Stadt-Anzeiger 667
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3. Juli 2020 48. Jahrgang Nr. <strong>667</strong> Auflage: 15.600 Verteilung an die Haushalte<br />
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Geschäfte, Cafés,<br />
Restaurants<br />
und Gaststätten<br />
bedeuten Lebensqualität<br />
vor Ort,<br />
sind ein Stück<br />
Lebenskultur und<br />
gewachsene Infrastruktur,<br />
die<br />
man nicht missen<br />
will. Hinter jedem<br />
Ladenschild<br />
stehen Menschen<br />
mit ihren Familien,<br />
Mitarbeitern,<br />
Kindern. Der<br />
Lockdown und<br />
die Folgen haben<br />
zu einem bisher<br />
nicht gekannten<br />
Schulterschluss<br />
geführt. <strong>Stadt</strong>,<br />
Gastronomen<br />
und Einzelhändler<br />
erarbeiteten<br />
ein Konzept zur<br />
Stärkung der hiesigen<br />
Unternehmerschaft.<br />
Ziel<br />
ist es, die Kunden<br />
und Gäste wieder in die Geschäfte<br />
vor Ort zu führen, sie einzuladen und<br />
um sie zu werben.<br />
Mit einem Horn-Bad Meinberger<br />
Couponheft sollen Impulse für<br />
Sonja Hohner vom <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> zeigt das neue Couponheft, das von der <strong>Stadt</strong><br />
Horn-Bad Meinberg, dem Verein „Bad Meinberg e.V.“ und dem Verein „In Horn<br />
Gemeinsam“ zusammen mit dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> erstellt wurden. 33 Firmen haben<br />
bei der Erstauflage mitgemacht.<br />
Foto: MH<br />
die Stärkung von Unternehmen<br />
vor Ort gesetzt werden. Das Heft<br />
wird in einer Auflage von 20.000<br />
Exemplaren gedruckt und liegt dem<br />
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> am 3. Juli 2020 bei.<br />
Außerdem werden einige tausend<br />
Exemplare in Geschäften, Banken,<br />
Verwaltung und Kliniken ausgelegt.<br />
Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg, der<br />
Verein „Bad Meinberg e.V.“ und der<br />
Verein „In Horn Gemeinsam“ haben<br />
zusammen mit dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />
dieses Couponheftchen zusammengestellt,<br />
das Ihnen viele kleine Einladungen<br />
ausspricht. Hinter jedem<br />
Coupon verbirgt sich ein Lächeln,<br />
eine kleine Aufmerksamkeit oder<br />
ein kleiner Vorteil.<br />
Deshalb der gemeinsame Appell:<br />
Nutzen Sie die Angebote in Horn-<br />
Bad Meinberg, entdecken Sie die<br />
Vielfalt der Restaurants, Cafés oder<br />
Geschäfte und genießen Sie die<br />
Freundlichkeit in den meist familiengeführten<br />
Betrieben.<br />
Lesen Sie<br />
in unserer<br />
Juliausgabe<br />
Marktplatz: Investor<br />
ausgebremst Seite 2<br />
Lange Kulturnacht<br />
erstmals virtuell<br />
Seite 3<br />
Sozialdemokraten auf<br />
der blauen Couch: Gespräch<br />
mit Celik, Leßmann,<br />
Krüger und Vogt<br />
Seite 7<br />
Serie 50 Jahre HBM:<br />
diesmal Billerbeck<br />
Seite 8-10<br />
25 Jahre Förderverein<br />
Freibad Meinberg<br />
Seite 13<br />
Bürgermeisterkandidatin:<br />
Diana Ammer tritt<br />
an Seite 14<br />
<strong>Stadt</strong> kauft Immobilien<br />
des Landesverbandes<br />
Seite 19<br />
SMOE: Wieder Ärger<br />
mit Schmutz und Lärm<br />
Seite 20<br />
Widerstand gegen<br />
Amazon-Ansiedlung<br />
Seite 21<br />
Der nächste <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />
erscheint digital und gedruckt am<br />
Freitag, den 21. August 2020<br />
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 2<br />
Gespräch an der Theke<br />
Tag Karl, das Coronavirus hat nicht nur schlechte Folgen. Manche<br />
Dinge wird es wohl in Zukunft so nicht mehr geben: Billigfleisch beim<br />
Discounter, Werksverträge mit Lohndumping, für 9 Euro nach London<br />
fliegen und Kreuzfahrten, die die Umwelt verpesten. Es scheint so, als<br />
würde die Natur uns in die Schranken weisen, denn auch das Virus konnte<br />
nur durch unseren Lebensstil entstehen.<br />
Ja, Heinrich, es geht alles eine Nummer kleiner, gesünder, nachhaltiger.<br />
Und dass uns der wachsende Wohlstand nicht glücklicher macht, ist klar.<br />
Glück hat viel damit zu tun, ob man sich geschätzt und angenommen fühlt,<br />
ob man einen Sinn in dem findet, was man tut.<br />
In unserer <strong>Stadt</strong> wurde das Virus gut zurückgedrängt, auch weil der<br />
Kreis schnell und entschlossen handelte. Im Schatten des Virus ploppt<br />
ein Thema wieder hoch: Die Neubürger aus dem Südosten. Einige davon<br />
nehmen keine Rücksicht auf ihre Nachbarn. Ich meine, sie müssen sich<br />
an unsere Regeln halten. Und wenn sie Müll auf die Straße schmeißen,<br />
dann muss es eine saftige Strafe geben.<br />
Stand jetzt räumen die fleißigen Helfer der <strong>Stadt</strong> alles weg, und das so<br />
schnell wie möglich, bezahlt von der <strong>Stadt</strong> und damit von uns. Da hilft<br />
nur eine klare Ansage mit Konsequenzen. Und wenn die Gesetze das nicht<br />
hergeben, dann müssen sie geändert werden. Das was wir in Horn und<br />
zunehmend in Meinberg sehen, ist eine gescheiterte EU- und Einwanderungspolitik.<br />
Es muss jedes Vergehen zur Anzeige gebracht werden,<br />
regelmäßige Kontrollen von allem und alles, und das behördenübergreifend.<br />
Kleine Straftaten, Schanklizenzen, Brandschutz in den Wettbüros,<br />
der TÜV vom Auto, illegales Parken in den Straßen, Steuervergehen und<br />
Geldwäsche und auch das Thema Prostitution. Bei der Ordnungspartnerschaft<br />
muss Schluss sein mit dem Coronaschlaf. Menschen, die uns<br />
ausnutzen und sich nicht an die Regeln halten, sollen wieder nach Hause<br />
gehen. Die anderen sind herzlich willkommen.<br />
Da sagst Du was Wichtiges, Heinrich, man darf nicht alle über einen<br />
Kamm scheren. Und alle die im letzten Jahr meinten, es kann nicht mehr<br />
schlimmer kommen, haben sich geirrt. Ein Jahr ist es her, seit die Bürger<br />
auf die Straße gingen. Dann kamen die Bürgerdialoge, mit einem tollen<br />
Start. Heute das Ergebnis: Es wurden nur die Bürger beruhigt, die SMOEs<br />
wurden nicht erreicht.<br />
Vor einem Jahr haben sich alle Politiker die Sorgen und Ängste der<br />
Bevölkerung angehört und viel dabei gelernt. Die Bürger wollen Ergebnisse<br />
und kein BlaBla. Der soziale Ansatz ist steckengeblieben, auch weil<br />
die Sozialarbeiterin des Kreises verschwunden ist. Der Sicherheitsdienst<br />
wurde nach Hause geschickt und dem Ordnungsamt fehlt Personal. So<br />
kann es nicht weitergehen.<br />
Es bleibt das Warten auf den nächsten Bürgermeister. Und seit wenigen<br />
Tagen weiß man, dass es auch eine Frau werden kann. Soziales und Bildung<br />
sind Diana Ammers Lieblingsthemen. Auch wenn ihre Statements nicht<br />
immer ankommen, hat sie in diesem Punkt recht: Gerade in Horn müssen<br />
Kinder, egal ob mit oder ohne Migrationshintergrund, früher gefördert<br />
werden. Bernd Strömich von der Grundschule muss feststellen, dass viele<br />
Kinder zur Grundschule kommen und nicht einmal Deutsch können.<br />
Und dann ist da noch ein Thema, das mich besonders freut. Die Meinberger<br />
Kureinrichtungen gehören jetzt den Horn-Bad Meinberger Bürgern.<br />
Das ist eine Chance und eine Bürde zugleich.<br />
Darauf ein Strate-Bier, das wird hier in Lippe hergestellt, stärkt die<br />
Region und schmeckt gezapft am besten.<br />
M.H.<br />
Ausschuss für <strong>Stadt</strong>entwicklung und Liegenschaften bremst Investor für Verwaltungsgebäude aus<br />
Investoren haben einen schwierigen<br />
Job: Sie müssen Konzepte<br />
entwickeln, die für mögliche Mieter<br />
interessant sind, und sich gleichzeitig<br />
um verlässliche Rahmenbedingungen<br />
kümmern. Besonders bei<br />
Punkt 2 machte der Ausschuss für<br />
Liegenschaften und Liegenschaften<br />
dem Investor Vinzent Saner (Sander<br />
Projekt GmbH) aus Detmold einen<br />
Strich durch die Rechnung: Das<br />
schon für sicher geglaubte Geschäft<br />
mit der <strong>Stadt</strong> wurde an neue Bedingungen<br />
geknüpft, die das Unterfangen<br />
mindestens für sechs weitere<br />
Monate verzögern. Die Pläne des<br />
Investors wurden durchkreuzt. Dementsprechend<br />
angefressen sprach<br />
Sander von einer „Neubewertung<br />
des Engagements“ bei Klarheit der<br />
Rahmenbedingungen.<br />
Worum geht es?<br />
Eigentlich war der von Wirtschaftsförderer<br />
Rüdiger Krentz eingetütete<br />
Deal sicher. Bereits Anfang 2019 bot<br />
er in Abstimmung mit der Verwaltungsspitze<br />
und den Fraktionen das<br />
Verwaltungsgebäude Marktplatz 2<br />
und den öffentlichen Parkplatz zur<br />
Domensoot und Heerstraße zum<br />
Kauf an. Ab Sommer 2019 beschäftigte<br />
sich die Sander Projekt GmbH<br />
mit dem Vorhaben. Das Gelände<br />
sollte neu bebaut werden und der<br />
Marktplatz durch Einzelhandel<br />
und eine Bäckerei mit Café belebt<br />
werden. Im Obergeschoss sollten<br />
Büros entstehen. Im Januar 2020<br />
stellte Krentz den Fraktionen die<br />
Pläne vor und erntete große Zustimmung.<br />
Anfang März 2020 war<br />
die Sander Projekt GmbH einziger<br />
Anbieter. In einer Telefonkonferenz<br />
am 16. März 2020 sprachen sich die<br />
Mehrheitsfraktionen nochmals für<br />
den Plan aus. Für die nach Abriss<br />
des Verwaltungsgebäudes abgängige<br />
Heizungsversorgung des Rathauses<br />
und den Umzug von Bürgerbüro, Ehrenamtsbüro<br />
und Bauamt gab es Alternativpläne.<br />
Das Behinderten-WC<br />
könnte im neuen zweigeschossigen<br />
Gebäude entstehen. Der Rathaussaal<br />
wird zu Büros umgebaut, Ratssitzungen<br />
finden dann bis zur Einweihung<br />
des Kotzenberger Hofes als Bürgerzentrum<br />
in der Burgscheune statt.<br />
Soweit der Plan.<br />
Entscheidung erst nach der Kommunalwahl<br />
Tolles Konzept, aber…<br />
Dann kamen die Bedenken. Frank<br />
Kuhlmann (Bürgerbündnis) hält das<br />
Projekt für „nicht schlüssig“. Die Zeit<br />
reiche nicht, um wichtige Fragen zu<br />
klären. Die Frage der Energieversorgung<br />
sei ungeklärt (Bauamtsleiter<br />
Martin Heim: „Lösbare Aufgabe“),<br />
ebenso der Umzug des Bürgerservice<br />
in die Burgscheune. Das Gebäude<br />
soll drei Meter entfernt vom Gebäude<br />
der Wohnungsbaugenossenschaft<br />
errichtet werden. „Dann blicken die<br />
Mieter vor eine Wand“, monierte<br />
Kuhlmann. Bauamtsleiter Martin<br />
Heim hielt eine energetische Sanierung<br />
des Rathauses bis zum 31. März<br />
2021 und damit den Umzug des Bauamtes<br />
für machbar, dann könne der<br />
Verwaltungsbau abgerissen werden.<br />
Auch Dr. Alexander Martin (CDU)<br />
rückte vom Zeitplan ab und will<br />
das Thema von den neu gewählten<br />
politischen Vertretern nach der<br />
Kommunalwahl in einer Sitzung des<br />
Ausschusses beraten sehen. Dem<br />
schloss sich Ralf Leßmann (SPD)<br />
an. Auch Reinhard Gehrke (Grüne)<br />
trat auf die Bremse: „Es tun sich<br />
noch ganz andere Probleme auf, wir<br />
„Wenn wir bauen, dann bauen wir hochwertig“, sagte Vinzent Sander<br />
(Sander Projekt GmbH Detmold). Das zweigeschossige Gebäude hat<br />
1.700 Quadratmeter Grundfläche und bietet 20 Stellplätze. Es bietet<br />
eine kleinteilige Fassade mit Giebeldächern, die sich ins <strong>Stadt</strong>bild<br />
einfügt.<br />
Foto: Manfred Hütte<br />
sollten nichts übers Knie brechen“.<br />
Er bemängelte „gewaltige Kosten<br />
für den Umzug der Behörden“ und<br />
forderte ein Gesamtwärmekonzept<br />
für Rathaus, Kotzenberger Hof und<br />
dem Neubau. Man brauche mehr<br />
Zeit, dann vielleicht mit einem<br />
anderen Investor. „Das ist ein belastbares<br />
und valides Konzept“, sagte<br />
der Ausschussvorsitzende Manfred<br />
Vogt (SPD), um eine Verschiebung<br />
einer Entscheidung in den Herbst<br />
vorzuschlagen.<br />
M.H.<br />
Einladend und kleinteilig: Das Projekt der Sander Projekt GmbH wurde von den Politikern gelobt. Allerdings<br />
haben sie jetzt die Umsetzung auf die lange Bank geschoben. Hier der Blick von der Heerstraße.<br />
Abbildung: Sander Projekt GmbH<br />
Fachmarktzentrum an der Kampstraße<br />
101 Unterschriften dagegen<br />
Bis zum 15. Juni 2020 konnten die Bürger im Rahmen der Bürgerbeteiligung<br />
auch schriftliche Anregungen und Einwände beim Bauamt der <strong>Stadt</strong><br />
eingereicht werden. Im nächsten Schritt werden dann die Stellungnahmen<br />
auch der Bürger geprüft und bei Relevanz berücksichtigt. Der dann folgende<br />
Entwurfsbeschluss wird wiederum der Öffentlichkeit zur Kenntnis gegeben.<br />
Einwände werden nochmals geprüft und entschieden. Am Ende folgt der<br />
Satzungsbeschluss, der den Rahmen für das Projekt festlegt. Ende 2020<br />
soll das Planverfahren abgeschlossen sein, Anfang 2021 soll die Baugenehmigung<br />
erteilt werden, so dass im Herbst 2021 Eröffnung gefeiert werden<br />
kann. Inzwischen hat eine Gruppe 101 Unterschriften gesammelt (Stand<br />
25. Juni 2020). Die dortigen Anwohner und Anwohnerinnen, üben Kritik<br />
an der Verkehrs- und Parkplatzsituation und der Sozialverträglichkeit. „Fest<br />
steht, dass sich in Horn etwas bewegen muss und soll. Ein Einkaufszentrum<br />
mit einer völlig überalterten Planung, durch das Häuser abgerissen werden<br />
sollen, Verkehrschaos produziert, Grünflächen vernichtet und Parkplätze<br />
verloren gingen, wäre es sicher nicht“, heißt es im Schreiben. M.H.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 3<br />
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Lange Kulturnacht in diesem Jahr digital am Freitag, den 3. Juli 2020 von 19 bis 22 Uhr auf Facebook<br />
Liveprogramm aus dem Studio<br />
Ostwestfalen-Lippe im Coronajahr.<br />
Aufgrund der anhaltenden<br />
Corona-Pandemie sind Großveranstaltungen<br />
im klassischen Sinne<br />
bis zum 31.8.2020 untersagt.<br />
Die Menschen bleiben zuhause<br />
und widmen sich alternativen<br />
Freizeitbeschäftigungen: Fernsehen,<br />
Mensch-ärgere-Dich-nicht,<br />
Kühe zählen. Es wächst der<br />
Wunsch nach guter Unterhaltung,<br />
nach vertrauten Menschen,<br />
nach spontanen Begegnungen,<br />
kurz: nach Kunst und Kultur.<br />
Ostwestfalen-Lippe ist in diesen<br />
Monaten weitgehend kulturfrei.<br />
Nur ein kleines Städtchen<br />
am Teutoburger Wald stemmt<br />
sich gegen die Langeweile und<br />
schmiedet einen kühnen Plan:<br />
Die „digitale“ Auflage der Langen<br />
Kulturnacht (LKN). Frei<br />
nach dem Motto „Erwarten Sie<br />
Unerwartetes“ gibt es Sofakunst<br />
von Zuhause, denn: Jeder ist ein<br />
Künstler. Jeder kann Kunst.<br />
Unter www.facebook.com/<br />
InHornGemeinsam/ soll das Programm<br />
der LKN als Livestream<br />
am Freitag, den 3. Juli 2020 von<br />
19 bis 22 Uhr „gesendet“ werden.<br />
Hinzu kommt die Interaktion<br />
mit Künstlern und Kulturschaffenden<br />
aus der Region, mit<br />
Bürgern, Beteiligten, Nachbarn<br />
und zufälligen Gästen. Hier<br />
steht auch das namensgebende<br />
„Blaue Sofa“. Sponsor ist wie<br />
in den vergangenen Jahren vom<br />
Energieversorger Innogy. Der<br />
langjährige Partner der LKN<br />
stellt auch tolle Gewinne zur<br />
Verfügung wie Trinkflaschen und<br />
Turnbeutel.<br />
Ivo Hennekes, Kommunalmanager<br />
der innogy SE: „Wer hätte<br />
gedacht, dass wir die Lange Kulturnacht<br />
einmal von der Couch<br />
oder vom Gartenstuhl zu Hause<br />
erleben? Ich bin begeistert, was<br />
die Veranstalter in kürzester Zeit<br />
auf die Beine gestellt haben und<br />
wie viele Künstlerinnen und<br />
Künstler sich an dem außergewöhnlichen<br />
Format beteiligen.<br />
Wir von innogy unterstützen<br />
diese schöne Veranstaltung sehr<br />
gerne auch im Online-Format.<br />
Ich bin gespannt, welche Überraschungen<br />
der Abend für uns<br />
bereithält und wünsche allen<br />
Zuschauerinnen und Zuschauern<br />
zu Hause ganz viel Spaß!“<br />
„Gesendet“ wird aus dem<br />
Kurier-Verlag in der Kampstraße<br />
10 in Horn. Bei der Liveshow interviewen<br />
und moderieren Martin<br />
Postert und „Horst Schlämmer<br />
Double“ Alexander Vandieken<br />
mit ausreichend Abstand Studiogäste<br />
und die Programmpunkte.<br />
Bereits jetzt haben sich diverse<br />
Künstler mit Programmpunkten<br />
angemeldet, zum Beispiel Arno<br />
Bulau und Hank Topp vom<br />
„Black Horse“. Wer sich an der<br />
Langen Kulturnacht mit Kunst<br />
oder Kultur beteiligen möchte,<br />
erreicht Martin Postert unter<br />
0171 233 9602.<br />
Das ‚Horst Schlämmer Double‘ Alexander Vandieken und Martin Postert (www.ich-will-musik.de) moderieren<br />
die erste digitale Lange Kulturnacht in Horn.<br />
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 4<br />
Kitaplätze sind ausreichend da, aber nicht da wo sie gebraucht werden<br />
Ein erster Schritt zu einer neuen<br />
Kita in Horn<br />
Die Zahlen sind frisch: In Horn-Bad<br />
Meinberg gibt es genug Kindergartenplätze.<br />
Ute Küstermann koordiniert<br />
das Netzwerk frühe Hilfen und<br />
Kinderschutz beim Kreis Lippe und<br />
legte Zahlen vor: Bei den Kindern<br />
unter drei Jahren sind 153 Plätze<br />
da bei 136 angemeldeten Kindern.<br />
110 Plätze werden von Kitas und<br />
43 Plätze in der Kindertagespflege<br />
angeboten. Insgesamt gibt es 339<br />
Kinder, die einen Kitaplatz in Anspruch<br />
nehmen könnten.<br />
Und hier wird eine Besonderheit<br />
sichtbar: Während in Horn-Bad<br />
Meinberg nur zirka jedes dritte<br />
Kind unter drei Jahren angemeldet<br />
wird, liegt der Durchschnitt in Lippe<br />
deutlich höher. Durchschnittlich wird<br />
jedes zweite Kind angemeldet. Bei<br />
den Kindern über drei Jahren bis<br />
Schuleintritt liegt die Quote lippeweit<br />
bei fast 90 Prozent, in Horn-Bad<br />
Meinberg bei zirka 80. Von 480 Kindern<br />
werden 397 Kinder angemeldet.<br />
Ihnen stehen 412 Plätze zur Verfügung.<br />
Zum 1. Juli 2020 wird aus der Großtagespflege<br />
der Waldfrüchtchen in<br />
Bad Meinberg eine neue Wald-Kita,<br />
so Ute Küstermann. Außerdem wird<br />
eine neue provisorische Ü3-Gruppe<br />
in Trägerschaft Eben Ezer in der<br />
Leopoldstaler Straße (Schierenbergschule)<br />
als Dependance zur Kita in<br />
Horn eingerichtet. „Wir haben alle<br />
Kinder versorgt, nicht immer in der<br />
Wunsch-Kita“, so Ute Küstermann.<br />
Diana Ammer (Die Linken) wies auf<br />
die besondere Situation der Kinder<br />
aus Südosteuropa hin. Sie werden<br />
nicht gut gefördert und ihre Eltern<br />
können sie kaum zu benachbarten<br />
Kitas fahren, so Ammer. Sie kritisierte<br />
die Einrichtung einer Notgruppe<br />
in Horn und forderte einen neuen<br />
Kindergarten in Horns Mitte. Auch<br />
der Ausschussvorsitzende Ralf<br />
Leßmann (SPD) und Dieter Krüger<br />
(SPD) wiesen auf die Notwendigkeit<br />
einer wohnortnahen Versorgung hin.<br />
Celil Celik (SPD) sieht einen Zusammenhang<br />
zwischen dem Fehlen<br />
wohnortnaher Kitaplätze und der<br />
niedrigen Anmeldequote in Horn.<br />
Darauf Ute Küstermann: „Wir können<br />
Gruppen aus anderen Ortsteilen<br />
nicht transferieren“.<br />
Bernd Strömich, Leiter der Grundschule<br />
Horn, wies auf einen wichtigen<br />
Zusammenhang hin: Kinder, die<br />
nicht die Kita besucht haben, müssen<br />
oft in der Grundschule zusätzlich<br />
gefördert werden. Es fehle oft an<br />
der Beherrschung der deutschen<br />
Sprache. Außerdem würden viele<br />
Eltern mit Migrationshintergrund<br />
gar keine Kindergärten kennen. Er<br />
sieht es als wichtige Aufgabe, diese<br />
Menschen zu erreichen und die Eltern<br />
zu bewegen, ihre Kinder in die Kita<br />
zu schicken:<br />
„Wir sollten sie an die Hand nehmen<br />
und sie begleiten“. Oft kommen<br />
Familien auch unterjährig, wenn<br />
die Kitaplätze schon belegt seien.<br />
Heinz Blome vom Sozialamt wies<br />
auf Angebote wie Elternbegleiter<br />
für Familien mit Migrationshintergrund<br />
und eine Elterngruppe in der<br />
Moorlage hin. Leider sei die Streetworkerin<br />
des Kreises seit Beginn<br />
der Coronapandemie nicht mehr im<br />
Einsatz, so Blome. Zudem gibt es in<br />
der Heerstraße einen familienunterstützenden<br />
Dienst.<br />
Horn ist ein überforderter <strong>Stadt</strong>teil,<br />
so Diana Ammer mit Blick auf<br />
den hohen Anteil von Familien aus<br />
Südosteuropa und dem hohen Anteil<br />
an Sozialhilfeempfängern. Es müsse<br />
viel mehr passieren, es gehe um<br />
Integration.<br />
Familien und ihre Kinder werden<br />
im Sozialraum Horn abgehängt.<br />
Gerade diese Kinder würden von<br />
einer Kita profitieren. Angesichts<br />
des wachsenden Bedarfs an Kitaplätzen<br />
sagte Michael Jacobsmeier<br />
(Amtsleiter Bildung, Ordnung und<br />
Soziales): „Wir denken über einen<br />
zweigruppigen Kindergarten in<br />
Horn nach“. Celil Celik (SPD) sagte:<br />
„Bei der Ü3-Versorgungsquote in<br />
Lippe sind wir Schlusslicht, hier ist<br />
Handlungsbedarf für eine neue Kita<br />
in Horn“ Drei Jahre hintereinander<br />
sei eine Notgruppe in Horn eingerichtet<br />
worden. „Wir brauchen freie<br />
Kindergartenplätze und müssen die<br />
Not vor Ort sehen und handeln“.<br />
„Jetzt müssen wir den ersten Schritt<br />
machen“, so Leßmann. M.H.<br />
Schnelles Internet und Ipads an den Schulen:<br />
Digitales Lernen wird zur Normalität<br />
Vom Mittelalter in die Zukunft in wenigen<br />
Monaten<br />
Die Schulen in Horn sind bei der<br />
Internetgeschwindigkeit noch im<br />
Mittelalter. Die 1.700 Schüler in<br />
Horn-Bad Meinberg sind in Sachen<br />
digitales Lernen abgehängt. Derzeit<br />
sind an der Schule am Teutoburger<br />
Wald, der Sekundarschule und am<br />
Gymnasium und in der Schule am<br />
Teutoburger Wald nur 16 Mbits möglich,<br />
zu wenig für „Home-Schooling“<br />
und digitales Lernen. Spätestens seit<br />
der Coronapandemie wird dieser<br />
Mangel zum Engpassfaktor. Nur in<br />
der Grundschule in Bad Meinberg<br />
(Breitbandanschluss) und Belle<br />
(Breitbandanschluss im Bau) ist das<br />
schnelle Internet da oder auf dem Weg.<br />
Anfang 2021 Glasfaser<br />
Mit einem gemeinsamen Gigabit-<br />
Anschluss soll das Schulzentrum ans<br />
schnelle Netz angeschlossen werden.<br />
Im Oktober 2019 wurde der Bau<br />
ausgeschrieben, im Mai 2020 gab es<br />
eine Einigung mit Innogy. Der Vertrag<br />
muss jetzt noch unterschrieben und<br />
der Bundesnetzagentur zur Genehmigung<br />
vorgelegt werden. Dann erst<br />
können die Förderanträge gestellt<br />
werden. Erst dann kann der Vertrag<br />
unterschrieben und die Arbeiten<br />
beauftragt werden. Zur Umsetzung<br />
hat Innogy dann nochmal 21 Wochen<br />
Zeit. Das ist der Plan A.<br />
Nach den Sommerferien<br />
2 x 250 Mbits<br />
Plan B sieht zwei schnelle Internetanschlüsse<br />
a 250 Mbits in der<br />
Turmschule vor. Von dort wird eine<br />
Funkverbindung zu den Schulen in<br />
Horn aufgebaut. Die Verträge hierzu<br />
sind bereits unterschrieben, mit „etwas<br />
guten Willen“ so Michael Jacobsmeier<br />
vom Amt für Bildung, Ordnung<br />
und Soziales, sind die Schulen nach<br />
den Sommerferien angeschlossen.<br />
Plan A wird trotzdem umgesetzt und<br />
verbindet dann die Turmschule mit<br />
dem Schulzentrum. In den Sommerferien<br />
soll die Software der Server<br />
aktualisiert und Schulungen für den<br />
Server umgesetzt werden, so Jens<br />
Teske, Berater der <strong>Stadt</strong> in Sachen<br />
IT. Dr. Peter Pahmeyer (Gymnasium)<br />
sieht auch die Notwendigkeit<br />
eines neuen schnelleren Servers als<br />
Plattform fürs Schulzentrum. Und in<br />
der Grundschule Horn stehen uralte<br />
Windows XP-Rechner, die dringend<br />
erneuert werden müssen, so Schulleiteer<br />
Bernd Strömich.<br />
Das digitale Lernen wird<br />
konkret<br />
Das schnelle Internet kommt also<br />
in zwei Schritten. Bleibt die Frage<br />
der digitalen Endgeräte. Hier hat die<br />
Sekundarschule bereits seit einem<br />
Jahr Vorarbeit geleistet, berichtete<br />
Schulleiterin Dr. Heike Delker. In einem<br />
mehrstufigen Auswahlverfahren<br />
sprachen sich Fachleute, Lehrer und<br />
Eltern für die Anschaffung von Ipads<br />
aus. „Das war kein Schnellschuss,<br />
sondern eine sachlich und fachlich<br />
begründete Entscheidung“, so die<br />
Schulleiterin. Die Ipads können bereits<br />
beim Anbieter bestellt werden<br />
und sind auf den Einsatz in Schulen<br />
vorbereitet. Argumente seien der<br />
hohe Datenschutz, die Stabilität, die<br />
günstige zentrale Administration, und<br />
die Unterstützung mit Apple-Apps.<br />
Es wird eine sogenannte Geozone<br />
eingerichtet, so dass sich das Ipads<br />
in der Schule nur für schulische<br />
Zwecke nutzen lässt. Auch eigene<br />
Ipads oder andere Endgeräte lassen<br />
sich im Schulalltag nutzen. „Das ist<br />
das Gegenteil eines Schnellschusses<br />
und imponiert mir sehr“, lobte Dr.<br />
Alexander Martin (CDU).<br />
Nach Auskunft von Michael Jacobsmeier<br />
stehen für die Horn-Bad<br />
Meinberger Schulen insgesamt<br />
250.000 Euro zur Verfügung bzw.<br />
wurden in Aussicht gestellt. Corona<br />
hat die Kassen der öffentlichen Hand<br />
geöffnet und digitales Lernen einen<br />
Schub gegeben. Die Umfrage bei<br />
den Eltern habe ergeben, dass 60<br />
Prozent der Eltern die Ipads selber<br />
bezahlen wollen. Die Anschaffung<br />
von Ipads ist wie beispielsweise der<br />
Kauf eines Taschenrechners eine<br />
freiwillige Leistung der Eltern, so<br />
Jacobsmeier. Seit Anfang Juli sei<br />
eine Bestellung bei der Gesellschaft<br />
für digitale Bildung online möglich.<br />
Die Firma bietet einen kompletten<br />
Service inklusive Versicherung und<br />
Garantie. Bei den Lehrern ist das Ipad<br />
schon angekommen.<br />
Ein Drittel der Lehrer an der Sekundarschule<br />
nutzen bereits Ipads, in der<br />
letzten Ferienwoche sollen alle Lehrer<br />
für das Lehren und Lernen mit Ipads<br />
fitgemacht werden, so Delker.<br />
Außerdem würden auch an den<br />
Detmolder Berufskollegs Ipads eingesetzt.<br />
Nach den Herbstferien sollen<br />
die Ipads eingesetzt werden. Damit ist<br />
die Sekundarschule dem Gymnasium<br />
in dieser Hinsicht voraus, hier wird<br />
der Entscheidungsprozess für Betriebssystem<br />
und Endgeräte folgen.<br />
Das Gymnasium hat den „Berg“<br />
von der anderen Seite erklommen,<br />
so Dr. Peter Pahmeyer, und sich<br />
auf die Anwendung von Office 365<br />
konzentriert. Dieter Krüger (SPD)<br />
plädierte für eine Gesamtlösung für<br />
Horn. Und er sprach soziale Fragen<br />
an: „Digitales Lernen darf nicht eine<br />
Frage des Geldes sein“. So soll für<br />
Härtefälle Geld aus der Förderung<br />
der öffentlichen Hand genommen<br />
werden, sagte Ralf Leßmann (SPD).<br />
Bei den Kosten brachte Jens Teske<br />
einen interessanten Vergleich: Die<br />
Sekundarschule hat für einige Zeit ein<br />
offenes WLAN getestet und konnte<br />
die Smartphones im Netz identifizieren.<br />
Deren Wert würden den Kaufpreis<br />
von Ipads bei weitem überschreiten.<br />
Jetzt sollen sich die Schulen mit<br />
der <strong>Stadt</strong> über Finanzierungs- und<br />
Fortbildungsmöglichkeiten abstimmen,<br />
so Ralf Leßmann. Außerdem<br />
soll es einen Härtefallfonds geben.<br />
Hier der Beschluss im Wortlaut:<br />
„Unter Berücksichtigung erlangbarer<br />
Bundesmittel und BuT-Leistungen<br />
(Bildungs- und Teilhabepaket) soll<br />
ein sozialverträgliches Finanzierungskonzept<br />
erarbeitet werden“. M.H.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> Anzeige<br />
3. Juli 2020 Seite 5<br />
Die geplante Investition am Marktplatz. Investitionen können Probleme lösen. Illegale Müllentsorgung in der Mittelstraße. Anpacken ist meine Devise.<br />
100 % BÜRGERMEISTER - Rüdiger Krentz bezieht Stellung zu Themen, die Sie bewegen<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung konkret gemacht - jetzt die Chancen nutzen<br />
Hundert Tage vor den Wahlen,<br />
in denen Sie über den oder die<br />
nächsten Bürgermeister oder<br />
die nächste Bürgermeisterin<br />
entscheiden, möchte ich Ihnen<br />
meine Standpunkte nahebringen.<br />
Sie sehen: Ich setze mich für die<br />
Entwicklung der <strong>Stadt</strong> auf allen<br />
Ebenen ein und spreche eine klare<br />
Sprache, um Probleme anzupacken<br />
und auch zu lösen. Übrigens:<br />
Seit wenigen Tagen habe ich ein<br />
Kontaktbüro in der Mittelstraße<br />
61 mit Blick aufs Rathaus.<br />
Bürgerversammlung zum<br />
Bebauungsplan IndustriePark<br />
(AMAZON)<br />
Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />
informierte im Rahmen einer<br />
Bürgerversammlung über den<br />
Bebauungsplan für den zweiten<br />
Bauabschnitt im IndustriePark<br />
Lippe. Insbesondere ging es um<br />
die Flächen für die Ansiedlung von<br />
Amazon, aber auch um Flächen,<br />
die noch vermarktet werden<br />
sollen.<br />
Informationen zum Bebauungsplan<br />
gibt es hier: https://bit.<br />
ly/2BuHBMB<br />
Die Kritik der Bürgerinnen und<br />
Bürger bezog sich auf die Verkehrsbelastung.<br />
Dominierend<br />
war jedoch das Thema Amazon,<br />
insbesondere Amazon als Arbeitgeber.<br />
Hier wurden den handelnden<br />
Personen in Horn-Bad Meinberg<br />
massive Vorwürfe gemacht<br />
mit Blick auf die Moral. Man würde<br />
nur Arbeitsplätze sehen und nicht<br />
die Qualität der Arbeitsplätze. Es<br />
wurden schlechte Arbeitsbedingungen<br />
und schlechte Bezahlung<br />
angeprangert. Die Ratsfrau der<br />
Partei „Die Linke“, Diana Ammer,<br />
bemängelt die schlechte, nicht<br />
zur Deckung des Lebensunterhalts<br />
ausreichende, Bezahlung.<br />
Das würde im Rentenalter dazu<br />
führen, dass Sozialleistungen<br />
in Anspruch genommen werden<br />
und die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />
durch die Zahlung dieser<br />
Leistungen belastet werde. Auch<br />
die Zahlung der Gewerbesteuer<br />
wurde von Frau Ammer angezweifelt,<br />
obwohl diese Zahlung<br />
von mehreren anderen Städten,<br />
an denen Amazon einen Standort<br />
hat, bestätigt wurde.<br />
Die Aussagen von Frau Ammer<br />
kehren die Wirklichkeit um. In<br />
Wirklichkeit rekrutiert Amazon<br />
die neuen Arbeitskräfte aus der<br />
Region. Hauptsächlich werden<br />
Empfänger von „Hartz 4“ und<br />
Kunden der Arbeitsagentur eingestellt,<br />
wodurch die Sozialkassen<br />
erheblich entlastet werden.<br />
Hier ein Link zu einer Seite der<br />
Arbeitsagentur Mönchengladbach<br />
mit Fakten, die die Aussagen<br />
von Frau Ammer widerlegen:<br />
https://www.arbeitsagentur.<br />
de/vor-ort/moenchengladbach/2020-002<br />
Zu den Arbeitsbedingungen und<br />
zur Bezahlung gibt es nachvollziehbare<br />
Aussagen eines<br />
Mitarbeiters von Amazon. Das ist<br />
Martin Pausch, das Gesicht der<br />
Partei „Die Linke“ in der <strong>Stadt</strong><br />
Werne und Versandmitarbeiter<br />
bei Amazon, so der „Westfälische<br />
<strong>Anzeiger</strong>“ in seiner Onlineausgabe.<br />
Hier geht es zum Artikel:<br />
https://bit.ly/2Z2aMALI<br />
Laut Amazon werden die Mitarbeiter<br />
in der untersten Lohngruppe<br />
anfangs einen Stundenlohn<br />
von 11,61€ erhalten, nach zwei<br />
Jahren sind es im Schnitt 2.500€<br />
im Monat. Teamleiter erhalten<br />
anfangs 16,94€ in der Stunde.<br />
Ich sehe Amazon nach wie vor als<br />
Gewinn für Horn-Bad Meinberg.<br />
Die erhöhte Verkehrsbelastung<br />
ist mir bewusst, hier müssen<br />
gemeinsam mit den Bürgerinnen<br />
und Bürgern Maßnahmen zur<br />
Verkehrsberuhigung und Verkehrslenkung<br />
ergriffen werden.<br />
Müll, Ruhestörung und<br />
Prostitution – Die Probleme<br />
kommen wieder hoch.<br />
Ein Müllberg in der Mittelstraße,<br />
einfach vor die Tür gestellt. Der<br />
Müll wurde dann zeitnah vom<br />
städtischen Bauhof entsorgt.<br />
Es kann nicht sein, dass die<br />
Gemeinschaft für die Dreistigkeit<br />
Einzelner aufkommt. Eine<br />
Anwohnerin aus der Mittelstraße<br />
hat mir ein Schreiben an die<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung zur Kenntnis<br />
gegeben. Sie schreibt von nächtlichen<br />
Störungen u.a. Geschrei,<br />
Musik, Aggression, Streit und<br />
Vandalismus. Die Polizei sagte<br />
der Anwohnerin, sie könne nicht<br />
viel dagegen tun, zu wenig Einsatzkräfte.<br />
Ein Gastwirt aus der<br />
Mittelstraße berichtet mir von<br />
Prostitution in der Nachbarschaft.<br />
Passanten werden unverblümt<br />
angesprochen. Das macht deutlich,<br />
die Ordnungspartnerschaft<br />
läuft nicht, der Bürgerdialog mit<br />
der Kanalisierung des Protestes<br />
auf mehrere Gruppen hat nicht<br />
zur Beseitigung der Probleme<br />
geführt. Die Ursachen müssen<br />
beseitigt werden, nur die Bürger<br />
beruhigen reicht nicht.<br />
Mein Ansatz ist die klare Durchsetzung<br />
des Ordnungsrechts und<br />
aller rechtlicher Möglichkeiten,<br />
wenn notwendig mit einer Aufstockung<br />
des städtischen Personals.<br />
Die Ordnungspartnerschaft<br />
zwischen <strong>Stadt</strong>, Kreis und Polizei<br />
muss funktionieren und nach außen<br />
sichtbar werden. Horn muss<br />
eine Polizeiwache bekommen, die<br />
nachts besetzt ist.<br />
Den „Mitbürgern“, die billig Häuser<br />
erwerben und an andere,<br />
teilweise unter menschenunwürdigen<br />
Bedingungen, vermieten,<br />
muss das Wasser abgegraben<br />
werden.<br />
Sofortige Maßnahmen der Bauordnung<br />
sind ein wichtiger<br />
Aspekt. Dazu muss eine mittelfristige<br />
Strategie kommen.<br />
Investitionen können<br />
ein Mittel zur Lösung<br />
der Aufgabe sein!<br />
Eine Investition zieht die andere<br />
nach sich, durch die angedachten<br />
Investitionen steigen die Immobilienpreise,<br />
das Geschäftsmodell<br />
mit Billigimmobilien wird ausgetrocknet.<br />
Das Fachmarktzentrum an der<br />
Kampstraße, in direkter Nähe zur<br />
Mittelstraße, bietet die Chance<br />
die Innenstadt zu beleben und<br />
weitere Investitionen in die <strong>Stadt</strong><br />
zu holen. Konkret wird mit Investoren<br />
für Entwicklungen an der<br />
„Alten Molkerei“ und im Bereich<br />
Mittelstraße/Pfuhlstraße verhandelt.<br />
Hier wollen Investoren<br />
Einzelhandel, Büros und Wohnen<br />
als Mehrgenerationenhäuser<br />
konzipieren.<br />
Als Ersatz für den in die Jahre<br />
gekommenen Verwaltungsneubau<br />
ist ein Geschäftshaus<br />
mit Einzelhandel und Bäckerei/<br />
Cafe (Foto Animation) direkt am<br />
Marktplatz geplant. Die Politiker<br />
im Ausschuss für <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
und Liegenschaften haben<br />
das Projekt nicht angenommen<br />
und auf einen Termin nach der<br />
Kommunalwahl verschoben. Der<br />
Investor stellte gegenüber den<br />
Politkern verärgert fest, dass er<br />
unter diesen Umständen seine<br />
geplante Investition neu bewerten<br />
müsse.<br />
Warum hat die Politik so entschieden?<br />
Hauptsächlich, weil im jetzigen<br />
Gebäude die Wärmeversorgung<br />
für private Immobilien und<br />
des Rathauses untergebracht ist.<br />
Selbstverständlich kann man die<br />
gewünschte Nahwärmeversorgung<br />
bis zum 31.03.2021 geplant<br />
und installiert haben, man muss<br />
nur wollen und machen. Thema<br />
waren auch die ca. 20 bisher<br />
öffentlichen Stellplätze, die in<br />
Zukunft im Objekt für die Kunden<br />
der Mieter zur Verfügung<br />
stehen würden. An der Franz-<br />
Hausmann-Str. gibt es noch<br />
Erweiterungsmöglichkeiten für<br />
den dortigen, kostenfreien Parkplatz.<br />
Wer ein Parkplatzproblem<br />
herbeiredet, um ein Projekt zu<br />
verhindern hat die Probleme in<br />
Horn-Bad Meinberg nicht erkannt.<br />
Die Wahrscheinlichkeit,<br />
dass das Neubauprojekt nicht<br />
mehr kommt ist sehr groß! Zudem<br />
ist das Zaudern ein schlechtes<br />
Zeichen für zukünftige Investoren,<br />
es sind alle Gespräche<br />
gefährdet. Horn-Bad Meinberg ist<br />
nicht in der Position Chancen zu<br />
verpassen. Horn-Bad Meinberg<br />
braucht jetzt einen Bürgermeister<br />
der handelt, einen Macher und<br />
Kümmerer.<br />
Die Horner Innenstadt<br />
lebenswerter machen.<br />
Der Bau von Wohnungen für alle<br />
Generationen in der Horner Innenstadt<br />
eröffnet weitere Chancen.<br />
Kurze Wege für die Bewohner<br />
zu den Einkaufsmöglichkeiten,<br />
Belebung des <strong>Stadt</strong>kerns, ein<br />
Café am Marktplatz und andere<br />
notwendige Aufgaben wie z. B.<br />
die Deckung des dringenden Bedarfs<br />
an Kita-Plätzen, gerade für<br />
die Jüngsten. Auch hier besteht<br />
Interesse von Investoren.<br />
In der nächsten Ausgabe des<br />
<strong>Stadt</strong>anzeiger werde ich u.a.<br />
zum Gesundheitsstandort Bad<br />
Meinberg und zum Kurort Stellung<br />
beziehen.<br />
Begreifen wir gemeinsam<br />
die Defizite als Chancen und<br />
packen es an!
