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Stadt-Anzeiger 667

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3. Juli 2020 48. Jahrgang Nr. <strong>667</strong> Auflage: 15.600 Verteilung an die Haushalte<br />

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Horn-Bad Meinbergs Vielfalt neu entdecken – machen Sie mit!<br />

Sie helfen – und sparen!<br />

Geschäfte, Cafés,<br />

Restaurants<br />

und Gaststätten<br />

bedeuten Lebensqualität<br />

vor Ort,<br />

sind ein Stück<br />

Lebenskultur und<br />

gewachsene Infrastruktur,<br />

die<br />

man nicht missen<br />

will. Hinter jedem<br />

Ladenschild<br />

stehen Menschen<br />

mit ihren Familien,<br />

Mitarbeitern,<br />

Kindern. Der<br />

Lockdown und<br />

die Folgen haben<br />

zu einem bisher<br />

nicht gekannten<br />

Schulterschluss<br />

geführt. <strong>Stadt</strong>,<br />

Gastronomen<br />

und Einzelhändler<br />

erarbeiteten<br />

ein Konzept zur<br />

Stärkung der hiesigen<br />

Unternehmerschaft.<br />

Ziel<br />

ist es, die Kunden<br />

und Gäste wieder in die Geschäfte<br />

vor Ort zu führen, sie einzuladen und<br />

um sie zu werben.<br />

Mit einem Horn-Bad Meinberger<br />

Couponheft sollen Impulse für<br />

Sonja Hohner vom <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> zeigt das neue Couponheft, das von der <strong>Stadt</strong><br />

Horn-Bad Meinberg, dem Verein „Bad Meinberg e.V.“ und dem Verein „In Horn<br />

Gemeinsam“ zusammen mit dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> erstellt wurden. 33 Firmen haben<br />

bei der Erstauflage mitgemacht.<br />

Foto: MH<br />

die Stärkung von Unternehmen<br />

vor Ort gesetzt werden. Das Heft<br />

wird in einer Auflage von 20.000<br />

Exemplaren gedruckt und liegt dem<br />

<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> am 3. Juli 2020 bei.<br />

Außerdem werden einige tausend<br />

Exemplare in Geschäften, Banken,<br />

Verwaltung und Kliniken ausgelegt.<br />

Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg, der<br />

Verein „Bad Meinberg e.V.“ und der<br />

Verein „In Horn Gemeinsam“ haben<br />

zusammen mit dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />

dieses Couponheftchen zusammengestellt,<br />

das Ihnen viele kleine Einladungen<br />

ausspricht. Hinter jedem<br />

Coupon verbirgt sich ein Lächeln,<br />

eine kleine Aufmerksamkeit oder<br />

ein kleiner Vorteil.<br />

Deshalb der gemeinsame Appell:<br />

Nutzen Sie die Angebote in Horn-<br />

Bad Meinberg, entdecken Sie die<br />

Vielfalt der Restaurants, Cafés oder<br />

Geschäfte und genießen Sie die<br />

Freundlichkeit in den meist familiengeführten<br />

Betrieben.<br />

Lesen Sie<br />

in unserer<br />

Juliausgabe<br />

Marktplatz: Investor<br />

ausgebremst Seite 2<br />

Lange Kulturnacht<br />

erstmals virtuell<br />

Seite 3<br />

Sozialdemokraten auf<br />

der blauen Couch: Gespräch<br />

mit Celik, Leßmann,<br />

Krüger und Vogt<br />

Seite 7<br />

Serie 50 Jahre HBM:<br />

diesmal Billerbeck<br />

Seite 8-10<br />

25 Jahre Förderverein<br />

Freibad Meinberg<br />

Seite 13<br />

Bürgermeisterkandidatin:<br />

Diana Ammer tritt<br />

an Seite 14<br />

<strong>Stadt</strong> kauft Immobilien<br />

des Landesverbandes<br />

Seite 19<br />

SMOE: Wieder Ärger<br />

mit Schmutz und Lärm<br />

Seite 20<br />

Widerstand gegen<br />

Amazon-Ansiedlung<br />

Seite 21<br />

Der nächste <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />

erscheint digital und gedruckt am<br />

Freitag, den 21. August 2020<br />

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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 2<br />

Gespräch an der Theke<br />

Tag Karl, das Coronavirus hat nicht nur schlechte Folgen. Manche<br />

Dinge wird es wohl in Zukunft so nicht mehr geben: Billigfleisch beim<br />

Discounter, Werksverträge mit Lohndumping, für 9 Euro nach London<br />

fliegen und Kreuzfahrten, die die Umwelt verpesten. Es scheint so, als<br />

würde die Natur uns in die Schranken weisen, denn auch das Virus konnte<br />

nur durch unseren Lebensstil entstehen.<br />

Ja, Heinrich, es geht alles eine Nummer kleiner, gesünder, nachhaltiger.<br />

Und dass uns der wachsende Wohlstand nicht glücklicher macht, ist klar.<br />

Glück hat viel damit zu tun, ob man sich geschätzt und angenommen fühlt,<br />

ob man einen Sinn in dem findet, was man tut.<br />

In unserer <strong>Stadt</strong> wurde das Virus gut zurückgedrängt, auch weil der<br />

Kreis schnell und entschlossen handelte. Im Schatten des Virus ploppt<br />

ein Thema wieder hoch: Die Neubürger aus dem Südosten. Einige davon<br />

nehmen keine Rücksicht auf ihre Nachbarn. Ich meine, sie müssen sich<br />

an unsere Regeln halten. Und wenn sie Müll auf die Straße schmeißen,<br />

dann muss es eine saftige Strafe geben.<br />

Stand jetzt räumen die fleißigen Helfer der <strong>Stadt</strong> alles weg, und das so<br />

schnell wie möglich, bezahlt von der <strong>Stadt</strong> und damit von uns. Da hilft<br />

nur eine klare Ansage mit Konsequenzen. Und wenn die Gesetze das nicht<br />

hergeben, dann müssen sie geändert werden. Das was wir in Horn und<br />

zunehmend in Meinberg sehen, ist eine gescheiterte EU- und Einwanderungspolitik.<br />

Es muss jedes Vergehen zur Anzeige gebracht werden,<br />

regelmäßige Kontrollen von allem und alles, und das behördenübergreifend.<br />

Kleine Straftaten, Schanklizenzen, Brandschutz in den Wettbüros,<br />

der TÜV vom Auto, illegales Parken in den Straßen, Steuervergehen und<br />

Geldwäsche und auch das Thema Prostitution. Bei der Ordnungspartnerschaft<br />

muss Schluss sein mit dem Coronaschlaf. Menschen, die uns<br />

ausnutzen und sich nicht an die Regeln halten, sollen wieder nach Hause<br />

gehen. Die anderen sind herzlich willkommen.<br />

Da sagst Du was Wichtiges, Heinrich, man darf nicht alle über einen<br />

Kamm scheren. Und alle die im letzten Jahr meinten, es kann nicht mehr<br />

schlimmer kommen, haben sich geirrt. Ein Jahr ist es her, seit die Bürger<br />

auf die Straße gingen. Dann kamen die Bürgerdialoge, mit einem tollen<br />

Start. Heute das Ergebnis: Es wurden nur die Bürger beruhigt, die SMOEs<br />

wurden nicht erreicht.<br />

Vor einem Jahr haben sich alle Politiker die Sorgen und Ängste der<br />

Bevölkerung angehört und viel dabei gelernt. Die Bürger wollen Ergebnisse<br />

und kein BlaBla. Der soziale Ansatz ist steckengeblieben, auch weil<br />

die Sozialarbeiterin des Kreises verschwunden ist. Der Sicherheitsdienst<br />

wurde nach Hause geschickt und dem Ordnungsamt fehlt Personal. So<br />

kann es nicht weitergehen.<br />

Es bleibt das Warten auf den nächsten Bürgermeister. Und seit wenigen<br />

Tagen weiß man, dass es auch eine Frau werden kann. Soziales und Bildung<br />

sind Diana Ammers Lieblingsthemen. Auch wenn ihre Statements nicht<br />

immer ankommen, hat sie in diesem Punkt recht: Gerade in Horn müssen<br />

Kinder, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, früher gefördert<br />

werden. Bernd Strömich von der Grundschule muss feststellen, dass viele<br />

Kinder zur Grundschule kommen und nicht einmal Deutsch können.<br />

Und dann ist da noch ein Thema, das mich besonders freut. Die Meinberger<br />

Kureinrichtungen gehören jetzt den Horn-Bad Meinberger Bürgern.<br />

Das ist eine Chance und eine Bürde zugleich.<br />

Darauf ein Strate-Bier, das wird hier in Lippe hergestellt, stärkt die<br />

Region und schmeckt gezapft am besten.<br />

M.H.<br />

Ausschuss für <strong>Stadt</strong>entwicklung und Liegenschaften bremst Investor für Verwaltungsgebäude aus<br />

Investoren haben einen schwierigen<br />

Job: Sie müssen Konzepte<br />

entwickeln, die für mögliche Mieter<br />

interessant sind, und sich gleichzeitig<br />

um verlässliche Rahmenbedingungen<br />

kümmern. Besonders bei<br />

Punkt 2 machte der Ausschuss für<br />

Liegenschaften und Liegenschaften<br />

dem Investor Vinzent Saner (Sander<br />

Projekt GmbH) aus Detmold einen<br />

Strich durch die Rechnung: Das<br />

schon für sicher geglaubte Geschäft<br />

mit der <strong>Stadt</strong> wurde an neue Bedingungen<br />

geknüpft, die das Unterfangen<br />

mindestens für sechs weitere<br />

Monate verzögern. Die Pläne des<br />

Investors wurden durchkreuzt. Dementsprechend<br />

angefressen sprach<br />

Sander von einer „Neubewertung<br />

des Engagements“ bei Klarheit der<br />

Rahmenbedingungen.<br />

Worum geht es?<br />

Eigentlich war der von Wirtschaftsförderer<br />

Rüdiger Krentz eingetütete<br />

Deal sicher. Bereits Anfang 2019 bot<br />

er in Abstimmung mit der Verwaltungsspitze<br />

und den Fraktionen das<br />

Verwaltungsgebäude Marktplatz 2<br />

und den öffentlichen Parkplatz zur<br />

Domensoot und Heerstraße zum<br />

Kauf an. Ab Sommer 2019 beschäftigte<br />

sich die Sander Projekt GmbH<br />

mit dem Vorhaben. Das Gelände<br />

sollte neu bebaut werden und der<br />

Marktplatz durch Einzelhandel<br />

und eine Bäckerei mit Café belebt<br />

werden. Im Obergeschoss sollten<br />

Büros entstehen. Im Januar 2020<br />

stellte Krentz den Fraktionen die<br />

Pläne vor und erntete große Zustimmung.<br />

Anfang März 2020 war<br />

die Sander Projekt GmbH einziger<br />

Anbieter. In einer Telefonkonferenz<br />

am 16. März 2020 sprachen sich die<br />

Mehrheitsfraktionen nochmals für<br />

den Plan aus. Für die nach Abriss<br />

des Verwaltungsgebäudes abgängige<br />

Heizungsversorgung des Rathauses<br />

und den Umzug von Bürgerbüro, Ehrenamtsbüro<br />

und Bauamt gab es Alternativpläne.<br />

Das Behinderten-WC<br />

könnte im neuen zweigeschossigen<br />

Gebäude entstehen. Der Rathaussaal<br />

wird zu Büros umgebaut, Ratssitzungen<br />

finden dann bis zur Einweihung<br />

des Kotzenberger Hofes als Bürgerzentrum<br />

in der Burgscheune statt.<br />

Soweit der Plan.<br />

Entscheidung erst nach der Kommunalwahl<br />

Tolles Konzept, aber…<br />

Dann kamen die Bedenken. Frank<br />

Kuhlmann (Bürgerbündnis) hält das<br />

Projekt für „nicht schlüssig“. Die Zeit<br />

reiche nicht, um wichtige Fragen zu<br />

klären. Die Frage der Energieversorgung<br />

sei ungeklärt (Bauamtsleiter<br />

Martin Heim: „Lösbare Aufgabe“),<br />

ebenso der Umzug des Bürgerservice<br />

in die Burgscheune. Das Gebäude<br />

soll drei Meter entfernt vom Gebäude<br />

der Wohnungsbaugenossenschaft<br />

errichtet werden. „Dann blicken die<br />

Mieter vor eine Wand“, monierte<br />

Kuhlmann. Bauamtsleiter Martin<br />

Heim hielt eine energetische Sanierung<br />

des Rathauses bis zum 31. März<br />

2021 und damit den Umzug des Bauamtes<br />

für machbar, dann könne der<br />

Verwaltungsbau abgerissen werden.<br />

Auch Dr. Alexander Martin (CDU)<br />

rückte vom Zeitplan ab und will<br />

das Thema von den neu gewählten<br />

politischen Vertretern nach der<br />

Kommunalwahl in einer Sitzung des<br />

Ausschusses beraten sehen. Dem<br />

schloss sich Ralf Leßmann (SPD)<br />

an. Auch Reinhard Gehrke (Grüne)<br />

trat auf die Bremse: „Es tun sich<br />

noch ganz andere Probleme auf, wir<br />

„Wenn wir bauen, dann bauen wir hochwertig“, sagte Vinzent Sander<br />

(Sander Projekt GmbH Detmold). Das zweigeschossige Gebäude hat<br />

1.700 Quadratmeter Grundfläche und bietet 20 Stellplätze. Es bietet<br />

eine kleinteilige Fassade mit Giebeldächern, die sich ins <strong>Stadt</strong>bild<br />

einfügt.<br />

Foto: Manfred Hütte<br />

sollten nichts übers Knie brechen“.<br />

Er bemängelte „gewaltige Kosten<br />

für den Umzug der Behörden“ und<br />

forderte ein Gesamtwärmekonzept<br />

für Rathaus, Kotzenberger Hof und<br />

dem Neubau. Man brauche mehr<br />

Zeit, dann vielleicht mit einem<br />

anderen Investor. „Das ist ein belastbares<br />

und valides Konzept“, sagte<br />

der Ausschussvorsitzende Manfred<br />

Vogt (SPD), um eine Verschiebung<br />

einer Entscheidung in den Herbst<br />

vorzuschlagen.<br />

M.H.<br />

Einladend und kleinteilig: Das Projekt der Sander Projekt GmbH wurde von den Politikern gelobt. Allerdings<br />

haben sie jetzt die Umsetzung auf die lange Bank geschoben. Hier der Blick von der Heerstraße.<br />

Abbildung: Sander Projekt GmbH<br />

Fachmarktzentrum an der Kampstraße<br />

101 Unterschriften dagegen<br />

Bis zum 15. Juni 2020 konnten die Bürger im Rahmen der Bürgerbeteiligung<br />

auch schriftliche Anregungen und Einwände beim Bauamt der <strong>Stadt</strong><br />

eingereicht werden. Im nächsten Schritt werden dann die Stellungnahmen<br />

auch der Bürger geprüft und bei Relevanz berücksichtigt. Der dann folgende<br />

Entwurfsbeschluss wird wiederum der Öffentlichkeit zur Kenntnis gegeben.<br />

Einwände werden nochmals geprüft und entschieden. Am Ende folgt der<br />

Satzungsbeschluss, der den Rahmen für das Projekt festlegt. Ende 2020<br />

soll das Planverfahren abgeschlossen sein, Anfang 2021 soll die Baugenehmigung<br />

erteilt werden, so dass im Herbst 2021 Eröffnung gefeiert werden<br />

kann. Inzwischen hat eine Gruppe 101 Unterschriften gesammelt (Stand<br />

25. Juni 2020). Die dortigen Anwohner und Anwohnerinnen, üben Kritik<br />

an der Verkehrs- und Parkplatzsituation und der Sozialverträglichkeit. „Fest<br />

steht, dass sich in Horn etwas bewegen muss und soll. Ein Einkaufszentrum<br />

mit einer völlig überalterten Planung, durch das Häuser abgerissen werden<br />

sollen, Verkehrschaos produziert, Grünflächen vernichtet und Parkplätze<br />

verloren gingen, wäre es sicher nicht“, heißt es im Schreiben. M.H.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 3<br />

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Lange Kulturnacht in diesem Jahr digital am Freitag, den 3. Juli 2020 von 19 bis 22 Uhr auf Facebook<br />

Liveprogramm aus dem Studio<br />

Ostwestfalen-Lippe im Coronajahr.<br />

Aufgrund der anhaltenden<br />

Corona-Pandemie sind Großveranstaltungen<br />

im klassischen Sinne<br />

bis zum 31.8.2020 untersagt.<br />

Die Menschen bleiben zuhause<br />

und widmen sich alternativen<br />

Freizeitbeschäftigungen: Fernsehen,<br />

Mensch-ärgere-Dich-nicht,<br />

Kühe zählen. Es wächst der<br />

Wunsch nach guter Unterhaltung,<br />

nach vertrauten Menschen,<br />

nach spontanen Begegnungen,<br />

kurz: nach Kunst und Kultur.<br />

Ostwestfalen-Lippe ist in diesen<br />

Monaten weitgehend kulturfrei.<br />

Nur ein kleines Städtchen<br />

am Teutoburger Wald stemmt<br />

sich gegen die Langeweile und<br />

schmiedet einen kühnen Plan:<br />

Die „digitale“ Auflage der Langen<br />

Kulturnacht (LKN). Frei<br />

nach dem Motto „Erwarten Sie<br />

Unerwartetes“ gibt es Sofakunst<br />

von Zuhause, denn: Jeder ist ein<br />

Künstler. Jeder kann Kunst.<br />

Unter www.facebook.com/<br />

InHornGemeinsam/ soll das Programm<br />

der LKN als Livestream<br />

am Freitag, den 3. Juli 2020 von<br />

19 bis 22 Uhr „gesendet“ werden.<br />

Hinzu kommt die Interaktion<br />

mit Künstlern und Kulturschaffenden<br />

aus der Region, mit<br />

Bürgern, Beteiligten, Nachbarn<br />

und zufälligen Gästen. Hier<br />

steht auch das namensgebende<br />

„Blaue Sofa“. Sponsor ist wie<br />

in den vergangenen Jahren vom<br />

Energieversorger Innogy. Der<br />

langjährige Partner der LKN<br />

stellt auch tolle Gewinne zur<br />

Verfügung wie Trinkflaschen und<br />

Turnbeutel.<br />

Ivo Hennekes, Kommunalmanager<br />

der innogy SE: „Wer hätte<br />

gedacht, dass wir die Lange Kulturnacht<br />

einmal von der Couch<br />

oder vom Gartenstuhl zu Hause<br />

erleben? Ich bin begeistert, was<br />

die Veranstalter in kürzester Zeit<br />

auf die Beine gestellt haben und<br />

wie viele Künstlerinnen und<br />

Künstler sich an dem außergewöhnlichen<br />

Format beteiligen.<br />

Wir von innogy unterstützen<br />

diese schöne Veranstaltung sehr<br />

gerne auch im Online-Format.<br />

Ich bin gespannt, welche Überraschungen<br />

der Abend für uns<br />

bereithält und wünsche allen<br />

Zuschauerinnen und Zuschauern<br />

zu Hause ganz viel Spaß!“<br />

„Gesendet“ wird aus dem<br />

Kurier-Verlag in der Kampstraße<br />

10 in Horn. Bei der Liveshow interviewen<br />

und moderieren Martin<br />

Postert und „Horst Schlämmer<br />

Double“ Alexander Vandieken<br />

mit ausreichend Abstand Studiogäste<br />

und die Programmpunkte.<br />

Bereits jetzt haben sich diverse<br />

Künstler mit Programmpunkten<br />

angemeldet, zum Beispiel Arno<br />

Bulau und Hank Topp vom<br />

„Black Horse“. Wer sich an der<br />

Langen Kulturnacht mit Kunst<br />

oder Kultur beteiligen möchte,<br />

erreicht Martin Postert unter<br />

0171 233 9602.<br />

Das ‚Horst Schlämmer Double‘ Alexander Vandieken und Martin Postert (www.ich-will-musik.de) moderieren<br />

die erste digitale Lange Kulturnacht in Horn.<br />

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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 4<br />

Kitaplätze sind ausreichend da, aber nicht da wo sie gebraucht werden<br />

Ein erster Schritt zu einer neuen<br />

Kita in Horn<br />

Die Zahlen sind frisch: In Horn-Bad<br />

Meinberg gibt es genug Kindergartenplätze.<br />

Ute Küstermann koordiniert<br />

das Netzwerk frühe Hilfen und<br />

Kinderschutz beim Kreis Lippe und<br />

legte Zahlen vor: Bei den Kindern<br />

unter drei Jahren sind 153 Plätze<br />

da bei 136 angemeldeten Kindern.<br />

110 Plätze werden von Kitas und<br />

43 Plätze in der Kindertagespflege<br />

angeboten. Insgesamt gibt es 339<br />

Kinder, die einen Kitaplatz in Anspruch<br />

nehmen könnten.<br />

Und hier wird eine Besonderheit<br />

sichtbar: Während in Horn-Bad<br />

Meinberg nur zirka jedes dritte<br />

Kind unter drei Jahren angemeldet<br />

wird, liegt der Durchschnitt in Lippe<br />

deutlich höher. Durchschnittlich wird<br />

jedes zweite Kind angemeldet. Bei<br />

den Kindern über drei Jahren bis<br />

Schuleintritt liegt die Quote lippeweit<br />

bei fast 90 Prozent, in Horn-Bad<br />

Meinberg bei zirka 80. Von 480 Kindern<br />

werden 397 Kinder angemeldet.<br />

Ihnen stehen 412 Plätze zur Verfügung.<br />

Zum 1. Juli 2020 wird aus der Großtagespflege<br />

der Waldfrüchtchen in<br />

Bad Meinberg eine neue Wald-Kita,<br />

so Ute Küstermann. Außerdem wird<br />

eine neue provisorische Ü3-Gruppe<br />

in Trägerschaft Eben Ezer in der<br />

Leopoldstaler Straße (Schierenbergschule)<br />

als Dependance zur Kita in<br />

Horn eingerichtet. „Wir haben alle<br />

Kinder versorgt, nicht immer in der<br />

Wunsch-Kita“, so Ute Küstermann.<br />

Diana Ammer (Die Linken) wies auf<br />

die besondere Situation der Kinder<br />

aus Südosteuropa hin. Sie werden<br />

nicht gut gefördert und ihre Eltern<br />

können sie kaum zu benachbarten<br />

Kitas fahren, so Ammer. Sie kritisierte<br />

die Einrichtung einer Notgruppe<br />

in Horn und forderte einen neuen<br />

Kindergarten in Horns Mitte. Auch<br />

der Ausschussvorsitzende Ralf<br />

Leßmann (SPD) und Dieter Krüger<br />

(SPD) wiesen auf die Notwendigkeit<br />

einer wohnortnahen Versorgung hin.<br />

Celil Celik (SPD) sieht einen Zusammenhang<br />

zwischen dem Fehlen<br />

wohnortnaher Kitaplätze und der<br />

niedrigen Anmeldequote in Horn.<br />

Darauf Ute Küstermann: „Wir können<br />

Gruppen aus anderen Ortsteilen<br />

nicht transferieren“.<br />

Bernd Strömich, Leiter der Grundschule<br />

Horn, wies auf einen wichtigen<br />

Zusammenhang hin: Kinder, die<br />

nicht die Kita besucht haben, müssen<br />

oft in der Grundschule zusätzlich<br />

gefördert werden. Es fehle oft an<br />

der Beherrschung der deutschen<br />

Sprache. Außerdem würden viele<br />

Eltern mit Migrationshintergrund<br />

gar keine Kindergärten kennen. Er<br />

sieht es als wichtige Aufgabe, diese<br />

Menschen zu erreichen und die Eltern<br />

zu bewegen, ihre Kinder in die Kita<br />

zu schicken:<br />

„Wir sollten sie an die Hand nehmen<br />

und sie begleiten“. Oft kommen<br />

Familien auch unterjährig, wenn<br />

die Kitaplätze schon belegt seien.<br />

Heinz Blome vom Sozialamt wies<br />

auf Angebote wie Elternbegleiter<br />

für Familien mit Migrationshintergrund<br />

und eine Elterngruppe in der<br />

Moorlage hin. Leider sei die Streetworkerin<br />

des Kreises seit Beginn<br />

der Coronapandemie nicht mehr im<br />

Einsatz, so Blome. Zudem gibt es in<br />

der Heerstraße einen familienunterstützenden<br />

Dienst.<br />

Horn ist ein überforderter <strong>Stadt</strong>teil,<br />

so Diana Ammer mit Blick auf<br />

den hohen Anteil von Familien aus<br />

Südosteuropa und dem hohen Anteil<br />

an Sozialhilfeempfängern. Es müsse<br />

viel mehr passieren, es gehe um<br />

Integration.<br />

Familien und ihre Kinder werden<br />

im Sozialraum Horn abgehängt.<br />

Gerade diese Kinder würden von<br />

einer Kita profitieren. Angesichts<br />

des wachsenden Bedarfs an Kitaplätzen<br />

sagte Michael Jacobsmeier<br />

(Amtsleiter Bildung, Ordnung und<br />

Soziales): „Wir denken über einen<br />

zweigruppigen Kindergarten in<br />

Horn nach“. Celil Celik (SPD) sagte:<br />

„Bei der Ü3-Versorgungsquote in<br />

Lippe sind wir Schlusslicht, hier ist<br />

Handlungsbedarf für eine neue Kita<br />

in Horn“ Drei Jahre hintereinander<br />

sei eine Notgruppe in Horn eingerichtet<br />

worden. „Wir brauchen freie<br />

Kindergartenplätze und müssen die<br />

Not vor Ort sehen und handeln“.<br />

„Jetzt müssen wir den ersten Schritt<br />

machen“, so Leßmann. M.H.<br />

Schnelles Internet und Ipads an den Schulen:<br />

Digitales Lernen wird zur Normalität<br />

Vom Mittelalter in die Zukunft in wenigen<br />

Monaten<br />

Die Schulen in Horn sind bei der<br />

Internetgeschwindigkeit noch im<br />

Mittelalter. Die 1.700 Schüler in<br />

Horn-Bad Meinberg sind in Sachen<br />

digitales Lernen abgehängt. Derzeit<br />

sind an der Schule am Teutoburger<br />

Wald, der Sekundarschule und am<br />

Gymnasium und in der Schule am<br />

Teutoburger Wald nur 16 Mbits möglich,<br />

zu wenig für „Home-Schooling“<br />

und digitales Lernen. Spätestens seit<br />

der Coronapandemie wird dieser<br />

Mangel zum Engpassfaktor. Nur in<br />

der Grundschule in Bad Meinberg<br />

(Breitbandanschluss) und Belle<br />

(Breitbandanschluss im Bau) ist das<br />

schnelle Internet da oder auf dem Weg.<br />

Anfang 2021 Glasfaser<br />

Mit einem gemeinsamen Gigabit-<br />

Anschluss soll das Schulzentrum ans<br />

schnelle Netz angeschlossen werden.<br />

Im Oktober 2019 wurde der Bau<br />

ausgeschrieben, im Mai 2020 gab es<br />

eine Einigung mit Innogy. Der Vertrag<br />

muss jetzt noch unterschrieben und<br />

der Bundesnetzagentur zur Genehmigung<br />

vorgelegt werden. Dann erst<br />

können die Förderanträge gestellt<br />

werden. Erst dann kann der Vertrag<br />

unterschrieben und die Arbeiten<br />

beauftragt werden. Zur Umsetzung<br />

hat Innogy dann nochmal 21 Wochen<br />

Zeit. Das ist der Plan A.<br />

Nach den Sommerferien<br />

2 x 250 Mbits<br />

Plan B sieht zwei schnelle Internetanschlüsse<br />

a 250 Mbits in der<br />

Turmschule vor. Von dort wird eine<br />

Funkverbindung zu den Schulen in<br />

Horn aufgebaut. Die Verträge hierzu<br />

sind bereits unterschrieben, mit „etwas<br />

guten Willen“ so Michael Jacobsmeier<br />

vom Amt für Bildung, Ordnung<br />

und Soziales, sind die Schulen nach<br />

den Sommerferien angeschlossen.<br />

Plan A wird trotzdem umgesetzt und<br />

verbindet dann die Turmschule mit<br />

dem Schulzentrum. In den Sommerferien<br />

soll die Software der Server<br />

aktualisiert und Schulungen für den<br />

Server umgesetzt werden, so Jens<br />

Teske, Berater der <strong>Stadt</strong> in Sachen<br />

IT. Dr. Peter Pahmeyer (Gymnasium)<br />

sieht auch die Notwendigkeit<br />

eines neuen schnelleren Servers als<br />

Plattform fürs Schulzentrum. Und in<br />

der Grundschule Horn stehen uralte<br />

Windows XP-Rechner, die dringend<br />

erneuert werden müssen, so Schulleiteer<br />

Bernd Strömich.<br />

Das digitale Lernen wird<br />

konkret<br />

Das schnelle Internet kommt also<br />

in zwei Schritten. Bleibt die Frage<br />

der digitalen Endgeräte. Hier hat die<br />

Sekundarschule bereits seit einem<br />

Jahr Vorarbeit geleistet, berichtete<br />

Schulleiterin Dr. Heike Delker. In einem<br />

mehrstufigen Auswahlverfahren<br />

sprachen sich Fachleute, Lehrer und<br />

Eltern für die Anschaffung von Ipads<br />

aus. „Das war kein Schnellschuss,<br />

sondern eine sachlich und fachlich<br />

begründete Entscheidung“, so die<br />

Schulleiterin. Die Ipads können bereits<br />

beim Anbieter bestellt werden<br />

und sind auf den Einsatz in Schulen<br />

vorbereitet. Argumente seien der<br />

hohe Datenschutz, die Stabilität, die<br />

günstige zentrale Administration, und<br />

die Unterstützung mit Apple-Apps.<br />

Es wird eine sogenannte Geozone<br />

eingerichtet, so dass sich das Ipads<br />

in der Schule nur für schulische<br />

Zwecke nutzen lässt. Auch eigene<br />

Ipads oder andere Endgeräte lassen<br />

sich im Schulalltag nutzen. „Das ist<br />

das Gegenteil eines Schnellschusses<br />

und imponiert mir sehr“, lobte Dr.<br />

Alexander Martin (CDU).<br />

Nach Auskunft von Michael Jacobsmeier<br />

stehen für die Horn-Bad<br />

Meinberger Schulen insgesamt<br />

250.000 Euro zur Verfügung bzw.<br />

wurden in Aussicht gestellt. Corona<br />

hat die Kassen der öffentlichen Hand<br />

geöffnet und digitales Lernen einen<br />

Schub gegeben. Die Umfrage bei<br />

den Eltern habe ergeben, dass 60<br />

Prozent der Eltern die Ipads selber<br />

bezahlen wollen. Die Anschaffung<br />

von Ipads ist wie beispielsweise der<br />

Kauf eines Taschenrechners eine<br />

freiwillige Leistung der Eltern, so<br />

Jacobsmeier. Seit Anfang Juli sei<br />

eine Bestellung bei der Gesellschaft<br />

für digitale Bildung online möglich.<br />

Die Firma bietet einen kompletten<br />

Service inklusive Versicherung und<br />

Garantie. Bei den Lehrern ist das Ipad<br />

schon angekommen.<br />

Ein Drittel der Lehrer an der Sekundarschule<br />

nutzen bereits Ipads, in der<br />

letzten Ferienwoche sollen alle Lehrer<br />

für das Lehren und Lernen mit Ipads<br />

fitgemacht werden, so Delker.<br />

Außerdem würden auch an den<br />

Detmolder Berufskollegs Ipads eingesetzt.<br />

Nach den Herbstferien sollen<br />

die Ipads eingesetzt werden. Damit ist<br />

die Sekundarschule dem Gymnasium<br />

in dieser Hinsicht voraus, hier wird<br />

der Entscheidungsprozess für Betriebssystem<br />

und Endgeräte folgen.<br />

Das Gymnasium hat den „Berg“<br />

von der anderen Seite erklommen,<br />

so Dr. Peter Pahmeyer, und sich<br />

auf die Anwendung von Office 365<br />

konzentriert. Dieter Krüger (SPD)<br />

plädierte für eine Gesamtlösung für<br />

Horn. Und er sprach soziale Fragen<br />

an: „Digitales Lernen darf nicht eine<br />

Frage des Geldes sein“. So soll für<br />

Härtefälle Geld aus der Förderung<br />

der öffentlichen Hand genommen<br />

werden, sagte Ralf Leßmann (SPD).<br />

Bei den Kosten brachte Jens Teske<br />

einen interessanten Vergleich: Die<br />

Sekundarschule hat für einige Zeit ein<br />

offenes WLAN getestet und konnte<br />

die Smartphones im Netz identifizieren.<br />

Deren Wert würden den Kaufpreis<br />

von Ipads bei weitem überschreiten.<br />

Jetzt sollen sich die Schulen mit<br />

der <strong>Stadt</strong> über Finanzierungs- und<br />

Fortbildungsmöglichkeiten abstimmen,<br />

so Ralf Leßmann. Außerdem<br />

soll es einen Härtefallfonds geben.<br />

Hier der Beschluss im Wortlaut:<br />

„Unter Berücksichtigung erlangbarer<br />

Bundesmittel und BuT-Leistungen<br />

(Bildungs- und Teilhabepaket) soll<br />

ein sozialverträgliches Finanzierungskonzept<br />

erarbeitet werden“. M.H.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> Anzeige<br />

3. Juli 2020 Seite 5<br />

Die geplante Investition am Marktplatz. Investitionen können Probleme lösen. Illegale Müllentsorgung in der Mittelstraße. Anpacken ist meine Devise.<br />

100 % BÜRGERMEISTER - Rüdiger Krentz bezieht Stellung zu Themen, die Sie bewegen<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung konkret gemacht - jetzt die Chancen nutzen<br />

