erstellt er schon jetzt eine persönliche Merkliste
mit Aktivitäten, um später vor Ort nichts
zu verpassen.
Die Loisach stand Pate
Die Nutzung von Loisl ist datenschutzkonform
und freiwillig, dem Link
in der Willkommensmail muss der Gast
nicht folgen. Überlegt er es sich anders,
kann er nachträglich auf zugspitze.com
einsteigen. Der Service wird im Rahmen des
EU-Programms Interreg zur Unterstützung
grenzüberschreitender Kooperationen gefördert
– daher auch sein Name: Loisl
stammt von dem durch alle drei Regionen
der Zugspitz Arena Bayern-Tirol fließenden
Fluss: der Loisach. Sie entspringt in der
Tiroler Zugspitz Arena und verläuft auf ihrem
Weg in Richtung Isar durch das Zugspitzdorf
Grainau und Garmisch-Partenkirchen.
Übrigens: Sollte ein Gast die Einladungsmail
für den Loisl nicht erhalten
haben, kann er sich an seinen Gastgeber
wenden oder sich den Downloadlink auf der
Website des Aufenthaltsortes bestellen.
Michael Schmid
English Summary
His name is Loisl and he’s your digital
holiday companion in the Zugspitz
Arena Bayern-Tirol: a progressive web
app that offers full tourist information
on the cross-border region, tailored
to guests’ interests and the length of
their stay. How do you get Loisl? It’s
very simple: after making a confirmed
booking for accommodation, you’ll
receive a welcome email with a link
to the service. There you can create
a personal account, set a password,
and configure your profile. You can
also set various filters, which Loisl
uses to provide you with information
relevant to you. Two weeks before
you arrive, you’ll know exactly what’s
on in the region during your stay. If
you want, you can create a personal
list of activities right now so you don’t
miss out later. Loisl complies with data
protection regulations and its use is
voluntary. You don’t have to click on
the link in the welcome email, but if
you change your mind, you can always
go to zugspitze.com to start using
Loisl at a later date.
22 / ONLINEMAGAZIN
Noch mehr Zugspitze
für zu Hause
Mit dem neuen Onlinemagazin der Zugspitz Arena Bayern-Tirol kommt die Region
jetzt auf digitalen Wegen ins eigene Wohnzimmer – mit schönen Geschichten und
dem gewissen Urlaubsfeeling.
Wer Urlaub in der Zugspitz Arena
Bayern-Tirol macht, der wird
seit über zehn Jahren vom
GRENZENLOS Magazin begleitet:
Hier gibt es echte Geheimtipps für den
nächsten Wander- oder Mountainbike-Ausflug,
einen Blick hinter die Kulissen unserer
Institutionen und Läden und ganz nebenbei
auch immer wieder mal leckere Rezepte zum
Nachkochen oder -backen.
Dem setzen wir nun aber sogar noch eins
obendrauf: Denn das GRENZENLOS Magazin
sowie die dazugehörige Digitalversion
erscheinen zweimal im Jahr, wodurch zwischendurch
viel Zeit bleibt, um andere Dinge
zu lesen. Deshalb starten wir zusätzlich mit
einem brandneuen Onlinemagazin: Unter
zugspitze.com/online-magazin gibt es nun
einmal pro Woche die schönsten Geschichten
aus der Zugspitz Arena Bayern-Tirol.
„Wir bekommen immer wieder das tolle
Feedback unserer Gäste, wie gut es ihnen
bei uns gefallen habe und dass es schade
sei, dass der Urlaub so schnell vorbeigehe“,
erzählt Nicole Fischer, verantwortlich für das
Projektmanagement des Vereins Zugspitz
Arena Bayern-Tirol. „Darauf möchten wir
reagieren: Den Urlaub verlängern können
wir für unsere Gäste natürlich nicht einfach
so. Aber wir können ihnen das einzigartige
Urlaubsfeeling mit nach Hause geben und
ihnen unsere schöne Region damit noch näherbringen.“
Aller guten Dinge sind drei
Wie auch im GRENZENLOS Magazin beteiligen
sich am Onlinemagazin die drei Partnerdestinationen:
Garmisch-Partenkirchen,
Grainau und die Tiroler Zugspitz Arena mit
ihren sieben Ortschaften. Abwechselnd
English Summary
GRENZENLOS has been accompanying
visitors to the Zugspitz Arena
Bayern-Tirol for over ten years. It’s an
invaluable guide to what’s on,
but as it’s published just twice a year,
it can’t cover everything. That’s why
we’re launching a brand-new online
magazine: from now on, you’ll find
a weekly selection of stories from
our corner of the world at zugspitze.
com/online-magazin. There, we also
report from all three partner destinations
with articles on food, events,
excursions, and much more. As Nicole
Fischer, project coordinator, says, “We
want to show our guests that we’re
here for them and their next visit to
this most beautiful of places.”
23
erzählen sie von kulinarischen Highlights,
spannenden Veranstaltungen oder den
schönsten Ausflugszielen in der Umgebung.
Aber auch besondere Einblicke wird es
geben, die man als Gast normalerweise nicht
einfach so bekommt: Zum Beispiel erzählen
wir in einem Artikel, was außerhalb der Saison
mit unseren Bergbahnen passiert.
„Mit dem neuen Onlinemagazin möchten
wir unseren Gästen zu Hause das Gefühl
vermitteln: Wir sind für euch da und freuen
uns, wenn ihr das nächste Mal zu Besuch
kommt“, betont Nicole Fischer. „Auch möchten
wir mit ihnen gemeinsam durch unsere
Region ziehen – im Urlaub vor Ort, aber eben
auch virtuell. Und, das geben wir ehrlich zu:
Natürlich möchten wir damit auch Fernweh
wecken und Lust auf den nächsten Urlaub
machen. Denn so schön, wie bei uns, ist es
im heimischen Wohnzimmer wahrscheinlich
doch nicht.“
Lisa Zöls
ONLINEMAGAZIN
Das neue Onlinemagazin der ZABT
findest du unter
zugspitze.com/online-magazin
oder
Tiroler Zugspitz Arena
Garmisch-Partenkirchen Tourismus
Zugspitzdorf Grainau
24 / PARTNER
Die besten Produkte aus der Region
Mit dem Hashtag #supportyourlocal (deutsch: Unterstütze lokale Unternehmen)
wird auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen eine Plattform für lokale
Geschäfte geschaffen. GRENZENLOS macht mit und stellt die besten Produkte
regionaler Partner vor.
Wildkaffee
Verschiedene Kaffeesorten aus der
gleichnamigen Rösterei
Bahnhofstraße 40 + 42
82467 Garmisch-Partenkirchen
Chocolaterie Amelie
Die Welt der Schokolade aus
eigener Herstellung
Ludwigstraße 37 + Am Kurpark 3
82467 Garmisch-Partenkirchen
Hofladen beim Jochala
Fleischprodukte aus eigener
Schlachtung
Ludwigstraße 82
82467 Garmisch-Partenkirchen
Werdenfelser Hofladen
Hausgemachtes und Regionales
Mühlstraße 3
82467 Garmisch-Partenkirchen
Das BIO-Paradies
Bioprodukte, Obst, Gemüse
und mehr
Von-Müller-Straße 11
82467 Garmisch-Partenkirchen
Wein Danke
Außergewöhnliche Weine –
Natural & Orange
Bahnhofstraße 8
82467 Garmisch-Partenkirchen
denn’s Bio Markt
Bioprodukte, Obst, Gemüse
und mehr
Von-Brug-Straße 13
82467 Garmisch-Partenkirchen
Schönegger Käse-Alm
Käse und Milchprodukte aus regionaler
Heumilch, Wurstspezialitäten,
Brot und mehr, alles aus eigener
Herstellung
Ludwigstraße 22
82467 Garmisch-Partenkirchen
English Summary
To support our local businesses
we created a platform in our
magazine, including a wide
range of partners who specialise
in produce sourced within our
region. There’s a huge range to
discover, from chocolate and
coffee to wine and beer!
Hausbrauerei im Biorestaurant
Garmischer Hof
Handwerkliches und regionales Bier
mit Identität
Chamonixstraße 10
82467 Garmisch-Partenkirchen
Die Seifensieder
Handgemachte Naturseifen,
bei denen kein Stück dem anderen
gleicht
Ludwigstraße 38
82467 Garmisch-Partenkirchen
25
my marenn – der Hofladen
Fleisch- und Wurstspezialitäten,
Schnaps und Liköre, Selbstgemachtes
Waxensteinstraße 8
82491 Grainau
Schönegger Käse-Alm
Käse und Milchprodukte aus regionaler
Heumilch, Wurstspezialitäten,
Brot und mehr, alles aus eigener
Herstellung
Waxensteinstraße 12
82491 Grainau
BieZu Hof & Laden
Hofeigene Spezialitäten, Wurst,
Käse, Liköre, Brotaufstriche
und mehr
Dr. Ludwig Ganghofer Straße 57
6632 Ehrwald
Dorfladen
Dorfladen Ehrwald
Natur- und Biokost,
regionale Spezialitäten
Kirchplatz 25
6632 Ehrwald
Hauser Hof
Selbstbedienungs-Hofladen mit
Produkten vom eigenen Bauernhof
Weidach 39a
6632 Ehrwald
Ziegenpeter Hof
Ziegenfleisch aus eigener Zucht,
Milchprodukte aus Ziegenmilch,
Eis aus eigener Herstellung
Lähngraben 10
6632 Ehrwald
Getränke A. Linzgieseder
Tirols größte Auswahl an heimischen
Spirituosen, Limonaden
und Fruchtsirups aus eigener
Her stellung
Reinhard-Spielmann-Straße 2
6632 Ehrwald
180° Shop
Marmeladen, Sirup, Brot,
Pralinen und Kosmetik aus
eigener Herstellung
Silbergasse 1
6631 Lermoos
Ines Dorfladen
Regionale Bauernprodukte
und Bioprodukte
Kirchhof 34
6621 Bichlbach
Stadlbräu
Höchstgelegene Hausbrauerei
Österreichs, drei verschiedene Biersorten
aus Gebirgsquellwasser
Rinnen 38
6622 Berwang/Rinnen
Der Bär beim Schnapsbrenner
Edelbrände aus Früchten, Wurzeln
und Beeren aus eigener Herstellung
Berwang 68
6622 Berwang
Laden mit Pfiff
Abwechslungsreiches Angebot
regionaler Spezialitäten
Berwang 15
6622 Berwang
Almdorf Fallerschein,
Sennerstüberl
Traditionelle Küche, Produkte
aus eigener Landwirtschaft
Fallerschein Alpe
6642 Stanzach
26 / SANI KNEITINGER
Die junge Frau und die Berge
Sani Kneitinger aus Garmisch-Partenkirchen
und ihr Alpenimpressionismus und -expressionismus.
Ein wilder Farbenwirbel, durchzogen
von Symbolen und Worten – gekrönt
von einem Gipfel. Oder ein Alpenpanorama,
wildzackig, vor leuchtendem
Himmelblau. Was Sani Kneitinger
auf Leinwand bannt, spricht mal Fans der
foto realistischen Kunst an, mal Freunde abstrakter
Werke. Aber immer mit jeder Menge
Leidenschaft – und die steckt an.
„Berge habe ich eigentlich immer schon
gemalt“, berichtet Sani Kneitinger. Ihr Opa,
Alois Kneitinger, war ein erfolgreicher Konditor,
ihre Oma, Aloisia Kneitinger, brachte
ihr das Klavierspiel bei – Kreativität liegt einfach
in der Familie. Dennoch kam die Enkelin
über Umwege zu ihrem Künstlerinnenleben:
Denn zuerst wurde sie Steuerfachangestellte
und arbeitete einige Jahre in diesem Beruf.
Heute sind die Akten anderer für sie
passé. Ihr Alltag besteht vor allem aus
Alpenexpressionismus – in der Tradition eines
Franz Marc oder einer Gabriele Münter. Und
aus Alpenimpressionismus, auf den Spuren
des Auguste Rodin oder Paul Cézanne. Als
Vorbilder nennt Sani Kneitinger allerdings
Pablo Picasso und Jean-Michel Basquiat:
Beide überschritten Grenzen.
Berge, findet Sani Kneitinger, eignen
sich als Muse ebenso wie als Motiv. „Die
schau ich mir ganz genau an“, betont sie,
„die bewundere ich, finde sie majestätisch,
beeindruckend, prominent. Auf einen Berg
hoch – das ist nicht umsonst ein Sinnbild
für Erfolg. Dann kommt man auf dem Gipfel
an, hat Weitblick, genießt den Horizont.
Alle störenden Gedanken verschwinden!“
Gesellschaftskritik trifft Zukunftsfreude
Wer Sani Kneitinger erzählen hört, sie mit
vollem Körpereinsatz bei der Arbeit sieht,
wem ihre Werke entgegenleuchten, der
kann sich kaum vorstellen, dass störende
Gedanken überhaupt Platz haben. Aber was
sie belastend findet, verarbeitet sie eben in
ihrem Schaffen, indem sie Schweres in Schönes
transformiert. Die Umweltverschmutzung,
den Plastikkonsum unserer Zeit – dafür
zu sensibilisieren, liegt ihr am Herzen. Für
mehrere Installationen zog Sani Kneitinger
Kontakt
Sani Kneitinger
Bahnhofstraße 21
82467 Garmisch-Partenkirchen
+49 176 78954589
art@sani-kneitinger.com
https://sani-kneitinger.com/
instagram.com/sanikneitingerart
27
English Summary
Sani Kneitinger is an alpine impressionist
and expressionist from
Garmisch-Partenkirchen. “I’ve always
painted mountains,” she says, and
they are both her muse and her
subject. “I admire them and find
them majestic, impressive, striking.
Climbing a mountain – there’s a
reason we use this expression.
You get to the summit, look out
at the horizon, and feel all distractions
disappear!” She also works
to raise awareness of issues such
as pollution and plastic waste,
transforming them into something
beautiful. Environmental pollution
and the Alps also feature in works
that recently made her internationally
famous: in 2018, she was runner-up
at the World Body Painting Festival
in Klagenfurt.
mit gelben Säcken durch ihr Viertel und
sammelte Müll. Der kam unter anderem in
einer Installation im Rahmen der Ausstellung
„Unser blauer Planet“ zum Einsatz, die
bis März 2020 in der Galerie „skulptur pur“ in
Garmisch-Partenkirchen zu sehen war. Daneben
warb Sani Kneitingers riesiges Ölbild für
ein Leben ohne Müll und weitere Klimaerwärmung:
ein Eisbär, der sich mit Eiscreme
kühlt, eine im Netz zappelnde Schildkröte …
und im Hintergrund natürlich: Berge.
Umweltverschmutzung und die Alpen prägten
auch die Arbeit, die die junge Künstlerin
vor wenigen Jahren international bekannt
machte: das Bodypainting. 2018 wurde sie
mit ihrer Präsentation „Greenart“ Vizeweltmeisterin
bei der Bodypainting-Weltmeisterschaft
in Klagenfurt. 2.500 Mitbewerber ließ
sie mit ihren schwarz-weiß bemalten Models,
die tanzten und dabei Verpackungsmüll um
sich verstreuten, hinter sich. Das Ende der
Darbietung bot allerdings ein Happy End, der
Müll landete in der grünen Tonne.
Schon Sani Kneitingers erste Bodypainting-WM
2015 wurde zum vollen Erfolg,
sie belegte den dritten Platz. Damals war sie
noch Steuerfachangestellte in Teilzeit, malte
nebenher. Nach der WM setzte sie alles auf
eine Karte und wurde freie Künstlerin mit
Businessplan, Haut und Haaren.
