LuxuSLärM - Handfest-Online
LuxuSLärM - Handfest-Online
LuxuSLärM - Handfest-Online
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS<br />
<strong>LuxuSLärM</strong><br />
Holzhäuser - Zimmerer im Element /// Die Kottmanns - Eine Mühle<br />
und viel Wissenschaft /// Königsklasse - Wettbewerb der Gesellen ///<br />
Duales System - Betrieb und Schule, Ziele und Wünsche ///<br />
1 | 2010
Dein leben Lang<br />
CABRIOLET FÜR‘S LEBEN<br />
GEWINNT TÄGLICH ZWISCHEN 5 - 10 UHR IM RADIO<br />
www.1live.de<br />
Abbildung ähnlich, Fahrzeug enthält Sonderausstattung
INHALT<br />
Häuser<br />
aus Holz<br />
Zimmerer im Element<br />
08<br />
Die KönigsKlasse<br />
Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks<br />
16<br />
28<br />
08 Häuser aus Holz und viel zu Können | 12 Die Kottmanns | 16 Die Königsklasse | 28 Dual hält besser |<br />
34 Impressum | 36 Luxuslärm | 37 Gewinne + Rätsel | 38 Vorschau<br />
1 | 2010<br />
Die Kottmanns<br />
Eine Mühle, viele Generationen<br />
12<br />
Duale Zwischen Schule und Betrieb<br />
BerufsausBilDung<br />
03
handfest 01 2010<br />
Schüler Schätzen<br />
Strom auS der Sonne<br />
INvesTITIoN IN<br />
ZukuNfT uNd BILduNg<br />
04<br />
Schulen haben gleich zwei gewichtige<br />
Gründe, Photovoltaik-Anlagen zu installieren.<br />
Zum einen sind sie aufgrund der großen<br />
Dachflächen ideal für die Nutzung von<br />
Sonnenenergie. Zum anderen können die<br />
Anlagen den Schülerinnen und Schülern als<br />
interessantes Lehr- und Forschungsobjekt<br />
für Zukunftstechnologie dienen. Damit die<br />
elektrischen Anlagen störungsfrei laufen,<br />
müssen sie vor Blitzeinschlägen und Überspannungen<br />
geschützt werden.<br />
Die Gesamtschule Fuldatal ist eine von<br />
vier Gesamtschulen im Landkreis Kassel,<br />
die mit PV-Anlagen ausgerüstet wurden
Der Landkreis Kassel geht hier mit gutem Beispiel<br />
voran. Bei vier Gesamtschulen im Landkreis<br />
wurden moderne Solaranlagen errichtet.<br />
Beim Bau der Solaranlagen wurde ein umfassender<br />
Überspannungsschutz mit eingeplant<br />
und ausgeführt. Am Projekt sind unter anderem<br />
folgende Gesamtschulen beteiligt:<br />
- Gesamtschule Fuldatal<br />
- Gesamtschule Vellmar<br />
- Erich-Kästner Gesamtschule Baunatal<br />
- Wilhelm-Leuschner Gesamtschule Niestetal<br />
Alle vier Anlagen zusammen sind in der Lage,<br />
118,65 kWp in das öffentliche Netz einzuspeisen.<br />
Die Größere 1 kWp (Kilowatt peak - also<br />
Spitzenleistung in Kilowatt) beschreibt die<br />
optimale Leistung von Solarmodulen unter<br />
genormten Testbedingungen. Bei bewölktem<br />
Himmel oder Erwärmung des Moduls ist die<br />
Leistung des Solargenerators geringer. In unseren<br />
Breitengraden können mit einer 1 kWp-<br />
Photovoltaik-Anlage – das entspricht einer<br />
Fläche von 9-10 m 2 – etwa 700 bis 900 kWh<br />
Strom pro Jahr erzeugt werden. Zum Vergleich:<br />
Der durchschnittliche jährliche Stromverbrauch<br />
eines Vier-Personen-Haushalts in Deutschland<br />
liegt bei etwa 4.000 kWh.<br />
FLAcHDäcHEr BIETEN<br />
IDEALE VorAuSSETZuNGEN<br />
Die großen Flachdächer auf Schulgebäuden<br />
bieten aufgrund ihrer Beschaffenheit ideale<br />
Voraussetzungen zur Errichtung von größeren<br />
PV-Anlagen (PV steht für Photovoltaik). Auch<br />
hinsichtlich der Wartung sind Flachdächer besser<br />
geeignet, da Kontroll- und reinigungsmaßnahmen<br />
der Anlage einfacher durchzuführen<br />
sind.<br />
Die Errichtung der PV-Anlagen bot sich zum einen<br />
an, weil die Schulen saniert werden mussten.<br />
Dem Schulträger kam es aber auch darauf<br />
an, die Schüler an die Thematik der regenerativen<br />
Energieerzeugung heranzuführen – ein<br />
Thema, das zurzeit immer wichtiger wird. So<br />
wurden die Schulen frühzeitig in das Projekt<br />
eingebunden. Die Schüler haben jederzeit Zugang<br />
zu den Anlagen, und deren Praxisbetrieb<br />
wird im unterricht behandelt.<br />
GEWITTEr KANN MAN NIcHT VErHINDErN<br />
In den vier Anlagen speisen jeweils drei Wechselrichter<br />
den erzeugten Strom in das Netz ein.<br />
Der Wechselrichter ist ein elektrisches Gerät,<br />
das die Gleichspannung der Solarzellen in die<br />
Wechselspannung des Stromnetzes umrichtet.<br />
Die erforderlichen Überspannungsschutz-<br />
Geräte kommen alle aus dem Hause Phoenix<br />
contact.<br />
Als öffentliche Gebäude sind die Schulen mit<br />
einem äußeren Blitzschutzsystem ausgestattet.<br />
unter Überspannungsschutz wird der Schutz<br />
elektrischer und elektronischer Geräte vor zu<br />
hohen elektrischen Spannungen verstanden.<br />
Die Überspannungen werden durch den Blitz<br />
als Naturereignis oder durch andere elektrische<br />
Systeme hervorgerufen. Eine der Hauptursachen<br />
für Überspannungen sind Blitzeinschläge<br />
in Energie- und Signalleitungen und in deren<br />
Nähe. Auch durch Schaltvorgänge im Gebäude<br />
Die Wechselrichter werden durch Überspannungsschutz-Geräte (Lupe) aus dem Hause Phoenix<br />
Contact sicher und wirkungsvoll geschützt<br />
handfest 01 2010<br />
Ausgedehnte Flachdächer – wie hier bei der Gesamtschule des Landkreises Kassel in Niestetal –<br />
eignen sich gut für PV-Anlagen<br />
DIE 4 ELEKtRoNIKER-AUSBILDUNGSBERUFE<br />
MIt ZUKUNFtScHANcEN<br />
Elektroniker/in<br />
Fachrichtung Automatisierungstechnik<br />
Fachrichtung Energie- und Gebäudetechnik<br />
Fachrichtung Informations- und Telekommunikationstechnik<br />
Elektroniker/in für Maschinen<br />
und Antriebstechnik<br />
Informationselektroniker/in<br />
für Bürosystemtechnik<br />
für Geräte- und Systemtechnik<br />
Systemelektroniker/in<br />
Zentralverband der Deutschen Elektro- und<br />
Informationstechnischen Handwerke<br />
www.e-zubis.de, www.zveh.de<br />
können Überspannungen auftreten, zum Beispiel<br />
wenn ein Motor abgeschaltet wird.<br />
DIE ScHÜLEr STEHEN AuF SoNNENLIcHT<br />
Aufgrund einer durchdachten Planung und Installation<br />
sowie einer gründlichen Koordination<br />
der Baumaßnahmen können die vier Gesamtschulen<br />
im raum Kassel jetzt zeitgemäße<br />
Photovoltaik-Anlagen nutzen, die allen gängigen<br />
Standards entsprechen. Daran hat auch<br />
der Überspannungsschutz einen erheblichen<br />
Anteil. Die Schulen nutzen nicht nur regenerative<br />
und zukunftsweisende Technologien<br />
– sie vermitteln diese Technologien auch ihren<br />
Schülern, sensibilisieren für die entsprechenden<br />
Berufe und erweitern damit ihren<br />
Bildungsauftrag um einen zukunftsweisenden<br />