Hundert Tage vor den Wahlen,<br />

in denen Sie über den oder die<br />

nächsten Bürgermeister oder<br />

die nächste Bürgermeisterin<br />

entscheiden, möchte ich Ihnen<br />

meine Standpunkte nahebringen.<br />

Sie sehen: Ich setze mich für die<br />

Entwicklung der <strong>Stadt</strong> auf allen<br />

Ebenen ein und spreche eine klare<br />

Sprache, um Probleme anzupacken<br />

und auch zu lösen. Übrigens:<br />

Seit wenigen Tagen habe ich ein<br />

Kontaktbüro in der Mittelstraße<br />

61 mit Blick aufs Rathaus.<br />

Bürgerversammlung zum<br />

Bebauungsplan IndustriePark<br />

(AMAZON)<br />

Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

informierte im Rahmen einer<br />

Bürgerversammlung über den<br />

Bebauungsplan für den zweiten<br />

Bauabschnitt im IndustriePark<br />

Lippe. Insbesondere ging es um<br />

die Flächen für die Ansiedlung von<br />

Amazon, aber auch um Flächen,<br />

die noch vermarktet werden<br />

sollen.<br />

Informationen zum Bebauungsplan<br />

gibt es hier: https://bit.<br />

ly/2BuHBMB<br />

Die Kritik der Bürgerinnen und<br />

Bürger bezog sich auf die Verkehrsbelastung.<br />

Dominierend<br />

war jedoch das Thema Amazon,<br />

insbesondere Amazon als Arbeitgeber.<br />

Hier wurden den handelnden<br />

Personen in Horn-Bad Meinberg<br />

massive Vorwürfe gemacht<br />

mit Blick auf die Moral. Man würde<br />

nur Arbeitsplätze sehen und nicht<br />

die Qualität der Arbeitsplätze. Es<br />

wurden schlechte Arbeitsbedingungen<br />

und schlechte Bezahlung<br />

angeprangert. Die Ratsfrau der<br />

Partei „Die Linke“, Diana Ammer,<br />

bemängelt die schlechte, nicht<br />

zur Deckung des Lebensunterhalts<br />

ausreichende, Bezahlung.<br />

Das würde im Rentenalter dazu<br />

führen, dass Sozialleistungen<br />

in Anspruch genommen werden<br />

und die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

durch die Zahlung dieser<br />

Leistungen belastet werde. Auch<br />

die Zahlung der Gewerbesteuer<br />

wurde von Frau Ammer angezweifelt,<br />

obwohl diese Zahlung<br />

von mehreren anderen Städten,<br />

an denen Amazon einen Standort<br />

hat, bestätigt wurde.<br />

Die Aussagen von Frau Ammer<br />

kehren die Wirklichkeit um. In<br />

Wirklichkeit rekrutiert Amazon<br />

die neuen Arbeitskräfte aus der<br />

Region. Hauptsächlich werden<br />

Empfänger von „Hartz 4“ und<br />

Kunden der Arbeitsagentur eingestellt,<br />

wodurch die Sozialkassen<br />

erheblich entlastet werden.<br />

Hier ein Link zu einer Seite der<br />

Arbeitsagentur Mönchengladbach<br />

mit Fakten, die die Aussagen<br />

von Frau Ammer widerlegen:<br />

https://www.arbeitsagentur.<br />

de/vor-ort/moenchengladbach/2020-002<br />

Zu den Arbeitsbedingungen und<br />

zur Bezahlung gibt es nachvollziehbare<br />

Aussagen eines<br />

Mitarbeiters von Amazon. Das ist<br />

Martin Pausch, das Gesicht der<br />

Partei „Die Linke“ in der <strong>Stadt</strong><br />

Werne und Versandmitarbeiter<br />

bei Amazon, so der „Westfälische<br />

<strong>Anzeiger</strong>“ in seiner Onlineausgabe.<br />

Hier geht es zum Artikel:<br />

https://bit.ly/2Z2aMALI<br />

Laut Amazon werden die Mitarbeiter<br />

in der untersten Lohngruppe<br />

anfangs einen Stundenlohn<br />

von 11,61€ erhalten, nach zwei<br />

Jahren sind es im Schnitt 2.500€<br />

im Monat. Teamleiter erhalten<br />

anfangs 16,94€ in der Stunde.<br />

Ich sehe Amazon nach wie vor als<br />

Gewinn für Horn-Bad Meinberg.<br />

Die erhöhte Verkehrsbelastung<br />

ist mir bewusst, hier müssen<br />

gemeinsam mit den Bürgerinnen<br />

und Bürgern Maßnahmen zur<br />

Verkehrsberuhigung und Verkehrslenkung<br />

ergriffen werden.<br />

Müll, Ruhestörung und<br />

Prostitution – Die Probleme<br />

kommen wieder hoch.<br />

Ein Müllberg in der Mittelstraße,<br />

einfach vor die Tür gestellt. Der<br />

Müll wurde dann zeitnah vom<br />

städtischen Bauhof entsorgt.<br />

Es kann nicht sein, dass die<br />

Gemeinschaft für die Dreistigkeit<br />

Einzelner aufkommt. Eine<br />

Anwohnerin aus der Mittelstraße<br />

hat mir ein Schreiben an die<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung zur Kenntnis<br />

gegeben. Sie schreibt von nächtlichen<br />

Störungen u.a. Geschrei,<br />

Musik, Aggression, Streit und<br />

Vandalismus. Die Polizei sagte<br />

der Anwohnerin, sie könne nicht<br />

viel dagegen tun, zu wenig Einsatzkräfte.<br />

Ein Gastwirt aus der<br />

Mittelstraße berichtet mir von<br />

Prostitution in der Nachbarschaft.<br />

Passanten werden unverblümt<br />

angesprochen. Das macht deutlich,<br />

die Ordnungspartnerschaft<br />

läuft nicht, der Bürgerdialog mit<br />

der Kanalisierung des Protestes<br />

auf mehrere Gruppen hat nicht<br />

zur Beseitigung der Probleme<br />

geführt. Die Ursachen müssen<br />

beseitigt werden, nur die Bürger<br />

beruhigen reicht nicht.<br />

Mein Ansatz ist die klare Durchsetzung<br />

des Ordnungsrechts und<br />

aller rechtlicher Möglichkeiten,<br />

wenn notwendig mit einer Aufstockung<br />

des städtischen Personals.<br />

Die Ordnungspartnerschaft<br />

zwischen <strong>Stadt</strong>, Kreis und Polizei<br />

muss funktionieren und nach außen<br />

sichtbar werden. Horn muss<br />

eine Polizeiwache bekommen, die<br />

nachts besetzt ist.<br />

Den „Mitbürgern“, die billig Häuser<br />

erwerben und an andere,<br />

teilweise unter menschenunwürdigen<br />

Bedingungen, vermieten,<br />

muss das Wasser abgegraben<br />

werden.<br />

Sofortige Maßnahmen der Bauordnung<br />

sind ein wichtiger<br />

Aspekt. Dazu muss eine mittelfristige<br />

Strategie kommen.<br />

Investitionen können<br />

ein Mittel zur Lösung<br />

der Aufgabe sein!<br />

Eine Investition zieht die andere<br />

nach sich, durch die angedachten<br />

Investitionen steigen die Immobilienpreise,<br />

das Geschäftsmodell<br />

mit Billigimmobilien wird ausgetrocknet.<br />

Das Fachmarktzentrum an der<br />

Kampstraße, in direkter Nähe zur<br />

Mittelstraße, bietet die Chance<br />

die Innenstadt zu beleben und<br />

weitere Investitionen in die <strong>Stadt</strong><br />

zu holen. Konkret wird mit Investoren<br />

für Entwicklungen an der<br />

„Alten Molkerei“ und im Bereich<br />

Mittelstraße/Pfuhlstraße verhandelt.<br />

Hier wollen Investoren<br />

Einzelhandel, Büros und Wohnen<br />

als Mehrgenerationenhäuser<br />

konzipieren.<br />

Als Ersatz für den in die Jahre<br />

gekommenen Verwaltungsneubau<br />

ist ein Geschäftshaus<br />

mit Einzelhandel und Bäckerei/<br />

Cafe (Foto Animation) direkt am<br />

Marktplatz geplant. Die Politiker<br />

im Ausschuss für <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

und Liegenschaften haben<br />

das Projekt nicht angenommen<br />

und auf einen Termin nach der<br />

Kommunalwahl verschoben. Der<br />

Investor stellte gegenüber den<br />

Politkern verärgert fest, dass er<br />

unter diesen Umständen seine<br />

geplante Investition neu bewerten<br />

müsse.<br />

Warum hat die Politik so entschieden?<br />

Hauptsächlich, weil im jetzigen<br />

Gebäude die Wärmeversorgung<br />

für private Immobilien und<br />

des Rathauses untergebracht ist.<br />

Selbstverständlich kann man die<br />

gewünschte Nahwärmeversorgung<br />

bis zum 31.03.2021 geplant<br />

und installiert haben, man muss<br />

nur wollen und machen. Thema<br />

waren auch die ca. 20 bisher<br />

öffentlichen Stellplätze, die in<br />

Zukunft im Objekt für die Kunden<br />

der Mieter zur Verfügung<br />

stehen würden. An der Franz-<br />

Hausmann-Str. gibt es noch<br />

Erweiterungsmöglichkeiten für<br />

den dortigen, kostenfreien Parkplatz.<br />

Wer ein Parkplatzproblem<br />

herbeiredet, um ein Projekt zu<br />

verhindern hat die Probleme in<br />

Horn-Bad Meinberg nicht erkannt.<br />

Die Wahrscheinlichkeit,<br />

dass das Neubauprojekt nicht<br />

mehr kommt ist sehr groß! Zudem<br />

ist das Zaudern ein schlechtes<br />

Zeichen für zukünftige Investoren,<br />

es sind alle Gespräche<br />

gefährdet. Horn-Bad Meinberg ist<br />

nicht in der Position Chancen zu<br />

verpassen. Horn-Bad Meinberg<br />

braucht jetzt einen Bürgermeister<br />

der handelt, einen Macher und<br />

Kümmerer.<br />

Die Horner Innenstadt<br />

lebenswerter machen.<br />

Der Bau von Wohnungen für alle<br />

Generationen in der Horner Innenstadt<br />

eröffnet weitere Chancen.<br />

Kurze Wege für die Bewohner<br />

zu den Einkaufsmöglichkeiten,<br />

Belebung des <strong>Stadt</strong>kerns, ein<br />

Café am Marktplatz und andere<br />

notwendige Aufgaben wie z. B.<br />

die Deckung des dringenden Bedarfs<br />

an Kita-Plätzen, gerade für<br />

die Jüngsten. Auch hier besteht<br />

Interesse von Investoren.<br />

In der nächsten Ausgabe des<br />

<strong>Stadt</strong>anzeiger werde ich u.a.<br />

zum Gesundheitsstandort Bad<br />

Meinberg und zum Kurort Stellung<br />

beziehen.<br />

Begreifen wir gemeinsam<br />

die Defizite als Chancen und<br />

packen es an!


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 6


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 7<br />

Horn-Bad Meinberger Sozialdemokraten verkünden Einigung mit Landesverband und Hilfe fürs Badehaus / „Bürgerdialog ist im gegenwärtigen Format tot“<br />

/ Probleme in der Innenstadt kommen wieder hoch / SPD begrüßt Investitionen an der Kampstraße und im Industriepark<br />

Dieter Krüger: „Tür zum Bürgermeister muss immer offen sein“<br />

Die blaue Couchgarnitur im Kurier-Verlag in der Kampstraße 10 in Horn könnte<br />

viele Geschichten erzählen. Hier plaudern Horn-Bad Meinberger über das, was sie<br />

bewegt. Kunden geben hier ihre Anzeigenbestellungen auf. Auch Kultur wird hier<br />

geplant und veranstaltet. Zum Beispiel dient das „blaue Sofa“ am 3. Juli 2020 als Veranstaltungsort<br />

für die „Lange Kulturnacht“. Und immer wieder geht es hier politisch<br />

zu. Am 20. Juni 2020 nahm hier die SPD-Spitze Platz, um über die aktuellen Projekte<br />

und Wahlziele zu berichten. Dass während des dreieinhalbstündigen Gespräches ein<br />

als Einhorn verkleideter Vater mitsamt Kindergeburtstagsanhang in einer Art Parade<br />

zweimal am Fenster vorbeimarschierte, sorgte für Lacher.<br />

„Bildung“ als Markenkern<br />

Bereits Ende 2019 stellte die SPD Dieter<br />

Krüger als Bürgermeisterkandidat auf. Mitte<br />

Mai dann eine deutliche Verjüngung bei<br />

den Kandidaten zum Rat. Neben bekannten<br />

Ratsmitgliedern treten auch eine Reihe neuer<br />

Gesichter für den <strong>Stadt</strong>rat an. Doch so ganz<br />

zufrieden ist die SPD mit den vergangenen<br />

fast sechs Jahren Ratsarbeit nicht. Auf<br />

die Frage, wie Horn-Bad Meinberg seine<br />

Chancen nutze, kommt eine Note im Mittelfeld<br />

hinaus, mit viel Luft nach oben, wie<br />

der neugewählte <strong>Stadt</strong>verbandsvorsitzende<br />

Celil Celik ausführte. Von einem Stillstand<br />

in Horn-Bad Meinberg will der Fraktionsvorsitzende<br />

Manfred Vogt auf dem blauen<br />

Sofa nichts wissen und nannte die Ansiedlung<br />

von Amazon, die Entwicklung<br />

des Marktplatzquartiers, die<br />

Investitionen ins Schulzentrum<br />

und die Entwicklungen bei Glunz<br />

und am Bahnhof als Beispiel.<br />

„Wir sind die Partei, die sich<br />

für den Schulstandort einsetzt“,<br />

reklamiert Vogt den Bereich<br />

„Bildung“ als Markenkern der<br />

Horn-Bad Meinberger SPD.<br />

Amazon hilft Beller<br />

Grundschule<br />

Die Turmschule will Leßmann<br />

als „Haus des Lernen“<br />

ausbauen und die Angebote der<br />

weiterführenden Schulen und<br />

der Grundschule miteinander<br />

vernetzen. Davon verspricht<br />

sich Leßmann eine Stärkung des<br />

MINT-Standortes und „Raum für<br />

Projekte“. Damit will Leßmann<br />

auch die Grundschule attraktiver<br />

machen und die Abwanderung<br />

stoppen, denn eine größere Zahl<br />

Horner Kinder wird nicht in Horn<br />

eingeschult. In der Turmschule<br />

könnte auch die Offene Ganztagsschule<br />

(OGS) der Grundschule<br />

einziehen, der gewonnene Platz<br />

in der Grundschule wird dringend<br />

benötigt. Auch in Bad Meinberg<br />

fehlen OGS-Plätze, sagt Dieter<br />

Krüger. Angesichts des Sanierungsbedarfs<br />

der Bad Meinberger<br />

Grundschule spricht sich die SPD<br />

für einen Neubau aus, mit ausreichend<br />

OGS-Plätzen. Der Neubau<br />

der Grundschule Bad Meinberg<br />

könnte am Heinrich-Drake-Platz oder am<br />

Waldstadion stehen. Das sei kein Schritt in<br />

Richtung Einheitsgrundschule, sagt Celik,<br />

vielmehr sollten alle drei Grundschulstandorte<br />

in Horn-Bad Meinberg gestärkt werden.<br />

Aber natürlich hat eine neue Meinberger<br />

Grundschule auch Anziehungskraft für<br />

Beller Familien. Hier sieht Krüger positive<br />

Effekte durch eine mögliche Amazon-Ansiedlung:<br />

„Viele junge Familien werden sich<br />

durch die Entwicklung im Industriegebiet in<br />

Belle und Umgebung ansiedeln und so den<br />

Grundschulstandort Belle stärken“, vermutet<br />

er. Der neue Schulentwicklungsplan wird zu<br />

den zu erwartenden Schülerzahlen wichtige<br />

Daten liefern, so Leßmann. So könnte Amazon<br />

mit seinen über 1.000 Arbeitsplätzen<br />

dazu beitragen, die Beller Grundschule zu<br />

sichern.<br />

<strong>Stadt</strong> kümmert sich um<br />

Ipads<br />

Der Blick geht zum Horner Schulzentrum.<br />

„Wir müssen jetzt den Schritt in den digitalen<br />

Unterricht schaffen“, sagt Manfred<br />

Vogt. Gemeinsam mit den Schulen müsse<br />

der Medienentwicklungsplan weiterentwickelt<br />

werden, eine Schulzentrumslösung<br />

mit Gymnasium, Sekundarschule und den<br />

Grundschulen. Die Sekundarschule forderte<br />

die Eltern zum Kauf von Ipads auf (der <strong>Stadt</strong>-<br />

<strong>Anzeiger</strong> berichtete). „Hier werden wir eine<br />

Lösung finden, die Fördertöpfe nutzen und<br />

Härtefallregelungen einführen“, versprach<br />

Leßmann, der auch den Schulausschuss<br />

leitet. „Es gibt keine Rechtsgrundlage zur<br />

Verpflichtung von Eltern zum Kauf von<br />

Ipads“, warf Celik ein.<br />

Fördermittelexperte soll ins<br />

Rathaus<br />

Als Schwachstelle bei der Umsetzung der<br />

Projekte hat die SPD den seinerzeit von<br />

CDU, FDP, Grünen und Linken unterstützten<br />

parteilosen Bürgermeister Stefan Rother<br />

ausgemacht, der bereits vor einem Jahr<br />

mitteilte, nicht für eine zweite Amtszeit<br />

zur Verfügung zu stehen. Besonders bei der<br />

Verhandlungsführung zur Übernahme der<br />

Staatsbad-Immobilien wirft ihm die SPD<br />

Untätigkeit vor. „Wenn selbst die Unterstützer<br />

des Bürgermeisters ihn nicht zum<br />

Handeln ermuntern können, wer dann?“,<br />

fragt Celik. Bereits Anfang 2019 habe der<br />

Rat auf Initiative der SPD einen 5-Punkte-<br />

Plan zur Übernahme der Liegenschaften<br />

verabschiedet, der aber vom Verwaltungschef<br />

nicht umgesetzt wurde. „Der Motor<br />

im Rathaus fehlt“, so Vogt. So hätten die<br />

Fußballer längst auf einem neuen Kunstrasenplatz<br />

spielen können, denn seit 2019<br />

standen dazu die Mittel bereit. Zustimmung<br />

bei Dieter Krüger, der als stellvertretender<br />

<strong>Stadt</strong>verbandsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat<br />

spricht. Die Sanierung der<br />

Sportstätten wird zu zögerlich behandelt und<br />

die Digitalisierung der Schulen ist in einem<br />

zähen Verfahren steckengeblieben. Hier sieht<br />

Leßmann auch die Landesregierung in der<br />

Kritik: „Das Geld ist zwar da, kommt bei<br />

uns aber nicht an“. Seine Forderung: „Es<br />

muss einen Fördermittelexperten im Rathaus<br />

geben. Er würde sogar seine eigene Stelle<br />

finanzieren“.<br />

„Haben Probleme benannt“<br />

Als Erfolg der Sozialdemokraten reklamiert<br />

Leßmann die Verhinderung eines Rathausneubaus<br />

am Marktplatz. „Da waren wir<br />

massiv dagegen, stattdessen wurde dann der<br />

Kotzenbergsche Hof entwickelt“. Außerdem<br />

habe man auch den Mut gehabt, unpopuläre<br />

Themen auf die Tagesordnung zu setzen. So<br />

war es die SPD, die die Probleme im Zusammenhang<br />

mit den Bulgaren und Rumänen<br />

thematisiert hatte. „Zunächst sind wir bei<br />

der Verwaltung auf taube Ohren gestoßen,<br />

erst durch die Bürgerproteste wurde gehandelt“,<br />

sagte Leßmann. Die Bürgerproteste<br />

mündeten in einen Bürgerdialog, in dem in<br />

Gruppen die Probleme diskutiert wurden.<br />

Ein Ergebnis war die Gründung einer Ordnungspartnerschaft<br />

zur Vermeidung von<br />

Lärm, Belästigungen und Sozialmissbrauch.<br />

Jüngst nehmen die Beschwerden aus der<br />

Bevölkerung wieder zu. „Das kann auch<br />

kein Bürgerdialog lösen“, so Leßmann, „da<br />

muss die Verwaltung konsequent handeln“.<br />

viele ungelöste Probleme. Der Bürgerdialog<br />

im gegenwärtigen Format ist tot“. Vogt sieht<br />

auch kulturelle Unterschiede, die die Integration<br />

erschweren. Außerdem stellt Leßmann<br />

einen Wechsel bei den Innenstadtbewohnern<br />

aus Bulgarien und Rumänien fest und sagt:<br />

„Integration gelingt nur, wenn die Menschen<br />

länger hierbleiben und sich auf die Integration<br />

einlassen“. „Der Bürgerdialog darf<br />

kein Selbstzweck sein, vielleicht reichen die<br />

Formate nicht aus?“, fragt Celik. Er vermisse<br />

das konsequente Handeln. Hier dürfe man<br />

nicht lockerlassen. Die Probleme der Menschen<br />

habe man seitens der Verwaltung aus<br />

den Augen verloren. Dieter Krüger vermisst<br />

ein aktives Beschwerdemanagement seitens<br />

der <strong>Stadt</strong>: „Es darf nicht sein, dass Bürgerbeschwerden<br />

nicht nachgegangen wird. Corona<br />

darf nicht das Schutzschild für Nichthandeln<br />

sein“. Wie sieht eine Lösung aus? Es kann<br />

nur langfristig gehen, zum Beispiel durch<br />

eine aktive <strong>Stadt</strong>entwicklung durch eine<br />

städtische Immobiliengesellschaft, so Celik.<br />

Damit kommen die Schrottimmobilien aus<br />

der Vermietung und werden aufgewertet.<br />

Leßmann dazu: „Wir müssen es schaffen,<br />

dass es wieder attraktiv wird, in Horn zu investieren<br />

und zu wohnen“. Die Entwicklung<br />

des Marktquartieres (Kotzenbergscher Hof<br />

usw.) führe in diese Richtung. „Ein Mix aus<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung und ordnungspolitischen<br />

Maßnahmen macht‘s“, meint Krüger. Und<br />

Celil Celik sieht angesichts der Probleme die<br />

Glaubwürdigkeit der <strong>Stadt</strong> auf dem Spiel.<br />

Immobiliengesellschaft<br />

soll her<br />

Als ein Ergebnis aus den Bürgerdialogen<br />

regten Bürger eine aktive Immobilienpolitik<br />

der <strong>Stadt</strong> in Horns Innenstadt an. Schrottimmobilien<br />

sollen so der Vermietung entzogen<br />

und ein unheilvolles Geschäftsmodell beendet<br />

werden. In der Folge kaufte die <strong>Stadt</strong><br />

einige Immobilien auf (Pfuhlstraße 9 und<br />

20, Mittelstraße 54 und 56, Nordstraße 29<br />

und 31). Ein Konzept für die langfristige<br />

Nutzung gibt es noch nicht. Die SPD will<br />

die Entwicklung mit der schnellstmöglichen<br />

Gründung einer städtischen Immobiliengesellschaft<br />

erreichen. Das kostet aber viel Zeit.<br />

Ende 2019 habe die SPD diese Gesellschaft<br />

eingefordert, zur Gründung ist es aber noch<br />

nicht gekommen. Die Verwaltung erarbeitet<br />

hierzu zunächst Vorschläge und Kosten.<br />

Dahinter steckt der Wunsch nach einem Verwendungszweck<br />

für die Schrottimmobilien.<br />

„Die <strong>Stadt</strong> kann nicht beliebig Häuser kaufen,<br />

wenn sie dafür keine Verwendung und kein<br />

Konzept hat“, sagt Leßmann.<br />

Freibadverschlammung Bad Meinberg vor<br />

einem Jahr gezeigt habe. Auch dass die<br />

Gasversorgung in Horn-Bad Meinberg in<br />

einer gemeinsamen Gesellschaft mit einem<br />

Energieversorger gebündelt wurde, sieht<br />

Vogt als Verdienst der Sozialdemokraten.<br />

Nach 227 Minuten Gespräch im Kurier-Verlag: Die SPD-Spitze mit Celil Celik, Ralf Leßmann, Dieter Krüger und Manfred Vogt. Die Partei<br />

und ihr Bürgermeisterkandidat wollen sich für ein „familienfreundliches Horn-Bad Meinberg“ einsetzen.<br />

Foto: Manfred Hütte<br />

„Der Bürgerdialog im gegenwärtigen<br />

Format ist tot“<br />

Ein ernüchterndes Fazit zieht Vogt nach<br />

einem Jahr Bürgerdialog und Ordnungspartnerschaft:<br />

„Es ist alles so wie vorher, es<br />

gibt Dreck, Müll, Ruhestörungen, Ratten und<br />

Engagement vor Ort<br />

Was steht auf der Habenseite der SPD?<br />

Celik führt die Einführung eines Schülertickets<br />

an, die Sanierung der Sekundarschule,<br />

die Sanierung der Toilettenanlagen an der<br />

Grundschule Bad Meinberg, die Entwicklung<br />

des Industrieparks und nicht zuletzt das<br />

ehrenamtliche Engagement vor Ort, durch<br />

die stetige Teilnahme an den <strong>Stadt</strong>festen<br />

und Veranstaltungen. So sei man stets ansprechbar<br />

und hilfsbereit, was sich bei der<br />

Badehaus: Zwei Jahre Zeit<br />

gewonnen<br />

Und dann scheint nach Jahren endlich<br />

Bewegung in ein Thema zu kommen, das<br />

seit Jahren oder gar Jahrzehnten ungelöst<br />

ist. Wie bereits berichtet, drängten die Horn-<br />

Bad Meinberger Parteien die Verwaltung zu<br />

zielführenden Gesprächen zur Übernahme<br />

der Immobilien mit dem Landesverband.<br />

„Seit eineinhalb Jahren hat der Bürgermeister<br />

geschlafen“, so Celik. Sodann hätten die<br />

Fraktionsspitzen von SPD und CDU den<br />

Gesprächsfaden wiederaufgenommen und<br />

mit Landesverband und Badehaus Gespräche<br />

aufgenommen. Das Ergebnis: Das Badehaus<br />

wird vom Landesverband finanziell<br />

unterstützt und übernimmt die Liegenschaft<br />

„Stinkebrink“. Außerdem könnte aus Sicht<br />

der Sozialdemokraten der Schwimmunterricht<br />

für die Grundschulkinder in Belle und<br />

Bad Meinberg im Badehaus stattfinden.<br />

Die <strong>Stadt</strong> kauft den historischen Kurpark<br />

und den Seenkurpark, das Ballhaus und<br />

das Kurgastzentrum für einen symbolischen<br />

Preis und erhält eine stattliche Mitgift in<br />

sechsstelliger Höhe. Beim Seenkurpark<br />

sieht Dieter Krüger Möglichkeiten der<br />

Freizeitgestaltung mit Synergieeffekten für<br />

die bestehende Gastronomie sowie dem<br />

Badehaus. „Hier bieten sich Chancen einer<br />

attraktiven Gestaltung für die Gesamtstadt“,<br />

so Krüger. Ab 2021 soll die <strong>Stadt</strong> Eigentümer<br />

des Staatsbades sein. Gleichzeitig soll<br />

die Schwimmhalle am Püngelsberg für das<br />

Schulzentrum ertüchtigt werden, so Vogt.<br />

Die Einigung kam zustande, weil Badehaus<br />

und <strong>Stadt</strong> gemeinsame Sache machten<br />

und ihre Angebote an den Landesverband<br />

abstimmten. Der Landesverband wurde<br />

vom Ministerium aufgefordert, sich bis<br />

Jahresende von den Immobilien zu trennen,<br />

so Vogt. „Jetzt gibt es eine Perspektive für<br />

das Badehaus und für Bad Meinberg“, freute<br />

sich Vogt. „Die prekäre Lage ist behoben“,<br />

jetzt gelte es, eine langfristige Perspektive<br />

fürs Badehaus zu erarbeiten, sagte Krüger.<br />

Ralf Leßmann sieht es pragmatischer: „Wir<br />

haben zwei Jahre Zeit gekauft“. Anmerkung<br />

der Redaktion: Der Plan wurde am 24. Juni<br />

2020 auf der Verbandsversammlung des<br />

Landesverbandes und am 25. Juni 2020 im<br />

<strong>Stadt</strong>rat genehmigt.<br />

Fachmarktzentrum ist<br />

Chance<br />

Als „Chance für die <strong>Stadt</strong>entwicklung“<br />

wertet Celil Celik die Pläne für ein Fachmarktzentrum<br />

an der Kampstraße. Das<br />

Projekt dürfe nicht an der Mieterfrage<br />

scheitern, sagte Celik mit Blick darauf, dass<br />

der Investor den Mietern in dem abzureißenden<br />

Wohnhaus Alternativen bieten müsse.<br />

Jetzt müsse im Planverfahren sorgfältig<br />

die Auswirkungen auf Verkehr und Lärm<br />

geprüft werden, sagt Leßmann, und lobt<br />

das hohe Maß an Bürgerbeteiligung beim<br />

Planverfahren.<br />

Arbeitsplätze statt Hartz IV<br />

Auch bei der Ansiedlung von Amazon<br />

werden die Bedenken der Bevölkerung aufgenommen<br />

und geprüft. Wenig Verständnis<br />

hat Leßmann für die geäußerten moralischen<br />

Bedenken gegenüber Amazon. Bei allen<br />

Vorbehalten gegenüber Amazon müsse<br />

man die Schaffung von Arbeitsplätzen im<br />

Blick haben. Dass eine Linkenpolitikerin<br />

Amazonmitarbeiter in Belle auf dem Weg<br />

in die Altersarmut sieht, nennt Vogt „anmaßend“.<br />

„Es ist doch besser, die Leute in die<br />

Arbeit zu bringen als in Hartz IV zu belassen“,<br />

argumentiert Celik. „Amazon ist eine<br />

Chance, die nicht wiederkommt“, so Vogt.<br />

Ralf Leßmann zum Thema: „Die Bedenken<br />

aus Belle sind nachvollziehbar, man muss<br />

aber auch den Argumenten der Befürworter<br />

zuhören“. Darüber hinaus müsse die <strong>Stadt</strong><br />

aber auch die Ansiedlung von Kleinbetrieben<br />

außerhalb des Industrieparks unterstützen,<br />

so Leßmann.<br />

Investition am<br />

Marktplatz<br />

verschoben<br />

Bei einem Investitionsvorhaben<br />

sperrte sich die SPD: Dem Neubau<br />

eines Büro- und Geschäftshauses<br />

am Marktplatz (siehe<br />

Bericht an anderer Stelle). Die<br />

mögliche Zustimmung zum Bauvorhaben<br />

wurde vom Ausschuss<br />

auf den November oder Dezember<br />

verschoben, dann wenn der<br />

neu gewählte Ausschuss zum<br />

ersten Mal zusammenkommt.<br />

Außerdem machte der Investor<br />

deutlich, dass er möglicherweise<br />

dann kein Interesse mehr hat.<br />

„Es lagen nicht alle Fakten auf<br />

dem Tisch“, sagte Leßmann zur<br />

Erklärung der Verschiebung.<br />

Politik und Verwaltung müssen<br />

schnellstens ihre Hausaufgaben<br />

machen, damit das Projekt realisiert<br />

werden könne.<br />

Tagtägliche<br />

Beschwerden zur<br />

Verwaltung<br />

Was will die SPD im neuen<br />

<strong>Stadt</strong>rat mit einem Bürgermeister<br />

Dieter Krüger erreichen? Unter<br />

der Überschrift „Familienfreundliches<br />

Horn-Bad Meinberg“ will<br />

die SPD den Bildungsstandort<br />

stärken und die Digitalisierung<br />

ausbauen. Das betrifft die Schulen<br />

aber auch das Rathaus, so Dieter<br />

Krüger. Der Antrag der SPD wurde<br />

hingegen verwässert, bei der vorliegenden<br />

Ausschreibung sei die Sorge einen Experten<br />

nur schwer zu bekommen, so Krüger. Die<br />

städtische Immobiliengesellschaft soll für<br />

bezahlbaren Wohnraum sorgen, der <strong>Stadt</strong>wald<br />

soll für die Zukunft erneuert werden.<br />

Bürgermeister und Verwaltung müssten zum<br />

„Motor für die <strong>Stadt</strong>“ werden, mit engagierten<br />

und motivierten Mitarbeitern. Krüger<br />

will für „frischen Wind im Rathaus“ sorgen<br />

und sich als Verwaltungs-Chef zunächst die<br />

Strukturen und Abläufe anschauen und bei<br />

Änderungen die Mitarbeiter einbinden. Die<br />

Verwaltung soll sich als Dienstleister für die<br />

Bürger sehen und Angelegenheiten schnell<br />

und nachvollziehbar bearbeiten. Dazu soll<br />

die interne und externe Kommunikation<br />

verbessert werden. Im Ergebnis sollen gute<br />

Ideen nicht mehr auf dem Weg zu den Entscheidungsträgern<br />

versickern. „Tagtäglich“<br />

erreichen die SPD Beschwerden über die<br />

Arbeit des Rathauses, erzählt Krüger. Und<br />

auch selbst habe man seine Erfahrungen<br />

gemacht. So wollte Krüger seinen Personalausweis<br />

verlängern. Zwei, drei Tage habe er<br />

versucht, die zuständige Person zu erreichen.<br />

Deshalb müssten Abläufe und Zuordnungen<br />

dringend neu geregelt werden. „Die zwei<br />

Mitarbeiterinnen im Bürgerservice waren<br />

total überfordert und müssten zusätzlich<br />

noch den Telefondienst machen“, so Vogt.<br />

„Da muss die Verwaltung flexibler sein und<br />

Mitarbeiter für den Telefondienst einsetzen“,<br />

so Celik. „Die Tür des Bürgermeisters wird<br />

immer offen sein“, versprach Krüger im Falle<br />

des eigenen Wahlsieges.<br />

Das Gespräch fand am 20. Juni 2020 im<br />

Kurier-Verlag in der Kampstraße 10 in<br />

Horn statt. Die Fragen stellte Manfred<br />

Hütte vom <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>. Nach den<br />

jüngsten Entscheidungen von <strong>Stadt</strong> und<br />

Landesverband am 25. Juni 2020 wurde<br />

der Gesprächsinhalt aktualisiert.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 8<br />

Billerbeck: Ein Dorf erkennt die Zeichen der Zeit<br />

und gestaltet seinen Lebensraum immer grüner<br />

Von Arnold Pöhlker<br />

„Es grünt so grün, wenn Spaniens<br />

Blüten blühen“. Auf die iberische<br />

Halbinsel oder eine seiner Inseln<br />

muss man nicht unbedingt reisen.<br />

Auch die 50-jährige „Bindestrichstadt“<br />

Horn-Bad Meinberg ist<br />

unglaublich grün. Dabei sticht<br />

Billerbeck im Naptetal mit dem<br />

Norderteich besonders heraus.<br />

Das „Lippische Meer“ gehört zu<br />

den ältesten Naturschutzgebieten<br />

in Ostwestfalen-Lippe. Auch das<br />

Dorf wird immer grüner. Schon<br />

die Ortsdurchfahrt lässt auf einen<br />

nachhaltigen Lebensstil schließen.<br />

Hier werden Fahrzeuglenker<br />

entschleunigt. Dafür sorgen die<br />

legendären „Billerbecker Nasen“:<br />

ausladende Vorsprünge im Gehweg.<br />

Gefürchtet unter Autofahrern. Wenn<br />

die ihrem Gefährt „Stoff“ geben und<br />

unachtsam sind, riskieren sie einen<br />

Achsenbruch. Deshalb lautet das<br />

Motto auf lippisch Platt „wömmeln<br />

statt teo tenger“ (langsam fahren statt<br />

zu schnell).<br />

Die Einwohner freut es. Der <strong>Stadt</strong>-<br />

<strong>Anzeiger</strong> besucht das grüne Dorf und<br />

seine Umgebung. Dabei trifft unser<br />

Redakteur interessante Menschen,<br />

denen Brauchtumspflege, Natur-<br />

Jahrhundertelang sind Kirche und Gasthaus Knotenpunkte sozialen Lebens in einem Dorf – auch in<br />

Billerbeck. Hier die multifunktional genutzte ev. Kapelle (links) und das Landgasthaus „Zur Post“.<br />