„Ich stand auf mehreren Beinen“
Von der Zukunft erwartet sie sich viel Gutes,
sagt sie fest: „Alle sprechen von Corona-
Krise, aber es ist auch eine Chance und den
Tieren kommt es jetzt schon zugute!“ Für sie
selbst erwies sich als Glück, schon immer
mehrere Standbeine gehabt zu haben:
Neben Bodypainting für Privatpersonen –
verliebte Paare, Hochschwangere – und für
Ausstellungen schuf sie Bilder, Grafiken und
Installationen. Auch von den Medien kamen
Aufträge, so bemalte sie beispielsweise für
den Trailer zu einer Dating-Show auf Pro7
die Lippen der Fotomodelle.
„Beim Bodypainting malte ich übrigens
auch ganz oft Berge“, erinnert sich die Garmisch-Partenkirchnerin
und lacht. Dennoch
fand sie es 2019 an der Zeit, die Weichen neu
zu stellen: Sie wechselte vom Medium Haut
vorwiegend zur Leinwand sowie vom Malen
tagsüber zur Kunst abends und nachts.
Tagsüber viel draußen sein, sich in der
Bergwelt bewegen, Eindrücke einsaugen,
sie danach festzuhalten, wie in einem Tagebuch,
nur eben mit Bildern: So liebt Sani
Kneitinger ihr Berufsleben. Seit Dezember
2019 leitet sie ihre eigene Galerie. Sie malt
natürlich auch Werke ohne Alpenflair, räumt
sie ein, Urwald-Impressionen etwa oder auf
Wunsch weibliche Akte. „Ich kann auch mal
wegfahren und eine Weile ohne Berge auskommen“,
versichert Sani Kneitinger. 2012
lebte sie ein Dreivierteljahr in Australien,
reiste auch durch andere ferne Länder, war
dort glücklich. Dennoch gilt: „Mich zieht es
immer wieder hierher zurück.“ Passenderweise
sind es oft Menschen von anderswo,
die sich in ihre Bilder verlieben und sie mit
in ihre Großstädte, ins Flachland oder ans
Meer nehmen. So kann Sani Kneitinger bei
ihren Alpen bleiben und ihre impressionistischen
oder expressionistischen Bergwelten
wandern in andere Regionen der Welt.
Petra Plaum
28 / TRAILRUNNING
Abseits fester Wege –
aber bewusst
Das größte Trailrunning-Event hierzulande findet
rund um die Zugspitze statt: der 103 Kilometer lange
Ultratrail. Nicht nur für Profis, auch für Amateure hat
Trailrunning seinen Reiz – wenn sie vorbereitet sind.
English Summary
The biggest trail running event in the
region takes place around the Zugspitze:
the 103-kilometre “Ultratrail”.
Trail running has something to offer
both pros and amateurs; its attractions
include the diversity of the surroundings,
the ever-present difficulty of
the ground beneath your feet, and the
need to exert the entire body. Whether
you take an easy or difficult route, in
some ways it could be classified as an
Es gibt Jogging und es gibt Trailrunning.
Letzteres verzichtet auf befestigte
Wege, will Routen über Pfade
durch Wälder und Gelände, in den
Bergen kommen Schnee, Fels und Geröll
hinzu. Der Reiz des Trailrunning? „Die Vielfalt
der Natur, die stets vorhandene Schwierigkeit
des Untergrunds und deshalb die Ganzheit
des körperlichen Einsatzes“, sagt Zsofia
Liebsch. Die Ungarin, Trainerin und Sportmasseurin
lebt seit zwei Jahren mit ihrem
Mann Thomas in Grainau. Sie bietet Outdoor-
Touren an, darunter auch Trailruns.
Mentale Einstellung
Allerdings: Trailrunning ist nicht Jogging
oder Wandern. „Ob leichte oder schwere
Routen, wenige oder viele Kilometer, in
gewisser Weise handelt es sich um einen
Extremsport“, betont Liebsch. Adäquate
Vorbereitung ist notwendig, gerade in den
Bergen. Natürlich muss die Ausrüstung
stimmen, Schuhwerk und Kleidung, die sich
den oft schnell wechselnden Bedingungen
in den Bergen anpassen kann. Ebenso
eine gewisse Grundfitness. Noch wichtiger
schätzt Liebsch aber die mentale Einstellung
extreme sport. Good preparation
is necessary, especially in the mountains,
and the right equipment is
paramount – shoes and clothing that
can adapt to often rapidly changing
conditions in the mountains. Even
more important is your mental attitude.
Amateurs should not put pressure on
themselves, must know their strengths
and weaknesses, and be able to adjust
their pace flexibly.
ein. „Trailrunning ist ein Kopfsport. Du bist
stundenlang allein, ständig mit dem Gelände
konfrontiert.“ Deshalb rät sie gerade Amateuren:
Sich nicht mit Ehrgeiz unter Druck
setzen, seine Stärken und Schwächen kennen
und dementsprechend das Tempo je
nach Körpergefühl bis hin zu entspanntem
Gehen flexibel anpassen! Für sie ist Trailrunning
in erster Linie Genuss, der Genuss des
Naturerlebnisses – „wer nur Ergebnisse will,
wird keines erzielen.“ Der eigentliche Spaß
komme beim bewussten Laufen, egal, ob für
eine oder fünf bis sechs Stunden.
Mehr als ein doppelter Marathon
Doch es gibt Trailrunner, die Ergebnisse erzielen
können. Für sie findet jährlich Deutschlands
größtes Trailrun-Event, der Ultratrail
rund um das Zugspitzmassiv, statt. 103 Kilometer,
knapp 5.500 Höhenmeter insgesamt.
Weit mehr als ein doppelter Marathon.
Laufzeitlimit: Start 7:15 Uhr, spätestmögliche
Ankunft um 10:00 Uhr am Folgetag. Für Amateure
kaum geeignet, mindestens zwei bis
drei Jahre Training empfiehlt Liebsch dafür.
Für weniger professionelle Läufer gibt es
deshalb zeitgleich zum Ultratrail in der Zugspitzregion
vier weitere Rennen zwischen
25 Kilometern/1.600 Höhenmetern und
82 Kilometern/4.200 Höhenmetern. Darunter
auch der Supertrail XL, den Liebsch zuletzt
gewonnen hat. Sie alle enden in Grainau.
2020 musste der Zugspitz Ultratrail, der in
diesem Jahr seinen zehnten Geburtstag gefeiert
hätte, aufgrund der Corona-Krise abgesagt
werden. Eines ist aber Veranstaltern
wie auch Teilnehmern klar: Aufgeschoben
ist nicht aufgehoben!
Weitere Informationen gibt es unter
zugspitz-ultratrail.com
Michael Schmid
18. - 20.
September
2020
www.360-trail.com
29
Fotocredit: Anne Kaiser
Das Trailrunning Camp
in der Zugspitz Arena
Bayern-Tirol
Egal ob Einsteiger oder ambitionierter Läufer - 360° TRAIL ist eine Veranstaltung für alle Trailrunning-
Interessierten auf allen Leistungslevels: TESTING, RUNNING, ADVENTURE, INFORMATION UND LIFESTYLE.
Für
Einsteiger &
Ambitionierte
Bei 360° TRAIL werden Neueinsteiger an die Hand genommen und in alle Facetten des Trailrunnings eingeführt. Dazu gehören
Workshops zum Laufeinstieg, Downhill Running, Nutzung von Stöcken ebenso wie Maßnahmen zur Regeneration, zum Stressabbau,
wie man Energieriegel selber macht und vieles mehr.
Tolle Persönlichkeiten der Szene, Markenbotschafter und Athleten bekommen Raum zum Informieren, Networken und Austauschen.
Der Richard-Strauss-Platz in Garmisch-Partenkirchen verwandelt sich in ein riesiges Testcenter, wo die Top-Marken neuestes
Material präsentieren und zum Testen ausgeben.
Vom 18. - 20. September 2020 sind alle Trailrunner und die, die es werden wollen, herzlich in die Zugspitz Arena Bayern-Tirol
eingeladen! Anmeldung und weitere Infos zum Programm und unseren Laufstrecken unter www.360-trail.com.
Expo Testcenter Trailrun Parcours Trailruns Talks
Yoga Workshops Kids Challenge Hüttenabend UVM.
Veranstalter:
Organisation:
Ein Projekt im Rahmen von:
30 / GONDELFRÜHSTÜCK
Frühstücken über den Wolken
Die Natur im Gebirge ist unnachahmlich. Mit Seilbahnen oder Gondeln auf
die Berge zu fahren, wird jedes Mal zum Erlebnis, denn es gibt immer wieder
Neues zu entdecken. Etwas besonders Extravagantes bietet die Almkopfbahn in
Bichlbach: Hier wurden Gondeln liebevoll zum Frühstückscafé umfunktioniert.
In das bei Einheimischen wie Gästen beliebte
Gondelfrühstück ist die herrliche
Aussicht auf die Bergwelt mit Blick auf
die Zugspitze, den Heiterwanger See
und das Allgäu natürlich inkludiert. Maximal
buchbar sind drei Gondeln mit drei Tischen
für bis zu sechs Personen. „Wir haben uns
dazu entschlossen, nicht mehr als drei anzubieten,
sonst werden es zu viele und die
angenehme Atmosphäre wäre nicht mehr
gegeben“, erklärt Michaela Zobl, die Frühstücksfee.
Sie trägt mit ihrer Herzlichkeit zu einem
beträchtlichen Teil zum großen Erfolg dieser
Idee bei. Jede Gondel wird übrigens nur an
eine Gruppe oder Familie vergeben, es wird
nicht gemischt – auch Pärchen bekommen
so die Möglichkeit, unter sich zu bleiben und
die Zweisamkeit zu genießen.
Wer mitfrühstücken will,
der muss schnell sein
Wer das Angebot dieses Jahr mit Freunden
oder der Familie nutzen möchte, dem wird
geraten, unbedingt schnell zu reservieren,
denn die Nachfrage ist ausgesprochen groß.
Michaela Zobl und ihr Team versuchen zwar,
für alle eine Lösung zu finden, aber: Schon
jetzt sind die ersten Plätze vergeben. Das
Frühstück wird bis Mitte Oktober angeboten,
„so lange es warm ist“, informiert Michaela
Zobl lachend, „denn in Winterkleidung ist
es zu ungemütlich und der Kaffee wird zu
schnell kalt.“
Und so läuft jedes Frühstück ab: Nach
dem Proseccoempfang begleiten die Frühstücksfee
und ihre Mitarbeiter die Gäste in
die Gondeln, in denen die gedeckten und
stilvoll dekorierten Tische warten. Bei festlichen
Anlässen werden zusätzlich Rosenblätter
gestreut. Erst wenn es sich alle Gäste
bequem gemacht haben, tischt das Service-
Beim Grenzenlos-
Foto wettbewerb gibt es
3x ein Gondelfrühstück für
2 Personen zu gewinnen.
Unbedingt mitmachen!
Gondelfrühstück
Sommer 2020
Erwachsene: 35,00 Euro
Kinder (6 bis 12 Jahre): 19,50 Euro
Weißwurstgondeln
September 2020
Erwachsene: 27,00 Euro
31
Frühst
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... da schme
mecke
n die
frisch
hen
Sem
mel
na
auß
uße
rge
wöhnlich
gut.
team Heißgetränke, Brot, Schinken, Eier und
andere Köstlichkeiten auf.
Die Besucher haben die Möglichkeit, so
lange zu fahren, wie sie Gefallen daran
haben: Drei oder sogar fünf Berg- und Talfahrten
sind dabei nicht ausgeschlossen.
Außerdem können sie ohne Weiteres zwischendurch
aussteigen, um den halbstündigen
Aufstieg zum Gipfelkreuz zu nehmen.
Der Ausblick auf die Zugspitze, nach Berwang
und ins Namloser Tal sind atemberaubend.
Zum Gipfel und zurück führt ein Rundweg,
der sich für einen wohltuenden Spaziergang
über herrliche Naturwiesen anbietet.
Nach dem Frühstück wird
den Berg hinuntergerollt
Auch lässt sich die Frühstücksgondel mit
einem abenteuerlichen Sommererlebnis
kombinieren: Die „Roli’s Roller“, gefederte
Bergroller, werden mit der Bahn auf die 1.600
Meter hoch gelegene Bergstation transportiert
– und dann geht’s über Berwang auf
einer zehn Kilometer langen Strecke zurück
zur Talstation in Bichlbach. „Ein Riesenspaß
für Junge und Junggebliebene“, schwärmt
Michaela Zobl. „Und die Kinder bekommen
einfach nicht genug davon.“
Ob für eine Verlobung, einen Geburtstag,
einfach nur ein Treffen mit Freunden oder
mit der ganzen Familie: Gründe für eine
Frühstücksfahrt gibt es immer. Vor allem
Männer sind hier laut Michaela Zobl erfinderisch
und überraschen gerne ihre nichts ahnenden
Freundinnen. „Wer das erste Mal mit
dabei ist, ist aufgeregt, denn er ahnt nicht,
was er erleben wird“, verrät Michaela Zobl,
„aber dann gibt es viele Wiederholungstäter!“
Sie erzählt von ihrem zunächst skeptischen
Mann, der sich sicher war, die Berge
in- und auswendig zu kennen. Mittlerweile
ist er schon zigmal mitgefahren und hat immer
noch nicht alles gesehen.
Menschen mit Höhenangst können übrigens
ebenfalls ohne Probleme in der Frühstücksgondel
mitfahren. Wichtig dabei ist
nur der richtige Sitzplatz: Sie werden den
Bergen zugewandt platziert. „Aus Erfahrung
weiß ich, dass diese Gäste genauso
begeistert sind wie die Furchtlosen“, versichert
Michaela Zobl. Man glaubt ihr, wenn
sie sagt: „Für mich ist es keine Arbeit, die
Frühstücksgondeln herzurichten und den
English Summary
Taking a trip up the mountain in a
cable car is a wonderful thrill, with
something new to discover every time.
The Almkopfbahn in Bichlbach offers
a particularly indulgent experience: its
cars have been lovingly converted into
a breakfast café, and the first meal of
the day, popular with locals and guests
alike, naturally includes wonderful
views of the mountainous scenery. There
are three cars with three tables for up
to six people, and each car is reserved
for just one group or family, so there’s
no mixing – also giving couples the
opportunity to enjoy a private moment
in this picturesque world. Demand is
strong, so guests are advised to make
Gästen eine Freude zu bereiten, es ist ein
Vergnügen.“ Wenn die Leute aussteigen,
auf sie zukommen und sie drücken, ist jede
Mühe vergessen: „Dann läuft es mir wohlig
den Rücken herunter“, erzählt sie gerührt.
Im September gibt es übrigens noch ein
weiteres Genuss-Highlight: Dann steht ein
Weißwurstfrühstück auf dem Programm,
das bei Einheimischen und Touristen ebenfalls
äußerst beliebt ist. Bei Weißwürsten
mit Brezn, Senf und passend dazu einem
Weißbier, in netter Gesellschaft die Landschaft
genießen – das lässt nicht nur Männerherzen
höher schlagen.
Irene Hülsermann
their bookings in good time. Breakfast
is on offer until mid-October, provided
the weather stays warm, as it’s rather
uncomfortable in winter clothes and
the coffee gets cold too quickly. And
this is how the little breakfast ritual
plays out: after welcoming guests with
a glass of prosecco, they are led to the
cars in which the stylishly decorated
tables have been set. Once the guests
have made themselves comfortable,
hot drinks, bread, ham, eggs, and other
delicacies are served. Guests are free
to ride for as long as they like, and if
they feel like it, they can also get off in
between to attempt the half-hour climb
to the summit cross.
32 / BIENENLEHRPFAD
Ohne Tau kein Honig
Auf dem neuen Bienenlehrpfad in Grainau lüftet
Imker Hans Ettl manch süßes Geheimnis.
