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LuxuSLärM - Handfest-Online

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JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS<br />

<strong>LuxuSLärM</strong><br />

Holzhäuser - Zimmerer im Element /// Die Kottmanns - Eine Mühle<br />

und viel Wissenschaft /// Königsklasse - Wettbewerb der Gesellen ///<br />

Duales System - Betrieb und Schule, Ziele und Wünsche ///<br />

1 | 2010


Dein leben Lang<br />

CABRIOLET FÜR‘S LEBEN<br />

GEWINNT TÄGLICH ZWISCHEN 5 - 10 UHR IM RADIO<br />

www.1live.de<br />

Abbildung ähnlich, Fahrzeug enthält Sonderausstattung


INHALT<br />

Häuser<br />

aus Holz<br />

Zimmerer im Element<br />

08<br />

Die KönigsKlasse<br />

Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks<br />

16<br />

28<br />

08 Häuser aus Holz und viel zu Können | 12 Die Kottmanns | 16 Die Königsklasse | 28 Dual hält besser |<br />

34 Impressum | 36 Luxuslärm | 37 Gewinne + Rätsel | 38 Vorschau<br />

1 | 2010<br />

Die Kottmanns<br />

Eine Mühle, viele Generationen<br />

12<br />

Duale Zwischen Schule und Betrieb<br />

BerufsausBilDung<br />

03


handfest 01 2010<br />

Schüler Schätzen<br />

Strom auS der Sonne<br />

INvesTITIoN IN<br />

ZukuNfT uNd BILduNg<br />

04<br />

Schulen haben gleich zwei gewichtige<br />

Gründe, Photovoltaik-Anlagen zu installieren.<br />

Zum einen sind sie aufgrund der großen<br />

Dachflächen ideal für die Nutzung von<br />

Sonnenenergie. Zum anderen können die<br />

Anlagen den Schülerinnen und Schülern als<br />

interessantes Lehr- und Forschungsobjekt<br />

für Zukunftstechnologie dienen. Damit die<br />

elektrischen Anlagen störungsfrei laufen,<br />

müssen sie vor Blitzeinschlägen und Überspannungen<br />

geschützt werden.<br />

Die Gesamtschule Fuldatal ist eine von<br />

vier Gesamtschulen im Landkreis Kassel,<br />

die mit PV-Anlagen ausgerüstet wurden


Der Landkreis Kassel geht hier mit gutem Beispiel<br />

voran. Bei vier Gesamtschulen im Landkreis<br />

wurden moderne Solaranlagen errichtet.<br />

Beim Bau der Solaranlagen wurde ein umfassender<br />

Überspannungsschutz mit eingeplant<br />

und ausgeführt. Am Projekt sind unter anderem<br />

folgende Gesamtschulen beteiligt:<br />

- Gesamtschule Fuldatal<br />

- Gesamtschule Vellmar<br />

- Erich-Kästner Gesamtschule Baunatal<br />

- Wilhelm-Leuschner Gesamtschule Niestetal<br />

Alle vier Anlagen zusammen sind in der Lage,<br />

118,65 kWp in das öffentliche Netz einzuspeisen.<br />

Die Größere 1 kWp (Kilowatt peak - also<br />

Spitzenleistung in Kilowatt) beschreibt die<br />

optimale Leistung von Solarmodulen unter<br />

genormten Testbedingungen. Bei bewölktem<br />

Himmel oder Erwärmung des Moduls ist die<br />

Leistung des Solargenerators geringer. In unseren<br />

Breitengraden können mit einer 1 kWp-<br />

Photovoltaik-Anlage – das entspricht einer<br />

Fläche von 9-10 m 2 – etwa 700 bis 900 kWh<br />

Strom pro Jahr erzeugt werden. Zum Vergleich:<br />

Der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch<br />

eines Vier-Personen-Haushalts in Deutschland<br />

liegt bei etwa 4.000 kWh.<br />

FLAcHDäcHEr BIETEN<br />

IDEALE VorAuSSETZuNGEN<br />

Die großen Flachdächer auf Schulgebäuden<br />

bieten aufgrund ihrer Beschaffenheit ideale<br />

Voraussetzungen zur Errichtung von größeren<br />

PV-Anlagen (PV steht für Photovoltaik). Auch<br />

hinsichtlich der Wartung sind Flachdächer besser<br />

geeignet, da Kontroll- und reinigungsmaßnahmen<br />

der Anlage einfacher durchzuführen<br />

sind.<br />

Die Errichtung der PV-Anlagen bot sich zum einen<br />

an, weil die Schulen saniert werden mussten.<br />

Dem Schulträger kam es aber auch darauf<br />

an, die Schüler an die Thematik der regenerativen<br />

Energieerzeugung heranzuführen – ein<br />

Thema, das zurzeit immer wichtiger wird. So<br />

wurden die Schulen frühzeitig in das Projekt<br />

eingebunden. Die Schüler haben jederzeit Zugang<br />

zu den Anlagen, und deren Praxisbetrieb<br />

wird im unterricht behandelt.<br />

GEWITTEr KANN MAN NIcHT VErHINDErN<br />

In den vier Anlagen speisen jeweils drei Wechselrichter<br />

den erzeugten Strom in das Netz ein.<br />

Der Wechselrichter ist ein elektrisches Gerät,<br />

das die Gleichspannung der Solarzellen in die<br />

Wechselspannung des Stromnetzes umrichtet.<br />

Die erforderlichen Überspannungsschutz-<br />

Geräte kommen alle aus dem Hause Phoenix<br />

contact.<br />

Als öffentliche Gebäude sind die Schulen mit<br />

einem äußeren Blitzschutzsystem ausgestattet.<br />

unter Überspannungsschutz wird der Schutz<br />

elektrischer und elektronischer Geräte vor zu<br />

hohen elektrischen Spannungen verstanden.<br />

Die Überspannungen werden durch den Blitz<br />

als Naturereignis oder durch andere elektrische<br />

Systeme hervorgerufen. Eine der Hauptursachen<br />

für Überspannungen sind Blitzeinschläge<br />

in Energie- und Signalleitungen und in deren<br />

Nähe. Auch durch Schaltvorgänge im Gebäude<br />

Die Wechselrichter werden durch Überspannungsschutz-Geräte (Lupe) aus dem Hause Phoenix<br />

Contact sicher und wirkungsvoll geschützt<br />

handfest 01 2010<br />

Ausgedehnte Flachdächer – wie hier bei der Gesamtschule des Landkreises Kassel in Niestetal –<br />

eignen sich gut für PV-Anlagen<br />

DIE 4 ELEKtRoNIKER-AUSBILDUNGSBERUFE<br />

MIt ZUKUNFtScHANcEN<br />

Elektroniker/in<br />

Fachrichtung Automatisierungstechnik<br />

Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik<br />

Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik<br />

Elektroniker/in für Maschinen<br />

und Antriebstechnik<br />

Informationselektroniker/in<br />

für Bürosystemtechnik<br />

für Geräte- und Systemtechnik<br />

Systemelektroniker/in<br />

Zentralverband der Deutschen Elektro- und<br />

Informationstechnischen Handwerke<br />

www.e-zubis.de, www.zveh.de<br />

können Überspannungen auftreten, zum Beispiel<br />

wenn ein Motor abgeschaltet wird.<br />

DIE ScHÜLEr STEHEN AuF SoNNENLIcHT<br />

Aufgrund einer durchdachten Planung und Installation<br />

sowie einer gründlichen Koordination<br />

der Baumaßnahmen können die vier Gesamtschulen<br />

im raum Kassel jetzt zeitgemäße<br />

Photovoltaik-Anlagen nutzen, die allen gängigen<br />

Standards entsprechen. Daran hat auch<br />

der Überspannungsschutz einen erheblichen<br />

Anteil. Die Schulen nutzen nicht nur regenerative<br />

und zukunftsweisende Technologien<br />

– sie vermitteln diese Technologien auch ihren<br />

Schülern, sensibilisieren für die entsprechenden<br />

Berufe und erweitern damit ihren<br />

Bildungsauftrag um einen zukunftsweisenden<br />

Aspekt. Bei den Schülern – soviel steht heute<br />

schon fest – kommt das Konzept an.<br />

WIcHtIGE INFoRMAtIoNSqUELLEN zu den<br />

Themen Überspannungsschutztechnik und Bildung<br />

sind www.phoenixcontact.de und Bildungsverband<br />

für Überspannungsschutztechnik<br />

e.V. www.BIVt.de<br />

05


handfest 01 2010<br />

HANdwerk uNd desIgN –<br />

kreATIve köpfe gesucHT? –<br />

kreATIve HäNde gefuNdeN!<br />

Design und Handwerk – Befasst man sich näher mit dem thema, wird schnell klar – Handwerk und Design ergänzen sich in nahezu<br />

perfekter Art und Weise. Was wäre die beste Handwerkskunst ohne Design – was wäre der kreativste Designer ohne einen talentierten<br />

Handwerker?<br />

06<br />

Fotos: KoelnMesse<br />

Text: Judith Tausendfreund<br />

Gar nicht so bekannt: das Handwerk bietet nicht nur vielfältige Ausbildungsberufe,<br />

sondern auch zahlreiche Möglichkeiten, sich kreativ zu<br />

betätigen. Neben einer soliden Ausbildung gibt es auch über die Teilnahme<br />

an verschiedenen Wettbewerben gute chancen, sich einen Namen<br />

zu machen. In NrW bieten sich vier Wettbewerbe an: Designtalente<br />

Handwerk 2010, für die jungen Talente unter 30, manu factum, machbar<br />

ab 25 Jahren, q-rouge und Die Gute Form. Bei der Beurteilung der eingereichten<br />

Arbeiten finden in der regel neben Aspekten wie Kreativität,<br />

ästhetik, Design und Innovation insbesondere die Qualität, Funktionalität,<br />

die verwendeten Materialien und die Verhältnismäßigkeit der<br />

eingesetzten Mittel Berücksichtigung. Über die jeweiligen Zulassungsbedingungen<br />

sollte man sich vorher genau erkundigen. Neben ruhm<br />

und Prestige können die Teilnehmer häufig Preisgelder gewinnen und<br />

erhalten auch eine Menge kostenloser Werbung – für sich und für ihre<br />

berufliche Zukunft. Die handfest redaktion hat einmal eine erfahrene<br />

Kunsthandwerkerin nach ihrem Weg befragt:<br />

Frau Roos Arntz-van Doren, Diplom Designerin und Vorsitzende der<br />

Arbeitsgemeinschaft der Kunsthandwerker NRW e.V.<br />

Auszeichnungen der Kunsthandwerkerin und Dipl.-Designerin<br />

1972 Köln, Landeswettbewerb „Junges Handwerk“, Belobigung<br />

1976 Aachen, Landeswettbewerb „Junges Handwerk“, 3. Preis<br />

1976 Auszeichnung der Stiftung für Begabtenförderung des Handwerks<br />

1977 Tokio, International Pearl Design contest, 3.Preis<br />

1978 Tokio, International Pearl Design contest, Belobigung<br />

1979 Tokio, International Pearl Design contest, Belobigung<br />

1985 Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen<br />

Sie selber haben einige Preise erhalten, was hat Ihnen das für Ihren Weg<br />

mitgegeben?<br />

roos Arntz-van Doorn: Erst einmal die Freude, mit einer eigenen Arbeit<br />

einen Preis gewonnen zu haben, eine Bestätigung, dass meine Arbeit<br />

von einer unabhängigen Jury anerkannt und ausgezeichnet wurde. Es<br />

hat mein Selbstbewusstsein gestärkt.<br />

Wie haben Sie von den Preisen erfahren, wie sind Sie auf die Idee gekommen,<br />

sich zu bewerben?<br />

In den verschiedenen Fachzeitschriften werden regelmäßig Wettbewerbe<br />

und die Teilnahmebedingungen veröffentlicht. Ist man in einem<br />

Verband, z. B. der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks (AdK) organisiert,<br />

bekommt man hin und wieder Wettbewerbsunterlagen zugeschickt.<br />

Man kann sich aber auch im Internet erkundigen und die Teilnahmebedingungen<br />

bei den Ausrichtern eines Wettbewerbs anfordern.<br />

Hatten Sie Angst, Sie könnten nicht gewinnen? Oder haben Sie die Konkurrenz<br />

gefürchtet?<br />

Bei vielen Wettbewerben werden nicht nur allein Preise vergeben.<br />

Meistens wird eine Ausstellung organisiert, um eine Auswahl der eingereichten<br />