Foto: Arnold Pöhlker<br />

und Umweltschutz wichtig sind:<br />

Dr. Wolfgang Engel, Vorsitzender<br />

der Heimatfreunde Naptetal e.V.<br />

mit den Vorstandsmitgliedern Reiner<br />

Heer, Dirk Kuhlmann, Heidrun<br />

PERFEKT!<br />

PARTNER!<br />

GO!<br />

Lindemann, Ingrid Schäfer und<br />

Frank Kuhlmann. Ein Interview<br />

führen wir mit Karl-Heinz Huneke,<br />

dem Ideengeber der Bürgerradwege.<br />

Ulrich Kuhlmann und Ehefrau Ellen<br />

Siegismund-Kuhlmann berichten<br />

über ihre Erfahrungen als Biobauern<br />

und Besitzer vom „Hofladen Haseloh“.<br />

Pfarrer Holger Postma (Ev.<br />

Kirchengemeinde Wöbbel) schaut<br />

genereller auf den kirchlichen Standort<br />

in Billerbeck. Schließlich sind wir<br />

zu Gast bei Gerd und Heidrun Lindemann,<br />

Baumeister von Nistkästen<br />

und Insektenhotels. Bräuche, Sitten,<br />

Lokalitäten und Dorfgeschichten<br />

runden den Beitrag.<br />

Heimatfreunde Naptetal<br />

e.V.<br />

„Heimat“ – ein Wort, das gerade<br />

eine Renaissance erlebt. Es gibt sogar<br />

Heimatminister in Land und Bund. In<br />

Billerbeck ist eine Wortverbindung<br />

entstanden. Denn Heimat braucht<br />

auch Freunde: Junge und Lebenserfahrene,<br />

Gebürtige und Zugezogene,<br />

die die Dorfgemeinschaft sowie den<br />

Umwelt- und Naturschutz fördern,<br />

Bürgerrad- und Wanderwege pflegen,<br />

Streuobstwiesen betreuen und in<br />

Corona-Zeiten soziale Hilfe leisten.<br />

Diesen Aufgaben widmen sich die<br />

1984 gegründeten Heimatfreunde<br />

Naptetal. Wo Heimat ist, das wissen<br />

die Billerbecker natürlich längst.<br />

Nämlich dort, „wo man Wurzeln geschlagen<br />

hat zu Menschen, die einem<br />

vertraut geworden sind. Wohin man<br />

sich nach einer langen Abwesenheit<br />

freut zurückzukommen“, erklärt Dr.<br />

Wolfgang Engel, der seit Anfang<br />

2019 den Vorsitz des Heimatvereins<br />

führt. 26 Jahre wohnt der 67-Jährige<br />

Familienvater inzwischen in Billerbeck.<br />

Gebürtig stammt er aus Siegen,<br />

wuchs in Winsen und Hamburg auf,<br />

ehe es ihn beruflich nach Lippe zog,<br />

um 1994 am Klinikum Lippe eine<br />

Arztstelle zu übernehmen.<br />

Billerbeck sollte für ihn und seine<br />

Familie zunächst nur eine vorübergehende<br />

Bleibe sein. Dass daraus fast<br />

drei Jahrzehnte geworden sind, hat<br />

einen Grund: „Die Dorfbewohner in<br />

Billerbeck zeigen sich uns gegenüber<br />

ausgesprochen aufgeschlossen und<br />

herzlich, mit weltoffenen und differenzierten<br />

Ansichten zu allen sozialen<br />

und politischen Themen“. Seine<br />

Wahl in den erweiterten Vorstand der<br />

Heimatfreunde war für den Arzt wie<br />

ein Déjà-vu-Erlebnis: „Mich beeindruckte<br />

das Engagement des Vereins<br />

für unser Dorf, für alle Billerbecker,<br />

für die wunderbare Natur und das<br />

soziale Leben“. Das habe ihn bei<br />

den Heimatfreunden letztendlich<br />

„festgehalten“. Als Naturliebhaber<br />

und früherer Seevögelschützer hat<br />

Dr. Engel Gefallen gefunden am lippischen<br />

Hügelland im Südosten mit<br />

dem idyllischen Zentrum Billerbeck<br />

und dem Naturschutzgebiet Norderteich<br />

und Naptetal. Dort, wo es noch<br />

eine vielfältige Tier- und fast intakte<br />

Vogelwelt gibt. Beispielsweise ist der<br />

Eisvogel sein ständiger Begleiter,<br />

freut er sich. Bei Dunkelheit hört<br />

er in der Stille Käuze, auch mal<br />

den Uhu und die Nachtigall. „Der<br />

Sternenhimmel hier wird durch kein<br />

städtisches Licht getrübt. Unser Dorf<br />

liegt abseits von großen Straßen. Die<br />

Luft ist sauber“. Billerbeck, das steht<br />

für die Eheleute Engel fest, ist für<br />

sie wie ein kleines Juwel – und das<br />

Dorf ist uralt.<br />

Seit 1115 wird der Ortsname im<br />

Güterverzeichnis des Corveyer Abtes<br />

Erkenbert geführt. Viel früher, um das<br />

Jahr 830, soll ein Edelherr namens<br />

Osburg dem Kloster seinen Hof<br />

in „Billurbechi“ geschenkt haben.<br />

Birgit Meinke datiert in ihrem Buch<br />

„Die Ortsnamen des Kreises Lippe“<br />

die erste Erwähnung Billerbecks<br />

auf die Jahre zwischen 826 und<br />

876. Die Geschichtsdaten wären<br />

unvollständig, würde man nicht auch<br />

den Norderteich einbeziehen. Das<br />

als „Norddyck“ gelistete Gewässer<br />

findet sich ebenfalls im Corveyer<br />

Güterverzeichnis von 1115 und<br />

diente Klöstern und Mönchen zur<br />

Versorgung mit Frischfisch. In einer<br />

Urkunde von 1227 wird der Teich<br />

als „Billerbecker Teich“ bezeichnet,<br />

später als „Lippisches Meer“. Erste<br />

Einschränkungen zum Naturschutz<br />

datieren von 1928. Im Jahr 1949<br />

wurde die Wasserfläche von etwa<br />

22 Hektar und Umgebung zum<br />

Naturschutzgebiet erklärt. Inzwischen<br />

ist daraus ein europäisches<br />

„Fauna-Flora-Habitat“ (Natur- und<br />

Landschaftsschutzgebiet) geworden.<br />

Zu den historischen Gebäuden Billerbecks<br />

gehört die ehemalige Maddenmühle<br />

(Mattenmühle), die von 1629<br />

bis 1973 als Wassermühle betrieben<br />

wurde und heute bewohnt ist. Über<br />

die ehemalige Schule zu Billerbeck<br />

(1653 bis 1968) gibt es eine von dem<br />

Heimatkundler Volkmar Drefenstedt<br />

erstellte und von den Heimatfreunden<br />

gesponserte Chronik.<br />

Billerbeck verfügte auch mal<br />

über eine Ziegelei. Daran erinnern<br />

noch einzelne vorhandene Gebäudeteile<br />

und das Wohnhaus. Die ev.<br />

Kapelle im Dorf hat eine bewegte<br />

Baugeschichte. Vor 50 Jahre wurde<br />

das Gotteshaus errichtet. Ein erster<br />

Vorgängerbau geht auf das Jahr 1510<br />

zurück und erhielt 1660 noch einen<br />

Turm mit Glocke und Uhr. Um 1810<br />

entstand eine neue Fachwerkskapelle<br />

mit einem angebauten Schulraum.<br />

1963 erwies sich dieses Gebäude<br />

jedoch als baufällig und wurde 1965<br />

ersetzt.<br />

„Die Sonne schickt uns<br />

keine Rechnung“<br />

Dass der Mensch die Kirche<br />

braucht und dass der Glaube etwas<br />

in Bewegung setzen kann, das zeigt<br />

sich auch in Billerbeck. Seit der<br />

fürstlichen Anordnung von 1598<br />

gehören Billerbeck und Belle als Kapellenorte<br />

zur Ev. Kirchengemeinde<br />

Wöbbel. Diese über Jahrhunderte<br />

gewachsene Struktur ist aber bei<br />

der Kommunalreform 1970 leider<br />

nicht geachtet und genutzt worden,<br />

bedauert Pfarrer Holger Postma. Das<br />

gelte auch für die Feuerwehren. „Es<br />

gibt zwar gute Sachgründe für Reformen.<br />

Doch wenn uralte Emotionen<br />

dabei übergangen werden, fügt das<br />

der Gemeinschaft durchaus auch<br />

Schaden zu“. Im täglichen Allerlei<br />

führt die Zugehörigkeit der Kirchengemeinde<br />

Wöbbel mit Billerbeck und<br />

Belle zu zwei Kommunen (Horn-Bad<br />

Meinberg, Schieder-Schwalenberg)<br />

zu Mehraufwand bei Kontakten und<br />

konkreten Vorhaben.<br />

In der Kinder- und Jugendarbeit<br />

wird das besonders deutlich. Denn<br />

die Kommunen sind gleichbedeutend<br />

mit zwei verschiedenen Sozialräumen,<br />

für die die Kirchengemeinde<br />

Standards vorhalten und Zuschüsse<br />

beantragen muss. Jedoch hat die<br />

Verortung in drei Dörfern auch ihre<br />

Vorteile. So ist die Kirchengemeinde<br />

näher an den Menschen. In Billerbeck<br />

mit der Kapelle, wo Gottesdienste<br />

stattfinden, wo sich Senioren- sowie<br />

Kinder- und Jugendgruppen treffen,<br />

wo sich das kirchliche<br />

Endlich<br />

Leben mit dem Pfarrer<br />

und der Pfarrerin vor<br />

Ort verbindet und wo<br />

auch die Bürgergemeinde<br />

für vielfältige<br />

Veranstaltungen einen<br />

festen Platz hat. Das<br />

hat zu einem höheren<br />

Gebrauchswert<br />

des Gebäudes und zur<br />

Entlastung bei seinem<br />

Unterhalt geführt. „Solange wir diese<br />

Struktur aufrechterhalten und finanziell<br />

verantworten können, werden<br />

wir das zum Wohl der Menschen<br />

vor Ort tun“, betont Holger Postma.<br />

Mobilität und Digitalisierung seien<br />

1970 - 2020<br />

50 Jahre<br />

<strong>Stadt</strong> Horn-<br />

Bad Meinberg<br />

16 Ortsteile<br />

- eine <strong>Stadt</strong><br />

zwar Gegenargumente. Dabei werde<br />

übersehen, dass die ältere Bevölkerung<br />

hierbei deutlich weniger Zugang<br />

hat. Deshalb müsse weiterhin dem<br />

Bedürfnis nach Nähe, Gemeinschaft<br />

und Geselligkeit vor Ort mit vertrauten<br />

Menschen entsprochen werden.<br />

„Warum sollten wir diese Tradition<br />

aufgeben?“, fragt sich Postma. Akzeptanz<br />

von Kirche und Gemeinde in<br />

Billerbeck wird auch dabei deutlich,<br />

dass die Heimatfreunde und der<br />

Fischereiverein im Wechsel sehr<br />

viel Wert auf einen Festgottesdienst<br />

bei ihren Veranstaltungen legen.<br />

Einen ökologischen Weg ist die<br />

Ev. Kirchengemeinde gemeinsam<br />

mit dem zertifizierten Billerbecker<br />

„Gemeinwohl-Ökonomie-Installationsunternehmen“<br />

Thorsten Schäfer<br />

ins Sachen Umwelt- und Klimaschutz<br />

gegangen. Als ausgewiesenen<br />

Fachmann für dieses Thema wurde<br />

der deutsche Fernsehjournalist und<br />

Buchautor Dr. Franz Alt zu einer<br />

Vortragsveranstaltung eingeladen.<br />

Der hat anhand seines Buches „Die<br />

Sonne schickt uns keine Rechnung“<br />

Wege aufgezeigt, wie mit einer<br />

solaren Energiepolitik die Klimakatastrophe<br />

verhindert und zugleich<br />

Endlich<br />

1970 - 2020<br />

50 Jahre<br />

<strong>Stadt</strong> Horn-<br />

Bad Meinberg<br />

16 Ortsteile<br />

- eine <strong>Stadt</strong><br />

Horn-Bad Meinberg: 50 Jahre<br />

eine <strong>Stadt</strong> mit 16 <strong>Stadt</strong>teilen<br />

Seit Beginn des Jahres berichtet der <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> über Bemerkenswertes<br />

und Wunderliches aus den <strong>Stadt</strong>teilen – in den folgenden<br />

Ausgaben über alle, die mit „B“ beginnen: Bad Meinberg und Belle<br />

sind wirtschaftliche Leistungsträger und wichtig für die Zukunft der<br />

<strong>Stadt</strong>. Bellenberg bietet der Region Ostwestfalen-Lippe eine große<br />

Bühne mit natürlicher Kulisse im Hintergrund. Und Billerbeck (folgt<br />

diesmal)? „Meck, meck, meck, da ist Billerbeck“, heißt es in der<br />

Nationalhymne des grünen Dorfes. Der <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> ist vor Ort<br />

im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern (selbstverständlich unter<br />

Beachtung der Corona-Regeln). Ältere wissen aus einem reichen<br />

Erfahrungsschatz zu erzählen. Jüngere formulieren Wünsche und<br />

Hoffnungen für die Zukunft.<br />

(apö)<br />

neue Arbeitsplätze geschaffen werden<br />

können. Postma: „Auch, wenn<br />

manches noch entwicklungsfähiger<br />

ist: Umwelt- und Klimaschutz sind<br />

wichtige Themen in unserer Kirche.<br />

Fragen der Nachhaltigkeit rücken<br />

mehr und mehr in den Blick der<br />

Entscheidungsgremien. Das ist ganz<br />

im Sinne unseres Grundanliegens<br />

nach Frieden, Gerechtigkeit und<br />

Bewahrung der Schöpfung“. Konkret<br />

entsteht derzeit etwas Bewahrendes<br />

mit schöner Atmosphäre in Wöbbel<br />

durch die energetische Sanierung<br />

des alten „Rescherhauses“ als neues<br />

Gemeindehaus mit Kinder- und<br />

Jugendzentrum. Unter ökologischen<br />

Gesichtspunkten sind auch zwei<br />

Heizungsanalagen im Blick, die dringend<br />

modernisiert werden müssen.<br />

Doch die finanziellen Mittel dafür<br />

sind sehr begrenzt“, erklärt Pfarrer<br />

Holger Postma.<br />

Heimstatt für Vögel und<br />

Insekten<br />

Seit Jahren ist das Problem bekannt:<br />

Das Brutplatzangebot für heimische<br />

Vögel wird immer knapper, der<br />

Vogelbestand sinkt dramatisch. Das<br />

hat Gründe. Alte Gebäude werden<br />

isoliert, Lücken in Dächern und Mauern<br />

geschlossen. Was Rotschwänzen,<br />

Mauerseglern oder Mehlschwalben<br />

als Nistplätze oder Einfluglöchern<br />

diente, entfällt. Erst recht findet sich<br />

in so mancher Beton-Architektur<br />

kein Platz mehr zum Nestbau durch<br />

Piepmätze. Für alle Insektenarten<br />

erweist sich der intensive Pestizideinsatz<br />

als Problem. Dadurch verlieren<br />

die nützlichen Winzlinge immer<br />

mehr ihre natürlichen Lebensräume<br />

– mit dramatischen Folgen. Dagegen<br />

stemmt sich Gerd Lindemann mit<br />

Unterstützung seiner Ehefrau Heidrun.<br />

In dem Maße jedenfalls, was<br />

beide zu leisten imstande sind. Der<br />

Drei Fragen des <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>s<br />

…an Philip Riesenberg. Der<br />

20-Jährige, gebürtig aus Billerbeck,<br />

besucht das Gymnasium<br />

Horn-Bad Meinberg. Sein Lebensziel<br />

ist allumfassend: Er<br />

möchte sich möglichst viele<br />

Träume und Wünsche erfüllen.<br />

Dafür hält er sich mit Fußball und<br />

Radfahren fit. Als Ausgleich dient<br />

ihm das Angeln.<br />

Was gefällt Dir in der <strong>Stadt</strong><br />

Horn-Bad Meinberg?<br />

Die Nähe zur Natur.<br />

Was ist schön in Deinem Dorf<br />

Billerbeck?<br />

Die Ruhe und das Dorfgemeinschaftsgefühl.<br />

Jeder kennt jeden.<br />

Welche Veränderungen (Verbesserungen)<br />

wünscht Du Dir<br />

70-Jährige Tischler und Stuckateur<br />

baut Nistkästen und Insektenhotels.<br />

„Obwohl wir in Billerbeck rundherum<br />

Natur haben, sinkt auch hier der<br />

Bestand an Vögeln und Insekten. Alte<br />

Bäume finden sich längst nicht mehr<br />

in jedem Garten“.<br />

Das Arbeiten mit Holz macht dem<br />

ehemaligen Handwerker viel Spaß.<br />

Wenn dabei etwas Nützliches und<br />

sogleich optisch Schönes entsteht,<br />

was vielen anderen gefällt, dann<br />

freut es ihn umso mehr. Mit immer<br />

wieder neuen Gestaltungsideen<br />

baut Lindemann Nistkästen für<br />

Schleiereulen, Spatzen, Meisen,<br />

Baumläufer, ebenso für Fledermäuse<br />

und Kobel. Für die Winterzeit auch<br />

verschiedene Futterkästen. Sein<br />

Baumaterial besteht hauptsächlich<br />

aus Lärchen- oder Fichtenholz. Auch<br />

andere Kostbarkeiten entstehen in<br />

feiner Tischlerarbeit, beispielsweise<br />

Osterhasen, Sterne, Engel und<br />

Krippen. Aus schönen Holzbohlen<br />

baut er Stelen. Besonders seltenes<br />

Holz dient ihm zum Bau von Schalen<br />

oder Schinkenbrettern. Lindemann<br />

bietet seine Arbeiten nicht nur zuhause,<br />

sondern auch auf Bauern- und<br />

Weihnachtsmärkten an. Derzeit ist<br />

er wegen Corona häufig in seiner<br />

Werkstatt anzutreffen.<br />

Bräuche, Sitten,<br />

Lokalitäten und<br />

Dorfgeschichten<br />

Lange Zeit bestand der Brauch des<br />

Abfischens des Norderteiches. Alle<br />

zwei oder drei Jahre wurde das Ereignis<br />

mit einem Volksfest verbunden. In<br />

großen Mengen gingen Karpfen und<br />

Schleien ins Netz. Diese alte Tradition<br />

wurde um 2003 aus verschiedenen<br />

Gründen aufgegeben, wohl auch<br />

mit Rücksicht auf den Naturschutz.<br />

Beim jährlichen Osterfeuer am<br />

Ostersamstag kommen nach dem<br />

Winter die Billerbecker erstmalig<br />

wieder zum Klönschnack bei Grillwurst<br />

und Schluck zusammen. Für<br />

Kinder gibt es ein eigenes kleines<br />

Lagerfeuer zum Stockbrotessen. Ein<br />

großes Sommerfest für Groß und<br />

Klein an zwei Tagen steigt alle zwei<br />

Jahre. Am Sonntagmorgen wird unter<br />

freiem Himmel Gottesdienst gefeiert.<br />

Lesen Sie weiter auf der<br />

nächsten Seite<br />

in Billerbeck und in der <strong>Stadt</strong>?<br />

Zum Arbeiten von Zuhause, gerade<br />

auch in der aktuellen Situation,<br />

wäre eine bessere Internetverbindung<br />

schon Gold wert.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 9<br />

Ein wichtiges soziales Zentrum in<br />

Billerbeck ist neben der Kapelle das<br />

Landgasthaus „Zur Post“. Hier<br />

finden Vereinssitzungen statt, treffen<br />

sich Interessenverbände wie die Jagdgenossenschaft,<br />

werden Aktivitäten<br />

für die Bürgerradwege entschieden,<br />

Wegezeichnungen und Schilder für<br />

Wanderwege besprochen.<br />

Traditionell bietet das Landgasthaus<br />

viel Raum für vielfältige Stammtische<br />

sowie kleinere und größere<br />

Familienfeiern. Besucher, Wanderer<br />

und Radfahrer finden hier eine erholsame<br />

und ebenso schmackhafte<br />

Rastmöglichkeit. Das griechische<br />

Restaurant „Nico‘s Taverne“, neu<br />

eröffnet im ehemaligen Hotel Linde,<br />

bereichert das Dorf und seine Gäste<br />

mit mediterranen Spezialitäten.<br />

Der „Sportfischereiverein SFV<br />

1974“ widmet sich dem sportlichen<br />

Fischfang an einem privaten Teich<br />

im Naptetal.<br />

Alle zwei Jahre findet ein Teichfest<br />

statt, eingeleitet durch einen Gottesdienst<br />

direkt am Wasser. Die Feuerwehr<br />

wurde 1882 gegründet. Etwa<br />

100 Jahre später schlossen sich die<br />

Billerbecker Wehr und Löschgruppe<br />

Belle zusammen. Erfreulicherweise<br />

ist die Zahl der Einwohner in den<br />

letzten Jahren auf fast 500 angewachsen.<br />

Deshalb sind praktisch alle Billerbecker<br />

irgendwie nähere oder fernere<br />

Nachbarn. Der Zuwachs gelang vor<br />

allem durch die neue „Märchensiedlung“.<br />

Hier und andernorts gibt es<br />

nur noch wenige Baulücken. Wie<br />

auch andernorts schauen Vereine<br />

sorgenvoll auf ihre Mitgliederentwicklung.<br />

Dabei gerät die Frage in Fokus, wie<br />

es gelingt, gerade junge Menschen<br />

für ein aktives Vereinsleben zu begeistern.<br />

Ein Billerbecker Wunsch<br />

an die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

ist: Trotz finanzieller Engpässe<br />

sollten alle <strong>Stadt</strong>teile neben Horn<br />

und Bad Meinberg im Blickpunkt<br />

des Handelns von Politik und Verwaltung<br />

stehen.<br />

„Die Dörfer dürfen nicht in Vergessenheit<br />

geraten“, fordern die Heimatschützer.<br />

Wie sonst würden sich auch<br />

Dorfgeschichten über Generationen<br />

wie der „Gänsekrieg“ weitertragen?<br />

Wir schreiben das Jahr 1833.<br />

Damals fielen Ottenhauser Gänse<br />

über die lippische Landesgrenze nach<br />

Billerbeck ein und richteten große<br />

Ernteschäden an.<br />

Kurzerhand sperrten die Lipper<br />

die Gänse ein. Große Aufregung<br />

darüber in Ottenhausen. Die Feuerglocke<br />

wurde geläutet. Eine mit<br />

dreizinkigen Grepen bewaffnete<br />

Gruppe Ottenhauser stürmte mit dem<br />

Schlachtruf „Ein Stich, drei Loch“<br />

nach Billerbeck und drohte mit der<br />

Brandschatzung des Dorfes. Der<br />

eiligst herbeigerufene Förster Gellert<br />

schoss mit seiner Flinte dazwischen<br />

und verletzte einen Ottenhauser. „O,<br />

do ligt ol euner“, riefen alle durcheinander<br />

und verloren ihren Heldenmut.<br />

Man brachte den Verwundeten ins<br />

Krankenhaus.<br />

Der wurde wieder gesund. Heute<br />

leben Ottenhauser und Billerbecker<br />

friedlich und in guter Nachbarschaft<br />

zusammen. Und wenn doch wieder<br />

Gänse einfallen?<br />

Natur- und Brauchtumspflege sind ihnen wichtig: Dr. Wolfgang Engel (rechts, Vorsitzender der Heimatfreunde<br />

Naptetal e.V.) sowie Gerd Lindemann (Baumeister von Insektenhotels und Nistkästen) mit Ehefrau<br />

Heidrun.<br />

Foto: Arnold Pöhlker<br />

Eigentlich hätte es Karl-Heinz<br />

Huneke in seinem Ruhestand ab<br />

2015 geruhsamer angehen lassen<br />

können. Doch der heute 70-jährige<br />

pensionierte Regierungsoberamtsrat,<br />

Familienvater und Großvater wählte<br />

einen aktiven Weg: als Ideengeber<br />

und treibende Kraft für den Bau eines<br />

Rad- und Wanderweges zwischen<br />

seinem Heimatdorf Billerbeck und<br />

Vahlhausen.<br />

Schon bald stand eine erste Verbindung<br />

zwischen dem Vahlhauser<br />

Weg von Ottenhausen kommend<br />

und dem Parkplatz Norderteich<br />

konkret auf seiner Agenda. Weitere<br />

grenzüberschreitende Abschnitte<br />

folgten. Dabei musste er so manchen<br />

Stein aus dem Weg räumen. Doch<br />

der beruflich und durch mancherlei<br />

Ehrenämter gut vernetzte diplomierte<br />

Verwaltungswirt wusste, wie das<br />

zu schaffen war. Vielleicht ließ er<br />

sich davon leiten, dass man „aus<br />

Steinen, die (einem) in den Weg<br />

gelegt werden, etwas Schönes bauen<br />

kann“ (Kästner). Wie er das schaffte,<br />

erzählt er unserem Redakteur Arnold<br />

Pöhlker.<br />

<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>: Herr Huneke,<br />

warum engagieren Sie sich für den<br />

Bau von Bürgerradwegen?<br />

Karl-Heinz Huneke: Eine enge<br />

und gefährliche Landstraße führt<br />

durch die Ortschaft Billerbeck.<br />

Bereits 1989, dem Beginn meiner<br />

kommunalpolitischen Tätigkeit, war<br />

mein Anliegen, an dieser Landstraße<br />

823 einen Rad- und Wanderweg zu<br />

bauen. Mit der zuständigen Straßenbaubehörde<br />

in Bielefeld war<br />

Endlich<br />

1970 - 2020<br />

50 Jahre<br />

<strong>Stadt</strong> Horn-<br />

Bad Meinberg<br />

16 Ortsteile<br />

- eine <strong>Stadt</strong><br />

diese Baumaßnahme anfangs nicht<br />

zu machen. Um Radwege verwirklichen<br />

zu können, wenn es auf dem<br />

herkömmlichen Weg kurzfristig nicht<br />

Das StAz-Interview im „grünen Dorf“ Billerbeck mit Karl-Heinz Huneke<br />

„Bürgerradweg holt Menschen von der Straße und wertet Infrastruktur<br />

und Tourismus auf“<br />

möglich erscheint, gibt es seit 2005<br />

das Landesförderprogramm für Bürgerradwege.<br />

Mit diesem Programm<br />

bot sich nunmehr die Chance, das<br />

Vorhaben zu verwirklichen, um die<br />

Leute von der Straße zu holen. Deshalb<br />

engagierte ich mich mit meinem<br />

Netzwerk für dieses Projekt.<br />

StAz: Waren Sie allein oder hatten<br />

Sie Mitstreiter?<br />

Huneke: Kaum war ich 2015 in<br />

den Ruhestand getreten, als mich<br />

der sehr engagierte Rentner Heribert<br />

Gensicki aus Ottenhausen fragte, ob<br />

ich mit ihm zusammen den Bau eines<br />

Radweges vom Vahlhauser Weg zum<br />

Parkplatz Norderteich nach dem Bürgerradwegeprogramm<br />

des Landes<br />

NRW planen und beantragen würde.<br />

Wir sprachen unsere Heimatvereine<br />

in Ottenhausen und Billerbeck auf<br />

diese Baumaßnahme an. Denn nur<br />

gemeinsam können solche Projekte<br />

des ländlichen Raumes angegangen<br />

und nachhaltig verbessert werden.<br />

Nach kurzer Zeit fanden sich weitere<br />

engagierte Bürger und bildeten eine<br />

Interessen- und Planungsgemeinschaft<br />

mit den weiteren Heimatvereinen<br />

Vahlhausen, Horn und Bad<br />

Meinberg.<br />

StAz: Welche Hürden taten sich bei<br />

den Vorhaben auf, wie haben Sie die<br />

überwinden können?<br />

Huneke: Hürden im eigentlichen<br />

Sinne gab es nicht, weil der Vertreter<br />

von Straßenbau.NRW aus Bielefeld,<br />

ein Mutmacher, uns über das Bürgerradwegeprogramm<br />

des Landes<br />

NRW informierte und verdeutlichte,<br />

nur über dieses Programm sei eine<br />

zeitnahe Umsetzung<br />

des Projektes möglich.<br />

Diese Chance für unsere<br />

Region musste genutzt<br />

werden. Schnell<br />

und unbürokratisch<br />

wurden die Gespräche<br />

mit den ersten beteiligten<br />

Grundstückseigentümern<br />

abgeschlossen.<br />

Die <strong>Stadt</strong><br />

Horn-Bad Meinberg<br />

konnte überzeugt werden, eine Absichtserklärung<br />

zum Bau des ersten<br />

Bürgerradweges gegenüber Straßenbau.NRW<br />

abzugeben; sechs weitere<br />

Engagiert sich für den Bau von Bürgerradwegen: der gebürtige Billerbecker<br />

Karl-Heinz Huneke.<br />

Foto: Arnold Pöhlker<br />

Bauabschnitte sollten noch folgen.<br />

StAz: Sie haben über Dorf-, <strong>Stadt</strong>und<br />

sogar Kreisgrenzen hinweg<br />

gedacht und gebaut. Wer und was<br />

half Ihnen dabei, dass das sogar<br />

grenzüberschreitend gelang?<br />

Huneke: Ein Gespräch im April<br />

2016 beim Kreis Lippe, in dem ein<br />

Gesamtkonzept zur Verbesserung<br />

der Nahmobilität und zum Bürgerradwegebau<br />

mit den beteiligten<br />

Städten Horn-Bad Meinberg und<br />

Steinheim erstellt wurde. So gelang<br />

es, das Vorhaben Bürgerradweg aus<br />

dem Kreis Lippe sogar in den Kreis<br />

Höxter zu tragen.<br />

Finanziell halfen uns bei der Verwirklichung<br />

des Bürgerradweges von<br />

Horn nach Steinheim das Bürgerradwegeprogramm<br />

des Landes NRW<br />

sowie Zuschüsse der Kommunen<br />

Horn-Bad Meinberg und Steinheim.<br />

Idenntät und Heimat<br />

Die 16 Ortsteile einer der<br />

ältesten Städte Lippes haben<br />

ihre eigene Geschichte und<br />

diese Besonderheiten gilt es<br />

wahrzunehmen und<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Es gibt hier viele Orte, an<br />

denen man das Leben<br />

genießen kann. Eine moderne<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung muss diese<br />