Ihr Summen verrät sie zuerst. In blühenden
Bäumen und auf den Wiesen
wimmelt es von Bienen. In Grainau ist
der Tisch für die Honig- und Wildbienen
noch reichlich gedeckt, wie Imker Hans Ettl
sagt. Allerdings brauchen die fleißigen Insekten
bei vielen Blüten auch Tau, um den
Nektar herauszuziehen. „Letztes Jahr war
es so trocken, dass es beispielsweise auf
dem Löwenzahn fast keine Feuchtigkeit gab,
und damit auch weniger Honig“, erzählt der
zweite Vorstand des Bienenzuchtvereins
Werdenfels.
Bei seinen Führungen weiht Ettl die Gäste
Stück für Stück in die Geheimnisse der nütz-
lichen Tierchen ein. Er erklärt auch, für welche
Pflanzen sie schwärmen. Der Weg führt
vom Kurhaus am Krepbach entlang bis zum
Lehrbienenstand im idyllischen Huberpark.
„Dort mache ich je nach Wetter einen Stock
auf, nehme eine Wabe heraus, in der Honig
ist, und anschließend eine, in der sich die
Brut befindet“, erzählt Ettl. „Mit etwas Glück
erwische ich eine Königin, die jedes Jahr
mit einer anderen Farbe gekennzeichnet ist,
damit wir wissen, wie alt sie ist.“ Damit bei
diesem Einblick in das Leben an der Wabe
nichts passiert, bekommen die Teilnehmer
Schutzhüte mit Schleier.
Jeder in der Bienenfamilie
hat eine klare Aufgabe
„Die normale Honigbiene lebt nur 35 Tage“,
erklärt der Imker. In dieser Zeit gibt es klare
Hierarchien und ganz bestimmte Aufgaben.
„Die ersten zwei Tage putzen die Arbeiterinnen
im Stock, bis zum zwölften Tag pflegen
und füttern sie die Maden, bis zum 18. Tag
bauen sie Waben, dann fliegen sie nach
draußen und holen Nektar.“ Bis zu sechs Bienenvölker
bewohnen den Lehrbienenstand,
der auch der Ausbildungsplatz für Jung- und
Neu-Imker ist.
Zunehmend interessieren sich
auch Frauen für die Imkerei.
Im Freien stehen noch vier weitere Stöcke.
Während ein Volk im März aus rund 10.000
Bienen besteht, sind es im Sommer zwischen
40.000 und 50.000. An die 15 Imker
gibt es in Grainau, die ihren Honig direkt
verkaufen, so lange ihr Vorrat reicht. Wer
auch bei sich etwas für Bienen tun möchte,
sollte in seinem Garten bienenfreundliche
Pflanzen ansäen, wünscht sich Ettl. „Belohnt
wird man dann auch zu Hause mit dem typischen
Summen, frei nach dem beliebten
Kinderlied ,Bienchen summ herum‘.“
Lucia Glahn
Kontakt
Die kostenlose Bienenwanderung
findet im Frühjahr und Sommer
mehrmals statt. Termin-Infos und
verbindliche Anmeldung in der
Tourist-Information im Parkweg 8
in Grainau.
+49 8821 981850
info@grainau.de
English Summary
It’s their humming that gives them
away – the blossoming trees and
meadows are teeming with bees.
In Grainau, the table is still abundantly
set for the honey and wild bees,
as beekeeper Hans Ettl says. However,
the industrious insects also need dew
in order to extract nectar. “It was so
dry last year that there was almost
no moisture on the dandelions, for
example, and therefore less honey,”
says the second chairman of the
Werdenfels Beekeepers’ Association.
On his guided tours, Ettl introduces
the guests to the secrets of these
useful creatures, also explaining their
favoured plants. The free “bee hike”
takes place several times in spring
and summer. Contact the Tourist Information
Office at Parkweg 8 in Grainau
for dates and to register.
»Große deutsche
Unterhaltungsliteratur –
endlich.« Denis Scheck, SWR
33
Die Alpenkrimi-Bestseller-Reihe um Kommissar Jennerwein
34 / KÖNIGHAUS AM SCHACHEN
Im Reich der 1.000 Pflanzen
Der „Schachengarten“ beherbergt in königlicher Nachbarschaft natürliche Gäste
aus den Bergregionen rund um die Welt.
Einen schönen Platz hat er sich damals
ausgesucht, der „Kini“. Ein
Berghaus mit allseits gutem Ausblick
in die alpine Landschaft hatte sich
Ludwig II. gewünscht und war am Schachen
fündig geworden. 1.866 Meter erhebt
der sich über dem Reintal im Vorhof des
Wetterstein gebirges, südlich von Garmisch-
Partenkirchen. Mit dem „Schachenschloss“
ist auch ein architektonisches Schmuckstück
entstanden. Nicht minder exotisch als die
Schlösser des Königs und bis heute ein beliebtes
Ziel für Wanderer.
Wer die gut drei Stunden Fußweg von
Schloss Elmau hinauf auf sich nimmt, wird
nicht nur vom königlichen Panorama belohnt.
Im „Schachengarten“ begegnet man
einem wahren Schatz an alpinen Pflanzen
aus aller Welt. Sie haben sich dort auf Einladung
des Botanischen Garten Münchens
angesiedelt. Dessen einstiger Direktor, Karl
von Goebel, war ein ausgesprochener Fan
von Alpenpflanzen. An der Wende zum
20. Jahrhundert ließ er sich von der vielfachen
Begeisterung seiner Zunft für Alpengärten
anstecken, suchte ein geeignetes
Terrain und wurde am Schachen fündig. 1901
wurde der Garten eingeweiht.
Vom Himalaya in den „Schachengarten“
„Der Fahrweg hinauf zum Schloss sowie eine
nahe Quelle waren ideale Voraussetzung
dafür, dort diesen Garten anzulegen und
zu pflegen“, berichtet Dr. Andreas Gröger. Er
kennt im Garten gewissermaßen jede Wurzel
beim lateinischen Vornamen und hatte
zum 100-jährigen Jubiläum ein prächtiges
Buch über die lebendige Sammlung verfasst.
„Die Lebensbedingungen sind hier ideal für
fast alle Pflanzen, die sich nach Höhenlagen
sehnen“, berichtet er. „Sogar Gäste aus dem
Himalaya fühlen sich bei uns wohl.“ Andere
Reviere sind zum Beispiel dem Kaukasus, der
Arktis oder den Rocky Mountains gewidmet.
Von Mitte Juni bis Anfang September ist der
„Schachengarten“ auch für die Öffentlichkeit
zugänglich. Den Rest des Jahres verbringen
die Botaniker allein im Reich der 1.000
Pflanzen. Das historische Gärtnerhaus ist
nicht ganz so prächtig wie das nur wenige
Schritte entfernte königliche Berghaus.
Dafür erweist seinen Bewohnern jeden Tag
Ihre Majestät, die Natur, ihre Reverenz.
Ulrich Pfaffenberger
English Summary
King Ludwig II of Bavaria wanted a
small mountain villa with good allround
views of the alpine landscape
– and found it at Schachen. Standing
1,866 metres above the Reintal valley
and around 10 kilometres south of
Garmisch-Partenkirchen, the “King’s
House on Schachen” is an architectural
jewel, no less exotic than the
king’s other palaces and still a popular
destination for hikers today. Those
who take the three-hour hike up from
Elmau are not only rewarded by the
marvellous panorama; the “Schachengarten”,
adjacent to the house, is an
alpine botanical garden, home to over
1,000 species from the Alps to the
Himalayas, and is open to the public
from mid-June to the beginning of
September.
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wohl: Himalaya-
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gen
35
highlights
beim Schlafen im Baum
spaß
im Waldseilgarten
spannung
im 3D Bogenparcours
Unvergessliche Erlebnisse mit völlig neuen Erfahrungen!
Wir freuen uns auf Euren Besuch in Pfronten, gar nicht weit von der Zugspitzarena
waldseilgarten-höllschlucht.de
Waldseilgarten Bogenparcours Steinkugelmühle Schlafen im Baum Eskimo-Wochenende Trainings / Events Alpin
36 / FASZINATION SEILBAHN
Rollen prüfen
in 55 Metern Höhe
Die Arbeit an Seilbahnen übt eine gewisse Faszination
aus – das wissen Alex Wolf und Jaqueline Mall.
Über anspruchsvolle Technik, den Kontakt zu den Gästen
und das Arbeiten in der Natur.
Alex Wolf
ma
cht
bei id
er
Tirole
r
Zugspitzbahn sein
Hobby by zum
Beru
ruf
.
Seilbahnen faszinieren. Hoch oben
schweben sie über Schluchten und
steile Berghänge hinweg. Oft kilometerlang,
die Drahtseile von nur
wenigen Stützen gehalten. Was so einfach
aussieht, ist in Wirklichkeit komplexe Technik.
Mechanik, Elektrik, Pneumatik und
Hydraulik greifen ineinander, um die Bahn
funktionieren zu lassen. „Entsprechend
breit gefächert sind die Inhalte meiner
Ausbildung“, sagt der 19-jährige Alex Wolf,
zukünftiger Seilbahntechniker bei der Tiroler
Zugspitzbahn. Und sieht seine Entscheidung
bestätigt, als gebürtiger Vogtländer diesen
Schritt nach Tirol gewagt zu haben.
Ein Interesse für Technik und
ein Faible für Berge, Land und Leute
Wobei gewagt das falsche Wort ist: Schon als
Kind begeisterte sich Wolf für Bergbahnen
und war sich als Jugendlicher schnell sicher,
diese Begeisterung zum Beruf zu machen.
Noch während der Schulzeit handelte er kurzentschlossen:
Mit 15 absolvierte er Praktika
bei der Bayerischen und der Tiroler Zugspitzbahn,
kurz darauf war er am Ziel – die Tiroler
Zugspitzbahn stellte ihn als Auszubildenden
ein. „Mein Interesse für Technik, mein Faible
für Land und Leute und mein Wille zu diesem
Job waren wohl zu spüren“, macht Alex
Wolf als Gründe für den Erfolg aus.
Mein Beruf ist unglaublich
vielfältig und teilweise
sehr komplex.
Alex Wolf, angehender Seilbahntechniker,
Tiroler Zugspitzbahn
Als Seilbahnmitarbeiter
muss man sich auch in der
Region auskennen.
Jaqueline Mall, Maschinistin,
Ehrwalder Almbahn
37
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esse.
Die erste Frau
in einem technischen Beruf
Willen zeigte auch Jaqueline Mall. 2018, als
sie den Betriebsleiter der Bergbahn um eine
Ausbildung zum Maschinisten bat – dem für
den Betrieb der Seilbahn verantwortlichen
Mitarbeiter. Vorher hatte die heute 33-Jährige
mehrere Jahre an der Kasse gearbeitet
und dort durch ihr Interesse für die Technik
auf sich aufmerksam gemacht. So wurde sie
bei der Ehrwalder Almbahn die erste Frau
in einem technischen Beruf, „was anfangs
nicht leicht war, weil es viel zu lernen
gab.“ Auch so mancher Kollege, gibt sie zu,
musste sich erst an die Maschinistin gewöhnen.
Heute, nach zwei Jahren, ist das kein
Thema mehr. „Wir sind eine eingespielte
Truppe und respektieren uns.“ Sie schätze
gemischte Teams, sagt Mall, auch die Gäste
würden darauf mit viel positivem Feedback
reagieren.
Arbeiten bei der Seilbahn ist attraktiv.
Selbst Auswärtige kommen zunehmend, ob
als Saisonkräfte oder wie Alex Wolf, um ihren
Lebensmittelpunkt ganz in die Berge zu verlegen.
Ebenso entdecken Frauen wie Jaqueline
Mall die technischen Berufe der Seilbahn für
sich. Was vor allem, wie Mall und Wolf betonen,
an der abwechslungsreichen Arbeit liegt:
Seilbahntechniker und Maschinisten bedienen
die Seilbahnsteuerung genauso, wie sie
auf den bis zu 55 Meter hohen Stützen Rollen
und Rollenbatterien checken. Sie kennen sich
mit Klemmkräften, Seilscheibenlagern und
Laufschienen aus oder wissen um die Seile
und deren Prüfung. Während des Betriebes
behalten sie den aktuellen Zustand der Bahn
im Auge, etwa wenn das Wetter extremer
wird und die Windanzeige in den Vordergrund
rückt. Bläst es zu stark, muss der Bahnbetrieb
aus Sicherheitsgründen unterbrochen werden.
Überhaupt ist die Verantwortung hoch, egal,
ob es um die Technik oder den eigentlichen
Fahrbetrieb geht – die Sicherheit der Gäste ist
oberstes Gebot.
Was gilt es mitzubringen, um bei der Seilbahn
zu arbeiten? „Eindeutig technische Begabung“,
sagt Mall, was für Frauen genauso
wie für Männer gilt. „Das Zweite sind in
hohem Maße kommunikative Fähigkeiten“,
ergänzt Wolf. Wenn Gäste fragen, sollen sie
kompetent Auskunft erhalten. Zum Beispiel
Informationen zu technischen Abläufen,
für den Laien verständlich vermittelt. Um
bei touristischen Fragen zu beraten, heißt
es für den Seilbahnmitarbeiter, sich in der
Region auszukennen. „Und natürlich gehen
wir auch von uns aus auf die Gäste zu“, sagt
Jaqueline Mall, etwa mit einem „Kann ich
helfen?“, falls jemand einen fragenden oder
suchenden Eindruck macht. Generell sind
Freundlichkeit, Offenheit und ordentliches
Auftreten unerlässlich. Ebenso wie gelassen
English Summary
Working on cable cars exerts a certain
fascination – as Alex Wolf and Jaqueline
Mall well know, high up in the
air, suspended over gorges and steep
mountain slopes, their wire ropes held
by only a few supports. What looks
very simple is actually highly complex:
mechanical, electrical, pneumatic, and
hydraulic systems come together to
make the cableway work. “My training
therefore takes in a wide range of
content,” says 19-year-old Alex, a future
cable car technician. In 2018, Jaqueline
asked the operations manager of the
mountain railway if she could train as
nach Lösungen zu suchen, sollte ein Gast
einmal unzufrieden sein.
Eine zweite Heimat
Technische Herausforderungen und der
Umgang mit Menschen – Mall und Wolf
wollen diese Kombination nicht mehr missen.
„Unsere Arbeit ist jeden Tag neu und
anders.“ Hinzu komme die Zeit, die sie an
der frischen Luft und in der alpinen Natur
verbringen. Er habe eine zweite Heimat
gefunden, sagt Wolf, beruflich und privat –
in Ehrwald, wo er Mitglied mehrerer Vereine
ist, fühle er sich wohl. Auch Mall ist, wenn
man so will, eingewandert, sie stammt aus
dem Arlberg-Gebiet und hatte Einzelhandelskauffrau
gelernt. In Ehrwald hat sie ihre
Weichen nun neu gestellt – und, wie es aussieht,
einen Trend gesetzt: Vor Kurzem hat
eine zweite Kollegin an der Seilbahn ihre
Arbeit aufgenommen.
Michael Schmid
a machinist, i.e. the person who operates
the cableway. She thus became the
first woman to hold a technical profession
at the Ehrwalder Almbahn. And
it’s a fascinating job: cable car technicians
and machinists operate the control
system and monitor the supports, rollers,
and roller batteries which are up
to 55 metres high. During operation,
they keep an eye on the current state
of the system, for example when the
weather deteriorates. Technical challenges
and dealing with people – Alex
and Jacqueline can’t imagine life any
other way.
38 / WEINVERKOSTUNG
Weine abseits der Klischees
Schon seit geraumer Zeit hat der Nachhaltigkeitsgedanke unser Verhältnis zu
Lebensmitteln verändert. Regionalität und Natürlichkeit spielen eine immer
größere Rolle. In seiner Weinhandlung „Wein Danke“ achtet Martin Wild darauf,
dass auch die edlen Tropfen diesem Konzept folgen.
Es tut gut, nach so langer Zeit mal wieder
draußen zu sein. Ein lauer Feierabend
auf dem Balkon, dazu ein Gläschen
kalten Wein. Die Sonne kitzelt
im Gesicht und der Rotwein schmeckt nach
Sommer. Moment, der Rotwein? Gekühlt??