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 6
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 7<br />
Horn-Bad Meinberger Sozialdemokraten verkünden Einigung mit Landesverband und Hilfe fürs Badehaus / „Bürgerdialog ist im gegenwärtigen Format tot“<br />
/ Probleme in der Innenstadt kommen wieder hoch / SPD begrüßt Investitionen an der Kampstraße und im Industriepark<br />
Dieter Krüger: „Tür zum Bürgermeister muss immer offen sein“<br />
Die blaue Couchgarnitur im Kurier-Verlag in der Kampstraße 10 in Horn könnte<br />
viele Geschichten erzählen. Hier plaudern Horn-Bad Meinberger über das, was sie<br />
bewegt. Kunden geben hier ihre Anzeigenbestellungen auf. Auch Kultur wird hier<br />
geplant und veranstaltet. Zum Beispiel dient das „blaue Sofa“ am 3. Juli 2020 als Veranstaltungsort<br />
für die „Lange Kulturnacht“. Und immer wieder geht es hier politisch<br />
zu. Am 20. Juni 2020 nahm hier die SPD-Spitze Platz, um über die aktuellen Projekte<br />
und Wahlziele zu berichten. Dass während des dreieinhalbstündigen Gespräches ein<br />
als Einhorn verkleideter Vater mitsamt Kindergeburtstagsanhang in einer Art Parade<br />
zweimal am Fenster vorbeimarschierte, sorgte für Lacher.<br />
„Bildung“ als Markenkern<br />
Bereits Ende 2019 stellte die SPD Dieter<br />
Krüger als Bürgermeisterkandidat auf. Mitte<br />
Mai dann eine deutliche Verjüngung bei<br />
den Kandidaten zum Rat. Neben bekannten<br />
Ratsmitgliedern treten auch eine Reihe neuer<br />
Gesichter für den <strong>Stadt</strong>rat an. Doch so ganz<br />
zufrieden ist die SPD mit den vergangenen<br />
fast sechs Jahren Ratsarbeit nicht. Auf<br />
die Frage, wie Horn-Bad Meinberg seine<br />
Chancen nutze, kommt eine Note im Mittelfeld<br />
hinaus, mit viel Luft nach oben, wie<br />
der neugewählte <strong>Stadt</strong>verbandsvorsitzende<br />
Celil Celik ausführte. Von einem Stillstand<br />
in Horn-Bad Meinberg will der Fraktionsvorsitzende<br />
Manfred Vogt auf dem blauen<br />
Sofa nichts wissen und nannte die Ansiedlung<br />
von Amazon, die Entwicklung<br />
des Marktplatzquartiers, die<br />
Investitionen ins Schulzentrum<br />
und die Entwicklungen bei Glunz<br />
und am Bahnhof als Beispiel.<br />
„Wir sind die Partei, die sich<br />
für den Schulstandort einsetzt“,<br />
reklamiert Vogt den Bereich<br />
„Bildung“ als Markenkern der<br />
Horn-Bad Meinberger SPD.<br />
Amazon hilft Beller<br />
Grundschule<br />
Die Turmschule will Leßmann<br />
als „Haus des Lernen“<br />
ausbauen und die Angebote der<br />
weiterführenden Schulen und<br />
der Grundschule miteinander<br />
vernetzen. Davon verspricht<br />
sich Leßmann eine Stärkung des<br />
MINT-Standortes und „Raum für<br />
Projekte“. Damit will Leßmann<br />
auch die Grundschule attraktiver<br />
machen und die Abwanderung<br />
stoppen, denn eine größere Zahl<br />
Horner Kinder wird nicht in Horn<br />
eingeschult. In der Turmschule<br />
könnte auch die Offene Ganztagsschule<br />
(OGS) der Grundschule<br />
einziehen, der gewonnene Platz<br />
in der Grundschule wird dringend<br />
benötigt. Auch in Bad Meinberg<br />
fehlen OGS-Plätze, sagt Dieter<br />
Krüger. Angesichts des Sanierungsbedarfs<br />
der Bad Meinberger<br />
Grundschule spricht sich die SPD<br />
für einen Neubau aus, mit ausreichend<br />
OGS-Plätzen. Der Neubau<br />
der Grundschule Bad Meinberg<br />
könnte am Heinrich-Drake-Platz oder am<br />
Waldstadion stehen. Das sei kein Schritt in<br />
Richtung Einheitsgrundschule, sagt Celik,<br />
vielmehr sollten alle drei Grundschulstandorte<br />
in Horn-Bad Meinberg gestärkt werden.<br />
Aber natürlich hat eine neue Meinberger<br />
Grundschule auch Anziehungskraft für<br />
Beller Familien. Hier sieht Krüger positive<br />
Effekte durch eine mögliche Amazon-Ansiedlung:<br />
„Viele junge Familien werden sich<br />
durch die Entwicklung im Industriegebiet in<br />
Belle und Umgebung ansiedeln und so den<br />
Grundschulstandort Belle stärken“, vermutet<br />
er. Der neue Schulentwicklungsplan wird zu<br />
den zu erwartenden Schülerzahlen wichtige<br />
Daten liefern, so Leßmann. So könnte Amazon<br />
mit seinen über 1.000 Arbeitsplätzen<br />
dazu beitragen, die Beller Grundschule zu<br />
sichern.<br />
<strong>Stadt</strong> kümmert sich um<br />
Ipads<br />
Der Blick geht zum Horner Schulzentrum.<br />
„Wir müssen jetzt den Schritt in den digitalen<br />
Unterricht schaffen“, sagt Manfred<br />
Vogt. Gemeinsam mit den Schulen müsse<br />
der Medienentwicklungsplan weiterentwickelt<br />
werden, eine Schulzentrumslösung<br />
mit Gymnasium, Sekundarschule und den<br />
Grundschulen. Die Sekundarschule forderte<br />
die Eltern zum Kauf von Ipads auf (der <strong>Stadt</strong>-<br />
<strong>Anzeiger</strong> berichtete). „Hier werden wir eine<br />
Lösung finden, die Fördertöpfe nutzen und<br />
Härtefallregelungen einführen“, versprach<br />
Leßmann, der auch den Schulausschuss<br />
leitet. „Es gibt keine Rechtsgrundlage zur<br />
Verpflichtung von Eltern zum Kauf von<br />
Ipads“, warf Celik ein.<br />
Fördermittelexperte soll ins<br />
Rathaus<br />
Als Schwachstelle bei der Umsetzung der<br />
Projekte hat die SPD den seinerzeit von<br />
CDU, FDP, Grünen und Linken unterstützten<br />
parteilosen Bürgermeister Stefan Rother<br />
ausgemacht, der bereits vor einem Jahr<br />
mitteilte, nicht für eine zweite Amtszeit<br />
zur Verfügung zu stehen. Besonders bei der<br />
Verhandlungsführung zur Übernahme der<br />
Staatsbad-Immobilien wirft ihm die SPD<br />
Untätigkeit vor. „Wenn selbst die Unterstützer<br />
des Bürgermeisters ihn nicht zum<br />
Handeln ermuntern können, wer dann?“,<br />
fragt Celik. Bereits Anfang 2019 habe der<br />
Rat auf Initiative der SPD einen 5-Punkte-<br />
Plan zur Übernahme der Liegenschaften<br />
verabschiedet, der aber vom Verwaltungschef<br />
nicht umgesetzt wurde. „Der Motor<br />
im Rathaus fehlt“, so Vogt. So hätten die<br />
Fußballer längst auf einem neuen Kunstrasenplatz<br />
spielen können, denn seit 2019<br />
standen dazu die Mittel bereit. Zustimmung<br />
bei Dieter Krüger, der als stellvertretender<br />
<strong>Stadt</strong>verbandsvorsitzender und Bürgermeisterkandidat<br />
spricht. Die Sanierung der<br />
Sportstätten wird zu zögerlich behandelt und<br />
die Digitalisierung der Schulen ist in einem<br />
zähen Verfahren steckengeblieben. Hier sieht<br />
Leßmann auch die Landesregierung in der<br />
Kritik: „Das Geld ist zwar da, kommt bei<br />
uns aber nicht an“. Seine Forderung: „Es<br />
muss einen Fördermittelexperten im Rathaus<br />
geben. Er würde sogar seine eigene Stelle<br />
finanzieren“.<br />
„Haben Probleme benannt“<br />
Als Erfolg der Sozialdemokraten reklamiert<br />
Leßmann die Verhinderung eines Rathausneubaus<br />
am Marktplatz. „Da waren wir<br />
massiv dagegen, stattdessen wurde dann der<br />
Kotzenbergsche Hof entwickelt“. Außerdem<br />
habe man auch den Mut gehabt, unpopuläre<br />
Themen auf die Tagesordnung zu setzen. So<br />
war es die SPD, die die Probleme im Zusammenhang<br />
mit den Bulgaren und Rumänen<br />
thematisiert hatte. „Zunächst sind wir bei<br />
der Verwaltung auf taube Ohren gestoßen,<br />
erst durch die Bürgerproteste wurde gehandelt“,<br />
sagte Leßmann. Die Bürgerproteste<br />
mündeten in einen Bürgerdialog, in dem in<br />
Gruppen die Probleme diskutiert wurden.<br />
Ein Ergebnis war die Gründung einer Ordnungspartnerschaft<br />
zur Vermeidung von<br />
Lärm, Belästigungen und Sozialmissbrauch.<br />
Jüngst nehmen die Beschwerden aus der<br />
Bevölkerung wieder zu. „Das kann auch<br />
kein Bürgerdialog lösen“, so Leßmann, „da<br />
muss die Verwaltung konsequent handeln“.<br />
viele ungelöste Probleme. Der Bürgerdialog<br />
im gegenwärtigen Format ist tot“. Vogt sieht<br />
auch kulturelle Unterschiede, die die Integration<br />
erschweren. Außerdem stellt Leßmann<br />
einen Wechsel bei den Innenstadtbewohnern<br />
aus Bulgarien und Rumänien fest und sagt:<br />
„Integration gelingt nur, wenn die Menschen<br />
länger hierbleiben und sich auf die Integration<br />
einlassen“. „Der Bürgerdialog darf<br />
kein Selbstzweck sein, vielleicht reichen die<br />
Formate nicht aus?“, fragt Celik. Er vermisse<br />
das konsequente Handeln. Hier dürfe man<br />
nicht lockerlassen. Die Probleme der Menschen<br />
habe man seitens der Verwaltung aus<br />
den Augen verloren. Dieter Krüger vermisst<br />
ein aktives Beschwerdemanagement seitens<br />
der <strong>Stadt</strong>: „Es darf nicht sein, dass Bürgerbeschwerden<br />
nicht nachgegangen wird. Corona<br />
darf nicht das Schutzschild für Nichthandeln<br />
sein“. Wie sieht eine Lösung aus? Es kann<br />
nur langfristig gehen, zum Beispiel durch<br />
eine aktive <strong>Stadt</strong>entwicklung durch eine<br />
städtische Immobiliengesellschaft, so Celik.<br />
Damit kommen die Schrottimmobilien aus<br />
der Vermietung und werden aufgewertet.<br />
Leßmann dazu: „Wir müssen es schaffen,<br />
dass es wieder attraktiv wird, in Horn zu investieren<br />
und zu wohnen“. Die Entwicklung<br />
des Marktquartieres (Kotzenbergscher Hof<br />
usw.) führe in diese Richtung. „Ein Mix aus<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung und ordnungspolitischen<br />
Maßnahmen macht‘s“, meint Krüger. Und<br />
Celil Celik sieht angesichts der Probleme die<br />
Glaubwürdigkeit der <strong>Stadt</strong> auf dem Spiel.<br />
Immobiliengesellschaft<br />
soll her<br />
Als ein Ergebnis aus den Bürgerdialogen<br />
regten Bürger eine aktive Immobilienpolitik<br />
der <strong>Stadt</strong> in Horns Innenstadt an. Schrottimmobilien<br />
sollen so der Vermietung entzogen<br />
und ein unheilvolles Geschäftsmodell beendet<br />
werden. In der Folge kaufte die <strong>Stadt</strong><br />
einige Immobilien auf (Pfuhlstraße 9 und<br />
20, Mittelstraße 54 und 56, Nordstraße 29<br />
und 31). Ein Konzept für die langfristige<br />
Nutzung gibt es noch nicht. Die SPD will<br />
die Entwicklung mit der schnellstmöglichen<br />
Gründung einer städtischen Immobiliengesellschaft<br />
erreichen. Das kostet aber viel Zeit.<br />
Ende 2019 habe die SPD diese Gesellschaft<br />
eingefordert, zur Gründung ist es aber noch<br />
nicht gekommen. Die Verwaltung erarbeitet<br />
hierzu zunächst Vorschläge und Kosten.<br />
Dahinter steckt der Wunsch nach einem Verwendungszweck<br />
für die Schrottimmobilien.<br />
„Die <strong>Stadt</strong> kann nicht beliebig Häuser kaufen,<br />
wenn sie dafür keine Verwendung und kein<br />
Konzept hat“, sagt Leßmann.<br />
Freibadverschlammung Bad Meinberg vor<br />
einem Jahr gezeigt habe. Auch dass die<br />
Gasversorgung in Horn-Bad Meinberg in<br />
einer gemeinsamen Gesellschaft mit einem<br />
Energieversorger gebündelt wurde, sieht<br />
Vogt als Verdienst der Sozialdemokraten.<br />
Nach 227 Minuten Gespräch im Kurier-Verlag: Die SPD-Spitze mit Celil Celik, Ralf Leßmann, Dieter Krüger und Manfred Vogt. Die Partei<br />
und ihr Bürgermeisterkandidat wollen sich für ein „familienfreundliches Horn-Bad Meinberg“ einsetzen.<br />
Foto: Manfred Hütte<br />
„Der Bürgerdialog im gegenwärtigen<br />
Format ist tot“<br />
Ein ernüchterndes Fazit zieht Vogt nach<br />
einem Jahr Bürgerdialog und Ordnungspartnerschaft:<br />
„Es ist alles so wie vorher, es<br />
gibt Dreck, Müll, Ruhestörungen, Ratten und<br />
Engagement vor Ort<br />
Was steht auf der Habenseite der SPD?<br />
Celik führt die Einführung eines Schülertickets<br />
an, die Sanierung der Sekundarschule,<br />
die Sanierung der Toilettenanlagen an der<br />
Grundschule Bad Meinberg, die Entwicklung<br />
des Industrieparks und nicht zuletzt das<br />
ehrenamtliche Engagement vor Ort, durch<br />
die stetige Teilnahme an den <strong>Stadt</strong>festen<br />
und Veranstaltungen. So sei man stets ansprechbar<br />
und hilfsbereit, was sich bei der<br />
Badehaus: Zwei Jahre Zeit<br />
gewonnen<br />
Und dann scheint nach Jahren endlich<br />
Bewegung in ein Thema zu kommen, das<br />
seit Jahren oder gar Jahrzehnten ungelöst<br />
ist. Wie bereits berichtet, drängten die Horn-<br />
Bad Meinberger Parteien die Verwaltung zu<br />
zielführenden Gesprächen zur Übernahme<br />
der Immobilien mit dem Landesverband.<br />
„Seit eineinhalb Jahren hat der Bürgermeister<br />
geschlafen“, so Celik. Sodann hätten die<br />
Fraktionsspitzen von SPD und CDU den<br />
Gesprächsfaden wiederaufgenommen und<br />
mit Landesverband und Badehaus Gespräche<br />
aufgenommen. Das Ergebnis: Das Badehaus<br />
wird vom Landesverband finanziell<br />
unterstützt und übernimmt die Liegenschaft<br />
„Stinkebrink“. Außerdem könnte aus Sicht<br />
der Sozialdemokraten der Schwimmunterricht<br />
für die Grundschulkinder in Belle und<br />
Bad Meinberg im Badehaus stattfinden.<br />
Die <strong>Stadt</strong> kauft den historischen Kurpark<br />
und den Seenkurpark, das Ballhaus und<br />
das Kurgastzentrum für einen symbolischen<br />
Preis und erhält eine stattliche Mitgift in<br />
sechsstelliger Höhe. Beim Seenkurpark<br />
sieht Dieter Krüger Möglichkeiten der<br />
Freizeitgestaltung mit Synergieeffekten für<br />
die bestehende Gastronomie sowie dem<br />
Badehaus. „Hier bieten sich Chancen einer<br />
attraktiven Gestaltung für die Gesamtstadt“,<br />
so Krüger. Ab 2021 soll die <strong>Stadt</strong> Eigentümer<br />
des Staatsbades sein. Gleichzeitig soll<br />
die Schwimmhalle am Püngelsberg für das<br />
Schulzentrum ertüchtigt werden, so Vogt.<br />
Die Einigung kam zustande, weil Badehaus<br />
und <strong>Stadt</strong> gemeinsame Sache machten<br />
und ihre Angebote an den Landesverband<br />
abstimmten. Der Landesverband wurde<br />
vom Ministerium aufgefordert, sich bis<br />
Jahresende von den Immobilien zu trennen,<br />
so Vogt. „Jetzt gibt es eine Perspektive für<br />
das Badehaus und für Bad Meinberg“, freute<br />
sich Vogt. „Die prekäre Lage ist behoben“,<br />
jetzt gelte es, eine langfristige Perspektive<br />
fürs Badehaus zu erarbeiten, sagte Krüger.<br />
Ralf Leßmann sieht es pragmatischer: „Wir<br />
haben zwei Jahre Zeit gekauft“. Anmerkung<br />
der Redaktion: Der Plan wurde am 24. Juni<br />
2020 auf der Verbandsversammlung des<br />
Landesverbandes und am 25. Juni 2020 im<br />
<strong>Stadt</strong>rat genehmigt.<br />
Fachmarktzentrum ist<br />
Chance<br />
Als „Chance für die <strong>Stadt</strong>entwicklung“<br />
wertet Celil Celik die Pläne für ein Fachmarktzentrum<br />
an der Kampstraße. Das<br />
Projekt dürfe nicht an der Mieterfrage<br />
scheitern, sagte Celik mit Blick darauf, dass<br />
der Investor den Mietern in dem abzureißenden<br />
Wohnhaus Alternativen bieten müsse.<br />
Jetzt müsse im Planverfahren sorgfältig<br />
die Auswirkungen auf Verkehr und Lärm<br />
geprüft werden, sagt Leßmann, und lobt<br />
das hohe Maß an Bürgerbeteiligung beim<br />
Planverfahren.<br />
Arbeitsplätze statt Hartz IV<br />
Auch bei der Ansiedlung von Amazon<br />
werden die Bedenken der Bevölkerung aufgenommen<br />
und geprüft. Wenig Verständnis<br />
hat Leßmann für die geäußerten moralischen<br />
Bedenken gegenüber Amazon. Bei allen<br />
Vorbehalten gegenüber Amazon müsse<br />
man die Schaffung von Arbeitsplätzen im<br />
Blick haben. Dass eine Linkenpolitikerin<br />
Amazonmitarbeiter in Belle auf dem Weg<br />
in die Altersarmut sieht, nennt Vogt „anmaßend“.<br />
„Es ist doch besser, die Leute in die<br />
Arbeit zu bringen als in Hartz IV zu belassen“,<br />
argumentiert Celik. „Amazon ist eine<br />
Chance, die nicht wiederkommt“, so Vogt.<br />
Ralf Leßmann zum Thema: „Die Bedenken<br />
aus Belle sind nachvollziehbar, man muss<br />
aber auch den Argumenten der Befürworter<br />
zuhören“. Darüber hinaus müsse die <strong>Stadt</strong><br />
aber auch die Ansiedlung von Kleinbetrieben<br />
außerhalb des Industrieparks unterstützen,<br />
so Leßmann.<br />
Investition am<br />
Marktplatz<br />
verschoben<br />
Bei einem Investitionsvorhaben<br />
sperrte sich die SPD: Dem Neubau<br />
eines Büro- und Geschäftshauses<br />
am Marktplatz (siehe<br />
Bericht an anderer Stelle). Die<br />
mögliche Zustimmung zum Bauvorhaben<br />
wurde vom Ausschuss<br />
auf den November oder Dezember<br />
verschoben, dann wenn der<br />
neu gewählte Ausschuss zum<br />
ersten Mal zusammenkommt.<br />
Außerdem machte der Investor<br />
deutlich, dass er möglicherweise<br />
dann kein Interesse mehr hat.<br />
„Es lagen nicht alle Fakten auf<br />
dem Tisch“, sagte Leßmann zur<br />
Erklärung der Verschiebung.<br />
Politik und Verwaltung müssen<br />
schnellstens ihre Hausaufgaben<br />
machen, damit das Projekt realisiert<br />
werden könne.<br />
Tagtägliche<br />
Beschwerden zur<br />
Verwaltung<br />
Was will die SPD im neuen<br />
<strong>Stadt</strong>rat mit einem Bürgermeister<br />
Dieter Krüger erreichen? Unter<br />
der Überschrift „Familienfreundliches<br />
Horn-Bad Meinberg“ will<br />
die SPD den Bildungsstandort<br />
stärken und die Digitalisierung<br />
ausbauen. Das betrifft die Schulen<br />
aber auch das Rathaus, so Dieter<br />
Krüger. Der Antrag der SPD wurde<br />
hingegen verwässert, bei der vorliegenden<br />
Ausschreibung sei die Sorge einen Experten<br />
nur schwer zu bekommen, so Krüger. Die<br />
städtische Immobiliengesellschaft soll für<br />
bezahlbaren Wohnraum sorgen, der <strong>Stadt</strong>wald<br />
soll für die Zukunft erneuert werden.<br />
Bürgermeister und Verwaltung müssten zum<br />
„Motor für die <strong>Stadt</strong>“ werden, mit engagierten<br />
und motivierten Mitarbeitern. Krüger<br />
will für „frischen Wind im Rathaus“ sorgen<br />
und sich als Verwaltungs-Chef zunächst die<br />
Strukturen und Abläufe anschauen und bei<br />
Änderungen die Mitarbeiter einbinden. Die<br />
Verwaltung soll sich als Dienstleister für die<br />
Bürger sehen und Angelegenheiten schnell<br />
und nachvollziehbar bearbeiten. Dazu soll<br />
die interne und externe Kommunikation<br />
verbessert werden. Im Ergebnis sollen gute<br />
Ideen nicht mehr auf dem Weg zu den Entscheidungsträgern<br />
versickern. „Tagtäglich“<br />
erreichen die SPD Beschwerden über die<br />
Arbeit des Rathauses, erzählt Krüger. Und<br />
auch selbst habe man seine Erfahrungen<br />
gemacht. So wollte Krüger seinen Personalausweis<br />
verlängern. Zwei, drei Tage habe er<br />
versucht, die zuständige Person zu erreichen.<br />
Deshalb müssten Abläufe und Zuordnungen<br />
dringend neu geregelt werden. „Die zwei<br />
Mitarbeiterinnen im Bürgerservice waren<br />
total überfordert und müssten zusätzlich<br />
noch den Telefondienst machen“, so Vogt.<br />
„Da muss die Verwaltung flexibler sein und<br />
Mitarbeiter für den Telefondienst einsetzen“,<br />
so Celik. „Die Tür des Bürgermeisters wird<br />
immer offen sein“, versprach Krüger im Falle<br />
des eigenen Wahlsieges.<br />
Das Gespräch fand am 20. Juni 2020 im<br />
Kurier-Verlag in der Kampstraße 10 in<br />
Horn statt. Die Fragen stellte Manfred<br />
Hütte vom <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>. Nach den<br />
jüngsten Entscheidungen von <strong>Stadt</strong> und<br />
Landesverband am 25. Juni 2020 wurde<br />
der Gesprächsinhalt aktualisiert.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 8<br />
Billerbeck: Ein Dorf erkennt die Zeichen der Zeit<br />
und gestaltet seinen Lebensraum immer grüner<br />
Von Arnold Pöhlker<br />
„Es grünt so grün, wenn Spaniens<br />
Blüten blühen“. Auf die iberische<br />
Halbinsel oder eine seiner Inseln<br />
muss man nicht unbedingt reisen.<br />
Auch die 50-jährige „Bindestrichstadt“<br />
Horn-Bad Meinberg ist<br />
unglaublich grün. Dabei sticht<br />
Billerbeck im Naptetal mit dem<br />
Norderteich besonders heraus.<br />
Das „Lippische Meer“ gehört zu<br />
den ältesten Naturschutzgebieten<br />
in Ostwestfalen-Lippe. Auch das<br />
Dorf wird immer grüner. Schon<br />
die Ortsdurchfahrt lässt auf einen<br />
nachhaltigen Lebensstil schließen.<br />
Hier werden Fahrzeuglenker<br />
entschleunigt. Dafür sorgen die<br />
legendären „Billerbecker Nasen“:<br />
ausladende Vorsprünge im Gehweg.<br />
Gefürchtet unter Autofahrern. Wenn<br />
die ihrem Gefährt „Stoff“ geben und<br />
unachtsam sind, riskieren sie einen<br />
Achsenbruch. Deshalb lautet das<br />
Motto auf lippisch Platt „wömmeln<br />
statt teo tenger“ (langsam fahren statt<br />
zu schnell).<br />
Die Einwohner freut es. Der <strong>Stadt</strong>-<br />
<strong>Anzeiger</strong> besucht das grüne Dorf und<br />
seine Umgebung. Dabei trifft unser<br />
Redakteur interessante Menschen,<br />
denen Brauchtumspflege, Natur-<br />
Jahrhundertelang sind Kirche und Gasthaus Knotenpunkte sozialen Lebens in einem Dorf – auch in<br />
Billerbeck. Hier die multifunktional genutzte ev. Kapelle (links) und das Landgasthaus „Zur Post“.<br />
Foto: Arnold Pöhlker<br />
und Umweltschutz wichtig sind:<br />
Dr. Wolfgang Engel, Vorsitzender<br />
der Heimatfreunde Naptetal e.V.<br />
mit den Vorstandsmitgliedern Reiner<br />
Heer, Dirk Kuhlmann, Heidrun<br />
PERFEKT!<br />
PARTNER!<br />
GO!<br />
Lindemann, Ingrid Schäfer und<br />
Frank Kuhlmann. Ein Interview<br />
führen wir mit Karl-Heinz Huneke,<br />
dem Ideengeber der Bürgerradwege.<br />
Ulrich Kuhlmann und Ehefrau Ellen<br />
Siegismund-Kuhlmann berichten<br />
über ihre Erfahrungen als Biobauern<br />
und Besitzer vom „Hofladen Haseloh“.<br />
Pfarrer Holger Postma (Ev.<br />
Kirchengemeinde Wöbbel) schaut<br />
genereller auf den kirchlichen Standort<br />
in Billerbeck. Schließlich sind wir<br />
zu Gast bei Gerd und Heidrun Lindemann,<br />
Baumeister von Nistkästen<br />
und Insektenhotels. Bräuche, Sitten,<br />
Lokalitäten und Dorfgeschichten<br />
runden den Beitrag.<br />
Heimatfreunde Naptetal<br />
e.V.<br />
„Heimat“ – ein Wort, das gerade<br />
eine Renaissance erlebt. Es gibt sogar<br />
Heimatminister in Land und Bund. In<br />
Billerbeck ist eine Wortverbindung<br />
entstanden. Denn Heimat braucht<br />
auch Freunde: Junge und Lebenserfahrene,<br />
Gebürtige und Zugezogene,<br />
die die Dorfgemeinschaft sowie den<br />
Umwelt- und Naturschutz fördern,<br />
Bürgerrad- und Wanderwege pflegen,<br />
Streuobstwiesen betreuen und in<br />
Corona-Zeiten soziale Hilfe leisten.<br />
Diesen Aufgaben widmen sich die<br />
1984 gegründeten Heimatfreunde<br />
Naptetal. Wo Heimat ist, das wissen<br />
die Billerbecker natürlich längst.<br />
Nämlich dort, „wo man Wurzeln geschlagen<br />
hat zu Menschen, die einem<br />
vertraut geworden sind. Wohin man<br />
sich nach einer langen Abwesenheit<br />
freut zurückzukommen“, erklärt Dr.<br />
Wolfgang Engel, der seit Anfang<br />
2019 den Vorsitz des Heimatvereins<br />
führt. 26 Jahre wohnt der 67-Jährige<br />
Familienvater inzwischen in Billerbeck.<br />
Gebürtig stammt er aus Siegen,<br />
wuchs in Winsen und Hamburg auf,<br />
ehe es ihn beruflich nach Lippe zog,<br />
um 1994 am Klinikum Lippe eine<br />
Arztstelle zu übernehmen.<br />
Billerbeck sollte für ihn und seine<br />
Familie zunächst nur eine vorübergehende<br />
Bleibe sein. Dass daraus fast<br />
drei Jahrzehnte geworden sind, hat<br />
einen Grund: „Die Dorfbewohner in<br />
Billerbeck zeigen sich uns gegenüber<br />
ausgesprochen aufgeschlossen und<br />
herzlich, mit weltoffenen und differenzierten<br />
Ansichten zu allen sozialen<br />
und politischen Themen“. Seine<br />
Wahl in den erweiterten Vorstand der<br />
Heimatfreunde war für den Arzt wie<br />
ein Déjà-vu-Erlebnis: „Mich beeindruckte<br />
das Engagement des Vereins<br />
für unser Dorf, für alle Billerbecker,<br />
für die wunderbare Natur und das<br />
soziale Leben“. Das habe ihn bei<br />
den Heimatfreunden letztendlich<br />
„festgehalten“. Als Naturliebhaber<br />
und früherer Seevögelschützer hat<br />
Dr. Engel Gefallen gefunden am lippischen<br />
Hügelland im Südosten mit<br />
dem idyllischen Zentrum Billerbeck<br />
und dem Naturschutzgebiet Norderteich<br />
und Naptetal. Dort, wo es noch<br />
eine vielfältige Tier- und fast intakte<br />
Vogelwelt gibt. Beispielsweise ist der<br />
Eisvogel sein ständiger Begleiter,<br />
freut er sich. Bei Dunkelheit hört<br />
er in der Stille Käuze, auch mal<br />
den Uhu und die Nachtigall. „Der<br />
Sternenhimmel hier wird durch kein<br />
städtisches Licht getrübt. Unser Dorf<br />
liegt abseits von großen Straßen. Die<br />
Luft ist sauber“. Billerbeck, das steht<br />
für die Eheleute Engel fest, ist für<br />
sie wie ein kleines Juwel – und das<br />
Dorf ist uralt.<br />
Seit 1115 wird der Ortsname im<br />
Güterverzeichnis des Corveyer Abtes<br />
Erkenbert geführt. Viel früher, um das<br />
Jahr 830, soll ein Edelherr namens<br />
Osburg dem Kloster seinen Hof<br />
in „Billurbechi“ geschenkt haben.<br />
Birgit Meinke datiert in ihrem Buch<br />
„Die Ortsnamen des Kreises Lippe“<br />
die erste Erwähnung Billerbecks<br />
auf die Jahre zwischen 826 und<br />
876. Die Geschichtsdaten wären<br />
unvollständig, würde man nicht auch<br />
den Norderteich einbeziehen. Das<br />
als „Norddyck“ gelistete Gewässer<br />
findet sich ebenfalls im Corveyer<br />
Güterverzeichnis von 1115 und<br />
diente Klöstern und Mönchen zur<br />
Versorgung mit Frischfisch. In einer<br />
Urkunde von 1227 wird der Teich<br />
als „Billerbecker Teich“ bezeichnet,<br />
später als „Lippisches Meer“. Erste<br />
Einschränkungen zum Naturschutz<br />
datieren von 1928. Im Jahr 1949<br />
wurde die Wasserfläche von etwa<br />
22 Hektar und Umgebung zum<br />
Naturschutzgebiet erklärt. Inzwischen<br />
ist daraus ein europäisches<br />
„Fauna-Flora-Habitat“ (Natur- und<br />
Landschaftsschutzgebiet) geworden.<br />
Zu den historischen Gebäuden Billerbecks<br />
gehört die ehemalige Maddenmühle<br />
(Mattenmühle), die von 1629<br />
bis 1973 als Wassermühle betrieben<br />
wurde und heute bewohnt ist. Über<br />
die ehemalige Schule zu Billerbeck<br />
(1653 bis 1968) gibt es eine von dem<br />
Heimatkundler Volkmar Drefenstedt<br />
erstellte und von den Heimatfreunden<br />
gesponserte Chronik.<br />
Billerbeck verfügte auch mal<br />
über eine Ziegelei. Daran erinnern<br />
noch einzelne vorhandene Gebäudeteile<br />
und das Wohnhaus. Die ev.<br />
Kapelle im Dorf hat eine bewegte<br />
Baugeschichte. Vor 50 Jahre wurde<br />
das Gotteshaus errichtet. Ein erster<br />
Vorgängerbau geht auf das Jahr 1510<br />
zurück und erhielt 1660 noch einen<br />
Turm mit Glocke und Uhr. Um 1810<br />
entstand eine neue Fachwerkskapelle<br />
mit einem angebauten Schulraum.<br />
1963 erwies sich dieses Gebäude<br />
jedoch als baufällig und wurde 1965<br />
ersetzt.<br />
„Die Sonne schickt uns<br />
keine Rechnung“<br />
Dass der Mensch die Kirche<br />
braucht und dass der Glaube etwas<br />
in Bewegung setzen kann, das zeigt<br />
sich auch in Billerbeck. Seit der<br />
fürstlichen Anordnung von 1598<br />
gehören Billerbeck und Belle als Kapellenorte<br />
zur Ev. Kirchengemeinde<br />
Wöbbel. Diese über Jahrhunderte<br />
gewachsene Struktur ist aber bei<br />
der Kommunalreform 1970 leider<br />
nicht geachtet und genutzt worden,<br />
bedauert Pfarrer Holger Postma. Das<br />
gelte auch für die Feuerwehren. „Es<br />
gibt zwar gute Sachgründe für Reformen.<br />
Doch wenn uralte Emotionen<br />
dabei übergangen werden, fügt das<br />
der Gemeinschaft durchaus auch<br />
Schaden zu“. Im täglichen Allerlei<br />
führt die Zugehörigkeit der Kirchengemeinde<br />
Wöbbel mit Billerbeck und<br />
Belle zu zwei Kommunen (Horn-Bad<br />
Meinberg, Schieder-Schwalenberg)<br />
zu Mehraufwand bei Kontakten und<br />
konkreten Vorhaben.<br />
In der Kinder- und Jugendarbeit<br />
wird das besonders deutlich. Denn<br />
die Kommunen sind gleichbedeutend<br />
mit zwei verschiedenen Sozialräumen,<br />
für die die Kirchengemeinde<br />
Standards vorhalten und Zuschüsse<br />
beantragen muss. Jedoch hat die<br />
Verortung in drei Dörfern auch ihre<br />
Vorteile. So ist die Kirchengemeinde<br />