Exponate der Öffentlichkeit vorzustellen. Häufig wird noch<br />

ein Katalog herausgegeben. So besteht der Anreiz zur Teilnahme nicht<br />

nur darin, einen Preis, eine Auszeichnung zu gewinnen, sondern Ziel ist<br />

es auch, zu den „Auserwählten“ zu gehören, deren Arbeiten in der Ausstellung<br />

gezeigt werden, und, wenn es noch einen Katalog gibt, eine<br />

Veröffentlichung seiner Arbeiten. Natürlich nimmt man an einem Wettbewerb<br />

teil, um zu gewinnen, dass ist nicht anders wie z. B. im Sport.<br />

Eine Teilnahme an einem Wettbewerb heißt auch immer, sich mit anderen<br />

zu messen. Zu fragen, wie gut bin ich, kann ich den Anforderungen<br />

dieses Wettbewerbs entsprechen, habe ich die beste Idee, kann ich sie


treffend gestalten und anfertigen. Man muss informiert sein, es ist anstrengend,<br />

es macht viel Arbeit, aber, man lernt viel Neues und für den<br />

alltäglichen Beruf bekommt man jede Menge neue Ideen.<br />

War Ihnen vorher klar, welche Möglichkeiten und Preise es im Handwerk<br />

gibt? Haben Sie sich Gedanken gemacht, ob und wenn ja, welche Auswirkungen<br />

die Preise auf Ihre Arbeit haben werden?<br />

Schon während meiner Gesellenzeit habe ich mich für den Wettbewerb<br />

„Junges Handwerk“ und später für die Landesausstellungen zur Ermittlung<br />

der Staatspreise für das Kunsthandwerk in Nordrhein-Westfalen<br />

„manu factum“ beworben.<br />

Kann ein Preisträger durch die Auszeichnung den eigenen Marktwert verbessern?<br />

Sicher, denn mit der Bekanntgabe der Preisträger, wird sein Name veröffentlicht.<br />

Je mehr von diesem Preisträger veröffentlicht wird, desto<br />

bekannter wird er. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass die umsätze<br />

gleichermaßen steigen.<br />

Sie sind Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks Nordrhein-Westfalen<br />

e.V. – wie sieht Ihre Arbeit konkret aus?<br />

Die AdK-NrW ist Ansprechpartner der Landesregierung für die Belange<br />

des Kunsthandwerks. In Zusammenarbeit mit den Ministerien der<br />

Landesregierung sorgen wir für die Einbindung des Kunsthandwerks in<br />

wirtschaftliche Belange des Landes NrW. Beispiele sind crEATE, Wettbewerb<br />

„ruhrdiamant“, Vernetzung der Kunsthandwerker untereinander,<br />

organisation von Informationsveranstaltungen und Seminaren, die<br />

organisation von Ausstellungen und alle zwei Jahre die organisation<br />

von „manu factum“.<br />

Handwerk und Design, ist das für Sie ein Widerspruch? Sie selber haben<br />

Preise aus dem Handwerk und Preise aus dem Designbereich erhalten –<br />

geht beides?<br />

Ja selbstverständlich. Ich habe z. B. wie viele andere Kunsthandwerkerinnen<br />

und Kunsthandwerker eine Handwerks- und eine Designerausbildung.<br />

Wir entwickeln Entwürfe für die Industrie, aber fertigen auch in<br />

eigenen Werkstätten Einzelstücke und Kleinserien.<br />

Was würden Sie jungen Künstlern, Kunsthandwerkern, Designern mit auf<br />

den Weg geben wollen?<br />

Wenn sie etwas erreichen wollen, seien sie neugierig, nehmen sie teil<br />

an Weiterbildung, Wettbewerben, Ausstellungen, Symposien. Setzen sie<br />

sich mit anderen Künstlern zusammen und arbeiten sie im Team zusammen.<br />

Versuchen sie gemeinsam, ihre Produkte zu vermarkten.<br />

q-rouge Handwerk Design<br />

Auszeichnung für Gestaltungsqualität im Handwerk NrW +++ für Handwerksbetriebe, die bei einer Handwerkskammer in NrW zugelassen<br />

sind +++ vom Westdeutschen Handwerkskammertag bzw. den Handwerkskammern in NrW finanziert +++ findet jährlich statt<br />

+++ wird vom Westdeutschen Handwerkskammertag organisiert +++ www.q-rouge.de<br />

Designtalente Handwerk 2010<br />

Auszeichnung für Gestaltungsqualität im Handwerk NrW +++ für Gesellinnen/Gesellen und Meisterinnen/Meister aus dem Handwerk<br />

und auch Studenten, Absolventen von Fachhochschulen für Design sowie von Gestaltungsakademien und Fachschulen des Handwerks<br />

+++ Mindestanforderung: Gesellenprüfung in einem Beruf des gestaltenden Handwerks, Wohnsitz in NrW und nicht älter als 30 Jahre<br />

+++ vom Westdeutschen Handwerkskammertag und dem Ministerium für Wirtschaft Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-<br />

Westfalen als Fördermittelgeber finanziert unter Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten +++ findet zweijährig statt +++ wird mit<br />

22.500 Euro in neun Kategorien dotiert +++ www.designtalente-handwerk-nrw.de<br />

manu factum<br />

Staatspreise für das Kunsthandwerk in NrW +++ für Kunsthandwerker aus NrW ab dem vollendeten 25. Lebensjahr +++ von der<br />

Landesregierung NrW finanziert +++ findet zweijährig statt +++ wird mit 40.000 Euro in acht Kategorien dotiert ++++ wird von der<br />

Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks NrW e.V. Düsseldorf finanziert +++ www.kunsthandwerk-nrw.de<br />

Die Gute Form<br />

Im Wettbewerb „Die Gute Form“ werden alljährlich exzellent gestaltete Gesellenstücke ausgezeichnet. Eine Experten-Jury wählt die<br />

besten Arbeiten aus. Im rahmen von Ausstellungen werden diese publikumswirksam vorgestellt. Höhepunkt ist die Präsentation auf<br />

Bundesebene. +++ www.zdh.de<br />

handfest 01 2010<br />

07


handfest 01 2010<br />

Zimmerer werden beim preisgekrönten Bauunternehmen Baufritz im unterallgäu<br />

HäuSEr AuS HOLZ uND<br />

VIEL Zu KÖNNEN<br />

Holzhäuser wie die der Firma Baufritz gewinnen immer mehr Fans ... und Auszeichnungen. Die Auszubildenden Michael, Mathias und<br />

Philipp wollen als angehende Zimmerer dafür sorgen, dass das so weitergeht.<br />

08<br />

Von Petra Plaum


Mathias Harzenetter hechtet auf eine Holzwand<br />

und verteilt Hasenstreu darauf. So sieht<br />

es zumindest aus. Sein Ausbilder, Zimmerermeister<br />

Hermann Schädle, erklärt, dass die<br />

fluffigen Holzspäne nicht in den Kleintierkäfig<br />

gehören. Sondern Hauswände, -decken<br />

und -dächer dämmen. Ebenso gesund wie<br />

wirkungsvoll: egal, ob es draußen eisig oder<br />

heiß ist, im Haus bleibt es angenehm.<br />

„Diese Späne sind mit Molke und Soda behandelt,<br />

zum Brand- und Pilzschutz“, informiert<br />

Hermann Schädle. Molke und Soda? Ganz<br />

typisch in einem unternehmen, wo man auf<br />

natürliche Baustoffe und wenig co2- Ausstoß<br />

Wert legt. Wo ein eigener Wald dafür sorgt,<br />

dass für jeden gefällten und verbauten Baum<br />

ein neuer nachwächst. Nachhaltigkeit nennt<br />

man das, und das unternehmen Baufritz<br />

gewann 2009 so mal eben den „Deutschen<br />

Nachhaltigkeitspreis“.<br />

ob Mathias sich deswegen entschlossen hat,<br />

hier in die Lehre zu gehen? Er lächelt: „Mit<br />

15 denkt man eher nicht so über den umweltschutz<br />

nach“. Jetzt, zwei Jahre später,<br />

trennt er wie alle Kollegen den Müll – Tafeln<br />

an den Hallenwänden verraten, wie es geht.<br />

Wie alle findet er es völlig logisch, Strom<br />

und Wasser zu sparen. Aber als es um die<br />

Berufswahl ging, wollte Mathias nicht in<br />

erster Linie die Welt retten, sondern eine<br />

Ausbildung finden, die zu ihm passt. „Handwerkliches<br />

Geschick bringe ich mit, wir haben<br />

zu Haus einen landwirtschaftlichen Betrieb,<br />

da repariert man vieles selbst“ – so fand er<br />

heraus, wo seine Talente liegen. Während<br />

der neunten Klasse machte Mathias dann<br />

Praktika in den Berufen Metallbauer, Koch<br />

und eben Zimmerer. Zimmerer gefiel ihm, der<br />

Betrieb Baufritz sowieso: „Was es zu lernen<br />

gibt, wird hier gut erklärt. Da ist immer jemand,<br />

der sagt: Komm, ich zeig dir, wie dies<br />

oder das geht.“<br />

HoLZ, METALL, ELEKTrIK –<br />

uND DIE ELTErN KrIEGEN ALLES MIT<br />

Zu erklären gibt es viel. Denn aus Holz, Glas,<br />

Metall, Solarmodulen und vielem mehr wird<br />

jedes Baufritz-Haus in den Hallen in Erkheim<br />

so weit vorgefertigt wie möglich. Dann erst<br />

reisen die Bauelemente zu den Baustellen.<br />

In einem Tag soll ein Haus stehen, nach zwei<br />

Monaten bezugsfertig sein. Zum Vergleich:<br />

Ziegelmassivbauten brauchen fünf bis sechs<br />

Wochen bis richtfest gefeiert werden kann.<br />

Bis zum Einzug dauert es bei ihnen meistens<br />

länger als ein halbes Jahr.<br />

Muss es so schnell gehen wie bei Baufritz,<br />

sollten Zimmerer also über den Tellerrand<br />

blicken und alles so vorbereiten, dass Dachdecker/innen,<br />

Anlagenmechaniker/innen<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik,<br />