Solche Reaktionen kennt Martin Wild von
seinen Kunden. Der Familienvater führt die
Weinhandlung „Wein Danke“ in Garmisch-
Partenkirchen. Als Shop-in-Shop verkauft er
Weine in der Rösterei Wildkaffee, die sein
Bruder und dessen Frau betreiben.
Bereits vor zehn Jahren habe er sich Gedanken
über Weine gemacht. Aus der Leidenschaft
für hochwertigen Kaffee und gutes
Essen entstand die Frage, ob das, was man
an Weinen kennt, denn wohl schon alles sei.
Vor zwei Jahren absolvierte der Familienvater
dann eine Ausbildung zum Sommelier
in Österreich. Trotzdem möchte er sich nicht
Sommelier nennen, „ihr werdet’s hier kein
Zertifikat davon sehen“, betont er. Denn
Martin Wild bietet in seinem Laden andere
Weine an. Solche, die nicht unbedingt als
biologisch gekennzeichnet oder mit Qualitätssiegeln
prämiert sind. Er vergleicht seine
Weine dabei mit gutem Essen: Die Auster gilt
als Delikatesse, aber es gibt auch leckeren
Schweinebraten, nur eben anders.
Natürliche Weine: Genuss
ohne künstliche Zusatzstoffe
„Natural wines“, Naturweine, zum Beispiel.
Bei ihrer Herstellung wird komplett auf
Chemikalien und andere Zusätze verzichtet.
Von der Traube bis zur Reifung, alle Arbeitsschritte
sind komplett biologisch. Wer sich
jetzt denkt „Ah, Biowein, kenne ich doch“,
für den gibt es eine ernüchternde Nachricht:
„Das Biosiegel versichert lediglich den biologischen
Anbau der Traube“, verrät Martin Wild,
„was danach passiert, spielt keine Rolle.“
Durch die verwendeten Chemikalien verändere
sich auch die Wirkung des Weines
auf den Körper, erklärt der Fachmann. „Klar,
wenn man zu viel trinkt, kriegt man immer
Kopfweh, das liegt am Alkohol. Aber dieses
typische Wein-Kopfweh, das durch ein
paar Schlucke ausgelöst wird, das liegt an
der Qualität des Weines. Bei Naturweinen
hingegen passiert euch das nicht“, erläutert
Martin Wild.
Außerdem verzichten die Winzer dieser
Weine auf Filterhilfsmittel. Die edlen Tropfen
werden nur natürlich geklärt, weswegen
sie oft eine trübe Farbe haben. Besonders
trüb sind die „Orange Wines“, die wegen
ihrer außergewöhnlichen Farbe so heißen.
Dabei handelt es sich um Weißweine, die
wie Rotweine vinifiziert werden. Sie werden
also mit Schalen und Kernen gegärt und sind
deswegen nicht klar. So werden sie nicht mit
Qualitätssiegeln ausgezeichnet, denn in der
Fachwelt gilt ein trüber Wein als fehlerhaft.
„Ich möchte Leuten die Augen öffnen,
dass es auch was anderes gibt “
Um seine Leidenschaft für Weine abseits
des Mainstreams zu teilen, bietet „Wein
Danke“ mittlerweile Weinverkostungen an.
„Als das Angebot das erste Mal über eine
Tafel vor dem Laden beworben wurde, war
die Nachfrage größer als erwartet. Innerhalb
eines Tages waren alle Plätze voll“, erzählt
Martin Wild. Seitdem bietet er jeden Monat
39
eine Weinprobe an. In außergewöhnlichen
Locations rund um Garmisch-Partenkirchen,
wie einem Bauernhof aus dem 16. Jahrhundert,
beschreibt ein Winzer den Gästen dann
den Weg der Traube, vom Feld bis in ihr Glas.
Mit diesen Events möchte der Weinliebhaber
von altmodischen Mustern wegkommen.
„Zum Steak gehört ein Rotwein und
zum Fisch ein leichter Weißwein, das denkt
jeder“, lacht Wild, „aber das stimmt so gar
nicht unbedingt.“ Er trinke gerne einen seiner
Weißweine zum Rind und der gekühlte
Rotwein sei die perfekte Begleitung zu Fisch.
Solche Ratschläge und Weinerkenntnisse
teilt Martin Wild auch auf seiner Homepage.
In verschiedenen Kategorien gibt er Einblicke
in die Herstellungsprozesse der Weine und
stellt seine Winzer und deren Weingüter vor.
Ehrlich und authentisch,
so müssen Weine sein
Einen Lieblingswein habe er nicht, gibt Martin
Wild zu, das ändere sich nämlich jeden
Tag. Seine außergewöhnlichen Weine entdeckt
der Familienvater zum Beispiel auf
speziellen Messen wie dem „WineFestival“
in Meran. Auch über Kontakte und Empfehlungen
kam er schon an edle Tropfen.
Ein österreichischer Winzer, der gerne den
Kaffee aus der Wild-Rösterei trinkt, ist ein
solches Beispiel. Sein Wein wird nur in zwei
deutschen Weinhandlungen angeboten,
eine davon ist „Wein Danke“. Alle Winzer
und Weingüter, von denen er Erzeugnisse
bezieht, kennen Martin Wild und sein Bruder
persönlich. Die erste Bestellung bei einem
neuen Weingut versucht er, stets persönlich
abzuholen. Und um die Weinherstellung
möglichst authentisch erklären zu können,
packt er auch gerne selbst mit an. Zum Beispiel
bei einem Jungs-Wochenende zur Traubenernte.
Durch die Nähe zu seinen Winzern
ergibt sich auch der regionale Faktor, in
seinem Angebot gibt es Weine aus Italien,
Deutschland, Österreich und Spanien.
„Eines muss ich aber ehrlicherweise sagen:
Mir schmeckt nicht jeder Wein in meinem
Laden“, gesteht Martin Wild. „Geschmäcker
sind eben verschieden. Doch was die
Qualität der Weine angeht, da stehe er zu
100 Prozent hinter jeder Flasche.
Linda Filser
„We
in Danke“
schenkt
ein!
Auf den nS
Spur
en
des
We
ins
English Summary
The principle of sustainability, with
its emphasis on regional and natural
ingredients, has been changing our
relationship with food for some time
now. At his wine shop in Garmisch-
Partenkirchen, “Wein Danke,” Martin
Wild makes sure that the products he
sells also take this approach. Natural
wines are a good example, and do
not involve the use of any chemicals
or other additives in their production.
Liebe
bev
oll
l
ausge
gesuc
hte
We
ine
Up until the grape ripens, every step
is completely organic. But for anyone
thinking, “Oh yes, I know organic wine,”
Martin has a sobering reminder: “The
organic seal only refers to the method
of grape farming; what happens after is
irrelevant.”
Makers of natural wines do not use any
filter aids, either. The wines are only
naturally clarified, which is why they
often have a cloudy appearance.
40 / WOMEN‘S SUMMER FESTIVAL
Frauen aufgepasst!
Bereits zum zweiten Mal wird eines der
Sommer-Highlights in die Tiroler Zugspitz
Arena kommen: das Women‘s Summer
Festival. Vom 9. bis 11. Juli 2021
können die Teilnehmerinnen sich auf
sportliche Highlights wie Mountainbiken,
Functional Fitness oder Trailrunning
freuen. Auch wer schon immer mal
Stand-up-Paddling oder Canyoning
ausprobieren wollte, der ist hier richtig.
Das Motto: Gemeinsam Neues entdecken
und eine schöne Zeit zusammen
haben! Die erreichten Erfolge und
lustigsten Momente des Tages werden
am Abend dann bei fetziger Hütten -
gaudi und guter Livemusik gefeiert.
Und natürlich kommen auch die Männer
und Kinder nicht zu kurz: Während die
Kurse ausschließlich für Frauen angeboten
werden, können sie sich auf dem
Expo-Gelände umschauen und sogar
das kühle Nass des Pools genießen.
Weitere Infos zum Event gibt es unter
womenssummerfestival.com
English Summary
Now for the second time, a great summer
highlight returns to the Tiroler Zugspitz
Arena: the Women’s Summer Festival.
From 9 to 11 July 2021, participants
can look forward to sporting events such
as mountain biking, functional fitness,
trail running, canyoning, or stand-up
paddling. What’s most important is
discovering new things and having a fun
time together. The day’s successes and
funniest moments are then celebrated
in the evening with après ski parties
and good live music. And there’s no
need for the men and children to be left
out; they can take a look around the
expo area and enjoy the cool water of
the pool while the women are out on
their courses. More information about
the event can be found at womenssummerfestival.com.
Can’t wait until the
Women’s Summer Festival? Then why
not try canyoning or stand-up paddling
right now – go to the free GRENZENLOS
app to find out more.
41
Bis zum Women‘s Summer Festival 2021
dauert es dir noch zu lang? Dann versuch
es mal mit Canyoning! Das ist dir zu rasant?
Dann ist vielleicht Stand-up-Paddling das
Richtige für dich! Wo du das in der Tiroler
Zugspitz Arena machen kannst, erfährst du
in der kosten losen GRENZENLOS App.
Virtual Weekend
Für 2020 gibt es übrigens ein digitales
Camp: Beim Virtual Weekend treffen
Frauen zusammen und machen gemeinsam
Sport – fast wie beim Women’s
Summer Festival, nur eben jede für sich.
Der Austausch und das gemeinsame
Erfolgserlebnis sind aber in jedem Fall
garantiert!
Mehr Informationen und Anmeldung
unter sportingwomen-weekend.de
42 / MOUNTAINBIKEN
Ausgezeichneter Mountainbike-Spaß
Wie hat sich die Tiroler Zugspitz Arena auch 2020 ein begehrtes Qualitätssiegel für
Bike-Regionen gesichert? Die Vielseitigkeit der Trails, das umfassende Angebot an
Trainingsgelegenheiten, die Beratung und Begleitung machten es möglich! Klarer
Fall, auch diesen Sommer und Herbst erwartet Bike-Begeisterte eine Menge Spaß.
Wie schon in den letzten Jahren
wurde die Tiroler Zugspitz
Arena erneut zur „Approved
Bike Area“ der Kategorie
„Tour & Trail“ gewählt. Hier fühlt sich einfach
jeder willkommen, der auf zwei Rädern die
Natur erkunden, fitter und erfahrener werden
möchte. Mehr als 100 Trails stehen zur
Auswahl.
Die Sommerversion der interaktiven Karte
maps.zugspitzarena.com bietet den Überblick:
Einfach das Fahrradsymbol ansteuern
und gezielt nach einfachen, mittelschweren
oder schwierigen Routen suchen. Oder
gleich die den natürlichen Bedingungen
nachempfundenen, superschmalen Single
Trails für Könner auswählen. Dann die Tour
der Wahl anklicken – los geht’s: Neben dem
Start- und Endpunkt jeder Tour, der Länge
und den Höhenmetern bietet die interaktive
Karte Informationen zur Anreise, zur
Wegbeschaffenheit sowie Empfehlungen zur
Ausrüstung.
Favoriten von Anfängern wie
Fortgeschrittenen
Familien mit Kindern haben auf der unterhaltsamen
Family Tour, Nr. 868, sicher ihre
Freude: Sie beginnt und endet bei der Grubigsteinbahn,
ist 3,0 Kilometer kurz und
beinhaltet nur 126 Höhenmeter. Ein ebenfalls
einfaches, dafür anhaltenderes Vergnügen
bietet die Bike Trail Tirol Etappe 05 von
Reutte nach Ehrwald, 18,8 Kilometer lang, zu
absolvieren in etwa einer Stunde.
Ein Favorit geübter Biker bleibt die Blindseetrail-Runde
mit ihrem Einstieg oberhalb
der Grubigalm. 14,7 Kilometer Länge, 700
Meter Höhenunterschied, flowige Kehren,
Wasserfallpassage: Welcher Rausch stärker
wirkt, der der Geschwindigkeit oder der der
grandiosen Naturerlebnisse, ist schwer zu
sagen. Kein Wunder, dass der Blindseetrail
2018 von der Jury der Tirol Werbung zu einem
der „5 Great Trails“ Tirols gewählt wurde!
43
In der Tiroler Zugspitz Arena findet
jeder Biker die passende Tour:
von den Kids bis zum Profi.
English Summary
As in previous years, the Tyrolean
Zugspitz Arena has again been
designated an Approved Bike Area
in the “Tour & Trail” category. It’s a
place that welcomes anyone who
wants to explore nature on two
wheels and keep fit. There are more
than 100 trails to choose from. The
summer version of the interactive
map maps.zugspitzarena.com
provides an overview: just click on
the bike symbol and search for easy,
medium, or difficult routes. Then
click on the route of your choice –
and off you go: in addition to the
start and end point of each route,
its length, and altitude difference,
the interactive map provides information
on how to get there, the
trail characteristics, and recommended
equipment.
Die Skill
Area
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werd
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en.
Für die, die die Kondition und Konzentration
für diesen Trail der Schwierigkeitsstufe
S3 noch aufbauen müssen, hält die Tiroler
Zugspitz Arena zahlreiche Möglichkeiten
bereit. Wie wäre es etwa mit einem Tag
im Pumptrack im Lermooser Lusspark? Das
Unternehmen Velosolutions hat ein Areal
geschaffen, wo jeder auf Rädern sich austoben
und weiterentwickeln kann. Mountainbike,
BMX, E-Bike, aber auch Inlineskate und
Skateboard sind hier willkommen.
Ein zweites Angebot an Trainingswillige ist
die Skill Area Lermoos an der Grubigsteinbahn,
die diesen Sommer ihren ersten Geburtstag
feiert. Die Trails der Sicherheitsstufen S1, S2
und S3 sind den Naturtrails nachempfunden
und bereiten perfekt auf diese vor. Sie bieten
Unebenheiten und herausfordernde Kurven
in alpinem Gelände und laden dazu ein, immer
mehr Kontrolle über den eigenen Körper
und das Bike zu gewinnen.
Oder wie wäre es mit einem begleiteten
Abenteuer? Die Tiroler Zugspitz Arena ist
bekannt für ihr Bike-Guiding: Seit 23 Jahren
schneiden Georg Mott und sein Team von
Lermoos aus Touren auf die Bedürfnisse
der Teilnehmer zu, vom Einsteiger bis zum
Crack. Vom gemütlichen Ausflug bis hin zur
Herausforderung mit flowigen Single Trails
ist hier alles geboten. Auch ab Bichlbach und
Berwang sind geführte Touren mit Bike und
E-Bike möglich.
Apropos E-Bike: Die Region ist ein Paradies
für E-Biker. Neugierige haben hier die
Gelegenheit, erstmals solch ein Gefährt
auszuprobieren. So sind Steigungen oder
Strecken zu bewältigen, die mit bloßer Muskelkraft
(noch) zu anspruchsvoll wären. Auch
in Familien oder Freundeskreisen mit unterschiedlichem
Fitnesslevel kann der Umstieg
aufs E-Bike alle glücklich machen. Natürlich
finden sich hier zahlreiche Leih-, Service- und
Ladestationen für die E-Bikes.
Ob mit eigenem oder geliehenem Bike,
reiner Muskelkraft oder Elektromotor: In
vielen Bussen und fast allen Bergbahnen
ist der Transport kostenlos. Zudem gibt es
zahlreiche Hotels und Gasthöfe, die sich
auf die Bedürfnisse von Fahrrad- und Bike-
Urlaubern ausgerichtet haben. Bei so viel
Service ist klar, warum viele Bike-Begeisterte
immer wieder in die Tiroler Zugspitz Arena
reisen.