näher an den Menschen. In Billerbeck<br />
mit der Kapelle, wo Gottesdienste<br />
stattfinden, wo sich Senioren- sowie<br />
Kinder- und Jugendgruppen treffen,<br />
wo sich das kirchliche<br />
Endlich<br />
Leben mit dem Pfarrer<br />
und der Pfarrerin vor<br />
Ort verbindet und wo<br />
auch die Bürgergemeinde<br />
für vielfältige<br />
Veranstaltungen einen<br />
festen Platz hat. Das<br />
hat zu einem höheren<br />
Gebrauchswert<br />
des Gebäudes und zur<br />
Entlastung bei seinem<br />
Unterhalt geführt. „Solange wir diese<br />
Struktur aufrechterhalten und finanziell<br />
verantworten können, werden<br />
wir das zum Wohl der Menschen<br />
vor Ort tun“, betont Holger Postma.<br />
Mobilität und Digitalisierung seien<br />
1970 - 2020<br />
50 Jahre<br />
<strong>Stadt</strong> Horn-<br />
Bad Meinberg<br />
16 Ortsteile<br />
- eine <strong>Stadt</strong><br />
zwar Gegenargumente. Dabei werde<br />
übersehen, dass die ältere Bevölkerung<br />
hierbei deutlich weniger Zugang<br />
hat. Deshalb müsse weiterhin dem<br />
Bedürfnis nach Nähe, Gemeinschaft<br />
und Geselligkeit vor Ort mit vertrauten<br />
Menschen entsprochen werden.<br />
„Warum sollten wir diese Tradition<br />
aufgeben?“, fragt sich Postma. Akzeptanz<br />
von Kirche und Gemeinde in<br />
Billerbeck wird auch dabei deutlich,<br />
dass die Heimatfreunde und der<br />
Fischereiverein im Wechsel sehr<br />
viel Wert auf einen Festgottesdienst<br />
bei ihren Veranstaltungen legen.<br />
Einen ökologischen Weg ist die<br />
Ev. Kirchengemeinde gemeinsam<br />
mit dem zertifizierten Billerbecker<br />
„Gemeinwohl-Ökonomie-Installationsunternehmen“<br />
Thorsten Schäfer<br />
ins Sachen Umwelt- und Klimaschutz<br />
gegangen. Als ausgewiesenen<br />
Fachmann für dieses Thema wurde<br />
der deutsche Fernsehjournalist und<br />
Buchautor Dr. Franz Alt zu einer<br />
Vortragsveranstaltung eingeladen.<br />
Der hat anhand seines Buches „Die<br />
Sonne schickt uns keine Rechnung“<br />
Wege aufgezeigt, wie mit einer<br />
solaren Energiepolitik die Klimakatastrophe<br />
verhindert und zugleich<br />
Endlich<br />
1970 - 2020<br />
50 Jahre<br />
<strong>Stadt</strong> Horn-<br />
Bad Meinberg<br />
16 Ortsteile<br />
- eine <strong>Stadt</strong><br />
Horn-Bad Meinberg: 50 Jahre<br />
eine <strong>Stadt</strong> mit 16 <strong>Stadt</strong>teilen<br />
Seit Beginn des Jahres berichtet der <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> über Bemerkenswertes<br />
und Wunderliches aus den <strong>Stadt</strong>teilen – in den folgenden<br />
Ausgaben über alle, die mit „B“ beginnen: Bad Meinberg und Belle<br />
sind wirtschaftliche Leistungsträger und wichtig für die Zukunft der<br />
<strong>Stadt</strong>. Bellenberg bietet der Region Ostwestfalen-Lippe eine große<br />
Bühne mit natürlicher Kulisse im Hintergrund. Und Billerbeck (folgt<br />
diesmal)? „Meck, meck, meck, da ist Billerbeck“, heißt es in der<br />
Nationalhymne des grünen Dorfes. Der <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> ist vor Ort<br />
im Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern (selbstverständlich unter<br />
Beachtung der Corona-Regeln). Ältere wissen aus einem reichen<br />
Erfahrungsschatz zu erzählen. Jüngere formulieren Wünsche und<br />
Hoffnungen für die Zukunft.<br />
(apö)<br />
neue Arbeitsplätze geschaffen werden<br />
können. Postma: „Auch, wenn<br />
manches noch entwicklungsfähiger<br />
ist: Umwelt- und Klimaschutz sind<br />
wichtige Themen in unserer Kirche.<br />
Fragen der Nachhaltigkeit rücken<br />
mehr und mehr in den Blick der<br />
Entscheidungsgremien. Das ist ganz<br />
im Sinne unseres Grundanliegens<br />
nach Frieden, Gerechtigkeit und<br />
Bewahrung der Schöpfung“. Konkret<br />
entsteht derzeit etwas Bewahrendes<br />
mit schöner Atmosphäre in Wöbbel<br />
durch die energetische Sanierung<br />
des alten „Rescherhauses“ als neues<br />
Gemeindehaus mit Kinder- und<br />
Jugendzentrum. Unter ökologischen<br />
Gesichtspunkten sind auch zwei<br />
Heizungsanalagen im Blick, die dringend<br />
modernisiert werden müssen.<br />
Doch die finanziellen Mittel dafür<br />
sind sehr begrenzt“, erklärt Pfarrer<br />
Holger Postma.<br />
Heimstatt für Vögel und<br />
Insekten<br />
Seit Jahren ist das Problem bekannt:<br />
Das Brutplatzangebot für heimische<br />
Vögel wird immer knapper, der<br />
Vogelbestand sinkt dramatisch. Das<br />
hat Gründe. Alte Gebäude werden<br />
isoliert, Lücken in Dächern und Mauern<br />
geschlossen. Was Rotschwänzen,<br />
Mauerseglern oder Mehlschwalben<br />
als Nistplätze oder Einfluglöchern<br />
diente, entfällt. Erst recht findet sich<br />
in so mancher Beton-Architektur<br />
kein Platz mehr zum Nestbau durch<br />
Piepmätze. Für alle Insektenarten<br />
erweist sich der intensive Pestizideinsatz<br />
als Problem. Dadurch verlieren<br />
die nützlichen Winzlinge immer<br />
mehr ihre natürlichen Lebensräume<br />
– mit dramatischen Folgen. Dagegen<br />
stemmt sich Gerd Lindemann mit<br />
Unterstützung seiner Ehefrau Heidrun.<br />
In dem Maße jedenfalls, was<br />
beide zu leisten imstande sind. Der<br />
Drei Fragen des <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>s<br />
…an Philip Riesenberg. Der<br />
20-Jährige, gebürtig aus Billerbeck,<br />
besucht das Gymnasium<br />
Horn-Bad Meinberg. Sein Lebensziel<br />
ist allumfassend: Er<br />
möchte sich möglichst viele<br />
Träume und Wünsche erfüllen.<br />
Dafür hält er sich mit Fußball und<br />
Radfahren fit. Als Ausgleich dient<br />
ihm das Angeln.<br />
Was gefällt Dir in der <strong>Stadt</strong><br />
Horn-Bad Meinberg?<br />
Die Nähe zur Natur.<br />
Was ist schön in Deinem Dorf<br />
Billerbeck?<br />
Die Ruhe und das Dorfgemeinschaftsgefühl.<br />
Jeder kennt jeden.<br />
Welche Veränderungen (Verbesserungen)<br />
wünscht Du Dir<br />
70-Jährige Tischler und Stuckateur<br />
baut Nistkästen und Insektenhotels.<br />
„Obwohl wir in Billerbeck rundherum<br />
Natur haben, sinkt auch hier der<br />
Bestand an Vögeln und Insekten. Alte<br />
Bäume finden sich längst nicht mehr<br />
in jedem Garten“.<br />
Das Arbeiten mit Holz macht dem<br />
ehemaligen Handwerker viel Spaß.<br />
Wenn dabei etwas Nützliches und<br />
sogleich optisch Schönes entsteht,<br />
was vielen anderen gefällt, dann<br />
freut es ihn umso mehr. Mit immer<br />
wieder neuen Gestaltungsideen<br />
baut Lindemann Nistkästen für<br />
Schleiereulen, Spatzen, Meisen,<br />
Baumläufer, ebenso für Fledermäuse<br />
und Kobel. Für die Winterzeit auch<br />
verschiedene Futterkästen. Sein<br />
Baumaterial besteht hauptsächlich<br />
aus Lärchen- oder Fichtenholz. Auch<br />
andere Kostbarkeiten entstehen in<br />
feiner Tischlerarbeit, beispielsweise<br />
Osterhasen, Sterne, Engel und<br />
Krippen. Aus schönen Holzbohlen<br />
baut er Stelen. Besonders seltenes<br />
Holz dient ihm zum Bau von Schalen<br />
oder Schinkenbrettern. Lindemann<br />
bietet seine Arbeiten nicht nur zuhause,<br />
sondern auch auf Bauern- und<br />
Weihnachtsmärkten an. Derzeit ist<br />
er wegen Corona häufig in seiner<br />
Werkstatt anzutreffen.<br />
Bräuche, Sitten,<br />
Lokalitäten und<br />
Dorfgeschichten<br />
Lange Zeit bestand der Brauch des<br />
Abfischens des Norderteiches. Alle<br />
zwei oder drei Jahre wurde das Ereignis<br />
mit einem Volksfest verbunden. In<br />
großen Mengen gingen Karpfen und<br />
Schleien ins Netz. Diese alte Tradition<br />
wurde um 2003 aus verschiedenen<br />
Gründen aufgegeben, wohl auch<br />
mit Rücksicht auf den Naturschutz.<br />
Beim jährlichen Osterfeuer am<br />
Ostersamstag kommen nach dem<br />
Winter die Billerbecker erstmalig<br />
wieder zum Klönschnack bei Grillwurst<br />
und Schluck zusammen. Für<br />
Kinder gibt es ein eigenes kleines<br />
Lagerfeuer zum Stockbrotessen. Ein<br />
großes Sommerfest für Groß und<br />
Klein an zwei Tagen steigt alle zwei<br />
Jahre. Am Sonntagmorgen wird unter<br />
freiem Himmel Gottesdienst gefeiert.<br />
Lesen Sie weiter auf der<br />
nächsten Seite<br />
in Billerbeck und in der <strong>Stadt</strong>?<br />
Zum Arbeiten von Zuhause, gerade<br />
auch in der aktuellen Situation,<br />
wäre eine bessere Internetverbindung<br />
schon Gold wert.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 9<br />
Ein wichtiges soziales Zentrum in<br />
Billerbeck ist neben der Kapelle das<br />
Landgasthaus „Zur Post“. Hier<br />
finden Vereinssitzungen statt, treffen<br />
sich Interessenverbände wie die Jagdgenossenschaft,<br />
werden Aktivitäten<br />
für die Bürgerradwege entschieden,<br />
Wegezeichnungen und Schilder für<br />
Wanderwege besprochen.<br />
Traditionell bietet das Landgasthaus<br />
viel Raum für vielfältige Stammtische<br />
sowie kleinere und größere<br />
Familienfeiern. Besucher, Wanderer<br />
und Radfahrer finden hier eine erholsame<br />
und ebenso schmackhafte<br />
Rastmöglichkeit. Das griechische<br />
Restaurant „Nico‘s Taverne“, neu<br />
eröffnet im ehemaligen Hotel Linde,<br />
bereichert das Dorf und seine Gäste<br />
mit mediterranen Spezialitäten.<br />
Der „Sportfischereiverein SFV<br />
1974“ widmet sich dem sportlichen<br />
Fischfang an einem privaten Teich<br />
im Naptetal.<br />
Alle zwei Jahre findet ein Teichfest<br />
statt, eingeleitet durch einen Gottesdienst<br />
direkt am Wasser. Die Feuerwehr<br />
wurde 1882 gegründet. Etwa<br />
100 Jahre später schlossen sich die<br />
Billerbecker Wehr und Löschgruppe<br />
Belle zusammen. Erfreulicherweise<br />
ist die Zahl der Einwohner in den<br />
letzten Jahren auf fast 500 angewachsen.<br />
Deshalb sind praktisch alle Billerbecker<br />
irgendwie nähere oder fernere<br />
Nachbarn. Der Zuwachs gelang vor<br />
allem durch die neue „Märchensiedlung“.<br />
Hier und andernorts gibt es<br />
nur noch wenige Baulücken. Wie<br />
auch andernorts schauen Vereine<br />
sorgenvoll auf ihre Mitgliederentwicklung.<br />
Dabei gerät die Frage in Fokus, wie<br />
es gelingt, gerade junge Menschen<br />
für ein aktives Vereinsleben zu begeistern.<br />
Ein Billerbecker Wunsch<br />
an die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />
ist: Trotz finanzieller Engpässe<br />
sollten alle <strong>Stadt</strong>teile neben Horn<br />
und Bad Meinberg im Blickpunkt<br />
des Handelns von Politik und Verwaltung<br />
stehen.<br />
„Die Dörfer dürfen nicht in Vergessenheit<br />
geraten“, fordern die Heimatschützer.<br />
Wie sonst würden sich auch<br />
Dorfgeschichten über Generationen<br />
wie der „Gänsekrieg“ weitertragen?<br />
Wir schreiben das Jahr 1833.<br />
Damals fielen Ottenhauser Gänse<br />
über die lippische Landesgrenze nach<br />
Billerbeck ein und richteten große<br />
Ernteschäden an.<br />
Kurzerhand sperrten die Lipper<br />
die Gänse ein. Große Aufregung<br />
darüber in Ottenhausen. Die Feuerglocke<br />
wurde geläutet. Eine mit<br />
dreizinkigen Grepen bewaffnete<br />
Gruppe Ottenhauser stürmte mit dem<br />
Schlachtruf „Ein Stich, drei Loch“<br />
nach Billerbeck und drohte mit der<br />
Brandschatzung des Dorfes. Der<br />
eiligst herbeigerufene Förster Gellert<br />
schoss mit seiner Flinte dazwischen<br />
und verletzte einen Ottenhauser. „O,<br />
do ligt ol euner“, riefen alle durcheinander<br />
und verloren ihren Heldenmut.<br />
Man brachte den Verwundeten ins<br />
Krankenhaus.<br />
Der wurde wieder gesund. Heute<br />
leben Ottenhauser und Billerbecker<br />
friedlich und in guter Nachbarschaft<br />
zusammen. Und wenn doch wieder<br />
Gänse einfallen?<br />
Natur- und Brauchtumspflege sind ihnen wichtig: Dr. Wolfgang Engel (rechts, Vorsitzender der Heimatfreunde<br />
Naptetal e.V.) sowie Gerd Lindemann (Baumeister von Insektenhotels und Nistkästen) mit Ehefrau<br />
Heidrun.<br />
Foto: Arnold Pöhlker<br />
Eigentlich hätte es Karl-Heinz<br />
Huneke in seinem Ruhestand ab<br />
2015 geruhsamer angehen lassen<br />
können. Doch der heute 70-jährige<br />
pensionierte Regierungsoberamtsrat,<br />
Familienvater und Großvater wählte<br />
einen aktiven Weg: als Ideengeber<br />
und treibende Kraft für den Bau eines<br />
Rad- und Wanderweges zwischen<br />
seinem Heimatdorf Billerbeck und<br />
Vahlhausen.<br />
Schon bald stand eine erste Verbindung<br />
zwischen dem Vahlhauser<br />
Weg von Ottenhausen kommend<br />
und dem Parkplatz Norderteich<br />
konkret auf seiner Agenda. Weitere<br />
grenzüberschreitende Abschnitte<br />
folgten. Dabei musste er so manchen<br />
Stein aus dem Weg räumen. Doch<br />
der beruflich und durch mancherlei<br />
Ehrenämter gut vernetzte diplomierte<br />
Verwaltungswirt wusste, wie das<br />
zu schaffen war. Vielleicht ließ er<br />
sich davon leiten, dass man „aus<br />
Steinen, die (einem) in den Weg<br />
gelegt werden, etwas Schönes bauen<br />
kann“ (Kästner). Wie er das schaffte,<br />
erzählt er unserem Redakteur Arnold<br />
Pöhlker.<br />
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>: Herr Huneke,<br />
warum engagieren Sie sich für den<br />
Bau von Bürgerradwegen?<br />
Karl-Heinz Huneke: Eine enge<br />
und gefährliche Landstraße führt<br />
durch die Ortschaft Billerbeck.<br />
Bereits 1989, dem Beginn meiner<br />
kommunalpolitischen Tätigkeit, war<br />
mein Anliegen, an dieser Landstraße<br />
823 einen Rad- und Wanderweg zu<br />
bauen. Mit der zuständigen Straßenbaubehörde<br />
in Bielefeld war<br />
Endlich<br />
1970 - 2020<br />
50 Jahre<br />
<strong>Stadt</strong> Horn-<br />
Bad Meinberg<br />
16 Ortsteile<br />
- eine <strong>Stadt</strong><br />
diese Baumaßnahme anfangs nicht<br />
zu machen. Um Radwege verwirklichen<br />
zu können, wenn es auf dem<br />
herkömmlichen Weg kurzfristig nicht<br />
Das StAz-Interview im „grünen Dorf“ Billerbeck mit Karl-Heinz Huneke<br />
„Bürgerradweg holt Menschen von der Straße und wertet Infrastruktur<br />
und Tourismus auf“<br />
möglich erscheint, gibt es seit 2005<br />
das Landesförderprogramm für Bürgerradwege.<br />
Mit diesem Programm<br />
bot sich nunmehr die Chance, das<br />
Vorhaben zu verwirklichen, um die<br />
Leute von der Straße zu holen. Deshalb<br />
engagierte ich mich mit meinem<br />
Netzwerk für dieses Projekt.<br />
StAz: Waren Sie allein oder hatten<br />
Sie Mitstreiter?<br />
Huneke: Kaum war ich 2015 in<br />
den Ruhestand getreten, als mich<br />
der sehr engagierte Rentner Heribert<br />
Gensicki aus Ottenhausen fragte, ob<br />
ich mit ihm zusammen den Bau eines<br />
Radweges vom Vahlhauser Weg zum<br />
Parkplatz Norderteich nach dem Bürgerradwegeprogramm<br />
des Landes<br />
NRW planen und beantragen würde.<br />
Wir sprachen unsere Heimatvereine<br />
in Ottenhausen und Billerbeck auf<br />
diese Baumaßnahme an. Denn nur<br />
gemeinsam können solche Projekte<br />
des ländlichen Raumes angegangen<br />
und nachhaltig verbessert werden.<br />
Nach kurzer Zeit fanden sich weitere<br />
engagierte Bürger und bildeten eine<br />
Interessen- und Planungsgemeinschaft<br />
mit den weiteren Heimatvereinen<br />
Vahlhausen, Horn und Bad<br />
Meinberg.<br />
StAz: Welche Hürden taten sich bei<br />
den Vorhaben auf, wie haben Sie die<br />
überwinden können?<br />
Huneke: Hürden im eigentlichen<br />
Sinne gab es nicht, weil der Vertreter<br />
von Straßenbau.NRW aus Bielefeld,<br />
ein Mutmacher, uns über das Bürgerradwegeprogramm<br />
des Landes<br />
NRW informierte und verdeutlichte,<br />
nur über dieses Programm sei eine<br />
zeitnahe Umsetzung<br />
des Projektes möglich.<br />
Diese Chance für unsere<br />
Region musste genutzt<br />
werden. Schnell<br />
und unbürokratisch<br />
wurden die Gespräche<br />
mit den ersten beteiligten<br />
Grundstückseigentümern<br />
abgeschlossen.<br />
Die <strong>Stadt</strong><br />
Horn-Bad Meinberg<br />
konnte überzeugt werden, eine Absichtserklärung<br />
zum Bau des ersten<br />
Bürgerradweges gegenüber Straßenbau.NRW<br />
abzugeben; sechs weitere<br />
Engagiert sich für den Bau von Bürgerradwegen: der gebürtige Billerbecker<br />
Karl-Heinz Huneke.<br />
Foto: Arnold Pöhlker<br />
Bauabschnitte sollten noch folgen.<br />
StAz: Sie haben über Dorf-, <strong>Stadt</strong>und<br />
sogar Kreisgrenzen hinweg<br />
gedacht und gebaut. Wer und was<br />
half Ihnen dabei, dass das sogar<br />
grenzüberschreitend gelang?<br />
Huneke: Ein Gespräch im April<br />
2016 beim Kreis Lippe, in dem ein<br />
Gesamtkonzept zur Verbesserung<br />
der Nahmobilität und zum Bürgerradwegebau<br />
mit den beteiligten<br />
Städten Horn-Bad Meinberg und<br />
Steinheim erstellt wurde. So gelang<br />
es, das Vorhaben Bürgerradweg aus<br />
dem Kreis Lippe sogar in den Kreis<br />
Höxter zu tragen.<br />
Finanziell halfen uns bei der Verwirklichung<br />
des Bürgerradweges von<br />
Horn nach Steinheim das Bürgerradwegeprogramm<br />
des Landes NRW<br />
sowie Zuschüsse der Kommunen<br />
Horn-Bad Meinberg und Steinheim.<br />
Idenntät und Heimat<br />
Die 16 Ortsteile einer der<br />
ältesten Städte Lippes haben<br />
ihre eigene Geschichte und<br />
diese Besonderheiten gilt es<br />
wahrzunehmen und<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Es gibt hier viele Orte, an<br />
denen man das Leben<br />
genießen kann. Eine moderne<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung muss diese<br />
Potennale erkennen, mit der<br />
Beteiligung der Bürgerschaa<br />
entwickeln und so<br />
Gemeinsamkeit, Kultur und<br />
Vielfalt erlebbar machen.<br />
Allen Beteiligten war klar, dass nur<br />
über Dorf-, <strong>Stadt</strong>- und Kreisgrenzen<br />
hinaus ein solches Projekt angegangen<br />
werden konnte.<br />
StAz: Was braucht man, um eine<br />
solche Idee in die Erfolgsspur zu<br />
bringen?<br />
Huneke: Vor allem braucht man die<br />
Bereitschaft der jeweiligen Grundstückseigentümer.<br />
Nur mit deren Einwilligung zur<br />
Flächenabgabe lässt sich die Idee eines<br />
Radweges realisieren. Dafür bin<br />
ich den 62 Grundstückseigentümern,<br />
mit denen ich erfolgreich verhandelt<br />
habe, dankbar. Neben tatkräftigen<br />
und verantwortungsbewussten Bürgern<br />
muss man die Menschen in der<br />
Region überzeugen, der Verödung<br />
des ländlichen Raums und dem<br />
weiteren Verlust an Lebensqualität<br />
entgegenzutreten. Realisiert werden<br />
konnten diese Radwege aber nicht<br />
nur aufgrund von Fördergeldern<br />
des Landes NRW und Spenden<br />
von Firmen und Privatpersonen. Es<br />
bedurfte auch eines intakten Vereins<br />
ohne Bedenkenträger.<br />
Der gründete sich im Mai 2017 als<br />
„Verein Ländlicher Raum aktiv“,<br />
der einiges an Eigenleistung eingebracht<br />
hat.<br />
StAz: Spürten Sie bei Ihren Vorhaben<br />
Rückhalt bei den Bürgerinnen<br />
und Bürgern?<br />
Huneke: Der Rückhalt bei den<br />
Bürgern und Bürgerinnen war<br />
enorm und so nicht vorhersehbar.<br />
Allein an der Spendenbereitschaft<br />
der Anwohner sieht man, dass die<br />
Menschen diese Bürgerradwege<br />
wirklich wollen. Welchen hohen<br />
Stellenwert der Bürgerradweg in<br />
unserer Region einnimmt, wird an<br />
den vielen positiven Aussagen in<br />
der Öffentlichkeit und direkt von<br />
den Bürgern sowie der großartigen<br />
Spendenbereitschaft deutlich. Über<br />
230.000 Euro wurden gespendet!<br />
StAz: Verspüren Sie noch Schwung<br />
zum Bau weiterer Radwege?<br />
Huneke: Der Schwung hat etwas<br />
nachgelassen, weil unser Vereinsziel,<br />
das Gesamtkonzept „Bürgerradwege<br />
in der Region“ bis 2022 zu beenden,<br />
absehbar ist. Neben den Bürgerradwegen<br />
unterstützt unser „Verein<br />
Ländlicher Raum aktiv“ durch<br />
ehrenamtliches Engagement und<br />
mit finanziellen Mitteln die Städte<br />
Horn-Bad Meinberg und Steinheim<br />
bei der Antragstellung von Fördermitteln<br />
der Nahmobilität durch das<br />
Land. Gefördert wird die Erneuerung<br />
von Wirtschafts- und Radwegen, wie<br />
zum Beispiel vom Friedhof Vahlhausen<br />
zum Ortseingang Vahlhausen.<br />
Ebenso die Wellnessroute vom Beller<br />
Feld nach Wöbbel.<br />
Mit der Fertigstellung des Bürgerradweges<br />
von Horn nach Steinheim<br />
haben vor allem die Infrastruktur und<br />
der Tourismus in diesem Bereich eine<br />
Aufwertung erfahren.<br />
www.heinzblome.de 05234 9199729
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 10<br />
„Ökologischer Obstanbau erfordert eine ständige Beobachtung der Vogelwelt“<br />
Das Jahr 2010 brachte für Ulrich<br />
Kuhlmann und seine Frau Ellen<br />
eine entscheidende Weichenstellung<br />
in ihrem Leben. „Wir wollten den<br />
Hof wiederbeleben, uns eine kleine<br />
Selbstständigkeit und Unabhängigkeit<br />
aufbauen“, erklären sie. In dem<br />
grünen Rund um Billerbeck findet<br />
sich traditionell viel Agrarland. Felder<br />
und Höfe werden von Generation<br />
zu Generation weitergegeben. Es<br />
überwiegt der Nebenerwerb. Doch<br />
die Führung des Hofes sollte nicht<br />
in den üblichen Bahnen des traditionellen<br />
Landbaues geschehen. Also<br />
Umstellung auf Bio-Landwirtschaft.<br />
Um Natur- und Umweltschutz mit<br />
Ökolandanbau zu verbinden. Außerdem<br />
wollten sie die Produkte regional<br />
vermarkten. Ulrich Kuhlmann,<br />
Gärtner- und Gartenbaumeister,<br />
erfüllte sich damit einen Kindheitstraum.<br />
Ihm war aber klar: Das<br />
würde einem mutigen Lebensschritt<br />
gegen den Strich gleichkommen.<br />
„Ökofreaks“ werden zwar längst<br />
nicht mehr belächelt. Doch Ulrich<br />
und Ellen Siegismund-Kuhlmann<br />
wussten auch: Erst langsam wird<br />
Öko okay – und trendy. Gerade in<br />
Corona-Zeiten erinnern sich jetzt<br />
aber immer mehr Zeitgenossen<br />
daran, dass ein wichtiger Schlüssel<br />
zur Zukunftsfähigkeit der Menschen<br />
in der Änderung der Lebensstile<br />
liegt. Wegkommen von einem<br />
rücksichtslosen Naturverbrauch und<br />
Konsum – hin zu einer Kultur der<br />
Bescheidenheit. „Geiz ist geil“ bei<br />
Lebensmittelproduktion und Vertrieb<br />
erweist sich nicht als nachhaltig und<br />
gesundheitsfördernd.<br />
Groß denken – lokal<br />
handeln<br />
Geerdet in seinem Heimatdorf und<br />
geprägt von seinem verstorbenen<br />
Vater Herbert Kuhlmann, der sich<br />
dem weltweiten Umweltschutz schon<br />
seit den 1970er Jahren verbunden<br />
wusste, wagte Ulrich Kuhlmann die<br />
Umstellung. Seine Familie vollzog<br />
diesen Schritt bewusst und tatkräftig<br />
mit. Umweltschutz war Ulrich Kuhlmann<br />
seit Kindesbeinen ein wichtiges<br />
Anliegen. „Zu meiner Konfirmation<br />
schenkten mir meine Eltern ein<br />
Fernglas und Bestimmungsbuch<br />
mit Vogelstimmen-Schallplatten“,<br />
erinnert er sich an seine ersten<br />
Schritte als Hobby-Ornithologe vor<br />
40 Jahren. Fast so lange gehört er<br />
dem Naturschutzbund (NABU) im<br />
Kreisverband Lippe an. Dieser Verein<br />
möchte Menschen dafür begeistern,<br />
sich durch gemeinschaftliches Handeln<br />
für die Natur einzusetzen. Damit<br />
vergangenen Landschaftsnutzung und<br />
landwirtschaftlichen Bewirtschaftungsform“.<br />
Genialer Gedanke dabei<br />
sei die doppelstöckige Landnutzung<br />
aus Weide und der darüber aufgebauten<br />
hochstämmigen Obstkrone. Nicht<br />
jede Streuobstwiese ist aber auch bio.<br />
„Aus Hunderten von Apfelsorten haben<br />
wir zirka zehn besonders gesunde,<br />
schmackhafte und unterschiedlich<br />
Reifende ausgewählt“. Damit nicht<br />
genug. „Unsere Bio-Obstplantage,<br />
die ebenfalls zertifiziert ist, wo es<br />
keinen Pflanzenschutz und keine<br />
mineralische Düngung gibt, sollte<br />
sich vom Bio-Standard noch besonders<br />
abheben“. Das sei sichtbar<br />
durch doppelte Pflanzabstände für<br />
mehr Gesundheit, Blühstreifen in<br />
den Reihen und Frühlingsblüher als<br />
zeitige Bienenweide.<br />
So ist ein einzigartiger Lebensraum<br />
für Menschen, Tiere und Pflanzen<br />
entstanden. Seltene Vogelarten haben<br />
sich wieder eingefunden wie bei-<br />
Arnold<br />
DIE SERIE IM STADT-ANZEIGER<br />
sich die Dinge entwickeln können,<br />
wenn wir auf unserem Bio-Hof und<br />
auch im NABU Initiativen ergreifen“,<br />
erklärt Kuhlmann. Man spürt bei ihm<br />
die Lust an Fragen von Nachhaltigkeit<br />
und Entschleunigung, seine Liebe zur<br />
Natur, an der Ästhetik und Harmonie<br />
der Lebensräume.<br />
Wenn er spricht, klingt das bei ihm<br />
nicht nach Verzicht, sondern nach<br />
Lebensglück. Seine Begeisterung für<br />
den Natur- und Artenschutz trägt er<br />
auch weiter. Seit Jahren bietet Ulrich<br />
Kuhlmann fachkundige Exkursionen<br />
zum Norderteich an oder erklärt Zuhörern<br />
vor Ort seinen Bio-Obstanbau.<br />
„Mir ist als großes Glück zugefallen,<br />
hier in Billerbeck zuhause zu sein. Ein<br />
Dorf in der Nähe einer einzigartigen<br />
Landschaft mit vielfältigen tierischen<br />
Bewohnern“. Dieses Glück empfinde<br />
er besonders dann, wenn er von seinem<br />
Hof aus über den Möllenberg zu<br />
den eigenen Schafen und der inzwischen<br />
14 Jahre alten Streuobstwiese<br />
Hofladen Haseloh ist<br />
etwas für Genießer<br />
Im Hofladen Haseloh, den Ellen<br />
Siegismund-Kuhlmann und ihr Mann<br />
als kleinen Familienbetrieb führen,<br />
erfolgt die Direktvermarktung von<br />
Äpfeln und Bio-Apfelsaft, geerntet<br />
von etwa 2.200 Apfelbäumen der<br />
Streuobstwiese und Apfelplantage.<br />
Der Apfelsaft findet reißenden Absatz,<br />
er schmeckt unglaublich lecker.<br />
Das liegt an der Mischung aus alten,<br />
würzigen Sorten der Streuobstwiese<br />
und süßen Sorten von der Plantage.<br />
Als Ulrich Kuhlmann seine Frau<br />
kennenlernte, brachte sie auch<br />
Milchschafe ins Spiel. „Sie weiden<br />
mit ihren Lämmern auf der Streuobstwiese<br />
und vervollständigen die<br />
seit Jahren beim Kreis Lippe unter<br />
Vertragsnaturschutz stehende Fläche<br />
perfekt.“<br />
Der Hofladen bietet eine ganze<br />
Reihe alter und neuer Apfelsorten<br />
Diesmal:<br />
triftt... Kuhlmann<br />
Ulrich Kuhlmann und<br />
Ellen Siegismund-<br />
Engagieren sich für Natur und gesunde Ernährung: Ulrich und Ellen<br />
Siegismund-Kuhlmann.<br />
Foto: Arnold Pöhlker<br />
auch kommende Generationen eine<br />
Erde vorfinden, die lebenswert ist.<br />
In dem Sinne groß denken und lokal<br />
verantwortlich handeln lautete fortan<br />
das Kuhlmann‘sche Motto. Verpachtete<br />
Flächen wurden gekündigt und<br />
auf Bio „umgestellt“. Doch das ist<br />
keine Entscheidung von heute auf<br />
morgen. Der Prozess zieht sich über<br />
Jahre hin. Für die Öko-Landwirtschaft<br />
gelten strenge Richtlinien. Es bedeutet<br />
auf Jahre im Voraus zu planen<br />
und schrittweise Veränderungen<br />
mit Einsaaten und Pflanzparzellen<br />
aus eigener Anzucht zu vollziehen.<br />
Arbeitsschwerpunkt waren Streuobstwiesen.<br />
Kuhlmann: „Sie sind für mich<br />
wie lebende Museen und Zeugen einer<br />
spielsweise „Neuntöter“ als Brutvogel<br />
oder „Raubwürger“ als Wintergast.<br />
Dabei reguliert sich die Tierwelt auf<br />
natürliche Weise: Greifvögel leben<br />
von Mäusen, Singvögel von Raupen<br />
usw. Nistkästen und Sitzstangen<br />
unterstützen diesen Prozess. Wenn<br />
das Gleichgewicht nicht passt, können<br />
schnell Misserfolge eintreten.<br />
„Insofern erfordert der ökologische<br />
Obstanbau auch eine ständige Beobachtung<br />
der Vogelwelt“, weiß Ulrich<br />
Kuhlmann.<br />
„Es macht Freude zu<br />
sehen, wie sich Dinge<br />
entwickeln“<br />
So „macht es Freude zu sehen, wie<br />
unterwegs ist. „Vom Berg aus hat<br />
man einen herrlichen Blick über das<br />
Naturschutzgebiet Norderteich bis<br />
zum Beller Holz“. Dabei hört man im<br />
Mai den Gesang der Nachtigallen oder<br />
des „Feldschwirls“. In unzähligen<br />
Stunden hat er auch an der Staumauer<br />
des Norderteichs oder von der Schutzhütte<br />
aus Fischadler, Baumfalken,<br />
Löffelenten und Schwarzhalstaucher<br />
beobachtet.<br />
„Mit etwas Geduld lassen sich sogar<br />
seltene Tiere aufspüren“, freut er sich.<br />
Sein geschultes Gehör lokalisiert die<br />