Aspekt. Bei den Schülern – soviel steht heute<br />
schon fest – kommt das Konzept an.<br />
WIcHtIGE INFoRMAtIoNSqUELLEN zu den<br />
Themen Überspannungsschutztechnik und Bildung<br />
sind www.phoenixcontact.de und Bildungsverband<br />
für Überspannungsschutztechnik<br />
e.V. www.BIVt.de<br />
05
handfest 01 2010<br />
HANdwerk uNd desIgN –<br />
kreATIve köpfe gesucHT? –<br />
kreATIve HäNde gefuNdeN!<br />
Design und Handwerk – Befasst man sich näher mit dem thema, wird schnell klar – Handwerk und Design ergänzen sich in nahezu<br />
perfekter Art und Weise. Was wäre die beste Handwerkskunst ohne Design – was wäre der kreativste Designer ohne einen talentierten<br />
Handwerker?<br />
06<br />
Fotos: KoelnMesse<br />
Text: Judith Tausendfreund<br />
Gar nicht so bekannt: das Handwerk bietet nicht nur vielfältige Ausbildungsberufe,<br />
sondern auch zahlreiche Möglichkeiten, sich kreativ zu<br />
betätigen. Neben einer soliden Ausbildung gibt es auch über die Teilnahme<br />
an verschiedenen Wettbewerben gute chancen, sich einen Namen<br />
zu machen. In NrW bieten sich vier Wettbewerbe an: Designtalente<br />
Handwerk 2010, für die jungen Talente unter 30, manu factum, machbar<br />
ab 25 Jahren, q-rouge und Die Gute Form. Bei der Beurteilung der eingereichten<br />
Arbeiten finden in der regel neben Aspekten wie Kreativität,<br />
ästhetik, Design und Innovation insbesondere die Qualität, Funktionalität,<br />
die verwendeten Materialien und die Verhältnismäßigkeit der<br />
eingesetzten Mittel Berücksichtigung. Über die jeweiligen Zulassungsbedingungen<br />
sollte man sich vorher genau erkundigen. Neben ruhm<br />
und Prestige können die Teilnehmer häufig Preisgelder gewinnen und<br />
erhalten auch eine Menge kostenloser Werbung – für sich und für ihre<br />
berufliche Zukunft. Die handfest redaktion hat einmal eine erfahrene<br />
Kunsthandwerkerin nach ihrem Weg befragt:<br />
Frau Roos Arntz-van Doren, Diplom Designerin und Vorsitzende der<br />
Arbeitsgemeinschaft der Kunsthandwerker NRW e.V.<br />
Auszeichnungen der Kunsthandwerkerin und Dipl.-Designerin<br />
1972 Köln, Landeswettbewerb „Junges Handwerk“, Belobigung<br />
1976 Aachen, Landeswettbewerb „Junges Handwerk“, 3. Preis<br />
1976 Auszeichnung der Stiftung für Begabtenförderung des Handwerks<br />
1977 Tokio, International Pearl Design contest, 3.Preis<br />
1978 Tokio, International Pearl Design contest, Belobigung<br />
1979 Tokio, International Pearl Design contest, Belobigung<br />
1985 Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen<br />
Sie selber haben einige Preise erhalten, was hat Ihnen das für Ihren Weg<br />
mitgegeben?<br />
roos Arntz-van Doorn: Erst einmal die Freude, mit einer eigenen Arbeit<br />
einen Preis gewonnen zu haben, eine Bestätigung, dass meine Arbeit<br />
von einer unabhängigen Jury anerkannt und ausgezeichnet wurde. Es<br />
hat mein Selbstbewusstsein gestärkt.<br />
Wie haben Sie von den Preisen erfahren, wie sind Sie auf die Idee gekommen,<br />
sich zu bewerben?<br />
In den verschiedenen Fachzeitschriften werden regelmäßig Wettbewerbe<br />
und die Teilnahmebedingungen veröffentlicht. Ist man in einem<br />
Verband, z. B. der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks (AdK) organisiert,<br />
bekommt man hin und wieder Wettbewerbsunterlagen zugeschickt.<br />
Man kann sich aber auch im Internet erkundigen und die Teilnahmebedingungen<br />
bei den Ausrichtern eines Wettbewerbs anfordern.<br />
Hatten Sie Angst, Sie könnten nicht gewinnen? Oder haben Sie die Konkurrenz<br />
gefürchtet?<br />
Bei vielen Wettbewerben werden nicht nur allein Preise vergeben.<br />
Meistens wird eine Ausstellung organisiert, um eine Auswahl der eingereichten<br />
Exponate der Öffentlichkeit vorzustellen. Häufig wird noch<br />
ein Katalog herausgegeben. So besteht der Anreiz zur Teilnahme nicht<br />
nur darin, einen Preis, eine Auszeichnung zu gewinnen, sondern Ziel ist<br />
es auch, zu den „Auserwählten“ zu gehören, deren Arbeiten in der Ausstellung<br />
gezeigt werden, und, wenn es noch einen Katalog gibt, eine<br />
Veröffentlichung seiner Arbeiten. Natürlich nimmt man an einem Wettbewerb<br />
teil, um zu gewinnen, dass ist nicht anders wie z. B. im Sport.<br />
Eine Teilnahme an einem Wettbewerb heißt auch immer, sich mit anderen<br />
zu messen. Zu fragen, wie gut bin ich, kann ich den Anforderungen<br />
dieses Wettbewerbs entsprechen, habe ich die beste Idee, kann ich sie
treffend gestalten und anfertigen. Man muss informiert sein, es ist anstrengend,<br />
es macht viel Arbeit, aber, man lernt viel Neues und für den<br />
alltäglichen Beruf bekommt man jede Menge neue Ideen.<br />
War Ihnen vorher klar, welche Möglichkeiten und Preise es im Handwerk<br />
gibt? Haben Sie sich Gedanken gemacht, ob und wenn ja, welche Auswirkungen<br />
die Preise auf Ihre Arbeit haben werden?<br />
Schon während meiner Gesellenzeit habe ich mich für den Wettbewerb<br />
„Junges Handwerk“ und später für die Landesausstellungen zur Ermittlung<br />
der Staatspreise für das Kunsthandwerk in Nordrhein-Westfalen<br />
„manu factum“ beworben.<br />
Kann ein Preisträger durch die Auszeichnung den eigenen Marktwert verbessern?<br />
Sicher, denn mit der Bekanntgabe der Preisträger, wird sein Name veröffentlicht.<br />
Je mehr von diesem Preisträger veröffentlicht wird, desto<br />
bekannter wird er. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass die umsätze<br />
gleichermaßen steigen.<br />
Sie sind Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks Nordrhein-Westfalen<br />
e.V. – wie sieht Ihre Arbeit konkret aus?<br />
Die AdK-NrW ist Ansprechpartner der Landesregierung für die Belange<br />
des Kunsthandwerks. In Zusammenarbeit mit den Ministerien der<br />
Landesregierung sorgen wir für die Einbindung des Kunsthandwerks in<br />
wirtschaftliche Belange des Landes NrW. Beispiele sind crEATE, Wettbewerb<br />
„ruhrdiamant“, Vernetzung der Kunsthandwerker untereinander,<br />
organisation von Informationsveranstaltungen und Seminaren, die<br />
organisation von Ausstellungen und alle zwei Jahre die organisation<br />
von „manu factum“.<br />
Handwerk und Design, ist das für Sie ein Widerspruch? Sie selber haben<br />
Preise aus dem Handwerk und Preise aus dem Designbereich erhalten –<br />
geht beides?<br />
Ja selbstverständlich. Ich habe z. B. wie viele andere Kunsthandwerkerinnen<br />
und Kunsthandwerker eine Handwerks- und eine Designerausbildung.<br />