Petra Plaum
Alle Infos für Biker
auf einen Blick
Der Pumptrack in Lermoos
+43 5673 20000 300
lermoos@zugspitzarena.com
www.zugspitzarena.com
Skill Area Lermoos an der
Talstation Grubigsteinbahn
Juch 3, 6631 Lermoos
+43 5673 2323
Bike-Guides in der
Tiroler Zugspitz Arena
www.zugspitzarena.com/de/
urlaubsthemen/bike-rad/bike-guides
Welche Bergbahn, welcher Bus
nimmt Bikes mit? Einen aktuellen
Überblick bietet
www.zugspitzarena.com/de/
urlaubsthemen/bike-rad/rund-ums-bike
E-Bike-Verleih und Ladestationen
www.zugspitzarena.com/de/
urlaubsthemen/bike-rad/e-bike
44 / VERHALTENSTIPPS AM SEE
Ab in den See! Gut vorbereitet
zum sicheren Badespaß
Im Sommer gibt es nichts Schöneres, als sich im Wasser abzukühlen. Die Wasserwacht
Grainau verrät, wie das auch in Bergseen möglichst sicher geht.
Eine Rettungsaktion am Eibsee wird
Sandro Leitner, Vorsitzender der
Wasserwacht Grainau, nie vergessen.
„Das war 2014. Unweit des Ufers
ging ein junger Mann plötzlich unter“, berichtet
er. „Das wurde von anderen Badegästen
gleich erkannt. Sofort begann die Rettungskette
anzulaufen: Zwei Männer tauchten den
Ertrunkenen hoch, brachten ihn an Land und
ein zufällig anwesender Arzt begann mit der
Wiederbelebung.“ Doch weder er noch das
kurz darauf eintreffende Wasserwacht-Team
noch der Notarzt, der mit dem Hubschrauber
kam, konnten mit ihren Reanimationsmaßnahmen
den 22-Jährigen retten.
Solche Erlebnisse zählen zu den schwersten
in der Wasserwacht. Zum Glück überwiegen
jedoch die glücklichen Stunden.
Wenn ein Schwimmer mit Schwächeanfall
rechtzeitig geborgen werden kann zum Beispiel.
Oder wenn Angebote zur Kinder- und
Jugendarbeit, Kurse und Ausbildungen gut
angenommen werden. Dann sind die Ehrenamtlichen
der Wasserwacht Grainau ganz in
ihrem Element.
English Summary
In summer, there’s nothing nicer than
a cool dip, but make sure you follow
these tips: cool down before entering
a mountain lake so that your body gets
used to the water temperature; if a
Die Top-3-Empfehlungen für eine gute
Badesaison
Speziell fürs Baden in Bergseen wie dem
Eibsee empfiehlt Sandro Leitner den Gästen
als Erstes: „Kühlen Sie sich ab, bevor Sie in
den kalten Bergsee hineingehen oder sogar
springen! Sehr viele rennen einfach direkt ins
Wasser, ohne sich vorher an die Wassertemperatur
zu gewöhnen.“ Leitner warnt: „Das kann
im schlimmsten Fall zu einem Herz-Kreislauf-
Stillstand führen.“
Empfehlung Nummer 2: Am See ist der
Blick aufs Wetter besonders wichtig. Leitner
betont: „Wenn ein Gewitter angesagt ist
und sich bereits Wolkentürme bilden, ist es
für uns nicht nachvollziehbar, warum man
thunderstorm is coming and clouds are
already forming, get out of the water
immediately; please dispose of waste
where it will not harm people, animals,
or the environment.
noch unbedingt mit dem Tretboot oder dem
Stand-up-Paddle rausfahren muss. Nicht selten
müssen wir dann, wenn das Unwetter
wütet, diese Leute vom See holen – damit
gefährden wir auch das Leben unserer Einsatzkräfte!“
Und einen dritten Wunsch hat Sandro
Leitner an Badegäste: Abfall bitte dort
entsorgen, wo er weder Mensch noch Tier
noch Umwelt schadet. „Mehrmals im Jahr
sammeln wir Müll rund um den Eibsee zusammen.
Es ist leider immer wieder so, dass
Menschen Mitgebrachtes einfach auf den
Boden werfen“, bedauert er. Wer den Weg
zum nächsten freien Mülleimer geht oder
Verpackungen mit nach Hause nimmt, entlastet
die Natur und die Ehrenamtlichen.
Wenn sich alle Badegäste an diese einfachen
Regeln halten, zeigt Sandro Leitner
sich überzeugt, wird es ein schöner Sommer.
Die Wasserwacht Grainau freut
sich jedenfalls schon auf die Tage am
und im Wasser.
Petra Plaum
Kontakt
Die neue Homepage der Wasserwacht
Grainau inklusive Infos zur
Jugendarbeit und zu Fortbildungen
wie Rettungsschwimmer-Kursen unter
www.wildwasserrettung.com
45
ZUGSPITZBAD
Im Grainauer Zugspitzbad erwartet Sie wetterunabhängiger Spaß und Abwechslung in einem
großzügig ange legten Freizeit- und Erlebnisbad für Jung und Alt. Familien mit Kids, Erholungund
Entspannungsuchende oder Sportbegeisterte – für jeden hält das Zugspitzbad das Passende bereit.
Schwimmen und entspannen
bei jedem Wetter
Das Hallenbad mit traumhaften Bergblick
wartet auf Sie mit lichtdurchfluteten
Panoramafenstern. Während im Mutter-
Kind-Becken Eltern mit ihren Kleinsten
lachen und toben, halten sich größere Kids
und Schwimmer im 32-m-Becken auf.
Im separaten Ruheraum finden Sie nach
dem Schwimmen die wohlverdiente Ruhe
und entspannen am besten in unserem
Sole-Whirlpool.
Jede Menge Familienspielund
Wasserspaß
Mit großzügigen Becken und Liegewiesen
und zahlreichen kinder- und familienfreundlichen
Angeboten ist das Zugspitzbad
der ideale Frei zeitspaß für Ihre Familie.
Sonne tanken bei atemberaubendem
Bergblick im Außenbereich
Alle Becken im Außenbereich sind wohltemperiert
und weitläufig angelegt. Das Sportbecken
bietet mit 50 m-Länge ideale Voraussetzungen
für Schwimmer und am Nichtschwimmer becken
sorgt die 64 m lange Gaudirutsche für Spaß für
kleine und große Kinder. Sonnenanbeter freuen
sich über 10.000 m 2 Liegewiese.
Entspannung genießen
Besonders attraktiv und vielseitig ist der
Wellnessbereich des Zugspitzbades, in dem
Sie sich richtig wohl fühlen und von Kopf
bis Fuß entspannen können.
Öffnungszeiten für
die Freibadesaison
Hallenbad: täglich von 10-20 Uhr
Freibad: täglich von 10-19 Uhr
Sauna: Mittwoch, Donnerstag
u. Freitag von 12-20 Uhr
Zugspitzbad Grainau · Parkweg 8 · 82491 Grainau · Tel. +49 (0) 88 21 / 98 18 26 · www.grainau.de
46 / LEDERHANDWERK
Lebenslinien – handgemacht
Gürtel und Hosenträger aus Leder bekommen unter den kunstfertigen Händen
von Reinhold „Mucki“ Bauer ihren eigenen Charakter.
Egal, aus welchem Grund einer für
längere Zeit zu Hause bleiben muss:
Bald beginnt die Suche nach einer
erfüllenden Tätigkeit für die Tage und
Wochen daheim. Reinhold Bauer, von seiner
Familie und Freunden „Mucki“ genannt,
stand vor zwei Jahren ebenfalls vor dieser
Herausforderung. Die ersten Tage widmete
er sich seiner Messersammlung, aber dann
waren dort alle Aufgaben erledigt. Bis auf
eine: „Ich hatte eines vom Papa bekommen,
das hatte keine Messerscheide – da habe ich
mich mal im Internet schlaugemacht, wie
ich selbst eine anfertigen könnte.“
Da er Zeit hatte, sollte es keine schlichte
Variante werden, sondern ein Hingucker.
Inspiration war in der Fülle der Bilder und
Videos im Netz schnell gefunden. Die besonders
schönen Stücke verlangten allerdings
nach einer Fertigkeit, die „Mucki“
noch fehlte: Um das Leder mit schmückenden
Ornamenten und Linien zu versehen,
brauchte es besondere Werkzeuge. „Ich war
zuerst davon ausgegangen, dass man dafür
eine Art Farbstempel verwendet. Aber schon
nach den ersten Anleitungsvideos war mir
klar, ich muss das Punzieren lernen.“
Punzieren: Kunst oder Verzierung?
Punzieren – eine traditionelle Handwerkstechnik,
Jahrtausende alt. Dabei werden mit
metallenen Werkzeugen, ähnlich einem Prägestempel,
Markierungen auf einem Werkstoff
angebracht. Man kann sich das vorstellen
wie eine Mischung aus Mosaik und
Tätowierung: Viele kleine Formen – Punkte,
Bögen, Linien – ergeben letztlich zusammen
ein Form oder Figur. Die Werkzeuge heißen
„Punzen“, abgeleitet vom lateinischen Wort
„punctire“, was „stechen“ bedeutet. Damit
wird auch schon der Unterschied zum
Bedrucken erkennbar: Punzieren ist nichts
Oberflächliches, es geht, buchstäblich, in
die Substanz. Bei der Bearbeitung von Leder
dringt das Werkzeug in die Haut hinein. Das
daraus entstehende Muster ist vergleichbar
mit einer Narbe und hebt sich genauso von
der umgebenden glatten Oberfläche ab. Die
Verfärbung entsteht als natürlicher Prozess,
ohne Zusatzstoffe.
Der erste Versuch in der kurzfristig eingerichteten
„Home-Werkstatt“ – „Mucki“ hatte
sich ein einfaches Set an Werkzeugen gekauft
– waren ein Paar Hosenträger für Sohn
Luis. „Das hat ewig gedauert“, erinnert er
sich. Mal war die gewünschte Wirkung nicht
machbar, mal zeigte sich im Detail die Tücke
47
Nach vielen Jahren im
Beruf, bei dem ich ständig
auf Achse und in Action
war, hat mich die Arbeit mit dem
Leder wieder geerdet.
Reinhold „Mucki“ Bauer
fehlender Erfahrung bei der Genauigkeit.
„Immerhin habe ich bei der Gelegenheit
gleich auch noch gelernt, wie man Hosenträger
fasst“, berichtet der experimentierfreudige
Garmisch-Partenkirchner. „Fassen“
nennt man die Abnäher an den Rändern,
die das Werkstück in Form halten und ihm
Gestalt geben.
Begehrte Einzelstücke
Bei einem Umzug mit anschließendem
Besuch im Festzelt erzeugten Luis’ schmucke
Hosenträger die ersten großen Augen beim
Publikum – und die ersten neugierigen Fragen,
wo es denn so schöne Stücke zu kaufen
gebe. Als sich dann „Mucki“ auch noch ein
Paar für sich selbst anfertigte – „das ging dann
schon schneller, obwohl sie länger ausfielen“
– war die Nachfrage nicht mehr zu bremsen:
„Ab dann stand denen, die mich angesprochen
haben, der Wunsch schon ins Gesicht
geschrieben: So etwas wünsche ich mir auch.“
Wenn der gelernte Einzelhandelskaufmann
heute rückblickend anschaut, wie
innerhalb kürzester Zeit aus einem Zeitvertreib
ein Nebenberuf wurde, dann schwingt
in seiner Stimme immer noch etwas Staunen
mit. „Das hätte ich nie gedacht, dass sich das
so entwickelt. Inzwischen habe ich mir sogar
eine eigene Nähmaschine besorgt, um
die Gürtel und Hosenträger zu verarbeiten.“
Wobei: von industrieller Massenfertigung
keine Spur. Jedes Stück ist Handarbeit auf
Anfrage und braucht seine Zeit. „Mucki“
weiß das zu schätzen: „Nach vielen Jahren
im Beruf, bei dem ich ständig auf Achse und
in Action war, hat mich die Arbeit mit dem
Leder wieder geerdet. Das hat schon auch
etwas Kontemplatives und Beruhigendes“,
stellt er mit Genugtuung fest.
Die Gürtel, die inzwischen den größeren
Anteil seiner Arbeit ausmachen, hat er
daher auch unter das Motto „Lebenslinien“
gestellt. Häufig würden, wie sollte es in
einer Bergregion anders sein, alpine Motive
gewünscht, mit denen der Träger ein
Bekenntnis zu Heimat und Hobby ablegt.
„Da laufen dann Gebirgslinien rundum und
die charakteristische Alpspitze macht den
Abschluss auf der Gürtelzunge“, beschreibt
„Mucki“ ein beliebtes Motiv. Aber auch Raritäten
sind dabei. „Neulich wollte einer
unbedingt ein Surf-Motiv“, berichtet der
Lederkünstler. „War nicht einfach, aber ich
habe es gut hinbekommen.“
Ulrich Pfaffenberger
English Summary
Belts and braces made of leather
are given a very personal touch in
Reinhold “Mucki” Bauer’s expert
hands. This touch, the technique of
embossing, is a form of traditional
craftsmanship that is thousands of
years old and uses metal tools to
apply markings to a material. Whether
it’s considered art or ornamentation,
though, embossing isn’t superficial in
any sense: it literally gets under the
skin – of the leather. The resulting
pattern is similar to a scar and stands
out from the smooth surrounding
surface. The discoloration is a natural
process that avoids the use of any
additives; this is artisan craftsmanship
with industrial manufacturing nowhere
to be found – every single piece
is hand-made to order and therefore
takes some time to produce. That’s
why Reinhold has designated the
belts that now make up the majority
of his work “lifelines”. In many cases,
as you might expect in a mountainous
region, people request alpine themes,
giving them a pleasant reminder of
this wonderful place to wear as they
go about their daily lives.
48 / BAUERNTHEATER
Unter dem Waxenstein
wird‘s exotisch
Traditionelles Theater trifft auf exotische Figuren:
Das Bauerntheater Grainau gibt in der neuen Spielzeit
wieder sein Bestes, um seine Gäste in andere Welten
zu entführen.
Wenn die Mitglieder des Grainauer
Bauerntheaters spielen,
empfiehlt es sich, unbedingt
einen Theaterbesuch im Urlaub
einzuplanen. Denn seit Jahrzehnten
begeistern die Schauspieler das Publikum
mit ihren urigen Theaterstücken in bayerischer
Sprache. Katharina Kraus, 1. Vorstand
des Grainauer Bauerntheaters, sagt: „Seit
2013 spiele ich selber mit und seit November
2016 bin ich im Vorstand vertreten. Für
mich waren die beiden Freilichtaufführungen
im Musikpavillon 2016 ‚Magdalene‘, ein
Hexenstück, und 2019 ‚Die Waldbrüder‘, ein
Wildererstück, ganz besondere Erlebnisse.“
30 Jahre Grainauer Bauerntheater
Letztes Jahr feierten die Laienschauspieler,
Bühnenbauer und Musikanten ihr 30-jähriges
Bestehen. In dieser langen Zeit wurden
nicht nur lustige, sondern gleichermaßen
nachdenkliche Geschichten aufgeführt, die
mit dem „richtigen Leben“ sehr viel gemeinsam
haben. Einige Gründungsmitglieder des
Bauerntheater Grainau e. V. sind weiterhin
aktiv: Barbara Mangold, Hubert Paule, Sepp
Hofbauer und Susi Pfeffer werden nicht
müde, nach so langer Zeit und mit viel
Engagement mitzuwirken. Martin Limmer
unterstützt ebenfalls nach wie vor die
Schauspieler, denn in den Pausen musiziert
er bei der „Grainauer Theatermusi“.
Für dieses Jahr haben sich die Mitglieder
des Bauerntheaters etwas Exotisches ausgedacht.
Ihr neues Stück „Allein unter Kühen“,
das von Juni bis Oktober 2020 aufgeführt
wird, verspricht einen ausgesprochen unterhaltsamen
Abend: Die Eltern des Bergbauern
Mathias Höllriegl sind verzweifelt, denn der
Sohn wurde schon wieder von einer Frau
verlassen und schwört, dass er genauso gut
ohne weiblichen Beistand zurechtkommt.