Zwergrohrdommel und den Rohrschwirl.<br />
Den legendären Starenflug<br />
gibt es auch zu sehen, wenn auch<br />
nicht mehr so zahlreich.<br />
zum Kauf an. Sogar für Allergiker<br />
gibt es verträgliche Äpfel.<br />
Die aus Stuttgart gebürtige Inhaberin<br />
Ellen Siegismund-Kuhlmann<br />
informiert fachkundig über jede<br />
Apfelsorte. Neben Apfelsaft finden<br />
sich Apfelchips, Kartoffeln, Kürbisse,<br />
Lammfleisch (frisch/TK),<br />
Lamm- und Wurstwaren, Imkerhonig,<br />
Schafsfelle und Schafwolle im<br />
Angebot.<br />
Die Wahrscheinlichkeit ist groß,<br />
dass Menschen in Horn-Bad Meinberg<br />
Äpfel von den Kuhlmanns genießen<br />
oder ihren Durst mit Apfelsaft<br />
stillen und so ganz nebenbei etwas<br />
für ihren Vitaminhaushalt tun. Ein<br />
gesunder Genuss eben.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 11<br />
Abi 2020 am Gymnasium: Ein außergewöhnliches Schuljahr,<br />
ein außergewöhnlicher Jahrgang<br />
ABInauten trotzen dem Virus und<br />
heben ab<br />
Die besten Zeugnisse: (v.l.) Anjuli Kriete, Emily Sprute, Miriam Lorkowski und Magnus Platena bekamen<br />
ein Buchgeschenk von Bürgermeister Stefan Rother (2.v.l.) übereicht, r. Schulleiter Dr. Peter Pahmeyer.<br />
Am Ende war es der von Schulleiter<br />
Dr. Peter Pahmeyer versprochene<br />
festliche Rahmen, als 67 Schülerinnen<br />
und Schüler aus der Hand<br />
von Pahmeyer ihr Abizeugnis in<br />
Empfang nahmen. Ein würdiger<br />
Rahmen unter Coronabedingungen,<br />
das heißt Herzlichkeit und Emotionen<br />
auf Distanz. Als Geschenk gab<br />
es „Sekt, to-go“ der Musikschule<br />
Benteler und eine Maske mit Logo<br />
des Gymnasiums. Bürgermeister<br />
Stefan Rother traf ins Schwarze, als<br />
er den „ABInauten“ zurief: „Sie sind<br />
alles, außer gewöhnlich.“ Es war ein<br />
außergewöhnliches Schulfinale des<br />
Abijahrganges, ein Auf und Ab mit<br />
neuen Regeln und Wendungen. Auch<br />
die Veranstaltungen zum 25-jährigen<br />
Jubiläum des Gymnasiums wurden<br />
auf 2021 verschoben. Ob und wie es<br />
ein Abi geben konnte, stand lange auf<br />
Messers Schneide.<br />
Die Vertreter der Jahrgangstufe Jan Lippemeier (l.) und Sebastian<br />
Mönch ließen die Schulzeit Revue passieren. Fotos: Manfred Hütte<br />
Reise ins Weltall<br />
Merlin Denart stimmte die nach<br />
Corona-Regeln verteilten Gäste im<br />
Kurtheater auf dem Klavier auf die<br />
Feier ein. Schulleiter Dr. Peter Pahmeyer<br />
nahm die Gäste ins einer Rede<br />
gemäß dem von den Abiturienten<br />
gewählten Motto „ABInauten“ mit<br />
auf einer Reise ins Weltall. Nach<br />
dem Start am Weltraumbahnhof<br />
„HBM GYM Püngelsberg“ befand<br />
sich die Crew schnell im Kampf mit<br />
den finsteren Mächten in der Galaxie<br />
Corona, die fiesen Halunken SARS<br />
und COVID. Zwei Großmächte mit<br />
sechs Buchstaben kämpften gegeneinander<br />
„CORONA“ und „ABITUR“<br />
– mit dem eindeutigen Sieger ABI-<br />
TUR. Die ABInauten konnten sich<br />
dabei auf ihre in den jahrelangen<br />
Spezialtrainingsraumprogramm<br />
fächerübergreifenden Fähigkeiten<br />
verlassen, die laut ihrem Schulleiter<br />
auch ausreichen werden in Zukunft<br />
in den Untiefen des Alls Kollisionen<br />
und Schwarze Löcher zu vermeiden.<br />
67 Abiturienten haben es durch den<br />
Weltraum geschafft, 13 von Ihnen<br />
haben einen Abiturschnitt mit einer<br />
1 vor dem Komma. Gerade vor dem<br />
Hintergrund der besonderen Situation<br />
mit Diskussionen um Aussetzung<br />
des Zentralabiturs haben alle nun<br />
„ein echtes und kein per Gnade und<br />
Mitleid erworbenes Abiturzeugnis<br />
ausgehändigt bekommen“. 300 Abiturprüfungen<br />
waren zu absolvieren,<br />
dazu haben viele Beteiligte in allen<br />
Bereichen beigetragen. Eine Wunsch<br />
der Lehrer geht an die Absolventen:<br />
„Wir wünschen Euch für die Zukunft<br />
eine gute Portion“ an Idealismus,<br />
gepaart mit Kenntnissen und Wissen,<br />
Mut zu Kreativität, zum Ein- und<br />
Mitmischen-Wollen.“ Die Vertreter<br />
der Jahrgangstufe Sebastian Mönch<br />
und Jan Lippemeier ließen ihre<br />
Schulzeit Revue passieren, bevor<br />
weitere Gäste die Bühne erklommen.<br />
Dr. Peter Pahmyer entließ die selbsternannten „ABInauten“ ins Weltall.<br />
Ehrungen<br />
Nach „Sign of the Times“ von<br />
Harry Styles, vorgetragen von<br />
Alessia Parise, Miriam Lorkowski<br />
und Maxim Schmei, wurden die<br />
Auszeichnungen vergeben. Für die<br />
besten Abiturzeugnisse bekamen<br />
Anjuli Kriete, Emily Sprute, Miriam<br />
Lorkowski und Magnus Platena ein<br />
Buchgeschenk von Bürgermeister<br />
Stefan Rother übereicht. Magnus<br />
Platena bekam darüber hinaus<br />
von der Deutschen Physikalischen<br />
Gesellschaft ein Buch und die Mitgliedschaft<br />
für die Beste Leistung<br />
im Fach Physik (LK), ebenfalls<br />
eine Mitgliedschaft der Deutschen<br />
Physikalischen Gesellschaft bekamen<br />
Jamie-Lee Jasche und Benedikt<br />
Stumpenhagen für die Beste Leistung<br />
im Fach Physik im Grundkurs. Die<br />
beste Leistung im Fach Mathematik<br />
erbrachte Jan Lippemeier, er bekam<br />
ein Buch und eine Urkunde der<br />
mathematischen Gesellschaft. Für<br />
die beste Leistung im Fach Deutsch<br />
erhielt Frauke Wascher als Ehrung<br />
ein Buch übereicht. Vom Förderverein<br />
wurde soziales Engagement<br />
im Schulsanitäts-Dienst gewürdigt.<br />
Hier brachten sich Sina Beckmann,<br />
Pia Durth, Jan Alberti, Csenge<br />
Majer, Celine Spieker, Benedict<br />
Stumpenhagen, Anjuli Kriete, sowie<br />
Lisa Betke und Alexander Schneider<br />
ein. Besonders brachte sich Justus<br />
Warm im Buddy-Projekt ein. Alice<br />
Langhofer wurde vom Förderverein<br />
für besondere Leistungen in den drei<br />
bis zum Abitur fortgeführten Fremdsprachen<br />
geehrt. Miriam Lorkowski<br />
schaffte die beste Prüfungsleistung<br />
im 4. Fach. Sebastian Mönch wurde<br />
für sein Engagement in der Schülervertretung<br />
geehrt.<br />
Zum Abschluss spielten Magnus<br />
Platena und Andreas Giesbrecht auf<br />
dem Saxophon „Take Five“, einer der<br />
erfolgreichen Jazz-Musikstücke des<br />
Dave-Brubeck-Quartetts.<br />
Die Abiturienten<br />
Ali Abdi, Felix Albert, Jan Alberti,<br />
Michael Albrecht, Katalin Anneke<br />
Ammer, Sina Carolin Beckmann,<br />
Tom Lucas Bentler, Simon Elias<br />
Bock, Nele Bohnert, Murat Bozna,<br />
Charleen Brinkmann, Sophie Marie<br />
Capelle, Maximilian Christoph,<br />
Merlin Denart, Pia Henriette Durth,<br />
Carina Dux, Aylin Elmas, Stefanie<br />
Fichna, Robin Fischer, Joel Gemballa,<br />
Paulina Anna Göttgens, Tamilla<br />
Gouliev, Anil Gürel, Julius Hanselle,<br />
Nils Hansen, Stephanie Josefine<br />
Charlotte Heuwinkel, Nico Holzgrewe,<br />
Jamie-Lee Jasche, Lisa Karsten,<br />
Serafin Joshua Keil-Biegel, Lara Keiser,<br />
Anjuli Kriete, Linda Magdalena<br />
Krunig, Valerie Kükenhöner, Alice<br />
Langhofer, Julia Lasarew, Jan Lippemeier,<br />
Miriam Lorkowski, Csenge<br />
Annamária Majer, Emily Menezes<br />
Weßendarp, Niklas Möller, Sebastian<br />
Hugo Mönch, Jonas Neufeld,<br />
Alessia Parise, Magnus Jan Rudolf<br />
Platena, Julia Prasse, Jolina Pucker,<br />
Alexander Reimer, Joshua David<br />
Rogosch, Jessica Schamey, Celina<br />
Schierenberg, Carlotta Schlingmann,<br />
Benjamin Schmiedeskamp, Nick<br />
Sigges, Celine Spieker, Emily Sprute,<br />
Benedict Stumpenhagen, Tahmia Denise<br />
Trebsdorf, Niklas Vogelsmeier,<br />
Hanna Volland, Nils Volmari, Justus<br />
Warm, Frauke Wascher, Julia Wensel,<br />
Timon Winkler, Mandy Wyludda und<br />
Orhan Yilmaz.<br />
Magnus Platena und Andreas Giesbrecht spielten auf dem Saxophon zum Abschluss „Take Five“.<br />
Unterwegs in Horn-Bad Meinberg<br />
Eine mobile <strong>Stadt</strong>gesellschaa kennt viele<br />
Möglichkeiten der Fortbewegung und der Verkehrsfluss<br />
ist oomals nicht oppmal. Notwendig für die Mobilität<br />
der Zukunn wird ein bedarfsgerechter<br />
Versorgungsmix sein. Die heuugen Strukturen z.B. des<br />
Radverkehrs brauchen<br />
Veränderung; der Bahnhof in<br />
Horn braucht eine<br />
Wiederbelebung! Deshalb<br />
müssen wir jetzt die<br />
notwendigen Weichen stellen,<br />
passende Lösungen<br />
entwerfen und bauen, z.B.<br />
leistungsfähige Routen,<br />
die die Ortsteile verbinden.<br />
www.heinzblome.de<br />
05234 9199729
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 12<br />
Veranstaltungen in Bad Meinberg<br />
Wenn die Luft weg bleibt<br />
In der Reihe „Zukunft braucht Herkunft“ gibt es jeden Dienstag, um<br />
19:30 Uhr einen Vortrag im Ballhaus, Parkstraße 6, 32805 Horn-Bad<br />
Meinberg. Die Dauer beträgt 1,5 Stunden, der Eintritt 5 Euro, mit<br />
Gäste- oder Einwohnerkarte frei.<br />
Dienstag, 7. Juli:<br />
19:30 Uhr Vortrag mit Dr. Thomas Köhler: „COPD – Wenn die Luft<br />
weg bleibt“. Was verbirgt sich hinter der Abkürzung COPD was<br />
bedeutet diese Erkrankung für die betroffenen Patienten wie kann<br />
ich sie diagnostizieren und behandeln. Was kann ich tun um dieser<br />
schweren Lungenerkrankung vorzubeugen. Diese und weitere Fragen<br />
werden leicht verständlich beantwortet.<br />
Dienstag, 14. Juli:<br />
19:30 Uhr Vortrag mit Arnold Pöhlker für den Heimatverein Bad<br />
Meinberg e.V.: „Bad Meinberg – Quelle zur Kraft – vom Kirchdorf<br />
zum Reha-/Wellnesszentrum.“ 2017 feierte Bad Meinberg sein<br />
250-jähriges Bestehen als Kurort. Ein Jahr später folgte das 250-jährige<br />
Kurpark-Jubiläum. Die Feierlichkeiten zur 1000-jährigen Orts- und<br />
Kirchengeschichte liegen mehr als 40 Jahre zurück. Viele Anlässe, die<br />
Entwicklung Bad Meinbergs im Zeitraffer näher zu betrachten. Und<br />
dabei einen besonderen Blick auf die Naturschätze zu werfen. Bad<br />
Meinberg ist nicht nur nah am Heilwasser und wohlschmeckenden<br />
gesunden Mineralwasser „Bad Meinberger“ gebaut.<br />
Dienstag, 21. Juli:<br />
19:30 Uhr Vortrag mit Cornelia Müller-Hisje: „Anna Maria Tintelnot<br />
– Hexenverfolgung in Detmold.“ Ein Name erinnert an die<br />
Frau, die die Verfolgung überlebte und er steht gleichzeitig für die,<br />
die sie nicht überlebten. Warum geschah dieses alles? Detmold als<br />
„überschaubarer“ Ort des Geschehens soll diese Frage klären helfen.<br />
Dienstag, 28. Juli:<br />
19:30 Uhr Kurseelsorge mit Pfarrer Lars Kirchhof: „Heiliges Land.“<br />
Auf historischen und biblischen Spuren unterwegs von Jordanien bis<br />
nach Israel.<br />
Dienstag, 4. August:<br />
19:30 Uhr Vortrag mit Cornelia Müller-Hisje: „Sieben Frauenzimmer<br />
– von Hexen, Fürstinnen und Mätressen“. Viele Frauen lebten über<br />
die Jahrhunderte in den mittelalterlichen Mauern der Residenzstadt.<br />
Wer waren sie? Wie ist ihre Geschichte? Unterhaltsamer Geschichtsunterricht,<br />
der zu den Jahreszahlen Gesichter liefert.<br />
Dienstag, 11. August:<br />
19:30 Uhr Vortrag mit Dr. Thomas Köhler: „Brustschmerzen – immer<br />
Herzinfarkt?“ Bei plötzlich auftretendem Brustschmerz denkt man<br />
sofort an einen Herzinfarkt. Dies ist auch richtig und muss schnell<br />
diagnostiziert werden. Es gibt aber auch andere Ursachen für das<br />
Symptom Brustschmerz wie Lungenembolie oder ein Einriss der<br />
Hauptschlagader.<br />
Dienstag, 18. August:<br />
19:30 Uhr Vortrag mit Frank Alexander: „Leben in Balance auch in<br />
Corona-Zeiten“. Fast jede(n) kann es zuweilen treffen, doch was<br />
passiert, wenn Stress, und Ängste als wichtige Botschaft unserer<br />
Intuition wahrgenommen und genutzt werden, um ausgeglichener<br />
und gelassener zu werden. Ein launiges und interaktives Präventionsseminar<br />
zu einer ernsten Sache, der man leicht (aber nicht einfach)<br />
den Wind aus den Segeln nehmen kann.<br />
Der Seniorenwohnsitz Meinberger<br />
Hof hat eine neue Führung. Die<br />
bisherige Geschäftsführerin Anke<br />
Wortmann übergibt den Meinberger<br />
Hof ab diesem Jahr an ihre Tochter<br />
Anke Wortmann-Gerlach.<br />
Im Jahr 1987 wurde das ehemalige<br />
Hotel zu einer privaten Einrichtung<br />
der Altenhilfe umgebaut. Seitdem<br />
wird es als „Seniorenwohnsitz<br />
Meinberger Hof“ in Form einer Gesellschaft<br />
mit beschränkter Haftung<br />
durch die Eheleute Eckhart und<br />
Anke Wortmann als Gesellschafter<br />
betrieben. Anke Wortmann stand<br />
der Einrichtung, die dem Bundesverband<br />
privater Anbieter sozialer<br />
Dienste e.V. angeschlossen ist, bis<br />
jetzt als Heimleiterin vor.<br />
Ziel der Umbauarbeiten seinerzeit<br />
war es, einerseits den hotelähnlichen<br />
Charakter mit einem<br />
Maximum an Service zu wahren,<br />
andererseits den Bewohnerinnen<br />
und Bewohnern des Hauses eine<br />
gemütliche Atmosphäre zu bieten,<br />
in der sie sich gut versorgt fühlten.<br />
Im Jahr 1993 wurde neu geplant<br />
und die alte Gastronomie des<br />
Meinberger Hof zu einer Pflegeeinrichtung<br />
umgebaut.<br />
Das war natürlich eine Herausforderung,<br />
denn die baulichen Nachteile<br />
wie enge Flure, kleiner Aufzug<br />
und kleine Zimmer mussten bewältigt<br />
werden, aber es war Familie<br />
Wortmann immer klar, um das Haus<br />
zukunftssicher zu machen sind<br />
Investitionen in die Zukunft nötig.<br />
Ein Architekturbüro aus Salzkotten<br />
wurde 2011 beratend hinzugezogen<br />
für Sanierungsarbeiten und einen<br />
Seniorenwohnsitz unter Führung von Anke Wortmann-Gerlach<br />
Tochter führt Meinberger Hof<br />
im Sinne der Eltern weiter<br />
Geschäftsführerin Anke Wortmann übergibt die Geschäftsführung an ihre Tochter Anke Wortmann-Gerlach.<br />
Neubau, der 2014 fertiggestellt war.<br />
„Das Leitbild unserer Einrichtung<br />
war immer, die Qualität unserer<br />
täglichen Arbeit zum Wohl unserer<br />
Bewohnerinnen und Bewohner<br />
zu sichern“, so Anke Wortmann.<br />
Das Konzept sei handlungsleitend<br />
für die Rahmenbedingungen und<br />
für die gemeinsame Arbeit der<br />
Gestaltung der Lebensführung des<br />
alten Menschen, auch die Mitar-<br />
Vanessa Stein übergibt ein Erinnerungsgeschenk von den Mitarbeitern<br />
an Anke Wortmann.<br />
beiter werden zur Orientierung<br />
und Planung einbezogen um die<br />
formulierten Ziele und Qualitätsansprüche<br />
zu erreichen, erklärt die<br />
bisherige Geschäftsführerin Anke<br />
Wortmann.<br />
Nun gibt sie das Zepter ab an ihre<br />
Tochter Anke Wortmann-Gerlach,<br />
und die wird den Seniorenwohnsitz<br />
ab sofort im Sinne ihrer Eltern<br />
führen.<br />
Zur Geschäftsübergabe waren die<br />
Mitarbeiter, sowie auch die ehemaligen<br />
Mitarbeiter, eingeladen.<br />
Der Musikverein Leopoldstal-<br />
Vinsebeck, war mit 30 Musikern zu<br />
dieser Geschäftsübergabe eingeladen<br />
und spielte zur großen Freude<br />
der Bewohnerinnen und Bewohner<br />
und der geladenen Gäste mit flotter<br />
Musik auf.<br />
PR<br />
Der Musikverein Leopoldstal-Vinsebeck unterhält vom Busbahnhof die<br />
Bewohner vom Seniorenwohnsitz Meinberger Hof mit beschwingten<br />
Melodien.<br />
Bundesliga-Handballerinnen<br />
kommen nach Horn<br />
Handballtraining<br />
im Sand<br />
Die 1. Bundesliga-Mannschaft der HSG Blomberg Lippe wird Dienstag,<br />
7. Juli von 16 bis 18 Uhr auf dem Beachplatz des TC Blau-Weiß Horn trainieren.<br />
Im Rahmen der Saisonvorbereitung nutzt der heimische Bundesligist<br />
die erweiterten Möglichkeiten draußen auf dem Beachfeld. Nachdem die<br />
<strong>Stadt</strong> Blomberg die Sporthallen für einen kontaktlosen Sport geöffnet hat<br />
und die Regeln etwas gelockert hat, hat die HSG Anfang 2. Juni wieder<br />
einen jedoch eingeschränkten Trainingsbetrieb für alle Mannschaften ab<br />
der D-Jugend in der Sporthalle BUI aufgenommen. Dieser Plan des Deutschen<br />
Handballbundes empfiehlt hier ein handballspezifisches Training<br />
ohne Zweikämpfe in Kleingruppen. Darüber hinaus wird das Training<br />
selbstverständlich nur unter Beachtung strenger Hygiene- und Abstandsregeln<br />
durchführbar sein, über welche alle Teilnehmer im Vorfeld durch<br />
die Trainer aufgeklärt werden müssen. Für alle jüngeren Handballer ist bis<br />
zu den Sommerferien vorerst weiterhin ein Outdoor-Training vorgesehen.<br />
Außerhalb der Halle kann mit Kontakt trainiert werden, so dass die<br />
Bundesliga-Mannschaft im Rahmen der Saisonvorbereitung nun nach Horn<br />
kommen wird. Die Spielerin Laura Rüffieux hatte ihren Trainer Steffen Birkner<br />
auf dieses Angebot aufmerksam gemacht. Das Training ist öffentlich,<br />
natürlich unter Beachtung der geltenden Abstandsregeln. Jeder Zuschauer<br />
muss lediglich seine Kontaktdaten für eine eventuelle Rückverfolgbarkeit<br />
hinterlassen. Jeder Verein, jede Mannschaft oder Gruppe kann die Beachtennisanlage<br />
des TV BW Horn nutzen kann. Die Platzmiete beläuft sich<br />
auf lediglich fünf Euro pro Stunde. Gerade in den Zeiten, bei denen oftmals<br />
keine reguläre Saisonvorbereitung stattfinden kann, weil die Sporthallen<br />
nicht genutzt werden können, ist das eine tolle Alternative für verschiedene<br />
Sportarten, die beispielsweise auch schon von den Volleyballern des TSV<br />
Leopoldstal und den Handballern des TV HBM genutzt wird, erzählt Anna<br />
Schäfer, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit des TC BW Horn. Auf dem<br />
Feld kann Beachsoccer, Beachhandball, Beachvolleyball und Beachtennis<br />
gespielt werden. Alle Informationen zur Buchung finden sich auf unserer<br />
Homepage www.tc-bw-horn.de.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 13<br />
25 Jahre Förderverein Freibad Bad Meinberg: Corona verhindert Feier / Öffnung am 8. Juli geplant<br />
Gefeiert wird im nächsten Jahr<br />
Der Förderverein des Bad Meinberger<br />
Waldbades blickt in diesem<br />
Jahr auf sein 25-jähriges Jubiläum<br />
zurück. Er zeichnet heute noch für<br />
ein Freibad verantwortlich, das 1935<br />
von der damaligen Badeverwaltung<br />
gebaut wurde. In der Schrift „1000<br />
Jahre Bad Meinberg“ wird es als<br />
landschaftliches Kleinod mit „Modernisierungsbedarf“<br />
beschrieben.<br />
In den 50-er Jahren drohte aufgrund<br />
baulicher Unzulänglichkeiten die<br />
Schließung und diese wurde dann<br />
in den Jahren 1958 und 1959 leider<br />
auch Realität. In einem Bericht von<br />
Februar 1959 hieß es: „Das Staatsbad<br />
Meinberg verfügt zur Zeit über eine<br />
Badeanlage, für die die Bezeichnung<br />
„Bad“ im heutigen Sinne nur in<br />
beschränktem Umfang anwendbar<br />
ist“. Die vorhandenen Becken,<br />
einfache Erdvertiefungen, mit 45<br />
Grad geneigten, unbefestigten Böschungen,<br />
stauen die Wasserführung<br />
eines Bachlaufes auf und erfüllten<br />
günstigstenfalls die Funktion eines<br />
Stauwerks für Feuerlöschzwecke.<br />
Die Anlage war veraltet, primitiv,<br />
unzureichend und für Badezwecke<br />
in keiner Weise geeignet.<br />
In der paradoxen Situation, ein<br />
Staatsbad ohne Bad zu sein, beschloss<br />
der damals noch selbständige<br />
Gemeinderat von Bad Meinberg den<br />
Bau einer neuzeitlichen Badeanlage.<br />
Im November wurde die Schlussabrechnung<br />
für das gelungene Projekt<br />
vorgelegt. Ein neues Kapitel in der<br />
Freibadgeschichte von Bad Meinberg<br />
wurde dann in der zweiten Hälfte<br />
der neunziger Jahre aufgeschlagen.<br />
Zwischenzeitlich hatte eine Kommunalreform<br />
stattgefunden und das<br />
Bad Meinberger Bad gehört nun der<br />
<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg. Viele<br />
Kommunen, darunter auch Horn-Bad<br />
Meinberg, mussten aufgrund der<br />
angespannten Haushaltslage öffentliche<br />
Leistungen einschränken. Im<br />
Zug dieser Sparmaßnamen standen<br />
die Freibäder Bad Meinberg und<br />
Belle zur Disposition.<br />
„Förderverein Freibad<br />
Bad Meinberg“<br />
gegründet<br />
Die <strong>Stadt</strong> entschied sich nach temperamentvollen<br />
Diskussionen im<br />
Rat für die Erhaltung eines einzigen<br />
öffentlichen Freibades. Übrig blieb<br />
das Eggebad im <strong>Stadt</strong>teil Horn,<br />
das gründlich modernisiert werden<br />
musste. Die Bad Meinberger Bevölkerung<br />
wollte den Verlust des Bades<br />
jedoch nicht einfach hinnehmen.<br />
In einem Initiativkreis diskutierte<br />
man damals viele Alternativen. Im<br />
Jahr 1995 wurde der „Förderverein<br />
Freibad Bad Meinberg“ gegründet.<br />
Bereits im April 1996 übernahm der<br />
noch junge Verein die Trägerschaft<br />
für das Freibad Bad Meinberg.<br />
Da zahlreichen Bad Meinbergern<br />
Der aktuelle Vorstand des Freibadvereins Bad Meinberg (v.l.) Peter Radszuweit (1. Vorsitzender), Dirk<br />
Hennemann (1. stellv. Vorsitzender), Britta Stolp (1. Schatzmeisterin), Silke Krüger (1. Schriftführerin),<br />
Jörn Klare (Beisitzer) und Patrick Köhler (2. stellv. Vorsitzender).<br />
der Erhalt des herrlich gelegenen<br />
Freibades am Herzen lag, zählte der<br />
Förderverein im November 1995<br />
bereits 270 Mitglieder. Durch deren<br />
Mitgliedsbeiträge hatte der Verein<br />
eine feste jährliche Einnahme von<br />
rund 7.500 D-Mark. Durch Spenden,<br />
zinsloses Darlehen eines Vereinsmitgliedes,<br />
Veranstaltungen, wie das<br />
Sommerfest, verfügte der Verein<br />
Ende 1996 über rund 82.000 D-Mark.<br />
In der Jahreshauptversammlung im<br />
Oktober 1995 wurde beschlossen, die<br />
Trägerschaft für das Bad zum 1. Mai<br />
1996 zu übernehmen. Damit ging die<br />
Verantwortung für das Freibad in<br />
Bad Meinberg auf den gegründeten<br />
Förderverein über.<br />
Der Vorstand des Fördervereins bestand<br />
damals aus dem Vorsitzenden<br />
Professor Dr. Lothar Albertin, Klaus<br />
Sabokat, sowie Pfarrer Gerhard Hille<br />
und die bemühten sich, das marode<br />
Bad wieder auf „Vordermann“ zu<br />
bringen. Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />
investierte nicht mehr in die<br />
Freibäder Bad Meinberg und Belle.<br />
Folglich mussten die Mitglieder<br />
des Fördervereins Bad Meinberg<br />
zahlreiche ehrenamtliche Arbeitsstunden<br />
leisten, um das Bad für den<br />
Badebetrieb offen zu halten. Allein<br />
in den Jahren 1998 und 1999 wurde<br />
in rund 2.500 ehrenamtlichen Arbeitsstunden<br />
das komplette marode<br />
Rohrleitungssystem neu verlegt. Bei<br />
diesen Arbeiten war der Vorstand mit<br />
Klaus Hagemeier, Friedel Günther,<br />
Frank Bischoff und Dirk Hennemann<br />
federführend. Auch die defekte Technik<br />
mußte erneuert werden, hierdurch<br />
wurde der Wasserverbrauch nahezu<br />
halbiert und die Wasserqualität für<br />
die Zukunft gesichert. Auch diese<br />
Arbeiten erledigten Klaus Hagemeier<br />
und Dirk Hennemann ehrenamtlich.<br />
Die für die Modernisierung anfallen-<br />
den Materialkosten zahlte der Verein<br />
aus dem eigenen Budget.<br />
Längste Freibad-<br />
Rutsche in Lippe<br />
Seitens der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />
wurden nur die Kosten für das<br />
Frisch- sowie das Abwasser getragen.<br />
Auch heute, 25 Jahre später, stellt<br />
sich der „Förderverein Freibad Bad<br />
Meinberg e.V.“ noch seiner Verantwortung.<br />
Viel hat sich in den letzten<br />
Jahren getan.<br />
Ein Highlight war der Kauf der 63<br />
Meter langen Rutsche, die längste<br />
Freibad-Rutsche in Lippe. Diese<br />
Rutsche wurde seinerzeit von der<br />
Firma Rubart von Rostock zum<br />
Waldbad transportiert.<br />
Günter Hagemeier hat den Förderverein<br />
seinerzeit beratend und<br />
tatkräftig bei dem Aufstellen der<br />
Wasserrutsche unterstützt.<br />
Heute ist diese Rutsche die Attraktion<br />
des Bad Meinberger Waldbades.<br />
Im letzten Jahr wurde das Bad<br />
von einem schrecklichen Unwetter<br />
heimgesucht.<br />
Kurz vor der Eröffnung hatte sich<br />
eine Schlammlawine gebildet, die<br />
sich durch das Freibad zog. Dank<br />
tatkräftiger Unterstützung der Bevölkerung,<br />
der Feuerwehr und der <strong>Stadt</strong><br />
konnte das Freibad zwei Wochen später<br />
öffnen. In diesem Jahr verursacht<br />
die Corona-Pandemie Probleme und<br />
verursacht die späte Öffnung des<br />
Bad Meinberger Waldbades. Der<br />
Vorstand des Fördervereins freut sich<br />
dennoch, dass das Freibad trotz aller<br />
Widrigkeiten, in diesem Jahr ab 8.<br />
Juli öffnen kann.<br />
PR<br />
Diese Schlammlawine im Mai 2019 verwüstete das Freibad.<br />
Noch ein letzter Anstrich im Schwimmerbecken, danach wird das<br />
Wasser eingelassen.<br />
Foto: Peter Radszuweit
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 14<br />
Diana Ammer (52) will in Horn-Bad Meinberg Bürgermeisterin werden<br />
Ich hore auf meine innere Stimme<br />
Sie sorgt für eine faustdicke Überraschung:<br />
Diana Ammer (52) von der<br />
Partei „Die Linken“ tritt bei den Bürgermeisterwahlen<br />
am 13. September<br />
2020 als Bürgermeisterkandidatin an.<br />
Sie ist neben Dieter Krüger (SPD),<br />
Heinz Blome (parteilos, unterstützt<br />
von CDU und FDP), Rüdiger Krentz<br />
(parteilos) und Frank Kuhlmann<br />
(Bürgerbündnis) der fünfte Kandidat<br />
auf die Nachfolge von Stefan Rother,<br />
der aus gesundheitlichen Gründen<br />
nicht nochmal antritt. Ihr Selbstverständnis:<br />
Ein Bürgermeister ist erster<br />
Diener und nicht erster Herr.<br />
Eine spontane Idee<br />
Ein warmer Sommertag auf der<br />
Terrasse von Diana Ammer in der<br />
Wiesenstraße. Der naturnahe Garten<br />
hat eine überraschende Pflanzenvielfalt<br />
und ist ein bunter Lebensraum<br />
für Mensch und Tier. „Dies ist mein<br />
Refugium, hier schöpft meine Familie<br />
viel Kraft“, sagt die gelernte<br />
Erzieherin, Diakonin und Gemeindepädagogin<br />
entspannt bei einem<br />
kühlen Glas Wasser. Ja, die Idee zur<br />
Kandidatur kam doch recht spontan.<br />
Ihre Parteikollegen von der Partei<br />
„Die Linken“ regten eine Kandidatur<br />
an, so die Mutter von vier Kindern<br />
(26, 23, 18 und 12 Jahre). Und sie<br />
sagte „Ja“.<br />
Ammers sind<br />
Pflegeeltern<br />
Wer ihre Beweggründe kennen<br />
lernen will, muss Diana Ammer<br />
kennenlernen. Aus ärmlichen Verhältnissen<br />
in Bad Arolsen (Nordhessen)<br />
stammend, hat sie sich vor<br />
zwölf Jahren mit ihrem Mann Volker<br />
Ammer dazu entschlossen, ein zwei<br />
Wochen altes Pflegekind in die Familie<br />
aufzunehmen. Unter dem Dach<br />
der „Westfälischen Pflegefamilien“<br />
ist sie und ihre Familie für den Jungen<br />
da, 24 Stunden am Tag, sieben Tage<br />
die Woche. Das lernbehinderte Kind<br />
wurde noch vor der Geburt durch den<br />
Alkoholkonsum der leiblichen Mutter<br />
schwer geschädigt. „Alkohol ist<br />
ein Nervengift“, sagt Diana Ammer,<br />
„das noch im Mutterleib zu schweren<br />
Hirnschäden führt“. Der Säugling<br />
wurde in die Familie aufgenommen<br />
und die Vormundschaft wurde an<br />
die Ammers übertragen. Er ist Teil<br />
der Familie, „er ist mein Sohn“, sagt<br />
Diana Ammer.<br />
Glaube und<br />
Gerechtigkeitssinn<br />
Ein Ideal für die Politikerin und<br />
Pflegemutter ist das „Urchristentum“,<br />
in dem das Einbringen alles<br />
Eigentums und Teilen der Erlöse mit<br />
den Bedürftigen gepflegt wird. Als<br />
evangelische Christin und Tochter<br />
aus armen Verhältnissen hat sie<br />
immer die Frage nach Gerechtigkeit<br />
geprägt. So setzt sie sich seit vielen<br />
Jahren für gleiche Bildungs-Chancen<br />
für Kinder ein, ungeachtet der Herkunft<br />
und des Geldbeutels der Eltern.<br />
2009 hat sie den <strong>Stadt</strong>verband der<br />
Partei „Die Linken“ in Horn-Bad<br />
Meinberg gegründet und sitzt seitdem<br />
für die Partei im <strong>Stadt</strong>rat.<br />
Schul- und Sozialpolitik sind ihre<br />
Themenfelder. Damals beschäftigte<br />
sich Diana Ammer auch mit der<br />
Schullandschaft Horn-Bad Meinbergs<br />
und sah Defizite. „Ich liebe<br />
Kinder und wollte mitgestalten“,<br />
sagt sie zu ihren Beweggründen,<br />
„und ich wollte dafür sorgen, dass<br />
wir vernünftige Schulen haben,<br />
also gerechte Bildungschancen für<br />