Potennale erkennen, mit der<br />

Beteiligung der Bürgerschaa<br />

entwickeln und so<br />

Gemeinsamkeit, Kultur und<br />

Vielfalt erlebbar machen.<br />

Allen Beteiligten war klar, dass nur<br />

über Dorf-, <strong>Stadt</strong>- und Kreisgrenzen<br />

hinaus ein solches Projekt angegangen<br />

werden konnte.<br />

StAz: Was braucht man, um eine<br />

solche Idee in die Erfolgsspur zu<br />

bringen?<br />

Huneke: Vor allem braucht man die<br />

Bereitschaft der jeweiligen Grundstückseigentümer.<br />

Nur mit deren Einwilligung zur<br />

Flächenabgabe lässt sich die Idee eines<br />

Radweges realisieren. Dafür bin<br />

ich den 62 Grundstückseigentümern,<br />

mit denen ich erfolgreich verhandelt<br />

habe, dankbar. Neben tatkräftigen<br />

und verantwortungsbewussten Bürgern<br />

muss man die Menschen in der<br />

Region überzeugen, der Verödung<br />

des ländlichen Raums und dem<br />

weiteren Verlust an Lebensqualität<br />

entgegenzutreten. Realisiert werden<br />

konnten diese Radwege aber nicht<br />

nur aufgrund von Fördergeldern<br />

des Landes NRW und Spenden<br />

von Firmen und Privatpersonen. Es<br />

bedurfte auch eines intakten Vereins<br />

ohne Bedenkenträger.<br />

Der gründete sich im Mai 2017 als<br />

„Verein Ländlicher Raum aktiv“,<br />

der einiges an Eigenleistung eingebracht<br />

hat.<br />

StAz: Spürten Sie bei Ihren Vorhaben<br />

Rückhalt bei den Bürgerinnen<br />

und Bürgern?<br />

Huneke: Der Rückhalt bei den<br />

Bürgern und Bürgerinnen war<br />

enorm und so nicht vorhersehbar.<br />

Allein an der Spendenbereitschaft<br />

der Anwohner sieht man, dass die<br />

Menschen diese Bürgerradwege<br />

wirklich wollen. Welchen hohen<br />

Stellenwert der Bürgerradweg in<br />

unserer Region einnimmt, wird an<br />

den vielen positiven Aussagen in<br />

der Öffentlichkeit und direkt von<br />

den Bürgern sowie der großartigen<br />

Spendenbereitschaft deutlich. Über<br />

230.000 Euro wurden gespendet!<br />

StAz: Verspüren Sie noch Schwung<br />

zum Bau weiterer Radwege?<br />

Huneke: Der Schwung hat etwas<br />

nachgelassen, weil unser Vereinsziel,<br />

das Gesamtkonzept „Bürgerradwege<br />

in der Region“ bis 2022 zu beenden,<br />

absehbar ist. Neben den Bürgerradwegen<br />

unterstützt unser „Verein<br />

Ländlicher Raum aktiv“ durch<br />

ehrenamtliches Engagement und<br />

mit finanziellen Mitteln die Städte<br />

Horn-Bad Meinberg und Steinheim<br />

bei der Antragstellung von Fördermitteln<br />

der Nahmobilität durch das<br />

Land. Gefördert wird die Erneuerung<br />

von Wirtschafts- und Radwegen, wie<br />

zum Beispiel vom Friedhof Vahlhausen<br />

zum Ortseingang Vahlhausen.<br />

Ebenso die Wellnessroute vom Beller<br />

Feld nach Wöbbel.<br />

Mit der Fertigstellung des Bürgerradweges<br />

von Horn nach Steinheim<br />

haben vor allem die Infrastruktur und<br />

der Tourismus in diesem Bereich eine<br />

Aufwertung erfahren.<br />

www.heinzblome.de 05234 9199729


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 10<br />

„Ökologischer Obstanbau erfordert eine ständige Beobachtung der Vogelwelt“<br />

Das Jahr 2010 brachte für Ulrich<br />

Kuhlmann und seine Frau Ellen<br />

eine entscheidende Weichenstellung<br />

in ihrem Leben. „Wir wollten den<br />

Hof wiederbeleben, uns eine kleine<br />

Selbstständigkeit und Unabhängigkeit<br />

aufbauen“, erklären sie. In dem<br />

grünen Rund um Billerbeck findet<br />

sich traditionell viel Agrarland. Felder<br />

und Höfe werden von Generation<br />

zu Generation weitergegeben. Es<br />

überwiegt der Nebenerwerb. Doch<br />

die Führung des Hofes sollte nicht<br />

in den üblichen Bahnen des traditionellen<br />

Landbaues geschehen. Also<br />

Umstellung auf Bio-Landwirtschaft.<br />

Um Natur- und Umweltschutz mit<br />

Ökolandanbau zu verbinden. Außerdem<br />

wollten sie die Produkte regional<br />

vermarkten. Ulrich Kuhlmann,<br />

Gärtner- und Gartenbaumeister,<br />

erfüllte sich damit einen Kindheitstraum.<br />

Ihm war aber klar: Das<br />

würde einem mutigen Lebensschritt<br />

gegen den Strich gleichkommen.<br />

„Ökofreaks“ werden zwar längst<br />

nicht mehr belächelt. Doch Ulrich<br />

und Ellen Siegismund-Kuhlmann<br />

wussten auch: Erst langsam wird<br />

Öko okay – und trendy. Gerade in<br />

Corona-Zeiten erinnern sich jetzt<br />

aber immer mehr Zeitgenossen<br />

daran, dass ein wichtiger Schlüssel<br />

zur Zukunftsfähigkeit der Menschen<br />

in der Änderung der Lebensstile<br />

liegt. Wegkommen von einem<br />

rücksichtslosen Naturverbrauch und<br />

Konsum – hin zu einer Kultur der<br />

Bescheidenheit. „Geiz ist geil“ bei<br />

Lebensmittelproduktion und Vertrieb<br />

erweist sich nicht als nachhaltig und<br />

gesundheitsfördernd.<br />

Groß denken – lokal<br />

handeln<br />

Geerdet in seinem Heimatdorf und<br />

geprägt von seinem verstorbenen<br />

Vater Herbert Kuhlmann, der sich<br />

dem weltweiten Umweltschutz schon<br />

seit den 1970er Jahren verbunden<br />

wusste, wagte Ulrich Kuhlmann die<br />

Umstellung. Seine Familie vollzog<br />

diesen Schritt bewusst und tatkräftig<br />

mit. Umweltschutz war Ulrich Kuhlmann<br />

seit Kindesbeinen ein wichtiges<br />

Anliegen. „Zu meiner Konfirmation<br />

schenkten mir meine Eltern ein<br />

Fernglas und Bestimmungsbuch<br />

mit Vogelstimmen-Schallplatten“,<br />

erinnert er sich an seine ersten<br />

Schritte als Hobby-Ornithologe vor<br />

40 Jahren. Fast so lange gehört er<br />

dem Naturschutzbund (NABU) im<br />

Kreisverband Lippe an. Dieser Verein<br />

möchte Menschen dafür begeistern,<br />

sich durch gemeinschaftliches Handeln<br />

für die Natur einzusetzen. Damit<br />

vergangenen Landschaftsnutzung und<br />

landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform“.<br />

Genialer Gedanke dabei<br />

sei die doppelstöckige Landnutzung<br />

aus Weide und der darüber aufgebauten<br />

hochstämmigen Obstkrone. Nicht<br />

jede Streuobstwiese ist aber auch bio.<br />

„Aus Hunderten von Apfelsorten haben<br />

wir zirka zehn besonders gesunde,<br />

schmackhafte und unterschiedlich<br />

Reifende ausgewählt“. Damit nicht<br />

genug. „Unsere Bio-Obstplantage,<br />

die ebenfalls zertifiziert ist, wo es<br />

keinen Pflanzenschutz und keine<br />

mineralische Düngung gibt, sollte<br />

sich vom Bio-Standard noch besonders<br />

abheben“. Das sei sichtbar<br />

durch doppelte Pflanzabstände für<br />

mehr Gesundheit, Blühstreifen in<br />

den Reihen und Frühlingsblüher als<br />

zeitige Bienenweide.<br />

So ist ein einzigartiger Lebensraum<br />

für Menschen, Tiere und Pflanzen<br />

entstanden. Seltene Vogelarten haben<br />

sich wieder eingefunden wie bei-<br />

Arnold<br />

DIE SERIE IM STADT-ANZEIGER<br />

sich die Dinge entwickeln können,<br />

wenn wir auf unserem Bio-Hof und<br />

auch im NABU Initiativen ergreifen“,<br />

erklärt Kuhlmann. Man spürt bei ihm<br />

die Lust an Fragen von Nachhaltigkeit<br />

und Entschleunigung, seine Liebe zur<br />

Natur, an der Ästhetik und Harmonie<br />

der Lebensräume.<br />

Wenn er spricht, klingt das bei ihm<br />

nicht nach Verzicht, sondern nach<br />

Lebensglück. Seine Begeisterung für<br />

den Natur- und Artenschutz trägt er<br />

auch weiter. Seit Jahren bietet Ulrich<br />

Kuhlmann fachkundige Exkursionen<br />

zum Norderteich an oder erklärt Zuhörern<br />

vor Ort seinen Bio-Obstanbau.<br />

„Mir ist als großes Glück zugefallen,<br />

hier in Billerbeck zuhause zu sein. Ein<br />

Dorf in der Nähe einer einzigartigen<br />

Landschaft mit vielfältigen tierischen<br />

Bewohnern“. Dieses Glück empfinde<br />

er besonders dann, wenn er von seinem<br />

Hof aus über den Möllenberg zu<br />

den eigenen Schafen und der inzwischen<br />

14 Jahre alten Streuobstwiese<br />

Hofladen Haseloh ist<br />

etwas für Genießer<br />

Im Hofladen Haseloh, den Ellen<br />

Siegismund-Kuhlmann und ihr Mann<br />

als kleinen Familienbetrieb führen,<br />

erfolgt die Direktvermarktung von<br />

Äpfeln und Bio-Apfelsaft, geerntet<br />

von etwa 2.200 Apfelbäumen der<br />

Streuobstwiese und Apfelplantage.<br />

Der Apfelsaft findet reißenden Absatz,<br />

er schmeckt unglaublich lecker.<br />

Das liegt an der Mischung aus alten,<br />

würzigen Sorten der Streuobstwiese<br />

und süßen Sorten von der Plantage.<br />

Als Ulrich Kuhlmann seine Frau<br />

kennenlernte, brachte sie auch<br />

Milchschafe ins Spiel. „Sie weiden<br />

mit ihren Lämmern auf der Streuobstwiese<br />

und vervollständigen die<br />

seit Jahren beim Kreis Lippe unter<br />

Vertragsnaturschutz stehende Fläche<br />

perfekt.“<br />

Der Hofladen bietet eine ganze<br />

Reihe alter und neuer Apfelsorten<br />

Diesmal:<br />

triftt... Kuhlmann<br />

Ulrich Kuhlmann und<br />

Ellen Siegismund-<br />

Engagieren sich für Natur und gesunde Ernährung: Ulrich und Ellen<br />

Siegismund-Kuhlmann.<br />

Foto: Arnold Pöhlker<br />

auch kommende Generationen eine<br />

Erde vorfinden, die lebenswert ist.<br />

In dem Sinne groß denken und lokal<br />

verantwortlich handeln lautete fortan<br />

das Kuhlmann‘sche Motto. Verpachtete<br />

Flächen wurden gekündigt und<br />

auf Bio „umgestellt“. Doch das ist<br />

keine Entscheidung von heute auf<br />

morgen. Der Prozess zieht sich über<br />

Jahre hin. Für die Öko-Landwirtschaft<br />

gelten strenge Richtlinien. Es bedeutet<br />

auf Jahre im Voraus zu planen<br />

und schrittweise Veränderungen<br />

mit Einsaaten und Pflanzparzellen<br />

aus eigener Anzucht zu vollziehen.<br />

Arbeitsschwerpunkt waren Streuobstwiesen.<br />

Kuhlmann: „Sie sind für mich<br />

wie lebende Museen und Zeugen einer<br />

spielsweise „Neuntöter“ als Brutvogel<br />

oder „Raubwürger“ als Wintergast.<br />

Dabei reguliert sich die Tierwelt auf<br />

natürliche Weise: Greifvögel leben<br />

von Mäusen, Singvögel von Raupen<br />

usw. Nistkästen und Sitzstangen<br />

unterstützen diesen Prozess. Wenn<br />

das Gleichgewicht nicht passt, können<br />

schnell Misserfolge eintreten.<br />

„Insofern erfordert der ökologische<br />

Obstanbau auch eine ständige Beobachtung<br />

der Vogelwelt“, weiß Ulrich<br />

Kuhlmann.<br />

„Es macht Freude zu<br />

sehen, wie sich Dinge<br />

entwickeln“<br />

So „macht es Freude zu sehen, wie<br />

unterwegs ist. „Vom Berg aus hat<br />

man einen herrlichen Blick über das<br />

Naturschutzgebiet Norderteich bis<br />

zum Beller Holz“. Dabei hört man im<br />

Mai den Gesang der Nachtigallen oder<br />

des „Feldschwirls“. In unzähligen<br />

Stunden hat er auch an der Staumauer<br />

des Norderteichs oder von der Schutzhütte<br />

aus Fischadler, Baumfalken,<br />

Löffelenten und Schwarzhalstaucher<br />

beobachtet.<br />

„Mit etwas Geduld lassen sich sogar<br />

seltene Tiere aufspüren“, freut er sich.<br />

Sein geschultes Gehör lokalisiert die<br />

Zwergrohrdommel und den Rohrschwirl.<br />

Den legendären Starenflug<br />

gibt es auch zu sehen, wenn auch<br />

nicht mehr so zahlreich.<br />

zum Kauf an. Sogar für Allergiker<br />

gibt es verträgliche Äpfel.<br />

Die aus Stuttgart gebürtige Inhaberin<br />

Ellen Siegismund-Kuhlmann<br />

informiert fachkundig über jede<br />

Apfelsorte. Neben Apfelsaft finden<br />

sich Apfelchips, Kartoffeln, Kürbisse,<br />

Lammfleisch (frisch/TK),<br />

Lamm- und Wurstwaren, Imkerhonig,<br />

Schafsfelle und Schafwolle im<br />

Angebot.<br />

Die Wahrscheinlichkeit ist groß,<br />

dass Menschen in Horn-Bad Meinberg<br />

Äpfel von den Kuhlmanns genießen<br />

oder ihren Durst mit Apfelsaft<br />

stillen und so ganz nebenbei etwas<br />

für ihren Vitaminhaushalt tun. Ein<br />

gesunder Genuss eben.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 11<br />

Abi 2020 am Gymnasium: Ein außergewöhnliches Schuljahr,<br />

ein außergewöhnlicher Jahrgang<br />

ABInauten trotzen dem Virus und<br />

heben ab<br />

Die besten Zeugnisse: (v.l.) Anjuli Kriete, Emily Sprute, Miriam Lorkowski und Magnus Platena bekamen<br />

ein Buchgeschenk von Bürgermeister Stefan Rother (2.v.l.) übereicht, r. Schulleiter Dr. Peter Pahmeyer.<br />

Am Ende war es der von Schulleiter<br />

Dr. Peter Pahmeyer versprochene<br />

festliche Rahmen, als 67 Schülerinnen<br />

und Schüler aus der Hand<br />

von Pahmeyer ihr Abizeugnis in<br />

Empfang nahmen. Ein würdiger<br />

Rahmen unter Coronabedingungen,<br />

das heißt Herzlichkeit und Emotionen<br />

auf Distanz. Als Geschenk gab<br />

es „Sekt, to-go“ der Musikschule<br />

Benteler und eine Maske mit Logo<br />

des Gymnasiums. Bürgermeister<br />

Stefan Rother traf ins Schwarze, als<br />

er den „ABInauten“ zurief: „Sie sind<br />

alles, außer gewöhnlich.“ Es war ein<br />

außergewöhnliches Schulfinale des<br />

Abijahrganges, ein Auf und Ab mit<br />

neuen Regeln und Wendungen. Auch<br />

die Veranstaltungen zum 25-jährigen<br />

Jubiläum des Gymnasiums wurden<br />

auf 2021 verschoben. Ob und wie es<br />

ein Abi geben konnte, stand lange auf<br />

Messers Schneide.<br />

Die Vertreter der Jahrgangstufe Jan Lippemeier (l.) und Sebastian<br />

Mönch ließen die Schulzeit Revue passieren. Fotos: Manfred Hütte<br />

Reise ins Weltall<br />

Merlin Denart stimmte die nach<br />

Corona-Regeln verteilten Gäste im<br />

Kurtheater auf dem Klavier auf die<br />

Feier ein. Schulleiter Dr. Peter Pahmeyer<br />

nahm die Gäste ins einer Rede<br />

gemäß dem von den Abiturienten<br />

gewählten Motto „ABInauten“ mit<br />

auf einer Reise ins Weltall. Nach<br />

dem Start am Weltraumbahnhof<br />

„HBM GYM Püngelsberg“ befand<br />

sich die Crew schnell im Kampf mit<br />

den finsteren Mächten in der Galaxie<br />

Corona, die fiesen Halunken SARS<br />

und COVID. Zwei Großmächte mit<br />

sechs Buchstaben kämpften gegeneinander<br />

„CORONA“ und „ABITUR“<br />

– mit dem eindeutigen Sieger ABI-<br />

TUR. Die ABInauten konnten sich<br />

dabei auf ihre in den jahrelangen<br />

Spezialtrainingsraumprogramm<br />

fächerübergreifenden Fähigkeiten<br />

verlassen, die laut ihrem Schulleiter<br />

auch ausreichen werden in Zukunft<br />

in den Untiefen des Alls Kollisionen<br />

und Schwarze Löcher zu vermeiden.<br />

67 Abiturienten haben es durch den<br />

Weltraum geschafft, 13 von Ihnen<br />

haben einen Abiturschnitt mit einer<br />

1 vor dem Komma. Gerade vor dem<br />

Hintergrund der besonderen Situation<br />

mit Diskussionen um Aussetzung<br />

des Zentralabiturs haben alle nun<br />

„ein echtes und kein per Gnade und<br />

Mitleid erworbenes Abiturzeugnis<br />

ausgehändigt bekommen“. 300 Abiturprüfungen<br />

waren zu absolvieren,<br />

dazu haben viele Beteiligte in allen<br />

Bereichen beigetragen. Eine Wunsch<br />

der Lehrer geht an die Absolventen:<br />

„Wir wünschen Euch für die Zukunft<br />

eine gute Portion“ an Idealismus,<br />

gepaart mit Kenntnissen und Wissen,<br />

Mut zu Kreativität, zum Ein- und<br />

Mitmischen-Wollen.“ Die Vertreter<br />

der Jahrgangstufe Sebastian Mönch<br />

und Jan Lippemeier ließen ihre<br />

Schulzeit Revue passieren, bevor<br />

weitere Gäste die Bühne erklommen.<br />

Dr. Peter Pahmyer entließ die selbsternannten „ABInauten“ ins Weltall.<br />

Ehrungen<br />

Nach „Sign of the Times“ von<br />

Harry Styles, vorgetragen von<br />

Alessia Parise, Miriam Lorkowski<br />

und Maxim Schmei, wurden die<br />

Auszeichnungen vergeben. Für die<br />

besten Abiturzeugnisse bekamen<br />

Anjuli Kriete, Emily Sprute, Miriam<br />

Lorkowski und Magnus Platena ein<br />

Buchgeschenk von Bürgermeister<br />

Stefan Rother übereicht. Magnus<br />

Platena bekam darüber hinaus<br />

von der Deutschen Physikalischen<br />

Gesellschaft ein Buch und die Mitgliedschaft<br />

für die Beste Leistung<br />

im Fach Physik (LK), ebenfalls<br />

eine Mitgliedschaft der Deutschen<br />

Physikalischen Gesellschaft bekamen<br />

Jamie-Lee Jasche und Benedikt<br />

Stumpenhagen für die Beste Leistung<br />

im Fach Physik im Grundkurs. Die<br />

beste Leistung im Fach Mathematik<br />

erbrachte Jan Lippemeier, er bekam<br />

ein Buch und eine Urkunde der<br />

mathematischen Gesellschaft. Für<br />

die beste Leistung im Fach Deutsch<br />

erhielt Frauke Wascher als Ehrung<br />

ein Buch übereicht. Vom Förderverein<br />

wurde soziales Engagement<br />

im Schulsanitäts-Dienst gewürdigt.<br />

Hier brachten sich Sina Beckmann,<br />

Pia Durth, Jan Alberti, Csenge<br />

Majer, Celine Spieker, Benedict<br />

Stumpenhagen, Anjuli Kriete, sowie<br />

Lisa Betke und Alexander Schneider<br />

ein. Besonders brachte sich Justus<br />

Warm im Buddy-Projekt ein. Alice<br />

Langhofer wurde vom Förderverein<br />

für besondere Leistungen in den drei<br />

bis zum Abitur fortgeführten Fremdsprachen<br />

geehrt. Miriam Lorkowski<br />

schaffte die beste Prüfungsleistung<br />

im 4. Fach. Sebastian Mönch wurde<br />

für sein Engagement in der Schülervertretung<br />

geehrt.<br />

Zum Abschluss spielten Magnus<br />

Platena und Andreas Giesbrecht auf<br />

dem Saxophon „Take Five“, einer der<br />

erfolgreichen Jazz-Musikstücke des<br />

Dave-Brubeck-Quartetts.<br />

Die Abiturienten<br />

Ali Abdi, Felix Albert, Jan Alberti,<br />

Michael Albrecht, Katalin Anneke<br />

Ammer, Sina Carolin Beckmann,<br />

Tom Lucas Bentler, Simon Elias<br />

Bock, Nele Bohnert, Murat Bozna,<br />

Charleen Brinkmann, Sophie Marie<br />

Capelle, Maximilian Christoph,<br />

Merlin Denart, Pia Henriette Durth,<br />

Carina Dux, Aylin Elmas, Stefanie<br />

Fichna, Robin Fischer, Joel Gemballa,<br />

Paulina Anna Göttgens, Tamilla<br />

Gouliev, Anil Gürel, Julius Hanselle,<br />

Nils Hansen, Stephanie Josefine<br />

Charlotte Heuwinkel, Nico Holzgrewe,<br />

Jamie-Lee Jasche, Lisa Karsten,<br />

Serafin Joshua Keil-Biegel, Lara Keiser,<br />

Anjuli Kriete, Linda Magdalena<br />

Krunig, Valerie Kükenhöner, Alice<br />

Langhofer, Julia Lasarew, Jan Lippemeier,<br />

Miriam Lorkowski, Csenge<br />

Annamária Majer, Emily Menezes<br />

Weßendarp, Niklas Möller, Sebastian<br />

Hugo Mönch, Jonas Neufeld,<br />

Alessia Parise, Magnus Jan Rudolf<br />

Platena, Julia Prasse, Jolina Pucker,<br />

Alexander Reimer, Joshua David<br />

Rogosch, Jessica Schamey, Celina<br />

Schierenberg, Carlotta Schlingmann,<br />

Benjamin Schmiedeskamp, Nick<br />

Sigges, Celine Spieker, Emily Sprute,<br />

Benedict Stumpenhagen, Tahmia Denise<br />

Trebsdorf, Niklas Vogelsmeier,<br />

Hanna Volland, Nils Volmari, Justus<br />

Warm, Frauke Wascher, Julia Wensel,<br />

Timon Winkler, Mandy Wyludda und<br />

Orhan Yilmaz.<br />

Magnus Platena und Andreas Giesbrecht spielten auf dem Saxophon zum Abschluss „Take Five“.<br />

Unterwegs in Horn-Bad Meinberg<br />

Eine mobile <strong>Stadt</strong>gesellschaa kennt viele<br />

Möglichkeiten der Fortbewegung und der Verkehrsfluss<br />

ist oomals nicht oppmal. Notwendig für die Mobilität<br />

der Zukunn wird ein bedarfsgerechter<br />

Versorgungsmix sein. Die heuugen Strukturen z.B. des<br />

Radverkehrs brauchen<br />

Veränderung; der Bahnhof in<br />

Horn braucht eine<br />

Wiederbelebung! Deshalb<br />

müssen wir jetzt die<br />

notwendigen Weichen stellen,<br />

passende Lösungen<br />

entwerfen und bauen, z.B.<br />

leistungsfähige Routen,<br />

die die Ortsteile verbinden.<br />

www.heinzblome.de<br />

05234 9199729


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 12<br />

Veranstaltungen in Bad Meinberg<br />

Wenn die Luft weg bleibt<br />

In der Reihe „Zukunft braucht Herkunft“ gibt es jeden Dienstag, um<br />

19:30 Uhr einen Vortrag im Ballhaus, Parkstraße 6, 32805 Horn-Bad<br />

Meinberg. Die Dauer beträgt 1,5 Stunden, der Eintritt 5 Euro, mit<br />

Gäste- oder Einwohnerkarte frei.<br />

Dienstag, 7. Juli:<br />

19:30 Uhr Vortrag mit Dr. Thomas Köhler: „COPD – Wenn die Luft<br />

weg bleibt“. Was verbirgt sich hinter der Abkürzung COPD was<br />

bedeutet diese Erkrankung für die betroffenen Patienten wie kann<br />

ich sie diagnostizieren und behandeln. Was kann ich tun um dieser<br />

schweren Lungenerkrankung vorzubeugen. Diese und weitere Fragen<br />

werden leicht verständlich beantwortet.<br />

Dienstag, 14. Juli:<br />

19:30 Uhr Vortrag mit Arnold Pöhlker für den Heimatverein Bad<br />

Meinberg e.V.: „Bad Meinberg – Quelle zur Kraft – vom Kirchdorf<br />

zum Reha-/Wellnesszentrum.“ 2017 feierte Bad Meinberg sein<br />

250-jähriges Bestehen als Kurort. Ein Jahr später folgte das 250-jährige<br />

Kurpark-Jubiläum. Die Feierlichkeiten zur 1000-jährigen Orts- und<br />

Kirchengeschichte liegen mehr als 40 Jahre zurück. Viele Anlässe, die<br />

Entwicklung Bad Meinbergs im Zeitraffer näher zu betrachten. Und<br />

dabei einen besonderen Blick auf die Naturschätze zu werfen. Bad<br />

Meinberg ist nicht nur nah am Heilwasser und wohlschmeckenden<br />

gesunden Mineralwasser „Bad Meinberger“ gebaut.<br />

Dienstag, 21. Juli:<br />

19:30 Uhr Vortrag mit Cornelia Müller-Hisje: „Anna Maria Tintelnot<br />

– Hexenverfolgung in Detmold.“ Ein Name erinnert an die<br />

Frau, die die Verfolgung überlebte und er steht gleichzeitig für die,<br />

die sie nicht überlebten. Warum geschah dieses alles? Detmold als<br />

„überschaubarer“ Ort des Geschehens soll diese Frage klären helfen.<br />

Dienstag, 28. Juli:<br />

19:30 Uhr Kurseelsorge mit Pfarrer Lars Kirchhof: „Heiliges Land.“<br />

Auf historischen und biblischen Spuren unterwegs von Jordanien bis<br />

nach Israel.<br />

Dienstag, 4. August:<br />

19:30 Uhr Vortrag mit Cornelia Müller-Hisje: „Sieben Frauenzimmer<br />

– von Hexen, Fürstinnen und Mätressen“. Viele Frauen lebten über<br />

die Jahrhunderte in den mittelalterlichen Mauern der Residenzstadt.<br />

Wer waren sie? Wie ist ihre Geschichte? Unterhaltsamer Geschichtsunterricht,<br />

der zu den Jahreszahlen Gesichter liefert.<br />

Dienstag, 11. August:<br />

19:30 Uhr Vortrag mit Dr. Thomas Köhler: „Brustschmerzen – immer<br />

Herzinfarkt?“ Bei plötzlich auftretendem Brustschmerz denkt man<br />

sofort an einen Herzinfarkt. Dies ist auch richtig und muss schnell<br />

diagnostiziert werden. Es gibt aber auch andere Ursachen für das<br />

Symptom Brustschmerz wie Lungenembolie oder ein Einriss der<br />

Hauptschlagader.<br />

Dienstag, 18. August:<br />

19:30 Uhr Vortrag mit Frank Alexander: „Leben in Balance auch in<br />

Corona-Zeiten“. Fast jede(n) kann es zuweilen treffen, doch was<br />

passiert, wenn Stress, und Ängste als wichtige Botschaft unserer<br />

Intuition wahrgenommen und genutzt werden, um ausgeglichener<br />

und gelassener zu werden. Ein launiges und interaktives Präventionsseminar<br />

zu einer ernsten Sache, der man leicht (aber nicht einfach)<br />

den Wind aus den Segeln nehmen kann.<br />

Der Seniorenwohnsitz Meinberger<br />

Hof hat eine neue Führung. Die<br />

bisherige Geschäftsführerin Anke<br />

Wortmann übergibt den Meinberger<br />

Hof ab diesem Jahr an ihre Tochter<br />

Anke Wortmann-Gerlach.<br />

Im Jahr 1987 wurde das ehemalige<br />

Hotel zu einer privaten Einrichtung<br />

der Altenhilfe umgebaut. Seitdem<br />

wird es als „Seniorenwohnsitz<br />

Meinberger Hof“ in Form einer Gesellschaft<br />

mit beschränkter Haftung<br />

durch die Eheleute Eckhart und<br />

Anke Wortmann als Gesellschafter<br />

betrieben. Anke Wortmann stand<br />

der Einrichtung, die dem Bundesverband<br />

privater Anbieter sozialer<br />

Dienste e.V. angeschlossen ist, bis<br />

jetzt als Heimleiterin vor.<br />

Ziel der Umbauarbeiten seinerzeit<br />

war es, einerseits den hotelähnlichen<br />

Charakter mit einem<br />

Maximum an Service zu wahren,<br />

andererseits den Bewohnerinnen<br />

und Bewohnern des Hauses eine<br />

gemütliche Atmosphäre zu bieten,<br />

in der sie sich gut versorgt fühlten.<br />

Im Jahr 1993 wurde neu geplant<br />

und die alte Gastronomie des<br />

Meinberger Hof zu einer Pflegeeinrichtung<br />

umgebaut.<br />

Das war natürlich eine Herausforderung,<br />

denn die baulichen Nachteile<br />

wie enge Flure, kleiner Aufzug<br />

und kleine Zimmer mussten bewältigt<br />

werden, aber es war Familie<br />

Wortmann immer klar, um das Haus<br />

zukunftssicher zu machen sind<br />

Investitionen in die Zukunft nötig.<br />

Ein Architekturbüro aus Salzkotten<br />

wurde 2011 beratend hinzugezogen<br />

für Sanierungsarbeiten und einen<br />

Seniorenwohnsitz unter Führung von Anke Wortmann-Gerlach<br />

Tochter führt Meinberger Hof<br />

im Sinne der Eltern weiter<br />

Geschäftsführerin Anke Wortmann übergibt die Geschäftsführung an ihre Tochter Anke Wortmann-Gerlach.<br />

Neubau, der 2014 fertiggestellt war.<br />

„Das Leitbild unserer Einrichtung<br />

war immer, die Qualität unserer<br />

täglichen Arbeit zum Wohl unserer<br />

Bewohnerinnen und Bewohner<br />

zu sichern“, so Anke Wortmann.<br />

Das Konzept sei handlungsleitend<br />

für die Rahmenbedingungen und<br />

für die gemeinsame Arbeit der<br />

Gestaltung der Lebensführung des<br />

alten Menschen, auch die Mitar-<br />

Vanessa Stein übergibt ein Erinnerungsgeschenk von den Mitarbeitern<br />

an Anke Wortmann.<br />

beiter werden zur Orientierung<br />

und Planung einbezogen um die<br />

formulierten Ziele und Qualitätsansprüche<br />

zu erreichen, erklärt die<br />

bisherige Geschäftsführerin Anke<br />

Wortmann.<br />

Nun gibt sie das Zepter ab an ihre<br />

Tochter Anke Wortmann-Gerlach,<br />

und die wird den Seniorenwohnsitz<br />

ab sofort im Sinne ihrer Eltern<br />

führen.<br />

Zur Geschäftsübergabe waren die<br />

Mitarbeiter, sowie auch die ehemaligen<br />

Mitarbeiter, eingeladen.<br />

Der Musikverein Leopoldstal-<br />

Vinsebeck, war mit 30 Musikern zu<br />

dieser Geschäftsübergabe eingeladen<br />

und spielte zur großen Freude<br />

der Bewohnerinnen und Bewohner<br />

und der geladenen Gäste mit flotter<br />

Musik auf.<br />

PR<br />

Der Musikverein Leopoldstal-Vinsebeck unterhält vom Busbahnhof die<br />

Bewohner vom Seniorenwohnsitz Meinberger Hof mit beschwingten<br />

Melodien.<br />

Bundesliga-Handballerinnen<br />

kommen nach Horn<br />

Handballtraining<br />

im Sand<br />

Die 1. Bundesliga-Mannschaft der HSG Blomberg Lippe wird Dienstag,<br />

7. Juli von 16 bis 18 Uhr auf dem Beachplatz des TC Blau-Weiß Horn trainieren.<br />

Im Rahmen der Saisonvorbereitung nutzt der heimische Bundesligist<br />

die erweiterten Möglichkeiten draußen auf dem Beachfeld. Nachdem die<br />

<strong>Stadt</strong> Blomberg die Sporthallen für einen kontaktlosen Sport geöffnet hat<br />

und die Regeln etwas gelockert hat, hat die HSG Anfang 2. Juni wieder<br />

einen jedoch eingeschränkten Trainingsbetrieb für alle Mannschaften ab<br />

der D-Jugend in der Sporthalle BUI aufgenommen. Dieser Plan des Deutschen<br />

Handballbundes empfiehlt hier ein handballspezifisches Training<br />

ohne Zweikämpfe in Kleingruppen. Darüber hinaus wird das Training<br />

selbstverständlich nur unter Beachtung strenger Hygiene- und Abstandsregeln<br />

durchführbar sein, über welche alle Teilnehmer im Vorfeld durch<br />

die Trainer aufgeklärt werden müssen. Für alle jüngeren Handballer ist bis<br />

zu den Sommerferien vorerst weiterhin ein Outdoor-Training vorgesehen.<br />

Außerhalb der Halle kann mit Kontakt trainiert werden, so dass die<br />

Bundesliga-Mannschaft im Rahmen der Saisonvorbereitung nun nach Horn<br />

kommen wird. Die Spielerin Laura Rüffieux hatte ihren Trainer Steffen Birkner<br />

auf dieses Angebot aufmerksam gemacht. Das Training ist öffentlich,<br />

natürlich unter Beachtung der geltenden Abstandsregeln. Jeder Zuschauer<br />

muss lediglich seine Kontaktdaten für eine eventuelle Rückverfolgbarkeit<br />

hinterlassen. Jeder Verein, jede Mannschaft oder Gruppe kann die Beachtennisanlage<br />

des TV BW Horn nutzen kann. Die Platzmiete beläuft sich<br />

auf lediglich fünf Euro pro Stunde. Gerade in den Zeiten, bei denen oftmals<br />

keine reguläre Saisonvorbereitung stattfinden kann, weil die Sporthallen<br />

nicht genutzt werden können, ist das eine tolle Alternative für verschiedene<br />

Sportarten, die beispielsweise auch schon von den Volleyballern des TSV<br />

Leopoldstal und den Handballern des TV HBM genutzt wird, erzählt Anna<br />

Schäfer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des TC BW Horn. Auf dem<br />

Feld kann Beachsoccer, Beachhandball, Beachvolleyball und Beachtennis<br />

gespielt werden. Alle Informationen zur Buchung finden sich auf unserer<br />

Homepage www.tc-bw-horn.de.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 13<br />

25 Jahre Förderverein Freibad Bad Meinberg: Corona verhindert Feier / Öffnung am 8. Juli geplant<br />

Gefeiert wird im nächsten Jahr<br />

Der Förderverein des Bad Meinberger<br />

Waldbades blickt in diesem<br />

Jahr auf sein 25-jähriges Jubiläum<br />

zurück. Er zeichnet heute noch für<br />

ein Freibad verantwortlich, das 1935<br />

von der damaligen Badeverwaltung<br />

gebaut wurde. In der Schrift „1000<br />

Jahre Bad Meinberg“ wird es als<br />

landschaftliches Kleinod mit „Modernisierungsbedarf“<br />

beschrieben.<br />

In den 50-er Jahren drohte aufgrund<br />

baulicher Unzulänglichkeiten die<br />

Schließung und diese wurde dann<br />

in den Jahren 1958 und 1959 leider<br />

auch Realität. In einem Bericht von<br />

Februar 1959 hieß es: „Das Staatsbad<br />

Meinberg verfügt zur Zeit über eine<br />

Badeanlage, für die die Bezeichnung<br />

„Bad“ im heutigen Sinne nur in<br />

beschränktem Umfang anwendbar<br />

ist“. Die vorhandenen Becken,<br />

einfache Erdvertiefungen, mit 45<br />

Grad geneigten, unbefestigten Böschungen,<br />

stauen die Wasserführung<br />

eines Bachlaufes auf und erfüllten<br />

günstigstenfalls die Funktion eines<br />

Stauwerks für Feuerlöschzwecke.<br />

Die Anlage war veraltet, primitiv,<br />

unzureichend und für Badezwecke<br />

in keiner Weise geeignet.<br />

In der paradoxen Situation, ein<br />

Staatsbad ohne Bad zu sein, beschloss<br />

der damals noch selbständige<br />

Gemeinderat von Bad Meinberg den<br />

Bau einer neuzeitlichen Badeanlage.<br />

Im November wurde die Schlussabrechnung<br />

für das gelungene Projekt<br />

vorgelegt. Ein neues Kapitel in der<br />

Freibadgeschichte von Bad Meinberg<br />

wurde dann in der zweiten Hälfte<br />

der neunziger Jahre aufgeschlagen.<br />

Zwischenzeitlich hatte eine Kommunalreform<br />

stattgefunden und das<br />

Bad Meinberger Bad gehört nun der<br />

<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg. Viele<br />

Kommunen, darunter auch Horn-Bad<br />

Meinberg, mussten aufgrund der<br />

angespannten Haushaltslage öffentliche<br />

Leistungen einschränken. Im<br />

Zug dieser Sparmaßnamen standen<br />

die Freibäder Bad Meinberg und<br />

Belle zur Disposition.<br />

„Förderverein Freibad<br />

Bad Meinberg“<br />

gegründet<br />

Die <strong>Stadt</strong> entschied sich nach temperamentvollen<br />

Diskussionen im<br />

Rat für die Erhaltung eines einzigen<br />

öffentlichen Freibades. Übrig blieb<br />

das Eggebad im <strong>Stadt</strong>teil Horn,<br />

das gründlich modernisiert werden<br />

musste. Die Bad Meinberger Bevölkerung<br />

wollte den Verlust des Bades<br />

jedoch nicht einfach hinnehmen.<br />

In einem Initiativkreis diskutierte<br />

man damals viele Alternativen. Im<br />

Jahr 1995 wurde der „Förderverein<br />

Freibad Bad Meinberg“ gegründet.<br />

Bereits im April 1996 übernahm der<br />

noch junge Verein die Trägerschaft<br />

für das Freibad Bad Meinberg.<br />

Da zahlreichen Bad Meinbergern<br />

Der aktuelle Vorstand des Freibadvereins Bad Meinberg (v.l.) Peter Radszuweit (1. Vorsitzender), Dirk<br />

Hennemann (1. stellv. Vorsitzender), Britta Stolp (1. Schatzmeisterin), Silke Krüger (1. Schriftführerin),<br />