Wir entwickeln Entwürfe für die Industrie, aber fertigen auch in<br />
eigenen Werkstätten Einzelstücke und Kleinserien.<br />
Was würden Sie jungen Künstlern, Kunsthandwerkern, Designern mit auf<br />
den Weg geben wollen?<br />
Wenn sie etwas erreichen wollen, seien sie neugierig, nehmen sie teil<br />
an Weiterbildung, Wettbewerben, Ausstellungen, Symposien. Setzen sie<br />
sich mit anderen Künstlern zusammen und arbeiten sie im Team zusammen.<br />
Versuchen sie gemeinsam, ihre Produkte zu vermarkten.<br />
q-rouge Handwerk Design<br />
Auszeichnung für Gestaltungsqualität im Handwerk NrW +++ für Handwerksbetriebe, die bei einer Handwerkskammer in NrW zugelassen<br />
sind +++ vom Westdeutschen Handwerkskammertag bzw. den Handwerkskammern in NrW finanziert +++ findet jährlich statt<br />
+++ wird vom Westdeutschen Handwerkskammertag organisiert +++ www.q-rouge.de<br />
Designtalente Handwerk 2010<br />
Auszeichnung für Gestaltungsqualität im Handwerk NrW +++ für Gesellinnen/Gesellen und Meisterinnen/Meister aus dem Handwerk<br />
und auch Studenten, Absolventen von Fachhochschulen für Design sowie von Gestaltungsakademien und Fachschulen des Handwerks<br />
+++ Mindestanforderung: Gesellenprüfung in einem Beruf des gestaltenden Handwerks, Wohnsitz in NrW und nicht älter als 30 Jahre<br />
+++ vom Westdeutschen Handwerkskammertag und dem Ministerium für Wirtschaft Mittelstand und Energie des Landes Nordrhein-<br />
Westfalen als Fördermittelgeber finanziert unter Schirmherrschaft des Ministerpräsidenten +++ findet zweijährig statt +++ wird mit<br />
22.500 Euro in neun Kategorien dotiert +++ www.designtalente-handwerk-nrw.de<br />
manu factum<br />
Staatspreise für das Kunsthandwerk in NrW +++ für Kunsthandwerker aus NrW ab dem vollendeten 25. Lebensjahr +++ von der<br />
Landesregierung NrW finanziert +++ findet zweijährig statt +++ wird mit 40.000 Euro in acht Kategorien dotiert ++++ wird von der<br />
Arbeitsgemeinschaft des Kunsthandwerks NrW e.V. Düsseldorf finanziert +++ www.kunsthandwerk-nrw.de<br />
Die Gute Form<br />
Im Wettbewerb „Die Gute Form“ werden alljährlich exzellent gestaltete Gesellenstücke ausgezeichnet. Eine Experten-Jury wählt die<br />
besten Arbeiten aus. Im rahmen von Ausstellungen werden diese publikumswirksam vorgestellt. Höhepunkt ist die Präsentation auf<br />
Bundesebene. +++ www.zdh.de<br />
handfest 01 2010<br />
07
handfest 01 2010<br />
Zimmerer werden beim preisgekrönten Bauunternehmen Baufritz im unterallgäu<br />
HäuSEr AuS HOLZ uND<br />
VIEL Zu KÖNNEN<br />
Holzhäuser wie die der Firma Baufritz gewinnen immer mehr Fans ... und Auszeichnungen. Die Auszubildenden Michael, Mathias und<br />
Philipp wollen als angehende Zimmerer dafür sorgen, dass das so weitergeht.<br />
08<br />
Von Petra Plaum
Mathias Harzenetter hechtet auf eine Holzwand<br />
und verteilt Hasenstreu darauf. So sieht<br />
es zumindest aus. Sein Ausbilder, Zimmerermeister<br />
Hermann Schädle, erklärt, dass die<br />
fluffigen Holzspäne nicht in den Kleintierkäfig<br />
gehören. Sondern Hauswände, -decken<br />
und -dächer dämmen. Ebenso gesund wie<br />
wirkungsvoll: egal, ob es draußen eisig oder<br />
heiß ist, im Haus bleibt es angenehm.<br />
„Diese Späne sind mit Molke und Soda behandelt,<br />
zum Brand- und Pilzschutz“, informiert<br />
Hermann Schädle. Molke und Soda? Ganz<br />
typisch in einem unternehmen, wo man auf<br />
natürliche Baustoffe und wenig co2- Ausstoß<br />
Wert legt. Wo ein eigener Wald dafür sorgt,<br />
dass für jeden gefällten und verbauten Baum<br />
ein neuer nachwächst. Nachhaltigkeit nennt<br />
man das, und das unternehmen Baufritz<br />
gewann 2009 so mal eben den „Deutschen<br />
Nachhaltigkeitspreis“.<br />
ob Mathias sich deswegen entschlossen hat,<br />
hier in die Lehre zu gehen? Er lächelt: „Mit<br />
15 denkt man eher nicht so über den umweltschutz<br />
nach“. Jetzt, zwei Jahre später,<br />
trennt er wie alle Kollegen den Müll – Tafeln<br />
an den Hallenwänden verraten, wie es geht.<br />
Wie alle findet er es völlig logisch, Strom<br />
und Wasser zu sparen. Aber als es um die<br />
Berufswahl ging, wollte Mathias nicht in<br />
erster Linie die Welt retten, sondern eine<br />
Ausbildung finden, die zu ihm passt. „Handwerkliches<br />
Geschick bringe ich mit, wir haben<br />
zu Haus einen landwirtschaftlichen Betrieb,<br />
da repariert man vieles selbst“ – so fand er<br />
heraus, wo seine Talente liegen. Während<br />
der neunten Klasse machte Mathias dann<br />
Praktika in den Berufen Metallbauer, Koch<br />
und eben Zimmerer. Zimmerer gefiel ihm, der<br />
Betrieb Baufritz sowieso: „Was es zu lernen<br />
gibt, wird hier gut erklärt. Da ist immer jemand,<br />
der sagt: Komm, ich zeig dir, wie dies<br />
oder das geht.“<br />
HoLZ, METALL, ELEKTrIK –<br />
uND DIE ELTErN KrIEGEN ALLES MIT<br />
Zu erklären gibt es viel. Denn aus Holz, Glas,<br />
Metall, Solarmodulen und vielem mehr wird<br />
jedes Baufritz-Haus in den Hallen in Erkheim<br />
so weit vorgefertigt wie möglich. Dann erst<br />
reisen die Bauelemente zu den Baustellen.<br />
In einem Tag soll ein Haus stehen, nach zwei<br />
Monaten bezugsfertig sein. Zum Vergleich:<br />
Ziegelmassivbauten brauchen fünf bis sechs<br />
Wochen bis richtfest gefeiert werden kann.<br />
Bis zum Einzug dauert es bei ihnen meistens<br />
länger als ein halbes Jahr.<br />
Muss es so schnell gehen wie bei Baufritz,<br />
sollten Zimmerer also über den Tellerrand<br />
blicken und alles so vorbereiten, dass Dachdecker/innen,<br />
Anlagenmechaniker/innen<br />
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik,<br />
Klempner/innen oder auch Energie- und Gebäudetechniker/innen<br />
leichtes Spiel haben.<br />
Mathias Harzenetter<br />
Wie das funktioniert, lernen Mathias und<br />
die anderen in der dreijährigen Ausbildung.<br />
und: „Wir übernehmen im regelfall all unsere<br />
Zimmerer-Auszubildenden“, sagt Hermann<br />
Schädle mit Stolz. „unsere Jung-Gesellen<br />
werden dann ein Jahr lang zum Allrounder<br />
auf dem Bau weitergebildet. 150 Einfamilienhäuser<br />
bauen wir zurzeit pro Jahr, dazu<br />
kommen Gewerbebauten wie Kindergärten<br />
und Schulen sowie Büro- und Produktionsgebäude.<br />
Inzwischen ebenfalls in Italien,<br />
Großbritannien und in naher Zukunft auch<br />
in russland.“<br />
und die Eltern daheim machen sich Sorgen,<br />
während der Nachwuchs unterwegs ist? Müssen<br />
sie nicht. Zimmerermeister Hermann<br />
Schädle und Kollegen passen gut auf jeden<br />