die Kinder“. Sich selbst bezeichnet<br />
sie eher als Gefühlsmensch, der auf<br />
sein Inneres hört. Auf ihre Chancen<br />
befragt, bleibt sie Realist. Bei den<br />
Kommunalwahlen 2014 bekam sie<br />
im Wahllokal <strong>Stadt</strong>haus nur 18 Stimmen,<br />
weit hinter Patrick Pauleikhoff<br />
(CDU) mit 167 Stimmen. Insgesamt<br />
bekamen die Linken damals 409<br />
Stimmen und lagen mit 5,54 Prozent<br />
leicht über dem Landesdurchschnitt<br />
der Partei mit 4,7 Prozent. Eine Wahl<br />
als Bürgermeisterin wäre also auf<br />
jeden Fall eine große Überraschung.<br />
Ihr Mann würde dann die häuslichen<br />
Pflichten übernehmen. „Ich möchte<br />
Themen besetzen und den vier Herren<br />
(gemeint sind die vier männlichen<br />
Bürgermeisterkandidaten) auf den<br />
Zahn fühlen“, sagt sie und krault die<br />
Hundedame Mira, ein Elo, gezüchtet<br />
auf Charakter und Gesundheit. Mira<br />
ist ein Therapiehund für ihr Pflegekind.<br />
Und dann ist da noch ihr großes<br />
Hobby: Pandura, die Haflingerstute,<br />
die auch als Therapiepferd für das<br />
Pflegekind dient.<br />
„Krentz sieht nur<br />
Zahlen“<br />
Den größten Unterschied in der<br />
Beurteilung von Problemen und<br />
Lösungen sieht sie in Rüdiger Krentz<br />
(parteilos), dem Wirtschaftsförderer<br />
der <strong>Stadt</strong>, der sich als erster als Bürgermeister<br />
bewarb.<br />
„Wir müssen die Menschen sehen<br />
und nicht die Zahlen“, sagt sie und<br />
prangert Amazon als Arbeitgeber an,<br />
der ihrer Meinung nach zu niedrig<br />
bezahle, so dass die öffentliche Hand<br />
den Lohn aufstocken müsse. In der<br />
Folge würden Amazon-Mitarbeiter<br />
in die Altersarmut rutschen. Krentz<br />
sieht es Erfolg an, arbeitslose Menschen<br />
wieder in den Arbeitsmarkt<br />
zu führen.<br />
Diese Einschätzung nennt sie realitätsfremd<br />
und naiv. „Er vertritt nur<br />
die Interessen von einigen Wenigen“,<br />
so ihre Kritik.<br />
Entspannt im Garten: Als einzige Frau tritt Diana Ammer (52) bei<br />
den Bürgermeisterwahlen an.<br />
Foto: Manfred Hütte<br />
Wenn Amazon hingegen Steuern<br />
und vernünftige Löhne zahlen würde,<br />
dann würde sie die Ansiedlung unterstützen.<br />
Trotzdem würde sie sich<br />
eher über die Ansiedlung anderer<br />
Unternehmen freuen.<br />
„Ich bin gegen einen „roten Teppich“<br />
für Amazon“, so die Linken-<br />
Politikerin. Auch eine Anbindung an<br />
den ÖPNV und ein Busshuttleservice<br />
sollte von Amazon gezahlt werden.<br />
Mehr verbindet sie mit den anderen<br />
Kandidaten, allerdings habe sie auch<br />
da Fragen.<br />
Deshalb wünscht sie sich eine Podiumsdiskussion,<br />
damit sich die Bürger<br />
selbst ein Bild der Kandidaten verschaffen<br />
können. Und sie überrascht<br />
mit einer Aussage: „Im Kern bin ich<br />
Sozialdemokratin.“ Vom Amtsinhaber,<br />
den sie selber mitgetragen hat,<br />
zeigte sie sich enttäuscht.<br />
Eine Nummer kleiner<br />
Das Fachmarktzentrum an der<br />
Kampstraße hält sie für überdimensioniert.<br />
Gegen einen Aldi<br />
oder Edeka alleine hätte sie nichts<br />
einzuwenden, die Ansammlung in<br />
einem Fachmarktzentrum allerdings<br />
sei ein „Frequenznehmer“<br />
für die Innenstadt. Dann prangert<br />
sie eine Wohnraumvernichtung und<br />
eine starke Verkehrs- und Lärmbelastung<br />
der Anlieger an. In Horn<br />
will sie sich für die Frühförderung<br />
kleiner Kinder einsetzen, nicht nur<br />
für die mit Migrationshintergrund.<br />
Und da sind wir wieder beim Thema<br />
Gerechtigkeit. Horn als Ort mit<br />
hohem Migrantenanteil braucht<br />
mehr Kitaplätze. Deshalb will Diana<br />
Ammer einen neuen Kindergarten<br />
in der Innenstadt.<br />
M.H.<br />
Stempel der selbstständigen Gemeinden vor der Gebietsreform 1970<br />
gibt es im Burgmuseum zu sehen.<br />
Hinweise, Fotos und Erzählungen an den<br />
Heimatverein Horn<br />
Bad Meinberg-Horn<br />
oder andersherum?<br />
Als Objekt des Monats zeigt das Burgmuseum Horn zu „50 Jahre Kommunale<br />
Gebietsreform „Stempel der selbstständigen Gemeinden vor der<br />
Gebietsreform 1970. Der Name der Gemeinde: Bad Meinberg oder Horn<br />
„first“? Ein brisantes Detail aus dieser Zeit zeigen Stempel, wonach der<br />
Name Bad Meinberg-Horn, als <strong>Stadt</strong> festgelegt wurde. Es existiert sogar<br />
ein Stempel der Realschule Bad Meinberg-Horn, Briefköpfe mit dieser<br />
Namengebung waren ebenso schon gedruckt. Im Gesetz des Landtages<br />
vom 2. Dezember 1969 hieß es: Die Gemeinde erhält den Namen Bad<br />
Meinberg-Horn und führt den Namen „<strong>Stadt</strong>“. In der Sitzung des Rates<br />
der <strong>Stadt</strong> vom 14. Juli 1970, votierten nach vielstimmigem Bürgerprotest,<br />
von 31 <strong>Stadt</strong>verordneten 19 für den Namen Horn-Bad Meinberg, 12 für<br />
Bad Meinberg-Horn, bei einer Enthaltung. Die Landesregierung folgte<br />
am 6. August 1970 dem ureigenen Recht des neugewählten <strong>Stadt</strong>rates<br />
nach verbindlicher Namensgebung. Damit stand endgültig fest: Die neue<br />
Großgemeinde hieß nun Horn-Bad Meinberg: aus dem Zusammenschluss<br />
der <strong>Stadt</strong> Horn mit den Gemeinden Belle und Billerbeck, vormals Amt<br />
Schieder, Wilberg, vormals Amt Schönemark, Bellenberg, Fromhausen,<br />
Heesten, Holzhausen-Externsteine, Leopoldstal, Bad Meinberg, Schmedissen,<br />
vormals Amt Detmold-Land, Vahlhausen bei Horn, Veldrom und<br />
Wehren, Fissenknick sowie die Gemeinde Kempen-Feldrom, vormals Amt<br />
Steinheim Kreis Höxter. Wer kennt noch die Namen der Ortsbürgermeister?<br />
Wer weiß Geschichten zu erzählen? Der Heimatverein Horn e.V. freut sich<br />
über Hinweise, Fotos und Erzählungen. Kontakt: www.heimatverein-horn.<br />
de, oder Telefon: 05234- 98545 oder 05234-3354.<br />
-Anzeige-<br />
Noch 802 offene Ausbildungsstellen für 2020 bei<br />
der Agentur für Arbeit Detmold gemeldet<br />
Endspurt<br />
zur Ausbildung 2020<br />
– Berufsberatung<br />
unterstützt<br />
Auch in Corona-Zeiten bleibt die Ausbildung wichtiger Faktor und<br />
Standbein der lippischen Wirtschaft. Viele lippische Unternehmen<br />
verhalten sich hinsichtlich der Einstellungen derzeit noch abwartend<br />
und viele junge Menschen fragen sich: Lohnt sich eine Bewerbung<br />
in diesen Zeiten überhaupt noch? „Ja“, sagt der Vorsitzende der Geschäftsführung<br />
der Agentur für Arbeit, Heinz Thiele. „Derzeit sind<br />
noch 802 offene Ausbildungsstellen bei der Agentur für Arbeit Detmold<br />
gemeldet. Eine Bewerbung lohnt sich also in jedem Fall. Ich kann nur<br />
an alle jungen Menschen, die derzeit noch keine Perspektive haben,<br />
appellieren, sich bei den Kolleginnen und Kollegen der Berufsberatung<br />
zu melden.“ Offene Stellen gibt es unter anderem noch im Hotel- und<br />
Gaststättenbereich, im Einzelhandel, als Anlagenmechaniker/-in,<br />
Bankkaufmann/-frau, Elektroniker/-in, im Gesundheitsbereich usw.<br />
Das Angebot ist bunt gemischt und hat für Jeden noch etwas zu bieten.<br />
Aber auch diejenigen, die sich bei ihrer Berufs- oder Studienwahl<br />
noch unsicher sind oder auch erst für das kommende Ausbildungsjahr<br />
2021 Unterstützung suchen, bietet die Berufsberatung bereits jetzt<br />
umfassende Beratungsangebote an. Die Berufsberaterinnen und Berufsberater<br />
unterstützen und informieren via Telefon und helfen dabei,<br />
einen passenden Ausbildungs- oder Studienplatz zu finden.<br />
Die Berufsberaterinnen und Berater sind täglich unter Detmold.<br />
Berufsberatung@arbeitsagentur.de zu erreichen, um individuelle telefonische<br />
Beratungstermine zu vereinbaren. Aber auch unser breites<br />
Spektrum an Onlineangeboten unter www.arbeitsagentur.de/bildung<br />
bietet viele Informationen zur Berufswahl, Studium und Ausbildung.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 15<br />
Neue Fassaden für Brunnentempel und Kurgastzentrum<br />
Neustart für Bad Meinberger<br />
Wahrzeichen<br />
In der Zeit vom 6. bis 26. Juli<br />
2020 können wegen der Sommerferien<br />
keine Termine mit der<br />
<strong>Stadt</strong>bücherei Julie Hirschfeld<br />
ausgemacht werden.<br />
Etwas Zeit ist noch, im Online-<br />
Katalog (https://horn-badmeinberg.bibliotheken-in-owl.de)<br />
aus<br />
Bestand mit aktuellen Bestsellern,<br />
frisch eingetroffenen Krimis,<br />
Liebesromanen, Reiseführern,<br />
beliebten Kinderbüchern, Filmen,<br />
Sommerferien der <strong>Stadt</strong>bücherei Julie Hirschfeld<br />
Onleihe bleibt geöffnet<br />
Hörbüchern und vielem mehr Interessantes<br />
auszusuchen und bei der<br />
<strong>Stadt</strong>bücherei zu bestellen. Zum<br />
ausgemachten Termin werden die<br />
Medien für Sie bereitgestellt. Wie<br />
immer geöffnet bleibt die Onleihe<br />
(www.owl.onleihe.de), in der sich<br />
36 ostwestfälischen Bibliotheken<br />
zusammengefunden haben. In der<br />
Onleihe können ca. 30.000 unterschiedliche<br />
eBooks aller Sparten,<br />
über 60 ePaper und eMagazines,<br />
Ausschuss entscheidet über Verzicht und Hilfe<br />
über 400 eVideos und über 5000<br />
eAudios heruntergeladen werden.<br />
Termine mit der <strong>Stadt</strong>bücherei<br />
Julie Hirschfeld (Mittelstr. 67<br />
im <strong>Stadt</strong>teil Horn, stadtbuecherei@horn-badmeinberg.de,<br />
Tel.:<br />
05234/201229) können zu folgenden<br />
Zeiten vereinbart werden:<br />
Dienstag: 9-12:30 und 14-17 Uhr,<br />
Mittwoch: 9-13 Uhr, Donnerstag:<br />
14-18 Uhr und Freitag: 9-13 und<br />
13:30-15 Uhr.<br />
Eltern sparen Geld, Tafeln bekommen Geld<br />
Nachdem im März noch die Beträge<br />
für die Offenen Ganztagsschulen<br />
von den Eltern eingezogen wurden,<br />
beschloss der zuständige Ausschuss<br />
jetzt eine elternfreundliche Regelung:<br />
Für April und Mai soll ganz auf<br />
die Berechnung verzichtet werden,<br />
für den Juni zur Hälfte. Auch der Juli<br />
wird nicht berechnet, denn da ruht der<br />
Betrieb für drei Wechsel durch den<br />
Wechsel des Trägers. Wie bekannt,<br />
wird die Stiftung St. Elisabeth die<br />
AWO als Träger ablösen.<br />
Auch die Tafeln in Horn und Bad<br />
Meinberg werden bedacht. Der<br />
Ausschuss ergänzte einen SPD-<br />
Antrag und stellt den Tafeln 5.000<br />
Euro zur Verfügung, wenn sie der<br />
Verwaltung den Bedarf glaubhaft<br />
machen können. Der Betrag wird<br />
unter den Tafeln aufgeteilt. M.H.<br />
Ludmilla Gutjahr, Geschäftsführerin der „GesUndTourismus“, und Jörg Düning-Gast, Verbandsvorsteher<br />
des Landesverbandes Lippe, freuen sich über den renovierten Bad Meinberger Brunnentempel und das<br />
im neuen Glanz erstrahlende Kurgastzentrum.<br />
Foto: Peter Radszuweit<br />
Er ist das Wahrzeichen des Kurortes<br />
Bad Meinberg und zugleich das<br />
Herzstück im Historischen Kurpark,<br />
der Brunnentempel aus dem Jahr<br />
1842. Seit einigen Wochen erstrahlt<br />
er nun im neuen Glanz und mit ihm<br />
auch das daneben liegende 1986<br />
fertiggestellte Kurgastzentrum. Die<br />
GesUndTourismus Horn-Bad Meinberg<br />
GmbH und der Landesverband<br />
Lippe haben gemeinsam investiert<br />
und die Fassaden erneuern lassen.<br />
Ludmilla Gutjahr, Geschäftsführerin<br />
der GesUndTourismus Horn-Bad<br />
Meinberg GmbH, hatte Ende letzten<br />
Jahres die Initiative ergriffen. Beide<br />
Gebäude waren mittlerweile in einem<br />
schlechten Zustand, es gab Risse im<br />
Mauerwerk, der Putz war an einigen<br />
Stellen abgefallen und teilweise<br />
waren die Backsteine freigelegt.<br />
„Der Gesamteindruck war keine<br />
gute Werbung für unseren Kurort“,<br />
sagte Ludmilla Gutjahr. Sie suchte<br />
den Kontakt zum Landesverband<br />
Lippe und man kam schnell überein<br />
zu handeln. Die Kosten, die laut Verbandsvorsteher<br />
Jörg Düning-Gast im<br />
niedrigen fünfstelligen Bereich lagen,<br />
teilte man sich.<br />
Eine örtliche Fachfirma reinigte im<br />
Frühjahr 2020 die Fassaden, entfernte<br />
Gewächsrückstände, nahm notwendige<br />
Abdeck- und Maurerarbeiten vor<br />
und sorgte für einen neuen Anstrich.<br />
„Wir bedanken uns bei Ludmilla<br />
Gutjahr für ihre Initiative und auch<br />
für die Planung und Betreuung dieser<br />
Maßnahme, sowie die Abstimmung<br />
mit der Denkmalschutzbehörde“,<br />
sagte Jörg Düning-Gast. „Das Ergebnis<br />
kann sich wirklich sehen lassen“,<br />
lobte der Verbandsvorsteher, „die<br />
Gebäude sind nun wieder das, was sie<br />
darstellen sollen, Aushängeschilder<br />
und Wahrzeichen des Kurortes“, fährt<br />
er fort. Auch Ludmilla Gutjahr zeigte<br />
sich sehr zufrieden und freute sich,<br />
dass die Arbeiten so zügig umgesetzt<br />
werden konnten. „Die neue Fassade<br />
des Kurgastzentrums kommt gerade<br />
passend zum Neustart“, freute sich<br />
die Geschäftsführerin der GesUnd-<br />
Tourismus GmbH.<br />
Bedingt durch die Maßnahmen<br />
der Corona-Pandemie, und der<br />
Schließung seit März, steige man<br />
nun wieder ins Kulturprogramm<br />
ein und biete wieder Vorträge und<br />
Konzerte im Kurpark und im Foyer<br />
des Kurgastzentrums an, informiert<br />
Ludmilla Gutjahr. Ab September wird<br />
es dann wieder größere Veranstaltungen<br />
geben, auch Kabarettabende<br />
und Konzerte die verschoben werden<br />
mussten, werden nachgeholt. Auch<br />
in die Garderoben im Kurgastzentrum<br />
sowie in die Theatertheke, hier<br />
wurde neue Technik erworben, hat<br />
die GesUndTourismus investiert, für<br />
den Historischen Kurpark gab es neue<br />
Bänke und Abfalleimer. PR
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 16<br />
Es blüht und summt…<br />
Wie hier in Bad Meinberg blüht und summt es am<br />
Straßenrand. Der Städtische Bauhof hat Grünstreifen<br />
in blühende Landschaften verwandelt. Der <strong>Stadt</strong>-<br />
<strong>Anzeiger</strong> dankt im Namen der Bürger.<br />
Entlassfeier der Sekundarschule Horn-Bad<br />
Meinberg im Kurtheater<br />
„Eine erfolgreiche<br />
Reise in Richtung<br />
Schulabschluss“<br />
Vielen Dank...<br />
Mike Alberti und Jessica Schultz-Friese (beide 10b) wurden für die<br />
besten Abschlusszeugnisse ausgezeichnet.<br />
77 Schülerinnen und Schüler nahmen bei der Entlassfeier der Sekundarschule<br />
Horn-Bad Meinberg ihre Abschlusszeugnisse in Empfang. Schulleiterin<br />
Dr. Heike Delker überreichte gemeinsam mit den Klassenlehrerinnen Sabine<br />
Schröder, Ronja Schlingheider, Nadine Vatterott, Kathrin Münstermann<br />
und Inga Strodtmann die Abschlusszeugnisse im Beisein der Eltern unter<br />
Corona-Bedingungen an die Schülerinnen und Schüler des zehnten Jahrgangs.<br />
Die Abschlussfeier stand unter dem Motto „Flugreise in Richtung<br />
Schulabschluss“.<br />
Zu Beginn spielte der Lehrer Philipp Brüggemeier passend zum Motto<br />
„Über den Wolken“.<br />
Humorvoll erinnerten die Klassenleitungsteams als Stewardessen der<br />
„Airline SekHBM“ in einem Video an die besonderen Hygienemaßnahmen<br />
bei der Abschlussveranstaltung zur derzeitigen Corona-Pandemie. „Die<br />
Reise in Richtung Schulabschluss war mit Turbulenzen, aber auch mit<br />
ruhigen Phasen verbunden.<br />
Und am Ende habt ihr alle euer Ziel erfolgreich erreicht“, so Dr. Delker,<br />
die die Schülerinnen und Schüler für ihr Engagement im Schulleben und die<br />
Abschlusszeugnisse lobte. Insgesamt erreichten 31 von 77 Abschlussschülern<br />
den FOR-Q, der die Zugangsberechtigung zur gymnasialen Oberstufe<br />
ermöglicht. Mike Alberti und Jessica Schultz-Friese (beide 10b) wurden<br />
mit Buchpreisen der Schule für die beiden besten Abschlusszeugnisse<br />
ausgezeichnet.<br />
Weitere Auszeichnungen für besondere schulischen Leistungen erhielten<br />
Hendrik Bornefeld, Michelle Ressmann (beide 10a), Stella Drews und<br />
Gracia Kroll (beide 10c).
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 17<br />
Weil Inhalte den Unterschied machen!<br />
Unsere Agenda<br />
für Horn-Bad Meinberg<br />
Horn-<br />
Bad Meinberg<br />
G E M E I N S A M<br />
NACH VORNE!<br />
Die CDU Horn-Bad Meinberg stellt in<br />
Auszügen ihr Wahlprogramm für die<br />
Wahlperiode 2020-25 vor.<br />
<strong>Stadt</strong>verwaltung: Serviceorientiert,<br />
transparent, dialogisch<br />
Wir fordern einen transparenten Austausch zwischen<br />
Verwaltung und Bürgerschaft in Form eines Newsletters,<br />
der nach individuellen Kriterien definiert und<br />
sicherstellt, dass Sie über alles direkt von der <strong>Stadt</strong><br />
informiert werden. Und zwar so frühzeitig, dass Sie<br />
darauf Einfluss nehmen können.<br />
Wir setzen uns für eine Ausweitung der Kapazitäten<br />
des Ordnungsamtes ein. Mehr noch als bisher muss<br />
das Ordnungs- und Sicherheitsempfinden sichergestellt<br />
werden. Ihren persönlichen Beitrag zum<br />
positiven Erscheinungsbild der <strong>Stadt</strong> erkennen wir an<br />
und setzen uns für finanzielle Zuschüsse ein.<br />
Natur, Umwelt und Gesundheit<br />
Wir stehen für ein gezieltes Engagement zur<br />
Regeneration unserer Wälder und zur Sicherung von<br />
Naturschutzgebieten sowie Flächen der Landwirtschaft.<br />
Für unseren <strong>Stadt</strong>wald machen wir uns<br />
besonders stark und begleiten mit unserem<br />
<strong>Stadt</strong>förster einen Waldumbau, der unseren Forst als<br />
Erholungsgebiet und Wirtschaftsfaktor für die<br />
Zukunft fit machen soll.<br />
.<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung, Verkehrswege und<br />
Gebäudeinfrastruktur<br />
Wir werden dazu beitragen, dass die <strong>Stadt</strong>planung<br />
künftig in einem Generationendialog entwickelt wird,<br />
der die Weichen für eine behutsame Weiterentwicklung<br />
des städtischen Wohnraums und der<br />
Verkehrswege stellt. Die Ausweisung weiterer<br />
Industrie- und Gewerbeflächen bei gleichzeitiger<br />
Wahrung unversiegelter Grünflächen ist dabei unser<br />
wichtigstes Ziel.<br />
des (nicht) motorisierten Individualverkehrs bei<br />
gleichzeitigem Auf- und Ausbau eines realistischen<br />
öffentlichen Verkehrsangebots mit Ladestellen für<br />
alternative Antriebe. Tourismus heißt für uns, sich<br />
künftig zuerst zu fragen, was getan werden muss,<br />
damit sich die Bürgerinnen und Bürger wohl fühlen,<br />
denn das wird auch Gästen gefallen.<br />
Details, weiterführende Forderungen und<br />
eine Leistungsbilanz der laufenden<br />
Wahlperiode finden Sie in unserem<br />
u m f a s s e n d e n Wa h l p r o g r a m m a u f<br />
www.cdu-hbm.de, das Ihnen auf Nachfrage<br />
auch sehr gerne persönlich überreicht oder<br />
in den Briefkasten geworfen wird!<br />
Wohnen, Leben und Arbeiten<br />
Wir machen uns dafür stark, dass die Lebenswirklichkeit<br />
aller <strong>Stadt</strong>teile gleichwertig berücksichtigt<br />
wird. Um unsere <strong>Stadt</strong> für die Zukunft vorzubereiten,<br />
bedarf es stadtteil-spezifischer Investitionen in unsere<br />
Infrastruktur. Zeitgemäßer und bezahlbarer Wohnraum,<br />
ein stabiles Netz und eine gute medizinische<br />
Versorgung stehen stellvertretend für eine notwendige<br />
Modernisierung.<br />
Digitalisierung, Mobilität und Tourismus<br />
Wir setzen uns für eine 100%ige Netzanbindung und<br />
-abdeckung mit zeitgemäßen Übertragungsraten in<br />
jedem Wohn- und Arbeitshaus der <strong>Stadt</strong> ein. Mobilität<br />
bedeutet für uns eine angemessene Wertschätzung<br />
Kontakt:<br />
info@cdu-hbm.de<br />
facebook.com/cduhbm<br />
instagram.com/cduhbm<br />
Fotos: Peter Wehowsky<br />
Bildung, Schule und Soziales<br />
Wir treten dafür an, dass zusammenhängende<br />
Perspektiven im Sinne einer Bildungslandschaft Horn-<br />
Bad Meinberg in den Blick genommen werden. All<br />
diejenigen Menschen, die sich in unserer <strong>Stadt</strong> für die<br />
Bildung von sehr jungen, jungen, älteren und sehr<br />
alten Menschen kümmern, sollen nach unserem<br />
Willen in Zukunft mehr Mitspracherecht haben, als<br />
dies bisher der Fall ist.<br />
Sport, Freizeit und Ehrenamt<br />
Wir wollen den Sanierungsstau der hiesigen Sportstätten<br />
überwinden, Kernstätten definieren und diese<br />
auf den neuesten Stand bringen. Ehrenämtler sollen<br />
ein festes Gremium und einen eigenen Mittelpool in<br />
der <strong>Stadt</strong>politik erhalten, um schneller und flexibler<br />
agieren zu können.<br />
Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit<br />
Gemeinsam mit Corona-Abstand<br />
Treppe hintere Reihe v.l.: Dagmar Seifert (Grundschule Belle), Michael Ruttner (Rathaus Horn), Dr. Alexander Martin (Mensa<br />
Schulzentrum Horn), Patrick Pauleikhoff (<strong>Stadt</strong>haus (Bücherei), Coskun Ünal (Turmschule), Faysal Dogan (AWO Kindertagesstätte),<br />
Stephan Möller (Zentrum ev.-ref. Kirche Moorlage, Gemeindehaus Bellenberg), Gunter Schmidt (Ev. Kindergarten Bad Meinberg)<br />
Vordere Reihe v.l.: Lore Patze (Grundschule Bad Meinberg I), Wilfried Wächter (Grundschule Bad Meinberg II, Versicherungsdienst<br />
Brinkmann), Hartwig Stork (Grundschule Bad Meinberg III), Till Inhoff (Ev. Gemeindehaus Billerbeck, Schießstand Wehren,<br />
Schießstand Bad Meinberg), Fried Petringmeier (Turnhalle Leopoldstal I), Dr. Konrad Hambrügge (Turnhalle Leopoldstal II,<br />
Feuerwehrgerätehaus Heesten), Bernd Stumpenhagen (Turnhalle Kempenfeldrom, Hof Stumpenhagen Fromhausen, Grundschule<br />
Bad Meinberg IV), Peter Garnjost (Kindergarten Pusteblume Holzhausen)
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 18<br />
Sponsoren finanzieren ein neues Spielgerät für die Schule am Teutoburger Wald<br />
Kinder in Bewegung bringen<br />
Die Schülerinnen und Schüler der<br />
Schule am Teutoburger Wald freuen<br />
sich nach der langen Corona-Auszeit<br />
wieder auf die Schule. Passend zum<br />
Start des Präsenzunterrichts an der<br />
Schule mit dem Schwerpunkt geistige<br />
Entwicklung stand ein neues<br />
Spielgerät auf dem Schulhof: der<br />
„Super-Tampenschwinger“.<br />
Die Schulleitung hatte sich das Ziel<br />
gesetzt, den Schulhof mit sinnvollen<br />
Bewegungsangeboten neu zu gestalten.<br />
Die Wahl fiel auf ein Spielgerät,<br />
das ein gemeinsames Bewegungsangebot<br />
für motorisch stärkere und<br />
schwächere Schüler bietet. Um<br />
den Tampen an den bunten Seilen<br />
in Schwung zu bringen, ist Einsatz<br />
und Kraft gefragt.<br />
Die stärkeren Kinder sorgen für<br />
den Schwung und motorisch nicht<br />
so starke Kinder schwingen einfach<br />
mit. So haben alle Spaß. Das Spielgerät<br />
schult außerdem die Teamfähigkeit:<br />
Alle müssen zusammenarbeiten<br />
und sich gemeinsam in eine<br />
Richtung bewegen, um in Schwung<br />
zu kommen. Die rund 7.000 Euro<br />
teure Anschaffung wurde finanziert<br />
durch die Sparkasse Paderborn-<br />
Detmold, den Lions-Club Detmold,<br />
das Autohaus Stricker und Phoenix<br />
Contact.<br />
Einen Restbetrag übernahm der<br />
Förderverein der Schule. Außerdem<br />
sorgte Vereinsmitglied Tobias<br />
Schöttler im Vorfeld mit tatkräftigem<br />
Einsatz und schwerem Gerät<br />
für die notwendigen Erdarbeiten.<br />
Den Fallschutz unter dem Spielgerät<br />
finanzierte der Kreis Lippe als<br />
Schulträger.<br />
Yoga Vidya Bliss: Summer Camp 2020<br />
Das größte Yoga-Jugendzeltlager Europas<br />
Im Sommer verwandeln sich die<br />
Außenbereiche des Yoga Vidya Seminarhauses<br />
in Bad Meinberg in das<br />
größte Yoga-Jugendzeltlager Europas.<br />
Der Countdown läuft… Vom 26. Juli<br />
2020 bis 9 August 2020 findet das Yoga<br />
Summer Camp 2020 – diesmal neu<br />
zweiwöchig – statt. Es können eine<br />
oder beide Woche gebucht werden.<br />
Angesichts der Hygieneregeln wird<br />
auf eine angemessene Aufteilung in<br />
Kleingruppen und akzeptables Abstandsverhalten<br />
geachtet. Gezeltet wir<br />
auf einer Wiese in eigenen Camping<br />
Zelten rund um das 500 Quadratmeter<br />
große, beheizte und mit Teppich ausgelegte<br />
Community Zelt.<br />
Erwartet werden bis zu 100 junge<br />
Menschen im Alter von 13 bis 20<br />
Jahren. Jugendliche und junge Erwachsene<br />
nehmen binnen zwei Wochen an<br />
einem Rundum-Wohlfühlpaket mit<br />
Kreativ-Workshops, Sharing Circles,<br />
Feuershows, Capoeira, Töpfern,<br />
Skaten, Basteln mit Naturmaterialien,<br />
Kräuterwanderungen, Yoga, Meditation,<br />
Henna Tattoos, Artistik, Trommeln,<br />
Bogenschießen, Musik, Acroyoga,<br />
Chanting, Fantasie- und Klangreisen<br />
mit Lagerfeuer-Feeling teil. Die Teamer<br />
sind Pädagog und Erzieher, die<br />
mit viel Herzblut ihre Kompetenzen in<br />
die Workshops einfließen lassen. Ihnen<br />
liegt besonders am Herzen, dass sich<br />
die Kids auch selbst aktiv einbringen<br />
können. Eigene Talente sollen geteilt,<br />
persönliche Interessen und Fähigkeiten<br />
an die Gruppe weitergegeben und individuelle<br />
Ideen verwirklicht werden.<br />
Gemeinsam wird ausgelotet, wie<br />
eigene Interessen mit den Interessen<br />
der Gemeinschaft in Einklang gebracht<br />
und wie dabei eigenverantwortliches<br />
Handeln gelernt werden kann. So<br />
entsteht eine besondere Art von Familien-Struktur,<br />
in der die Teilnehmer<br />
beginnen, füreinander Verantwortung<br />
zu übernehmen, auf sich selbst zu<br />
achten und die Bedürfnisse anderer<br />
dabei nicht aus den Augen zu verlieren.<br />
Nach einem gemeinsamen Frühstück<br />
werden im Community-Zelt der Tagesablauf<br />
und die anstehenden Aktivitäten<br />
besprochen. Im Anschluss gibt es eine<br />
gemeinsame Yogastunde und das gemeinsame<br />
Mittagessen. Gut gestärkt<br />
kommen die Teilnehmer*innen dann<br />
wieder in der großen Herzensrunde<br />
zusammen. Der Nachmittag wird in<br />
themenspezifischen Kleingruppen<br />
verbracht. Jungs- und Mädchenkreise<br />
bieten einen geschützten Rahmen, um<br />
sich in vertrauterem Terrain mitzuteilen<br />
Abends geben die Teamer*innen<br />
den Kindern im Rahmen von Kochworkshops<br />
die Möglichkeit, eigene<br />
Fähigkeiten bei der Essenszubereitung<br />
zu erweitern und zu entdecken, wie<br />
man sich selbst und die Gemeinschaft<br />
nachhaltig gesund verpflegen kann.<br />
Nach dem Abendessen können sich<br />
die Kids zusätzlich zum angebotenen<br />
Programm in der Chillout Area oder<br />
der Bar des Community Zeltes treffen.<br />
Das Camp wird von einem Dreiergespann<br />
organisiert: Luca Fischer und<br />
Wiebke Pflugner sind Jugendübungsleiter<br />
und Kinder-/Jugend-Yogalehrer<br />
mit viel Erfahrung in pädagogischer<br />
Arbeit. Michael Kreiker ist Dipl.<br />
Sozialpädagoge, war Kinder- und<br />
Jugendzentrumsleiter, Familienhelfer<br />
für Kinder psychisch kranker Eltern,<br />
Vorstand des Feuerpädagogik e.V.<br />
und Pädagoge in der Freien Schule<br />
Kassel. Anmeldung und weitere<br />
Infos unter: https://vidyabliss.yogavidya.de/experience-yoga-spirit-you/<br />
yoga-summer-camp, E-Mail: summercamp@yoga-vidya.de.<br />
Die Sponsoren haben Spaß auf dem neuen Spielgerät (v.l.) Dirk Mahlitz (Sparkasse Paderborn-Detmold),<br />
Torgard Engmann (Schulleiter), Jutta Kallenbach (1. Vorsitzende des Fördervereins), Tobias Schöttler<br />
(Mitglied Förderverein) mit Arne, Stefan Schreckenberg-Lux (stellvertretender Schulleiter), Prof. Dr.<br />
Meinolf Lindhauer vom Lions-Club Detmold und Horst Kille (Sparkasse Paderborn-Detmold).<br />
Zusammenarbeit Heinrich Vorndamme OHG und<br />
Lippischer Blinden- und Sehbehindertenverein<br />
Gemeinsam gegen Corona<br />
Es war am Anfang der Corona-Pandemie<br />
in Deutschland, als die Firma<br />
Isotemp - Heinrich Vorndamme OHG<br />
bereits im März 2020 im lippischen<br />
Horn-Bad Meinberg seine Produktion<br />
auf Mund-Nasen-Abdeckungen<br />
umstellte. Eigentlich produziert man<br />
hier Schutzbekleidung gegen Flammen,<br />
Hitze und chemische Gefahren<br />
für Feuerwehren und die Industrie.<br />
In diesen Tagen aber wurde die Entscheidung<br />
gefällt, sich dem aktuellen<br />
Bedarf anzupassen und es wurde ein<br />
voller Erfolg.<br />
Über 120.000 Mund-Nasen-Abdeckungen<br />