Klempner/innen oder auch Energie- und Gebäudetechniker/innen<br />

leichtes Spiel haben.<br />

Mathias Harzenetter<br />

Wie das funktioniert, lernen Mathias und<br />

die anderen in der dreijährigen Ausbildung.<br />

und: „Wir übernehmen im regelfall all unsere<br />

Zimmerer-Auszubildenden“, sagt Hermann<br />

Schädle mit Stolz. „unsere Jung-Gesellen<br />

werden dann ein Jahr lang zum Allrounder<br />

auf dem Bau weitergebildet. 150 Einfamilienhäuser<br />

bauen wir zurzeit pro Jahr, dazu<br />

kommen Gewerbebauten wie Kindergärten<br />

und Schulen sowie Büro- und Produktionsgebäude.<br />

Inzwischen ebenfalls in Italien,<br />

Großbritannien und in naher Zukunft auch<br />

in russland.“<br />

und die Eltern daheim machen sich Sorgen,<br />

während der Nachwuchs unterwegs ist? Müssen<br />

sie nicht. Zimmerermeister Hermann<br />

Schädle und Kollegen passen gut auf jeden<br />

Auszubildenden und Jung-Gesellen auf. „Wir<br />

pflegen den Kontakt zu den Eltern, rufen sie<br />

auch mal an, wenn es ein Problem gibt“,<br />

sagt Hermann Schädle. „Sie vertrauen uns<br />

ihre Kinder ja bereits mit 16 oder 17 an.<br />

Da haben wir eine große Verantwortung zu<br />

übernehmen.“<br />

Familiär geht es also zu. Ging es immer, seit<br />

Herr Sylvester Fritz das unternehmen 1896<br />

gründete. Dagmar Fritz-Kramer leitet die Firma<br />

in vierter Generation. Auf die Ausbildung<br />

wird seit jeher viel Wert gelegt, von 249<br />

Mitarbeitern sind 27 Azubis. 20 davon werden<br />

Zimmerer. Manch einer hat schon Mama,<br />

Papa oder onkel im unternehmen und kennt<br />

es gut, bevor er sich bewirbt.<br />

SPorTLIcH MuSS MAN SEIN,<br />

INTErESSIErT uND EHrLIcH<br />

Bei Philipp Schaule waren die Eltern in<br />

anderer Weise Schuld daran, dass der Sohn<br />

Holzhaus-Profi werden will. „Wir wohnen<br />

selbst in einem“, meint er. „und meine<br />

Mutter ist ökologisch ziemlich engagiert“.<br />

Philipp findet, wenn man ein Gespür hat<br />

fürs Material und ein gutes räumliches Vor-<br />

handfest 01 2010<br />

stellungsvermögen, dann ist Zimmerer ein<br />

prima Beruf. Schwindelfrei sein wäre perfekt,<br />

zumindest aber muss man sich gern und gut<br />

bewegen. Zwar nehmen moderne Maschinen<br />

dem Zimmerer und der Zimmerin heutzutage<br />

viele Lasten ab, doch beim Hausbau ist<br />

trotzdem voller Körpereinsatz gefragt. Viele<br />

bei Baufritz fahren gern Ski, die Berge sind<br />

schließlich von den Hallen aus zu sehen.<br />

Philipp geht zusätzlich ins Fitnesscenter und<br />

spielt Fußball. Mathias klettert und kickt.<br />

Bei Michael Daufratshofer, der wie die beiden<br />

anderen im zweiten Ausbildungsjahr<br />

steckt, war sein Fußball-Hobby sogar der<br />

Grund, hier die Ausbildung zu machen. „Mein<br />

Trainer arbeitet ebenfalls bei Baufritz“, sagt<br />

Michael. Jetzt ist auch er da: in der Ecke,<br />

die speziell für Lehrlinge reserviert ist und<br />

an deren Zwischenwand Holzkästen gestapelt<br />

sind. „Das sind unsere Taubenhäuser“,<br />

informiert Hermann Schädle. „Jeder Lehrling<br />

macht sein eigenes. Wer mag, dem schenke<br />

ich die Tauben hinterher dazu“. Philipp und<br />

Michael lächeln: „Muss nicht sein!“ Michael<br />

baut trotzdem gern an seinem Taubenhaus<br />

und findet gut, „dass man dabei Gelegenheit<br />

hat, komplizierte Verbindungen zu üben.“<br />

Aber zum Alltag gehört auch, sämtliche<br />

Winkel der großen Halle zu durchlaufen und<br />

jeden Schritt des Holz-Hausbaus kennen zu<br />

lernen: „Ich finde es reizvoll, dass man hier<br />

überall hinkommt, alles sieht und mitmacht“,<br />

so Michael.<br />

Fit, geschickt und vielseitig müssen sie also<br />

sein, die Lehrlinge, die Hermann Schädle und<br />

sein Team sich wünschen. „Sie zu finden, das<br />

ist leider gar nicht einfach“, bedauert der<br />

Zimmerermeister. Dabei sind Schulabschlüsse<br />

allein hier gar nicht das Wichtigste. „Eine<br />

Quali reicht, aber Mathe muss man beherrschen<br />

und ich schaue auch auf die Lernfächer<br />

wie Geschichte.“ Vor allem aber achtet<br />

der Ausbilder auf: „Interesse, Höflichkeit,<br />

Ehrlichkeit, Zielstrebigkeit und darauf, dass<br />

jemand wirklich mit Holz arbeiten will“. So<br />

wie Philipp, Michael und Mathias eben.<br />

Mathias Harzenetter und die Späne. Mit ihnen<br />

werden die Wände der Baufritz-Holzhäuser<br />

gedämmt.<br />

09


handfest 01 2010<br />

10


„Fingerspitzengefühl,<br />

handwerkliches Geschick und<br />

ein gutes räumliches<br />

Vorstellungsvermögen sollte<br />

ein Anfänger mitbringen.“<br />

Philipp Schaule ist in der Ausbildung zum Zimmerer bei Baufritz.<br />

handfest 01 2010<br />

Die Firma Baufritz in Erkheim im Unterallgäu...wurde 1896 gegründet und wird von Dagmar Fritz-Kramer in vierter Generation geführt<br />

... baute schon 1932 das erste Holzblockhaus, 1935 das erste Holzeinfamilienhaus ... ist Pionier in Sachen Holzfertigbau in Deutschland<br />

... gewinnt jede Menge Preise, sowohl für seine einzelnen Bauwerke als auch für die unternehmenskultur. Neue Auszeichnungen sind z. B.<br />

Nachhaltigstes unternehmen 2009, familienfreundlichstes mittleres unternehmen Deutschlands 2008, unternehmerpreis 2007 ... bildet aus,<br />

zu Zimmerer/Zimmererin, Bauzeichner/in und in kaufmännischen Berufen. www.baufritz.de<br />

ZIMMERER/ZIMMERERIN<br />

… erstellen schlüsselfertige Häuser in Holzrahmenbauweise … bauen Dachgeschosse aus … decken Dächer … sind zuständig für den Entwurf,<br />

die Herstellung, Montage und Instandhaltung von Bauwerken und Bauwerksteilen … übernehmen die Energieberatung … renovieren<br />

und sanieren historische Gebäude oder Inneneinrichtungen aus Holz<br />

... haben die Möglichkeit, die Ausbildung in zwei Stufen zu absolvieren. Nach einer 2-jährigen Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter (Stufe<br />

1) wird in der 2. Stufe (nach einem weiteren Jahr) der Berufsabschluss Zimmerer erworben<br />

… besitzen Kenntnisse in Mathematik, Physik und technischem Zeichnen, räumliches Vorstellungsvermögen, eine sorgfältige und präzise<br />

Arbeitsweise, schnelle Auffassungsgabe, gute körperliche Konstitution, Schwindelfreiheit<br />

… werden Zimmerermeister, Techniker - Holztechnik, Techniker - Baudenkmalpflege/Altbauerneuerung, Bautechniker – Bauerneuerung/<br />

Bausanierung, Gestalter im Handwerk, restaurator im Denkmalschutz, Werkpolier, geprüfter Polier, Betriebsleiter, Geschäftsführer oder<br />

unternehmer<br />

… studieren Fertigungsingenieurwesen, Bauingenieurwesen, Holztechnik, Holzwirtschaft, Architektur<br />

www.zdb.de, www.bauberufe.net<br />

11


handfest 01 2010<br />

12<br />

Die<br />

Text: Stefan rensch<br />

Kottmanns<br />

Bisweilen schlägt das Schicksal gleich zweimal zu. Schön ist<br />

das nicht, wenn das Schicksal ein Feuer ist und eine Mühle bis<br />

auf die Grundmauern niederbrennt. So wie bei den Kottmanns,<br />

deren Mühle seit über 100 Jahren im Familienbesitz ist und<br />

mittlerweile in der vierten Generation in Grevenbroich ihre<br />

Heimstatt hat. In den Jahren 1917 und 1995 aber haben<br />

Großfeuer dem Familienbetrieb beinahe die Existenz gekostet.<br />

Doch die Kottmanns sind zäh, sie haben sich wieder aufgerappelt<br />

und das unternehmen mit erheblichen Investitionen auf<br />

den neuesten Stand der Technik gebracht. und auch wenn der<br />

Anfang schwer war, so sind sie heute doch ein florierender<br />

mittelständischer Betrieb mit 30 Angestellten.