Auszubildenden und Jung-Gesellen auf. „Wir<br />
pflegen den Kontakt zu den Eltern, rufen sie<br />
auch mal an, wenn es ein Problem gibt“,<br />
sagt Hermann Schädle. „Sie vertrauen uns<br />
ihre Kinder ja bereits mit 16 oder 17 an.<br />
Da haben wir eine große Verantwortung zu<br />
übernehmen.“<br />
Familiär geht es also zu. Ging es immer, seit<br />
Herr Sylvester Fritz das unternehmen 1896<br />
gründete. Dagmar Fritz-Kramer leitet die Firma<br />
in vierter Generation. Auf die Ausbildung<br />
wird seit jeher viel Wert gelegt, von 249<br />
Mitarbeitern sind 27 Azubis. 20 davon werden<br />
Zimmerer. Manch einer hat schon Mama,<br />
Papa oder onkel im unternehmen und kennt<br />
es gut, bevor er sich bewirbt.<br />
SPorTLIcH MuSS MAN SEIN,<br />
INTErESSIErT uND EHrLIcH<br />
Bei Philipp Schaule waren die Eltern in<br />
anderer Weise Schuld daran, dass der Sohn<br />
Holzhaus-Profi werden will. „Wir wohnen<br />
selbst in einem“, meint er. „und meine<br />
Mutter ist ökologisch ziemlich engagiert“.<br />
Philipp findet, wenn man ein Gespür hat<br />
fürs Material und ein gutes räumliches Vor-<br />
handfest 01 2010<br />
stellungsvermögen, dann ist Zimmerer ein<br />
prima Beruf. Schwindelfrei sein wäre perfekt,<br />
zumindest aber muss man sich gern und gut<br />
bewegen. Zwar nehmen moderne Maschinen<br />
dem Zimmerer und der Zimmerin heutzutage<br />
viele Lasten ab, doch beim Hausbau ist<br />
trotzdem voller Körpereinsatz gefragt. Viele<br />
bei Baufritz fahren gern Ski, die Berge sind<br />
schließlich von den Hallen aus zu sehen.<br />
Philipp geht zusätzlich ins Fitnesscenter und<br />
spielt Fußball. Mathias klettert und kickt.<br />
Bei Michael Daufratshofer, der wie die beiden<br />
anderen im zweiten Ausbildungsjahr<br />
steckt, war sein Fußball-Hobby sogar der<br />
Grund, hier die Ausbildung zu machen. „Mein<br />
Trainer arbeitet ebenfalls bei Baufritz“, sagt<br />
Michael. Jetzt ist auch er da: in der Ecke,<br />
die speziell für Lehrlinge reserviert ist und<br />
an deren Zwischenwand Holzkästen gestapelt<br />
sind. „Das sind unsere Taubenhäuser“,<br />
informiert Hermann Schädle. „Jeder Lehrling<br />
macht sein eigenes. Wer mag, dem schenke<br />
ich die Tauben hinterher dazu“. Philipp und<br />
Michael lächeln: „Muss nicht sein!“ Michael<br />
baut trotzdem gern an seinem Taubenhaus<br />
und findet gut, „dass man dabei Gelegenheit<br />
hat, komplizierte Verbindungen zu üben.“<br />
Aber zum Alltag gehört auch, sämtliche<br />
Winkel der großen Halle zu durchlaufen und<br />
jeden Schritt des Holz-Hausbaus kennen zu<br />
lernen: „Ich finde es reizvoll, dass man hier<br />
überall hinkommt, alles sieht und mitmacht“,<br />
so Michael.<br />
Fit, geschickt und vielseitig müssen sie also<br />
sein, die Lehrlinge, die Hermann Schädle und<br />
sein Team sich wünschen. „Sie zu finden, das<br />
ist leider gar nicht einfach“, bedauert der<br />
Zimmerermeister. Dabei sind Schulabschlüsse<br />
allein hier gar nicht das Wichtigste. „Eine<br />
Quali reicht, aber Mathe muss man beherrschen<br />
und ich schaue auch auf die Lernfächer<br />
wie Geschichte.“ Vor allem aber achtet<br />
der Ausbilder auf: „Interesse, Höflichkeit,<br />
Ehrlichkeit, Zielstrebigkeit und darauf, dass<br />
jemand wirklich mit Holz arbeiten will“. So<br />
wie Philipp, Michael und Mathias eben.<br />
Mathias Harzenetter und die Späne. Mit ihnen<br />
werden die Wände der Baufritz-Holzhäuser<br />
gedämmt.<br />
09
handfest 01 2010<br />
10
„Fingerspitzengefühl,<br />
handwerkliches Geschick und<br />
ein gutes räumliches<br />
Vorstellungsvermögen sollte<br />
ein Anfänger mitbringen.“<br />
Philipp Schaule ist in der Ausbildung zum Zimmerer bei Baufritz.<br />
handfest 01 2010<br />
Die Firma Baufritz in Erkheim im Unterallgäu...wurde 1896 gegründet und wird von Dagmar Fritz-Kramer in vierter Generation geführt<br />
... baute schon 1932 das erste Holzblockhaus, 1935 das erste Holzeinfamilienhaus ... ist Pionier in Sachen Holzfertigbau in Deutschland<br />
... gewinnt jede Menge Preise, sowohl für seine einzelnen Bauwerke als auch für die unternehmenskultur. Neue Auszeichnungen sind z. B.<br />
Nachhaltigstes unternehmen 2009, familienfreundlichstes mittleres unternehmen Deutschlands 2008, unternehmerpreis 2007 ... bildet aus,<br />
zu Zimmerer/Zimmererin, Bauzeichner/in und in kaufmännischen Berufen. www.baufritz.de<br />
ZIMMERER/ZIMMERERIN<br />
… erstellen schlüsselfertige Häuser in Holzrahmenbauweise … bauen Dachgeschosse aus … decken Dächer … sind zuständig für den Entwurf,<br />
die Herstellung, Montage und Instandhaltung von Bauwerken und Bauwerksteilen … übernehmen die Energieberatung … renovieren<br />
und sanieren historische Gebäude oder Inneneinrichtungen aus Holz<br />
... haben die Möglichkeit, die Ausbildung in zwei Stufen zu absolvieren. Nach einer 2-jährigen Ausbildung zum Ausbaufacharbeiter (Stufe<br />
1) wird in der 2. Stufe (nach einem weiteren Jahr) der Berufsabschluss Zimmerer erworben<br />
… besitzen Kenntnisse in Mathematik, Physik und technischem Zeichnen, räumliches Vorstellungsvermögen, eine sorgfältige und präzise<br />
Arbeitsweise, schnelle Auffassungsgabe, gute körperliche Konstitution, Schwindelfreiheit<br />
… werden Zimmerermeister, Techniker - Holztechnik, Techniker - Baudenkmalpflege/Altbauerneuerung, Bautechniker – Bauerneuerung/<br />
Bausanierung, Gestalter im Handwerk, restaurator im Denkmalschutz, Werkpolier, geprüfter Polier, Betriebsleiter, Geschäftsführer oder<br />
unternehmer<br />
… studieren Fertigungsingenieurwesen, Bauingenieurwesen, Holztechnik, Holzwirtschaft, Architektur<br />
www.zdb.de, www.bauberufe.net<br />
11
handfest 01 2010<br />
12<br />
Die<br />
Text: Stefan rensch<br />
Kottmanns<br />
Bisweilen schlägt das Schicksal gleich zweimal zu. Schön ist<br />
das nicht, wenn das Schicksal ein Feuer ist und eine Mühle bis<br />
auf die Grundmauern niederbrennt. So wie bei den Kottmanns,<br />
deren Mühle seit über 100 Jahren im Familienbesitz ist und<br />
mittlerweile in der vierten Generation in Grevenbroich ihre<br />
Heimstatt hat. In den Jahren 1917 und 1995 aber haben<br />
Großfeuer dem Familienbetrieb beinahe die Existenz gekostet.<br />
Doch die Kottmanns sind zäh, sie haben sich wieder aufgerappelt<br />
und das unternehmen mit erheblichen Investitionen auf<br />
den neuesten Stand der Technik gebracht. und auch wenn der<br />
Anfang schwer war, so sind sie heute doch ein florierender<br />
mittelständischer Betrieb mit 30 Angestellten.