wurden von Bürgern,<br />
Kunden und Krisenstäben bisher<br />
bestellt und durften gefertigt werden.<br />
Diese Mengen waren für die rund 90<br />
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in<br />
Ehepaar Diana und Alexander Vorndamme besuchen die Mitarbeiterinnen<br />
und Mitarbeiter des Lippischen Blinden- und Sehbehindertenverein<br />
e.V. in Detmold: (v.l.) Alexander Vorndamme, Diana Vorndamme,<br />
Angelika Bicker (Vorstand) und Marc Wüllner (Arbeitsvorbereitung).<br />
Vorne im Bild Marion Menk bei der Stoppermontage. Foto: privat<br />
kurzer Zeit trotz Überstunden kaum<br />
zu schaffen. „Es musste ein verlässlicher<br />
Partner her und so haben wir<br />
uns an den Lippischen Blinden- und<br />
Sehbehindertenverein e.V. (LSBV)<br />
in Detmold gewandt.“ so Alexander<br />
Vorndamme-Zentarra, Mitinhaber<br />
und Geschäftsführer. „Wir arbeiten<br />
seit Jahren mit dem LBSV zusammen<br />
und sind froh, dass wir auch jetzt auf<br />
sie zählen konnten.“<br />
„Wir waren von der Idee eine Mund-<br />
Nasen-Abdeckung zu produzieren,<br />
sofort begeistert“, berichtet Marc<br />
Wüllner, zuständig für die Arbeitsvorbereitung<br />
in der Werkstatt des<br />
LBSV, „zumal die Abdeckungen<br />
auch hier täglich zum Einsatz kommen.“<br />
Binnen kürzester Zeit gelang<br />
es dem Werkzeugbau geeignete<br />
Vorrichtungen zu entwickeln, die<br />
auch von blinden, mehrfachbehinderten<br />
Menschen bedient werden<br />
können. Jetzt gehören die Montage<br />
der Kordelstopper, dass Ablängen der<br />
Nasensteege oder das Einfädeln der<br />
Haltebänder zum Arbeitsalltag. Die<br />
Klienten, die im Rahmen der Notbetreuung<br />
ihrer Tätigkeit nachgehen,<br />
sind begeistert von diesem Projekt.<br />
Leisten sie doch einen wirkungsvollen<br />
Beitrag im gemeinsamen Kampf<br />
gegen Corona. Weitere Informationen<br />
zum Lippischer Blinden- und<br />
Sehbehindertenverein e.V. finden<br />
Sie unter www.lbsv.org. Die Mund-<br />
Nasen-Abdeckungen können Sie<br />
unter info@isotemp.de bestellen.<br />
Neuwahl des Vorstandes in Horn-Bad Meinberg<br />
Frischer Wind bei den Grünen<br />
Neuer Vorstandes beim Ortsverband Bündnis 90/Die Grünen: (v.l.) Thomas Stolcis (Kassierer), Dennis Gerke<br />
(Sprecher), Robin Wagener (Landratskandidat), Lena Gerke (Beisitzerin) und Miriam Stolcis (Sprecherin).<br />
Viel frischer Wind – so kann man<br />
wohl die Neuwahl des Vorstandes des<br />
Ortsverbandes der Bündnis 90/Die<br />
Grünen in Horn-Bad Meinberg auf der<br />
diesjährigen Mitgliederversammlung<br />
nennen. Dennis Gerke und Miriam<br />
Stolcis wurden in den Vorsitz des<br />
Ortsverbands gewählt. Die Posten des<br />
Kassierers übernahm Thomas Stolcis<br />
und Lena Gerke wurde Beisitzerin.<br />
Damit setzt sich der Vorstand erstmalig<br />
komplett aus “neuen“ Parteimitgliedern<br />
zusammen. „Wir freuen<br />
uns über viele neue Mitglieder in der<br />
Fraktion der Bündnis 90/ Die Grünen<br />
und so ist es nur konsequent, dass sich<br />
der Generationswechsel bei der Wahl<br />
des Vorstands widerspiegelt“, so Fraktionsvorsitzender<br />
Reinhard Gerke.<br />
Frisch gewählt, zog auch Miriam<br />
Stolcis ein positives Fazit aus dem<br />
ersten Jahr in der Partei:<br />
„Wir erleben bei unseren Fraktionssitzungen,<br />
wie fruchtbar die<br />
Kombination aus „alten Hasen“<br />
und Neueinsteigern ist und starten<br />
gemeinsam, hochmotiviert in den<br />
Kommunalwahlkampf 2020.“<br />
In den kommenden Wochen steht<br />
die Ausarbeitung des Wahlprogramms<br />
auf der Agenda der Fraktion. Und<br />
wenn es nach den Mitgliedern geht,<br />
so wird die Rolle der Partei im <strong>Stadt</strong>rat<br />
nach der Wahl eine andere sein. „Wir<br />
wollen keinen moderaten Wandel,<br />
sondern dass sich wirklich etwas<br />
bewegt. Grüne Themen sind aktueller<br />
und präsenter denn je und wir treten<br />
an, um dies im <strong>Stadt</strong>rat auch politisch<br />
umzusetzen“, so Sprecher Dennis<br />
Gerke. Veränderung ist auch auf der<br />
Reserveliste sichtbar: von den ersten<br />
sechs Plätzen für die Ratsmandate<br />
besetzte die Fraktion drei mit Frauen.<br />
Landratskandidat der Grünen, Robin<br />
Wagener unterstützte den Ortsverband<br />
bei seiner Neuwahl und freute sich<br />
ebenfalls über die gute Dynamik<br />
unter den Mitgliedern der Bündnis<br />
90/ Die Grünen. Er sieht zudem in<br />
einer stärkeren Vernetzung mit dem<br />
Kreisverband und den übrigen Ortsverbänden<br />
des Kreises ein Potential<br />
für die Zukunft. Die Wahl zur Abgesandten<br />
der Kreis-Grünen für die<br />
<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg fiel auf<br />
Lena Gerke.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 19<br />
Der Plan steht: <strong>Stadt</strong> kauft Immobilien, Dietmar Kluge den Stinkebrink vom Landesverband<br />
Dr. Alexander Martin: „Der Beginn eines umfangreichen<br />
Entwicklungsprozesses“<br />
Der Landesverband Lippe, die<br />
<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg und das<br />
Badehaus Bad Meinberg mit Dietmar<br />
Kluge haben sich auf ein Dreiecksgeschäft<br />
geeinigt. Damit trennt sich<br />
der Landesverband Lippe von einem<br />
großen Teil seiner Immobilien in Bad<br />
Meinberg. Für das Bad Meinberger<br />
Badehaus gibt es frisches Geld, das<br />
bis Ende 2021 reichen könnte.<br />
Jahre bis Jahrzehnte stand die<br />
Übernahme auf der Tagesordnung<br />
der Gremien. Angesichts hoher<br />
Defizite wuchs beim Landesverband<br />
der Druck, sich von den verlustbringenden<br />
Immobilien zu trennen. Die<br />
<strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg und die<br />
politischen Vertreter bekundeten immer<br />
wieder die Notwendigkeit, Bad<br />
Meinberg als Gesundheitsstandort<br />
zu erhalten. Allerdings schafften es<br />
Bürgermeister und Verbandsvorsteherin<br />
nicht, einen gemeinsamen<br />
Plan zu entwerfen. Es gab offenbar<br />
nicht den gemeinsamen Willen zur<br />
Übernahme. Dann war da noch<br />
Dietmar Kluge vom Badehaus, der<br />
einen unterschriftsreifen Vertrag zum<br />
Kauf der Immobilien ausgehandelt<br />
hat. Dann wäre das Bad in privater<br />
Hand gewesen, ohne <strong>Stadt</strong>. Immer<br />
wieder wurde der Bürgermeister zum<br />
Handeln aufgefordert. SPD und CDU<br />
starteten eigene Initiativen. Dann<br />
platzte der Horn-Bad Meinberger<br />
Kritik der Kragen.<br />
Initiative der Horn-Bad<br />
Meinberger Politiker<br />
Während eines Gespräches der<br />
Fraktionen wurde eine neue Rollenverteilung<br />
verabredet. Nicht mehr<br />
die Verwaltungsspitze, sondern die<br />
Fraktionsvorsitzenden haben die<br />
Verhandlungsführung inne. Nach<br />
einigen Telefonaten und Korrespondenz<br />
mit dem neuen Verbandsvorsitzenden<br />
und Dietmar Kluge<br />
stand der Plan, den man als Interessenausgleich<br />
bezeichnen kann, und<br />
der dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> so erklärt<br />
wird: „Wir haben die Kombi-Lösung<br />
beschlossen: Dietmar Kluge kauft<br />
den Stinkebrink und die <strong>Stadt</strong> die<br />
Kurparke samt aufstehender Gebäude<br />
(beides zu einem symbolischen<br />
Preis), Dietmar Kluge zieht dafür<br />
sein Konkurrenz-Angebot zurück,<br />
der Badehaus-Betrieb wird vom Landesverband<br />
Lippe mit einer hohen<br />
Summe bis Ende 2021 unterstützt.<br />
Die <strong>Stadt</strong> erhält ebenfalls eine hohe<br />
Mitgift. Die Vorgaben der Verbandsversammlung<br />
wurden damit erfüllt,<br />
die Verbandsversammlung stimmte<br />
am 24. Juni 2020 zu. Der Vertrag soll<br />
bis Ende Juli ausgehandelt sein.“ Die<br />
Verträge sollen in den nächsten Tagen<br />
fertig gestellt und notariell beglaubigt<br />
werden, wenn die letzten Details<br />
wie Leitungsrechte geklärt und die<br />
Überprüfung der Verkehrssicherheit<br />
von Infrastruktureinrichtungen abgeschlossen<br />
sind, so der Landesverband<br />
in einer Pressemitteilung.<br />
Konstruktive<br />
Verhandlungen<br />
„2012 hat der Landesverband<br />
Lippe beschlossen, die Kurorte-<br />
Immobilien in Bad Meinberg zu<br />
veräußern. Grund dafür war – und ist<br />
bis heute – seine wirtschaftliche Situation“,<br />
sagt Verbandsvorsteher Jörg<br />
Düning-Gast, der am Donnerstag<br />
vergangener Woche zur nichtöffentlichen<br />
Sitzung des <strong>Stadt</strong>rates kam.<br />
Bislang konnte kein Käufer für die<br />
Übernahme gefunden werden, in den<br />
vergangenen Monaten wurden die<br />
Gespräche mit potenziellen Partnern<br />
intensiver und konkreter. „Wir haben<br />
mit der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />
und mit Dietmar Kluge, der unter<br />
anderem das Bad Meinberger Badehaus<br />
betreibt, gute und konstruktive<br />
Verhandlungen geführt und sind uns<br />
einig geworden.“<br />
Ein Dreiecksgeschäft<br />
Die drei Partner sind übereingekommen,<br />
dass die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad<br />
Meinberg den Historischen Kurpark<br />
mit Kurgastzentrum, Ballhaus und<br />
Brunnentempel sowie den Seekurpark<br />
übernimmt. Dietmar Kluge bzw.<br />
eine von ihm gegründete Gesellschaft<br />
übernimmt den Moorstich Stinkebrink.<br />
Aus Sicht von Düning-Gast<br />
und Bürgermeister Stefan Rother<br />
ist dies eine sehr gute Lösung:<br />
„Nachdem der Landesverband Lippe<br />
bereits das Kurgastgeschäft und die<br />
Kurtaxhoheit an die <strong>Stadt</strong> übergeben<br />
hat, ist dieser Schritt folgerichtig.“<br />
„So kann die <strong>Stadt</strong> die Zukunft des<br />
Kurortes und die Ausgestaltung<br />
der Kurangebote selbstständig und<br />
eigenverantwortlich planen und<br />
umsetzen, sie ist Herrin im eigenen<br />
Haus und muss sich nicht mit einem<br />
Dritten abstimmen“, so Bürgermeister<br />
Stefan Rother. „Ich bin mir sicher,<br />
dass diese Handlungsfreiheit sich<br />
auszahlt und die Bürgerinnen und<br />
Bürger sowie die Gäste des Kurortes<br />
mittel- und langfristig profitieren,“<br />
führt er weiter aus.<br />
Das sagen die Politiker<br />
In der Politik herrscht Einigkeit<br />
darüber, dass die Übernahem eine<br />
gute Nachricht ist. Celil Celik für<br />
die SPD-Fraktion: „Für die SPD<br />
Horn-Bad Meinberg war schon lange<br />
Corona verhindert Auftritt am 14. Oktober 2020<br />
klar, dass die Übernahme der Kurort-<br />
Immobilien zur Sicherung des<br />
Kurortestatus dringend notwendig<br />
ist. Entsprechend haben wir als<br />
Rat der <strong>Stadt</strong> den Bürgermeister<br />
beauftragt Verhandlungen zu<br />
führen, die darin endeten, dass das<br />
Rathaus sich nicht bewegt hat. Die<br />
Einigung mit Herrn Kluge und dem<br />
Landesverband ist nur dadurch<br />
möglich geworden, dass die Politik<br />
das Heft des Handelns in die Hand<br />
genommen! Die jetzt gefundene<br />
Lösung stimmt uns optimistisch, was<br />
die Stärkung von Bad Meinberg als<br />
Kurort angeht, aber auch der Erhalt<br />
des Badehauses und die Möglichkeit,<br />
das Moor wieder therapeutisch zu<br />
nutzen sind ein besonderer Erfolg<br />
dieser Gespräche“.<br />
Das ist eine begrüßenswerte<br />
Entwicklung, sagt die CDU. Erstens<br />
zeigt sie, wie gut die Kolleginnen<br />
und Kollegen des Rates an einem<br />
Strang ziehen und gemeinsam viel<br />
bewegen können. Und zweitens<br />
ermöglicht es uns, jetzt sofort die<br />
Arbeit aufzunehmen und gemeinsam<br />
mit allen Akteuren die Zukunft Bad<br />
Meinbergs systematisch zu planen.<br />
„Wir sagen aber auch, das ist nicht das<br />
Ende eines Arbeitsprozesses, sondern<br />
der Beginn eines umfangreichen<br />
Entwicklungsprozesses, eines<br />
<strong>Stadt</strong>teil- und Konzeptentwicklungsprozesses.<br />
Diese Arbeit müssen<br />
wir sofort aufnehmen und über<br />
große Perspektiven nachdenken“,<br />
sagte Dr. Alexander Martin,<br />
Fraktionsvorsitzender der CDU.<br />
„Es bahnt sich eine gute Lösung an,<br />
die von gegenseitiger Wertschätzung<br />
und konstruktiven Gesprächen<br />
zeugt“, sagt Diana Ammer („Die<br />
Linken“). Wesentliche Knackpunkte<br />
konnten gelöst und Hindernisse aus<br />
dem Weg geräumt werden. Für die<br />
<strong>Stadt</strong> bedeutet der Kompromiss<br />
eine zwar langfristig erhebliche<br />
finanzielle Belastung, sie zeigt aber<br />
damit aber ein klares Bekenntnis<br />
zum Staatsbad.<br />
Das Bürgerbündnis habe seit<br />
Jahren immer wieder bei der <strong>Stadt</strong><br />
nachgefragt, und keine konkreten<br />
Aussagen bekommen. Also habe<br />
man vor etwa vier Wochen mit<br />
einem Gespräch mit Herrn Düning-<br />
Gast das Ganze ins Rollen gebracht.<br />
„Die gemeinsame Lösung unter<br />
Einbeziehung des Badehauses war<br />
unser Ziel, da wir nur miteinander<br />
vorwärtskommen können, und ein<br />
weiteres Abwarten und Taktieren<br />
noch mehr an Substanzverlust für die<br />
Zukunft des Gesundheitsstandortes<br />
gebracht hätte“, betont Frank<br />
Benefizkonzert verlegt in den Oktober 2021<br />
Das vom Verein „Ländlicher<br />
Raum aktiv“ am 14. Oktober<br />
2020 im Kurtheater Bad Meinberg<br />
organisierte Benefizkonzert<br />
mit dem Heeresmusikkorps<br />
Hannover wird es leider wegen<br />
der vorherrschenden Corona-<br />
Pandemie nicht geben. „Dies ist<br />
sicherlich ärgerlich, weil sich<br />
schon viele Musikinteressierte<br />
auf dieses besondere Konzert<br />
St. Elisabeth Stiftung übernimmt OGS an der Grundschule Horn<br />
Trägerwechsel zum Sommer 2020<br />
Zum 1. August übernimmt<br />
die St. Elisabeth Stiftung aus<br />
Detmold die Trägerschaft der<br />
offenen Ganztagsschule (OGS)<br />
an der Grundschule Horn. Die<br />
Stiftung hat eine sehr lange<br />
Tradition im Bereich der offenen<br />
Ganztagsschulen. Gemeinsam<br />
mit der Bachschule in Detmold,<br />
startete die St. Elisabeth Stiftung<br />
bereits im Jahr 2003 die erste von<br />
zwei Offenen Ganztagsschulen<br />
in Lippe. Die St. Elisabeth<br />
Stiftung ist mittlerweile Träger<br />
von vier Offenen Ganztagsschulen<br />
in Detmold. Heute<br />
sind diese Angebote nicht mehr<br />
wegzudenken, da das Thema<br />
Vereinbarkeit von Familie und<br />
gefreut haben. Auch im bereits seit<br />
Ende März d.J. laufenden Vorverkauf<br />
wurden schon etliche Tickets<br />
verkauft, wobei diese Tickets ihre<br />
Gültigkeit für das später stattfindende<br />
Konzert behalten“, so Wolfgang<br />
Diekmann (Ländlicher Raum aktiv<br />
e.V.) Aufgrund des verlängerten<br />
Verbotes von Großveranstaltung<br />
(jetzt vorläufig bis 31. Oktober<br />
2020) und der weiter bestehenden<br />
Beruf immer weiter an Bedeutung<br />
gewonnen hat. Die Kinder essen<br />
gemeinsam zu Mittag, bearbeiten<br />
ihre Hausaufgaben und haben<br />
Zeit mit Freunden zu Spielen.<br />
Ein weiterer Auftrag der OGS<br />
ist es, die Bildungschancen und<br />
die Bildungsqualität zu steigern.<br />
Daher bietet man zahlreiche Kurse<br />
und Angebote im musischen,<br />
sportlichen, kreativen, wissenschaftlichen<br />
Bereich als auch<br />
schulische Förderung an. Einen<br />
weiteren Schwerpunkt bildet die<br />
Förderung der Sozialen Kompetenzen<br />
der Kinder.<br />
Für Kinder und Eltern in Horn soll<br />
sich durch den Trägerwechsel so<br />
wenig wie nötig ändern, schreibt<br />
Begrenzung von Konzertbesuchern<br />
in geschlossenen Hallen<br />
muss dieser Konzerttermin in<br />
das kommende Jahr verschoben<br />
werden. Nunmehr soll dieses<br />
Wohltätigkeitskonzert, bei dem<br />
der Reinerlös insbesondere zugunsten<br />
des weiteren Ausbaus<br />
von sicheren Bürgerradwegen<br />
in der Region gedacht ist, im<br />
Oktober 2021 stattfinden.<br />
die Stiftung in einer Elterninformation.<br />
Alle bisher bestehenden<br />
OGS-Verträge werden vom<br />
Träger AWO gekündigt und zeitgleich<br />
mit dem neuen Träger St.<br />
Elisabeth Stiftung neu geschlossen.<br />
„Jedes Kind, das einen<br />
OGS- oder VESUV-Platz hatte,<br />
behält diesen auch“, erklärt die<br />
Bereichsleiterin Antje Bruß. Ein<br />
Großteil der Mitarbeiter wird<br />
von der St. Elisabeth Stiftung<br />
übernommen, so dass die Kinder<br />
weiterhin von ihnen vertrauten<br />
Menschen betreut werden. Eine<br />
Veränderung wird es bei der<br />
Mittagsversorgung geben, da die<br />
OGS zukünftig von der Mensa<br />
in Horn beliefert wird.<br />
Der Brunnentempel hat voraussichtlich ab 1. Januar 2021 einen neuen Besitzer: Die <strong>Stadt</strong> Horn-Bad<br />
Meinberg kauft die Immobilien des Landesverbandes Lippe und erhält dafür eine Mitgift.<br />
Kuhlmann vom Bürgerbündnis.<br />
Eine kooperative Vereinbarung ist<br />
absolut positiv zu bewerten und der<br />
Alternative eines Bieterwettbewerbs<br />
überlegen, so Dennis Gerke für<br />
„Bündnis 90/Die Grünen“. Nach<br />
einem langen Hin und Her gibt es<br />
nun endlich eine Entscheidung.<br />
Diese sei zwar auch mit Risiken und<br />
Kosten verbunden. Dennoch habe<br />
die <strong>Stadt</strong> hat nun die Gestaltung der<br />
Meinberger Sahnestücke allein in der<br />
Hand. Spannende Themen für die<br />
politische Arbeit in den folgenden<br />
Jahren.<br />
Nachdem der Rat vor einigen Jahren<br />
beschlossen hat, den Kurbetrieb<br />
zu übernehmen und erfolgreich<br />
eine städtische Gesellschaft zum<br />
Betrieb des Staatsbades gegründet<br />
hat, ist dieses nun die konsequente<br />
Strategie zur Weiterentwicklung<br />
von Bad Meinberg. Die FDP Horn-<br />
Bad Meinberg dankt ausdrücklich<br />
dem Bürgermeister Stefan Rother<br />
sowie dem Vorsitzenden des Landesverbandes<br />
Jörg Düning-Gast für<br />
ihr erfolgreiches und umsichtiges<br />
Verhandeln, um die bestmögliche<br />
Zwischenruf<br />
Wie gehen Sie eigentlich mit<br />
Ihren Träumen um? Mit den Träumen<br />
der Nacht, den Träumen des<br />
Tages? Mit Träumen der Gesellschaft<br />
und Menschheitsträumen?<br />
Die Träume der Nacht – gönnen<br />
Sie sich einen Moment, an sie<br />
zurückzudenken und sich an sie<br />
zu erinnern? Oder versinken Sie<br />
sofort in der Unruhe des neuen<br />
Tages? Oder denken Sie: „Was<br />
für ein Unsinn. Ich weiß nie, was<br />
ich träume und wenn, dann ist es<br />
sowieso nur dummes Zeug und<br />
ein Durcheinander.“ Träume –<br />
wir Menschen können mit ihnen<br />
behutsam umgehen oder aber<br />
auch über sie hinweggehen und<br />
sie außer Acht lassen. Beides<br />
hat Folgen für unser Leben und<br />
Glücklichsein.<br />
Jede Generation hat ihre eigenen<br />
Träume – und es werden sicher<br />
nicht alle, aber eine ganze Reihe<br />
davon im Lauf der Jahrzehnte<br />
Wirklichkeit. Es gibt Träume, die<br />
Menschen Kraft zum Handeln<br />
geben. Träume, die Menschen<br />
Mut machen und helfen. Träume,<br />
die dafür sorgen, dass die Hoffnung<br />
nicht untergeht. Ein solcher<br />
Traum, den jemand vor vielen<br />
Jahrzehnten schon hatte und der<br />
heutzutage unter uns Menschen<br />
immer noch ganz aktuell und<br />
wichtig ist, ist der von Martin<br />
Lösung für Horn-Bad Meinberg zu<br />
finden, so Andreas J. G. Mickel für<br />
die FDP.<br />
„Namsi“ kann jetzt<br />
starten<br />
Mit der Übernahme des Moorstichs<br />
durch Dietmar Kluge wird zudem das<br />
Bad Meinberger Badehaus gestärkt:<br />
Kluge will das einzigartige Meinberger<br />
Schwefelmoor im Rahmen<br />
ambulanter Reha-Maßnahmen der<br />
„naturgesund am silvaticum GmbH“<br />
(„Namsi“) nutzen – und damit ein<br />
Alleinstellungsmerkmal der <strong>Stadt</strong><br />
Horn-Bad Meinberg, nämlich das<br />
Moorheilbad im Kurort Bad Meinberg,<br />
sichern. Mit der Sicherung<br />
der Zukunft des Bad Meinberger<br />
Badehauses kann die Ausführungsplanung<br />
für das Vorhaben nun wieder<br />
aufgenommen werden. Dietmar<br />
Kluge ergänzt: „Das Angebot in<br />
Bad Meinberg wird auf diese Weise<br />
nicht nur gesichert, sondern kann<br />
noch ausgebaut werden. Es ist mir<br />
eine Herzensangelegenheit, den<br />
Heilbadstatus mit der Abgabe der<br />
ortsgebundenen Heilmittel des<br />
Gedanken zur Zeit<br />
von Pfarrerin Irmela Lutterjohann-Zizelmann, Pfarrstelle der<br />
Ev.-ref. Kirchengemeinde Bad Meinberg<br />
„I have a dream“<br />
Luther King:<br />
„I have a dream – ich habe einen<br />
Traum. Dass sich eines Tages diese<br />
Nation erheben und die wahre Bedeutung<br />
ihres Bekenntnisses ausleben<br />
wird: Wir halten diese Wahrheit für<br />
selbstverständlich, dass alle Menschen<br />
gleich erschaffen sind. Ich<br />
habe einen Traum, dass meine vier<br />
kleinen Kinder eines Tages in einer<br />
Nation leben werden, in der man sie<br />
nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern<br />
nach ihrem Charakter beurteilt. Ich<br />
habe heute einen Traum!“<br />
Ein Traum, der im Jahr 2020 an<br />
Aktualität nicht verloren hat – und<br />
das nicht nur in fernen Ländern,<br />
sondern auch in der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad<br />
Meinberg. In solchen Träumen ist<br />
Gott mit uns Menschen unterwegs<br />
– in heilsamen Bildern und positiven<br />
Phantasien. In Bildern und<br />
Hoffnungen von einem friedlicheren<br />
und fairen Leben in Gemeinschaft<br />
für alle Menschen unserer Welt und<br />
in unserer <strong>Stadt</strong>.<br />
Gott schenkt uns Menschen Träume<br />
– damit wir eben nicht stehenbleiben<br />
beim äußeren Anschein. Sondern<br />
damit unsere Gedanken und unsere<br />
Phantasie vielmehr Flügel bekommen<br />
und dahinfliegen wie schöne<br />
starke Wolken am blauen Himmel.<br />
Wolken in verschiedenen Formen<br />
und Größen – die verweilen oder<br />
schnell vorbeifliegen. Wolken laden<br />
Bodens und dem Bad Meinberger<br />
Badehaus als notwendige Sport- und<br />
Freizeiteinrichtung zu erhalten.“<br />
Kluge zeigt sich im Gespräch mit<br />
dem Landesverband erleichtert. Das<br />
Badehaus soll mit reinem Schwimmbetrieb<br />
und Sauna am 15. Juli 2020<br />
öffnen, ein paar Tage vorher das Café.<br />
Chancen und Risiken<br />
Der Landesverband kann den Verkauf<br />
als vollen Erfolg verbuchen,<br />
denn endlich sind die Verlustbringer<br />
aus den Büchern. Für die <strong>Stadt</strong> bedeutet<br />
die Übernahme eine Chance<br />
und eine Hypothek zugleich. Durch<br />
die Übernahme der Parks und der<br />
Kurparks erbt sie die Kosten für<br />
Sanierung und Instandhaltung.<br />
Gleichzeitig kann sie das Bad jetzt<br />
entwickeln, ohne den Landesverband<br />
fragen zu müssen. Das Bad Meinberger<br />
Badehaus hat jetzt zwei weitere<br />
Jahre geschenkt bekommen. Ende<br />
2021 wird sich dann vielleicht wieder<br />
die Frage nach einer Unterstützung<br />
des Badehauses stellen. Dann ist der<br />
Landesverband als Zahlmeister aber<br />
raus.<br />
M.H.<br />
ein zum Träumen, denn sie verändern<br />
sich beim Zuschauen und<br />
bilden immer wieder neue Gestalten.<br />
So passen sie gut zu unseren<br />
Träumen, die noch unendlich viele<br />
neue Möglichkeiten bereithalten.<br />
Träumen Sie und lassen Sie sich<br />
einfach von niemandem das Träumen<br />
verbieten.<br />
Der Gott alles Lebens – Erfinder<br />
der Träume und Hilfe bei ihrer<br />
Verwirklichung – möge uns gemeinsam<br />
Träume schenken, die<br />
allen Menschen nützen und helfen<br />
und Leben fördern und beschützen.<br />
In fernen Ländern unserer<br />
Welt – aber auch in unserer <strong>Stadt</strong><br />
Horn-Bad Meinberg.<br />
Ihre Pfarrerin<br />
Irmela Lutterjohann-Zizelmann
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 20<br />
Lange war es ruhig um die „SMOE“<br />
genannte Gruppe der Neubürger,<br />
die aus Südostmitteleuropa in die<br />
Innenstadt Horn zogen. Jetzt werden<br />
die Stimmen wieder lauter, die der<br />
lärmenden Bewohner in der Innenstadt<br />
und die der Bürger, die gegen<br />
Belästigungen aufbegehren. Die<br />
<strong>Stadt</strong> wurde auf einem falschen Fuß<br />
erwischt: Das Ordnungsamt ist zur<br />
Umsetzung der Coronaschutzverordnung<br />
im Dauereinsatz. Im Ergebnis<br />
ruhte die Ordnungspartnerschaft.<br />
Auch die Sozialarbeiterin des Kreises<br />
ist seit Monaten nicht mehr aktiv.<br />
Geschrei und Aggression<br />
Dem <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> liegt ein<br />
Brief einer Anwohnerin an den<br />
Bürgermeister und an den Landrat<br />
vor, die die Zustände benennt: „Es<br />
gibt Geschreie, lautes Telefonieren,<br />
Musik, Knallkörper, Verschmutzung,<br />
Aggressionen, Streit und Vandalismus,<br />
und das jeden Abend“. Die<br />
Anwohnerin wurde übel beschimpft,<br />
die Polizei erklärte sich machtlos. In<br />
den sozialen Medien meldeten sich<br />
weitere Anwohner und bestätigten<br />
den Eindruck. Hier gab es auch<br />
Beobachtungen, die auf Prostitution<br />
hinweisen.<br />
„Haben den Faden<br />
verloren“<br />
Der CDU-Landratskandidat Jens<br />
Gnisa machte sich mit der örtlichen<br />
CDU selber ein Bild und zeigte sich<br />
schockiert. Am gleichen Samstagabend<br />
waren auch Mitarbeiter der<br />
Polizei und des Ordnungsamtes im<br />
Einsatz. Dr. Alexander Martin zu<br />
seinen Beobachtungen: „Aus der<br />
Bürgerschaft hat uns der gleiche Unmut<br />
erreicht wie vor einem Jahr. Wir<br />
waren entsetzt, was die Bürgerschaft<br />
zu ertragen hat. Wir haben es nur<br />
Wieder neue Probleme mit Lärm und Schmutz in der Horner Innenstadt / Bürgermeister soll Landrat Zuhilferufen<br />
Neue Nachbarn bringen alte Probleme<br />
einmal erlebt, andere<br />
sieben Tage die Woche“.<br />
Nach Auskunft<br />
von Heinz Blome<br />
vom Sozialamt hat<br />
es einen Wechsel in<br />
dieser Bevölkerungsgruppe<br />
gegeben, und<br />
Menschen, die bereits<br />
auf dem Weg der<br />
Integration waren,<br />
haben die <strong>Stadt</strong> wieder<br />
verlassen oder<br />
woanders Arbeit gefunden.<br />
„Die fallen<br />
uns jetzt als Multiplikatoren<br />
aus“, so<br />
Blome. Außerdem<br />
schadete gerade die<br />
unterrichtsfreie Zeit<br />
den Kindern dieser<br />
Bevölkerungsgruppe,<br />
„die SMOE-<br />
Kinder werden beim<br />
digitalen Lernen<br />
einfach nicht mitgenommen“.<br />
Sein<br />
Fazit: „Wir haben den<br />
Faden verloren“.<br />
Der Bürgerdialog,<br />
so war die einheitliche<br />
Sicht der Politiker,<br />
hat kaum die neue<br />
Bevölkerungsgruppe<br />
erreicht, sondern nur<br />
Corona lähmt die<br />
Verwaltungsarbeit<br />
und die<br />
Ordnungspartnerschaft<br />
Bürgermeister Stefan Rother bestätigte<br />
auf der letzten Ratssitzung den<br />
Eindruck: „Durch die Lockerungen<br />
der Corona-Schutzverordnung ist<br />
eine echte Kontrolle nur noch eingeschränkt<br />
sinnvoll und die Maßnahdie<br />
betroffenen Bürger beruhigt.<br />
„Wir wollen nicht die Bürgerschaft<br />
besänftigen, sondern Lösungen<br />
schaffen“, sagt der Ausschussvorsitzende<br />
Ralf Leßmann, und nannte<br />
die Gründung einer städtischen<br />
Immobiliengesellschaft als Weg<br />
zum Ziel. Und Ordnungsamtsleiter<br />
Michael Jacobsmeier versprach:<br />
„Die Ordnungspartnerschaft wird<br />
jetzt wieder aufgenommen“.<br />
Müll, Gestank und sogar Ratten in der Innenstadt. Die Probleme, die zu den Bürgerprotesten vor einem Jahr geführt<br />
haben, kommen wieder hoch. Das Foto zeigt Müllberge gegenüber vom Pfeiffenkump. Stunden später war der Müll von<br />
der <strong>Stadt</strong> entsorgt worden.<br />
Foto: Manfred Hütte<br />
men überhaupt nicht durchsetzbar“,<br />
antwortete er auf eine Anfrage der<br />
SPD. Der Lockdown sei „auf die<br />
Knochen gegangen“, darunter leide<br />
jetzt das laufende Geschäft. Der<br />
private Ordnungsdienst habe sich<br />
als wenig zielführend erwiesen und<br />
wurde beendet. Der Einsatz des<br />
Ordnungsamtes sei sinnvoller. Allerdings<br />
ist eine Stelle unbesetzt. Die<br />
Ordnungspartnerschaft und die Maßnahmen<br />
sollen wiederaufgenommen<br />
werden, sind aber durch die Coronaschutzverordnungen<br />
erschwert.<br />
Rother berichtet von abendlichen<br />