Jörn Klare (Beisitzer) und Patrick Köhler (2. stellv. Vorsitzender).<br />

der Erhalt des herrlich gelegenen<br />

Freibades am Herzen lag, zählte der<br />

Förderverein im November 1995<br />

bereits 270 Mitglieder. Durch deren<br />

Mitgliedsbeiträge hatte der Verein<br />

eine feste jährliche Einnahme von<br />

rund 7.500 D-Mark. Durch Spenden,<br />

zinsloses Darlehen eines Vereinsmitgliedes,<br />

Veranstaltungen, wie das<br />

Sommerfest, verfügte der Verein<br />

Ende 1996 über rund 82.000 D-Mark.<br />

In der Jahreshauptversammlung im<br />

Oktober 1995 wurde beschlossen, die<br />

Trägerschaft für das Bad zum 1. Mai<br />

1996 zu übernehmen. Damit ging die<br />

Verantwortung für das Freibad in<br />

Bad Meinberg auf den gegründeten<br />

Förderverein über.<br />

Der Vorstand des Fördervereins bestand<br />

damals aus dem Vorsitzenden<br />

Professor Dr. Lothar Albertin, Klaus<br />

Sabokat, sowie Pfarrer Gerhard Hille<br />

und die bemühten sich, das marode<br />

Bad wieder auf „Vordermann“ zu<br />

bringen. Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

investierte nicht mehr in die<br />

Freibäder Bad Meinberg und Belle.<br />

Folglich mussten die Mitglieder<br />

des Fördervereins Bad Meinberg<br />

zahlreiche ehrenamtliche Arbeitsstunden<br />

leisten, um das Bad für den<br />

Badebetrieb offen zu halten. Allein<br />

in den Jahren 1998 und 1999 wurde<br />

in rund 2.500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden<br />

das komplette marode<br />

Rohrleitungssystem neu verlegt. Bei<br />

diesen Arbeiten war der Vorstand mit<br />

Klaus Hagemeier, Friedel Günther,<br />

Frank Bischoff und Dirk Hennemann<br />

federführend. Auch die defekte Technik<br />

mußte erneuert werden, hierdurch<br />

wurde der Wasserverbrauch nahezu<br />

halbiert und die Wasserqualität für<br />

die Zukunft gesichert. Auch diese<br />

Arbeiten erledigten Klaus Hagemeier<br />

und Dirk Hennemann ehrenamtlich.<br />

Die für die Modernisierung anfallen-<br />

den Materialkosten zahlte der Verein<br />

aus dem eigenen Budget.<br />

Längste Freibad-<br />

Rutsche in Lippe<br />

Seitens der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

wurden nur die Kosten für das<br />

Frisch- sowie das Abwasser getragen.<br />

Auch heute, 25 Jahre später, stellt<br />

sich der „Förderverein Freibad Bad<br />

Meinberg e.V.“ noch seiner Verantwortung.<br />

Viel hat sich in den letzten<br />

Jahren getan.<br />

Ein Highlight war der Kauf der 63<br />

Meter langen Rutsche, die längste<br />

Freibad-Rutsche in Lippe. Diese<br />

Rutsche wurde seinerzeit von der<br />

Firma Rubart von Rostock zum<br />

Waldbad transportiert.<br />

Günter Hagemeier hat den Förderverein<br />

seinerzeit beratend und<br />

tatkräftig bei dem Aufstellen der<br />

Wasserrutsche unterstützt.<br />

Heute ist diese Rutsche die Attraktion<br />

des Bad Meinberger Waldbades.<br />

Im letzten Jahr wurde das Bad<br />

von einem schrecklichen Unwetter<br />

heimgesucht.<br />

Kurz vor der Eröffnung hatte sich<br />

eine Schlammlawine gebildet, die<br />

sich durch das Freibad zog. Dank<br />

tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung,<br />

der Feuerwehr und der <strong>Stadt</strong><br />

konnte das Freibad zwei Wochen später<br />

öffnen. In diesem Jahr verursacht<br />

die Corona-Pandemie Probleme und<br />

verursacht die späte Öffnung des<br />

Bad Meinberger Waldbades. Der<br />

Vorstand des Fördervereins freut sich<br />

dennoch, dass das Freibad trotz aller<br />

Widrigkeiten, in diesem Jahr ab 8.<br />

Juli öffnen kann.<br />

PR<br />

Diese Schlammlawine im Mai 2019 verwüstete das Freibad.<br />

Noch ein letzter Anstrich im Schwimmerbecken, danach wird das<br />

Wasser eingelassen.<br />

Foto: Peter Radszuweit


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 14<br />

Diana Ammer (52) will in Horn-Bad Meinberg Bürgermeisterin werden<br />

Ich hore auf meine innere Stimme<br />

Sie sorgt für eine faustdicke Überraschung:<br />

Diana Ammer (52) von der<br />

Partei „Die Linken“ tritt bei den Bürgermeisterwahlen<br />

am 13. September<br />

2020 als Bürgermeisterkandidatin an.<br />

Sie ist neben Dieter Krüger (SPD),<br />

Heinz Blome (parteilos, unterstützt<br />

von CDU und FDP), Rüdiger Krentz<br />

(parteilos) und Frank Kuhlmann<br />

(Bürgerbündnis) der fünfte Kandidat<br />

auf die Nachfolge von Stefan Rother,<br />

der aus gesundheitlichen Gründen<br />

nicht nochmal antritt. Ihr Selbstverständnis:<br />

Ein Bürgermeister ist erster<br />

Diener und nicht erster Herr.<br />

Eine spontane Idee<br />

Ein warmer Sommertag auf der<br />

Terrasse von Diana Ammer in der<br />

Wiesenstraße. Der naturnahe Garten<br />

hat eine überraschende Pflanzenvielfalt<br />

und ist ein bunter Lebensraum<br />

für Mensch und Tier. „Dies ist mein<br />

Refugium, hier schöpft meine Familie<br />

viel Kraft“, sagt die gelernte<br />

Erzieherin, Diakonin und Gemeindepädagogin<br />

entspannt bei einem<br />

kühlen Glas Wasser. Ja, die Idee zur<br />

Kandidatur kam doch recht spontan.<br />

Ihre Parteikollegen von der Partei<br />

„Die Linken“ regten eine Kandidatur<br />

an, so die Mutter von vier Kindern<br />

(26, 23, 18 und 12 Jahre). Und sie<br />

sagte „Ja“.<br />

Ammers sind<br />

Pflegeeltern<br />

Wer ihre Beweggründe kennen<br />

lernen will, muss Diana Ammer<br />

kennenlernen. Aus ärmlichen Verhältnissen<br />

in Bad Arolsen (Nordhessen)<br />

stammend, hat sie sich vor<br />

zwölf Jahren mit ihrem Mann Volker<br />

Ammer dazu entschlossen, ein zwei<br />

Wochen altes Pflegekind in die Familie<br />

aufzunehmen. Unter dem Dach<br />

der „Westfälischen Pflegefamilien“<br />

ist sie und ihre Familie für den Jungen<br />

da, 24 Stunden am Tag, sieben Tage<br />

die Woche. Das lernbehinderte Kind<br />

wurde noch vor der Geburt durch den<br />

Alkoholkonsum der leiblichen Mutter<br />

schwer geschädigt. „Alkohol ist<br />

ein Nervengift“, sagt Diana Ammer,<br />

„das noch im Mutterleib zu schweren<br />

Hirnschäden führt“. Der Säugling<br />

wurde in die Familie aufgenommen<br />

und die Vormundschaft wurde an<br />

die Ammers übertragen. Er ist Teil<br />

der Familie, „er ist mein Sohn“, sagt<br />

Diana Ammer.<br />

Glaube und<br />

Gerechtigkeitssinn<br />

Ein Ideal für die Politikerin und<br />

Pflegemutter ist das „Urchristentum“,<br />

in dem das Einbringen alles<br />

Eigentums und Teilen der Erlöse mit<br />

den Bedürftigen gepflegt wird. Als<br />

evangelische Christin und Tochter<br />

aus armen Verhältnissen hat sie<br />

immer die Frage nach Gerechtigkeit<br />

geprägt. So setzt sie sich seit vielen<br />

Jahren für gleiche Bildungs-Chancen<br />

für Kinder ein, ungeachtet der Herkunft<br />

und des Geldbeutels der Eltern.<br />

2009 hat sie den <strong>Stadt</strong>verband der<br />

Partei „Die Linken“ in Horn-Bad<br />

Meinberg gegründet und sitzt seitdem<br />

für die Partei im <strong>Stadt</strong>rat.<br />

Schul- und Sozialpolitik sind ihre<br />

Themenfelder. Damals beschäftigte<br />

sich Diana Ammer auch mit der<br />

Schullandschaft Horn-Bad Meinbergs<br />

und sah Defizite. „Ich liebe<br />

Kinder und wollte mitgestalten“,<br />

sagt sie zu ihren Beweggründen,<br />

„und ich wollte dafür sorgen, dass<br />

wir vernünftige Schulen haben,<br />

also gerechte Bildungschancen für<br />

die Kinder“. Sich selbst bezeichnet<br />

sie eher als Gefühlsmensch, der auf<br />

sein Inneres hört. Auf ihre Chancen<br />

befragt, bleibt sie Realist. Bei den<br />

Kommunalwahlen 2014 bekam sie<br />

im Wahllokal <strong>Stadt</strong>haus nur 18 Stimmen,<br />

weit hinter Patrick Pauleikhoff<br />

(CDU) mit 167 Stimmen. Insgesamt<br />

bekamen die Linken damals 409<br />

Stimmen und lagen mit 5,54 Prozent<br />

leicht über dem Landesdurchschnitt<br />

der Partei mit 4,7 Prozent. Eine Wahl<br />

als Bürgermeisterin wäre also auf<br />

jeden Fall eine große Überraschung.<br />

Ihr Mann würde dann die häuslichen<br />

Pflichten übernehmen. „Ich möchte<br />

Themen besetzen und den vier Herren<br />

(gemeint sind die vier männlichen<br />

Bürgermeisterkandidaten) auf den<br />

Zahn fühlen“, sagt sie und krault die<br />

Hundedame Mira, ein Elo, gezüchtet<br />

auf Charakter und Gesundheit. Mira<br />

ist ein Therapiehund für ihr Pflegekind.<br />

Und dann ist da noch ihr großes<br />

Hobby: Pandura, die Haflingerstute,<br />

die auch als Therapiepferd für das<br />

Pflegekind dient.<br />

„Krentz sieht nur<br />

Zahlen“<br />

Den größten Unterschied in der<br />

Beurteilung von Problemen und<br />

Lösungen sieht sie in Rüdiger Krentz<br />

(parteilos), dem Wirtschaftsförderer<br />

der <strong>Stadt</strong>, der sich als erster als Bürgermeister<br />

bewarb.<br />

„Wir müssen die Menschen sehen<br />

und nicht die Zahlen“, sagt sie und<br />

prangert Amazon als Arbeitgeber an,<br />

der ihrer Meinung nach zu niedrig<br />

bezahle, so dass die öffentliche Hand<br />

den Lohn aufstocken müsse. In der<br />

Folge würden Amazon-Mitarbeiter<br />

in die Altersarmut rutschen. Krentz<br />

sieht es Erfolg an, arbeitslose Menschen<br />

wieder in den Arbeitsmarkt<br />

zu führen.<br />

Diese Einschätzung nennt sie realitätsfremd<br />

und naiv. „Er vertritt nur<br />

die Interessen von einigen Wenigen“,<br />

so ihre Kritik.<br />

Entspannt im Garten: Als einzige Frau tritt Diana Ammer (52) bei<br />

den Bürgermeisterwahlen an.<br />

Foto: Manfred Hütte<br />

Wenn Amazon hingegen Steuern<br />

und vernünftige Löhne zahlen würde,<br />

dann würde sie die Ansiedlung unterstützen.<br />

Trotzdem würde sie sich<br />

eher über die Ansiedlung anderer<br />

Unternehmen freuen.<br />

„Ich bin gegen einen „roten Teppich“<br />

für Amazon“, so die Linken-<br />

Politikerin. Auch eine Anbindung an<br />

den ÖPNV und ein Busshuttleservice<br />

sollte von Amazon gezahlt werden.<br />

Mehr verbindet sie mit den anderen<br />

Kandidaten, allerdings habe sie auch<br />

da Fragen.<br />

Deshalb wünscht sie sich eine Podiumsdiskussion,<br />

damit sich die Bürger<br />

selbst ein Bild der Kandidaten verschaffen<br />

können. Und sie überrascht<br />

mit einer Aussage: „Im Kern bin ich<br />

Sozialdemokratin.“ Vom Amtsinhaber,<br />

den sie selber mitgetragen hat,<br />

zeigte sie sich enttäuscht.<br />

Eine Nummer kleiner<br />

Das Fachmarktzentrum an der<br />

Kampstraße hält sie für überdimensioniert.<br />

Gegen einen Aldi<br />

oder Edeka alleine hätte sie nichts<br />

einzuwenden, die Ansammlung in<br />

einem Fachmarktzentrum allerdings<br />

sei ein „Frequenznehmer“<br />

für die Innenstadt. Dann prangert<br />

sie eine Wohnraumvernichtung und<br />

eine starke Verkehrs- und Lärmbelastung<br />

der Anlieger an. In Horn<br />

will sie sich für die Frühförderung<br />

kleiner Kinder einsetzen, nicht nur<br />

für die mit Migrationshintergrund.<br />

Und da sind wir wieder beim Thema<br />

Gerechtigkeit. Horn als Ort mit<br />

hohem Migrantenanteil braucht<br />

mehr Kitaplätze. Deshalb will Diana<br />

Ammer einen neuen Kindergarten<br />

in der Innenstadt.<br />

M.H.<br />

Stempel der selbstständigen Gemeinden vor der Gebietsreform 1970<br />

gibt es im Burgmuseum zu sehen.<br />

Hinweise, Fotos und Erzählungen an den<br />

Heimatverein Horn<br />

Bad Meinberg-Horn<br />

oder andersherum?<br />

Als Objekt des Monats zeigt das Burgmuseum Horn zu „50 Jahre Kommunale<br />

Gebietsreform „Stempel der selbstständigen Gemeinden vor der<br />

Gebietsreform 1970. Der Name der Gemeinde: Bad Meinberg oder Horn<br />

„first“? Ein brisantes Detail aus dieser Zeit zeigen Stempel, wonach der<br />

Name Bad Meinberg-Horn, als <strong>Stadt</strong> festgelegt wurde. Es existiert sogar<br />

ein Stempel der Realschule Bad Meinberg-Horn, Briefköpfe mit dieser<br />

Namengebung waren ebenso schon gedruckt. Im Gesetz des Landtages<br />

vom 2. Dezember 1969 hieß es: Die Gemeinde erhält den Namen Bad<br />

Meinberg-Horn und führt den Namen „<strong>Stadt</strong>“. In der Sitzung des Rates<br />

der <strong>Stadt</strong> vom 14. Juli 1970, votierten nach vielstimmigem Bürgerprotest,<br />

von 31 <strong>Stadt</strong>verordneten 19 für den Namen Horn-Bad Meinberg, 12 für<br />

Bad Meinberg-Horn, bei einer Enthaltung. Die Landesregierung folgte<br />

am 6. August 1970 dem ureigenen Recht des neugewählten <strong>Stadt</strong>rates<br />

nach verbindlicher Namensgebung. Damit stand endgültig fest: Die neue<br />

Großgemeinde hieß nun Horn-Bad Meinberg: aus dem Zusammenschluss<br />

der <strong>Stadt</strong> Horn mit den Gemeinden Belle und Billerbeck, vormals Amt<br />

Schieder, Wilberg, vormals Amt Schönemark, Bellenberg, Fromhausen,<br />

Heesten, Holzhausen-Externsteine, Leopoldstal, Bad Meinberg, Schmedissen,<br />

vormals Amt Detmold-Land, Vahlhausen bei Horn, Veldrom und<br />

Wehren, Fissenknick sowie die Gemeinde Kempen-Feldrom, vormals Amt<br />

Steinheim Kreis Höxter. Wer kennt noch die Namen der Ortsbürgermeister?<br />

Wer weiß Geschichten zu erzählen? Der Heimatverein Horn e.V. freut sich<br />

über Hinweise, Fotos und Erzählungen. Kontakt: www.heimatverein-horn.<br />

de, oder Telefon: 05234- 98545 oder 05234-3354.<br />

-Anzeige-<br />

Noch 802 offene Ausbildungsstellen für 2020 bei<br />

der Agentur für Arbeit Detmold gemeldet<br />

Endspurt<br />

zur Ausbildung 2020<br />

– Berufsberatung<br />

unterstützt<br />

Auch in Corona-Zeiten bleibt die Ausbildung wichtiger Faktor und<br />

Standbein der lippischen Wirtschaft. Viele lippische Unternehmen<br />

verhalten sich hinsichtlich der Einstellungen derzeit noch abwartend<br />

und viele junge Menschen fragen sich: Lohnt sich eine Bewerbung<br />

in diesen Zeiten überhaupt noch? „Ja“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />

der Agentur für Arbeit, Heinz Thiele. „Derzeit sind<br />

noch 802 offene Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit Detmold<br />

gemeldet. Eine Bewerbung lohnt sich also in jedem Fall. Ich kann nur<br />

an alle jungen Menschen, die derzeit noch keine Perspektive haben,<br />

appellieren, sich bei den Kolleginnen und Kollegen der Berufsberatung<br />

zu melden.“ Offene Stellen gibt es unter anderem noch im Hotel- und<br />

Gaststättenbereich, im Einzelhandel, als Anlagenmechaniker/-in,<br />

Bankkaufmann/-frau, Elektroniker/-in, im Gesundheitsbereich usw.<br />

Das Angebot ist bunt gemischt und hat für Jeden noch etwas zu bieten.<br />

Aber auch diejenigen, die sich bei ihrer Berufs- oder Studienwahl<br />

noch unsicher sind oder auch erst für das kommende Ausbildungsjahr<br />

2021 Unterstützung suchen, bietet die Berufsberatung bereits jetzt<br />

umfassende Beratungsangebote an. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater<br />

unterstützen und informieren via Telefon und helfen dabei,<br />

einen passenden Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden.<br />

Die Berufsberaterinnen und Berater sind täglich unter Detmold.<br />

Berufsberatung@arbeitsagentur.de zu erreichen, um individuelle telefonische<br />

Beratungstermine zu vereinbaren. Aber auch unser breites<br />

Spektrum an Onlineangeboten unter www.arbeitsagentur.de/bildung<br />

bietet viele Informationen zur Berufswahl, Studium und Ausbildung.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 15<br />

Neue Fassaden für Brunnentempel und Kurgastzentrum<br />

Neustart für Bad Meinberger<br />

Wahrzeichen<br />

In der Zeit vom 6. bis 26. Juli<br />

2020 können wegen der Sommerferien<br />

keine Termine mit der<br />

<strong>Stadt</strong>bücherei Julie Hirschfeld<br />

ausgemacht werden.<br />

Etwas Zeit ist noch, im Online-<br />

Katalog (https://horn-badmeinberg.bibliotheken-in-owl.de)<br />

aus<br />

Bestand mit aktuellen Bestsellern,<br />

frisch eingetroffenen Krimis,<br />

Liebesromanen, Reiseführern,<br />

beliebten Kinderbüchern, Filmen,<br />

Sommerferien der <strong>Stadt</strong>bücherei Julie Hirschfeld<br />

Onleihe bleibt geöffnet<br />

Hörbüchern und vielem mehr Interessantes<br />

auszusuchen und bei der<br />

<strong>Stadt</strong>bücherei zu bestellen. Zum<br />

ausgemachten Termin werden die<br />

Medien für Sie bereitgestellt. Wie<br />

immer geöffnet bleibt die Onleihe<br />

(www.owl.onleihe.de), in der sich<br />

36 ostwestfälischen Bibliotheken<br />

zusammengefunden haben. In der<br />

Onleihe können ca. 30.000 unterschiedliche<br />

eBooks aller Sparten,<br />

über 60 ePaper und eMagazines,<br />

Ausschuss entscheidet über Verzicht und Hilfe<br />

über 400 eVideos und über 5000<br />

eAudios heruntergeladen werden.<br />

Termine mit der <strong>Stadt</strong>bücherei<br />

Julie Hirschfeld (Mittelstr. 67<br />

im <strong>Stadt</strong>teil Horn, stadtbuecherei@horn-badmeinberg.de,<br />

Tel.:<br />

05234/201229) können zu folgenden<br />

Zeiten vereinbart werden:<br />

Dienstag: 9-12:30 und 14-17 Uhr,<br />

Mittwoch: 9-13 Uhr, Donnerstag:<br />

14-18 Uhr und Freitag: 9-13 und<br />

13:30-15 Uhr.<br />

Eltern sparen Geld, Tafeln bekommen Geld<br />

Nachdem im März noch die Beträge<br />

für die Offenen Ganztagsschulen<br />

von den Eltern eingezogen wurden,<br />

beschloss der zuständige Ausschuss<br />

jetzt eine elternfreundliche Regelung:<br />

Für April und Mai soll ganz auf<br />

die Berechnung verzichtet werden,<br />

für den Juni zur Hälfte. Auch der Juli<br />

wird nicht berechnet, denn da ruht der<br />

Betrieb für drei Wechsel durch den<br />

Wechsel des Trägers. Wie bekannt,<br />

wird die Stiftung St. Elisabeth die<br />

AWO als Träger ablösen.<br />

Auch die Tafeln in Horn und Bad<br />

Meinberg werden bedacht. Der<br />

Ausschuss ergänzte einen SPD-<br />

Antrag und stellt den Tafeln 5.000<br />

Euro zur Verfügung, wenn sie der<br />

Verwaltung den Bedarf glaubhaft<br />

machen können. Der Betrag wird<br />

unter den Tafeln aufgeteilt. M.H.<br />

Ludmilla Gutjahr, Geschäftsführerin der „GesUndTourismus“, und Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher<br />

des Landesverbandes Lippe, freuen sich über den renovierten Bad Meinberger Brunnentempel und das<br />

im neuen Glanz erstrahlende Kurgastzentrum.<br />

Foto: Peter Radszuweit<br />

Er ist das Wahrzeichen des Kurortes<br />

Bad Meinberg und zugleich das<br />

Herzstück im Historischen Kurpark,<br />

der Brunnentempel aus dem Jahr<br />

1842. Seit einigen Wochen erstrahlt<br />

er nun im neuen Glanz und mit ihm<br />

auch das daneben liegende 1986<br />

fertiggestellte Kurgastzentrum. Die<br />

GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg<br />

GmbH und der Landesverband<br />

Lippe haben gemeinsam investiert<br />

und die Fassaden erneuern lassen.<br />

Ludmilla Gutjahr, Geschäftsführerin<br />

der GesUndTourismus Horn-Bad<br />

Meinberg GmbH, hatte Ende letzten<br />

Jahres die Initiative ergriffen. Beide<br />

Gebäude waren mittlerweile in einem<br />

schlechten Zustand, es gab Risse im<br />

Mauerwerk, der Putz war an einigen<br />

Stellen abgefallen und teilweise<br />

waren die Backsteine freigelegt.<br />

„Der Gesamteindruck war keine<br />

gute Werbung für unseren Kurort“,<br />

sagte Ludmilla Gutjahr. Sie suchte<br />

den Kontakt zum Landesverband<br />

Lippe und man kam schnell überein<br />

zu handeln. Die Kosten, die laut Verbandsvorsteher<br />

Jörg Düning-Gast im<br />

niedrigen fünfstelligen Bereich lagen,<br />

teilte man sich.<br />

Eine örtliche Fachfirma reinigte im<br />

Frühjahr 2020 die Fassaden, entfernte<br />

Gewächsrückstände, nahm notwendige<br />

Abdeck- und Maurerarbeiten vor<br />

und sorgte für einen neuen Anstrich.<br />

„Wir bedanken uns bei Ludmilla<br />

Gutjahr für ihre Initiative und auch<br />

für die Planung und Betreuung dieser<br />

Maßnahme, sowie die Abstimmung<br />

mit der Denkmalschutzbehörde“,<br />

sagte Jörg Düning-Gast. „Das Ergebnis<br />

kann sich wirklich sehen lassen“,<br />

lobte der Verbandsvorsteher, „die<br />

Gebäude sind nun wieder das, was sie<br />

darstellen sollen, Aushängeschilder<br />

und Wahrzeichen des Kurortes“, fährt<br />

er fort. Auch Ludmilla Gutjahr zeigte<br />

sich sehr zufrieden und freute sich,<br />

dass die Arbeiten so zügig umgesetzt<br />

werden konnten. „Die neue Fassade<br />

des Kurgastzentrums kommt gerade<br />

passend zum Neustart“, freute sich<br />

die Geschäftsführerin der GesUnd-<br />

Tourismus GmbH.<br />

Bedingt durch die Maßnahmen<br />

der Corona-Pandemie, und der<br />

Schließung seit März, steige man<br />

nun wieder ins Kulturprogramm<br />

ein und biete wieder Vorträge und<br />

Konzerte im Kurpark und im Foyer<br />

des Kurgastzentrums an, informiert<br />

Ludmilla Gutjahr. Ab September wird<br />

es dann wieder größere Veranstaltungen<br />

geben, auch Kabarettabende<br />

und Konzerte die verschoben werden<br />

mussten, werden nachgeholt. Auch<br />

in die Garderoben im Kurgastzentrum<br />

sowie in die Theatertheke, hier<br />

wurde neue Technik erworben, hat<br />

die GesUndTourismus investiert, für<br />

den Historischen Kurpark gab es neue<br />

Bänke und Abfalleimer. PR


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 16<br />

Es blüht und summt…<br />

Wie hier in Bad Meinberg blüht und summt es am<br />

Straßenrand. Der Städtische Bauhof hat Grünstreifen<br />

in blühende Landschaften verwandelt. Der <strong>Stadt</strong>-<br />

<strong>Anzeiger</strong> dankt im Namen der Bürger.<br />

Entlassfeier der Sekundarschule Horn-Bad<br />

Meinberg im Kurtheater<br />

„Eine erfolgreiche<br />

Reise in Richtung<br />

Schulabschluss“<br />

Vielen Dank...<br />

Mike Alberti und Jessica Schultz-Friese (beide 10b) wurden für die<br />

besten Abschlusszeugnisse ausgezeichnet.<br />

77 Schülerinnen und Schüler nahmen bei der Entlassfeier der Sekundarschule<br />

Horn-Bad Meinberg ihre Abschlusszeugnisse in Empfang. Schulleiterin<br />

Dr. Heike Delker überreichte gemeinsam mit den Klassenlehrerinnen Sabine<br />

Schröder, Ronja Schlingheider, Nadine Vatterott, Kathrin Münstermann<br />

und Inga Strodtmann die Abschlusszeugnisse im Beisein der Eltern unter<br />

Corona-Bedingungen an die Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs.<br />

Die Abschlussfeier stand unter dem Motto „Flugreise in Richtung<br />

Schulabschluss“.<br />

Zu Beginn spielte der Lehrer Philipp Brüggemeier passend zum Motto<br />

„Über den Wolken“.<br />

Humorvoll erinnerten die Klassenleitungsteams als Stewardessen der<br />

„Airline SekHBM“ in einem Video an die besonderen Hygienemaßnahmen<br />

bei der Abschlussveranstaltung zur derzeitigen Corona-Pandemie. „Die<br />

Reise in Richtung Schulabschluss war mit Turbulenzen, aber auch mit<br />

ruhigen Phasen verbunden.<br />

Und am Ende habt ihr alle euer Ziel erfolgreich erreicht“, so Dr. Delker,<br />

die die Schülerinnen und Schüler für ihr Engagement im Schulleben und die<br />

Abschlusszeugnisse lobte. Insgesamt erreichten 31 von 77 Abschlussschülern<br />

den FOR-Q, der die Zugangsberechtigung zur gymnasialen Oberstufe<br />

ermöglicht. Mike Alberti und Jessica Schultz-Friese (beide 10b) wurden<br />

mit Buchpreisen der Schule für die beiden besten Abschlusszeugnisse<br />

ausgezeichnet.<br />

Weitere Auszeichnungen für besondere schulischen Leistungen erhielten<br />

Hendrik Bornefeld, Michelle Ressmann (beide 10a), Stella Drews und<br />

Gracia Kroll (beide 10c).


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 17<br />

Weil Inhalte den Unterschied machen!<br />

Unsere Agenda<br />

für Horn-Bad Meinberg<br />

Horn-<br />

Bad Meinberg<br />

G E M E I N S A M<br />

NACH VORNE!<br />

Die CDU Horn-Bad Meinberg stellt in<br />

Auszügen ihr Wahlprogramm für die<br />

Wahlperiode 2020-25 vor.<br />

<strong>Stadt</strong>verwaltung: Serviceorientiert,<br />

transparent, dialogisch<br />

Wir fordern einen transparenten Austausch zwischen<br />

Verwaltung und Bürgerschaft in Form eines Newsletters,<br />

der nach individuellen Kriterien definiert und<br />

sicherstellt, dass Sie über alles direkt von der <strong>Stadt</strong><br />

informiert werden. Und zwar so frühzeitig, dass Sie<br />

darauf Einfluss nehmen können.<br />

Wir setzen uns für eine Ausweitung der Kapazitäten<br />

des Ordnungsamtes ein. Mehr noch als bisher muss<br />

das Ordnungs- und Sicherheitsempfinden sichergestellt<br />

werden. Ihren persönlichen Beitrag zum<br />

positiven Erscheinungsbild der <strong>Stadt</strong> erkennen wir an<br />

und setzen uns für finanzielle Zuschüsse ein.<br />

Natur, Umwelt und Gesundheit<br />

Wir stehen für ein gezieltes Engagement zur<br />

Regeneration unserer Wälder und zur Sicherung von<br />

Naturschutzgebieten sowie Flächen der Landwirtschaft.<br />

Für unseren <strong>Stadt</strong>wald machen wir uns<br />

besonders stark und begleiten mit unserem<br />

<strong>Stadt</strong>förster einen Waldumbau, der unseren Forst als<br />

Erholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor für die<br />

Zukunft fit machen soll.<br />

.<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung, Verkehrswege und<br />

Gebäudeinfrastruktur<br />

Wir werden dazu beitragen, dass die <strong>Stadt</strong>planung<br />

künftig in einem Generationendialog entwickelt wird,<br />

der die Weichen für eine behutsame Weiterentwicklung<br />

des städtischen Wohnraums und der<br />

Verkehrswege stellt. Die Ausweisung weiterer<br />

Industrie- und Gewerbeflächen bei gleichzeitiger<br />

Wahrung unversiegelter Grünflächen ist dabei unser<br />

wichtigstes Ziel.<br />

des (nicht) motorisierten Individualverkehrs bei<br />

gleichzeitigem Auf- und Ausbau eines realistischen<br />

öffentlichen Verkehrsangebots mit Ladestellen für<br />

alternative Antriebe. Tourismus heißt für uns, sich<br />

künftig zuerst zu fragen, was getan werden muss,<br />

damit sich die Bürgerinnen und Bürger wohl fühlen,<br />

denn das wird auch Gästen gefallen.<br />

Details, weiterführende Forderungen und<br />

eine Leistungsbilanz der laufenden<br />

Wahlperiode finden Sie in unserem<br />

u m f a s s e n d e n Wa h l p r o g r a m m a u f<br />

www.cdu-hbm.de, das Ihnen auf Nachfrage<br />

auch sehr gerne persönlich überreicht oder<br />

in den Briefkasten geworfen wird!<br />

Wohnen, Leben und Arbeiten<br />

Wir machen uns dafür stark, dass die Lebenswirklichkeit<br />

aller <strong>Stadt</strong>teile gleichwertig berücksichtigt<br />

wird. Um unsere <strong>Stadt</strong> für die Zukunft vorzubereiten,<br />

bedarf es stadtteil-spezifischer Investitionen in unsere<br />

Infrastruktur. Zeitgemäßer und bezahlbarer Wohnraum,<br />

ein stabiles Netz und eine gute medizinische<br />

Versorgung stehen stellvertretend für eine notwendige<br />

Modernisierung.<br />

Digitalisierung, Mobilität und Tourismus<br />

Wir setzen uns für eine 100%ige Netzanbindung und<br />

-abdeckung mit zeitgemäßen Übertragungsraten in<br />

jedem Wohn- und Arbeitshaus der <strong>Stadt</strong> ein. Mobilität<br />

bedeutet für uns eine angemessene Wertschätzung<br />

Kontakt:<br />

info@cdu-hbm.de<br />

facebook.com/cduhbm<br />

instagram.com/cduhbm<br />

Fotos: Peter Wehowsky<br />

Bildung, Schule und Soziales<br />

Wir treten dafür an, dass zusammenhängende<br />

Perspektiven im Sinne einer Bildungslandschaft Horn-<br />

Bad Meinberg in den Blick genommen werden. All<br />

diejenigen Menschen, die sich in unserer <strong>Stadt</strong> für die<br />

Bildung von sehr jungen, jungen, älteren und sehr<br />

alten Menschen kümmern, sollen nach unserem<br />

Willen in Zukunft mehr Mitspracherecht haben, als<br />

dies bisher der Fall ist.<br />

Sport, Freizeit und Ehrenamt<br />

Wir wollen den Sanierungsstau der hiesigen Sportstätten<br />

überwinden, Kernstätten definieren und diese<br />

auf den neuesten Stand bringen. Ehrenämtler sollen<br />

ein festes Gremium und einen eigenen Mittelpool in<br />

der <strong>Stadt</strong>politik erhalten, um schneller und flexibler<br />

agieren zu können.<br />

Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit<br />

Gemeinsam mit Corona-Abstand<br />

Treppe hintere Reihe v.l.: Dagmar Seifert (Grundschule Belle), Michael Ruttner (Rathaus Horn), Dr. Alexander Martin (Mensa<br />

Schulzentrum Horn), Patrick Pauleikhoff (<strong>Stadt</strong>haus (Bücherei), Coskun Ünal (Turmschule), Faysal Dogan (AWO Kindertagesstätte),<br />

Stephan Möller (Zentrum ev.-ref. Kirche Moorlage, Gemeindehaus Bellenberg), Gunter Schmidt (Ev. Kindergarten Bad Meinberg)<br />

Vordere Reihe v.l.: Lore Patze (Grundschule Bad Meinberg I), Wilfried Wächter (Grundschule Bad Meinberg II, Versicherungsdienst<br />

Brinkmann), Hartwig Stork (Grundschule Bad Meinberg III), Till Inhoff (Ev. Gemeindehaus Billerbeck, Schießstand Wehren,<br />

Schießstand Bad Meinberg), Fried Petringmeier (Turnhalle Leopoldstal I), Dr. Konrad Hambrügge (Turnhalle Leopoldstal II,<br />

Feuerwehrgerätehaus Heesten), Bernd Stumpenhagen (Turnhalle Kempenfeldrom, Hof Stumpenhagen Fromhausen, Grundschule<br />

Bad Meinberg IV), Peter Garnjost (Kindergarten Pusteblume Holzhausen)


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 18<br />

Sponsoren finanzieren ein neues Spielgerät für die Schule am Teutoburger Wald<br />

Kinder in Bewegung bringen<br />

Die Schülerinnen und Schüler der<br />

Schule am Teutoburger Wald freuen<br />

sich nach der langen Corona-Auszeit<br />

wieder auf die Schule. Passend zum<br />

Start des Präsenzunterrichts an der<br />

Schule mit dem Schwerpunkt geistige<br />

Entwicklung stand ein neues<br />

Spielgerät auf dem Schulhof: der<br />

„Super-Tampenschwinger“.<br />

Die Schulleitung hatte sich das Ziel<br />

gesetzt, den Schulhof mit sinnvollen<br />

Bewegungsangeboten neu zu gestalten.<br />

Die Wahl fiel auf ein Spielgerät,<br />

das ein gemeinsames Bewegungsangebot<br />

für motorisch stärkere und<br />

schwächere Schüler bietet. Um<br />

den Tampen an den bunten Seilen<br />

in Schwung zu bringen, ist Einsatz<br />

und Kraft gefragt.<br />

Die stärkeren Kinder sorgen für<br />

den Schwung und motorisch nicht<br />

so starke Kinder schwingen einfach<br />

mit. So haben alle Spaß. Das Spielgerät<br />

schult außerdem die Teamfähigkeit:<br />

Alle müssen zusammenarbeiten<br />

und sich gemeinsam in eine<br />

Richtung bewegen, um in Schwung<br />

zu kommen. Die rund 7.000 Euro<br />

teure Anschaffung wurde finanziert<br />

durch die Sparkasse Paderborn-<br />

Detmold, den Lions-Club Detmold,<br />

das Autohaus Stricker und Phoenix<br />

Contact.<br />

Einen Restbetrag übernahm der<br />

Förderverein der Schule. Außerdem<br />

sorgte Vereinsmitglied Tobias<br />

Schöttler im Vorfeld mit tatkräftigem<br />

Einsatz und schwerem Gerät<br />

für die notwendigen Erdarbeiten.<br />

Den Fallschutz unter dem Spielgerät<br />

finanzierte der Kreis Lippe als<br />

Schulträger.<br />

Yoga Vidya Bliss: Summer Camp 2020<br />

Das größte Yoga-Jugendzeltlager Europas<br />

Im Sommer verwandeln sich die<br />

Außenbereiche des Yoga Vidya Seminarhauses<br />

in Bad Meinberg in das<br />

größte Yoga-Jugendzeltlager Europas.<br />

Der Countdown läuft… Vom 26. Juli<br />

2020 bis 9 August 2020 findet das Yoga<br />

Summer Camp 2020 – diesmal neu<br />

zweiwöchig – statt. Es können eine<br />

oder beide Woche gebucht werden.<br />

Angesichts der Hygieneregeln wird<br />

auf eine angemessene Aufteilung in<br />

Kleingruppen und akzeptables Abstandsverhalten<br />

geachtet. Gezeltet wir<br />

auf einer Wiese in eigenen Camping<br />

Zelten rund um das 500 Quadratmeter<br />

große, beheizte und mit Teppich ausgelegte<br />

Community Zelt.<br />

Erwartet werden bis zu 100 junge<br />

Menschen im Alter von 13 bis 20<br />

Jahren. Jugendliche und junge Erwachsene<br />

nehmen binnen zwei Wochen an<br />

einem Rundum-Wohlfühlpaket mit<br />

Kreativ-Workshops, Sharing Circles,<br />

Feuershows, Capoeira, Töpfern,<br />

Skaten, Basteln mit Naturmaterialien,<br />

Kräuterwanderungen, Yoga, Meditation,<br />

Henna Tattoos, Artistik, Trommeln,<br />

Bogenschießen, Musik, Acroyoga,<br />

Chanting, Fantasie- und Klangreisen<br />

mit Lagerfeuer-Feeling teil. Die Teamer<br />

sind Pädagog und Erzieher, die<br />

mit viel Herzblut ihre Kompetenzen in<br />

die Workshops einfließen lassen. Ihnen<br />

liegt besonders am Herzen, dass sich<br />

die Kids auch selbst aktiv einbringen<br />

können. Eigene Talente sollen geteilt,<br />

persönliche Interessen und Fähigkeiten<br />

an die Gruppe weitergegeben und individuelle<br />

Ideen verwirklicht werden.<br />

Gemeinsam wird ausgelotet, wie<br />

eigene Interessen mit den Interessen<br />

der Gemeinschaft in Einklang gebracht<br />

und wie dabei eigenverantwortliches<br />

Handeln gelernt werden kann. So<br />

entsteht eine besondere Art von Familien-Struktur,<br />

in der die Teilnehmer<br />

beginnen, füreinander Verantwortung<br />

zu übernehmen, auf sich selbst zu<br />

achten und die Bedürfnisse anderer<br />

dabei nicht aus den Augen zu verlieren.<br />

Nach einem gemeinsamen Frühstück<br />

werden im Community-Zelt der Tagesablauf<br />

und die anstehenden Aktivitäten<br />

besprochen. Im Anschluss gibt es eine<br />

gemeinsame Yogastunde und das gemeinsame<br />

Mittagessen. Gut gestärkt<br />

kommen die Teilnehmer*innen dann<br />

wieder in der großen Herzensrunde<br />

zusammen. Der Nachmittag wird in<br />

themenspezifischen Kleingruppen<br />

verbracht. Jungs- und Mädchenkreise<br />

bieten einen geschützten Rahmen, um<br />

sich in vertrauterem Terrain mitzuteilen<br />

Abends geben die Teamer*innen<br />

den Kindern im Rahmen von Kochworkshops<br />

die Möglichkeit, eigene<br />

Fähigkeiten bei der Essenszubereitung<br />

zu erweitern und zu entdecken, wie<br />

man sich selbst und die Gemeinschaft<br />

nachhaltig gesund verpflegen kann.<br />

Nach dem Abendessen können sich<br />

die Kids zusätzlich zum angebotenen<br />

Programm in der Chillout Area oder<br />

der Bar des Community Zeltes treffen.<br />

Das Camp wird von einem Dreiergespann<br />

organisiert: Luca Fischer und<br />

Wiebke Pflugner sind Jugendübungsleiter<br />

und Kinder-/Jugend-Yogalehrer<br />

mit viel Erfahrung in pädagogischer<br />

Arbeit. Michael Kreiker ist Dipl.<br />

Sozialpädagoge, war Kinder- und<br />

Jugendzentrumsleiter, Familienhelfer<br />

für Kinder psychisch kranker Eltern,<br />

Vorstand des Feuerpädagogik e.V.<br />

und Pädagoge in der Freien Schule<br />

Kassel. Anmeldung und weitere<br />

Infos unter: https://vidyabliss.yogavidya.de/experience-yoga-spirit-you/<br />

yoga-summer-camp, E-Mail: summercamp@yoga-vidya.de.<br />

Die Sponsoren haben Spaß auf dem neuen Spielgerät (v.l.) Dirk Mahlitz (Sparkasse Paderborn-Detmold),<br />