IRAN, MARoKKo, GREVENBRoIcH<br />
Auf Wolfgang Kottmann trifft das alte Volkslied über den wandernden<br />
Müller in vollem umfang zu. Nach seiner Ausbildung im<br />
heimischen Betrieb studierte er an der internationalen Müllerschule<br />
in Braunschweig sechs Semester lang Müllerei und Mühlenbau. Als<br />
anerkannter Mühlenbau-Ingenieur standen die Türen und Tore der<br />
großen weiten Welt sperrangelweit offen. Es zog ihn in den Iran, wo<br />
er von 1976 bis 1979 die größte Mühle des Mittleren orients leitete.<br />
Erst unter dem Schah, später dann unter Khomeini. Eine aufregende<br />
Zeit war das, sagt er heute, viel gelernt habe er, unter anderem auch<br />
Persisch, da man mit Englisch damals nicht allzuweit kam. Weitere<br />
Stationen waren dann Griechenland, Marokko und Israel. „Ich habe in<br />
den Ländern Mühlen modernisiert, umgebaut und die Leistungen erhöht.<br />
Ich habe Wissen vermittelt, aber auch selbst noch einiges über<br />
Mehlchemie oder Bäckereitechnologien erfahren.“ Auch als er längst<br />
wieder in Deutschland im heimischen Betrieb arbeitete, kamen noch<br />
häufig Anfragen aus dem Ausland. Die musste er jedoch abschlägig<br />
beantworten, da die Verantwortung für den eigenen Betrieb oberste<br />
Priorität hat. Früher, sagt Wolfgang Kottmann, gab es über 15.000<br />
Mühlen in Deutschland, heute sind es gerade mal 350. Das liegt vor<br />
allem an der Produktivität und der Größe moderner Mühlen. Bei den<br />
Kottmanns werden pro Jahr 40.000 Tonnen Getreide zu Mehl verarbeitet.<br />
Außerdem hat sich der Betrieb spezialisiert und ist NrWs größter<br />
Dinkelverarbeiter, dem Bio-Boom sei Dank. Die Geschäftsleitung teilt<br />
sich Wolfgang Kottmann mit seinem Vetter und dessen Tochter. Der<br />
eigene Sohn, der Maschinenbau studiert, soll den Betrieb später<br />
mitführen, die Familientradition soll schließlich fortgeführt werden.<br />
An den Brandtag von 1995 kann sich Wolfgang Kottmann noch gut<br />
erinnern: „Damals dachte ich, das ist das Ende. und auch nach dem<br />
Wiederaufbau war es nicht ganz einfach. Aber mittlerweile haben sich<br />
unsere Spezialprodukte auf dem Markt durchgesetzt.“<br />
IN ZUKUNFt oBERMÜLLER<br />
handfest 01 2010<br />
Max Schmitz (21) hat seine Ausbildung gerade erst beendet. Jetzt ist<br />
er Geselle bei den Kottmanns, in der Mühle, in der auch sein onkel<br />
und seine Tante arbeiten. „Ich mag die Kombination aus Lebensmittel<br />
und Hightec. Außerdem ist die Atmosphäre hier sehr entspannt,<br />
wenngleich es natürlich, wie in jedem Job, auch mal stressige Tage<br />
gibt.“ Gegen 07:00 uhr beginnt sein Arbeitstag, dann übernimmt er<br />
die Aufgaben der Frühschicht, schaut auf die Kundenbestellungen,<br />
stellt die Maschinen ein, kontrolliert die Produktionswege und bringt<br />
die Proben ins Labor. und wenn etwas nicht so läuft, wie es laufen<br />
sollte? „Na ja“, sagt Max Schmitz und lächelt, „dann schreie ich<br />
schon mal die Maschine an und lasse damit Druck ab.“ Als Landessieger<br />
seiner Zunft möchte er auch in den nächsten Jahren die Leiter<br />
ein paar Stufen emporsteigen. Bald beginnt seine Meisterschule<br />
in Braunschweig, wo er sich zum Lebensmitteltechniker fortbilden<br />
möchte. „Ich möchte einfach vorwärts kommen, auch mal im Ausland<br />
arbeiten, Erfahrungen sammeln und dann vielleicht als obermüller in<br />
einem Betrieb Verantwortung tragen.“<br />
13
handfest 01 2010<br />
Verfahrenstechnologen in Der<br />
mühlen- unD futtermittelwirtschaft<br />
14<br />
Wer zu uns kommt, mahlt zuerst!<br />
unter diesem Motto informiert mueller-in.de über den Ausbildungsberuf<br />
der Müller, heute Müller/Verfahrenstechnologe in der Mühlen- und<br />
Futtermittelwirtschaft. Die dreijährige Duale Berufsausbildung, Studien-<br />
und Weiterbildungsmöglichkeiten sind das Thema der neuen Website.<br />
Zusätzlich gibt es die Möglichkeit, in der „community“ Erfahrungsberichte<br />
von Auszubildenden und Studenten zu lesen sowie Bewerbungstipps für<br />
Mühlenanwärter zu nutzen.<br />
Müller/in – ein Beruf mit Zukunft<br />
Müller/Verfahrenstechnologen in der Mühlen- und Futtermittelwirtschaft<br />
haben Zukunft: In kaum einem Beruf sind die Übernahmechancen für<br />
Auszubildende in Deutschland so groß. Das Interesse an mathematischnaturwissenschaftlichen<br />
Fächern und technischen Zusammenhängen ist<br />
für Bewerber/innen von Vorteil, Engagement und Begeisterungsfähigkeit<br />
sind ein „Muss“. Neben der klassischen Ausbildung und der Meisterschule<br />
gibt es mittlerweile auch zahlreiche Studiengänge für eine Karriere in<br />
der Mühlenwirtschaft. Mahlerzeugnisse sind Grundlage der gesamten<br />
Lebensmittelindustrie und unverzichtbar für eine gesunde Ernährung.<br />
Die neue Ausbildungs-Website informiert über den modernen Beruf des<br />
Müllers auf www.mueller-in.de
PRotEINE UND FLADENBRot<br />
Stefanie Eylens (42) ist die Biologisch-Technische-Assistentin bei<br />
den Kottmanns. Nach ihren Stationen in der Mikrobiologie für große<br />
Lebensmittelkonzerne und einer längeren Kinderpause ist sie nun seit<br />
zwei Jahren im Müller-Handwerk für Hygiene und reinheit zuständig.<br />
ob Getreide, die angeliefert werden, oder neue Mischungen, welche<br />
die Müller herstellen - bestehen müssen sie alle vor Stefanie Eylens‘<br />
Analysen. „Ich untersuche die Proben auf Feuchte, Proteine, Fallzahl,<br />
Sedimentationswert, Kleber und noch einiges mehr.“ Zu Anfang, sagt<br />
sie, konnte sie kaum die ganzen Mehle unterscheiden, aber das gibt<br />
sich, mit der routine, und mittlerweile weiß sie auch die Verantwortung<br />
zu schätzen, die ihr Job mit sich bringt. und manchmal backt<br />
der chef ja auch sein berühmtes Fladenbrot, das ist das Beste, sagt<br />
sie. Woanders möchte Stefanie Eylens eigentlich nicht mehr arbeiten,<br />
wenn möglich bis zur rente bei den Kottmanns bleiben - und danach?<br />
„Vielleicht in Schweden in einem kleinen Häuschen an einem<br />
Fjord den ruhestand genießen.“<br />
BIS ZUM SoNNENUNtERGANG<br />
handfest 01 2010<br />
Bei thomas Zirwes (40) ist es mit dem Wandern nicht weit her. 1986<br />
hat er die Lehre bei den Kottmanns gemacht und ist bis heute dageblieben.<br />
„Ich schätze die Atmosphäre hier, der chef begrüßt einen<br />
noch persönlich und man ist nicht die Nummer 1029. und als der<br />
Großbrand alles zerstörte, wurde kein einziger Mitarbeiter entlassen.<br />
Wo gibt es das schon?“ Schwer zu sagen. Der junggebliebene obermüller<br />
genießt auch die Abwechslung in seinem Job. Als da wären:<br />
Disposition, Laborarbeiten, LKW-Fahrten, computer einstellen oder<br />
mit den Landwirten fachsimpeln. Außerdem, sagt er, sei Getreide ein<br />
lebendes Produkt, jede Ernte anders und immer eine neue Herausforderung.<br />
Überlegen muss er bei der Frage, welches sein Lieblingsbrot<br />
ist. „Stuten. Aber eigentlich backe ich nicht so gerne, ich habe hier<br />
ja schon genug mit Mehl zu tun.“ und wenn er mal nicht arbeiten<br />