Ruhestörungen besonders bei warmen<br />
Wetter. Der Bauhof beobachtet<br />
Müllentsorgung in den öffentlichen<br />
Abfallbehältern besonders auch am<br />
Friedhof Kreuzenstein. Zugezogene<br />
aus Bulgarien und Rumänien sind<br />
nicht an das Sortiersystem gewohnt<br />
und verursachten Probleme mit den<br />
gelben Säcken und dem Sperrmüll.<br />
Das veranlasse auch andere Bürger,<br />
ihren gelben Müll schlechter zu<br />
sortieren und auf die Abholung des<br />
Baubetriebshofes zu vertrauen oder<br />
ihre gelben Säcke vor die Häuser der<br />
Neubürger abzulegen.<br />
Dann würden Pfandflaschensammler<br />
gelbe Säcke aufreißen.<br />
Gerade im Ordnungs- und Einwohnermeldeamt<br />
ist die „allgemeine<br />
Telefonbelastung“ hoch, so Rother.<br />
Die Bürgerdialognummer werde<br />
nur mäßig in Anspruch genommen.<br />
Durch die Belastungen werden<br />
Bürgerbeschwerden nur verzögert<br />
und nach ihrer Priorität bearbeitet,<br />
so Rother. Ein südosteuropäischer<br />
Tönniesmitarbeiter wohnt in Horn-<br />
Bad Meinberg.<br />
„Dramatische Situation“<br />
„Wir haben keine substantielle<br />
Verbesserung zu 2019“, erinnerte<br />
Dr. Alexander Martin (CDU) an die<br />
Bürgerproteste vor fast genau einem<br />
Jahr und skizzierte eine „dramatische<br />
Situation“.<br />
Er rief den Bürgermeister aus,<br />
dem Landrat die Situation in Horn<br />
ungeschönt zu schildern, an sein<br />
Versprechen zu erinnern und Unterstützung<br />
anzufordern. Ralf Leßmann<br />
(SPD) sieht einen „Dreiklang“ in<br />
der Problembewältigung: Es gelte,<br />
durch Sozialarbeiter Integration<br />
voranzutreiben. Dann müsse die<br />
Ordnungspartnerschaft konsequent<br />
umgesetzt werden. Und als letztes<br />
soll die Immobiliengesellschaft, die<br />
auf der letzten Ratssitzung auf den<br />
Weg gebracht wurde, den Problemen<br />
auf den Grund gehen. Jetzt soll noch<br />
im August über einen neuen Stellenplan<br />
das Ordnungsamt personell<br />
gestärkt werden.<br />
M.H.<br />
Solar-Klaus klärt auf!<br />
Deswegen wählen wir unsere Partner sorgsam aus und das sollten Sie auch!<br />
Hanwha Q-Cells gewinnt Patentstreit gegen Jinko Solar, REC und Longi<br />
Das Landgericht Düsseldorf hat die<br />
unrechtmäßige Nutzung der patentierten<br />
Passivierungstechnologie durch die<br />
Konkurrenten bestätigt. Die Richter<br />
erkannten Hanwha Q-Cells einen Unterlassungsanspruch<br />
zu. Demnach müssen<br />
Jinko Solar, REC und Longi Solar seit<br />
Januar 2019 in Deutschland auf den Markt<br />
eingeführte Module, in denen sie die patentgeschützte<br />
Technologie eingesetzt haben, zurückholen und, sofern<br />
Hanwha Q-Cells dies will, auch vernichten. Das Landgericht<br />
Düsseldorf hat in dieser Woche der Patentverletzungsklage<br />
von Hanwha Q-Cells stattgegeben. Die Richter stellten in<br />
ihrem Urteil fest, dass Jinko Solar, REC und Longi Solar die<br />
Rechte an geistigem Eigentum verletzt haben, indem sie<br />
patentierte Passivierungstechnologie unrechtmäßig inihren<br />
Solarzellen verwendeten. Esgeht dabei um den deutschen<br />
Teil des Europäischen PatentsEP2220 689 (Patent 689), den<br />
die Konkurrenten verletzt hätten. Er bezieht sich auf eine<br />
Passivierungstechnologie, die Hanwha Q-Cells seit 2008<br />
erforscht hat und zur Steigerung der Efzienz seiner PERC-<br />
Solarzellen einsetzt. Die Richter hätten in ihrem Urteil vom<br />
Dienstag festgestellt, dass Jinko Solar, REC und Longi Solar<br />
die patentgeschützte Technologie in bestimmten<br />
Solarmodulen nutzen, ohne mit Hanwha Q-Cells eine<br />
Lizenzvereinbarung geschlossen zuhaben. Mit dem Import<br />
nach Deutschland, dem Angebot und dem Verkauf<br />
patentverletzender Produkte hätten diese Photovoltaik-<br />
Unternehmen die geistigen Eigentumsrechte verletzt, teilte<br />
Hanwha Q-Cells zur Entscheidung mit. Die Richter hätten<br />
demnach Hanwha Q-Cells einen Unterlassungsanspruch<br />
zuerkannt, einschließlich der Beschränkungen des Imports<br />
und Verkaufs der patentverletzenden Produkte der jeweiligen<br />
Marken. Jinko Solar, REC und Longi Solar seien zudem dazu<br />
verpflichtet, Maßnahmen zuergreifen, umdie seit dem 30.<br />
Energie aus der Natur - Ihr Partner für regenerative Energien:<br />
Beratung, Planung, Vertrieb und Installation von Photovoltaikanlagen<br />
KRAFT DURCH SONNE<br />
GMBH & CO. KG<br />
KLAUS MÜLLER<br />
Januar 2019 vertriebenen, patentverletzenden<br />
Produkte aus den Vertriebskanälen<br />
zurückzurufen, hieß es weiter. Die Richter<br />
erkannten Hanwha Q-Cells in ihrer Entscheidung<br />
auch einen Anspruch auf die<br />
Vernichtung der Module zu, in denen die<br />
Konkurrenten die patentgeschützte Technologie<br />
unrechtmäßig eingesetzt hätten. Die<br />
Entscheidung des Gerichts sei vorläug vollstreckbar, nachdem<br />
Hanwha Q-Cells eine Sicherheit geleistet hat, hieß esvon dem<br />
Hersteller weiter. Gegen diese Entscheidungen kann Berufung<br />
vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf eingelegt werden. Im<br />
nächsten Schritt werde Hanwha Q-Cells alle möglichen Wege<br />
eingehend prüfen, um sinnvolle Lösungen im Interesse des<br />
Unternehmens sowie einer gesunden Innovationslandschaft in<br />
der Solarindustrie zu erarbeiten, hieß es weiter.EineAnfrage von<br />
pv Magazine bei Jinko Solar, REC und Longi Solar zu dem Urteil<br />
blieb zunächst unbeantwortet. „Wir freuen uns, dass das<br />
Landgericht Düsseldorf bestätigt hat, was wir von Anfang an<br />
wussten“, erklärte Daniel Jeong, CTO der Hanwha Q-Cells<br />
GmbH. „Wir sind der festen Überzeugung, dass unser Vorgehen<br />
dazu dient, unsereEigentumsrechte zu schützen und gleichzeitig<br />
das Vertrauen der Branche zu bestärken, dass zeit- und<br />
kapitalintensive F&E-Anstrengungen unter Schutz stehen.“ Er<br />
verteidigte auch nochmals den Weg den Hanwha Q-Cells<br />
eingeschlagen hat. „Darüber hinaus können wir die Möglichkeit<br />
nichtignorieren, dass die beschuldigten Unternehmen dasPatent<br />
689 auch aufihreanderen Produkte angewandthaben könnten“,<br />
so Jeong weiter. „Q-Cells wird auch weiterhin alle notwendigen<br />
Maßnahmen ergreifen, sollten unsere Rechte durch eine andere<br />
Partei in anderen Regionen verletzt werden –einschließlich des<br />
direkten Rechtsweges sowie des Branchendialoges. ImHinblick<br />
aufdie jüngsteU.S.ITC Entscheidung zurPatentverletzungsklage<br />
wird Q-Cells den Fall vorGericht bringen und Berufung einlegen.“<br />
Quelle PV Magazin 06/2020<br />
Hermann-Tuleke-Str. 12 - 32839 Steinheim Telefon 0 52 33 / 99 71 93<br />
Mobil: 0 176 - 345 34 045 - solarklaus@t-online.de - solarklaus@magenta.de - www.kraft-durch-sonne.de<br />
Hohe Auszeichnung des Deutschen<br />
Naturschutzbundes (NABU) e.V.<br />
„Schwalbenfreundliches<br />
Haus“ in Belle<br />
Preisverleihung im Garten von Familie Beine (v.l.) Sabine Beine, Ralf<br />
Beine und Ulrich Kuhlmann (NABU). Foto: Peter Radszuweit<br />
Familie Beine aus dem Horn-Bad<br />
Meinberger <strong>Stadt</strong>teil Belle erhielt<br />
in diesem Jahr durch Ulrich Kuhlmann,<br />
1. Vorsitzenden des NABU<br />
Ortsvereins Horn-Bad Meinberg, die<br />
Auszeichnung „Schwalbenfreundliches<br />
Haus“. „Wir haben in diesem<br />
Jahr elf Nester an unserem Haus“,<br />
erzählte Sabine Beine und ihr Mann<br />
Ralf ergänzte: „Die Schwalben haben<br />
wir bereits seit zehn Jahren, und auf<br />
der Wiese mit einem kleinen Teich<br />
hinter dem Haus finden die Schwalben<br />
genügend Baumaterial für ihren<br />
Nestbau“.<br />
Naturfreundin Sabine Beine freut<br />
sich über „ihre“ Schwalben, regelmäßig<br />
muss sie zwar den Schwalbenkot<br />
vor ihrem Haus entfernen, aber das<br />
mache ihr nichts aus, erzählt sie. Der<br />
1. Vorsitzende der NABU Gruppe<br />
Horn-Bad Meinberg ist sich sicher,<br />
dass die Auszeichnung, die der<br />
Präsident des Naturschutzbundes<br />
Deutschland, Olaf Tschinke, unterzeichnet<br />
hat, bei dieser „Schwalbenfreundlichen<br />
Familie“ die Richtigen<br />
getroffen hat.<br />
PR<br />
Blühende Gärten in<br />
Horn-Bad Meinberg<br />
Im letzten Umweltausschuss regte die Vorsitzende des BürgerBündnis,<br />
Marga Jegust-Heldermann an, für den nächsten<br />
Haushalt der <strong>Stadt</strong> eine Summe von 1.000 Euro einzuplanen, um<br />
damit Saatgut für Blumenwiesen an die Bürgerinnen und Bürger<br />
zu verteilen. Im nächsten Jahr könnte somit die Blütenvielfalt<br />
und die ökologische Aufwertung privater Gärten beginnen.<br />
Nach den guten Erfahrungen auf öffentlichen Flächen, gerade<br />
auch für Insekten, sieht das BürgerBündnis hier eine nachhaltige<br />
Verbesserung – da es sich um eine mehrjährige Mischung<br />
handelt. Der Ausschuss stimmte diesem Vorschlag zu.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 21<br />
„Stoppt Amazon – Stoppt LKW-<br />
Flut“ stand in großen Buchstaben<br />
auf einem Transparent, das die<br />
Gegner der Ansiedlung des Onlinegiganten<br />
im Meinberger Kurtheater<br />
entrollten. Bürger aus Belle und<br />
Wöbbel um Wolfram Fiedler trugen<br />
der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg bei<br />
einer Einwohnerversammlung ihre<br />
Fragen und Einschätzungen vor.<br />
Bürgermeister Stefan Rother, Wirtschaftsförderer<br />
Rüdiger Krentz und<br />
Projektentwickler Detlev Winkler<br />
(Enderweit + Partner GmbH) lieferten<br />
Antworten. Holger Postma,<br />
der nicht als Pfarrer und Kirchenvertreter,<br />
sondern als Privatperson<br />
sprach, verurteilte Amazon und gab<br />
der Frage eine ethische Dimension.<br />
Zunächst die Fakten<br />
Noch ist nichts entschieden, darauf<br />
wiesen die Vertreter der <strong>Stadt</strong><br />
Horn-Bad Meinberg immer wieder<br />
hin. Und die Bürger haben im Planungsverlauf<br />
mehrmals das Recht,<br />
Fragen zu stellen, die dann bei den<br />
Planungen berücksichtigt werden<br />
oder auch nicht. Bis zum 17. Juli 2020<br />
sind bei der <strong>Stadt</strong> Horn-Bad Meinberg<br />
Einwendungen möglich. Zurzeit<br />
erstellen Fachplaner Gutachten, die<br />
sich mit den Themen Lärm, Umwelt,<br />
Verkehr, Artenschutz, Erschließung<br />
und Baugrund beschäftigen. Sie<br />
sollen im Sommer fertig sein. Hier<br />
werden auch Varianten geprüft wie<br />
zum Beispiel die Erschließung des<br />
Amazon-Geländes über die Ostwestfalenstraße,<br />
so Winkler. Ende 2020<br />
sollen die Planungen abgeschlossen<br />
sein, so der Bürgermeister. Das 21<br />
Hektar große Warenverteilzentrum<br />
samt Grün- und Nebenflächen steht<br />
auf einem 50 Hektar großen Gelände,<br />
das per Flächennutzungsplan<br />
als Industriegelände deklariert ist.<br />
Vom Gewerbegebiet unterscheidet<br />
sich ein Industriegebiet durch die<br />
Ansiedlung von Betrieben, die ein<br />
bestimmtes Maß an Umweltbelastungen<br />
wie Lärm, Luftschadstoffe,<br />
Staub und Gerüche erzeugen und<br />
darum insbesondere von Wohngebieten<br />
ferngehalten werden sollen. Es<br />
Bürger fürchten Verkehr und Lärm durch die Amazon-Ansiedlung<br />
In Belle und Wöbbel formiert sich der Widerstand<br />
soll von Wohn- und Mischgebieten<br />
(gemischte Nutzung) ausreichend<br />
abgetrennt sein, für Schwerverkehr<br />
und andere Infrastruktur erschlossen<br />
(z. B. Gleisanschluss, Energie,<br />
Entsorgung) und mit speziellen<br />
Umweltauflagen belegt werden.<br />
Unklarheit gab es in der Diskussion<br />
um den erwarteten LKW-Verkehr.<br />
Es wird mit 110 LKW gerechnet, die<br />
einmal an- und dann wieder abfahren,<br />
was zusammen 220 Fahrzeugbewegungen<br />
ergibt.<br />
Amazon zahlt Steuern<br />
vor Ort<br />
Falls LKW-Fahrer bei der<br />
Anlieferung warten müssen, soll es<br />
Wartebereiche und Toiletten auf dem<br />
Amazon-Gelände geben, damit die<br />
Anlieger nicht gestört werden, so<br />
Wirtschaftsförderer Rüdiger Krentz<br />
nach Nachfrage von Elke Plaß aus<br />
Belle. „Zahlt Amazon in Horn-Bad<br />
Meinberg Steuern?“, so die Frage der<br />
Gegner. Wirtschaftsförderer Rüdiger<br />
Krentz hat sich bei vergleichbaren<br />
Städten bei den Bürgermeistern<br />
erkundigt und verweist auf das<br />
Beispiel Werne bei Unna. Amazon<br />
gründe eine eigene Gesellschaft vor<br />
Ort und zahle an die <strong>Stadt</strong> Steuern. In<br />
manchen Städten sei Amazon sogar<br />
größter Gewerbesteuerzahler. Das<br />
geplante Logistikzentrum sei eine<br />
der größten Einheiten bei Amazon.<br />
In Belle werde die Ware verpackt<br />
und an Sortierzentren geliefert,<br />
von dort werden die Pakete in<br />
Verteilzentren transportiert. Von den<br />
Verteilzentren fahren dann Sprinter<br />
zu den Kunden. In Paderborn ist<br />
ein neues Verteilzentrum geplant.<br />
In Belle rechnet Krentz nur mit<br />
einem geringen Einsatz von<br />
Sprintern. „Auch für den Amazon<br />
Marketplace werden ein großer<br />
Teil mit LKW angeliefert“, so der<br />
Wirtschaftsförderer.<br />
Ein leidenschaftliches<br />
Plädoyer<br />
Gerade bei Westwind werde es in<br />
Wöbbel laut, berichtet eine direkte<br />
Anliegerin, und forderte ein Schallschutzkonzept<br />
für Wöbbel. Sie<br />
bemängelte eine fehlende Kommunikation<br />
mit den Bürgern und nannte<br />
das Vorgehen der <strong>Stadt</strong> „frech“. Und<br />
Sonja Meier aus Wöbbel befürchtet<br />
eine wachsende Hochwassergefahr<br />
für Wöbbel durch die Ansiedlung<br />
und die Flächenversiegelung. Dann<br />
das Plädoyer von Holger Postma als<br />
Privatperson.<br />
„Dass was ich von Amazon gelesen<br />
habe, erschreckt mich. Wollen<br />
wir den Global Player überhaupt<br />
hier haben?“, fragte er und verwies<br />
auf Verfahren von Amazon mit EU<br />
und Bundeskartellamt, in denen die<br />
Marktmacht und der Umgang mit<br />
Händlern gerügt wird. (Ergänzung<br />
der Redaktion: Seit Juli 2019 prüft<br />
die EU, ob sich Amazon fair gegenüber<br />
Händlern verhält, die auf der<br />
Plattform Waren verkaufen.<br />
Es geht dabei um die Frage, ob<br />
sich Amazon einen wettbewerbswidrigen<br />
Vorteil verschafft, indem<br />
es beispielsweise Daten der Händler<br />
nutzt). Immer wieder wird kritisiert,<br />
dass Amazon seiner Verantwortung<br />
für die Gesellschaft nicht gerecht<br />
wird. Eine Ansiedlung sei „ethisch<br />
undenkbar“, so Postma, damit<br />
werde die <strong>Stadt</strong> und die Region<br />
platt gemacht. Und weiter: „Das<br />
ist schlechter als der Ausfluss eines<br />
Gullis“. Amazon kennzeichne eine<br />
Form des Kapitalismus, die wir alle<br />
nicht wollen und verurteilen sollten,<br />
so Postma. „Lassen wir uns nicht<br />
korrumpieren aufgrund des schnellen<br />
Geldes“, forderte Postma.<br />
Kritik am Arbeitgeber<br />
Amazon<br />
Der Kritik schloss sich Wolfram<br />
Fiedler an: „Die Arbeitsbedingungen<br />
bei Amazon sind menschenunwürdig“.<br />
Sabine Beine, Beller Bürgerin<br />
und SPD-Kandidatin für den <strong>Stadt</strong>rat,<br />
forderte ein Nachtfahrverbot<br />
für LKW. Dann der Auftritt von<br />
Karl Prior aus Belle: Er habe selber<br />
58 LKW in der Stunde in Belle<br />
gezählt, dazu kämen die Amazon-<br />
LKW noch einmal oben drauf. Die<br />
Bürger aus Wöbbel und Belle informierten sich im Theater Bad Meinberg und trugen ihre Anliegen vor.<br />
Einwohnerversammlung nannte er<br />
eine Farce, die mögliche Ansiedlung<br />
eine Körperverletzung. Diana Ammer<br />
(Die Linken) lehnt das Projekt<br />
kategorisch ab:<br />
„Das ist kein 6er im Lotto“. Amazon<br />
zahle keine „armutsfesten“ Löhne,<br />
in der Folge würden Altersarmut<br />
und finanzielle Belastungen für die<br />
<strong>Stadt</strong> wachsen. Auch bezweifelte sie,<br />
dass Amazon in Horn-Bad Meinberg<br />
Steuern zahlen werde. „Ich wünsche<br />
nicht, dass meine Kinder bei Amazon<br />
arbeiten werden“, sagte sie.<br />
Gegen die Ansiedlungspläne hatte<br />
sich vor der Veranstaltung im Kurtheater<br />
Bad Meinberg eine Gruppe namens<br />
„AntiMAmonZONe“ formiert.<br />
60 Menschen aus Belle, Wöbbel<br />
und weiteren Orten folgten einer<br />
Einladung der Gruppe zu einer Bürgerversammlung<br />
in die Kirche nach<br />
Wöbbel. Moderiert wurde diese von<br />
Holger Postma, der nicht als Pfarrer<br />
der Gemeinde, sondern als engagierter<br />
und kritischer Bürger zum Thema<br />
Amazon agierte. Diskussionen zu<br />
Fragen, Ängsten und Kritik fanden<br />
in einer außergewöhnlich intensiven<br />
Atmosphäre statt. Auf Karten wurden<br />
Ergebnisse festgehalten, auf Tafeln<br />
präsentiert und zu Themenbereichen<br />
geordnet.<br />
Diese Themen werden Mitglieder<br />
der Gruppe und weitere Bürger bearbeiten.<br />
Erreichbar ist die Gruppe unter<br />
AntiMAmonZONe@t-online.de.<br />
Der <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> schrieb in<br />
der vergangenen Ausgabe: „7.500<br />
Mitarbeiter hat Amazon in NRW<br />
beschäftigt, zu Stundenlöhnen ab<br />
11.61 Euro für einen ungelernten<br />
Versandmitarbeiter bis 16.94 Euro<br />
für einen Teamleiter.<br />
Nach zwei Jahren springt das Gehalt<br />
auf bis zu 2.500 Euro brutto für eine<br />
Vollzeitstelle. Es wird in drei Schichten<br />
gearbeitet, in Spitzenzeiten sind<br />
es bis zu 1.600 Mitarbeiter pro Tag“.<br />
Wirtschaftsförderer Rüdiger Krentz<br />
nannte wieder das Beispiel Werne<br />
bei Unna:<br />
Dort sind viele Hartz-IV-Empfänger<br />
durch Amazon in den Arbeitsmarkt<br />
integriert worden. Es schlug sich<br />
gleich positiv auf die Arbeitsmarktstatistik<br />
des Kreises nieder. Horn-<br />
Bad Meinberg verzeichne immer<br />
noch einen hohen Anteil an Bürgern,<br />
die Unterstützungsleistungen beziehen.<br />
Amazon könne dabei helfen,<br />
geringqualifizierten Bürgern eine<br />
Zukunft im Arbeitsmarkt zu bieten.<br />
„Wir können nicht beurteilen, ob<br />
Amazon ein guter oder schlechter<br />
Arbeitgeber ist“, sagte Bürgermeister<br />
Stefan Rother, „aber er ist ein<br />
Arbeitgeber“.<br />
M.H.<br />
Zwei neue Fahnenmasten am Parkplatz Potthof<br />
Werbung für das<br />
Burgmuseum Horn<br />
Der Heimatverein Horn e.V. hat<br />
am Parkplatz zwei neue Fahnenmasten<br />
errichten lassen, um dort<br />
auf das Burgmuseum aufmerksam<br />
zu machen. Gerade an dieser viel<br />
befahrenen Straße fallen die Fahnen<br />
ins Auge, da insbesondere Gäste<br />
der <strong>Stadt</strong> und Durchreisende zu<br />
den meisten Museumsbesuchern<br />
gehören.<br />
Obwohl das Burgmuseum nur von<br />
Freitag bis Sonntag von 14 bis 17<br />
Uhr geöffnet ist, konnten man 2019<br />
mehr als 3000 Gäste begrüßen. Nur<br />
mit Hilfe einer großzügigen Spende<br />
von der Westfalen Weser Energie<br />
GmbH & Co KG in Höhe von 1700<br />
Euro konnte dieses Projekt realisiert<br />
werden. Auch von Seiten der <strong>Stadt</strong><br />
(Bauhof) wurde der Verein unterstützt,<br />
der für die Fahnenmasten die<br />
Fundamente hergestellt hat.<br />
Die zwei Fahnen wurden von<br />
Christina Hagenhoff gestaltet, die<br />
auch den Entwurf zum Umbau des<br />
Burgmuseums 2018 im Rahmen ihrer<br />
damaligen Bachelorarbeit erstellt<br />
hat. Durch diese Unterstützungen<br />
brauchte der Heimatverein Horn e.V.<br />
selber nur 200 Euro hinzugeben. Der<br />
Heimatverein bedankt sich bei allen<br />
und hofft, dass durch diese Werbung<br />
noch weitere Besucher den Weg ins<br />
Museum finden.<br />
„Unsere Pflegedienstleitung<br />
Yeliz Leisemann steht gerne<br />
für Ihre Fragen bereit!“<br />
Zwei neue Fahnenmasten am Parkplatz Potthof weisen auf das Burgmuseum<br />
hin.<br />
Palaisstraße 27 • 32756 Detmold • Tel: 05231 / 565290 •<br />
Mobil: 0176 / 82213257 • Web: www.caritassozialstation-lippe.de
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 22<br />
Ev.-ref. Kirchengemeinde Horn<br />
Vom 28. Juni bis zum 9. August laden wir herzlich zu den gemeinsamen<br />
Nachbarschaftsgottesdiensten der ev.-ref. Kirchengemeinden<br />
Bad Meinberg, Horn und Leopoldstal ein, die unter dem Themenbogen<br />
„Beziehungsweise(n)” stehen. Folgende Gottesdienste finden in der<br />
Kirchengemeinde Horn statt: Holzhausen - Sonntag, 5. Juli um 9.30 Uhr -<br />
Nachbarschaftsgottesdienst zum Thema „Freundschaft” mit Pfarrerin Petra<br />
Stork. Horn - Sonntag, 19. Juli um 11 Uhr - Nachbarschaftsgottesdienst zum<br />
Thema „Verwandtschaft” mit Pfarrerin Petra Stork. Bellenberg - Sonntag,<br />
9. August um 10.30 Uhr - Nachbarschaftsgottesdienst mit Taufe zum Thema<br />
„Gemeinschaft” mit Pfarrer Matthias Zizelmann. Horn - Sonntag, 16.<br />
August um 11 Uhr - Konfirmation mit Pfarrerin Stork. Marktandachten:<br />
Mittwoch, 5. August - 10 Uhr in der <strong>Stadt</strong>kirche Horn, anschließend Gespräche<br />
beim Kaffeetrinken. Öff. Kirchenvorstandssitzung: Fr. 17. Juli - 19.30<br />
Uhr. Über unsere Schaukästen und unsere Homepage (www.meinekirche.<br />
info) werden wir Sie über Änderungen, die unsere Veranstaltungen und<br />
Gruppen betreffen, auf dem Laufenden halten. Sollten keine gemeinsamen<br />
Gottesdienste möglich sein, werden wir weiterhin einen „Gottesdienst to<br />
go“ anbieten. Diesen finden Sie dann vor oder in den Kirchen in Horn<br />
und Holzhausen in kleine Tütchen verpackt zum Mitnehmen. Außerdem<br />
bieten wir in unregelmäßigen Abständen Videoandachten auf der Homepage<br />
der Kirchengemeinde an. Gerne weisen wir aber auch darauf hin,<br />
dass unsere Kirche zur Einkehr oder zum stillen Gebet tagsüber geöffnet<br />
bleibt. Unser Gemeindebüro (Telefon 05234 3636, horn@meinekirche.<br />
info) ist in dringenden Fällen eingeschränkt unter Beachtung der bekannten<br />
Hygieneauflagen nach vorheriger telefonischer Terminabsprache wieder<br />
geöffnet. Wir verweisen hierzu auf die telefonische Erreichbarkeit während<br />
der Öffnungszeiten (Mi + Do 10 bis 12 Uhr, Fr 15 bis 17 Uhr) sowie auf<br />
die Möglichkeit, per E-Mail in Kontakt zu treten.<br />
Ev.-ref. Kirchengemeinde<br />
Bad Meinberg<br />
Gottesdienste: 5. Juli (4. Sonntag nach Trinitatis) 9:30 Uhr:<br />
Nachbarschaftsgottesdienst, ev-ref. Kirche Holzhausen. 12. Juli (5.<br />
Sonntag nach Trinitatis) 9:30 Uhr: Nachbarschaftsgottesdienst, evref.<br />
Kirche Veldrom. 19. Juli (6. Sonntag nach Trinitatis) 11 Uhr:<br />
Nachbarschaftsgottesdienst, ev-ref. Kirche Horn. 26. Juli (7. Sonntag nach<br />
Trinitatis) 17 Uhr: Nachbarschaftsgottesdienst zum Thema Partnerschaft,<br />
ev-ref. Kirche Leopoldstal. 2. August (8. Sonntag nach Trinitatis) 9:30<br />
Uhr: Nachbarschaftsgottesdienst, Pastorin Lutterjohann-Zizelmann. 9.<br />
August (9. Sonntag nach Trinitatis) 10:30 Uhr: Nachbarschaftsgottesdienst<br />
mit Taufe, ev-ref. Kirche Freilichtbühne Bellenberg. 16. August (10.<br />
Sonntag nach Trinitatis) 9:30 Uhr: Gottesdienst, Pastor Zizelmann.<br />
Gemeindebücherei, Am Müllerberg 2: Einlass unter Wahrung der<br />
erforderlichen Hygieneregeln. Öffnungszeiten: Montag: 16 - 18 Uhr,<br />
Mittwoch: 16 - 18 Uhr. Veranstaltungen im Gemeindehaus, Am<br />
Müllerberg 4: Bis zur Drucklegung gilt die allgemeine Kontaktsperre<br />
aufgrund der Coronapandemie. Bitte achten Sie auf Aushänge in den<br />
Schaukästen der Kirchengemeinde Bad Meinberg oder auf die Homepage<br />
www.meinekirche.info/badmeinberg wann welche Veranstaltungen wieder<br />
stattfinden. Musikgruppe: Posaunenchor mittwochs 20 Uhr. Soziales:<br />
Ausgabe der TAFEL Freitag, 3. Juli, 17. Juli, 31. Juli und 14. August, ab 14<br />
Uhr. Gemeindebüro, Brunnenstraße 43: Das Gemeindebüro ist telefonisch<br />
und per E-Mail erreichbar. Eingeschränkt und unter besonderen Auflagen<br />
sind Besuche nach vorheriger Terminabsprache möglich. Öffnungszeiten:<br />
Mo - Fr 10 - 12 Uhr, Do 15 - 17 Uhr Tel. 05234 99154 zu erreichen oder<br />
per E-Mail unter pia.hoeltzenbein@meinekirche.info.<br />
Neuer Waldkindergarten<br />
in Bad Meinberg<br />
Am 1. August 2020 öffnet die Elterninitiative „Waldkindergarten<br />
Waldfrüchtchen e.V.“ in Horn-Bad Meinberg. Entstanden aus der<br />
Naturspielgruppe Waldfrüchtchen, betreut der Kindergarten jetzt<br />
17 Kinder zwischen 2 bis 6 Jahren von 8 bis 15 Uhr. Zudem wird ein<br />
biologisches und veganes Catering angeboten. Noch sind ein paar<br />
Kitaplätze zu vergeben. Bei Interesse finden sie alle Infos unter www.<br />
waldfrüchtchen.de.<br />
Der nächste <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />
erscheint am Freitag,<br />
21. August 2020!<br />
Andacht im Bibelgarten<br />
Ein Impuls zum Nachdenken<br />
Da kann man nur staunen über Gott und über die Wunder, die er<br />
tut. Wir wollen sehen und hören und entdecken, worüber wir staunen<br />
können. Möglich ist es hoffentlich, dass man sich in den Sommerferien<br />
an zwei Abenden zur Andacht im Bibelgarten trifft. Ein lauschiger<br />
Ort am Abend, ein Impuls zum Nachdenken, Wort und Musik - und<br />
anschließend die Möglichkeit zum Plaudern. Geplante Termine sind<br />
Dienstag, 7. Juli und der 28. Juli - jeweils um 19 Uhr. Der Bibelgarten<br />
findet sich zwei Minuten vom Gemeindehaus entfernt an der <strong>Stadt</strong>mauer.<br />
„Wenn Sie den Weg nicht kennen, warten Sie einfach 10 Minuten vor<br />
dem Termin am Gemeindehaus und wir holen Sie ab!“ Bitte beachten<br />
Sie zur Durchführbarkeit dieser Veranstaltungen aktuelle Hinweise.<br />
Heike Elsner und Petra Stork<br />
Kath. Pfarramt Heilig Kreuz<br />
Gottesdienst-Ordnung: Bitte melden Sie sich für Sonn- und<br />
Feiertagsmessen bis zum Freitag 11 Uhr vor dem entsprechenden Sonntag<br />
telefonisch bzw. per Mail in den Pfarrbüros zum Gottesdienst an oder lassen<br />
Sie sich am Ende der Messen für den kommenden Sonntag eintragen! Die<br />
Werktagsmessen können ohne Voranmeldung besucht werden. Danke!<br />
Sonntags: Vorabend: 15.30 Uhr, St. Georg Bad Pyrmont. 17 Uhr, St.<br />
Michael Falkenhagen. Sonntag: 9.30 Uhr, Christkönig Bad Meinberg. 10<br />
Uhr, St. Marien Lügde (Livestream). 18 Uhr, St. Martin Blomberg. Werktags:<br />
Mittwochs, 9 Uhr, Christkönig Bad Meinberg. Freitags, 9 Uhr, Heilig Kreuz<br />
Horn. Über unsere Homepage www.katholisch-in-suedlippe-pyrmont.de<br />
finden Sie aktuelle Informationen und unter „Aktuelles“ den Youtube Link<br />
für den Livestream der Gottesdienste. Tauffeiern sind grundsätzlich unter<br />
Einhaltung bestimmter Bedingungen auch in gemeinschaftlicher Form<br />
wieder möglich, wenden Sie sich gerne an unsere Pfarrbüros. Dasselbe<br />
gilt für die Feier von Trauungen. Stille Anbetung mit Möglichkeit zum<br />
Gespräch ab August. Dienstags, 16.30 bis 17.30 Uhr Christkönig Kirche Bad<br />
Meinberg. Einschulgottesdienste der Grundschule: Aus gegebenem Anlass<br />
finden die Einschulungsgottesdienste nur auf persönlicher Einladung statt.<br />
Pfarrbüros: Die Pfarrbüros sind zu den gewohnten Zeiten wieder für den<br />
Publikumsverkehr geöffnet. Bitte beachten Sie dabei, einen Mundschutz<br />
tragen, um sich und unsere Mitarbeiterinnen zu schützen.<br />
Ev.-ref. Kirchengemeinde<br />
Leopoldstal<br />
Vom 28. Juni bis zum 9. August laden wir herzlich zu den gemeinsamen<br />
Nachbarschaftsgottesdiensten der ev.-ref. Kirchengemeinden Bad<br />
Meinberg, Horn und Leopoldstal ein. Folgende Gottesdienste finden in<br />
Leopoldstal und Veldrom statt: Veldrom - Sonntag 12. Juli um 9.30 Uhr<br />
Nachbarschaftsgottesdienst zum Thema „Nachbarn“, Pfarrerin Annette<br />
Schulz. Im Anschluss an den Gottesdienst laden wir ein, den ökumenischen<br />
Besinnungsweg zu erwandern. Dauer ca. 1,5 Stunden. Leopoldstal - Sonntag<br />
26. Juli um 17 Uhr Nachbarschaftsgottesdient zum Thema „Geschwister“,<br />
Pfarrerin Annette Schulz. Leopoldstal - Sonntag, 16. August um 11 Uhr<br />
Gottesdienst, Pfarrerin Iris Beverung. Alle Veranstaltungen und Treffen<br />
der Gruppen und Kreise finden momentan aufgrund der Corona-Situation<br />
nicht statt. Über unsere Schaukästen und unsere Homepage (www.<br />
meinekirche.info) werden wir Sie über Änderungen auf dem Laufenden<br />