Torgard Engmann (Schulleiter), Jutta Kallenbach (1. Vorsitzende des Fördervereins), Tobias Schöttler<br />

(Mitglied Förderverein) mit Arne, Stefan Schreckenberg-Lux (stellvertretender Schulleiter), Prof. Dr.<br />

Meinolf Lindhauer vom Lions-Club Detmold und Horst Kille (Sparkasse Paderborn-Detmold).<br />

Zusammenarbeit Heinrich Vorndamme OHG und<br />

Lippischer Blinden- und Sehbehindertenverein<br />

Gemeinsam gegen Corona<br />

Es war am Anfang der Corona-Pandemie<br />

in Deutschland, als die Firma<br />

Isotemp - Heinrich Vorndamme OHG<br />

bereits im März 2020 im lippischen<br />

Horn-Bad Meinberg seine Produktion<br />

auf Mund-Nasen-Abdeckungen<br />

umstellte. Eigentlich produziert man<br />

hier Schutzbekleidung gegen Flammen,<br />

Hitze und chemische Gefahren<br />

für Feuerwehren und die Industrie.<br />

In diesen Tagen aber wurde die Entscheidung<br />

gefällt, sich dem aktuellen<br />

Bedarf anzupassen und es wurde ein<br />

voller Erfolg.<br />

Über 120.000 Mund-Nasen-Abdeckungen<br />

wurden von Bürgern,<br />

Kunden und Krisenstäben bisher<br />

bestellt und durften gefertigt werden.<br />

Diese Mengen waren für die rund 90<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />

Ehepaar Diana und Alexander Vorndamme besuchen die Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter des Lippischen Blinden- und Sehbehindertenverein<br />

e.V. in Detmold: (v.l.) Alexander Vorndamme, Diana Vorndamme,<br />

Angelika Bicker (Vorstand) und Marc Wüllner (Arbeitsvorbereitung).<br />

Vorne im Bild Marion Menk bei der Stoppermontage. Foto: privat<br />

kurzer Zeit trotz Überstunden kaum<br />

zu schaffen. „Es musste ein verlässlicher<br />

Partner her und so haben wir<br />

uns an den Lippischen Blinden- und<br />

Sehbehindertenverein e.V. (LSBV)<br />

in Detmold gewandt.“ so Alexander<br />

Vorndamme-Zentarra, Mitinhaber<br />

und Geschäftsführer. „Wir arbeiten<br />

seit Jahren mit dem LBSV zusammen<br />

und sind froh, dass wir auch jetzt auf<br />

sie zählen konnten.“<br />

„Wir waren von der Idee eine Mund-<br />

Nasen-Abdeckung zu produzieren,<br />

sofort begeistert“, berichtet Marc<br />

Wüllner, zuständig für die Arbeitsvorbereitung<br />

in der Werkstatt des<br />

LBSV, „zumal die Abdeckungen<br />

auch hier täglich zum Einsatz kommen.“<br />

Binnen kürzester Zeit gelang<br />

es dem Werkzeugbau geeignete<br />

Vorrichtungen zu entwickeln, die<br />

auch von blinden, mehrfachbehinderten<br />

Menschen bedient werden<br />

können. Jetzt gehören die Montage<br />

der Kordelstopper, dass Ablängen der<br />

Nasensteege oder das Einfädeln der<br />

Haltebänder zum Arbeitsalltag. Die<br />

Klienten, die im Rahmen der Notbetreuung<br />

ihrer Tätigkeit nachgehen,<br />

sind begeistert von diesem Projekt.<br />

Leisten sie doch einen wirkungsvollen<br />

Beitrag im gemeinsamen Kampf<br />

gegen Corona. Weitere Informationen<br />

zum Lippischer Blinden- und<br />

Sehbehindertenverein e.V. finden<br />

Sie unter www.lbsv.org. Die Mund-<br />

Nasen-Abdeckungen können Sie<br />

unter info@isotemp.de bestellen.<br />

Neuwahl des Vorstandes in Horn-Bad Meinberg<br />

Frischer Wind bei den Grünen<br />

Neuer Vorstandes beim Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen: (v.l.) Thomas Stolcis (Kassierer), Dennis Gerke<br />

(Sprecher), Robin Wagener (Landratskandidat), Lena Gerke (Beisitzerin) und Miriam Stolcis (Sprecherin).<br />

Viel frischer Wind – so kann man<br />

wohl die Neuwahl des Vorstandes des<br />

Ortsverbandes der Bündnis 90/Die<br />

Grünen in Horn-Bad Meinberg auf der<br />

diesjährigen Mitgliederversammlung<br />

nennen. Dennis Gerke und Miriam<br />

Stolcis wurden in den Vorsitz des<br />

Ortsverbands gewählt. Die Posten des<br />

Kassierers übernahm Thomas Stolcis<br />

und Lena Gerke wurde Beisitzerin.<br />

Damit setzt sich der Vorstand erstmalig<br />

komplett aus “neuen“ Parteimitgliedern<br />

zusammen. „Wir freuen<br />

uns über viele neue Mitglieder in der<br />

Fraktion der Bündnis 90/ Die Grünen<br />

und so ist es nur konsequent, dass sich<br />

der Generationswechsel bei der Wahl<br />

des Vorstands widerspiegelt“, so Fraktionsvorsitzender<br />

Reinhard Gerke.<br />

Frisch gewählt, zog auch Miriam<br />

Stolcis ein positives Fazit aus dem<br />

ersten Jahr in der Partei:<br />

„Wir erleben bei unseren Fraktionssitzungen,<br />

wie fruchtbar die<br />

Kombination aus „alten Hasen“<br />

und Neueinsteigern ist und starten<br />

gemeinsam, hochmotiviert in den<br />

Kommunalwahlkampf 2020.“<br />

In den kommenden Wochen steht<br />

die Ausarbeitung des Wahlprogramms<br />

auf der Agenda der Fraktion. Und<br />

wenn es nach den Mitgliedern geht,<br />

so wird die Rolle der Partei im <strong>Stadt</strong>rat<br />

nach der Wahl eine andere sein. „Wir<br />

wollen keinen moderaten Wandel,<br />

sondern dass sich wirklich etwas<br />

bewegt. Grüne Themen sind aktueller<br />

und präsenter denn je und wir treten<br />

an, um dies im <strong>Stadt</strong>rat auch politisch<br />

umzusetzen“, so Sprecher Dennis<br />

Gerke. Veränderung ist auch auf der<br />

Reserveliste sichtbar: von den ersten<br />

sechs Plätzen für die Ratsmandate<br />

besetzte die Fraktion drei mit Frauen.<br />

Landratskandidat der Grünen, Robin<br />

Wagener unterstützte den Ortsverband<br />

bei seiner Neuwahl und freute sich<br />

ebenfalls über die gute Dynamik<br />

unter den Mitgliedern der Bündnis<br />

90/ Die Grünen. Er sieht zudem in<br />

einer stärkeren Vernetzung mit dem<br />

Kreisverband und den übrigen Ortsverbänden<br />

des Kreises ein Potential<br />

für die Zukunft. Die Wahl zur Abgesandten<br />

der Kreis-Grünen für die<br />

<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg fiel auf<br />

Lena Gerke.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 19<br />

Der Plan steht: <strong>Stadt</strong> kauft Immobilien, Dietmar Kluge den Stinkebrink vom Landesverband<br />

Dr. Alexander Martin: „Der Beginn eines umfangreichen<br />

Entwicklungsprozesses“<br />

Der Landesverband Lippe, die<br />

<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg und das<br />

Badehaus Bad Meinberg mit Dietmar<br />

Kluge haben sich auf ein Dreiecksgeschäft<br />

geeinigt. Damit trennt sich<br />

der Landesverband Lippe von einem<br />

großen Teil seiner Immobilien in Bad<br />

Meinberg. Für das Bad Meinberger<br />

Badehaus gibt es frisches Geld, das<br />

bis Ende 2021 reichen könnte.<br />

Jahre bis Jahrzehnte stand die<br />

Übernahme auf der Tagesordnung<br />

der Gremien. Angesichts hoher<br />

Defizite wuchs beim Landesverband<br />

der Druck, sich von den verlustbringenden<br />

Immobilien zu trennen. Die<br />

<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg und die<br />

politischen Vertreter bekundeten immer<br />

wieder die Notwendigkeit, Bad<br />

Meinberg als Gesundheitsstandort<br />

zu erhalten. Allerdings schafften es<br />

Bürgermeister und Verbandsvorsteherin<br />

nicht, einen gemeinsamen<br />

Plan zu entwerfen. Es gab offenbar<br />

nicht den gemeinsamen Willen zur<br />

Übernahme. Dann war da noch<br />

Dietmar Kluge vom Badehaus, der<br />

einen unterschriftsreifen Vertrag zum<br />

Kauf der Immobilien ausgehandelt<br />

hat. Dann wäre das Bad in privater<br />

Hand gewesen, ohne <strong>Stadt</strong>. Immer<br />

wieder wurde der Bürgermeister zum<br />

Handeln aufgefordert. SPD und CDU<br />

starteten eigene Initiativen. Dann<br />

platzte der Horn-Bad Meinberger<br />

Kritik der Kragen.<br />

Initiative der Horn-Bad<br />

Meinberger Politiker<br />

Während eines Gespräches der<br />

Fraktionen wurde eine neue Rollenverteilung<br />

verabredet. Nicht mehr<br />

die Verwaltungsspitze, sondern die<br />

Fraktionsvorsitzenden haben die<br />

Verhandlungsführung inne. Nach<br />

einigen Telefonaten und Korrespondenz<br />

mit dem neuen Verbandsvorsitzenden<br />

und Dietmar Kluge<br />

stand der Plan, den man als Interessenausgleich<br />

bezeichnen kann, und<br />

der dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> so erklärt<br />

wird: „Wir haben die Kombi-Lösung<br />

beschlossen: Dietmar Kluge kauft<br />

den Stinkebrink und die <strong>Stadt</strong> die<br />

Kurparke samt aufstehender Gebäude<br />

(beides zu einem symbolischen<br />

Preis), Dietmar Kluge zieht dafür<br />

sein Konkurrenz-Angebot zurück,<br />

der Badehaus-Betrieb wird vom Landesverband<br />

Lippe mit einer hohen<br />

Summe bis Ende 2021 unterstützt.<br />

Die <strong>Stadt</strong> erhält ebenfalls eine hohe<br />

Mitgift. Die Vorgaben der Verbandsversammlung<br />

wurden damit erfüllt,<br />

die Verbandsversammlung stimmte<br />

am 24. Juni 2020 zu. Der Vertrag soll<br />

bis Ende Juli ausgehandelt sein.“ Die<br />

Verträge sollen in den nächsten Tagen<br />

fertig gestellt und notariell beglaubigt<br />

werden, wenn die letzten Details<br />

wie Leitungsrechte geklärt und die<br />

Überprüfung der Verkehrssicherheit<br />

von Infrastruktureinrichtungen abgeschlossen<br />

sind, so der Landesverband<br />

in einer Pressemitteilung.<br />

Konstruktive<br />

Verhandlungen<br />

„2012 hat der Landesverband<br />

Lippe beschlossen, die Kurorte-<br />

Immobilien in Bad Meinberg zu<br />

veräußern. Grund dafür war – und ist<br />

bis heute – seine wirtschaftliche Situation“,<br />

sagt Verbandsvorsteher Jörg<br />

Düning-Gast, der am Donnerstag<br />

vergangener Woche zur nichtöffentlichen<br />

Sitzung des <strong>Stadt</strong>rates kam.<br />

Bislang konnte kein Käufer für die<br />

Übernahme gefunden werden, in den<br />

vergangenen Monaten wurden die<br />

Gespräche mit potenziellen Partnern<br />

intensiver und konkreter. „Wir haben<br />

mit der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

und mit Dietmar Kluge, der unter<br />

anderem das Bad Meinberger Badehaus<br />

betreibt, gute und konstruktive<br />

Verhandlungen geführt und sind uns<br />

einig geworden.“<br />

Ein Dreiecksgeschäft<br />

Die drei Partner sind übereingekommen,<br />

dass die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad<br />

Meinberg den Historischen Kurpark<br />

mit Kurgastzentrum, Ballhaus und<br />

Brunnentempel sowie den Seekurpark<br />

übernimmt. Dietmar Kluge bzw.<br />

eine von ihm gegründete Gesellschaft<br />

übernimmt den Moorstich Stinkebrink.<br />

Aus Sicht von Düning-Gast<br />

und Bürgermeister Stefan Rother<br />

ist dies eine sehr gute Lösung:<br />

„Nachdem der Landesverband Lippe<br />

bereits das Kurgastgeschäft und die<br />

Kurtaxhoheit an die <strong>Stadt</strong> übergeben<br />

hat, ist dieser Schritt folgerichtig.“<br />

„So kann die <strong>Stadt</strong> die Zukunft des<br />

Kurortes und die Ausgestaltung<br />

der Kurangebote selbstständig und<br />

eigenverantwortlich planen und<br />

umsetzen, sie ist Herrin im eigenen<br />

Haus und muss sich nicht mit einem<br />

Dritten abstimmen“, so Bürgermeister<br />

Stefan Rother. „Ich bin mir sicher,<br />

dass diese Handlungsfreiheit sich<br />

auszahlt und die Bürgerinnen und<br />

Bürger sowie die Gäste des Kurortes<br />

mittel- und langfristig profitieren,“<br />

führt er weiter aus.<br />

Das sagen die Politiker<br />

In der Politik herrscht Einigkeit<br />

darüber, dass die Übernahem eine<br />

gute Nachricht ist. Celil Celik für<br />

die SPD-Fraktion: „Für die SPD<br />

Horn-Bad Meinberg war schon lange<br />

Corona verhindert Auftritt am 14. Oktober 2020<br />

klar, dass die Übernahme der Kurort-<br />

Immobilien zur Sicherung des<br />

Kurortestatus dringend notwendig<br />

ist. Entsprechend haben wir als<br />

Rat der <strong>Stadt</strong> den Bürgermeister<br />

beauftragt Verhandlungen zu<br />

führen, die darin endeten, dass das<br />

Rathaus sich nicht bewegt hat. Die<br />

Einigung mit Herrn Kluge und dem<br />

Landesverband ist nur dadurch<br />

möglich geworden, dass die Politik<br />

das Heft des Handelns in die Hand<br />

genommen! Die jetzt gefundene<br />

Lösung stimmt uns optimistisch, was<br />

die Stärkung von Bad Meinberg als<br />

Kurort angeht, aber auch der Erhalt<br />

des Badehauses und die Möglichkeit,<br />

das Moor wieder therapeutisch zu<br />

nutzen sind ein besonderer Erfolg<br />

dieser Gespräche“.<br />

Das ist eine begrüßenswerte<br />

Entwicklung, sagt die CDU. Erstens<br />

zeigt sie, wie gut die Kolleginnen<br />

und Kollegen des Rates an einem<br />

Strang ziehen und gemeinsam viel<br />

bewegen können. Und zweitens<br />

ermöglicht es uns, jetzt sofort die<br />

Arbeit aufzunehmen und gemeinsam<br />

mit allen Akteuren die Zukunft Bad<br />

Meinbergs systematisch zu planen.<br />

„Wir sagen aber auch, das ist nicht das<br />

Ende eines Arbeitsprozesses, sondern<br />

der Beginn eines umfangreichen<br />

Entwicklungsprozesses, eines<br />

<strong>Stadt</strong>teil- und Konzeptentwicklungsprozesses.<br />

Diese Arbeit müssen<br />

wir sofort aufnehmen und über<br />

große Perspektiven nachdenken“,<br />

sagte Dr. Alexander Martin,<br />

Fraktionsvorsitzender der CDU.<br />

„Es bahnt sich eine gute Lösung an,<br />

die von gegenseitiger Wertschätzung<br />

und konstruktiven Gesprächen<br />

zeugt“, sagt Diana Ammer („Die<br />

Linken“). Wesentliche Knackpunkte<br />

konnten gelöst und Hindernisse aus<br />

dem Weg geräumt werden. Für die<br />

<strong>Stadt</strong> bedeutet der Kompromiss<br />

eine zwar langfristig erhebliche<br />

finanzielle Belastung, sie zeigt aber<br />

damit aber ein klares Bekenntnis<br />

zum Staatsbad.<br />

Das Bürgerbündnis habe seit<br />

Jahren immer wieder bei der <strong>Stadt</strong><br />

nachgefragt, und keine konkreten<br />

Aussagen bekommen. Also habe<br />

man vor etwa vier Wochen mit<br />

einem Gespräch mit Herrn Düning-<br />

Gast das Ganze ins Rollen gebracht.<br />

„Die gemeinsame Lösung unter<br />

Einbeziehung des Badehauses war<br />

unser Ziel, da wir nur miteinander<br />

vorwärtskommen können, und ein<br />

weiteres Abwarten und Taktieren<br />

noch mehr an Substanzverlust für die<br />

Zukunft des Gesundheitsstandortes<br />

gebracht hätte“, betont Frank<br />

Benefizkonzert verlegt in den Oktober 2021<br />

Das vom Verein „Ländlicher<br />

Raum aktiv“ am 14. Oktober<br />

2020 im Kurtheater Bad Meinberg<br />

organisierte Benefizkonzert<br />

mit dem Heeresmusikkorps<br />

Hannover wird es leider wegen<br />

der vorherrschenden Corona-<br />

Pandemie nicht geben. „Dies ist<br />

sicherlich ärgerlich, weil sich<br />

schon viele Musikinteressierte<br />

auf dieses besondere Konzert<br />

St. Elisabeth Stiftung übernimmt OGS an der Grundschule Horn<br />

Trägerwechsel zum Sommer 2020<br />

Zum 1. August übernimmt<br />

die St. Elisabeth Stiftung aus<br />

Detmold die Trägerschaft der<br />

offenen Ganztagsschule (OGS)<br />

an der Grundschule Horn. Die<br />

Stiftung hat eine sehr lange<br />

Tradition im Bereich der offenen<br />

Ganztagsschulen. Gemeinsam<br />

mit der Bachschule in Detmold,<br />

startete die St. Elisabeth Stiftung<br />

bereits im Jahr 2003 die erste von<br />

zwei Offenen Ganztagsschulen<br />

in Lippe. Die St. Elisabeth<br />

Stiftung ist mittlerweile Träger<br />

von vier Offenen Ganztagsschulen<br />

in Detmold. Heute<br />

sind diese Angebote nicht mehr<br />

wegzudenken, da das Thema<br />

Vereinbarkeit von Familie und<br />

gefreut haben. Auch im bereits seit<br />

Ende März d.J. laufenden Vorverkauf<br />

wurden schon etliche Tickets<br />

verkauft, wobei diese Tickets ihre<br />

Gültigkeit für das später stattfindende<br />

Konzert behalten“, so Wolfgang<br />

Diekmann (Ländlicher Raum aktiv<br />

e.V.) Aufgrund des verlängerten<br />

Verbotes von Großveranstaltung<br />

(jetzt vorläufig bis 31. Oktober<br />

2020) und der weiter bestehenden<br />

Beruf immer weiter an Bedeutung<br />

gewonnen hat. Die Kinder essen<br />

gemeinsam zu Mittag, bearbeiten<br />

ihre Hausaufgaben und haben<br />

Zeit mit Freunden zu Spielen.<br />

Ein weiterer Auftrag der OGS<br />

ist es, die Bildungschancen und<br />

die Bildungsqualität zu steigern.<br />

Daher bietet man zahlreiche Kurse<br />

und Angebote im musischen,<br />

sportlichen, kreativen, wissenschaftlichen<br />

Bereich als auch<br />

schulische Förderung an. Einen<br />

weiteren Schwerpunkt bildet die<br />

Förderung der Sozialen Kompetenzen<br />

der Kinder.<br />

Für Kinder und Eltern in Horn soll<br />

sich durch den Trägerwechsel so<br />

wenig wie nötig ändern, schreibt<br />

Begrenzung von Konzertbesuchern<br />

in geschlossenen Hallen<br />

muss dieser Konzerttermin in<br />

das kommende Jahr verschoben<br />

werden. Nunmehr soll dieses<br />

Wohltätigkeitskonzert, bei dem<br />

der Reinerlös insbesondere zugunsten<br />

des weiteren Ausbaus<br />

von sicheren Bürgerradwegen<br />

in der Region gedacht ist, im<br />

Oktober 2021 stattfinden.<br />

die Stiftung in einer Elterninformation.<br />

Alle bisher bestehenden<br />

OGS-Verträge werden vom<br />

Träger AWO gekündigt und zeitgleich<br />

mit dem neuen Träger St.<br />

Elisabeth Stiftung neu geschlossen.<br />

„Jedes Kind, das einen<br />

OGS- oder VESUV-Platz hatte,<br />

behält diesen auch“, erklärt die<br />

Bereichsleiterin Antje Bruß. Ein<br />

Großteil der Mitarbeiter wird<br />

von der St. Elisabeth Stiftung<br />

übernommen, so dass die Kinder<br />

weiterhin von ihnen vertrauten<br />

Menschen betreut werden. Eine<br />

Veränderung wird es bei der<br />

Mittagsversorgung geben, da die<br />

OGS zukünftig von der Mensa<br />

in Horn beliefert wird.<br />

Der Brunnentempel hat voraussichtlich ab 1. Januar 2021 einen neuen Besitzer: Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad<br />

Meinberg kauft die Immobilien des Landesverbandes Lippe und erhält dafür eine Mitgift.<br />

Kuhlmann vom Bürgerbündnis.<br />

Eine kooperative Vereinbarung ist<br />

absolut positiv zu bewerten und der<br />

Alternative eines Bieterwettbewerbs<br />

überlegen, so Dennis Gerke für<br />

„Bündnis 90/Die Grünen“. Nach<br />

einem langen Hin und Her gibt es<br />

nun endlich eine Entscheidung.<br />

Diese sei zwar auch mit Risiken und<br />

Kosten verbunden. Dennoch habe<br />

die <strong>Stadt</strong> hat nun die Gestaltung der<br />

Meinberger Sahnestücke allein in der<br />

Hand. Spannende Themen für die<br />

politische Arbeit in den folgenden<br />

Jahren.<br />

Nachdem der Rat vor einigen Jahren<br />

beschlossen hat, den Kurbetrieb<br />

zu übernehmen und erfolgreich<br />

eine städtische Gesellschaft zum<br />

Betrieb des Staatsbades gegründet<br />

hat, ist dieses nun die konsequente<br />

Strategie zur Weiterentwicklung<br />

von Bad Meinberg. Die FDP Horn-<br />

Bad Meinberg dankt ausdrücklich<br />

dem Bürgermeister Stefan Rother<br />

sowie dem Vorsitzenden des Landesverbandes<br />

Jörg Düning-Gast für<br />

ihr erfolgreiches und umsichtiges<br />

Verhandeln, um die bestmögliche<br />

Zwischenruf<br />

Wie gehen Sie eigentlich mit<br />

Ihren Träumen um? Mit den Träumen<br />

der Nacht, den Träumen des<br />

Tages? Mit Träumen der Gesellschaft<br />

und Menschheitsträumen?<br />

Die Träume der Nacht – gönnen<br />

Sie sich einen Moment, an sie<br />

zurückzudenken und sich an sie<br />

zu erinnern? Oder versinken Sie<br />

sofort in der Unruhe des neuen<br />

Tages? Oder denken Sie: „Was<br />

für ein Unsinn. Ich weiß nie, was<br />

ich träume und wenn, dann ist es<br />

sowieso nur dummes Zeug und<br />

ein Durcheinander.“ Träume –<br />

wir Menschen können mit ihnen<br />

behutsam umgehen oder aber<br />

auch über sie hinweggehen und<br />

sie außer Acht lassen. Beides<br />

hat Folgen für unser Leben und<br />

Glücklichsein.<br />

Jede Generation hat ihre eigenen<br />

Träume – und es werden sicher<br />

nicht alle, aber eine ganze Reihe<br />

davon im Lauf der Jahrzehnte<br />

Wirklichkeit. Es gibt Träume, die<br />

Menschen Kraft zum Handeln<br />

geben. Träume, die Menschen<br />

Mut machen und helfen. Träume,<br />

die dafür sorgen, dass die Hoffnung<br />

nicht untergeht. Ein solcher<br />

Traum, den jemand vor vielen<br />

Jahrzehnten schon hatte und der<br />

heutzutage unter uns Menschen<br />

immer noch ganz aktuell und<br />

wichtig ist, ist der von Martin<br />

Lösung für Horn-Bad Meinberg zu<br />

finden, so Andreas J. G. Mickel für<br />

die FDP.<br />

„Namsi“ kann jetzt<br />

starten<br />

Mit der Übernahme des Moorstichs<br />

durch Dietmar Kluge wird zudem das<br />

Bad Meinberger Badehaus gestärkt:<br />

Kluge will das einzigartige Meinberger<br />

Schwefelmoor im Rahmen<br />

ambulanter Reha-Maßnahmen der<br />

„naturgesund am silvaticum GmbH“<br />

(„Namsi“) nutzen – und damit ein<br />

Alleinstellungsmerkmal der <strong>Stadt</strong><br />

Horn-Bad Meinberg, nämlich das<br />

Moorheilbad im Kurort Bad Meinberg,<br />

sichern. Mit der Sicherung<br />

der Zukunft des Bad Meinberger<br />

Badehauses kann die Ausführungsplanung<br />

für das Vorhaben nun wieder<br />

aufgenommen werden. Dietmar<br />

Kluge ergänzt: „Das Angebot in<br />

Bad Meinberg wird auf diese Weise<br />

nicht nur gesichert, sondern kann<br />

noch ausgebaut werden. Es ist mir<br />

eine Herzensangelegenheit, den<br />

Heilbadstatus mit der Abgabe der<br />

ortsgebundenen Heilmittel des<br />

Gedanken zur Zeit<br />

von Pfarrerin Irmela Lutterjohann-Zizelmann, Pfarrstelle der<br />

Ev.-ref. Kirchengemeinde Bad Meinberg<br />

„I have a dream“<br />

Luther King:<br />

„I have a dream – ich habe einen<br />

Traum. Dass sich eines Tages diese<br />

Nation erheben und die wahre Bedeutung<br />

ihres Bekenntnisses ausleben<br />

wird: Wir halten diese Wahrheit für<br />

selbstverständlich, dass alle Menschen<br />

gleich erschaffen sind. Ich<br />

habe einen Traum, dass meine vier<br />

kleinen Kinder eines Tages in einer<br />

Nation leben werden, in der man sie<br />

nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern<br />

nach ihrem Charakter beurteilt. Ich<br />

habe heute einen Traum!“<br />

Ein Traum, der im Jahr 2020 an<br />

Aktualität nicht verloren hat – und<br />

das nicht nur in fernen Ländern,<br />

sondern auch in der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad<br />

Meinberg. In solchen Träumen ist<br />

Gott mit uns Menschen unterwegs<br />

– in heilsamen Bildern und positiven<br />

Phantasien. In Bildern und<br />

Hoffnungen von einem friedlicheren<br />

und fairen Leben in Gemeinschaft<br />

für alle Menschen unserer Welt und<br />

in unserer <strong>Stadt</strong>.<br />

Gott schenkt uns Menschen Träume<br />

– damit wir eben nicht stehenbleiben<br />

beim äußeren Anschein. Sondern<br />

damit unsere Gedanken und unsere<br />

Phantasie vielmehr Flügel bekommen<br />

und dahinfliegen wie schöne<br />

starke Wolken am blauen Himmel.<br />

Wolken in verschiedenen Formen<br />

und Größen – die verweilen oder<br />

schnell vorbeifliegen. Wolken laden<br />

Bodens und dem Bad Meinberger<br />

Badehaus als notwendige Sport- und<br />

Freizeiteinrichtung zu erhalten.“<br />

Kluge zeigt sich im Gespräch mit<br />

dem Landesverband erleichtert. Das<br />

Badehaus soll mit reinem Schwimmbetrieb<br />

und Sauna am 15. Juli 2020<br />

öffnen, ein paar Tage vorher das Café.<br />

Chancen und Risiken<br />

Der Landesverband kann den Verkauf<br />

als vollen Erfolg verbuchen,<br />

denn endlich sind die Verlustbringer<br />

aus den Büchern. Für die <strong>Stadt</strong> bedeutet<br />

die Übernahme eine Chance<br />

und eine Hypothek zugleich. Durch<br />

die Übernahme der Parks und der<br />

Kurparks erbt sie die Kosten für<br />

Sanierung und Instandhaltung.<br />

Gleichzeitig kann sie das Bad jetzt<br />

entwickeln, ohne den Landesverband<br />

fragen zu müssen. Das Bad Meinberger<br />

Badehaus hat jetzt zwei weitere<br />

Jahre geschenkt bekommen. Ende<br />

2021 wird sich dann vielleicht wieder<br />

die Frage nach einer Unterstützung<br />

des Badehauses stellen. Dann ist der<br />

Landesverband als Zahlmeister aber<br />

raus.<br />

M.H.<br />

ein zum Träumen, denn sie verändern<br />

sich beim Zuschauen und<br />

bilden immer wieder neue Gestalten.<br />

So passen sie gut zu unseren<br />

Träumen, die noch unendlich viele<br />

neue Möglichkeiten bereithalten.<br />

Träumen Sie und lassen Sie sich<br />

einfach von niemandem das Träumen<br />

verbieten.<br />

Der Gott alles Lebens – Erfinder<br />

der Träume und Hilfe bei ihrer<br />

Verwirklichung – möge uns gemeinsam<br />

Träume schenken, die<br />

allen Menschen nützen und helfen<br />

und Leben fördern und beschützen.<br />

In fernen Ländern unserer<br />

Welt – aber auch in unserer <strong>Stadt</strong><br />

Horn-Bad Meinberg.<br />

Ihre Pfarrerin<br />

Irmela Lutterjohann-Zizelmann


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 20<br />

Lange war es ruhig um die „SMOE“<br />

genannte Gruppe der Neubürger,<br />

die aus Südostmitteleuropa in die<br />

Innenstadt Horn zogen. Jetzt werden<br />

die Stimmen wieder lauter, die der<br />

lärmenden Bewohner in der Innenstadt<br />

und die der Bürger, die gegen<br />

Belästigungen aufbegehren. Die<br />

<strong>Stadt</strong> wurde auf einem falschen Fuß<br />

erwischt: Das Ordnungsamt ist zur<br />

Umsetzung der Coronaschutzverordnung<br />

im Dauereinsatz. Im Ergebnis<br />

ruhte die Ordnungspartnerschaft.<br />

Auch die Sozialarbeiterin des Kreises<br />

ist seit Monaten nicht mehr aktiv.<br />

Geschrei und Aggression<br />

Dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> liegt ein<br />

Brief einer Anwohnerin an den<br />

Bürgermeister und an den Landrat<br />

vor, die die Zustände benennt: „Es<br />

gibt Geschreie, lautes Telefonieren,<br />

Musik, Knallkörper, Verschmutzung,<br />

Aggressionen, Streit und Vandalismus,<br />

und das jeden Abend“. Die<br />

Anwohnerin wurde übel beschimpft,<br />

die Polizei erklärte sich machtlos. In<br />

den sozialen Medien meldeten sich<br />

weitere Anwohner und bestätigten<br />

den Eindruck. Hier gab es auch<br />

Beobachtungen, die auf Prostitution<br />

hinweisen.<br />

„Haben den Faden<br />

verloren“<br />

Der CDU-Landratskandidat Jens<br />

Gnisa machte sich mit der örtlichen<br />

CDU selber ein Bild und zeigte sich<br />

schockiert. Am gleichen Samstagabend<br />

waren auch Mitarbeiter der<br />

Polizei und des Ordnungsamtes im<br />

Einsatz. Dr. Alexander Martin zu<br />

seinen Beobachtungen: „Aus der<br />

Bürgerschaft hat uns der gleiche Unmut<br />

erreicht wie vor einem Jahr. Wir<br />

waren entsetzt, was die Bürgerschaft<br />

zu ertragen hat. Wir haben es nur<br />

Wieder neue Probleme mit Lärm und Schmutz in der Horner Innenstadt / Bürgermeister soll Landrat Zuhilferufen<br />