Eine Frau kommt ihm nicht mehr ins Haus. Da
hat er aber die Rechnung ohne seine Eltern
gemacht, denn der Hof braucht endlich einen
Erben. Mit einem Trick möchten sie ihren
Sohn verkuppeln. Sie gaukeln ihm Altersschwäche
und beginnende Demenz vor, bis
der Sohn mit der Pflege total überfordert ist.
Mit der heiratswilligen Bauerntochter Palinda
aus Bali glauben die Eltern, die Lösung gefunden
zu haben. Palinda, mit so manchem balinesischen
Kulturgut im Gepäck, wirbelt das
Leben auf dem abgelegenen Bergbauernhof
gehörig durcheinander.
„Zu unseren Aufführungen kommen überwiegend
Urlauber, aber auch zahlreiche
Einheimische“, erläutert Katharina Kraus.
Dass die Touristen Probleme mit der Mundart
haben könnten, verneint sie lachend:
„Dialekt, das macht uns ja aus und es hat
sich bislang niemand beschwert.“
Irene Hülsermann
English Summary
If the Grainau Bauerntheater is
performing, you should definitely
plan a visit to the theatre during
your holiday, as its actors have been
delighting audiences with their rustic
plays in the Bavarian language for
decades. This year, the Bauerntheater
has come up with something rather
exotic: its new play “Alone Among
Cows,” which will be performed from
June to October 2020, promises to
be extremely entertaining. Farmer
Mathias Höllriegl’s parents are in a
desperate state because he’s again
been left by a woman but swears that
he can manage fine without female
support. But Mathias hasn’t reckoned
with his parents and their desire for
an heir.
Information at grainau.de/bauerntheater;
tickets at the Tourist Information
Centre in Grainau.
Termine
Wer jetzt Lust hat, das traditionelle
Grainauer Bauerntheater einmal live
zu sehen, der bekommt Infos unter
https://www.grainau.de/
bauerntheater
Eintrittskarten sind in der
Tourist-Information Grainau erhältlich.
49
Auf Maß gefertigte Westen und Strickjanker
aus hauseigener Schafwolle, einzigartig bestickte
Hosenträger als Zierde für jede Tracht und folklo -
r istische Kleidung, kunstvoll gehäkelte Werke, nahezu
jeden feinsten Wollfaden. Mit Liebe ausgesucht.
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50 / WALD UND GESUNDHEIT
Stärkung durch grüne Kraftquelle
Mit der Teilnahme an einer Uni-Studie bietet das GaPa Gesundheits-Eck
Waldbadekurse auf höchstem Niveau. Zum Konzept zählt auch ein Kurwald.
Ganz langsam wandert der Blick
über den rauen Stamm der langnadligen
Zirbe bis zum Wipfel.
Es duftet nach Harz, ein Kuckuck
ruft. Beim Waldbaden sind alle Sinne auf
Empfang gestellt. Während der Blutdruck
sinkt, steigt die Stimmung. Wer diese grüne
Kraftquelle zusammen mit dem Heilklima
nutzen möchte, der ist in Garmisch-Partenkirchen
goldrichtig. Denn die Powerfrauen des
GaPa Gesundheits-Ecks nehmen an einer
Studie der Universität München (LMU) teil.
Diese will erstmals die Wirkung des aus Japan
stammenden Waldbadens (Shirin Yoku)
wissenschaftlich untermauern. Zu dem Pilotprojekt
zählen die fundierte Ausbildung zum
Waldgesundheitstrainer, ein Kurskonzept und
die Auszeichnung eines Kur- oder Heilwaldes.
Waldbaden im Kurwald
„Wir haben uns ein Gebiet am Riessersee
und am Wank ausgesucht, das für einen
Kurwald geeignet ist“, sagt Simone Reiter
vom Gesundheits-Eck. Ein Kurwald diene wie
das Heilklima der Gesundheitsförderung. Ein
Expertenteam soll das Gelände begutachten
und über ein Zertifikat entscheiden. Der Termin
hierzu stehe allerdings noch nicht fest.
„Bei uns können sich die Gäste sicher sein,
dass das Waldbaden strukturiert und nachhaltig
ist und bessere Effekte erzielt“, sagt
die Gesundheitsmanagerin. „Die Achtsamkeit,
die jeder im Kurs lernt, wirkt entspannend“,
erklärt Waldbadetherapeutin Fran-
ziska Ostler. „Auch die Duftstoffe der Bäume
stärken nachweislich das Immunsystem. Mit
Baden hat dieses Eintauchen in den Wald
allerdings nichts zu tun, und es ist etwas völlig
anderes als ein Spaziergang.“ Denn Ziel
ist es, seinen Körper und die Natur um sich
herum mit allen Sinnen achtsam wahrzunehmen,
statt daran vorbeizulaufen.
„Es geht um Entschleunigung, bewusstes
Atmen. Da schaffen wir in zwei Stunden maximal
zwei bis zweieinhalb Kilometer.“ Auch
Yogaübungen oder Meditationen gehören
zum Waldbaden.
Die Leiterin des GaPa Gesundheits-Ecks,
Elisabeth Hamm, und Klimatherapeutin Bettina
Plank absolvierten die Ausbildung zur
Waldgesundheitstrainerin unter Leitung von
Prof. Dr. Dr. Angela Schuh vom Lehrstuhl für
Public Health an der LMU München. „Uns hat
die intensive Ausbildung begeistert“, erzählen
sie. Jeder solle sich beim Waldbaden
wohlfühlen, „sei es, dass ich mich an einen
Baum anlehne, der mir gefällt, oder ihn sogar
in den Arm nehme“, so Elisabeth Hamm.
„Wir nutzen bereits jetzt den Erfahrungsschatz,
den Prof. Dr. Dr. Angela Schuh durch
ihre langjährige Expertise besitzt“, betont
Simone Reiter. „Nach ihren Kriterien haben
wir auch den Wald ausgesucht.“ Elisabeth
Hamm freut sich: „Für den Gast ist es ein
weiteres Angebot, zurück zur Natur, zur Achtsamkeit
zu gelangen, denn Heilklima und
Wald passen wunderbar zusammen.“
Lucia Glahn
In der kostenlosen GRENZENLOS App
gibt es noch weitere Angebote des
GaPa Gesundheits-Ecks.
English Summary
The “GaPa Health Corner” is taking
part in a study at the University of
Munich to substantiate the effects
of Japanese forest bathing (shinrinyoku).
The pilot project includes
training as a forest health adviser,
a course concept, and the designation
of therapeutic forests. A team
of experts inspects the area and
decides whether to issue a certificate.
“The mindfulness conveyed on the
course has a relaxing effect,” explains
forest bathing therapist Franziska
Ostler. “The scents of the trees have
also been proven to strengthen the
immune system. Immersion in the
forest, however, has nothing to do
with bathing, and it is not a walk in
the park.” The aim is to get in touch
with your body and the natural surroundings
using all the senses.
51
„Bergerlebnisse mit meinen Eltern, Brüdern, meiner Frau und unseren Kindern
sind mir genauso wertvoll, wie Unternehmungen an Bergen weltweit wie dem
Fitz Roy. Deuter ist für mich eine Marke mit Vergangenheit – und Zukunft!“
MICHI BÜCKERS MIT DEM TRAIL 30. Michi ist staatl. geprüfter Berg- und Skiführer und
Deuter Markenbotschafter, seine sportliche Karriere hat er aber als Rennradfahrer gestartet.
Heute ist die Liste seiner Outdoor-Sportarten lang und am liebsten macht er alles zusammen.
52 / ALPENSTRANDKORB
Ein Stückchen Bergwelt
Sie sind ein echter Blickfang, kennt man
Sitzmöglichkeiten wie diese doch sonst
eher vom Ostseestrand: die Alpenstrandkörbe
von Hanni und Walter Kraus aus
Grainau. Sie werden ganz individuell
und nur auf Nachfrage in einer echten
„Pumuckl-“Werkstatt gefertigt. „Unsere
Kunden sollen genau das bekommen,
was sie sich vorstellen. Das geht
am besten, wenn sie bei uns direkt
vorbeischauen“, erzählt Hanni Kraus.
„Unsere Kunstwerke sind schon weit
gereist – sogar in Dubai steht ein echter
Alpenstrandkorb made in Grainau.“
Und aus solch einem Sitz lässt sich die
Umgebung noch viel besser genießen.
Wie hier im Bild, auf dem man im
Hintergrund Alpspitze, Waxensteine
und Zugspitze sieht und das nur etwa
200 Meter Luftlinie von der Werkstatt
des Ehepaars Kraus entstanden ist.
Mehr Infos und weitere Eindrücke gibt es
unter alpenstrandkorb.de
English Summary
They’re a real eye-catcher, and you’ll be
sure to recognise them if you’ve ever
seen the wicker beach chairs dotted
around the beaches of the Baltic Sea:
the Alpine beach chairs by Hanni and
Walter Kraus from Grainau, customproduced
on demand in their workshop.
“We want to be able to meet our customers’
wishes exactly. And the best way
to do this is if they come and see us in
person,” says Hanni. “Our little works of
art have already travelled far – you can
even find a real Alpine beach chair made
in Grainau in places like Dubai.” And it’s
certainly true that you can take in and
enjoy the surroundings much better from
one of these seats. Just like here in the
picture, where you can see the Alpspitze,
Waxenstein, and Zugspitze mountains
in the distance and which was taken
only some 200 metres from the Krauses’
workshop. Visit alpenstrandkorb.de
to get more information and pictures.
53
54 / AUSMALSEITEN
Einmal ausmalen, bitte!
In der Tiroler Zugspitz Arena
entdeckst du auf den
Erlebniswegen jeden Tag
spannende Geschichten.
Um die Zeit bis zu
deinem nächsten Ausflug
zu überbrücken:
Wie wäre es, wenn du
unsere Maskottchen mit
ein bisschen Farbe füllst?
Unser Zugspitzi führt dich in
Ehrwald auf dem Wassererlebnisweg
am Gaisbach.
Entdecke mit Moosle den Zauberwald
bei Lermoos und
seine magische Welt
voller kleiner Wunder.
Der kleine Adler Horsti lädt dich
auf dem Naturerlebnisweg
in Mitterweg zu spannenden
Abenteuern ein.
English Summary
Here’s one for the kids! As you’re
probably aware, there are enchanting
stories to be discovered all along the
highways and byways of the Tyrolean
Zugspitz Arena. And to pass the time
until your next trip, why not add a
little colour to our mascots? Zugspitzi,
at the top of page 54, is here to guide
you along the water-themed hike
in Ehrwald. Further down the page,
Moosle’s enchanted forest near
Lermoos is waiting to be explored
with its magical world full of little
wonders. On page 55, the baby
eagle Horstl invites you to undertake
a fascinating adventure on the themed
hike in Mitterweg. Finally, there
are ten exciting stops on the themed
trail in Biberwier, and who better to
explain the history of the place than
our little beaver?
Zehn aufregende Stationen gibt es auf
dem Themenweg in Biberwier.
Und wer könnte dir die Geschichte des
Ortes besser erklären als unser Biber?
56 / FÖRSTERIN
Nur die Fichte sticht
Klimawandel und Waldschutz: Mit neuen Familienführungen vermittelt
Revierförsterin Simone Herrmann Kindern und Eltern ein Gefühl für die Natur.
Wer sich in der Natur erholen
will, hat in Grainau und Umgebung
unzählige Möglichkeiten.
„Es ist schon ein schönes
Fleckchen Erde“, freut sich Simone Herrmann,
Deutschlands „höchste Försterin“ im
Hochgebirge. „Wir haben hier Bergwald mit
Tanne, Buche und Fichte, zahlreiche Wanderwege,
den Eibsee als Perle, die Zugspitze
und die Höllentalklamm.“ Es gebe auch
unberührte Gebiete, Moore und sogar der
Adler fliege über Grainau. Seit acht Jahren
kümmert sich die 35-Jährige zusammen mit
Hund Krampus um das 4.500 Hektar große
Revier, das bis zur Zugspitze reicht.
Wanderer sorgen bei Tieren für Stress
Der Staatswald dient den Menschen auch zur
Erholung. Allerdings gibt es ein paar Spielregeln
zu beachten, betont die Grainauer
Revierförsterin. Dazu zähle etwa, auf den
Wegen zu bleiben und keinen Müll zurückzulassen.
„Wenn Wanderer quer durch das
Gebiet laufen, bekommen zum Beispiel
Rehe und Rotwild massiven Stress.“
Nicht nur Erwachsenen, auch Kindern
möchte die Hüterin des Waldes ein Gefühl
für die Natur vermitteln. In diesem Sommer
bietet Simone Herrmann erstmals eine
zweistündige Familienführung für Gäste an:
„Ich möchte zeigen und erklären, was aktuell
im Wald vor sich geht, was zum Beispiel
ein Sturm, Borkenkäfer oder Starkregen hier
anrichtet.“ Außerdem will die Revierförsterin
einen Windwurf, in dem der Sturm wütete,
besuchen: eine fünf Hektar große Fläche am
Gschwend beim Marienbichl. „Da erkläre
ich, was passiert ist, frage die Kinder nach
Baumarten und wir überlegen gemeinsam,
was nachgepflanzt werden kann.“ Auch Klimawandel
und Schutzmaßnahmen werden
ein Thema sein. Alt und Jung sollen von der
Führung profitieren.
„Mir ist es wichtig, dass die Kinder etwas
erleben, anfassen und riechen können“, hebt
Simone Herrmann hervor. „Es macht ihnen
Spaß, herumzuklettern, harzige Finger zu
bekommen und sich schmutzig zu machen.“
Denn gerade das Fühlen sei für das Verstehen
wichtig. „Ein Kind, das in seiner Hand
spürt, wie weich die Tanne ist und wie die
Fichte sticht, hat den Unterschied sofort begriffen“,
meint die Försterin, die auch vor Ort
erklärt, warum im Wald nicht alles ordentlich
aussehen muss. „Wir lassen oft absichtlich
Reisig oder Baumkronen liegen, weil diese
Nährstoffe freigeben, die den Humus wieder
aufbauen.“ Dem Wald tue das gut. „Und den
Kindern gefällt es“, freut sie sich.
Lucia Glahn
Was für die Revierförsterin täglich rund um
die Zugspitze zu tun ist, erfahren Sie in der
kostenlosen GRENZENLOS App.
Infos und Anmeldung
Grainauer Kurhaus, Tourist-Information
Parkweg 8
82491 Grainau
+49 8821 981850
info@grainau.de
English Summary
Climate change and forest protection:
on her new family tours, forest warden
Simone Herrmann puts children
and parents in touch with nature.
There are countless opportunities
to do so in Grainau and its surroundings:
“We have mountain forests
with firs, beeches, and spruces,
numerous hiking trails, the Eibsee,
and the Zugspitze,” says Simone.
There are also untouched areas,
moors, and even eagles to admire
over Grainau. The 35-year-old has
now been looking after the more
than 10,000 acres of land stretching
all the way to the Zugspitze together
with her dog Krampus for eight years.
And this summer, Simone is offering
a two-hour family tour for guests for
the first time: “I want to show and
explain what is happening in the
forest right now,” she says.
PROMOTION / 57
Genuss ohne Grenzen:
Chocolaterie Amelie
Familie Kässer ist es nicht genug,
wenn Schokolade nur gut schmeckt.
Neben höchster Qualität ist auch
Nachhaltigkeit oberste Priorität.
Daher bezieht die Chocolaterie Amelie seit
2019 ihre Schokolade aus dem einzigartigen
Cacao-Trace-Programm (www.cacaotrace.
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Lieferkette garantiert. Genuss mit
gutem Gewissen, denn hier profitieren alle:
Kakaofarmer, Schokoladenhersteller und
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In der historischen Ludwigstraße im Ortsteil
Partenkirchen werden täglich süße Schokoladenkreationen
von Hand hergestellt. In
der 150 Quadratmeter großen Chocolaterie
gibt es einiges zu entdecken: einzigartige
Bruchschokoladen, unverwechselbare Pralinen
und handgeschöpfte Tafelschokoladen.