IRAN, MARoKKo, GREVENBRoIcH<br />

Auf Wolfgang Kottmann trifft das alte Volkslied über den wandernden<br />

Müller in vollem umfang zu. Nach seiner Ausbildung im<br />

heimischen Betrieb studierte er an der internationalen Müllerschule<br />

in Braunschweig sechs Semester lang Müllerei und Mühlenbau. Als<br />

anerkannter Mühlenbau-Ingenieur standen die Türen und Tore der<br />

großen weiten Welt sperrangelweit offen. Es zog ihn in den Iran, wo<br />

er von 1976 bis 1979 die größte Mühle des Mittleren orients leitete.<br />

Erst unter dem Schah, später dann unter Khomeini. Eine aufregende<br />

Zeit war das, sagt er heute, viel gelernt habe er, unter anderem auch<br />

Persisch, da man mit Englisch damals nicht allzuweit kam. Weitere<br />

Stationen waren dann Griechenland, Marokko und Israel. „Ich habe in<br />

den Ländern Mühlen modernisiert, umgebaut und die Leistungen erhöht.<br />

Ich habe Wissen vermittelt, aber auch selbst noch einiges über<br />

Mehlchemie oder Bäckereitechnologien erfahren.“ Auch als er längst<br />

wieder in Deutschland im heimischen Betrieb arbeitete, kamen noch<br />

häufig Anfragen aus dem Ausland. Die musste er jedoch abschlägig<br />

beantworten, da die Verantwortung für den eigenen Betrieb oberste<br />

Priorität hat. Früher, sagt Wolfgang Kottmann, gab es über 15.000<br />

Mühlen in Deutschland, heute sind es gerade mal 350. Das liegt vor<br />

allem an der Produktivität und der Größe moderner Mühlen. Bei den<br />

Kottmanns werden pro Jahr 40.000 Tonnen Getreide zu Mehl verarbeitet.<br />

Außerdem hat sich der Betrieb spezialisiert und ist NrWs größter<br />

Dinkelverarbeiter, dem Bio-Boom sei Dank. Die Geschäftsleitung teilt<br />

sich Wolfgang Kottmann mit seinem Vetter und dessen Tochter. Der<br />

eigene Sohn, der Maschinenbau studiert, soll den Betrieb später<br />

mitführen, die Familientradition soll schließlich fortgeführt werden.<br />

An den Brandtag von 1995 kann sich Wolfgang Kottmann noch gut<br />

erinnern: „Damals dachte ich, das ist das Ende. und auch nach dem<br />

Wiederaufbau war es nicht ganz einfach. Aber mittlerweile haben sich<br />

unsere Spezialprodukte auf dem Markt durchgesetzt.“<br />

IN ZUKUNFt oBERMÜLLER<br />

handfest 01 2010<br />

Max Schmitz (21) hat seine Ausbildung gerade erst beendet. Jetzt ist<br />

er Geselle bei den Kottmanns, in der Mühle, in der auch sein onkel<br />

und seine Tante arbeiten. „Ich mag die Kombination aus Lebensmittel<br />

und Hightec. Außerdem ist die Atmosphäre hier sehr entspannt,<br />

wenngleich es natürlich, wie in jedem Job, auch mal stressige Tage<br />

gibt.“ Gegen 07:00 uhr beginnt sein Arbeitstag, dann übernimmt er<br />

die Aufgaben der Frühschicht, schaut auf die Kundenbestellungen,<br />

stellt die Maschinen ein, kontrolliert die Produktionswege und bringt<br />

die Proben ins Labor. und wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen<br />

sollte? „Na ja“, sagt Max Schmitz und lächelt, „dann schreie ich<br />

schon mal die Maschine an und lasse damit Druck ab.“ Als Landessieger<br />

seiner Zunft möchte er auch in den nächsten Jahren die Leiter<br />

ein paar Stufen emporsteigen. Bald beginnt seine Meisterschule<br />

in Braunschweig, wo er sich zum Lebensmitteltechniker fortbilden<br />

möchte. „Ich möchte einfach vorwärts kommen, auch mal im Ausland<br />

arbeiten, Erfahrungen sammeln und dann vielleicht als obermüller in<br />

einem Betrieb Verantwortung tragen.“<br />

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handfest 01 2010<br />

Verfahrenstechnologen in Der<br />

mühlen- unD futtermittelwirtschaft<br />

14<br />

Wer zu uns kommt, mahlt zuerst!<br />

unter diesem Motto informiert mueller-in.de über den Ausbildungsberuf<br />

der Müller, heute Müller/Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und<br />

Futtermittelwirtschaft. Die dreijährige Duale Berufsausbildung, Studien-<br />

und Weiterbildungsmöglichkeiten sind das Thema der neuen Website.<br />

Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, in der „community“ Erfahrungsberichte<br />

von Auszubildenden und Studenten zu lesen sowie Bewerbungstipps für<br />

Mühlenanwärter zu nutzen.<br />

Müller/in – ein Beruf mit Zukunft<br />

Müller/Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft<br />

haben Zukunft: In kaum einem Beruf sind die Übernahmechancen für<br />

Auszubildende in Deutschland so groß. Das Interesse an mathematischnaturwissenschaftlichen<br />

Fächern und technischen Zusammenhängen ist<br />

für Bewerber/innen von Vorteil, Engagement und Begeisterungsfähigkeit<br />

sind ein „Muss“. Neben der klassischen Ausbildung und der Meisterschule<br />

gibt es mittlerweile auch zahlreiche Studiengänge für eine Karriere in<br />

der Mühlenwirtschaft. Mahlerzeugnisse sind Grundlage der gesamten<br />

Lebensmittelindustrie und unverzichtbar für eine gesunde Ernährung.<br />

Die neue Ausbildungs-Website informiert über den modernen Beruf des<br />

Müllers auf www.mueller-in.de


PRotEINE UND FLADENBRot<br />

Stefanie Eylens (42) ist die Biologisch-Technische-Assistentin bei<br />

den Kottmanns. Nach ihren Stationen in der Mikrobiologie für große<br />

Lebensmittelkonzerne und einer längeren Kinderpause ist sie nun seit<br />

zwei Jahren im Müller-Handwerk für Hygiene und reinheit zuständig.<br />

ob Getreide, die angeliefert werden, oder neue Mischungen, welche<br />

die Müller herstellen - bestehen müssen sie alle vor Stefanie Eylens‘<br />

Analysen. „Ich untersuche die Proben auf Feuchte, Proteine, Fallzahl,<br />

Sedimentationswert, Kleber und noch einiges mehr.“ Zu Anfang, sagt<br />

sie, konnte sie kaum die ganzen Mehle unterscheiden, aber das gibt<br />

sich, mit der routine, und mittlerweile weiß sie auch die Verantwortung<br />

zu schätzen, die ihr Job mit sich bringt. und manchmal backt<br />

der chef ja auch sein berühmtes Fladenbrot, das ist das Beste, sagt<br />

sie. Woanders möchte Stefanie Eylens eigentlich nicht mehr arbeiten,<br />

wenn möglich bis zur rente bei den Kottmanns bleiben - und danach?<br />

„Vielleicht in Schweden in einem kleinen Häuschen an einem<br />

Fjord den ruhestand genießen.“<br />

BIS ZUM SoNNENUNtERGANG<br />

handfest 01 2010<br />

Bei thomas Zirwes (40) ist es mit dem Wandern nicht weit her. 1986<br />

hat er die Lehre bei den Kottmanns gemacht und ist bis heute dageblieben.<br />

„Ich schätze die Atmosphäre hier, der chef begrüßt einen<br />

noch persönlich und man ist nicht die Nummer 1029. und als der<br />

Großbrand alles zerstörte, wurde kein einziger Mitarbeiter entlassen.<br />

Wo gibt es das schon?“ Schwer zu sagen. Der junggebliebene obermüller<br />

genießt auch die Abwechslung in seinem Job. Als da wären:<br />

Disposition, Laborarbeiten, LKW-Fahrten, computer einstellen oder<br />

mit den Landwirten fachsimpeln. Außerdem, sagt er, sei Getreide ein<br />

lebendes Produkt, jede Ernte anders und immer eine neue Herausforderung.<br />

Überlegen muss er bei der Frage, welches sein Lieblingsbrot<br />

ist. „Stuten. Aber eigentlich backe ich nicht so gerne, ich habe hier<br />

ja schon genug mit Mehl zu tun.“ und wenn er mal nicht arbeiten<br />

muss? „Dann setzen meine Frau und ich uns mit unseren Kindern in<br />

den Wohnwagen und fahren so lange, bis die Sonne untergeht.“<br />

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handfest 01 2010<br />

16<br />

DIE KÖNIGSKLASSE<br />

Leistungswettbewerb des deutschen handwerks<br />

Mit einer Ausbildung im Handwerk ging’s los. Ganz normal. Im Betrieb,<br />

der überbetrieblichen Ausbildung, der Berufsschule und schließlich die<br />

Gesellenprüfung. Diese haben sie allerdings so grandios gemeistert,<br />

dass sie zu den Besten ihres Faches gehören, der Königsklasse - den<br />

Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Leistungswettbewerbs des Deutschen<br />

Handwerks. Wie sie es geschafft haben? Warum sich Leistung lohnt?<br />

und: Was sie davon haben, auf Innungs-, Kammer-, Landes- oder sogar<br />

Bundesebene zu den Allerbesten zu gehören? handfest hat einige getroffen,<br />

nachgefragt und sie auf die Bühne geholt.<br />

Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks findet jährlich in über 100 Ausbildungsberufen auf Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene<br />

statt +++ Teilnehmen kann, wer die Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in der Zeit vom Herbst des Vorjahres bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres<br />

abgelegt hat und zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung nicht älter als 23 Jahre ist. In Ausnahmefällen werden Teilnehmer bis zu einem<br />

Höchstalter von 25 Jahren zugelassen +++ Über die Details zur Anmeldung und dem Wettbewerb in den unterschiedlichen Handwerken informieren die<br />

Ausbildungsberatungen der Handwerkskammern +++ Den Siegerinnen und Siegern winken Auszeichnungen in Form besonderer urkunden, Sachpreise sowie<br />

Stipendien der Begabtenförderung berufliche Bildung. Zudem ist allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Gefühl gewiss, zur Königsklasse im Handwerk<br />