Neue Nachbarn bringen alte Probleme<br />

einmal erlebt, andere<br />

sieben Tage die Woche“.<br />

Nach Auskunft<br />

von Heinz Blome<br />

vom Sozialamt hat<br />

es einen Wechsel in<br />

dieser Bevölkerungsgruppe<br />

gegeben, und<br />

Menschen, die bereits<br />

auf dem Weg der<br />

Integration waren,<br />

haben die <strong>Stadt</strong> wieder<br />

verlassen oder<br />

woanders Arbeit gefunden.<br />

„Die fallen<br />

uns jetzt als Multiplikatoren<br />

aus“, so<br />

Blome. Außerdem<br />

schadete gerade die<br />

unterrichtsfreie Zeit<br />

den Kindern dieser<br />

Bevölkerungsgruppe,<br />

„die SMOE-<br />

Kinder werden beim<br />

digitalen Lernen<br />

einfach nicht mitgenommen“.<br />

Sein<br />

Fazit: „Wir haben den<br />

Faden verloren“.<br />

Der Bürgerdialog,<br />

so war die einheitliche<br />

Sicht der Politiker,<br />

hat kaum die neue<br />

Bevölkerungsgruppe<br />

erreicht, sondern nur<br />

Corona lähmt die<br />

Verwaltungsarbeit<br />

und die<br />

Ordnungspartnerschaft<br />

Bürgermeister Stefan Rother bestätigte<br />

auf der letzten Ratssitzung den<br />

Eindruck: „Durch die Lockerungen<br />

der Corona-Schutzverordnung ist<br />

eine echte Kontrolle nur noch eingeschränkt<br />

sinnvoll und die Maßnahdie<br />

betroffenen Bürger beruhigt.<br />

„Wir wollen nicht die Bürgerschaft<br />

besänftigen, sondern Lösungen<br />

schaffen“, sagt der Ausschussvorsitzende<br />

Ralf Leßmann, und nannte<br />

die Gründung einer städtischen<br />

Immobiliengesellschaft als Weg<br />

zum Ziel. Und Ordnungsamtsleiter<br />

Michael Jacobsmeier versprach:<br />

„Die Ordnungspartnerschaft wird<br />

jetzt wieder aufgenommen“.<br />

Müll, Gestank und sogar Ratten in der Innenstadt. Die Probleme, die zu den Bürgerprotesten vor einem Jahr geführt<br />

haben, kommen wieder hoch. Das Foto zeigt Müllberge gegenüber vom Pfeiffenkump. Stunden später war der Müll von<br />

der <strong>Stadt</strong> entsorgt worden.<br />

Foto: Manfred Hütte<br />

men überhaupt nicht durchsetzbar“,<br />

antwortete er auf eine Anfrage der<br />

SPD. Der Lockdown sei „auf die<br />

Knochen gegangen“, darunter leide<br />

jetzt das laufende Geschäft. Der<br />

private Ordnungsdienst habe sich<br />

als wenig zielführend erwiesen und<br />

wurde beendet. Der Einsatz des<br />

Ordnungsamtes sei sinnvoller. Allerdings<br />

ist eine Stelle unbesetzt. Die<br />

Ordnungspartnerschaft und die Maßnahmen<br />

sollen wiederaufgenommen<br />

werden, sind aber durch die Coronaschutzverordnungen<br />

erschwert.<br />

Rother berichtet von abendlichen<br />

Ruhestörungen besonders bei warmen<br />

Wetter. Der Bauhof beobachtet<br />

Müllentsorgung in den öffentlichen<br />

Abfallbehältern besonders auch am<br />

Friedhof Kreuzenstein. Zugezogene<br />

aus Bulgarien und Rumänien sind<br />

nicht an das Sortiersystem gewohnt<br />

und verursachten Probleme mit den<br />

gelben Säcken und dem Sperrmüll.<br />

Das veranlasse auch andere Bürger,<br />

ihren gelben Müll schlechter zu<br />

sortieren und auf die Abholung des<br />

Baubetriebshofes zu vertrauen oder<br />

ihre gelben Säcke vor die Häuser der<br />

Neubürger abzulegen.<br />

Dann würden Pfandflaschensammler<br />

gelbe Säcke aufreißen.<br />

Gerade im Ordnungs- und Einwohnermeldeamt<br />

ist die „allgemeine<br />

Telefonbelastung“ hoch, so Rother.<br />

Die Bürgerdialognummer werde<br />

nur mäßig in Anspruch genommen.<br />

Durch die Belastungen werden<br />

Bürgerbeschwerden nur verzögert<br />

und nach ihrer Priorität bearbeitet,<br />

so Rother. Ein südosteuropäischer<br />

Tönniesmitarbeiter wohnt in Horn-<br />

Bad Meinberg.<br />

„Dramatische Situation“<br />

„Wir haben keine substantielle<br />

Verbesserung zu 2019“, erinnerte<br />

Dr. Alexander Martin (CDU) an die<br />

Bürgerproteste vor fast genau einem<br />

Jahr und skizzierte eine „dramatische<br />

Situation“.<br />

Er rief den Bürgermeister aus,<br />

dem Landrat die Situation in Horn<br />

ungeschönt zu schildern, an sein<br />

Versprechen zu erinnern und Unterstützung<br />

anzufordern. Ralf Leßmann<br />

(SPD) sieht einen „Dreiklang“ in<br />

der Problembewältigung: Es gelte,<br />

durch Sozialarbeiter Integration<br />

voranzutreiben. Dann müsse die<br />

Ordnungspartnerschaft konsequent<br />

umgesetzt werden. Und als letztes<br />

soll die Immobiliengesellschaft, die<br />

auf der letzten Ratssitzung auf den<br />

Weg gebracht wurde, den Problemen<br />

auf den Grund gehen. Jetzt soll noch<br />

im August über einen neuen Stellenplan<br />

das Ordnungsamt personell<br />

gestärkt werden.<br />

M.H.<br />

Solar-Klaus klärt auf!<br />

Deswegen wählen wir unsere Partner sorgsam aus und das sollten Sie auch!<br />

Hanwha Q-Cells gewinnt Patentstreit gegen Jinko Solar, REC und Longi<br />

Das Landgericht Düsseldorf hat die<br />

unrechtmäßige Nutzung der patentierten<br />

Passivierungstechnologie durch die<br />

Konkurrenten bestätigt. Die Richter<br />

erkannten Hanwha Q-Cells einen Unterlassungsanspruch<br />

zu. Demnach müssen<br />

Jinko Solar, REC und Longi Solar seit<br />

Januar 2019 in Deutschland auf den Markt<br />

eingeführte Module, in denen sie die patentgeschützte<br />

Technologie eingesetzt haben, zurückholen und, sofern<br />

Hanwha Q-Cells dies will, auch vernichten. Das Landgericht<br />

Düsseldorf hat in dieser Woche der Patentverletzungsklage<br />

von Hanwha Q-Cells stattgegeben. Die Richter stellten in<br />

ihrem Urteil fest, dass Jinko Solar, REC und Longi Solar die<br />

Rechte an geistigem Eigentum verletzt haben, indem sie<br />

patentierte Passivierungstechnologie unrechtmäßig inihren<br />

Solarzellen verwendeten. Esgeht dabei um den deutschen<br />

Teil des Europäischen PatentsEP2220 689 (Patent 689), den<br />

die Konkurrenten verletzt hätten. Er bezieht sich auf eine<br />

Passivierungstechnologie, die Hanwha Q-Cells seit 2008<br />

erforscht hat und zur Steigerung der Efzienz seiner PERC-<br />

Solarzellen einsetzt. Die Richter hätten in ihrem Urteil vom<br />

Dienstag festgestellt, dass Jinko Solar, REC und Longi Solar<br />

die patentgeschützte Technologie in bestimmten<br />

Solarmodulen nutzen, ohne mit Hanwha Q-Cells eine<br />

Lizenzvereinbarung geschlossen zuhaben. Mit dem Import<br />

nach Deutschland, dem Angebot und dem Verkauf<br />

patentverletzender Produkte hätten diese Photovoltaik-<br />

Unternehmen die geistigen Eigentumsrechte verletzt, teilte<br />

Hanwha Q-Cells zur Entscheidung mit. Die Richter hätten<br />

demnach Hanwha Q-Cells einen Unterlassungsanspruch<br />

zuerkannt, einschließlich der Beschränkungen des Imports<br />

und Verkaufs der patentverletzenden Produkte der jeweiligen<br />

Marken. Jinko Solar, REC und Longi Solar seien zudem dazu<br />

verpflichtet, Maßnahmen zuergreifen, umdie seit dem 30.<br />

Energie aus der Natur - Ihr Partner für regenerative Energien:<br />

Beratung, Planung, Vertrieb und Installation von Photovoltaikanlagen<br />

KRAFT DURCH SONNE<br />

GMBH & CO. KG<br />

KLAUS MÜLLER<br />

Januar 2019 vertriebenen, patentverletzenden<br />

Produkte aus den Vertriebskanälen<br />

zurückzurufen, hieß es weiter. Die Richter<br />

erkannten Hanwha Q-Cells in ihrer Entscheidung<br />

auch einen Anspruch auf die<br />

Vernichtung der Module zu, in denen die<br />

Konkurrenten die patentgeschützte Technologie<br />

unrechtmäßig eingesetzt hätten. Die<br />

Entscheidung des Gerichts sei vorläug vollstreckbar, nachdem<br />

Hanwha Q-Cells eine Sicherheit geleistet hat, hieß esvon dem<br />

Hersteller weiter. Gegen diese Entscheidungen kann Berufung<br />

vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt werden. Im<br />

nächsten Schritt werde Hanwha Q-Cells alle möglichen Wege<br />

eingehend prüfen, um sinnvolle Lösungen im Interesse des<br />

Unternehmens sowie einer gesunden Innovationslandschaft in<br />

der Solarindustrie zu erarbeiten, hieß es weiter.EineAnfrage von<br />

pv Magazine bei Jinko Solar, REC und Longi Solar zu dem Urteil<br />

blieb zunächst unbeantwortet. „Wir freuen uns, dass das<br />

Landgericht Düsseldorf bestätigt hat, was wir von Anfang an<br />

wussten“, erklärte Daniel Jeong, CTO der Hanwha Q-Cells<br />

GmbH. „Wir sind der festen Überzeugung, dass unser Vorgehen<br />

dazu dient, unsereEigentumsrechte zu schützen und gleichzeitig<br />

das Vertrauen der Branche zu bestärken, dass zeit- und<br />

kapitalintensive F&E-Anstrengungen unter Schutz stehen.“ Er<br />

verteidigte auch nochmals den Weg den Hanwha Q-Cells<br />

eingeschlagen hat. „Darüber hinaus können wir die Möglichkeit<br />

nichtignorieren, dass die beschuldigten Unternehmen dasPatent<br />

689 auch aufihreanderen Produkte angewandthaben könnten“,<br />

so Jeong weiter. „Q-Cells wird auch weiterhin alle notwendigen<br />

Maßnahmen ergreifen, sollten unsere Rechte durch eine andere<br />

Partei in anderen Regionen verletzt werden –einschließlich des<br />

direkten Rechtsweges sowie des Branchendialoges. ImHinblick<br />

aufdie jüngsteU.S.ITC Entscheidung zurPatentverletzungsklage<br />

wird Q-Cells den Fall vorGericht bringen und Berufung einlegen.“<br />

Quelle PV Magazin 06/2020<br />

Hermann-Tuleke-Str. 12 - 32839 Steinheim Telefon 0 52 33 / 99 71 93<br />

Mobil: 0 176 - 345 34 045 - solarklaus@t-online.de - solarklaus@magenta.de - www.kraft-durch-sonne.de<br />

Hohe Auszeichnung des Deutschen<br />

Naturschutzbundes (NABU) e.V.<br />

„Schwalbenfreundliches<br />

Haus“ in Belle<br />

Preisverleihung im Garten von Familie Beine (v.l.) Sabine Beine, Ralf<br />

Beine und Ulrich Kuhlmann (NABU). Foto: Peter Radszuweit<br />

Familie Beine aus dem Horn-Bad<br />

Meinberger <strong>Stadt</strong>teil Belle erhielt<br />

in diesem Jahr durch Ulrich Kuhlmann,<br />

1. Vorsitzenden des NABU<br />

Ortsvereins Horn-Bad Meinberg, die<br />

Auszeichnung „Schwalbenfreundliches<br />

Haus“. „Wir haben in diesem<br />

Jahr elf Nester an unserem Haus“,<br />

erzählte Sabine Beine und ihr Mann<br />

Ralf ergänzte: „Die Schwalben haben<br />

wir bereits seit zehn Jahren, und auf<br />

der Wiese mit einem kleinen Teich<br />

hinter dem Haus finden die Schwalben<br />

genügend Baumaterial für ihren<br />

Nestbau“.<br />

Naturfreundin Sabine Beine freut<br />

sich über „ihre“ Schwalben, regelmäßig<br />

muss sie zwar den Schwalbenkot<br />

vor ihrem Haus entfernen, aber das<br />

mache ihr nichts aus, erzählt sie. Der<br />

1. Vorsitzende der NABU Gruppe<br />

Horn-Bad Meinberg ist sich sicher,<br />

dass die Auszeichnung, die der<br />

Präsident des Naturschutzbundes<br />

Deutschland, Olaf Tschinke, unterzeichnet<br />

hat, bei dieser „Schwalbenfreundlichen<br />

Familie“ die Richtigen<br />

getroffen hat.<br />

PR<br />

Blühende Gärten in<br />

Horn-Bad Meinberg<br />

Im letzten Umweltausschuss regte die Vorsitzende des BürgerBündnis,<br />

Marga Jegust-Heldermann an, für den nächsten<br />

Haushalt der <strong>Stadt</strong> eine Summe von 1.000 Euro einzuplanen, um<br />

damit Saatgut für Blumenwiesen an die Bürgerinnen und Bürger<br />

zu verteilen. Im nächsten Jahr könnte somit die Blütenvielfalt<br />

und die ökologische Aufwertung privater Gärten beginnen.<br />

Nach den guten Erfahrungen auf öffentlichen Flächen, gerade<br />

auch für Insekten, sieht das BürgerBündnis hier eine nachhaltige<br />

Verbesserung – da es sich um eine mehrjährige Mischung<br />

handelt. Der Ausschuss stimmte diesem Vorschlag zu.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 21<br />

„Stoppt Amazon – Stoppt LKW-<br />

Flut“ stand in großen Buchstaben<br />

auf einem Transparent, das die<br />

Gegner der Ansiedlung des Onlinegiganten<br />

im Meinberger Kurtheater<br />

entrollten. Bürger aus Belle und<br />

Wöbbel um Wolfram Fiedler trugen<br />

der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg bei<br />

einer Einwohnerversammlung ihre<br />

Fragen und Einschätzungen vor.<br />

Bürgermeister Stefan Rother, Wirtschaftsförderer<br />

Rüdiger Krentz und<br />

Projektentwickler Detlev Winkler<br />

(Enderweit + Partner GmbH) lieferten<br />

Antworten. Holger Postma,<br />

der nicht als Pfarrer und Kirchenvertreter,<br />

sondern als Privatperson<br />

sprach, verurteilte Amazon und gab<br />

der Frage eine ethische Dimension.<br />

Zunächst die Fakten<br />

Noch ist nichts entschieden, darauf<br />

wiesen die Vertreter der <strong>Stadt</strong><br />

Horn-Bad Meinberg immer wieder<br />

hin. Und die Bürger haben im Planungsverlauf<br />

mehrmals das Recht,<br />

Fragen zu stellen, die dann bei den<br />

Planungen berücksichtigt werden<br />

oder auch nicht. Bis zum 17. Juli 2020<br />

sind bei der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />

Einwendungen möglich. Zurzeit<br />

erstellen Fachplaner Gutachten, die<br />

sich mit den Themen Lärm, Umwelt,<br />

Verkehr, Artenschutz, Erschließung<br />

und Baugrund beschäftigen. Sie<br />

sollen im Sommer fertig sein. Hier<br />

werden auch Varianten geprüft wie<br />

zum Beispiel die Erschließung des<br />

Amazon-Geländes über die Ostwestfalenstraße,<br />

so Winkler. Ende 2020<br />

sollen die Planungen abgeschlossen<br />

sein, so der Bürgermeister. Das 21<br />

Hektar große Warenverteilzentrum<br />

samt Grün- und Nebenflächen steht<br />

auf einem 50 Hektar großen Gelände,<br />

das per Flächennutzungsplan<br />

als Industriegelände deklariert ist.<br />

Vom Gewerbegebiet unterscheidet<br />

sich ein Industriegebiet durch die<br />

Ansiedlung von Betrieben, die ein<br />

bestimmtes Maß an Umweltbelastungen<br />

wie Lärm, Luftschadstoffe,<br />

Staub und Gerüche erzeugen und<br />

darum insbesondere von Wohngebieten<br />

ferngehalten werden sollen. Es<br />

Bürger fürchten Verkehr und Lärm durch die Amazon-Ansiedlung<br />

In Belle und Wöbbel formiert sich der Widerstand<br />

soll von Wohn- und Mischgebieten<br />

(gemischte Nutzung) ausreichend<br />

abgetrennt sein, für Schwerverkehr<br />

und andere Infrastruktur erschlossen<br />

(z. B. Gleisanschluss, Energie,<br />

Entsorgung) und mit speziellen<br />

Umweltauflagen belegt werden.<br />

Unklarheit gab es in der Diskussion<br />

um den erwarteten LKW-Verkehr.<br />

Es wird mit 110 LKW gerechnet, die<br />

einmal an- und dann wieder abfahren,<br />

was zusammen 220 Fahrzeugbewegungen<br />

ergibt.<br />

Amazon zahlt Steuern<br />

vor Ort<br />

Falls LKW-Fahrer bei der<br />

Anlieferung warten müssen, soll es<br />

Wartebereiche und Toiletten auf dem<br />

Amazon-Gelände geben, damit die<br />

Anlieger nicht gestört werden, so<br />

Wirtschaftsförderer Rüdiger Krentz<br />

nach Nachfrage von Elke Plaß aus<br />

Belle. „Zahlt Amazon in Horn-Bad<br />

Meinberg Steuern?“, so die Frage der<br />

Gegner. Wirtschaftsförderer Rüdiger<br />

Krentz hat sich bei vergleichbaren<br />

Städten bei den Bürgermeistern<br />

erkundigt und verweist auf das<br />

Beispiel Werne bei Unna. Amazon<br />

gründe eine eigene Gesellschaft vor<br />

Ort und zahle an die <strong>Stadt</strong> Steuern. In<br />

manchen Städten sei Amazon sogar<br />

größter Gewerbesteuerzahler. Das<br />

geplante Logistikzentrum sei eine<br />

der größten Einheiten bei Amazon.<br />

In Belle werde die Ware verpackt<br />

und an Sortierzentren geliefert,<br />

von dort werden die Pakete in<br />

Verteilzentren transportiert. Von den<br />

Verteilzentren fahren dann Sprinter<br />

zu den Kunden. In Paderborn ist<br />

ein neues Verteilzentrum geplant.<br />

In Belle rechnet Krentz nur mit<br />

einem geringen Einsatz von<br />

Sprintern. „Auch für den Amazon<br />

Marketplace werden ein großer<br />

Teil mit LKW angeliefert“, so der<br />

Wirtschaftsförderer.<br />

Ein leidenschaftliches<br />

Plädoyer<br />

Gerade bei Westwind werde es in<br />

Wöbbel laut, berichtet eine direkte<br />

Anliegerin, und forderte ein Schallschutzkonzept<br />

für Wöbbel. Sie<br />

bemängelte eine fehlende Kommunikation<br />

mit den Bürgern und nannte<br />

das Vorgehen der <strong>Stadt</strong> „frech“. Und<br />

Sonja Meier aus Wöbbel befürchtet<br />

eine wachsende Hochwassergefahr<br />

für Wöbbel durch die Ansiedlung<br />

und die Flächenversiegelung. Dann<br />

das Plädoyer von Holger Postma als<br />

Privatperson.<br />

„Dass was ich von Amazon gelesen<br />

habe, erschreckt mich. Wollen<br />

wir den Global Player überhaupt<br />

hier haben?“, fragte er und verwies<br />

auf Verfahren von Amazon mit EU<br />

und Bundeskartellamt, in denen die<br />

Marktmacht und der Umgang mit<br />

Händlern gerügt wird. (Ergänzung<br />

der Redaktion: Seit Juli 2019 prüft<br />

die EU, ob sich Amazon fair gegenüber<br />

Händlern verhält, die auf der<br />

Plattform Waren verkaufen.<br />

Es geht dabei um die Frage, ob<br />

sich Amazon einen wettbewerbswidrigen<br />

Vorteil verschafft, indem<br />

es beispielsweise Daten der Händler<br />

nutzt). Immer wieder wird kritisiert,<br />

dass Amazon seiner Verantwortung<br />

für die Gesellschaft nicht gerecht<br />

wird. Eine Ansiedlung sei „ethisch<br />

undenkbar“, so Postma, damit<br />

werde die <strong>Stadt</strong> und die Region<br />

platt gemacht. Und weiter: „Das<br />

ist schlechter als der Ausfluss eines<br />

Gullis“. Amazon kennzeichne eine<br />

Form des Kapitalismus, die wir alle<br />

nicht wollen und verurteilen sollten,<br />

so Postma. „Lassen wir uns nicht<br />

korrumpieren aufgrund des schnellen<br />

Geldes“, forderte Postma.<br />

Kritik am Arbeitgeber<br />

Amazon<br />

Der Kritik schloss sich Wolfram<br />

Fiedler an: „Die Arbeitsbedingungen<br />

bei Amazon sind menschenunwürdig“.<br />

Sabine Beine, Beller Bürgerin<br />

und SPD-Kandidatin für den <strong>Stadt</strong>rat,<br />

forderte ein Nachtfahrverbot<br />

für LKW. Dann der Auftritt von<br />

Karl Prior aus Belle: Er habe selber<br />

58 LKW in der Stunde in Belle<br />

gezählt, dazu kämen die Amazon-<br />

LKW noch einmal oben drauf. Die<br />

Bürger aus Wöbbel und Belle informierten sich im Theater Bad Meinberg und trugen ihre Anliegen vor.<br />

Einwohnerversammlung nannte er<br />

eine Farce, die mögliche Ansiedlung<br />

eine Körperverletzung. Diana Ammer<br />

(Die Linken) lehnt das Projekt<br />

kategorisch ab:<br />

„Das ist kein 6er im Lotto“. Amazon<br />

zahle keine „armutsfesten“ Löhne,<br />

in der Folge würden Altersarmut<br />

und finanzielle Belastungen für die<br />

<strong>Stadt</strong> wachsen. Auch bezweifelte sie,<br />

dass Amazon in Horn-Bad Meinberg<br />

Steuern zahlen werde. „Ich wünsche<br />

nicht, dass meine Kinder bei Amazon<br />

arbeiten werden“, sagte sie.<br />

Gegen die Ansiedlungspläne hatte<br />

sich vor der Veranstaltung im Kurtheater<br />

Bad Meinberg eine Gruppe namens<br />

„AntiMAmonZONe“ formiert.<br />

60 Menschen aus Belle, Wöbbel<br />

und weiteren Orten folgten einer<br />

Einladung der Gruppe zu einer Bürgerversammlung<br />

in die Kirche nach<br />

Wöbbel. Moderiert wurde diese von<br />

Holger Postma, der nicht als Pfarrer<br />

der Gemeinde, sondern als engagierter<br />

und kritischer Bürger zum Thema<br />

Amazon agierte. Diskussionen zu<br />

Fragen, Ängsten und Kritik fanden<br />

in einer außergewöhnlich intensiven<br />

Atmosphäre statt. Auf Karten wurden<br />

Ergebnisse festgehalten, auf Tafeln<br />

präsentiert und zu Themenbereichen<br />

geordnet.<br />

Diese Themen werden Mitglieder<br />

der Gruppe und weitere Bürger bearbeiten.<br />

Erreichbar ist die Gruppe unter<br />

AntiMAmonZONe@t-online.de.<br />

Der <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> schrieb in<br />

der vergangenen Ausgabe: „7.500<br />

Mitarbeiter hat Amazon in NRW<br />

beschäftigt, zu Stundenlöhnen ab<br />

11.61 Euro für einen ungelernten<br />

Versandmitarbeiter bis 16.94 Euro<br />

für einen Teamleiter.<br />

Nach zwei Jahren springt das Gehalt<br />

auf bis zu 2.500 Euro brutto für eine<br />

Vollzeitstelle. Es wird in drei Schichten<br />

gearbeitet, in Spitzenzeiten sind<br />

es bis zu 1.600 Mitarbeiter pro Tag“.<br />

Wirtschaftsförderer Rüdiger Krentz<br />

nannte wieder das Beispiel Werne<br />

bei Unna:<br />

Dort sind viele Hartz-IV-Empfänger<br />

durch Amazon in den Arbeitsmarkt<br />

integriert worden. Es schlug sich<br />

gleich positiv auf die Arbeitsmarktstatistik<br />

des Kreises nieder. Horn-<br />

Bad Meinberg verzeichne immer<br />

noch einen hohen Anteil an Bürgern,<br />

die Unterstützungsleistungen beziehen.<br />

Amazon könne dabei helfen,<br />

geringqualifizierten Bürgern eine<br />

Zukunft im Arbeitsmarkt zu bieten.<br />

„Wir können nicht beurteilen, ob<br />

Amazon ein guter oder schlechter<br />

Arbeitgeber ist“, sagte Bürgermeister<br />

Stefan Rother, „aber er ist ein<br />

Arbeitgeber“.<br />

M.H.<br />

Zwei neue Fahnenmasten am Parkplatz Potthof<br />

Werbung für das<br />

Burgmuseum Horn<br />

Der Heimatverein Horn e.V. hat<br />

am Parkplatz zwei neue Fahnenmasten<br />

errichten lassen, um dort<br />

auf das Burgmuseum aufmerksam<br />

zu machen. Gerade an dieser viel<br />

befahrenen Straße fallen die Fahnen<br />

ins Auge, da insbesondere Gäste<br />

der <strong>Stadt</strong> und Durchreisende zu<br />

den meisten Museumsbesuchern<br />

gehören.<br />

Obwohl das Burgmuseum nur von<br />

Freitag bis Sonntag von 14 bis 17<br />

Uhr geöffnet ist, konnten man 2019<br />

mehr als 3000 Gäste begrüßen. Nur<br />

mit Hilfe einer großzügigen Spende<br />

von der Westfalen Weser Energie<br />

GmbH & Co KG in Höhe von 1700<br />

Euro konnte dieses Projekt realisiert<br />

werden. Auch von Seiten der <strong>Stadt</strong><br />

(Bauhof) wurde der Verein unterstützt,<br />

der für die Fahnenmasten die<br />

Fundamente hergestellt hat.<br />

Die zwei Fahnen wurden von<br />

Christina Hagenhoff gestaltet, die<br />

auch den Entwurf zum Umbau des<br />

Burgmuseums 2018 im Rahmen ihrer<br />

damaligen Bachelorarbeit erstellt<br />

hat. Durch diese Unterstützungen<br />

brauchte der Heimatverein Horn e.V.<br />

selber nur 200 Euro hinzugeben. Der<br />

Heimatverein bedankt sich bei allen<br />

und hofft, dass durch diese Werbung<br />

noch weitere Besucher den Weg ins<br />

Museum finden.<br />

„Unsere Pflegedienstleitung<br />

Yeliz Leisemann steht gerne<br />

für Ihre Fragen bereit!“<br />

Zwei neue Fahnenmasten am Parkplatz Potthof weisen auf das Burgmuseum<br />

hin.<br />

Palaisstraße 27 • 32756 Detmold • Tel: 05231 / 565290 •<br />

Mobil: 0176 / 82213257 • Web: www.caritassozialstation-lippe.de


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 22<br />

Ev.-ref. Kirchengemeinde Horn<br />

Vom 28. Juni bis zum 9. August laden wir herzlich zu den gemeinsamen<br />

Nachbarschaftsgottesdiensten der ev.-ref. Kirchengemeinden<br />

Bad Meinberg, Horn und Leopoldstal ein, die unter dem Themenbogen<br />

„Beziehungsweise(n)” stehen. Folgende Gottesdienste finden in der<br />

Kirchengemeinde Horn statt: Holzhausen - Sonntag, 5. Juli um 9.30 Uhr -<br />

Nachbarschaftsgottesdienst zum Thema „Freundschaft” mit Pfarrerin Petra<br />

Stork. Horn - Sonntag, 19. Juli um 11 Uhr - Nachbarschaftsgottesdienst zum<br />

Thema „Verwandtschaft” mit Pfarrerin Petra Stork. Bellenberg - Sonntag,<br />

9. August um 10.30 Uhr - Nachbarschaftsgottesdienst mit Taufe zum Thema<br />

„Gemeinschaft” mit Pfarrer Matthias Zizelmann. Horn - Sonntag, 16.<br />

August um 11 Uhr - Konfirmation mit Pfarrerin Stork. Marktandachten:<br />

Mittwoch, 5. August - 10 Uhr in der <strong>Stadt</strong>kirche Horn, anschließend Gespräche<br />

beim Kaffeetrinken. Öff. Kirchenvorstandssitzung: Fr. 17. Juli - 19.30<br />

Uhr. Über unsere Schaukästen und unsere Homepage (www.meinekirche.<br />

info) werden wir Sie über Änderungen, die unsere Veranstaltungen und<br />

Gruppen betreffen, auf dem Laufenden halten. Sollten keine gemeinsamen<br />

Gottesdienste möglich sein, werden wir weiterhin einen „Gottesdienst to<br />

go“ anbieten. Diesen finden Sie dann vor oder in den Kirchen in Horn<br />

und Holzhausen in kleine Tütchen verpackt zum Mitnehmen. Außerdem<br />

bieten wir in unregelmäßigen Abständen Videoandachten auf der Homepage<br />

der Kirchengemeinde an. Gerne weisen wir aber auch darauf hin,<br />

dass unsere Kirche zur Einkehr oder zum stillen Gebet tagsüber geöffnet<br />

bleibt. Unser Gemeindebüro (Telefon 05234 3636, horn@meinekirche.<br />

info) ist in dringenden Fällen eingeschränkt unter Beachtung der bekannten<br />

Hygieneauflagen nach vorheriger telefonischer Terminabsprache wieder<br />

geöffnet. Wir verweisen hierzu auf die telefonische Erreichbarkeit während<br />

der Öffnungszeiten (Mi + Do 10 bis 12 Uhr, Fr 15 bis 17 Uhr) sowie auf<br />

die Möglichkeit, per E-Mail in Kontakt zu treten.<br />

Ev.-ref. Kirchengemeinde<br />

Bad Meinberg<br />

Gottesdienste: 5. Juli (4. Sonntag nach Trinitatis) 9:30 Uhr:<br />

Nachbarschaftsgottesdienst, ev-ref. Kirche Holzhausen. 12. Juli (5.<br />

Sonntag nach Trinitatis) 9:30 Uhr: Nachbarschaftsgottesdienst, evref.<br />

Kirche Veldrom. 19. Juli (6. Sonntag nach Trinitatis) 11 Uhr:<br />

Nachbarschaftsgottesdienst, ev-ref. Kirche Horn. 26. Juli (7. Sonntag nach<br />

Trinitatis) 17 Uhr: Nachbarschaftsgottesdienst zum Thema Partnerschaft,<br />

ev-ref. Kirche Leopoldstal. 2. August (8. Sonntag nach Trinitatis) 9:30<br />

Uhr: Nachbarschaftsgottesdienst, Pastorin Lutterjohann-Zizelmann. 9.<br />

August (9. Sonntag nach Trinitatis) 10:30 Uhr: Nachbarschaftsgottesdienst<br />

mit Taufe, ev-ref. Kirche Freilichtbühne Bellenberg. 16. August (10.<br />

Sonntag nach Trinitatis) 9:30 Uhr: Gottesdienst, Pastor Zizelmann.<br />

Gemeindebücherei, Am Müllerberg 2: Einlass unter Wahrung der<br />

erforderlichen Hygieneregeln. Öffnungszeiten: Montag: 16 - 18 Uhr,<br />

Mittwoch: 16 - 18 Uhr. Veranstaltungen im Gemeindehaus, Am<br />

Müllerberg 4: Bis zur Drucklegung gilt die allgemeine Kontaktsperre<br />

aufgrund der Coronapandemie. Bitte achten Sie auf Aushänge in den<br />

Schaukästen der Kirchengemeinde Bad Meinberg oder auf die Homepage<br />

www.meinekirche.info/badmeinberg wann welche Veranstaltungen wieder<br />

stattfinden. Musikgruppe: Posaunenchor mittwochs 20 Uhr. Soziales:<br />

Ausgabe der TAFEL Freitag, 3. Juli, 17. Juli, 31. Juli und 14. August, ab 14<br />

Uhr. Gemeindebüro, Brunnenstraße 43: Das Gemeindebüro ist telefonisch<br />

und per E-Mail erreichbar. Eingeschränkt und unter besonderen Auflagen<br />

sind Besuche nach vorheriger Terminabsprache möglich. Öffnungszeiten:<br />

Mo - Fr 10 - 12 Uhr, Do 15 - 17 Uhr Tel. 05234 99154 zu erreichen oder<br />

per E-Mail unter pia.hoeltzenbein@meinekirche.info.<br />

Neuer Waldkindergarten<br />

in Bad Meinberg<br />

Am 1. August 2020 öffnet die Elterninitiative „Waldkindergarten<br />

Waldfrüchtchen e.V.“ in Horn-Bad Meinberg. Entstanden aus der<br />

Naturspielgruppe Waldfrüchtchen, betreut der Kindergarten jetzt<br />

17 Kinder zwischen 2 bis 6 Jahren von 8 bis 15 Uhr. Zudem wird ein<br />

biologisches und veganes Catering angeboten. Noch sind ein paar<br />

Kitaplätze zu vergeben. Bei Interesse finden sie alle Infos unter www.<br />

waldfrüchtchen.de.<br />

Der nächste <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />

erscheint am Freitag,<br />

21. August 2020!<br />

Andacht im Bibelgarten<br />

Ein Impuls zum Nachdenken<br />

Da kann man nur staunen über Gott und über die Wunder, die er<br />

tut. Wir wollen sehen und hören und entdecken, worüber wir staunen<br />

können. Möglich ist es hoffentlich, dass man sich in den Sommerferien<br />

an zwei Abenden zur Andacht im Bibelgarten trifft. Ein lauschiger<br />

Ort am Abend, ein Impuls zum Nachdenken, Wort und Musik - und<br />

anschließend die Möglichkeit zum Plaudern. Geplante Termine sind<br />

Dienstag, 7. Juli und der 28. Juli - jeweils um 19 Uhr. Der Bibelgarten<br />

findet sich zwei Minuten vom Gemeindehaus entfernt an der <strong>Stadt</strong>mauer.<br />

„Wenn Sie den Weg nicht kennen, warten Sie einfach 10 Minuten vor<br />

dem Termin am Gemeindehaus und wir holen Sie ab!“ Bitte beachten<br />

Sie zur Durchführbarkeit dieser Veranstaltungen aktuelle Hinweise.<br />

Heike Elsner und Petra Stork<br />

Kath. Pfarramt Heilig Kreuz<br />

Gottesdienst-Ordnung: Bitte melden Sie sich für Sonn- und<br />

Feiertagsmessen bis zum Freitag 11 Uhr vor dem entsprechenden Sonntag<br />

telefonisch bzw. per Mail in den Pfarrbüros zum Gottesdienst an oder lassen<br />

Sie sich am Ende der Messen für den kommenden Sonntag eintragen! Die<br />

Werktagsmessen können ohne Voranmeldung besucht werden. Danke!<br />

Sonntags: Vorabend: 15.30 Uhr, St. Georg Bad Pyrmont. 17 Uhr, St.<br />

Michael Falkenhagen. Sonntag: 9.30 Uhr, Christkönig Bad Meinberg. 10<br />

Uhr, St. Marien Lügde (Livestream). 18 Uhr, St. Martin Blomberg. Werktags:<br />

Mittwochs, 9 Uhr, Christkönig Bad Meinberg. Freitags, 9 Uhr, Heilig Kreuz<br />

Horn. Über unsere Homepage www.katholisch-in-suedlippe-pyrmont.de<br />

finden Sie aktuelle Informationen und unter „Aktuelles“ den Youtube Link<br />

für den Livestream der Gottesdienste. Tauffeiern sind grundsätzlich unter<br />

Einhaltung bestimmter Bedingungen auch in gemeinschaftlicher Form<br />

wieder möglich, wenden Sie sich gerne an unsere Pfarrbüros. Dasselbe<br />

gilt für die Feier von Trauungen. Stille Anbetung mit Möglichkeit zum<br />

Gespräch ab August. Dienstags, 16.30 bis 17.30 Uhr Christkönig Kirche Bad<br />

Meinberg. Einschulgottesdienste der Grundschule: Aus gegebenem Anlass<br />

finden die Einschulungsgottesdienste nur auf persönlicher Einladung statt.<br />

Pfarrbüros: Die Pfarrbüros sind zu den gewohnten Zeiten wieder für den<br />

Publikumsverkehr geöffnet. Bitte beachten Sie dabei, einen Mundschutz<br />

tragen, um sich und unsere Mitarbeiterinnen zu schützen.<br />

Ev.-ref. Kirchengemeinde<br />

Leopoldstal<br />

Vom 28. Juni bis zum 9. August laden wir herzlich zu den gemeinsamen<br />

Nachbarschaftsgottesdiensten der ev.-ref. Kirchengemeinden Bad<br />

Meinberg, Horn und Leopoldstal ein. Folgende Gottesdienste finden in<br />

Leopoldstal und Veldrom statt: Veldrom - Sonntag 12. Juli um 9.30 Uhr<br />

Nachbarschaftsgottesdienst zum Thema „Nachbarn“, Pfarrerin Annette<br />

Schulz. Im Anschluss an den Gottesdienst laden wir ein, den ökumenischen<br />

Besinnungsweg zu erwandern. Dauer ca. 1,5 Stunden. Leopoldstal - Sonntag<br />

26. Juli um 17 Uhr Nachbarschaftsgottesdient zum Thema „Geschwister“,<br />

Pfarrerin Annette Schulz. Leopoldstal - Sonntag, 16. August um 11 Uhr<br />

Gottesdienst, Pfarrerin Iris Beverung. Alle Veranstaltungen und Treffen<br />

der Gruppen und Kreise finden momentan aufgrund der Corona-Situation<br />

nicht statt. Über unsere Schaukästen und unsere Homepage (www.<br />

meinekirche.info) werden wir Sie über Änderungen auf dem Laufenden<br />

halten. Gerne weisen wir aber auch darauf hin, dass unsere Kirche in<br />

Leopoldstal zur Einkehr oder zum stillen Gebet tagsüber geöffnet bleibt.<br />

Unser Gemeindebüro (Telefon 05234 820992, Leopoldstal@meinekirche.<br />

info) ist für den Publikumsverkehr geschlossen. Wir verweisen hierzu auf<br />

die telefonische Erreichbarkeit während der Öffnungszeiten (Mo + Fr 10<br />

bis 12 Uhr und Do 15 bis 17 Uhr) sowie auf die Möglichkeit, per E-Mail<br />

in Kontakt zu treten.<br />

Neuapostolische Kirche<br />

Ab Juni finden am Sonntag um 10 Uhr wieder Präsenz-Gottesdienste in der<br />

Kampstraße 26 statt. Die Anzahl der Sitzplätze ist durch die Abstandsregeln<br />

auf 40 begrenzt und daher derzeit nur für Gemeindemitgleider reserviert. Bei<br />