Für das besondere Einkaufserlebnis ist auch
gesorgt: Die Schokoladen-Produktion befindet
sich hinter Glas und man kann die Chocolatiers
bei ihrer täglichen Arbeit beobachten.
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Wer nicht vor Ort einkaufen kann, muss ab
sofort nicht mehr auf Amelies süße Kostbarkeiten
verzichten. Denn es ist jetzt auch
möglich bequem online zu bestellen und
das Genusspaket wird nach Hause geliefert.
Selbstverständlich nachhaltig und fair in
Cacao-Trace-Qualität.
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58 / STAMMGÄSTE
Alles eine Frage
der Liebe
Das kann nur Stammgästen passieren:
Zuerst verlieben sie sich ineinander, dann in ihren Urlaubsort
und am Ende heiraten sie sogar dort.
Eine Hochzeit mit
Gipfelblick sollte
es werden, hatte
die Umworbene
gesagt: „Wenn ich heirate,
dann in den Bergen.“
Für die Ski- und Wanderfreunde
Andrea Meier und
Lars Kasigkeit kam bei ihrer
Suche nach einem geeigneten
Ort dann am Ende nur ein
Platz infrage, an dem für sie und
die Hochzeitsgesellschaft alles zusammenpasste:
die „Rimmlstube“. Seit Jahren
schon waren beide dort immer wieder im
Urlaub gewesen, Andrea, aufgewachsen auf
Schalke, schon seit ihrem vierten Lebensjahr
mit der Familie, ihr künftiger Ehemann Lars,
gebürtiger Dortmunder, dann ab 2013 zusammen
mit ihr. Und so kam es auch, dass
am letzten Frühlingswochenende 2019 die
beiden und ihre Freunde und Familien die
junge Ehe bei heiterer Hüttenstimmung
im Berwanger Ortsteil Rinnen feierten.
„Genauso hatten wir uns das vorgestellt“,
erinnert sich Lars, „wie aus dem Bilderbuch.“
Aber auch, wenn sie nur zu zweit dort sind,
haben sie sich in die Atmosphäre am Rimmlhof
verliebt. „Bei Karin und ihrer Familie sind wir
immer so gut aufgehoben, da sind wir wie
Freunde“, berichtet das Paar. „Auch die
Als
Frisc
hve
vermä
ählt
egrüß
en:
Andrea
un
d L
ars
nach
ihrer
Hoc
hze
it
im Ber
wanger
Ortst
eil
Ri
nnen.
n.
Ihre Wanderziele wählen Andrea
und Lars meist spontan – und freuen
sich unterwegs dann umso mehr
über immer neue Entdeckungen.
59
anderen im Team
kennen wir seit Jahren
– im Restaurant,
in der Küche. Alle sind
unkompliziert, freundlich
und zugewandt, das ist gerade
im Urlaub sehr, sehr angenehm.“
Denn da fühlen sie sich
auch nach einigen Hundert Kilometern
Anreise immer gleich „gut angekommen“.
Liebe geht durch den Magen
Neben der menschlichen stimmt bei ihrem
bevorzugten Reiseziel auch die kulinarische
Note: „Wir beide lieben die Tiroler Küche,
die ursprüngliche, herzhafte Kost.“ Gerade
Lars, der sich sonst bei Fleischgerichten eher
zurückhält, kommt ins Schwärmen über
den Lammrücken und die Kalbshaxe, zwei
Klassiker in der „Rimmlstube“, ebenso wie
das Wild aus eigener Jagd. „Da schmeckt
man bei jedem Bissen, dass die Zutaten
sorgfältig ausgesucht und mit Leidenschaft
gekocht werden“, bringt er auf den Punkt,
was ihn überzeugt. Und fügt gleich als
Empfehlung noch den „Bäurinnenschmaus“
hinzu, aus hausgemachten Schlutzkrapfen,
Käse- und Spinatknödeln. Ein Lob, das Wirtin
Karin Rimml richtig freut, denn sie und
ihre Familie legen Wert darauf, dass auf
den Tisch kommt, was in der Nachbarschaft
gewachsen und gereift ist. Mit dem Prädikat
„Bewusst Tirol“ sind sie für diese Haltung
ausgezeichnet worden, wobei die noch größere
Anerkennung die begeisterten Gäste
am Tisch liefern.
Begeisterung – das ist es auch, was Lars
von seiner ersten Begegnung mit diesem
Teil der Bergwelt in Erinnerung geblieben
ist. Als ihn seine Andrea zum ersten Mal
hierher führte, da kam er sich vor wie im
Film: „Kennen Sie ,Drei Männer im Schnee‘
mit Paul Dahlke und Claus Biederstaedt?
Das war mein erster Eindruck von Berwang
– und mir war klar: Da gefällt’s mir.“ Seither
hat er sich Land und Leute auch von vielen
anderen Seiten angesehen und sein erstes
Urteil immer wieder aufs Neue bestätigt
bekommen.
Für die sportlichen Partner blieb es im
Lauf der gemeinsamen Urlaube nicht beim
Skifahren. Beim Wandern im Sommer genießen
sie
die Abgeschiedenheit
der Landschaft,
die Ruhe auf den
Wegen und die Vielfalt
der Möglichkeiten, die sich
ihnen bietet. „Nichts müssen,
alles können: Wir überraschen uns da
wunderbar immer wieder selbst. Auch wenn
wir von gleich auf jetzt entscheiden – es ist
immer richtig“, merkt Andrea an. Für sie ist
der Weg hinauf nach Brand „unverzichtbar,
da geht mir das Herz auf.“ Keine Frage, dass
auch die Hochzeitsgäste vorigen Juni den
Weg mit Ziel Kaiserschmarrn antraten. „Da
waren welche dabei, die hatten zuvor noch
nie einen Schritt in die Berge getan – aber
jeder war begeistert“, erinnert sie sich an
den gelungenen Sonntagsausflug zum Abschluss
der Feier. Eine ganze Reihe der Gäste
habe schon zugesagt, wieder dabei zu sein,
wenn hier der nächste Hochzeitstag begangen
wird.
Ansonsten wollen sich die beiden nicht
auf bestimmte Routen festlegen. „Genau
die Freiheit der Wahl ist ja das Schöne hier.“
Wobei sich ein paar Favoriten während der
vielen Besuche schon herauskristallisiert
haben. „Die Ehenbichler Alm ist auf jeden
Fall ein Muss, ebenso auch die Coburger
Hütte“, erzählt Lars. „Und zum
Schauen der Hang zwischen
Bichlbach und Berwang, ungefähr
auf Höhe von Kleinstockach,
weil dort immer
sehr viele Gämse zu beobachten
sind.“
Für Andrea, schon immer
eine leidenschaftliche
Wanderin, zählen die
einladenden Erfrischungen
am Wegesrand zu den unverzichtbaren
Urlaubsvergnügen:
„Ein Besuch im Bärenbad oder
im Natursee bei Bichlbach wirkt
wahre Wunder“, sagt sie, „und eine
kleine Ruderpartie mit dem Bötchen auf
dem Heiterwanger See natürlich auch.“
Wer dann Kapitän ist und wer Rudergast –
darüber wurde nichts erzählt.
Ulrich Pfaffenberger
English Summary
A wedding with a view of the summit
was what she wanted for her special
day: “When I get married, I’ll do it in
the mountains.” At the end of their
search for the right place, there was
only one venue at which skiing and
hiking friends Andrea Meier and
Lars Kasigkeit could imagine having
their wedding party: the “Rimmlstube”
restaurant, where they’ve been
regular guests for many years. And so
it was that the two of them celebrated
their marriage with friends and family
in Rinnen on the last spring weekend
of 2019. “It was exactly how we
imagined it,” says Lars, “just like in a
picture book.” Apart from the convivial
aspect, they also adore the food: “We
both love Tyrolean cuisine, the good,
honest cooking.” This is music to the
ears of proprietor Karin Rimml, as she
and her family work hard to serve products
that have grown and matured
in the local area. They’ve also been
awarded the “Bewusst Tirol” seal, but
the greatest approval comes from the
enthusiastic guests sat at the tables.
Gemeinsam ins Ziel:
Sport und Outdoor genießt
das Paar besonders.
60 / MICHAEL GERBER
Ein Nordlicht in den Bergen
Der neue Geschäftsführer der GaPa Tourismus GmbH, Michael Gerber, kommt
aus Bremerhaven nach Garmisch-Partenkirchen. Was ihn an dieser Aufgabe so
reizt, welche Projekte er angeht und wie er die Zukunft des Tourismus sieht,
hat er im Interview verraten.
Sie kamen aus dem Flachland in die
Berge. Haben Sie sich schon an die
schweren Auf- und Abstiege gewöhnt?
Michael Gerber: Obwohl ich aus Norddeutschland
komme, würde ich mich nicht
als Küsten-, sondern eher als Naturmenschen
bezeichnen. Dementsprechend haben mich
meine Urlaubsreisen auch früher immer wieder
in Berglandschaften geführt. Und zu jeder
schönen Aussicht gehört für mich immer auch
der Weg dorthin.
nicht gerade vorurteilsfrei von der Welt
begutachtet. Also dürfen wir alle gespannt
sein auf das gegenseitige Kennenlernen.
Und welche konkreten Projekte werden
Sie angehen?
Gerber: Zunächst einmal freuen wir uns darauf,
dass am 6. Juli 2020 endlich der Umbau
unserer Tourist-Information startet. Darüber
hinaus stehen die Fortführung einer Konzeption
zur touristischen Erschließung des
Olympia Skistadions und die Mitwirkung
an der Zukunft des Kongresshauses ganz
oben auf meiner Prioritätenliste. Normalerweise
kämen die Kernaufgaben der GaPa
Tourismus GmbH, also das Alltagsgeschäft,
dazu: Tourismusmarketing, der Betrieb und
die Vermarktung des Kongresshauses oder
Sport-, Veranstaltungs- und Projektmanagement
– alles auch unter dem Gesichtspunkt
der fortschreitenden Digitalisierung. Alle
Handlungsfelder müssen in eine umfassende
Was zieht ein Nordlicht überhaupt ins
süddeutsche Gebirge?
Gerber: Ich wollte unbedingt noch einmal
alleinverantwortlich eine unternehmerische
Aufgabe übernehmen. Die Geschäftsführung
der neu gegründeten GaPa Tourismus GmbH
ist eine attraktive Herausforderung. Meine
langjährige Tätigkeit für die Erlebnis Bremerhaven
GmbH, bei der ich den Bereich Stadtmarketing
und Destinationsentwicklung verantwortete,
und – so glaube ich – mein Alter
geben mir die nötige Expertise mit auf den
Weg, den Anforderungen gerecht zu werden.
Zugleich habe ich gebührenden Respekt vor
der Verantwortung, als Norddeutscher die
Geschicke dieses Klassikers der deutschen
Alpen gestalten und lenken zu dürfen.
Von welchen Klischees über die Bayern
haben Sie im Vorfeld gehört – und wurden
sie widerlegt oder bestätigt?
Gerber: Bis zu Beginn meines Studiums
in Bayreuth war auch mir das Klischee von
den selbstbewussten „Mia-san-mia-Bayern“
nicht unbekannt, bei denen „grantig sein“
als Ehrentitel gelte. Aber wie bei allen Klischees
relativierten sich diese schnell im
persönlichen Umgang mit den Menschen.
Im Übrigen werden wir Nordlichter ja auch
Michael Gerber
e (Mi
tte
) mit
Anton
Schretter,
Dekanatsleitung
ng
Rottenbuch
und
Werdenfels,
und dessen Frau
Maria Schre
tte
ter
61
Skifahren mit Ehefrau Conny
Hopp oder Wildwasser-Kajak am
Riessersee: Michael Gerber ist
ganz aktiv rund um Garmisch-
Partenkirchen unterwegs.
Tourismusstrategie eingebettet werden, die
es Garmisch-Partenkirchen als Destination
ermöglicht, auf die Herausforderungen des
Marktes zu reagieren. Herausforderungen,
die sich in den letzten Monaten durch die
Covid-19-Pandemie aber unvorhersehbar
und grundlegend gewandelt haben und
deren Auswirkungen nicht nur unser Tagesgeschäft,
sondern weltweit alle Urlaubsdestinationen
stark verändern.
Was sind die aktuell größten Herausforderungen
für einen touristisch stark geprägten
Ort wie Garmisch-Partenkirchen?
Gerber: Die Krise stürzte mit brachialer
Gewalt auf unsere touristischen Leistungspartner
und damit auf die Destination
ein. Je länger der Shutdown andauerte,
desto existenzbedrohlicher wirkte er sich
auf unsere touristischen Unternehmen,
auf die Familien, ihre Mitarbeiter und ihre
Geschäftspartner aus. Mit den jetzt erfreulicherweise
einsetzenden Lockerungen gibt
es die dringend notwendige und wichtige
Perspektive für alle touristischen Akteure.
Ich bin fest davon überzeugt, dass unsere
touristischen Leistungspartner mit höchster
Professionalität und Qualität alle jetzt
erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zum
Schutz der Gesundheit umsetzen werden.
Ich sehe es als unsere Aufgabe als
Destinationsmanagement organisation an,
im Rahmen unserer Möglichkeiten alles zu
unternehmen, um sie dabei zu unterstützen
und darüber hinaus die Destination als
Ganzes gestärkt nach vorne zu bringen. Für
mich gehört es unabdingbar zum unternehmerischen
Selbstverständnis, dass wir nur
gemeinsam etwas bewegen können und
dabei überlegt und planvoll handeln müssen.
Was uns hilft, ist das Wissen um die vielen
positiven Aspekte, auf die wir aufbauen
können. Wir sind eine Ganzjahresdestination.
365 Tage im Jahr sind wir mit Herzblut
für unsere Gäste da. In den letzten zehn
Jahren haben wir eine außerordentlich gute
touristische Entwicklung gehabt. Es wurden
Investitionen getätigt, die zu einer deutlich
positiven Veränderung in der Angebotsqualität
und -vielfalt beigetragen haben. Die
Destination ist dabei, sich zukunftsorientiert
und attraktiv aufzustellen. Wir haben
besondere naturräumliche Gegebenheiten,
die einer solchen Pandemie nicht zum Opfer
fallen können. Alles zusammen bewirkt,
dass der Tourismus in Garmisch-Partenkirchen
auf einem starken Fundament steht,
das im besten Fall die Folgen der Pandemie
möglichst mit geringem Schaden übersteht.
Welche Vorkehrungen werden getroffen,
um den Gästen in den nächsten Monaten
einen schönen Aufenthalt zu gewähren?
Gerber: Seit Beginn des Shutdowns arbeiten
wir in engem Kontakt mit den örtlichen
Gastronomen, Hoteliers und Anbietern
von Freizeitaktivitäten an einer Strategie,
welche Sauberkeit und hygienische sowie
buchungstechnische Sicherheit in den Mittelpunkt
stellt. Wir suchen Antworten auf
die Frage, welche besonderen und echten
Erlebnisse wir schaffen können, um unserem
Anspruch an Qualität gerecht zu bleiben.
Nicht zuletzt trägt Garmisch-Partenkirchen
das Gütesiegel „Heilklimatischer Kurort der
Premium Class“. Dies ist ein Leistungsversprechen,
das wir bereits seit Jahren durch
unsere Gesundheits- und Präventionsangebote
einhalten. Wir gehen davon aus, dass
in Zeiten, in denen man sich auf Gesundheit
als wichtigstem Gut besinnt, bisherige und
neue Angebote an Wert gewinnen werden.
Wie glauben Sie, könnte der Tourismus
allgemein dadurch verändert werden?