zu gehören +++ www.zdh.de -> Wettbewerbe


ToBIAS SAINTPAuL,<br />

18 JAHrE, MAurEr<br />

„IcH HAB ES<br />

ALLEN GEZEIGt!“<br />

Durch seinen Vater kam Tobias damals zu<br />

seinem Traumberuf, schließlich hat auch<br />

er dieses Handwerk erlernt und ausgeübt.<br />

Schnell fand der Teenager Begeisterung dafür:<br />

kaum war er auf seiner ersten Baustelle, war<br />

er schon Feuer und Flamme. Schließlich wurden<br />

ihm alle Voraussetzungen für den Beruf<br />

in die Wiege gelegt: handwerkliches Geschick,<br />

technisches Verständnis und die Intuition für<br />

selbstständiges Arbeiten sowie das Erkennen<br />

von anstehenden Aufgaben. Mit seiner Hilfe<br />

am Bau großer Gebäude beizutragen, ist für<br />

ihn das Größte. Sein Lohn: gutes Geld und<br />

viel Handlungsfreiheit.<br />

In der Freizeit spielt Tobias leidenschaftlich<br />

gerne Dudelsack, ein schwer zu bedienendes<br />

Instrument, das seine Fertigkeiten<br />

aber nur weiter schult. Außerdem geht er<br />

gerne schwimmen und verbringt viel Zeit<br />

mit seinen Freunden und seiner Familie.<br />

Bodenständigkeit beweist er bei der Wahl<br />

seines persönlich schönsten Flecks auf Erden,<br />

einem kleinen Tempelchen nahe seines<br />

Heimatortes Schleiden. Für die Zukunft hat<br />

Tobias ambitionierte Ziele, bald will er studieren<br />

und Bauingenieur werden – und sein<br />

kreatives Talent am reißbrett ausleben.<br />

Zentralverband Deutsches Baugewerbe<br />

www.zdb.de, www.bauberufe.net DIE KÖNIGSKLASSE<br />

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18<br />

DIE KÖNIGSKLASSE


THoMAS BÖHMEr, 24 JAHrE, KFZ-MEcHATroNIKEr<br />

„IcH HAB` MEIN HoBBy ZUM BERUF GEMAcHt!“<br />

Schon als Jugendlicher begeisterte sich<br />

Thomas für alles rund um des Deutschen<br />

liebstes Kind. Durch seine große Passion,<br />

an Autos herumzubasteln, wurde ihm früh<br />

klar, dass er sich auch beruflich in diese<br />

richtung orientieren möchte. Er ist von<br />

Beginn an mit Begeisterung dabei, obwohl<br />

dem Abiturienten schnell klar war, dass<br />

eine Menge Durchhaltevermögen ebenfalls<br />

gefragt sind. Vor allem, wenn mal eher weniger<br />

hitverdächtige Aufgaben anstehen. Auch<br />

diese müssen erledigt werden, auch hier<br />

sind 100 % Leistung gefragt. Nach seiner<br />

Ausbildung startete Thomas dann das Studium<br />

der Fahrzeugtechnik in Dortmund, mit dem<br />

Ziel, als Ingenieur in der Fahrzeugentwicklung<br />

Fuß zu fassen. unterstützung und den nötigen<br />

Zuspruch erhält er dabei von seiner Familie<br />

und seiner Freundin. Auch die Kumpels aus<br />

dem Fußballverein zeigen Verständnis, wenn<br />

wichtige Prüfungen anstehen und nicht jeder<br />

Ball den richtigen Winkel findet.<br />

Zentralverband<br />

Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />

www.kfzgewerbe.de, www.autoberufe.de<br />

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20<br />

MEHTAP BALLI, 19 JAHrE, FrISEurIN<br />

„DIE tEILNAHME AM LEIStUNGSWEttBEWERB WAR FÜR MIcH EINE<br />

GRoSSE EHRE UND EINE toLLE ERFAHRUNG!“<br />

Die kommunikationsfreudige Friseurin liebt<br />

ihren Beruf, das merkt man ihr an. Kein<br />

Wunder, denn seit Generationen arbeitet der<br />

Großteil ihrer türkischstämmigen Familie in<br />

dem Friseurhandwerk. Mit jedem Tag und jedem<br />

Kunden findet sie neue Herausforderungen,<br />

die sie mit Begeisterung meistert. Sogar<br />

in ihrer Freizeit beschäftigt sich die aktive<br />

Joggerin mit ihrem Beruf und setzt mit Spaß<br />

ihre eigenen Ideen am Übungskopf um.<br />

Schließlich gehört es zu ihrem Job, durch<br />

kreative Lösungen die Kunden individuell zu<br />

verschönern. Das Ziel, die Schönheit in jedem<br />

Menschen zu entdecken und hervorzuheben,<br />

strebt sie mit großer Energie an, weshalb sie<br />

sich auch in Zukunft weiterbilden möchte;<br />

speziell Hochsteckfrisuren haben es ihr angetan.<br />

Logisch, dass ihr größter Wunsch die<br />

Selbstständigkeit ist, ob nun im Ausland oder<br />

hier in Deutschland.<br />

Zentralverband des<br />

Deutschen Friseurhandwerks<br />

www.friseurhandwerk.de


DIE KÖNIGSKLASSE<br />

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DIE KÖNIGSKLASSE<br />

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SANTJE KIrcHHoFF, 22 JAHrE, FAHrZEuGLAcKIErErIN<br />

„IcH HABE ES GEScHAFFt!“<br />

Schon früh in ihrer Ausbildung hat Santje den<br />

ersten rückschlag ihrer Lehrzeit erfahren: Ihr<br />

damaliger Lehrmeister verließ die Firma und<br />

Santje stand vor großen Herausforderungen.<br />

Mit neuem Ausbilder und der unterstützung<br />

des selbst als Maler und Lackierer ausgebildeten<br />

Vaters, schöpfte sie wieder Mut,<br />

bestand ihre Lehre mit Bravour und sammelt<br />

jetzt als Gesellin die nötige Erfahrung, um<br />

später ihren Meister zu machen.<br />

Sie hat keine Probleme damit, anderen auch<br />

bei weniger beliebten Aufgaben unter die<br />

Arme zu greifen oder sich auch mal mehr<br />

schmutzig als üblich zu machen. Besonders<br />

Spaß macht ihr das Lackieren von Autos,<br />

wobei sie sich besonders gern mit „Airbrush“<br />

oder „Spot-repair“ beschäftigt.<br />

In der Freizeit verbringt Sanjte viel Zeit mit<br />

ihrer Familie und ihrer jungen und noch verspielten<br />

Hündin. Ihr größter Wunsch: urlaub<br />

in Australien und bei 30 Grad im Schatten die<br />

ruhe und die Weite genießen.<br />

Zentralverband<br />

Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />

www.autoberufe.de<br />

Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz<br />

www.farbe.de<br />

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cHrISToPH JENS JESSEN, 20 JAHrE, DAcHDEcKEr<br />

„ZU DEN BEStEN IN MEINEM BERUF ZU GEHöREN,<br />

HABE IcH MIR HARt ERARBEItEt!“<br />

christoph ist ein Sportfreak, er geht gerne<br />

joggen und hält sich im Kraftraum in Form.<br />

Doch auch der Dachdeckerberuf erfüllt ihn<br />

absolut, vor allem der praktische Part. Daher<br />

möchte er sich hier weiter verwirklichen,<br />

den Meisterbrief machen und danach eventuell<br />

selbstständig werden. Seine Nachbarn<br />

brachten ihn auf den Beruf und er absolvierte<br />

ein Praktikum. Schnell stand daraufhin seine<br />

Entscheidung fest. Zwar musste er feststellen,<br />

dass sein Job auch hart sein kann – vor allem<br />

im Winter oder bei brennender Sonne auf dem<br />

Dach zu hocken ist eine Herausforderung –<br />

doch das tat seinem Ehrgeiz keinen Abbruch.<br />

Vielmehr fand er im Laufe seiner Lehre immer<br />

mehr Faszination für die von ihm erstellten<br />

Werke. Die tollste Arbeit seiner bisherigen<br />

Laufbahn war das Eindecken eines Turmes<br />

mit Naturschiefer. In der Zukunft möchte er<br />

vor allem weitere Techniken erlernen, zum<br />

Beispiel das Eindecken mit reet.<br />

Zentralverband des<br />

Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />

www.dachdecker.de


DIE KÖNIGSKLASSE<br />

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DIE KÖNIGSKLASSE


JuLIAN TÜNS, 19 JAHrE, TIScHLEr<br />

„ES ISt toLL, DASS IcH IN EINEM WEttBEWERB MEINE<br />

EIGENEN KREAtIoNEN PRäSENtIEREN DURFtE.“<br />

Julian scheut die Konkurrenten nicht. Ganz<br />

im Gegenteil, der gelernte Tischler ist stolz<br />

darauf, sein Können unter Beweis zu stellen<br />

und dabei neue Eindrücke zu sammeln.<br />

Durch seinen Großvater, der knapp 50 Jahre<br />

in der Firma tätig war, in der Julian seine<br />

Ausbildung absolvierte, hat er gelernt,<br />

was Hilfsbereitschaft unter Kollegen heißt<br />

und wie wichtig viel Erfahrung für seinen<br />

Beruf ist. Dass man für den Tischlerberuf<br />

handwerkliches Geschick und räumliches<br />

Vorstellungsvermögen braucht, war ihm von<br />

vornherein klar, was sich dahinter allerdings<br />

verbirgt, hat Julian erst in seiner Ausbildung<br />

erfahren. „Kein Möbelstück gleicht dem ande-<br />

ren, Holz ist immer ein wenig anders und<br />

ohne die passenden Weiterbildungen und<br />

viel Erfahrung wird man kaum erstklassige<br />

Arbeiten abliefern können.“<br />

Für seine Zukunft wünscht er sich, seine<br />

Meisterprüfung mit Erfolg abzulegen und<br />

später auch mal einen eigenen Betrieb zu<br />

leiten. An dem konkreten Zeitplan wird allerdings<br />

noch gefeilt. Ansonsten verbringt der<br />

Fußballfan seine wenige Freizeit mit den<br />

Kollegen aus seiner Brass Band und der<br />

Musik. Julians Leidenschaft.<br />

Bundesverband Holz und Kunststoff<br />

www.bhkh.de, www.tischler.de<br />

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28<br />

dual hält<br />

beSSer<br />

Das Duale Berufsausbildungssystem genießt weltweit einen<br />

guten Ruf. Der enge Praxisbezug und die schulische Vertiefung<br />

setzen Standards. qualität bedeutet jedoch auch Wandel, Kreativität<br />

und Anpassung an neue wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />

Verhältnisse. Wir sprachen mit den Beteiligten in der Berufsschule,<br />

im Bildungszentrum und im Betrieb über Motivation,<br />

Vernetzung, Zusatzqualifikationen und ihre Erfahrungen mit der<br />

Dualen Ausbildung.


LERNEN IM BILDUNGSZENtRUM<br />

Der überbetriebliche Teil der Dualen Ausbildung<br />

Klaus-Peter Vetter<br />

Felix Lütkehölter<br />

Ahmet Özer<br />

Ismet Karaca<br />

handfest 01 2010<br />

INTErVIEW mit<br />

KLAUS-PEtER VEttER (55), Geschäftsführer des Bildungszentrums<br />

Handwerk (BZH) in Duisburg<br />

Worin sehen Sie die Vorteile der Dualen Ausbildung? In der Dualen<br />

Ausbildung sind die theoretischen und praktischen Kompetenzen eng<br />

miteinander verzahnt und aufeinander abgestimmt. Betrieb, überbetriebliche<br />

Ausbildungsstätte und Berufsschule arbeiten zusammen<br />

und sorgen dafür, dass Auszubildende bestmöglich auf die Prüfung<br />

und das spätere Berufsleben vorbereitet sind.<br />

Viele Jugendliche schreiben 50 und mehr Bewerbungen und bekommen<br />

keinen Ausbildungsplatz. Nun, Bewerbungen kann man natürlich viele<br />

schreiben. Noch wichtiger aber ist, eine persönliche Verbindung zu<br />

dem Betrieb aufzubauen, in dem ich eine Ausbildung machen möchte.<br />

Interesse zeigen, sich persönlich vorstellen, Praktika absolvieren und<br />

die passenden Argumente für den Berufswunsch präsent haben, das<br />

sind Eintrittskarten, so öffnen sich Türen. Zudem stellt man fest, dass<br />

unternehmerinnen und unternehmer in der regel sehr viel offener<br />

den Bewerbern gegenüberstehen als gemeinhin angenommen.<br />

Liegt es nicht insbesondere an schlechten Schulabschlüssen? Nicht<br />

nur. Schwache schulische Leistungen lassen sich in der Ausbildung<br />

oft wieder wettmachen, wenn das Interesse und Engagement für den<br />

Beruf geweckt ist.<br />

Aber es liegt nicht nur an den Jugendlichen selbst. Natürlich nicht.<br />

Auch wir müssen um die Jugendlichen werben, die richtige Ansprache<br />

finden und qualifizierte Ausbildungsangebote unterbreiten. Das<br />

heißt, die Wirtschaft muss sich bewegen können, die Schule muss<br />

flexibel sein und es bedarf einer positiven Grundeinstellung aller an<br />

der Ausbildung Beteiligten. Die Zukunft ändert sich rasend schnell,<br />

im Team müssen wir nach vorne blicken.<br />

FELIx LÜtKEHöLtER (19) absolviert eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und besucht die<br />