Fragen wenden Sie sich gerne an Andreas Bieseke, 05234/880927, meinberg@<br />

nak-detmold.de..<br />

Nachbarschafts<br />

gottesdienste<br />

Nachbarschaftsgottesdienste<br />

der ev.-ref. Kirchengemeinden<br />

Bad Meinberg, Horn und Leopoldstal<br />

unter dem Themenbogen<br />

„Beziehungsweise(n)“<br />

Sonntag, 28. Juni:<br />

11.00 Uhr in der <strong>Stadt</strong>kirche<br />

Horn, Kirchstraße, musikalischer<br />

Gottesdienst<br />

„Beziehungsweise(n)“ mit<br />

Pfarrerin Petra Stork und Pfarrer<br />

Matthias Zizelmann<br />

Sonntag, 5. Juli:<br />

9.30 Uhr in der Kirche Holzhausen,<br />

Golfweg. Gottesdienst<br />

zum Thema „Freundschaft“ mit<br />

Pfarrerin Petra Stork<br />

Sonntag, 12. Juli:<br />

9.30 Uhr in der Kirche Veldrom,<br />

Heinrich-Schacht-Weg. Gottesdienst<br />

zum Thema „Nachbarn“<br />

mit Pfarrerin Annette<br />

Schulz, anschließend herzliche<br />

Einladung zum Erwandern des<br />

ökumenischen Besinnungsweges<br />

(ca. 1,5 Stunden)<br />

Sonntag, 19. Juli:<br />

11.00 Uhr in der <strong>Stadt</strong>kirche<br />

Horn, Kirchstraße. Gottesdienst<br />

zum Thema „Verwandtschaft“<br />

mit Pfarrerin Petra<br />

Stork<br />

Sonntag, 26. Juli:<br />

17.00 Uhr in der Kirche Leopoldstal,<br />

Eichenweg. Gottesdienst<br />

zum Thema „Geschwister“<br />

mit Pfarrerin Annette<br />

Schulz<br />

Sonntag, 2. August:<br />

9.30 Uhr in der Kirche Bad<br />

Meinberg, Brunnenstraße 44a.<br />

Gottesdienst zum Thema „Partnerschaft“<br />

mit Pfarrerin Irmela<br />

Lutterjohann-Zizelmann<br />

Sonntag, 9. August:<br />

10.30 Uhr auf der Freilichtbühne<br />

Bellenberg. Gottesdienst mit<br />

Taufe zum Thema „Gemeinschaft“<br />

mit Pfarrer Matthias<br />

Zizelmann<br />

Familienanzeigen<br />

Nachruf<br />

Der DEHOGA-Ortsverband Horn-Bad Meinberg u. Schlangen e.V.<br />

trauert um seinen 1. Vorsitzenden<br />

Bernd Schönlau<br />

der am 22. Juni 2020 im Alter von 56 Jahren verstorben ist.<br />

Herr Schönlau hat zusammen mit seiner Frau den Hotel- und Gaststättenbetrieb<br />

seiner Schwiegereltern im Jahre 2002 übernommen und weitergeführt,<br />

einen Hotelbetrieb, der bereits seit 1972 Mitglied im DEHOGA-Verband ist.<br />

Im April 2009 übernahm Bernd Schönlau als 1. Vorsitzender den DEHOGA-<br />

Ortsverband, deren Aufgaben er mit sehr viel Engagement und<br />

Verantwortungsbewusstsein wahrgenommen hat. Sein stets freundliches,<br />

kollegiales und hilfsbereites Handeln wird uns in Erinnerung bleiben.<br />

Seinen Hinterbliebenen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.<br />

Für den Vorstand<br />

Holger Lemke<br />

2. Vorsitzender u. Präsident DEHOGA-Lippe e.V.<br />

Nachruf<br />

Wir trauern um unseren Kameraden<br />

Unterbrandmeister<br />

Bernd Schönlau<br />

der im Alter von 56 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben ist.<br />

Bernd Schönlau war seit 1981 aktives Mitglied der<br />

Freiwilligen Feuerwehr Horn-Bad Meinberg.<br />

Wir verlieren mit ihm einen vorbildlichen Kameraden, der sich in seiner<br />

Dienstzeit stets für das Wohl der Bürger und die Aufgaben<br />

in der Feuerwehr eingesetzt hat.<br />

Wir werden Bernd als guten Kameraden und Freund in Erinnerung behalten.<br />

Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie.<br />

Stefan Rother<br />

Bürgermeister<br />

Evangelische Freikirche Horn<br />

Tipps für den Urlaub<br />

Urlaub – kein Alltagsstress, keine Hektik, kein Termindruck endlich<br />

freie Zeit. Urlaub ist schön.<br />

Urlaub muss sein. Die Erwartungen an die<br />

Urlaubszeit sind unterschiedlich. Der eine<br />

freut sich über eine erholsame Ruhezeit zu<br />

Hause. Der andere träumt schon seit Monaten<br />

von einem Ferienziel irgendwo in der weiten<br />

Welt. Manche Erwartungen bleiben leider<br />

unerfüllt. Es ist gar nicht so selbstverständlich,<br />

dass die Urlaubs- beziehungsweise Ferientage<br />

zur schönsten Zeit des Jahres werden.<br />

Unvorhergesehenes kann die beste Planung<br />

kaputtmachen. Bitte denken Sie daran, dass<br />

Ihre Seele auch Erholung nötig hat. Im Alltagsstress kommt die Seele des<br />

Menschen oft zu kurz. Im Urlaub haben Sie endlich Zeit zur Besinnung.<br />

Wenn Sie schon lange keinen Gottesdienst besucht haben, könnten Sie<br />

im Urlaub einen neuen Anfang machen. Und wenn Sie zu Hause bleiben<br />

(müssen), dann besuchen Sie doch einmal einen örtlichen Gottesdienst.<br />

Auch in der Horner Burgscheune feiern wir jeden Sonntag ab 10 Uhr<br />

einen engagierten Gottesdienst. Teilnehmer berichten, was sie mit Gott<br />

im Alltag erlebt haben. Musik und Gesang erfreuen Jung und Alt. – Auch<br />

Sie sind ganz herzlich dazu eingeladen.<br />

Weegen der Corona-Pandemie finden unsere Gottesdienste unter Einhaltung<br />

der Abstands- und Hygieneregeln bis auf Weiteres im großen<br />

Saal der Burgscheune statt. Weitere Infos unter www.freikirchehorn.de.<br />

Stephan Beinker<br />

Leiter der Feuerwehr


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 23<br />

Apothekenbereitschaft<br />

für Horn-Bad Meinberg bis zum 21. August<br />

Unter www.akwl.de werden Ihnen die diensthabenden Apotheken angezeigt.<br />

Der Apothekennotdienst gewährleistet die Arzneiversorgung in<br />

dringenden Fällen außerhalb der üblichen Öffnungszeiten. Der Notdienst<br />

beginnt um 9.00 Uhr und endet am folgenden Tag um 9.00 Uhr. Außerhalb<br />

der gesetzlichen Öffnungszeiten ist eine Notdienstgebühr von 2,50 Euro zu<br />

zahlen. Die hier angegebenen Apotheken werden für den Suchbegriff „Horn-<br />

Bad Meinberg“ unter www.akwl.de angezeigt. Der <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> druckt<br />

hier die erste der angegebenen Apotheken ab. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />

Notdienste Horn-Bad Meinberg und Umgebung<br />

3. 7. Nelken-Apo., Bahnhofstr. 1, Blomberg, 05235/99000<br />

4. 7. Rats-Apo., FWW-Platz 35, Bad Lippspringe, 05252/99988<br />

5. 7. Bahnhof-Apo., Bahnhofstr. 1, Detmold, 05231/22556<br />

6. 7. Apo. Hiddesen, Theodor-Heuss-Str. 1, Hiddesen, 05231/8444<br />

7. 7. Eichen-Apo., Ortsmitte 11, 33189 Schlangen, 05252/7187<br />

8. 7. Eichholz-Apo., Hornsche Str. 138, Spork-Eichholz, 05231/59319<br />

9. 7. Bach-Apo., Bachstr. 28, Detmold, 05231/390606<br />

10. 7. Falken-Apo., Paderborner Str. 36, Heiligenkirchen, 05231/47625<br />

11. 7. Eichholz-Apo., Hornsche Str. 138, Spork-Eichholz, 05231/59319<br />

12. 7. Apo. an der Post, Bismarckstr. 17, Detmold, 05231/92300<br />

13. 7. Wall-Apo., Mittelstr. 101, Horn, 05234/820100<br />

14. 7. Hof-Apo., Lange Str. 55, Detmold, 05231/23255<br />

15. 7. LaVie-Apo., Ernst-Hilker-Str. 15, Detmold, 05231/3031615<br />

16. 7. Apo. zur Rose, Benekestr. 9, Detmold, 05231/974900<br />

17. 7. Kronen-Apo., Mittelstr. 33, Horn, 05234/2538<br />

18. 7. Elisabeth-Apo., Elisabethstr. 4, Detmold, 05231/28282<br />

19. 7. Medicum Apo., Röntgenstraße 16, Detmold, 05231/9102000<br />

20. 7. Bad-Apo., Parkstr. 55, Bad Meinberg, 05234/9762<br />

21. 7. St. Rochus-Apo., Bahnhofsallee 8, Steinheim, 05233/8609<br />

22. 7. Südholz-Apo., Lagesche Str. 31, Detmold, 05231/22882<br />

23. 7. Lortzing-Apo., Lange Str. 79, Detmold, 05231/22200<br />

24. 7. Sonnen-Apo., Bielefelder Str. 264, Heidenoldendorf, 05231/66355<br />

25. 7. MELVIGO Apo., Klingenbergstraße 31, Detmold, 05231/27444<br />

26. 7. Eichholz-Apo., Hornsche Str. 138, Spork-Eichholz, 05231/59319<br />

27. 7. Gesundheitszentrum, Bahnhofsallee 12, Steinheim, 05233/702050<br />

28. 7. Apo. im Heitheckerhaus, Mittelstraße 69, Horn, 05234-9197216<br />

29. 7. Eichholz-Apo., Hornsche Str. 138, Spork-Eichholz, 05231/59319<br />

30. 7. Bach-Apo., Bachstr. 28, Detmold, 05231/390606<br />

31. 7. Apo. zur Rose, Benekestr. 9, Detmold, 05231/974900<br />

1. 8. St. Nikolaus-Apo., Marktstr. 6, Nieheim, 05274/1212<br />

2. 8. Falken-Apo., Paderborner Str. 36, Heiligenkirchen, 05231/47625<br />

3. 8. Wall-Apo., Mittelstr. 101, Horn, 05234/820100<br />

4. 8. Bad-Apo., Parkstr. 55, Bad Meinberg, 05234/9762<br />

5. 8. Kronen-Apo., Mittelstr. 33, Horn, 05234/2538<br />

6. 8. Paulinen Apo., Bruchstraße 42, Detmold, 05231-9816625<br />

7. 8. Südholz-Apo., Lagesche Str. 31, Detmold, 05231/22882<br />

8. 8. St. Rochus-Apo., Bahnhofsallee 8, Steinheim, 05233/8609<br />

9. 8. Sonnen-Apo., Bielefelder Str. 264, Heidenold., 05231/66355<br />

10. 8. Heutor-Apo., Heutorstr. 4, Blomberg, 05235/95310<br />

11. 8. Center Apo., Anton-Spilker-Str. 33, Steinheim, 05233/952535<br />

12. 8. Elisabeth-Apo., Elisabethstr. 4, Detmold, 05231/28282<br />

13. 8. LaVie-Apo., Ernst-Hilker-Str. 15, Detmold, 05231/3031615<br />

14. 8. Paulinen Apo., Bruchstraße 42, Detmold, 05231-9816625<br />

15. 8. Bad-Apo., Parkstr. 55, Bad Meinberg, 05234/9762<br />

16. 8. MELVIGO Apo., Klingenbergstraße 31, Detmold, 05231/27444<br />

17. 8. Lortzing-Apo., Lange Str. 79, Detmold, 05231/22200<br />

18. 8. Hasselbach-Apo., In den Benten 10 F, Pivitsheide, 05232/87836<br />

19. 8. Bahnhof-Apo., Bahnhofstr. 1, Detmold, 05231/22556<br />

20. 8. Apo. an der Post, Bismarckstr. 17, Detmold, 05231/92300<br />

Lenkungsgruppe beschließt Projekte für die<br />

Erneuerung des Historischen <strong>Stadt</strong>kerns<br />

Drei Maßnahmen<br />

werden umgesetzt<br />

Für die erfolgreiche Erneuerung des<br />

historischen <strong>Stadt</strong>kerns Horns ist die<br />

Mitwirkung aller Akteure wichtig.<br />

Dazu beriet jetzt die Lenkungsgruppe<br />

Historischer <strong>Stadt</strong>kern über sechs<br />

Projekte aus dem Verfügungsfonds.<br />

In einer zweistündigen Sitzung wurden<br />

die Projekte in der Burgscheune<br />

vorgestellt und beraten. <strong>Stadt</strong>teilmoderator<br />

Thorsten Försterling moderierte<br />

die Fragen zu den Projekten<br />

„Calisthenics-Park“, „Beleuchtung<br />

der Burg“, „Facelift Schaufenster“<br />

und „XXL-Pflanztöpfe“, „Obst für<br />

Bürger und Gäste“ und „Hausmann-<br />

Denkmal“.<br />

Stark befürwortet wurden die<br />

Maßnahmen des Heimatvereins<br />

„Hausmann-Denkmal“ und „Beleuchtung<br />

der Burg“. Bei ersterem<br />

soll das identitätsstiftende Denkmal<br />

auf dem Marktplatz gereinigt und<br />

ergänzt werden. Das in die Jahre<br />

gekommene Denkmal stelle den<br />

Umgang mit der Demokratie aktuell<br />

besonders heraus. Durch das Projekt<br />

„Beleuchtung der Burg“ soll die<br />

Rückseite der Burg neue Strahler<br />

erhalten. Diese geben den Passanten<br />

Sicherheit und setzen das mittelalterliche<br />

Gebäude in Szene. Auch die<br />

Calisthenics-Anlage ist beschlossene<br />

Sache. Auf dem Grundstück am<br />

Wall möchte der TSV Horn eine<br />

Sportanlage umsetzen, die öffentlich<br />

zugänglich ist. Calisthenics-Anlagen<br />

ermöglichen das Repertoire des klassischen<br />

Geräteturnens und erlauben<br />

diverse akrobatische Übungen, bei<br />

denen mit dem eigenen Gewicht<br />

unter freiem Himmel trainiert wird.<br />

Weitere Projekte<br />

Beim Projekt „XXL-Pflanztöpfe“<br />

der SPD sollen 20 große Pflanztöpfe<br />

die Mittelstraße verschönern.<br />

Das sieht hübsch aus, müsse aber<br />

gepflegt werden, so die einhellige<br />

Meinung des Plenums. Die Lenkungsgruppe<br />

einigte sich darauf,<br />

bis zur kommenden Sitzung offene<br />

Fragen zu klären und dann erneut zu<br />

entscheiden. Beim Grünen-Projekt<br />

„Obst für Bürger und Gäste“ sollen<br />

Obstbäume mit alten Sorten auf dem<br />

Wall gepflanzt werden und diese<br />

nicht nur optisch aufwerten, sondern<br />

einen Nutzen für die Bürger bringen.<br />

„Zusätzlich wollen wir Workshops<br />

organisieren, die sich rund um das<br />

Thema drehen, vielleicht gibt es auch<br />

noch Bienenkörbe“, ergänzte Stella<br />

Junger. Bis die genauen Stückzahlen<br />

und Standorte festgelegt sind und die<br />

Einordnung des Vorhabens in die<br />

generelle Aufwertung des Walls in<br />

Horn geschehen kann, möchte die<br />

Lenkungsgruppe eine Entscheidung<br />

vertagen. Vorbildlich sein soll das<br />

Projekt „Facelift für Schaufenster“<br />

von der SPD.<br />

Nach dem Vorschlag von Simone<br />

Spranke sollen leere Schaufenster<br />

mit landschaftlichen und regionalen<br />

Motiven beklebt werden.<br />

„Wir fangen mit einem an und zeigen,<br />

wie es gehen kann“, so Stefan<br />

Rother, der eine alternative Finanzierung<br />

für ein Muster-Schaufenster<br />

vorschlug. Auch die IHG und die<br />

Geschäftsleute sollen mit einbezogen<br />

werden.<br />

Angeregte Diskussion<br />

„Über die angeregte und sachbezogene<br />

Diskussion habe ich mich<br />

besonders gefreut“, so Co-<strong>Stadt</strong>teilmoderator<br />

Marc Wübbenhorst.<br />

Drei konkrete Anträge und drei<br />

weitere Vorhaben, die sichtbar den<br />

historischen <strong>Stadt</strong>kern aufwerten<br />

und den Rückhalt in der Bürgerschaft<br />

haben, seien mehr als erwartet. „In<br />

der nächsten Sitzung erwarten wir<br />

die Vertiefung von Projekten und<br />

einen Input der Sekundarschule“, so<br />

Wübbenhorst.<br />

Auch eine lose Ideensammlung<br />

und Projekte, wie eine Murmelbahn<br />

sind zumindest als Vorschläge auf<br />

dem Tisch, „dafür müssen sich noch<br />

Mitstreiter im Ort finden“, ergänzt<br />

er. Auch über die anstehende Beteiligung<br />

der Sekundarschule freute sich<br />

die Gruppe. Eine weitere Sitzung ist<br />

für Mitte Oktober geplant.<br />

Die Richtlinien und das Antragsformular<br />

findet sich unter https://www.<br />

horn-badmeinberg.de, Stichwort<br />

„Verfügungsfonds-<strong>Stadt</strong>kern-Horn“.<br />

Notdienste<br />

Tierärztlicher Notdienst: kann<br />

unter der Nummer des Tierarztes<br />

erfragt werden. Zahnärztlicher<br />

Notdienst: Die bundeseinheitliche<br />

Nummer ist unter 01805/986700<br />

zu erreichen. Behandlung von 10<br />

bis12 Uhr und von 17 bis 18 Uhr.<br />

Krisentelefon Lippe: 05231/3 33<br />

77 sonntags bis donnerstags von 18<br />

bis 22 Uhr, freitags und samstags<br />

von 18 bis 6 Uhr des Folgetages,<br />

montags und donnerstags von 10 bis<br />

12 Uhr. Kinder- und Jugendtelefon:<br />

Montag, Mittwoch und Freitag<br />

von 15 bis 18 Uhr. Giftnotruf: Tel.<br />

0228/1924-0, Krankentransport:<br />

Tel. 0 52 31 / 1 92 22, Feuerwache-<br />

Rettungsdienst: 112, Polizei: 110.<br />

„Die Partei“ tritt nicht an<br />

Keine<br />

Kandidaten für<br />

<strong>Stadt</strong>rat<br />

Im vergangenen Jahr kündigte „Die<br />

Partei“ an, einen Bürgermeisterkandidaten<br />

2020 stellen zu wollen. Jetzt<br />

erreichte den <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> der<br />

Rückzieher: „Durch die Coronakrise<br />

waren wir nicht in der Lage den<br />

geplanten „Werbeblock“ zeitnah zu<br />

initiieren. Dadurch haben wir keine<br />

neuen Mitglieder, dadurch keine<br />

Möglichkeit genug Bezirke zu besetzen,<br />

um eine realistische Chance<br />

zu haben“, schreibt Sascha Zeigner,<br />

Vorsitzender des Ortsvereins.<br />

Und weiter: „Einen Bürgermeisterkandidaten<br />

hätten wir, angesichts<br />

der Situation in Horn-Bad Meinberg,<br />

nicht gestellt. In unseren Augen<br />

ist es aktuell sinnvoller jemanden<br />

mit der richtigen Einstellung zu<br />

unterstützen, als jemanden ins<br />

Rennen zu schicken, der wertvolle<br />

Stimmen bindet. Deshalb haben<br />

wir uns entschlossen, bei dieser<br />

Wahl nicht weiter aktiv zu werden.“<br />

Absage<br />

„Sommerfest<br />

der Vereine“<br />

Nach einigen Gesprächen mit verantwortlichen<br />

Personen kann sich<br />

der Heimatverein Leopoldstal ein<br />

Sommerfest mit Hygienekonzept,<br />

Mindestabstand, Maskenpflicht, zusätzlichen<br />

Toilettenwagen etc. nicht<br />

vorstellen. gestartet hat der Verein<br />

eine Werbe-Aktion: „Wir suchen<br />

Helfer, die gern ehrenamtlich bei<br />

Aktionen und Feiern mithelfen wollen<br />

und die nicht Vereins-Mitglieder<br />

sein möchten.“<br />

Bis zu 50.000 Euro je Gebäude: Förderung der Dorferneuerung<br />

Das Land NRW gewährt verschiedene<br />

Zuwendungen für die<br />

Finanzierung von Maßnahmen der<br />

integrierten ländlichen Entwicklung,<br />

darunter auch Zuschüsse an<br />

Privatpersonen zur Sanierung ländlicher<br />

Bausubstanz mit Ortsbild prägendem<br />

Charakter, wie historische<br />

Fachwerk- oder Bruchsteinhäuser<br />

in Dörfern. Je Gebäude können bis<br />

zu 50.000 Euro gewährt werden.<br />

2019 haben drei Bürgerinnen und<br />

Bürger aus Horn-Bad Meinberg<br />

Förderanträge gestellt.<br />

Aus dem vom NRW-Ministerium<br />

veröffentlichten Dorferneuerungsprogramm<br />

für das Jahr 2020 geht<br />

hervor, dass alle drei Projekte in<br />

der vollen beantragten Höhe mit<br />

insgesamt 116.000 Euro gefördert<br />

werden. Die Zuwendungsbescheide<br />

wurden bereits erteilt.<br />

Auch 2021 soll es wieder ein<br />

Dorferneuerungsprogramm geben.<br />

Ministerin Scharrenbach weist<br />

darauf hin, dass die Antragsfrist<br />

am 30. September 2020 endet.<br />

Das „Dorferneuerungsprogramm<br />

2021“ wird im Frühjahr 2021 veröffentlicht.<br />

Weitere Informationen<br />

und Ansprechpartner zum Thema<br />

„Förderung der Dorfentwicklung“<br />

gibt es auf der Homepage der Bezirksregierung<br />

Detmold beim Dezernat<br />

33 Ländliche Entwicklung,<br />

Bodenordnung.<br />

Stellen- u. Kleinanzeigenmarkt<br />

Klein- und Stellenanzeigen: Tel. 05234-2028-21 oder per Email an info@stadt-anzeiger-hbm.de<br />

Minigolfpark Bad Meinberg<br />

Top-gepflegte Turnieranlage, tägl. geöffnet, Pyrmonter<br />

Str. (Kurpark am See).. 0178-4551228<br />

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Annahme bis 19.00 Uhr.<br />

Tel. 0 52 35 / 89 87 (Bruch)<br />

Anträge sind bei der <strong>Stadt</strong> Horn-<br />

Bad Meinberg als Untere Denkmalbehörde<br />

einzureichen und<br />

werden von hier an die Bezirksregierung<br />

Detmold weitergeleitet.<br />

Ansprechpartner: Leonard Unger,<br />

<strong>Stadt</strong>entwicklung, Bauen und Liegenschaften,<br />

Marktplatz 2, 32805<br />

Horn-Bad-Meinberg, Telefon:<br />

05234 / 201-278, Fax: 05234 /<br />

201-1278, E-Mail: l.unger@hornbadmeinberg.de.


<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 24<br />

Wie im Laufe der Einwohnerversammlung<br />

am 19.05.2020<br />

deutlich wurde, werden die<br />

Argumente gegen dieses städtisch<br />

forcierte Vorhaben immer<br />

deutlicher:<br />

Die Menschen, die in ihren<br />

Wohnungen schon teilweise seit<br />

Jahrzehnten ihren Lebensmittelpunkt<br />

gefunden haben, sollen<br />

mit einer finanziellen Wiedergutmachung<br />

zum Umziehen<br />

überzeugt werden. Hier sieht<br />

sich laut Aussage des beauftragten<br />

<strong>Stadt</strong>planers, Jens-Peter<br />

Huesmann, die <strong>Stadt</strong> nicht in der<br />

Verantwortung diese Menschen<br />

zu unterstützen. Es gibt keinen<br />

adäquaten, vergleichsweise<br />

günstigen und großen Wohnraum<br />

im <strong>Stadt</strong>gebiet Horn-Bad<br />

Leserbrief zum Fachmarktzentrum in der Kampstraße<br />

Es fehlt ein Gesamtkonzept für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />

Meinberg. Die Abfindung des Investors<br />

kann hier keine moralische<br />

Entschädigung für eine derartige<br />

Entwurzelung und Vertreibung<br />

darstellen!<br />

Der erhöhte Verkehr in der<br />

Kampstraße bereitet weiterhin<br />

große Sorgen, denn einerseits<br />

können Anwohnerinnen und Anwohner<br />

nicht absehen, welchen<br />

erhöhten Risiken sie ausgesetzt<br />

werden (Unfallgefahr mit PKW,<br />

LKW, Personen, Fahrrädern und<br />

weiteren Fahrzeugen, zugeparkte<br />

Ein- und Ausfahrten, erhöhte CO 2<br />

-<br />

Ausstöße, erhöhter Lärm durch<br />

laufende Motoren, Hupen, etc.).<br />

Andererseits stellt sich auch die<br />

<strong>Stadt</strong> den steigenden finanziellen<br />

Anforderungen gegenüber blind:<br />

Eine Nachfrage unsererseits stellte<br />

klar, dass Folgeschäden des wachsenden<br />

Verkehrsvolumens von der<br />

<strong>Stadt</strong> bzw. ihren Bürgerinnen und<br />

Bürgern getragen werden müssen,<br />

denn die Straßen sind nicht nach<br />

den geplanten Nutzungsanforderungen<br />

gebaut worden.<br />

Die Anwohnerinnen und Anwohner<br />

zeigen sich auch den erhöhten<br />

Licht- und Lärmbelastungen,<br />

vor allem nachts, gegenüber<br />

besorgt. Untersuchungen in den<br />

Großstädten zeigen deutlich<br />

einen Zusammenhang zwischen<br />

physischen und psychischen<br />

Krankheitssymptomen aufgrund<br />

solcher Reize! Auch hier werden<br />

unsere Bürgerinnen und Bürger<br />

nicht ausreichend informiert<br />

und geschützt. Die Zerstörung<br />

der Grünflächen ist ein weiterer<br />

bitterer Aspekt, der während der<br />

Versammlung nur erwähnt wurde.<br />

Hieran zeigt sich erneut, dass<br />

eine langfristige übergreifende<br />

Planung für die Erhöhung der<br />

Lebensqualität durch Grün- und<br />

Erholungsflächen in unserer<br />

<strong>Stadt</strong> dringend erfolgen muss.<br />

Ein vielfach zitiertes Argument<br />

dreht sich um die Nachhaltigkeit:<br />

Was passiert mit den „sterbenden“<br />

Gewerbeflächen im Umkreis? Was<br />

passiert, wenn dieses schöne, neue<br />

Fachmarktzentrum in 10, 15 Jahren<br />

so leer steht wie die vielen anderen,<br />

die heute ungeliebt die Peripherien<br />

der <strong>Stadt</strong> markieren?<br />

Es fehlt das Gesamtkonzept für<br />

die <strong>Stadt</strong>entwicklung! Eine langfristige<br />

Planung zum Wohl und zur<br />

Verbesserung einer nachhaltigen<br />

Entwicklung der <strong>Stadt</strong>, im sozialen<br />

wie im wirtschaftlichen<br />

Sinne, muss zwingend erbracht<br />

werden.<br />

Wo sind die lokalen Geschäfte,<br />

die auch kommunal gefördert<br />

werden? Welche Strategien<br />

überlegt sich die <strong>Stadt</strong>, kreativ<br />

mit den Bürgerinnen und<br />

Bürgern unsere Wirtschaft zu<br />

fördern, ohne den Hammer des<br />

großen Investors zu schwingen<br />

und Interessen der Bürgerschaft<br />

auszuhebeln? Wir sprechen uns<br />

hiermit entschieden gegen die<br />

Errichtung des Fachmarktzentrums<br />

in der Kampstraße aus!<br />

Pierre Te Horst<br />

Bianca Kompalla<br />

Tina Rychlik<br />

Stefan Schulte<br />

Die nächste<br />

Ausgabe des<br />

<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>s<br />

(gedruckt<br />

und digital<br />

unter www.<br />

kurier-verlag.<br />

de) erscheint<br />

bereits am<br />

Freitag,<br />

21. August<br />

2020<br />

Anzeigenschluss<br />

ist eine Woche<br />

vorher.<br />

„Kur“-Fürstliches Parkfest am 29. August<br />

findet nicht statt<br />

2021 gibt es wieder ein<br />

Parkfest<br />

Der Vorstand des Heimatvereins Bad Meinberg e.V. hat in einer<br />

erweiterten Vorstandssitzung beschlossen, das „Kur“-Fürstliche<br />

Parkfest im Historischen Kurpark Bad Meinberg, das am 29. August<br />

durchgeführt werden sollte, aufgrund der Corona-Krise abzusagen.<br />

Bekanntlich dürfen wegen der Covid-19-Pandemie bis mindestens<br />

Mitte Oktober keine Großveranstaltungen stattfinden. Die Absage ist<br />

dem Vorstand nicht leichtgefallen, zumal das seit 2017 wieder jährlich<br />

veranstaltete Kurparkfest immer beliebter geworden ist und von den<br />

Akteuren, Teilnehmern, Ausstellern und Besuchern stark nachgefragt<br />

wurde. Das interessante und abwechslungsreiche Programm war schon<br />

erarbeitet worden und etliche Anmeldungen für das Marktgeschehen<br />

lagen bereits vor. Außerdem stand dieses besondere Kurparkfest im<br />

Historischen Bad Meinberger Kurpark im Mittelpunkt der zahlreichen<br />

Veranstaltungen um Fürstin Pauline im Paulinejahr 2020 anlässlich<br />

des Todes der Fürstin vor 200 Jahren.<br />

Nach reiflicher Überlegung und Abwägung verschiedenster Interessen<br />

waren letztendlich die gesundheitlichen Aspekte für diese Entscheidung<br />

maßgeblich. Die an der Veranstaltung Beteiligten können einen Infektionsschutz<br />

(z.B. Hygiene- und Abstandsregeln) mit zumutbaren und<br />

wirtschaftlich vertretbaren Maßnahmen nicht zuverlässig sicherstellen.<br />

Der Heimatverein Bad Meinberg ist jedoch gewillt, die Reihe der gut<br />

besuchten Kurparkfeste auf jeden Fall im nächsten Jahr fortzusetzen.<br />

Absage „Sommerfest der<br />

Vereine“ am 15. August<br />

Nach einigen Gesprächen mit verantwortlichen Personen kann sich<br />

der Heimatverein Leopoldstal ein Sommerfest mit Hygienekonzept,<br />

Mindestabstand, Maskenpflicht, zusätzlichen Toilettenwagen etc.<br />

nicht vorstellen. Vielleicht haben wir auch eine Möglichkeit auf<br />

unsere derzeitige Aktion hinzuweisen: „Wir suchen Helfer, die gern<br />

ehrenamtlich bei Aktionen und Feiern mithelfen wollen und die nicht<br />

Vereins-Mitglieder sein möchten.“<br />

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IMPRESSUM<br />

<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />

Heimatliches Informationsblatt für die Großgemeinde Horn-Bad Meinberg und Umgebung<br />

Kurier-Verlag<br />

GmbH & Co. KG<br />

www.kurier-verlag.de<br />

info@kurier-verlag.de<br />

32805 Horn-Bad Meinberg<br />

Kampstraße 10<br />

Telefon: 0 52 34 / 20 28-21<br />

Telefax: 0 52 34 / 20 28-29<br />

Redaktionsleitung:<br />

Manfred Hütte (verantwortlich)<br />

Redaktion: Holger Fretzer (hf)<br />

Anzeigen-Gestaltung:<br />

Druck.Media.Service<br />

Harald und Christiane Hütte<br />

Telefon: 0 52 34 / 20 44 99<br />

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Ständige freie Mitarbeiter:<br />

Peter Radszuweit (pr)<br />

Arnold Pöhlker (Arnold trifft...)<br />

VIELE MÖBEL SOFORT LIEFERBAR!<br />

In dieser Ausgabe finden Sie die Beilage:<br />

HBM hilft sich!<br />

-- Wir bitten um Beachtung! --<br />

Die nächste Ausgabe des <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>s<br />

(gedruckt und digital unter www.kurier-verlag.de)<br />

erscheint bereits am<br />

Freitag, 21. August 2020<br />

Anzeigenschluss ist eine Woche vorher.<br />

Alle urheberrechtlichen Verwertungsrechte, insbesondere für Texte,<br />

Bilder, Zeichnungen und Anzeigen, liegen beim Kurier-Verlag. Das<br />

Reproduzieren ist ohne Genehmigung des Verlages nicht gestattet<br />

und wird strafrechtlich verfolgt. Der Verlag behält sich das Recht vor,<br />

eingereichte Texte und Bilder auch im Internet zu veröffentlichen. Es<br />

besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eingereichter Texte und Bilder.<br />

Bei Nichterscheinen aus von dem Kurier-Verlag nicht zu vertretenden<br />

Gründen entsteht kein Anspruch auf Haftung bzw. Schadenersatz durch<br />

den Verlag. Für unverlangt eingesandte Bilder und Manuskripte kann<br />

keine Haftung übernommen werden; diese verbleiben im Verlag.<br />

Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 1/2020. Druckauflage: 15.600 Stück<br />

Groß-Auswahl in der Wohn-, Polster-, Schlafzimmerwelt & Nord-Deutschlands größter & schönster<br />

Wöbbeler Straße 64-70 • direkt am „Lipper Tor“<br />

Nähe Ostwestfalen-Straße<br />

Öffnung durchgehend: Mo.-Fr.: 9.30-19 Uhr<br />

Sa.: 9.30-18 Uhr · Tel. (05233) 20050<br />

STEINHEIM<br />

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