Gerber: Eines ist klar: Eine Rückkehr zum
Alltag, wie wir ihn kennen, kann und wird
es nicht geben. Auch die Erwartungen und
Ansprüche der Gäste an unsere Destination
und an unsere Leistungspartner werden sich
aller Voraussicht nach ändern. Es wird eine
andere Art von Normalität geben. Zu den
Veränderungen, die auf uns zukommen,
gehören vielleicht Themen, die sich schon
längere Zeit angedeutet haben, aber noch
nicht so dynamisch in ihrer Entwicklung
waren und nun durch die Pandemie schneller
auf uns zukommen könnten. Themen
wie Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, gesundes
Leben und Digitalisierung werden zwar
schon lange als Trends diskutiert, kommen
nun aber noch stärker ins Bewusstsein der
Menschen und können das Reiseverhalten
entscheidend beeinflussen. Die dwif
Corona Mindmap stellt folgende Fragen in
den Raum: Bleibt die Angst vor körperlichen
Kontakten und das Bedürfnis nach „Social
Distancing“ bestehen oder entsteht eine
Gegenbewegung hin zu einem stärkeren
Bedürfnis nach sozialen Kontakten? Wie entwickelt
sich die Nachfrage: Weg vom Erlebnishype
hin zu einer neuen Bescheidenheit,
einer neuen Naturverbundenheit? Führen
die Auswirkungen der Pandemie zu einem
Rückzug ins Private oder steigt der Genuss
an der wiedergewonnenen Freiheit? Wird
es langfristig zu einer steigenden Ablehnung
des Massentourismus kommen? Das
sind Fragen, die wir uns stellen müssen. Die
Antworten wird die Zeit bringen. Wenn wir
etwas jetzt schon bieten können, dann sind
das Naturverbundenheit, Herzlichkeit und
Bescheidenheit. Hier liegen unsere Chancen,
die wir gemeinsam für Garmisch-Partenkirchen
und unsere Gäste nutzen werden.
Lisa Zöls
English Summary
The new managing director of GaPa
Tourismus GmbH, Michael Gerber,
comes to Garmisch-Partenkirchen
from Bremen, and the first project
he’s looking forward to is the renovation
of the tourist information centre,
which starts on 6 July 2020. Also high
up on his list of priorities are work to
make the Olympic ski stadium better
accessible to tourists and plans for the
future of the congress centre. Right
now, of course, he’s also busy addressing
the challenges that have arisen
in recent months due to the Covid-19
pandemic, the effects of which are
being felt not only in his day-to-day
business, but at all holiday destinations
worldwide. Since the start of the
shutdown, Michael has been working
closely with local restaurateurs,
hoteliers, and leisure providers on a
strategy that focuses on cleanliness
and hygiene: “After all, Garmisch-
Partenkirchen is a coveted ‘premiumclass
health resort’, a seal of approval
that we have been upholding for
years with our health and therapeutic
services.”
62 / PFLANZENVIELFALT
Was sich im Sommer alles
auf der Piste tummelt
Die im Winter schneebedeckten Skipisten der Tiroler Zugspitz Arena verwandeln
sich im Sommer in artenreiche Blumenwiesen mit seltenen Pflanzen und Moosen.
Schaden Skifahrer der alpinen Pflanzenvielfalt also gar nicht? Landschaftsexperte
Dr. Dipl.-Ing. Karel Cerny kennt die Antwort.
Der Ökologe und Landschaftsplaner
Dr. Dipl.-Ing. Karel Cerny beschäftigt
sich seit langer Zeit mit
der regionalen Pflanzenwelt. In
seinem Beruf kartiert er Bergbahnen in der
Gegend um die Zugspitze. Dabei lernte er
die zahlreichen heimischen Pflanzenarten
kennen. Während den meisten Menschen
Orchideen beispielsweise als exotische Zimmerpflanzen
bekannt sind, kann Cerny mehr
als 15 Arten aus dem Stegreif aufzählen,
die im Sommer rund um die Tiroler Zugspitz
Arena wachsen. Eine davon: Die Orchis
ustulata, auch Brand-Knabenkraut genannt,
ist eine seiner Lieblingspflanzen. Diese filigranen
Blumen verschwinden jedoch zusehends,
in Deutschland wird die Art bereits
als stark gefährdet eingestuft. Böse Zungen
behaupten, daran seien die viel befahrenen
Skipisten schuld. Doch was ist dran an dem
Gerücht?
Verschiedene Pflanzen,
verschiedene Ansprüche
Karel Cerny weiß: nicht viel. Aus verschiedenen
Gründen gedeihen die heimischen
Pflanzen auf den Skipisten sogar besser.
Zum Beispiel werden diese Flächen nicht
mit Pflanzenschutzmitteln behandelt. Damit
bietet der Boden regionalen Pflanzenarten
ihren gewohnten und natürlichen Lebensraum.
„Landwirtschaftlich genutzte Flächen
werden im Gegensatz dazu mit Dünger
behandelt, um das Pflanzenwachstum zu
fördern“, erklärt Karel Cerny. „Dabei können
aber nur bestimmte Pflanzen besser
wachsen. Denn unterschiedliche Pflanzen
haben auch unterschiedliche Ansprüche.“
Der hohe Gehalt an Stickstoff, der im Dünger
enthalten ist, beschleunigt nicht bei allen
Pflanzen das Wachstum, weiß der Experte.
Tag
falter
auf w
ildem
Thymian
63
Gel
ber
Enzian und
Brand-
Knabenkraut
(Orchis ustulata)
a)
So werden Arten, die den Stickstoff nicht verarbeiten
können, von schnell wachsenden
und dadurch größeren Pflanzen beschattet,
bis sie schließlich sogar komplett verdrängt
werden.
Ursprünglicher Boden
statt angereicherter Humus
Ein weiterer Faktor, der das Blühen der Berghänge
begünstigt, hängt mit dem ursprünglichen
Boden zusammen. Bei der Humusierung
wird heutzutage häufig nährstoffarmer
Boden durch frischen Humus ausgetauscht.
Sinnvoll ist das besonders dann, wenn alles
neu angepflanzt wird. Dabei werden nämlich
auch die alten Pflanzen und Wurzeln abgetragen,
die dann im Frühjahr nicht mehr austreiben
können. Anders als im heimischen
Garten wird die Oberfläche der Skipisten in
der Tiroler Zugspitz Arena im Sommer nicht
durch Humus aufgefrischt. Dadurch bleiben
die Pflanzen des letzten Jahres erhalten und
können im Sommer wieder aufblühen und
sich vermehren.
Zu einer artenreichen Pflanzenwelt
gehören auch Schmetterlinge
Eine weitere Pflanze, deren langsames Verschwinden
dem Ökologen Sorgen macht,
ist der Gelbe Enzian. Die Staude wird hier bis
zu einem Meter hoch und hat leuchtend gelbe
Blüten. „Früher war sie in dieser Gegend häufig,
aber inzwischen findet man die Pflanze
nur noch vereinzelt“, erklärt Cerny. Außerdem
verweist der Experte auch auf das Verschwinden
mancher Tiere und Insekten. „Zu einer
reichen Pflanzenwelt gehören zum Beispiel
auch Schmetterlinge“, betont er. In unseren
Städten begegnet man den Insekten immer
seltener, doch rund um die Zugspitze flattern
noch viele der bunten Tagfalter.
Abweidung der Vegetation
vor dem Winter
Um die Artenvielfalt in der Region aufrechtzuerhalten,
ist eine Maßnahme besonders
wichtig, wie Cerny erklärt: „Um die große
Pflanzenvielfalt zu erhalten, muss vor dem
Winter der Boden freigelegt werden.“ Dazu
muss spätestens Ende des Sommers, wenn
die Blumen verblüht sind, die grüne Masse,
also Gräser und Pflanzenreste, abgetragen
werden. Geschieht das nicht, bleiben die
Reste unter der eisigen Schneedecke bis
zum nächsten Jahr erhalten. Kommt dann
der Frühling und mit ihm die ersten frischen
Pflanzentriebe, werden diese beim
Wachstum von den Resten des Vorjahres
English Summary
In the summer, the snow-covered
ski slopes of the Tyrolean Zugspitz
Arena are transformed into fields
of flowers teeming with rare plants
and mosses. Does this mean that
skiers have no effect on the diversity
of plant life here? Dr. Karel Cerny,
an ecologist and landscape designer,
knows the answer. His profession
involves mapping the cable cars in
the area around the Zugspitze, and
in the process he got to know the
numerous native plant species.
These plants actually thrive better
on the ski slopes for various reasons,
one of them being that pesticides
are not used in these areas. The soil
thus offers regional plant species
their familiar and natural habitat.
Another factor that encourages plants
to blossom on the slopes is related
to the original soil. In contrast to
the home garden, the surface of the
ski slopes in the Tyrolean Zugspitz
Arena is not enriched by humus in
summer. As a result, last year’s plants
are preserved and can blossom and
multiply again each year. No-one,
then, need give up skiing to continue
admiring butterflies and native plants.
“It’s often enough for each of us to
open our eyes to the world and give
nature the respect it deserves,” says
the ecologist.
behindert. Denn so beschattet können die
jungen Pflänzchen nicht gedeihen. Stattdessen
werden sie von anderen Pflanzen überwuchert
und schließlich verdrängt.
Für die beste Umsetzung der Freilegung
hält der Experte übrigens die Beweidung.
Dazu weiden Nutztiere auf den Pisten.
„Natürlich ist es auch okay, die alten Pflanzenreste
abzumähen“, betont Cerny. „Doch
die Beweidung ist das beste Mittel dazu. “
Um also auch in Zukunft Schmetterlinge
und heimische Pflanzen bewundern zu können,
muss keiner aufs Skifahren verzichten.
„Oft reicht es schon, wenn jeder von uns mit
offenen Augen durch die Welt geht und die
Natur mit dem nötigen Respekt behandelt“,
sagt der Ökologe.
Linda Filser
64 / VERANSTALTUNGEN
Die Veranstaltungs-Highlights
der Zugspitz Arena Bayern-Tirol
Aufgrund der aktuell schwierigen Lage gibt es in dieser GRENZENLOS Ausgabe
einen etwas verkürzten Kalender. Wir stellen dir die schönsten Highlights dieses
Sommers vor. Für aktuelle Infos informiere dich aber bitte unbedingt immer noch
einmal auf unseren Websites. Die Adressen findest du auf Seite 66.
TIROLER ZUGSPITZ
ARENA
GARMISCH-
PARTENKIRCHEN
Festwochen
Die Heimatwochen im Juli und August
gehören seit über einem halben Jahrhundert
zu den Höhepunkten des Jahres. Festzüge,
Trachtengruppen, Schuhplattler, Goaßlschnalzer
und Steinheber können hier bewundert
werden. Du weißt nicht, was das alles ist?
Dann schau auf jeden Fall vorbei!
GRAINAU
Sonnwendfeuer
Die mystischste Nacht des Jahres findet wie
jedes Jahr Ende Juni statt. Dann werden
wieder der längste Tag und die kürzeste
Nacht des Jahres gefeiert – mit spektaku -
lären Feuermotiven mitten in den Bergen.
Seit 2010 sind die Sonnwendfeuer immaterielles
UNESCO Kulturerbe. Den besten Blick
und ein 360°-Panorama hat man übrigens
vom Moos aus, der Ebene zwischen Ehrwald,
Lermoos und Biberwier.
Traditionelle Almfeste
In den Sommermonaten gibt es in der
Tiroler Zugspitz Arena wieder verschiedene
Almfeste. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst
wird bei dem anschließenden Fest
mit guter Livemusik, leckerem traditionellem
Essen und großem Unterhaltungsangebot
gemeinsam zünftig gefeiert.
200 Jahre Erstbesteigung Zugspitze
Die Vivalpin Berg- und Skischule aus Garmisch-
Partenkirchen organisiert zusammen mit dem
Outdoormagazin „Bergwelten“ eine viertägige
Jubiläumsveranstaltung für Gäste und
Einheimische. Vom 27. bis 30. August 2020
wird es nicht nur ein spannendes Rahmenprogramm
mit unter anderem der Premiere eines
historischen Films zur Erstbesteigung im Jahr
1820 geben, sondern auch verschiedene Bergtouren
speziell für dieses Jubiläum. Weitere
Informationen gibt es unter vivalpin.com
Geführte Wanderungen
Du willst die Gegend erkunden? Dann mach
eine der verschiedenen Touren mit Grainauer
Wanderführern. Wie wäre es zum Beispiel mit
einer geführten Seenwanderung zum malerischen
Eibsee? Hier geht es über den Rosenund
Badersee hin zum Untersee, weiter am
Eibsee-Rundweg entlang und vorbei am Forstamt-
und Frillensee. Das waren jetzt zu viele
Namen? Keine Sorge, es gibt eine Kaffeepause
im Eibsee-Pavillon!
Johannifeuer
Jedes Jahr Ende Juni leuchten bei Einbruch
der Dunkelheit die Bergfeuer. Die Johannifeuer
in Grainau sind besonders eindrucksvoll,
weil der ganze Waxensteinkamm einer
einzigartigen Lichterkette gleicht – mit immer
wieder neuen Mustern. Dieses besondere
Highlight solltest du nicht verpassen!
65
66 / VERANSTALTUNGEN
TIROLER ZUGSPITZ
ARENA
Almabtrieb und Schafschoad
Es ist ein buntes Spektakel, das von Gästen
wie von Einheimischen gleichermaßen und
vor allem gemeinsam gefeiert wird: der traditionelle
Almabtrieb sowie die Schafschoad,
die beide Ende September stattfinden. Zur
Feier einer unfallfreien Zeit auf der Alm werden
die Tiere festlich geschmückt und mit
Blumen, Glocken und Schellriemen versehen.
Beim Festumzug und dem anschließenden
Beisammensein bei Speis und Trank lässt sich
der Tag wunderbar ausklingen.
GARMISCH-
PARTENKIRCHEN
GRAINAU
Musikabende
In Grainau wird traditionelle Musik als ein
wichtiges Kulturgut gehandelt. Die wöchentlichen
Konzerte der Musikkapelle Grainau
erfreuen sich deshalb äußerster Beliebtheit –
bei Gästen wie auch bei Einheimischen. Sie
finden bei gutem Wetter im Musikpavillon,
bei schlechtem Wetter im Saal Waxenstein im
kurhaus statt.
360° TRAIL
Das grenzüberschreitende Trailrunning-Event
geht in die nächste Runde. Im September
warten wieder Testing, Running, Adventure,
Informationen und Lifestyle auf Läufer und
Zuschauer. Infos und Anmeldung gibt es unter
360-trail.com. Da heißt es jetzt nur noch:
Schuhe festschnüren und los geht’s!
Termine
Alle Termine in der Tiroler Zugspitz Arena
findest du immer auf dem neuesten
Stand unter
www.zugspitzarena.com/de/
news-events/veranstaltungskalender
Termine
Alle Termine in Garmisch-Partenkirchen
findest du immer auf dem neuesten
Stand unter
www.gapa.de/de/aktuelles-termine/
veranstaltungskalender
Termine
Alle Termine in Grainau findest
du immer auf dem neuesten
Stand unter
www.grainau.de/
veranstaltungskalender
English Summary
All events in the Tyrol Zugspitz Arena,
with dates and times, at
www.zugspitzarena.com/en/
news-events/event-calendar
English Summary
All events in Garmisch-Partenkirchen,
with dates and times, at
www.gapa.de/en/
aktuelles-termine_en/event-calendar
English Summary
All events in Grainau, with dates
and times, at www.grainau.de/
veranstaltungskalender
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// 4 Sommer-Bergbahnen am Grubigstein und Marienberg
// TOP-Aussicht mit dem schönsten Blick zur Zugspitze
// Themenwanderwege “Moosles Forscherpfad, Moosles Zauberwald +
Montanwanderweg Silberleithe“
// Höhenwanderungen zu gemütlichen Berghütten
// 1.300 m lange Sommerrodelbahn + Funsport-Bergroller am Marienberg
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