überbetriebliche Lehrwerkstatt im BZH in Duisburg<br />

Ich habe nur eine einzige Bewerbung geschrieben, das nötige Vitamin<br />

B kam einfach zur rechten Zeit, und ich habe es gerne mitgenommen.<br />

Hier im Bildungszentrum lerne ich Vieles, was mein Ausbildungsbetrieb<br />

nicht unbedingt vermittelt. Das hat vor allem damit zu tun, dass<br />

sich alle Betriebe auf gewisse Arbeiten und Aufgaben spezialisieren.<br />

Demgegenüber deckt die ÜBL das gesamte Berufsspektrum ab. Dadurch<br />

wird mein Wissen und Können insgesamt breiter. Ein Vorteil,<br />

von dem ich sicherlich profitiere, wenn ich nach der Gesellenprüfung<br />

in richtung Meister weitermache.<br />

AHMEt öZER (20) ist ebenfalls in der Ausbildung zum Anlagenmechaniker<br />

für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und mit der ÜBL in<br />

Duisburg voll zufrieden<br />

Nach 50 erfolglosen Bewerbungen hatte ich schon mit dem Fachabitur<br />

angefangen, als dann doch eine Zusage kam. Für mich ist das ein Beruf<br />

mit Zukunft, er ist abwechslungsreich und in der überbetrieblichen<br />

Ausbildung lerne ich zum Beispiel fachgerechtes Löten und viel über<br />

Elektronik. Körperlich anstrengend ist der Job zwar, aber ich mache<br />

Fitness und boxe, um mich in Form zu halten.<br />

ISMEt KARAcA (46) ist gelernter Gas- und Wasserinstallateur und<br />

trägt als ÜBL-Ausbilder im Bildungszentrum viel Verantwortung<br />

Die Jugendlichen sind in ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit<br />

für zehn Wochen im Bildungszentrum. Hier machen sie nicht nur ihre<br />

Zwischen- und Gesellenprüfung, hier lernen sie auch Dinge, die in ihrem<br />

Betrieb zu kurz kommen, weil nicht jeder Betrieb alles macht und<br />

kann. unser Berufsfeld ist eben sehr groß und man sollte es insgesamt<br />

beherrschen, wenn man seine Gesellenprüfung oder auch danach die<br />

Meisterschule angeht.<br />

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handfest 01 2010<br />

LERNEN IM BEtRIEB<br />

unter realbedingungen – die Arbeitswelt<br />

MIcHAEL HAUcK (58), Inhaber und Augenoptiker-Meister<br />

unser Familienbetrieb existiert jetzt in der dritten Generation. An<br />

zwei Standorten, in Düsseldorf und Moers, beschäftigt Brillen Kaiser<br />

20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter zwei Auszubildende.<br />

Der Augenoptiker-Beruf ist zwischen handwerklichen und gestalterischen<br />

Herausforderungen breit gefächert. Wir haben mittlerweile<br />

auch immer mehr Bewerber mit Abitur. Für uns ist es aber noch<br />

wichtiger, dass jemand vom Wesen her zu uns passt, kontaktfreudig<br />

ist und ein entsprechendes Auftreten an den Tag legt. Anika hat sich<br />

auf unsere Ausschreibung in der WDr-Stellenbörse hin beworben, und<br />

sie ist zum Vorstellungsgespräch extra aus Sachsen-Anhalt angereist.<br />

Sie hat direkt einen herzerfrischenden Eindruck hinterlassen, und dass<br />

sie mit 16 Jahren für die Ausbildung nach Düsseldorf gezogen ist, hat<br />

uns auch imponiert. Zur Berufsschule haben wir einen guten Kontakt.<br />

Das ist wichtig, obwohl wir fast alles im eigenen Haus fertigen und<br />

deshalb sämtliche Ausbildungsinhalte selbst vermitteln. Die Schule ist<br />

eine gute Ergänzung und vermittelt insbesondere auch weiterführende<br />

Kenntnisse. Positiv fände ich auch, wenn die Auszubildenden zukünftig,<br />

bevor sie in den Betrieb kommen, sechs Wochen Block-unterricht<br />

erhielten, um sich auf die völlig neuen Situationen in der Arbeitswelt<br />

vorzubereiten. Ich selbst habe noch gelernt, Kontaktlinsen aus Plexiglas<br />

herauszuschneiden, mittlerweile muss man sich auch mit digitalisierten<br />

Schleifsystemen auskennen und die Anforderungen steigen<br />

Jahr für Jahr weiter.<br />

ANIKA FLEIScHER (19) absolviert eine Ausbildung zur Augenoptikerin<br />

bei Brillen Kaiser auf der Kö, einer der Shoppingmeilen in<br />

Deutschland<br />

Ich habe über 100 Bewerbungen geschrieben und als dann die Zusage<br />

aus Düsseldorf kam, habe ich am Telefon gefragt, ob man das noch<br />

mal wiederholen könne. Kurz darauf bin ich dann von Schönebeck<br />

an der Elbe hierhin gezogen. Am Anfang war es natürlich schwer,<br />

die Eltern und Freunde waren ja plötzlich weit entfernt. Mittlerweile<br />

möchte ich hier bleiben, es ist eine schöne Stadt und mit meinen<br />

Kollegen verstehe ich mich prima. Ich habe den passenden Beruf gefunden,<br />

er ist äußerst abwechslungsreich, ich habe viel mit Menschen<br />

zu tun und sitze nicht den ganzen Tag am Pc. Die Duale Ausbildung<br />

gefällt mir, da ich in der Schule meine Kenntnisse zusätzlich vertiefen<br />

kann. und wenn ich in der ÜBL (überbetrieblichen Lehrwerkstatt) mal<br />

einen Fehler mache, dann ist es nicht so schlimm, schließlich bin ich<br />

ja zum Üben und Ausprobieren dort. Außerdem finde ich es wichtig zu<br />

sehen, wie es bei anderen Azubis läuft. Man kann sich austauschen,<br />

miteinander lernen und auch Freundschaften knüpfen. Mein nächstes<br />

Ziel ist, die Prüfungen zu bestehen. Die Meisterschule kann erstmal<br />

warten, ich möchte zunächst Erfahrungen in meinem Beruf sammeln.<br />

30<br />

Michael Hauck


Anika Fleischer<br />

handfest 01 2010<br />

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handfest 01 2010<br />

LERNEN IN DER BERUFSScHULE<br />

Gut eingestellt und perfekt abgestimmt<br />

32<br />

INTErVIEW mit<br />

WoLFGANG KEMPKEN (61), oberstudiendirektor und Schulleiter des<br />

Friedrich-Albert-Lange-Berufskollegs in Duisburg<br />

Wie kann die Duale Ausbildung noch attraktiver gestaltet werden?<br />

Indem man beispielsweise zusätzliche Qualifizierungsmöglichkeiten<br />

anbietet. Deshalb richten wir jedes Jahr eine Klasse Metallbauer für<br />

besonders engagierte Auszubildende ein, in der neben dem üblichen<br />

unterricht zusätzlich die Fachhochschulreife erlangt werden kann. Für<br />

die Jugendlichen ist das ein zusätzlicher Anreiz und das Angebot wird<br />

stark genutzt. Auffällig ist auch, dass diese Auszubildenden wesentlich<br />

motivierter bei der Sache sind.<br />

Wie sind Sie überhaupt auf die Idee mit der Doppelqualifikation gekommen?<br />

Die Innungsmeister kamen damals auf uns zu und sagten,<br />

sie haben sehr viele Aufträge, die sie nicht annehmen können, da<br />

ihnen qualifizierter Nachwuchs fehle. Das haben wir als Auftrag gesehen<br />

und überlegt, wie wir diejenigen, die lieber zu Thyssen oder<br />

Mannesmann wollen, für kleinere und mittelständische Handwerksbetriebe<br />

gewinnen können. 1995 haben wir mit der Doppelqualifikation<br />

begonnen. Damals waren wir die Ersten bei den Metallbauern, mittlerweile<br />

hat sich der Erfolg herumgesprochen.<br />

Ist es nicht auch wichtig, dass man gut vernetzt sein muss? Natürlich,<br />

Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung ist eine gute und eng<br />

verzahnte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Ausbildungsträger.<br />

Wir fahren auch in die Betriebe und schauen uns an, was dort erwartet<br />

wird, welchen Bedarf die unternehmen haben und worauf wir uns<br />

einstellen sollten.<br />

Trotzdem ist der Fachkräftemangel nach wie vor aktuell. Sicher, und<br />

in Zukunft werden die Berufskollegs sogar mithelfen, die Engpässe in<br />

den Ingenieurberufen noch stärker zu beheben, als dies in der Vergangenheit<br />

der Fall war, indem wir gut ausgebildete junge Menschen<br />

qualifizieren.<br />

Wie wird man eigentlich Schulleiter? Ich habe Maschinenbau und<br />

Ökonomie studiert und danach meinen Beruf als Lehrer gefunden.<br />

Schulleiter bin ich eher zufällig geworden. Karrieren kann man nicht<br />

planen, man muss gute Arbeit leisten, Herausforderungen annehmen,<br />

und dann wird man eines Tages einfach gefragt.


IMMANUEL FIScHER (21) ist in der Ausbildung zum Metallbauer und<br />

nimmt an der Zusatzqualifikation mit Ziel Fachhochschulreife teil<br />

Durch den insgesamt höheren Leistungsanspruch in der Klasse merke<br />

ich, dass alle sehr viel engagierter dabei sind. Zudem lernen wir Dinge,<br />

die in meinem Ausbildungsbetrieb so nicht vorkommen. Das hat<br />

damit zu tun, dass dieser auf Brücken und Brückenübergänge spezialisiert<br />

ist. Hier im Berufskolleg werden allerdings auch Treppenneigungen<br />

berechnet und wir führen selbst entsprechende Kalkulationen<br />

durch. obwohl mir der Beruf Spaß macht, kann ich mir gut vorstellen,<br />

später selbst mal Berufsschullehrer zu werden und das erworbene<br />

Wissen weiterzugeben.<br />

handfest 01 2010<br />

DoMINIK AMMERScHUBER (18) absolviert nicht nur seine Ausbildung<br />

zum Metallbauer, sondern möchte gleichzeitig die Zusatzqualifikation<br />

Fachhochschulreife erwerben<br />

Ich möchte anschließend studieren, deshalb bin ich hier und deshalb<br />

die Doppelqualifikation. Im Bereich Metallbau bleibe ich allerdings,<br />

denke aber, dass ich mit entsprechender Weiterbildung weitaus bessere<br />

chancen auf dem Arbeitsmarkt habe. und vielleicht kann ich<br />

dann auch mal im Ausland zusätzliche Erfahrungen sammeln. Die<br />

Lerninhalte im Berufskolleg helfen mir auch im Betrieb. So kann ich<br />

mittlerweile Skizzen leichter lesen und umsetzen, lerne, wie man<br />

kalkuliert und verstehe wirtschaftliche Zusammenhänge.<br />

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handfest 01 2010<br />

IMPRESSUM<br />

34<br />

DIE INFo-KIStE<br />

Duale Berufsausbildung: Wie sie funktioniert und warum? Kurz und gut.<br />

Das Prinzip ist einfach. Betrieb und Berufsschule sorgen gemeinsam<br />

dafür, dass Auszubildende ihren Beruf nicht nur bestmöglich und<br />

auf dem Stand der Technik erlernen, sondern auch, dass sie auf<br />

das vorbereitet sind, was sie im späteren Berufsleben tagtäglich<br />

beim Kunden, in der Werkstatt, dem Atelier oder auf der Baustelle<br />

erwartet. Handgriffe, Werkzeuge und Maschinen, alles muss perfekt<br />

passen und optimal sitzen. Hierfür wird einerseits Fachwissen vermittelt<br />

und andererseits wird viel Wert gelegt, auf Lösungs- und<br />

Handlungskompetenzen, Arbeitssicherheit, Teamwork, Gesetze und<br />

Vorschriften und auch selbstorganisiertes, eigenverantwortliches,<br />

berufsbegleitendes und -bezogenes Lernen. Alles kompakt und gut<br />

strukturiert, auf drei bis dreieinhalb Jahre verteilt und mit viel Engagement<br />