muss? „Dann setzen meine Frau und ich uns mit unseren Kindern in<br />
den Wohnwagen und fahren so lange, bis die Sonne untergeht.“<br />
15
handfest 01 2010<br />
16<br />
DIE KÖNIGSKLASSE<br />
Leistungswettbewerb des deutschen handwerks<br />
Mit einer Ausbildung im Handwerk ging’s los. Ganz normal. Im Betrieb,<br />
der überbetrieblichen Ausbildung, der Berufsschule und schließlich die<br />
Gesellenprüfung. Diese haben sie allerdings so grandios gemeistert,<br />
dass sie zu den Besten ihres Faches gehören, der Königsklasse - den<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Leistungswettbewerbs des Deutschen<br />
Handwerks. Wie sie es geschafft haben? Warum sich Leistung lohnt?<br />
und: Was sie davon haben, auf Innungs-, Kammer-, Landes- oder sogar<br />
Bundesebene zu den Allerbesten zu gehören? handfest hat einige getroffen,<br />
nachgefragt und sie auf die Bühne geholt.<br />
Der Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks findet jährlich in über 100 Ausbildungsberufen auf Innungs-, Kammer-, Landes- und Bundesebene<br />
statt +++ Teilnehmen kann, wer die Gesellen- bzw. Abschlussprüfung in der Zeit vom Herbst des Vorjahres bis zum Sommer des Wettbewerbsjahres<br />
abgelegt hat und zum Zeitpunkt der Gesellen- oder Abschlussprüfung nicht älter als 23 Jahre ist. In Ausnahmefällen werden Teilnehmer bis zu einem<br />
Höchstalter von 25 Jahren zugelassen +++ Über die Details zur Anmeldung und dem Wettbewerb in den unterschiedlichen Handwerken informieren die<br />
Ausbildungsberatungen der Handwerkskammern +++ Den Siegerinnen und Siegern winken Auszeichnungen in Form besonderer urkunden, Sachpreise sowie<br />
Stipendien der Begabtenförderung berufliche Bildung. Zudem ist allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern das Gefühl gewiss, zur Königsklasse im Handwerk<br />
zu gehören +++ www.zdh.de -> Wettbewerbe
ToBIAS SAINTPAuL,<br />
18 JAHrE, MAurEr<br />
„IcH HAB ES<br />
ALLEN GEZEIGt!“<br />
Durch seinen Vater kam Tobias damals zu<br />
seinem Traumberuf, schließlich hat auch<br />
er dieses Handwerk erlernt und ausgeübt.<br />
Schnell fand der Teenager Begeisterung dafür:<br />
kaum war er auf seiner ersten Baustelle, war<br />
er schon Feuer und Flamme. Schließlich wurden<br />
ihm alle Voraussetzungen für den Beruf<br />
in die Wiege gelegt: handwerkliches Geschick,<br />
technisches Verständnis und die Intuition für<br />
selbstständiges Arbeiten sowie das Erkennen<br />
von anstehenden Aufgaben. Mit seiner Hilfe<br />
am Bau großer Gebäude beizutragen, ist für<br />
ihn das Größte. Sein Lohn: gutes Geld und<br />
viel Handlungsfreiheit.<br />
In der Freizeit spielt Tobias leidenschaftlich<br />
gerne Dudelsack, ein schwer zu bedienendes<br />
Instrument, das seine Fertigkeiten<br />
aber nur weiter schult. Außerdem geht er<br />
gerne schwimmen und verbringt viel Zeit<br />
mit seinen Freunden und seiner Familie.<br />
Bodenständigkeit beweist er bei der Wahl<br />
seines persönlich schönsten Flecks auf Erden,<br />
einem kleinen Tempelchen nahe seines<br />
Heimatortes Schleiden. Für die Zukunft hat<br />
Tobias ambitionierte Ziele, bald will er studieren<br />
und Bauingenieur werden – und sein<br />
kreatives Talent am reißbrett ausleben.<br />
Zentralverband Deutsches Baugewerbe<br />
www.zdb.de, www.bauberufe.net DIE KÖNIGSKLASSE<br />
handfest 01 2010<br />
17
handfest 01 2010<br />
18<br />
DIE KÖNIGSKLASSE
THoMAS BÖHMEr, 24 JAHrE, KFZ-MEcHATroNIKEr<br />
„IcH HAB` MEIN HoBBy ZUM BERUF GEMAcHt!“<br />
Schon als Jugendlicher begeisterte sich<br />
Thomas für alles rund um des Deutschen<br />
liebstes Kind. Durch seine große Passion,<br />
an Autos herumzubasteln, wurde ihm früh<br />
klar, dass er sich auch beruflich in diese<br />
richtung orientieren möchte. Er ist von<br />
Beginn an mit Begeisterung dabei, obwohl<br />
dem Abiturienten schnell klar war, dass<br />
eine Menge Durchhaltevermögen ebenfalls<br />
gefragt sind. Vor allem, wenn mal eher weniger<br />
hitverdächtige Aufgaben anstehen. Auch<br />
diese müssen erledigt werden, auch hier<br />
sind 100 % Leistung gefragt. Nach seiner<br />
Ausbildung startete Thomas dann das Studium<br />
der Fahrzeugtechnik in Dortmund, mit dem<br />
Ziel, als Ingenieur in der Fahrzeugentwicklung<br />
Fuß zu fassen. unterstützung und den nötigen<br />
Zuspruch erhält er dabei von seiner Familie<br />
und seiner Freundin. Auch die Kumpels aus<br />
dem Fußballverein zeigen Verständnis, wenn<br />
wichtige Prüfungen anstehen und nicht jeder<br />
Ball den richtigen Winkel findet.<br />
Zentralverband<br />
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
www.kfzgewerbe.de, www.autoberufe.de<br />
handfest 01 2010<br />
19
handfest 01 2010<br />
20<br />
MEHTAP BALLI, 19 JAHrE, FrISEurIN<br />
„DIE tEILNAHME AM LEIStUNGSWEttBEWERB WAR FÜR MIcH EINE<br />
GRoSSE EHRE UND EINE toLLE ERFAHRUNG!“<br />
Die kommunikationsfreudige Friseurin liebt<br />
ihren Beruf, das merkt man ihr an. Kein<br />
Wunder, denn seit Generationen arbeitet der<br />
Großteil ihrer türkischstämmigen Familie in<br />
dem Friseurhandwerk. Mit jedem Tag und jedem<br />
Kunden findet sie neue Herausforderungen,<br />
die sie mit Begeisterung meistert. Sogar<br />
in ihrer Freizeit beschäftigt sich die aktive<br />
Joggerin mit ihrem Beruf und setzt mit Spaß<br />
ihre eigenen Ideen am Übungskopf um.<br />
Schließlich gehört es zu ihrem Job, durch<br />
kreative Lösungen die Kunden individuell zu<br />
verschönern. Das Ziel, die Schönheit in jedem<br />
Menschen zu entdecken und hervorzuheben,<br />
strebt sie mit großer Energie an, weshalb sie<br />
sich auch in Zukunft weiterbilden möchte;<br />
speziell Hochsteckfrisuren haben es ihr angetan.<br />
Logisch, dass ihr größter Wunsch die<br />
Selbstständigkeit ist, ob nun im Ausland oder<br />
hier in Deutschland.<br />
Zentralverband des<br />
Deutschen Friseurhandwerks<br />
www.friseurhandwerk.de
DIE KÖNIGSKLASSE<br />
handfest 01 2010<br />
21
handfest 01 2010<br />
DIE KÖNIGSKLASSE<br />
22
SANTJE KIrcHHoFF, 22 JAHrE, FAHrZEuGLAcKIErErIN<br />
„IcH HABE ES GEScHAFFt!“<br />
Schon früh in ihrer Ausbildung hat Santje den<br />
ersten rückschlag ihrer Lehrzeit erfahren: Ihr<br />
damaliger Lehrmeister verließ die Firma und<br />
Santje stand vor großen Herausforderungen.<br />
Mit neuem Ausbilder und der unterstützung<br />
des selbst als Maler und Lackierer ausgebildeten<br />
Vaters, schöpfte sie wieder Mut,<br />
bestand ihre Lehre mit Bravour und sammelt<br />
jetzt als Gesellin die nötige Erfahrung, um<br />
später ihren Meister zu machen.<br />
Sie hat keine Probleme damit, anderen auch<br />
bei weniger beliebten Aufgaben unter die<br />
Arme zu greifen oder sich auch mal mehr<br />
schmutzig als üblich zu machen. Besonders<br />
Spaß macht ihr das Lackieren von Autos,<br />
wobei sie sich besonders gern mit „Airbrush“<br />
oder „Spot-repair“ beschäftigt.<br />
In der Freizeit verbringt Sanjte viel Zeit mit<br />
ihrer Familie und ihrer jungen und noch verspielten<br />
Hündin. Ihr größter Wunsch: urlaub<br />