halten. Gerne weisen wir aber auch darauf hin, dass unsere Kirche in<br />
Leopoldstal zur Einkehr oder zum stillen Gebet tagsüber geöffnet bleibt.<br />
Unser Gemeindebüro (Telefon 05234 820992, Leopoldstal@meinekirche.<br />
info) ist für den Publikumsverkehr geschlossen. Wir verweisen hierzu auf<br />
die telefonische Erreichbarkeit während der Öffnungszeiten (Mo + Fr 10<br />
bis 12 Uhr und Do 15 bis 17 Uhr) sowie auf die Möglichkeit, per E-Mail<br />
in Kontakt zu treten.<br />
Neuapostolische Kirche<br />
Ab Juni finden am Sonntag um 10 Uhr wieder Präsenz-Gottesdienste in der<br />
Kampstraße 26 statt. Die Anzahl der Sitzplätze ist durch die Abstandsregeln<br />
auf 40 begrenzt und daher derzeit nur für Gemeindemitgleider reserviert. Bei<br />
Fragen wenden Sie sich gerne an Andreas Bieseke, 05234/880927, meinberg@<br />
nak-detmold.de..<br />
Nachbarschafts<br />
gottesdienste<br />
Nachbarschaftsgottesdienste<br />
der ev.-ref. Kirchengemeinden<br />
Bad Meinberg, Horn und Leopoldstal<br />
unter dem Themenbogen<br />
„Beziehungsweise(n)“<br />
Sonntag, 28. Juni:<br />
11.00 Uhr in der <strong>Stadt</strong>kirche<br />
Horn, Kirchstraße, musikalischer<br />
Gottesdienst<br />
„Beziehungsweise(n)“ mit<br />
Pfarrerin Petra Stork und Pfarrer<br />
Matthias Zizelmann<br />
Sonntag, 5. Juli:<br />
9.30 Uhr in der Kirche Holzhausen,<br />
Golfweg. Gottesdienst<br />
zum Thema „Freundschaft“ mit<br />
Pfarrerin Petra Stork<br />
Sonntag, 12. Juli:<br />
9.30 Uhr in der Kirche Veldrom,<br />
Heinrich-Schacht-Weg. Gottesdienst<br />
zum Thema „Nachbarn“<br />
mit Pfarrerin Annette<br />
Schulz, anschließend herzliche<br />
Einladung zum Erwandern des<br />
ökumenischen Besinnungsweges<br />
(ca. 1,5 Stunden)<br />
Sonntag, 19. Juli:<br />
11.00 Uhr in der <strong>Stadt</strong>kirche<br />
Horn, Kirchstraße. Gottesdienst<br />
zum Thema „Verwandtschaft“<br />
mit Pfarrerin Petra<br />
Stork<br />
Sonntag, 26. Juli:<br />
17.00 Uhr in der Kirche Leopoldstal,<br />
Eichenweg. Gottesdienst<br />
zum Thema „Geschwister“<br />
mit Pfarrerin Annette<br />
Schulz<br />
Sonntag, 2. August:<br />
9.30 Uhr in der Kirche Bad<br />
Meinberg, Brunnenstraße 44a.<br />
Gottesdienst zum Thema „Partnerschaft“<br />
mit Pfarrerin Irmela<br />
Lutterjohann-Zizelmann<br />
Sonntag, 9. August:<br />
10.30 Uhr auf der Freilichtbühne<br />
Bellenberg. Gottesdienst mit<br />
Taufe zum Thema „Gemeinschaft“<br />
mit Pfarrer Matthias<br />
Zizelmann<br />
Familienanzeigen<br />
Nachruf<br />
Der DEHOGA-Ortsverband Horn-Bad Meinberg u. Schlangen e.V.<br />
trauert um seinen 1. Vorsitzenden<br />
Bernd Schönlau<br />
der am 22. Juni 2020 im Alter von 56 Jahren verstorben ist.<br />
Herr Schönlau hat zusammen mit seiner Frau den Hotel- und Gaststättenbetrieb<br />
seiner Schwiegereltern im Jahre 2002 übernommen und weitergeführt,<br />
einen Hotelbetrieb, der bereits seit 1972 Mitglied im DEHOGA-Verband ist.<br />
Im April 2009 übernahm Bernd Schönlau als 1. Vorsitzender den DEHOGA-<br />
Ortsverband, deren Aufgaben er mit sehr viel Engagement und<br />
Verantwortungsbewusstsein wahrgenommen hat. Sein stets freundliches,<br />
kollegiales und hilfsbereites Handeln wird uns in Erinnerung bleiben.<br />
Seinen Hinterbliebenen gilt unsere aufrichtige Anteilnahme.<br />
Für den Vorstand<br />
Holger Lemke<br />
2. Vorsitzender u. Präsident DEHOGA-Lippe e.V.<br />
Nachruf<br />
Wir trauern um unseren Kameraden<br />
Unterbrandmeister<br />
Bernd Schönlau<br />
der im Alter von 56 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben ist.<br />
Bernd Schönlau war seit 1981 aktives Mitglied der<br />
Freiwilligen Feuerwehr Horn-Bad Meinberg.<br />
Wir verlieren mit ihm einen vorbildlichen Kameraden, der sich in seiner<br />
Dienstzeit stets für das Wohl der Bürger und die Aufgaben<br />
in der Feuerwehr eingesetzt hat.<br />
Wir werden Bernd als guten Kameraden und Freund in Erinnerung behalten.<br />
Unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie.<br />
Stefan Rother<br />
Bürgermeister<br />
Evangelische Freikirche Horn<br />
Tipps für den Urlaub<br />
Urlaub – kein Alltagsstress, keine Hektik, kein Termindruck endlich<br />
freie Zeit. Urlaub ist schön.<br />
Urlaub muss sein. Die Erwartungen an die<br />
Urlaubszeit sind unterschiedlich. Der eine<br />
freut sich über eine erholsame Ruhezeit zu<br />
Hause. Der andere träumt schon seit Monaten<br />
von einem Ferienziel irgendwo in der weiten<br />
Welt. Manche Erwartungen bleiben leider<br />
unerfüllt. Es ist gar nicht so selbstverständlich,<br />
dass die Urlaubs- beziehungsweise Ferientage<br />
zur schönsten Zeit des Jahres werden.<br />
Unvorhergesehenes kann die beste Planung<br />
kaputtmachen. Bitte denken Sie daran, dass<br />
Ihre Seele auch Erholung nötig hat. Im Alltagsstress kommt die Seele des<br />
Menschen oft zu kurz. Im Urlaub haben Sie endlich Zeit zur Besinnung.<br />
Wenn Sie schon lange keinen Gottesdienst besucht haben, könnten Sie<br />
im Urlaub einen neuen Anfang machen. Und wenn Sie zu Hause bleiben<br />
(müssen), dann besuchen Sie doch einmal einen örtlichen Gottesdienst.<br />
Auch in der Horner Burgscheune feiern wir jeden Sonntag ab 10 Uhr<br />
einen engagierten Gottesdienst. Teilnehmer berichten, was sie mit Gott<br />
im Alltag erlebt haben. Musik und Gesang erfreuen Jung und Alt. – Auch<br />
Sie sind ganz herzlich dazu eingeladen.<br />
Weegen der Corona-Pandemie finden unsere Gottesdienste unter Einhaltung<br />
der Abstands- und Hygieneregeln bis auf Weiteres im großen<br />
Saal der Burgscheune statt. Weitere Infos unter www.freikirchehorn.de.<br />
Stephan Beinker<br />
Leiter der Feuerwehr
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 23<br />
Apothekenbereitschaft<br />
für Horn-Bad Meinberg bis zum 21. August<br />
Unter www.akwl.de werden Ihnen die diensthabenden Apotheken angezeigt.<br />
Der Apothekennotdienst gewährleistet die Arzneiversorgung in<br />
dringenden Fällen außerhalb der üblichen Öffnungszeiten. Der Notdienst<br />
beginnt um 9.00 Uhr und endet am folgenden Tag um 9.00 Uhr. Außerhalb<br />
der gesetzlichen Öffnungszeiten ist eine Notdienstgebühr von 2,50 Euro zu<br />
zahlen. Die hier angegebenen Apotheken werden für den Suchbegriff „Horn-<br />
Bad Meinberg“ unter www.akwl.de angezeigt. Der <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> druckt<br />
hier die erste der angegebenen Apotheken ab. Alle Angaben ohne Gewähr.<br />
Notdienste Horn-Bad Meinberg und Umgebung<br />
3. 7. Nelken-Apo., Bahnhofstr. 1, Blomberg, 05235/99000<br />
4. 7. Rats-Apo., FWW-Platz 35, Bad Lippspringe, 05252/99988<br />
5. 7. Bahnhof-Apo., Bahnhofstr. 1, Detmold, 05231/22556<br />
6. 7. Apo. Hiddesen, Theodor-Heuss-Str. 1, Hiddesen, 05231/8444<br />
7. 7. Eichen-Apo., Ortsmitte 11, 33189 Schlangen, 05252/7187<br />
8. 7. Eichholz-Apo., Hornsche Str. 138, Spork-Eichholz, 05231/59319<br />
9. 7. Bach-Apo., Bachstr. 28, Detmold, 05231/390606<br />
10. 7. Falken-Apo., Paderborner Str. 36, Heiligenkirchen, 05231/47625<br />
11. 7. Eichholz-Apo., Hornsche Str. 138, Spork-Eichholz, 05231/59319<br />
12. 7. Apo. an der Post, Bismarckstr. 17, Detmold, 05231/92300<br />
13. 7. Wall-Apo., Mittelstr. 101, Horn, 05234/820100<br />
14. 7. Hof-Apo., Lange Str. 55, Detmold, 05231/23255<br />
15. 7. LaVie-Apo., Ernst-Hilker-Str. 15, Detmold, 05231/3031615<br />
16. 7. Apo. zur Rose, Benekestr. 9, Detmold, 05231/974900<br />
17. 7. Kronen-Apo., Mittelstr. 33, Horn, 05234/2538<br />
18. 7. Elisabeth-Apo., Elisabethstr. 4, Detmold, 05231/28282<br />
19. 7. Medicum Apo., Röntgenstraße 16, Detmold, 05231/9102000<br />
20. 7. Bad-Apo., Parkstr. 55, Bad Meinberg, 05234/9762<br />
21. 7. St. Rochus-Apo., Bahnhofsallee 8, Steinheim, 05233/8609<br />
22. 7. Südholz-Apo., Lagesche Str. 31, Detmold, 05231/22882<br />
23. 7. Lortzing-Apo., Lange Str. 79, Detmold, 05231/22200<br />
24. 7. Sonnen-Apo., Bielefelder Str. 264, Heidenoldendorf, 05231/66355<br />
25. 7. MELVIGO Apo., Klingenbergstraße 31, Detmold, 05231/27444<br />
26. 7. Eichholz-Apo., Hornsche Str. 138, Spork-Eichholz, 05231/59319<br />
27. 7. Gesundheitszentrum, Bahnhofsallee 12, Steinheim, 05233/702050<br />
28. 7. Apo. im Heitheckerhaus, Mittelstraße 69, Horn, 05234-9197216<br />
29. 7. Eichholz-Apo., Hornsche Str. 138, Spork-Eichholz, 05231/59319<br />
30. 7. Bach-Apo., Bachstr. 28, Detmold, 05231/390606<br />
31. 7. Apo. zur Rose, Benekestr. 9, Detmold, 05231/974900<br />
1. 8. St. Nikolaus-Apo., Marktstr. 6, Nieheim, 05274/1212<br />
2. 8. Falken-Apo., Paderborner Str. 36, Heiligenkirchen, 05231/47625<br />
3. 8. Wall-Apo., Mittelstr. 101, Horn, 05234/820100<br />
4. 8. Bad-Apo., Parkstr. 55, Bad Meinberg, 05234/9762<br />
5. 8. Kronen-Apo., Mittelstr. 33, Horn, 05234/2538<br />
6. 8. Paulinen Apo., Bruchstraße 42, Detmold, 05231-9816625<br />
7. 8. Südholz-Apo., Lagesche Str. 31, Detmold, 05231/22882<br />
8. 8. St. Rochus-Apo., Bahnhofsallee 8, Steinheim, 05233/8609<br />
9. 8. Sonnen-Apo., Bielefelder Str. 264, Heidenold., 05231/66355<br />
10. 8. Heutor-Apo., Heutorstr. 4, Blomberg, 05235/95310<br />
11. 8. Center Apo., Anton-Spilker-Str. 33, Steinheim, 05233/952535<br />
12. 8. Elisabeth-Apo., Elisabethstr. 4, Detmold, 05231/28282<br />
13. 8. LaVie-Apo., Ernst-Hilker-Str. 15, Detmold, 05231/3031615<br />
14. 8. Paulinen Apo., Bruchstraße 42, Detmold, 05231-9816625<br />
15. 8. Bad-Apo., Parkstr. 55, Bad Meinberg, 05234/9762<br />
16. 8. MELVIGO Apo., Klingenbergstraße 31, Detmold, 05231/27444<br />
17. 8. Lortzing-Apo., Lange Str. 79, Detmold, 05231/22200<br />
18. 8. Hasselbach-Apo., In den Benten 10 F, Pivitsheide, 05232/87836<br />
19. 8. Bahnhof-Apo., Bahnhofstr. 1, Detmold, 05231/22556<br />
20. 8. Apo. an der Post, Bismarckstr. 17, Detmold, 05231/92300<br />
Lenkungsgruppe beschließt Projekte für die<br />
Erneuerung des Historischen <strong>Stadt</strong>kerns<br />
Drei Maßnahmen<br />
werden umgesetzt<br />
Für die erfolgreiche Erneuerung des<br />
historischen <strong>Stadt</strong>kerns Horns ist die<br />
Mitwirkung aller Akteure wichtig.<br />
Dazu beriet jetzt die Lenkungsgruppe<br />
Historischer <strong>Stadt</strong>kern über sechs<br />
Projekte aus dem Verfügungsfonds.<br />
In einer zweistündigen Sitzung wurden<br />
die Projekte in der Burgscheune<br />
vorgestellt und beraten. <strong>Stadt</strong>teilmoderator<br />
Thorsten Försterling moderierte<br />
die Fragen zu den Projekten<br />
„Calisthenics-Park“, „Beleuchtung<br />
der Burg“, „Facelift Schaufenster“<br />
und „XXL-Pflanztöpfe“, „Obst für<br />
Bürger und Gäste“ und „Hausmann-<br />
Denkmal“.<br />
Stark befürwortet wurden die<br />
Maßnahmen des Heimatvereins<br />
„Hausmann-Denkmal“ und „Beleuchtung<br />
der Burg“. Bei ersterem<br />
soll das identitätsstiftende Denkmal<br />
auf dem Marktplatz gereinigt und<br />
ergänzt werden. Das in die Jahre<br />
gekommene Denkmal stelle den<br />
Umgang mit der Demokratie aktuell<br />
besonders heraus. Durch das Projekt<br />
„Beleuchtung der Burg“ soll die<br />
Rückseite der Burg neue Strahler<br />
erhalten. Diese geben den Passanten<br />
Sicherheit und setzen das mittelalterliche<br />
Gebäude in Szene. Auch die<br />
Calisthenics-Anlage ist beschlossene<br />
Sache. Auf dem Grundstück am<br />
Wall möchte der TSV Horn eine<br />
Sportanlage umsetzen, die öffentlich<br />
zugänglich ist. Calisthenics-Anlagen<br />
ermöglichen das Repertoire des klassischen<br />
Geräteturnens und erlauben<br />
diverse akrobatische Übungen, bei<br />
denen mit dem eigenen Gewicht<br />
unter freiem Himmel trainiert wird.<br />
Weitere Projekte<br />
Beim Projekt „XXL-Pflanztöpfe“<br />
der SPD sollen 20 große Pflanztöpfe<br />
die Mittelstraße verschönern.<br />
Das sieht hübsch aus, müsse aber<br />
gepflegt werden, so die einhellige<br />
Meinung des Plenums. Die Lenkungsgruppe<br />
einigte sich darauf,<br />
bis zur kommenden Sitzung offene<br />
Fragen zu klären und dann erneut zu<br />
entscheiden. Beim Grünen-Projekt<br />
„Obst für Bürger und Gäste“ sollen<br />
Obstbäume mit alten Sorten auf dem<br />
Wall gepflanzt werden und diese<br />
nicht nur optisch aufwerten, sondern<br />
einen Nutzen für die Bürger bringen.<br />
„Zusätzlich wollen wir Workshops<br />
organisieren, die sich rund um das<br />
Thema drehen, vielleicht gibt es auch<br />
noch Bienenkörbe“, ergänzte Stella<br />
Junger. Bis die genauen Stückzahlen<br />
und Standorte festgelegt sind und die<br />
Einordnung des Vorhabens in die<br />
generelle Aufwertung des Walls in<br />
Horn geschehen kann, möchte die<br />
Lenkungsgruppe eine Entscheidung<br />
vertagen. Vorbildlich sein soll das<br />
Projekt „Facelift für Schaufenster“<br />
von der SPD.<br />
Nach dem Vorschlag von Simone<br />
Spranke sollen leere Schaufenster<br />
mit landschaftlichen und regionalen<br />
Motiven beklebt werden.<br />
„Wir fangen mit einem an und zeigen,<br />
wie es gehen kann“, so Stefan<br />
Rother, der eine alternative Finanzierung<br />
für ein Muster-Schaufenster<br />
vorschlug. Auch die IHG und die<br />
Geschäftsleute sollen mit einbezogen<br />
werden.<br />
Angeregte Diskussion<br />
„Über die angeregte und sachbezogene<br />
Diskussion habe ich mich<br />
besonders gefreut“, so Co-<strong>Stadt</strong>teilmoderator<br />
Marc Wübbenhorst.<br />
Drei konkrete Anträge und drei<br />
weitere Vorhaben, die sichtbar den<br />
historischen <strong>Stadt</strong>kern aufwerten<br />
und den Rückhalt in der Bürgerschaft<br />
haben, seien mehr als erwartet. „In<br />
der nächsten Sitzung erwarten wir<br />
die Vertiefung von Projekten und<br />
einen Input der Sekundarschule“, so<br />
Wübbenhorst.<br />
Auch eine lose Ideensammlung<br />
und Projekte, wie eine Murmelbahn<br />
sind zumindest als Vorschläge auf<br />
dem Tisch, „dafür müssen sich noch<br />
Mitstreiter im Ort finden“, ergänzt<br />
er. Auch über die anstehende Beteiligung<br />
der Sekundarschule freute sich<br />
die Gruppe. Eine weitere Sitzung ist<br />
für Mitte Oktober geplant.<br />
Die Richtlinien und das Antragsformular<br />
findet sich unter https://www.<br />
horn-badmeinberg.de, Stichwort<br />
„Verfügungsfonds-<strong>Stadt</strong>kern-Horn“.<br />
Notdienste<br />
Tierärztlicher Notdienst: kann<br />
unter der Nummer des Tierarztes<br />
erfragt werden. Zahnärztlicher<br />
Notdienst: Die bundeseinheitliche<br />
Nummer ist unter 01805/986700<br />
zu erreichen. Behandlung von 10<br />
bis12 Uhr und von 17 bis 18 Uhr.<br />
Krisentelefon Lippe: 05231/3 33<br />
77 sonntags bis donnerstags von 18<br />
bis 22 Uhr, freitags und samstags<br />
von 18 bis 6 Uhr des Folgetages,<br />
montags und donnerstags von 10 bis<br />
12 Uhr. Kinder- und Jugendtelefon:<br />
Montag, Mittwoch und Freitag<br />
von 15 bis 18 Uhr. Giftnotruf: Tel.<br />
0228/1924-0, Krankentransport:<br />
Tel. 0 52 31 / 1 92 22, Feuerwache-<br />
Rettungsdienst: 112, Polizei: 110.<br />
„Die Partei“ tritt nicht an<br />
Keine<br />
Kandidaten für<br />
<strong>Stadt</strong>rat<br />
Im vergangenen Jahr kündigte „Die<br />
Partei“ an, einen Bürgermeisterkandidaten<br />
2020 stellen zu wollen. Jetzt<br />
erreichte den <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> der<br />
Rückzieher: „Durch die Coronakrise<br />
waren wir nicht in der Lage den<br />
geplanten „Werbeblock“ zeitnah zu<br />
initiieren. Dadurch haben wir keine<br />
neuen Mitglieder, dadurch keine<br />
Möglichkeit genug Bezirke zu besetzen,<br />
um eine realistische Chance<br />
zu haben“, schreibt Sascha Zeigner,<br />
Vorsitzender des Ortsvereins.<br />
Und weiter: „Einen Bürgermeisterkandidaten<br />
hätten wir, angesichts<br />
der Situation in Horn-Bad Meinberg,<br />
nicht gestellt. In unseren Augen<br />
ist es aktuell sinnvoller jemanden<br />
mit der richtigen Einstellung zu<br />
unterstützen, als jemanden ins<br />
Rennen zu schicken, der wertvolle<br />
Stimmen bindet. Deshalb haben<br />
wir uns entschlossen, bei dieser<br />
Wahl nicht weiter aktiv zu werden.“<br />
Absage<br />
„Sommerfest<br />
der Vereine“<br />
Nach einigen Gesprächen mit verantwortlichen<br />
Personen kann sich<br />
der Heimatverein Leopoldstal ein<br />
Sommerfest mit Hygienekonzept,<br />
Mindestabstand, Maskenpflicht, zusätzlichen<br />
Toilettenwagen etc. nicht<br />
vorstellen. gestartet hat der Verein<br />
eine Werbe-Aktion: „Wir suchen<br />
Helfer, die gern ehrenamtlich bei<br />
Aktionen und Feiern mithelfen wollen<br />
und die nicht Vereins-Mitglieder<br />
sein möchten.“<br />
Bis zu 50.000 Euro je Gebäude: Förderung der Dorferneuerung<br />
Das Land NRW gewährt verschiedene<br />
Zuwendungen für die<br />
Finanzierung von Maßnahmen der<br />
integrierten ländlichen Entwicklung,<br />
darunter auch Zuschüsse an<br />
Privatpersonen zur Sanierung ländlicher<br />
Bausubstanz mit Ortsbild prägendem<br />
Charakter, wie historische<br />
Fachwerk- oder Bruchsteinhäuser<br />
in Dörfern. Je Gebäude können bis<br />
zu 50.000 Euro gewährt werden.<br />
2019 haben drei Bürgerinnen und<br />
Bürger aus Horn-Bad Meinberg<br />
Förderanträge gestellt.<br />
Aus dem vom NRW-Ministerium<br />
veröffentlichten Dorferneuerungsprogramm<br />
für das Jahr 2020 geht<br />
hervor, dass alle drei Projekte in<br />
der vollen beantragten Höhe mit<br />
insgesamt 116.000 Euro gefördert<br />
werden. Die Zuwendungsbescheide<br />
wurden bereits erteilt.<br />
Auch 2021 soll es wieder ein<br />
Dorferneuerungsprogramm geben.<br />
Ministerin Scharrenbach weist<br />
darauf hin, dass die Antragsfrist<br />
am 30. September 2020 endet.<br />
Das „Dorferneuerungsprogramm<br />
2021“ wird im Frühjahr 2021 veröffentlicht.<br />
Weitere Informationen<br />
und Ansprechpartner zum Thema<br />
„Förderung der Dorfentwicklung“<br />
gibt es auf der Homepage der Bezirksregierung<br />
Detmold beim Dezernat<br />
33 Ländliche Entwicklung,<br />
Bodenordnung.<br />
Stellen- u. Kleinanzeigenmarkt<br />
Klein- und Stellenanzeigen: Tel. 05234-2028-21 oder per Email an info@stadt-anzeiger-hbm.de<br />
Minigolfpark Bad Meinberg<br />
Top-gepflegte Turnieranlage, tägl. geöffnet, Pyrmonter<br />
Str. (Kurpark am See).. 0178-4551228<br />
Wir kaufen Wohnmobile<br />
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0 39 44 - 36 160, www.wm-aw.de<br />
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Am Wasserturm<br />
Flechte Stühle!<br />
Annahme bis 19.00 Uhr.<br />
Tel. 0 52 35 / 89 87 (Bruch)<br />
Anträge sind bei der <strong>Stadt</strong> Horn-<br />
Bad Meinberg als Untere Denkmalbehörde<br />
einzureichen und<br />
werden von hier an die Bezirksregierung<br />
Detmold weitergeleitet.<br />
Ansprechpartner: Leonard Unger,<br />
<strong>Stadt</strong>entwicklung, Bauen und Liegenschaften,<br />
Marktplatz 2, 32805<br />
Horn-Bad-Meinberg, Telefon:<br />
05234 / 201-278, Fax: 05234 /<br />
201-1278, E-Mail: l.unger@hornbadmeinberg.de.
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong> Nr. <strong>667</strong> 3. Juli 2020 Seite 24<br />
Wie im Laufe der Einwohnerversammlung<br />
am 19.05.2020<br />
deutlich wurde, werden die<br />
Argumente gegen dieses städtisch<br />
forcierte Vorhaben immer<br />
deutlicher:<br />
Die Menschen, die in ihren<br />
Wohnungen schon teilweise seit<br />
Jahrzehnten ihren Lebensmittelpunkt<br />
gefunden haben, sollen<br />
mit einer finanziellen Wiedergutmachung<br />
zum Umziehen<br />
überzeugt werden. Hier sieht<br />
sich laut Aussage des beauftragten<br />
<strong>Stadt</strong>planers, Jens-Peter<br />
Huesmann, die <strong>Stadt</strong> nicht in der<br />
Verantwortung diese Menschen<br />
zu unterstützen. Es gibt keinen<br />
adäquaten, vergleichsweise<br />
günstigen und großen Wohnraum<br />
im <strong>Stadt</strong>gebiet Horn-Bad<br />
Leserbrief zum Fachmarktzentrum in der Kampstraße<br />
Es fehlt ein Gesamtkonzept für die <strong>Stadt</strong>entwicklung<br />
Meinberg. Die Abfindung des Investors<br />
kann hier keine moralische<br />
Entschädigung für eine derartige<br />
Entwurzelung und Vertreibung<br />
darstellen!<br />
Der erhöhte Verkehr in der<br />
Kampstraße bereitet weiterhin<br />
große Sorgen, denn einerseits<br />
können Anwohnerinnen und Anwohner<br />
nicht absehen, welchen<br />
erhöhten Risiken sie ausgesetzt<br />
werden (Unfallgefahr mit PKW,<br />
LKW, Personen, Fahrrädern und<br />
weiteren Fahrzeugen, zugeparkte<br />
Ein- und Ausfahrten, erhöhte CO 2<br />
-<br />
Ausstöße, erhöhter Lärm durch<br />
laufende Motoren, Hupen, etc.).<br />
Andererseits stellt sich auch die<br />
<strong>Stadt</strong> den steigenden finanziellen<br />
Anforderungen gegenüber blind:<br />
Eine Nachfrage unsererseits stellte<br />
klar, dass Folgeschäden des wachsenden<br />
Verkehrsvolumens von der<br />
<strong>Stadt</strong> bzw. ihren Bürgerinnen und<br />
Bürgern getragen werden müssen,<br />
denn die Straßen sind nicht nach<br />
den geplanten Nutzungsanforderungen<br />
gebaut worden.<br />
Die Anwohnerinnen und Anwohner<br />
zeigen sich auch den erhöhten<br />
Licht- und Lärmbelastungen,<br />
vor allem nachts, gegenüber<br />
besorgt. Untersuchungen in den<br />
Großstädten zeigen deutlich<br />
einen Zusammenhang zwischen<br />
physischen und psychischen<br />
Krankheitssymptomen aufgrund<br />
solcher Reize! Auch hier werden<br />
unsere Bürgerinnen und Bürger<br />
nicht ausreichend informiert<br />
und geschützt. Die Zerstörung<br />
der Grünflächen ist ein weiterer<br />
bitterer Aspekt, der während der<br />
Versammlung nur erwähnt wurde.<br />
Hieran zeigt sich erneut, dass<br />
eine langfristige übergreifende<br />
Planung für die Erhöhung der<br />
Lebensqualität durch Grün- und<br />
Erholungsflächen in unserer<br />
<strong>Stadt</strong> dringend erfolgen muss.<br />
Ein vielfach zitiertes Argument<br />
dreht sich um die Nachhaltigkeit:<br />
Was passiert mit den „sterbenden“<br />
Gewerbeflächen im Umkreis? Was<br />
passiert, wenn dieses schöne, neue<br />
Fachmarktzentrum in 10, 15 Jahren<br />
so leer steht wie die vielen anderen,<br />
die heute ungeliebt die Peripherien<br />
der <strong>Stadt</strong> markieren?<br />
Es fehlt das Gesamtkonzept für<br />
die <strong>Stadt</strong>entwicklung! Eine langfristige<br />
Planung zum Wohl und zur<br />
Verbesserung einer nachhaltigen<br />
Entwicklung der <strong>Stadt</strong>, im sozialen<br />
wie im wirtschaftlichen<br />
Sinne, muss zwingend erbracht<br />
werden.<br />
Wo sind die lokalen Geschäfte,<br />
die auch kommunal gefördert<br />
werden? Welche Strategien<br />
überlegt sich die <strong>Stadt</strong>, kreativ<br />
mit den Bürgerinnen und<br />
Bürgern unsere Wirtschaft zu<br />
fördern, ohne den Hammer des<br />
großen Investors zu schwingen<br />
und Interessen der Bürgerschaft<br />
auszuhebeln? Wir sprechen uns<br />
hiermit entschieden gegen die<br />
Errichtung des Fachmarktzentrums<br />
in der Kampstraße aus!<br />
Pierre Te Horst<br />
Bianca Kompalla<br />
Tina Rychlik<br />
Stefan Schulte<br />
Die nächste<br />
Ausgabe des<br />
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>s<br />
(gedruckt<br />
und digital<br />
unter www.<br />
kurier-verlag.<br />
de) erscheint<br />
bereits am<br />
Freitag,<br />
21. August<br />
2020<br />
Anzeigenschluss<br />
ist eine Woche<br />
vorher.<br />
„Kur“-Fürstliches Parkfest am 29. August<br />
findet nicht statt<br />
2021 gibt es wieder ein<br />
Parkfest<br />
Der Vorstand des Heimatvereins Bad Meinberg e.V. hat in einer<br />
erweiterten Vorstandssitzung beschlossen, das „Kur“-Fürstliche<br />
Parkfest im Historischen Kurpark Bad Meinberg, das am 29. August<br />
durchgeführt werden sollte, aufgrund der Corona-Krise abzusagen.<br />
Bekanntlich dürfen wegen der Covid-19-Pandemie bis mindestens<br />
Mitte Oktober keine Großveranstaltungen stattfinden. Die Absage ist<br />
dem Vorstand nicht leichtgefallen, zumal das seit 2017 wieder jährlich<br />
veranstaltete Kurparkfest immer beliebter geworden ist und von den<br />
Akteuren, Teilnehmern, Ausstellern und Besuchern stark nachgefragt<br />
wurde. Das interessante und abwechslungsreiche Programm war schon<br />
erarbeitet worden und etliche Anmeldungen für das Marktgeschehen<br />
lagen bereits vor. Außerdem stand dieses besondere Kurparkfest im<br />
Historischen Bad Meinberger Kurpark im Mittelpunkt der zahlreichen<br />
Veranstaltungen um Fürstin Pauline im Paulinejahr 2020 anlässlich<br />
des Todes der Fürstin vor 200 Jahren.<br />
Nach reiflicher Überlegung und Abwägung verschiedenster Interessen<br />
waren letztendlich die gesundheitlichen Aspekte für diese Entscheidung<br />
maßgeblich. Die an der Veranstaltung Beteiligten können einen Infektionsschutz<br />
(z.B. Hygiene- und Abstandsregeln) mit zumutbaren und<br />
wirtschaftlich vertretbaren Maßnahmen nicht zuverlässig sicherstellen.<br />
Der Heimatverein Bad Meinberg ist jedoch gewillt, die Reihe der gut<br />
besuchten Kurparkfeste auf jeden Fall im nächsten Jahr fortzusetzen.<br />
Absage „Sommerfest der<br />
Vereine“ am 15. August<br />
Nach einigen Gesprächen mit verantwortlichen Personen kann sich<br />
der Heimatverein Leopoldstal ein Sommerfest mit Hygienekonzept,<br />
Mindestabstand, Maskenpflicht, zusätzlichen Toilettenwagen etc.<br />
nicht vorstellen. Vielleicht haben wir auch eine Möglichkeit auf<br />
unsere derzeitige Aktion hinzuweisen: „Wir suchen Helfer, die gern<br />
ehrenamtlich bei Aktionen und Feiern mithelfen wollen und die nicht<br />
Vereins-Mitglieder sein möchten.“<br />
Im größten Europa-<br />
Möbelhaus der Region<br />
mit Nord-Deutschlands größter und schönster<br />
Europa-Möbel-KÜCHENWELT:<br />
Rabatt-Vorteile gelten nicht für bereits reduzierte Ware<br />
IMPRESSUM<br />
<strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong><br />
Heimatliches Informationsblatt für die Großgemeinde Horn-Bad Meinberg und Umgebung<br />
Kurier-Verlag<br />
GmbH & Co. KG<br />
www.kurier-verlag.de<br />
info@kurier-verlag.de<br />
32805 Horn-Bad Meinberg<br />
Kampstraße 10<br />
Telefon: 0 52 34 / 20 28-21<br />
Telefax: 0 52 34 / 20 28-29<br />
Redaktionsleitung:<br />
Manfred Hütte (verantwortlich)<br />
Redaktion: Holger Fretzer (hf)<br />
Anzeigen-Gestaltung:<br />
Druck.Media.Service<br />
Harald und Christiane Hütte<br />
Telefon: 0 52 34 / 20 44 99<br />
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Ständige freie Mitarbeiter:<br />
Peter Radszuweit (pr)<br />
Arnold Pöhlker (Arnold trifft...)<br />
VIELE MÖBEL SOFORT LIEFERBAR!<br />
In dieser Ausgabe finden Sie die Beilage:<br />
HBM hilft sich!<br />
-- Wir bitten um Beachtung! --<br />
Die nächste Ausgabe des <strong>Stadt</strong>-<strong>Anzeiger</strong>s<br />
(gedruckt und digital unter www.kurier-verlag.de)<br />
erscheint bereits am<br />
Freitag, 21. August 2020<br />
Anzeigenschluss ist eine Woche vorher.<br />
Alle urheberrechtlichen Verwertungsrechte, insbesondere für Texte,<br />
Bilder, Zeichnungen und Anzeigen, liegen beim Kurier-Verlag. Das<br />
Reproduzieren ist ohne Genehmigung des Verlages nicht gestattet<br />
und wird strafrechtlich verfolgt. Der Verlag behält sich das Recht vor,<br />
eingereichte Texte und Bilder auch im Internet zu veröffentlichen. Es<br />
besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung eingereichter Texte und Bilder.<br />
Bei Nichterscheinen aus von dem Kurier-Verlag nicht zu vertretenden<br />
Gründen entsteht kein Anspruch auf Haftung bzw. Schadenersatz durch<br />
den Verlag. Für unverlangt eingesandte Bilder und Manuskripte kann<br />
keine Haftung übernommen werden; diese verbleiben im Verlag.<br />
Zur Zeit gilt Anzeigenpreisliste Nr. 1/2020. Druckauflage: 15.600 Stück<br />
Groß-Auswahl in der Wohn-, Polster-, Schlafzimmerwelt & Nord-Deutschlands größter & schönster<br />
Wöbbeler Straße 64-70 • direkt am „Lipper Tor“<br />
Nähe Ostwestfalen-Straße<br />
Öffnung durchgehend: Mo.-Fr.: 9.30-19 Uhr<br />
Sa.: 9.30-18 Uhr · Tel. (05233) 20050<br />
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