der betrieblichen und überbetrieblichen Seite und auch<br />

der Lehrerinnen und Lehrer an den Berufsschulen. Voraussetzung ist<br />

allerdings, dass Auszubildende ihren Beruf mit festem Willen und<br />

einer Menge Leistungsbereitschaft wirklich erlernen wollen.<br />

Noch mehr Duale Ausbildung: Viel Wissenswertes und Wesentliches<br />

Herausgeber:<br />

Deutscher Handwerkskammertag<br />

Mohrenstr. 20/21<br />

10117 Berlin<br />

Redaktion:<br />

Westdeutscher Handwerkskammertag<br />

Sternwartstr. 27-29<br />

40223 Düsseldorf<br />

reiner Nolten (V.i.S.d.P.)<br />

chefredakteur:<br />

rolf Göbels<br />

Mitarbeit:<br />

carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Sandra Leppin,<br />

Peter Dohmen, Philipp Dohmen, ute Schmitt,<br />

Ann-Kathrin Wiese, Stefan rensch (www.dielichtung.org),<br />

Petra Plaum, Anke Kinnewig<br />

Anzeigen & Vertrieb:<br />

for mat medienagentur + verlag gmbh<br />

0211/55 80 255<br />

info@for-mat.de<br />

Gestaltung und Lithografie:<br />

for mat medienagentur + verlag gmbh<br />

Markus Kossack<br />

Druck:<br />

Druckhaus Humburg, Bremen<br />

Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />

zur Dualen Ausbildung www.bmbf.de (Suchbegriff: Duale Ausbildung<br />

sichtbar gemacht) + rahmenlehrpläne für die Berufsschule www.<br />

bildungsserver.de (Thema Berufliche Bildung und dann Berufliche<br />

Schulen auswählen) + Ausbildungsordnungen für die betriebliche<br />

Ausbildung www.bibb.de oder www.bmwi.de + rechtsgrundlage<br />

für die betriebliche Ausbildung im Dualen System ist das Berufsbildungsgesetz<br />

(www.bmbf.de) und für die Ausbildung in einem<br />

Handwerksberuf die Handwerksordnung (www.handwerk-nrw.de) +<br />

Eine Duale Ausbildung ist in über 350 Ausbildungsberufen möglich.<br />

Etwa 130 davon sind handwerklich. Ein Überblick: www.berufenet.<br />

de oder www.handfest-online.de + Bereits während der Dualen Ausbildung<br />

sind Zusatzqualifikationen möglich www.ausbildungplus.<br />

de. Zudem können höhere Schulabschlüsse erworben werden. Duale<br />

Studiengänge bieten die Möglichkeit, bereits mit Ausbildungsstart<br />

parallel mit einem Studium zu beginnen + Persönliche Beratung:<br />

Die Ausbildungsberatungen der Handwerkskammern informieren im<br />

Netz und persönlich: www.handwerkskammer.de oder www.zdh.de.<br />

Auflage:<br />

72.600<br />

Abonnement:<br />

Bezugsabo 10,75 Euro p. a.<br />

Erscheinung: sechsmal jährlich<br />

Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />

unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.<br />

Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr<br />

übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />

nur mit vorheriger Genehmigung der redaktion.<br />

Papier: recyclingpapier<br />

handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln:


edition<br />

tiamat<br />

ab März 2010 im buchhandel!<br />

isbn: 978-3-89320-142-6<br />

informationen & Leseprobe:<br />

www.edition-tiamat.de<br />

handfest 01 2010<br />

»dieses buch ist eine Premiere: es ist das erste Manuskript in der 30-jährigen Verlagsgeschichte,<br />

das zwar unverlangt eingesendet wurde, nun aber trotzdem erscheint.«<br />

klaus bittermann<br />

einzlkind<br />

har Ld<br />

harold ist wurstfachverkäufer und bringt sich gerne um. ein ganz normales Leben,<br />

bis der 11-jährige Melvin an seine tür klopft. Melvin sucht seinen Vater und harold<br />

willigt ein, ihn bei der suche quer durch england und irland zu begleiten sie treffen<br />

humphrey bogart, Jonny danger, das rosarote badeschaf und Miss Pink Flamingo.<br />

und das geht nicht immer gut aus. harold bereut seine hilfsbereitschaft spätestens,<br />

als er die Queen überfährt.<br />

wunderbar leicht erzählt, mit witz, Verve und mit einer<br />

ordentlichen Portion absurdem versehen. ganz große<br />

unterhaltung. Oder wie Melvin meint: glückwunsch! sie<br />

halten gerade das beste buch der welt in händen.<br />

35


handfest 01 2010<br />

luxuSlärm<br />

LUxUSLäRM. Frontfrau Jini, vier Jungs, erst ,1000 Km bis zum Meer‘ und jetzt ,So laut ich kann‘. Seit sechs Jahren<br />

spielen sie zusammen. Zunächst als coverband mit Stücken von Pink, rage Against The Machine bis hin zu Melissa<br />

Etheridge und heute: mit eigenen Sachen. Diese brachten 2008 den Durchbruch und 2009 die Newcomer-Krone von<br />

1Live. 2010 der neue Longplayer ,So laut ich kann‘. Danach? Viel Live und hohes Tempo, harter Gitarrensound, viel<br />

Klaviergefühl und Texte, die ganz weit vorn liegen.<br />

LUxUSLäRM ist laut, macht tempo, geht durch und durch und gibt<br />

alles. Ihr spielt viel, immer Live und seid nah an euren Fans. Was<br />

ist für euch so richtig LUxUSLäRM-Atmosphäre? LL: Für uns gibt<br />

es richtige Luxuslärm-Atmosphäre natürlich auf dem Album zu hören<br />

(denn dort steckt schließlich jahrelange Arbeit drin), aber auch vor<br />

allem beim Live-Spielen! unsere Texte gemixt mit der Musik, die wir<br />

machen und die Lust und den Spaß, den wir auf der Bühne mit den<br />

Leuten haben - das zieht das Publikum - glauben wir - so an. Für uns<br />

ist es genial zu hören, wie die Menschen vor uns unsere Texte mit<br />

vollem Selbstverständnis mitsingen, wie sie uns unterstützen, uns<br />

die 1Live Krone aufgesetzt haben und uns nach einem Konzert ihre<br />

Sicht der Texte und ihre eigene Geschichte erzählen. Einfach Luxus-<br />

Gänsehautmäßig.<br />

Auf was können sich eure Fans 2010 freuen? Wir freuen uns riesig<br />

mit unseren Fans auf den 29.01.2010, denn da kommt endlich unser 2.<br />

Album „So laut ich kann“ deutschlandweit raus und die passende „So<br />

laut ich kann- Tour“ beginnt dann eine Woche später am 05.02.2010<br />

in recklinghausen in der Vest-Arena. Alle Termine quer durch Deutschland<br />

könnt ihr auch auf www.luxuslärm.de finden.<br />

Außerdem sind wir im neuen Kinofilm „Vorstadtkrokodile2“ mit<br />

unserem Song „unsterblich“ dabei. Natürlich wird es auch noch andere<br />

Highlights geben, aber zu viel darf jetzt noch nicht verraten werden.<br />

Und auf was freut ihr euch 2010 am meisten? Wir freuen uns natürlich<br />

aufs Live-Spielen, darauf, unsere „alten Fans“ wieder aufs Neue<br />

begeistern zu können und „neue“ dazu zu gewinnen. Wir glauben, das<br />

größte Ziel für uns ist es, dass wir alle 5 gesund bleiben! Die größte<br />

Herausforderung wird es sein, alle Termine, die wir als Band haben,<br />

mit unserer eigenen Musikschule und unserem Privatleben zu koordinieren<br />

und unser Wunsch ist es, dass wir viele Menschen mit unserer<br />

Musik begeistern und erreichen können und uns der Spaß am Spielen<br />

zwischen dem ganzen Stress nicht verloren geht!<br />

Ab wann stand für euch fest, Musik ist nicht nur Leidenschaft,<br />

sondern auch Profession und der passende Beruf? Jini: Das war<br />

bei jedem von uns unterschiedlich und es würde Seiten füllen, das<br />

aufzuschreiben. Bei mir zumindest war es kurz nach dem Abi, denn<br />

danach habe ich ein Lehramtsstudium begonnen, obwohl der Wunsch<br />

viel größer war, Musik zu meinem Lebensinhalt zu machen. Für meine<br />

36<br />

Eltern war das damals aber die berühmte „brotlose Kunst“. Drei Semester<br />

später habe ich alles verändert und bin doch Knall auf Fall nach<br />

Enschede gegangen, wo auch unser Trommler und Bassist studiert<br />

haben und habe rock&Popgesang studiert. Jetzt sind meine Eltern<br />

stolz und zufrieden und ich bin es auch.<br />

Viele unserer Leserinnen und Lesern wissen noch nicht wirklich,<br />

was sie beruflich werden sollen? Habt ihr tipps, wie man feststellt,<br />

welche Ausbildung die Richtige ist? Jini: Für mich haben Einrichtungen<br />

wie das BIZ nie wirklich Abhilfe geschaffen. Der computer<br />

spuckte – nachdem ich 1000 Fragen beantwortet hatte – irgendwas<br />

mit „chemikerin“ aus und ich dachte mir nur: Suuuper! Genau das ist<br />

das Fach, welches ich überhaupt nicht kann. Also habe ich viele Praktika<br />

gemacht: in einer Grundschule, einer Musikschule, im restaurant/<br />

Hotelfachbetrieb, um herauszufinden, was mir liegt.<br />

In welcher Art Musikszene - wenn es diese denn gibt – fühlt<br />

ihr euch am meisten wohl? Wir versuchen uns nicht irgendeiner<br />

Musikszene anzupassen und damit Zeit zu verschwenden, wie wir am<br />

coolsten, lässigsten oder geilsten aussehen und uns geben müssen!<br />

Wir versuchen unser eigenes Ding durchzuziehen ohne große Plattenfirma<br />

(sind wir selbst, genauso wie Management und Promofirma). Lieber<br />

alles selbst in die Hand nehmen und sich nicht verbiegen lassen,<br />

als irgendeiner Musikszene hinterherzurennen.<br />

Und welche Musik läuft bei euch im tourbus? Bei uns laufen die<br />

FooFighters, rHcP, Alanis Morissette oder Pink. Ist ganz unterschiedlich!<br />

Wie sieht’s bei euch selbst aus? Kommt in eurem Umfeld Handwerk<br />

vor? Die Freunde, die im Handwerk unterwegs sind, haben natürlich<br />

einen ganz anderen Tagesablauf als wir, da ist es schon schwierig<br />

sich mal eben auf einen Kaffee zu treffen, aber auch das kriegt man<br />

irgendwie hin.<br />

Ganz zum Schluss und kurz und knapp:<br />

So macht LUxUSLäRM am meisten Spaß: Live und in Farbe!<br />

Ein Highlight: unser 2. Album<br />

Ein rundherum richtig guter tag … Sonne, im Tourbus zum Gig, Spaß<br />

auf der Bühne! oder: Zeit für seine Freunde und Familie zu haben!