in Australien und bei 30 Grad im Schatten die<br />
ruhe und die Weite genießen.<br />
Zentralverband<br />
Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe<br />
www.autoberufe.de<br />
Hauptverband Farbe, Gestaltung, Bautenschutz<br />
www.farbe.de<br />
handfest 01 2010<br />
23
handfest 01 2010<br />
24<br />
cHrISToPH JENS JESSEN, 20 JAHrE, DAcHDEcKEr<br />
„ZU DEN BEStEN IN MEINEM BERUF ZU GEHöREN,<br />
HABE IcH MIR HARt ERARBEItEt!“<br />
christoph ist ein Sportfreak, er geht gerne<br />
joggen und hält sich im Kraftraum in Form.<br />
Doch auch der Dachdeckerberuf erfüllt ihn<br />
absolut, vor allem der praktische Part. Daher<br />
möchte er sich hier weiter verwirklichen,<br />
den Meisterbrief machen und danach eventuell<br />
selbstständig werden. Seine Nachbarn<br />
brachten ihn auf den Beruf und er absolvierte<br />
ein Praktikum. Schnell stand daraufhin seine<br />
Entscheidung fest. Zwar musste er feststellen,<br />
dass sein Job auch hart sein kann – vor allem<br />
im Winter oder bei brennender Sonne auf dem<br />
Dach zu hocken ist eine Herausforderung –<br />
doch das tat seinem Ehrgeiz keinen Abbruch.<br />
Vielmehr fand er im Laufe seiner Lehre immer<br />
mehr Faszination für die von ihm erstellten<br />
Werke. Die tollste Arbeit seiner bisherigen<br />
Laufbahn war das Eindecken eines Turmes<br />
mit Naturschiefer. In der Zukunft möchte er<br />
vor allem weitere Techniken erlernen, zum<br />
Beispiel das Eindecken mit reet.<br />
Zentralverband des<br />
Deutschen Dachdeckerhandwerks<br />
www.dachdecker.de
DIE KÖNIGSKLASSE<br />
handfest 01 2010<br />
25
handfest 01 2010<br />
26<br />
DIE KÖNIGSKLASSE
JuLIAN TÜNS, 19 JAHrE, TIScHLEr<br />
„ES ISt toLL, DASS IcH IN EINEM WEttBEWERB MEINE<br />
EIGENEN KREAtIoNEN PRäSENtIEREN DURFtE.“<br />
Julian scheut die Konkurrenten nicht. Ganz<br />
im Gegenteil, der gelernte Tischler ist stolz<br />
darauf, sein Können unter Beweis zu stellen<br />
und dabei neue Eindrücke zu sammeln.<br />
Durch seinen Großvater, der knapp 50 Jahre<br />
in der Firma tätig war, in der Julian seine<br />
Ausbildung absolvierte, hat er gelernt,<br />
was Hilfsbereitschaft unter Kollegen heißt<br />
und wie wichtig viel Erfahrung für seinen<br />
Beruf ist. Dass man für den Tischlerberuf<br />
handwerkliches Geschick und räumliches<br />
Vorstellungsvermögen braucht, war ihm von<br />
vornherein klar, was sich dahinter allerdings<br />
verbirgt, hat Julian erst in seiner Ausbildung<br />
erfahren. „Kein Möbelstück gleicht dem ande-<br />
ren, Holz ist immer ein wenig anders und<br />
ohne die passenden Weiterbildungen und<br />
viel Erfahrung wird man kaum erstklassige<br />
Arbeiten abliefern können.“<br />
Für seine Zukunft wünscht er sich, seine<br />
Meisterprüfung mit Erfolg abzulegen und<br />
später auch mal einen eigenen Betrieb zu<br />
leiten. An dem konkreten Zeitplan wird allerdings<br />
noch gefeilt. Ansonsten verbringt der<br />
Fußballfan seine wenige Freizeit mit den<br />
Kollegen aus seiner Brass Band und der<br />
Musik. Julians Leidenschaft.<br />
Bundesverband Holz und Kunststoff<br />
www.bhkh.de, www.tischler.de<br />
handfest 01 2010<br />
27
handfest 01 2010<br />
28<br />
dual hält<br />
beSSer<br />
Das Duale Berufsausbildungssystem genießt weltweit einen<br />
guten Ruf. Der enge Praxisbezug und die schulische Vertiefung<br />
setzen Standards. qualität bedeutet jedoch auch Wandel, Kreativität<br />
und Anpassung an neue wirtschaftliche und gesellschaftliche<br />
Verhältnisse. Wir sprachen mit den Beteiligten in der Berufsschule,<br />
im Bildungszentrum und im Betrieb über Motivation,<br />
Vernetzung, Zusatzqualifikationen und ihre Erfahrungen mit der<br />
Dualen Ausbildung.
LERNEN IM BILDUNGSZENtRUM<br />
Der überbetriebliche Teil der Dualen Ausbildung<br />
Klaus-Peter Vetter<br />
Felix Lütkehölter<br />
Ahmet Özer<br />
Ismet Karaca<br />
handfest 01 2010<br />
INTErVIEW mit<br />
KLAUS-PEtER VEttER (55), Geschäftsführer des Bildungszentrums<br />
Handwerk (BZH) in Duisburg<br />
Worin sehen Sie die Vorteile der Dualen Ausbildung? In der Dualen<br />
Ausbildung sind die theoretischen und praktischen Kompetenzen eng<br />
miteinander verzahnt und aufeinander abgestimmt. Betrieb, überbetriebliche<br />
Ausbildungsstätte und Berufsschule arbeiten zusammen<br />
und sorgen dafür, dass Auszubildende bestmöglich auf die Prüfung<br />
und das spätere Berufsleben vorbereitet sind.<br />
Viele Jugendliche schreiben 50 und mehr Bewerbungen und bekommen<br />
keinen Ausbildungsplatz. Nun, Bewerbungen kann man natürlich viele<br />
schreiben. Noch wichtiger aber ist, eine persönliche Verbindung zu<br />
dem Betrieb aufzubauen, in dem ich eine Ausbildung machen möchte.<br />
Interesse zeigen, sich persönlich vorstellen, Praktika absolvieren und<br />
die passenden Argumente für den Berufswunsch präsent haben, das<br />
sind Eintrittskarten, so öffnen sich Türen. Zudem stellt man fest, dass<br />
unternehmerinnen und unternehmer in der regel sehr viel offener<br />
den Bewerbern gegenüberstehen als gemeinhin angenommen.<br />
Liegt es nicht insbesondere an schlechten Schulabschlüssen? Nicht<br />
nur. Schwache schulische Leistungen lassen sich in der Ausbildung<br />
oft wieder wettmachen, wenn das Interesse und Engagement für den<br />
Beruf geweckt ist.<br />
Aber es liegt nicht nur an den Jugendlichen selbst. Natürlich nicht.<br />
Auch wir müssen um die Jugendlichen werben, die richtige Ansprache<br />
finden und qualifizierte Ausbildungsangebote unterbreiten. Das<br />
heißt, die Wirtschaft muss sich bewegen können, die Schule muss<br />
flexibel sein und es bedarf einer positiven Grundeinstellung aller an<br />
der Ausbildung Beteiligten. Die Zukunft ändert sich rasend schnell,<br />
im Team müssen wir nach vorne blicken.<br />
FELIx LÜtKEHöLtER (19) absolviert eine Ausbildung zum Anlagenmechaniker<br />
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und besucht die<br />
überbetriebliche Lehrwerkstatt im BZH in Duisburg<br />
Ich habe nur eine einzige Bewerbung geschrieben, das nötige Vitamin<br />
B kam einfach zur rechten Zeit, und ich habe es gerne mitgenommen.<br />
Hier im Bildungszentrum lerne ich Vieles, was mein Ausbildungsbetrieb<br />
nicht unbedingt vermittelt. Das hat vor allem damit zu tun, dass<br />
sich alle Betriebe auf gewisse Arbeiten und Aufgaben spezialisieren.<br />
Demgegenüber deckt die ÜBL das gesamte Berufsspektrum ab. Dadurch<br />
wird mein Wissen und Können insgesamt breiter. Ein Vorteil,<br />
von dem ich sicherlich profitiere, wenn ich nach der Gesellenprüfung<br />
in richtung Meister weitermache.<br />
AHMEt öZER (20) ist ebenfalls in der Ausbildung zum Anlagenmechaniker<br />
für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und mit der ÜBL in<br />
Duisburg voll zufrieden<br />
Nach 50 erfolglosen Bewerbungen hatte ich schon mit dem Fachabitur<br />
angefangen, als dann doch eine Zusage kam. Für mich ist das ein Beruf<br />
mit Zukunft, er ist abwechslungsreich und in der überbetrieblichen<br />