MItMAcHEN uND GEWINNEN!<br />

Aufgaben lösen, Ergebnisse addieren und die richtige Lösung an: redaktion handfest, Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf, per<br />

E-Mail: mail@handfest-online.de. Einsendeschluss ist der 19. März 2010. Postanschrift und Gewinnwunsch nicht vergessen!<br />

Welche Kombis passen?<br />

1. Schnee... ...Wasser (0) | ...Sand (2) | ...Metall (15)<br />

2. Strand... ...Holz (0) | ...Feuer (2) | ...Wasser (15)<br />

3. Fisch... ...Auto (0) | ...Wasser (2) | ...Trommel (15)<br />

LuxuSLärm<br />

2 x 1 PAKEt bEStEhEND AuS<br />

SIGNIErtEr SINGLE „uNStErbLIch”,<br />

SchLüSSELbAND uND AutoGrAmm-<br />

KArtE www.luxuslaerm.de<br />

3 x 2 tIcKEtS für EIN ExKLuSIvES 1LIvE<br />

rADIoKoNzErt<br />

Diese besonderen Karten gibt es nicht zu<br />

kaufen, sondern nur exklusiv zu gewinnen.<br />

Große Bands vor kleinem Publikum. Die reihe<br />

der 1LIVE radiokonzerte setzt sich fort mit<br />

Sportfreunde Stiller, Milow, oasis, Gossip …<br />

und wie immer gibt es die begehrten Tickets<br />

für den exklusiven Auftritt nicht zu kaufen,<br />

sondern nur zu gewinnen. und wie immer<br />

wird der Künstler erst kurz vorher bekannt<br />

gegeben.<br />

www.1live.de<br />

2 x GAmE PArty3 WII<br />

Game Party3, die aktuelle Variante des<br />

beliebten Gesellschaftsspiels von Warner Bros.<br />

Interactive Entertainment, enthält brandneue<br />

Spiele und Herausforderungen. In Gruppen<br />

mit bis zu 16 Teilnehmern kann in neuen<br />

Spielen wie Billard, Minigolf, Schlag den Troll,<br />

Boccia oder beliebten Favoriten wie Dart,<br />

Ping cup, Wissensquiz und Hufeisen-Werfen<br />

gegeneinander angetreten werden. Durch die<br />

intuitive Wii-Steuerung sind alle Spiele leicht<br />

zu erlernen. Bei 19 tollen Spielen inklusive<br />

zahlloser Variationen ist für jedermann etwas<br />

dabei.<br />

Neue Level und eine solide Auswahl an<br />

anspruchsvollen Wissensfragen warten auf<br />

dich. Du kannst gegen bis zu vier Spieler<br />

gleichzeitig antreten und versuchen, deine<br />

Konkurrenz in den Schatten zu stellen oder<br />

veranstalte Turniere und finde heraus, wer der<br />

ultimative Game Party-Spieler ist.<br />

handfest 01 2010<br />

2 x DAS brANDNEuE -rätSELSPIEL<br />

touchmAStEr 3 voN WArNEr broS.<br />

INtErActIvE ENtErtAINmENt für NINtENDo<br />

DS<br />

TouchMaster 3 ist eine Spielesammlung bestehend<br />

aus 20 neuen rätsel-Herausforderungen<br />

für alle Spiele-Fans. Die Teilnehmer arbeiten<br />

sich auf dem Nintendo DS durch ein Sammelsurium<br />

aus rätsel-, Action-, Karten-, Strategie-<br />

und Buchstabenspielen und können im<br />

„Einzelspieler“-, „Zweispieler“-, oder „Download<br />

Play“-Modus antreten. Durch verschiedene<br />

Boni und Spielelemente wie Abzeichen,<br />

Trophäen und Genie-Punkte ist praktisch<br />

grenzenloser Wiederspielwert gegeben. Die<br />

Spieler stellen ihre Fähigkeiten unter anderem<br />

bei Bumperball, Schleim-Angriff, Domino,<br />

Würfelkönig 2, Prismatix 2 und Wortgefecht<br />

unter Beweis.<br />

Fordere deine Freunde auf und finde heraus,<br />

wer ein wahrer TouchMaster ist.<br />

ExcLuSIv für fILm-fANS: 1 x DAS fILmquIz 1 x ScENE<br />

It?® GANz GroSSES KINo! PS3 PLuS „WAtchmEN – DIE<br />

WächtEr“<br />

Scene It?® Ganz großes Kino! ist die neueste Heimkonsolen-<br />

Ausgabe des erfolgreichen Scene It?®-Hollywood-Filmquiz.<br />

Scene It? Ganz großes Kino! bietet Film-Fans mit einer Vielzahl<br />

von Wissensfragen aus dem Medienbereich ein schwungvolles<br />

Party-Erlebnis mit Wettbewerbs-charakter. Die Quizfragen beziehen<br />

sich auf aktuelle Filme, die in diesem Jahr erschienen sind, haben<br />

aber auch Hollywood-Hits zum Thema, die in den letzten vier Jahrzehnten<br />

produziert wurden.<br />

Tausende Fragen zu aktuellen Kinohits und über 20 rätsel-Variationen<br />

garantieren einzigartige und abwechslungsreiche Herausforderungen.<br />

Am Ende einer Wettbewerbsrunde können die Spieler ihr<br />

Glück versuchen und durch das „Star-System” ihre Führung weiter<br />

ausbauen – oder ihren rückstand aufholen.<br />

und als absoluten Hit gibt es die Blu-ray von „Watchmen – Wächter<br />

der Nacht“ von Paramount noch extra dazu.<br />

Gewinner aus 6 | 2009<br />

4 x 1 PAKEt: ALBUM EISBLUME, t-SHIRt UND AUtoGRAMMKARtE S. Müller | E. Damann | J. Treiber | M. Krüsmann | 1 x VIDEoMUSIKSPIEL<br />

LEGo RocKBAND S. Schlütter | 2 x KARAoKESPIEL DISNEy SING It N. Sturm | M. ruhlmann | 1 x FAMILy tRAINER N. RENZ | 4 x KINoKARtEN<br />

„Wo DIE WILDEN KERLE WoHNEN“ T. Donaubauer | r. Vootz | H. Hegemann | A. Spelsberg | 2 x DAS ABENtEUERSPIEL „Wo DIE WILDEN<br />

KERLE WoHNEN“ J. Theuerkauf | A. rohlfs<br />

37


handfest 01 2010<br />

38<br />

Vorschau<br />

JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS<br />

handfest 02 | 2010<br />

Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik | Änderungsschneider/in<br />

| Augenoptiker/in | Ausbaufacharbeiter/in | Automobilkaufmann/frau<br />

| Bäcker/in | Baugeräteführer/in | Bauten- und Objektbeschichter/in | Bauwerksabdichter/in<br />

| Behälter- und Apparatebauer/in | Bestattungsfachkraft | Beton- und<br />

Stahlbetonbauer/in | Betonstein- und Terrazzohersteller/in | Bodenleger/in | Bogenmacher/in<br />

| Bootsbauer/in | Brauer/in und Mälzer/in | Brunnenbauer/in | Buchbinder/<br />

in | Büchsenmacher/in | Bühnenmaler/in und Bühnenplastiker/in | Bürokaufmann/<br />

frau | Chirurgiemechaniker/in | Dachdecker/in | Drucker/in | Edelsteingraveur/in |<br />

Edelsteinschleifer/in | Elektroniker/in | Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik<br />

| Estrichleger/in | Fachkraft für Veranstaltungstechnik | Fachverkäufer/in<br />

im Lebensmittelhandwerk | Fahrradmonteur/in | Fahrzeuglackierer/in | Feinoptiker/in<br />

| Feinwerkmechaniker/in | Feuerungs- und Schornsteinbauer/in | Fleischer/in<br />

| Flexograf/in | Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in | Fotograf/in | Fotomedienfachmann/frau<br />

| Fotomedienlaborant/in | Friseur/in | Gebäudereiniger/in<br />

| Geigenbauer/in | Gerber/in | Gerüstbauer/in | Glasbläser/in | Glaser/<br />

in | Glasveredler/in | Gleisbauer/in | Goldschmied/in | Graveur/in | Handzuginstrumentenmacher/in<br />

| Hochbaufacharbeiter/in | Holz- und Bautenschützer/<br />

in | Holzblasinstrumentenmacher/in | Hörgeräteakustiker/in | Informationselektroniker/in<br />

| Kanalbauer/in | Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in | Kaufmann/frau<br />

für Bürokommunikation | Keramiker/in | Kraftfahrzeugmechatroniker/in<br />

| Kraftfahrzeugservicemechaniker/in | Klavier- und Cembalobauer/in |<br />

Klempner/in | Konditor/in | Kosmetiker/in | Kürschner/in | Maler/in und Lackierer/in<br />

| Maschinen- und Anlagenführer/in | Maskenbildner/in | Maßschneider/in<br />

| Maurer/in | Mechaniker/in für Karosserieinstandhaltungstechnik |<br />

Mechaniker/in für Land- und Baumaschinentechnik | Mechaniker/in für Reifen-<br />

und Vulkanisationstechnik | Mechatroniker/in | Mechatroniker/in für Kältetechnik<br />

| Mediengestalter/in Digital und Print | Metall- und Glockengießer/<br />

in | Metallbauer/in | Metallbildner/in | Metallblasinstrumentenmacher/in | Modellbauer/in<br />

| Modist/in | Müller/in – Verfahrenstechnolog(e/in) in der Mühlen- und<br />

Futtermittelwirtschaft | Oberflächenbeschichter/in | Ofen- und Luftheizungsbauer/in<br />

| Orgel- und Harmoniumbauer/in | Orthopädiemechaniker/in und Bandagist/in<br />

| Orthopädieschuhmacher/in | Parkettleger/in | Polsterer/Polsterin |<br />

Polster- und Dekorationsnäher/in | Raumausstatter/in | Rohrleitungsbauer/in |<br />

Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/in | Sattler/in | Schilder- und Lichtreklamehersteller/in<br />

| Schneidwerkzeugmechaniker/in | Schornsteinfeger/in |<br />

Schuhmacher/in | Segelmacher/in | Seiler/in | Siebdrucker/in | Silberschmied/in<br />

| Speiseeishersteller/in | Spezialtiefbauer/in | Steinmetz/in und Steinbildhauer/in |<br />

Sticker/in | Straßenbauer/in | Stricker/in | Stuckateur/in | Systemelektroniker/in |<br />

Technische/r Zeichner/in | Textilreiniger/in | Tiefbaufacharbeiter/in | Tischler/in |<br />

Trockenbaumonteur/in | Uhrmacher/in | Vergolder/in | Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer/in<br />

| Weber/in | Weinküfer/in | Zahntechniker/in | Zerspanungsmechaniker/in<br />

| Zimmerer/Zimmerin | Zupfinstrumentenmacher/in | Zweiradmechaniker/in |<br />

HANDWERK EXTRA<br />

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