Ausbildung lerne ich zum Beispiel fachgerechtes Löten und viel über<br />
Elektronik. Körperlich anstrengend ist der Job zwar, aber ich mache<br />
Fitness und boxe, um mich in Form zu halten.<br />
ISMEt KARAcA (46) ist gelernter Gas- und Wasserinstallateur und<br />
trägt als ÜBL-Ausbilder im Bildungszentrum viel Verantwortung<br />
Die Jugendlichen sind in ihrer dreieinhalbjährigen Ausbildungszeit<br />
für zehn Wochen im Bildungszentrum. Hier machen sie nicht nur ihre<br />
Zwischen- und Gesellenprüfung, hier lernen sie auch Dinge, die in ihrem<br />
Betrieb zu kurz kommen, weil nicht jeder Betrieb alles macht und<br />
kann. unser Berufsfeld ist eben sehr groß und man sollte es insgesamt<br />
beherrschen, wenn man seine Gesellenprüfung oder auch danach die<br />
Meisterschule angeht.<br />
29
handfest 01 2010<br />
LERNEN IM BEtRIEB<br />
unter realbedingungen – die Arbeitswelt<br />
MIcHAEL HAUcK (58), Inhaber und Augenoptiker-Meister<br />
unser Familienbetrieb existiert jetzt in der dritten Generation. An<br />
zwei Standorten, in Düsseldorf und Moers, beschäftigt Brillen Kaiser<br />
20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, darunter zwei Auszubildende.<br />
Der Augenoptiker-Beruf ist zwischen handwerklichen und gestalterischen<br />
Herausforderungen breit gefächert. Wir haben mittlerweile<br />
auch immer mehr Bewerber mit Abitur. Für uns ist es aber noch<br />
wichtiger, dass jemand vom Wesen her zu uns passt, kontaktfreudig<br />
ist und ein entsprechendes Auftreten an den Tag legt. Anika hat sich<br />
auf unsere Ausschreibung in der WDr-Stellenbörse hin beworben, und<br />
sie ist zum Vorstellungsgespräch extra aus Sachsen-Anhalt angereist.<br />
Sie hat direkt einen herzerfrischenden Eindruck hinterlassen, und dass<br />
sie mit 16 Jahren für die Ausbildung nach Düsseldorf gezogen ist, hat<br />
uns auch imponiert. Zur Berufsschule haben wir einen guten Kontakt.<br />
Das ist wichtig, obwohl wir fast alles im eigenen Haus fertigen und<br />
deshalb sämtliche Ausbildungsinhalte selbst vermitteln. Die Schule ist<br />
eine gute Ergänzung und vermittelt insbesondere auch weiterführende<br />
Kenntnisse. Positiv fände ich auch, wenn die Auszubildenden zukünftig,<br />
bevor sie in den Betrieb kommen, sechs Wochen Block-unterricht<br />
erhielten, um sich auf die völlig neuen Situationen in der Arbeitswelt<br />
vorzubereiten. Ich selbst habe noch gelernt, Kontaktlinsen aus Plexiglas<br />
herauszuschneiden, mittlerweile muss man sich auch mit digitalisierten<br />
Schleifsystemen auskennen und die Anforderungen steigen<br />
Jahr für Jahr weiter.<br />
ANIKA FLEIScHER (19) absolviert eine Ausbildung zur Augenoptikerin<br />
bei Brillen Kaiser auf der Kö, einer der Shoppingmeilen in<br />
Deutschland<br />
Ich habe über 100 Bewerbungen geschrieben und als dann die Zusage<br />
aus Düsseldorf kam, habe ich am Telefon gefragt, ob man das noch<br />
mal wiederholen könne. Kurz darauf bin ich dann von Schönebeck<br />
an der Elbe hierhin gezogen. Am Anfang war es natürlich schwer,<br />
die Eltern und Freunde waren ja plötzlich weit entfernt. Mittlerweile<br />
möchte ich hier bleiben, es ist eine schöne Stadt und mit meinen<br />
Kollegen verstehe ich mich prima. Ich habe den passenden Beruf gefunden,<br />
er ist äußerst abwechslungsreich, ich habe viel mit Menschen<br />
zu tun und sitze nicht den ganzen Tag am Pc. Die Duale Ausbildung<br />
gefällt mir, da ich in der Schule meine Kenntnisse zusätzlich vertiefen<br />
kann. und wenn ich in der ÜBL (überbetrieblichen Lehrwerkstatt) mal<br />
einen Fehler mache, dann ist es nicht so schlimm, schließlich bin ich<br />
ja zum Üben und Ausprobieren dort. Außerdem finde ich es wichtig zu<br />
sehen, wie es bei anderen Azubis läuft. Man kann sich austauschen,<br />
miteinander lernen und auch Freundschaften knüpfen. Mein nächstes<br />
Ziel ist, die Prüfungen zu bestehen. Die Meisterschule kann erstmal<br />
warten, ich möchte zunächst Erfahrungen in meinem Beruf sammeln.<br />
30<br />
Michael Hauck
Anika Fleischer<br />
handfest 01 2010<br />
31
handfest 01 2010<br />
LERNEN IN DER BERUFSScHULE<br />
Gut eingestellt und perfekt abgestimmt<br />
32<br />
INTErVIEW mit<br />
WoLFGANG KEMPKEN (61), oberstudiendirektor und Schulleiter des<br />
Friedrich-Albert-Lange-Berufskollegs in Duisburg<br />
Wie kann die Duale Ausbildung noch attraktiver gestaltet werden?<br />
Indem man beispielsweise zusätzliche Qualifizierungsmöglichkeiten<br />
anbietet. Deshalb richten wir jedes Jahr eine Klasse Metallbauer für<br />
besonders engagierte Auszubildende ein, in der neben dem üblichen<br />
unterricht zusätzlich die Fachhochschulreife erlangt werden kann. Für<br />
die Jugendlichen ist das ein zusätzlicher Anreiz und das Angebot wird<br />
stark genutzt. Auffällig ist auch, dass diese Auszubildenden wesentlich<br />
motivierter bei der Sache sind.<br />
Wie sind Sie überhaupt auf die Idee mit der Doppelqualifikation gekommen?<br />
Die Innungsmeister kamen damals auf uns zu und sagten,<br />
sie haben sehr viele Aufträge, die sie nicht annehmen können, da<br />
ihnen qualifizierter Nachwuchs fehle. Das haben wir als Auftrag gesehen<br />
und überlegt, wie wir diejenigen, die lieber zu Thyssen oder<br />
Mannesmann wollen, für kleinere und mittelständische Handwerksbetriebe<br />
gewinnen können. 1995 haben wir mit der Doppelqualifikation<br />
begonnen. Damals waren wir die Ersten bei den Metallbauern, mittlerweile<br />
hat sich der Erfolg herumgesprochen.<br />
Ist es nicht auch wichtig, dass man gut vernetzt sein muss? Natürlich,<br />
Voraussetzung für eine erfolgreiche Ausbildung ist eine gute und eng<br />
verzahnte Zusammenarbeit der unterschiedlichen Ausbildungsträger.<br />
Wir fahren auch in die Betriebe und schauen uns an, was dort erwartet<br />
wird, welchen Bedarf die unternehmen haben und worauf wir uns<br />
einstellen sollten.<br />
Trotzdem ist der Fachkräftemangel nach wie vor aktuell. Sicher, und<br />
in Zukunft werden die Berufskollegs sogar mithelfen, die Engpässe in<br />
den Ingenieurberufen noch stärker zu beheben, als dies in der Vergangenheit<br />
der Fall war, indem wir gut ausgebildete junge Menschen<br />
qualifizieren.<br />
Wie wird man eigentlich Schulleiter? Ich habe Maschinenbau und<br />
Ökonomie studiert und danach meinen Beruf als Lehrer gefunden.<br />
Schulleiter bin ich eher zufällig geworden. Karrieren kann man nicht<br />
planen, man muss gute Arbeit leisten, Herausforderungen annehmen,<br />
und dann wird man eines Tages einfach gefragt.
IMMANUEL FIScHER (21) ist in der Ausbildung zum Metallbauer und<br />
nimmt an der Zusatzqualifikation mit Ziel Fachhochschulreife teil<br />
Durch den insgesamt höheren Leistungsanspruch in der Klasse merke<br />
ich, dass alle sehr viel engagierter dabei sind. Zudem lernen wir Dinge,<br />
die in meinem Ausbildungsbetrieb so nicht vorkommen. Das hat<br />
damit zu tun, dass dieser auf Brücken und Brückenübergänge spezialisiert<br />
ist. Hier im Berufskolleg werden allerdings auch Treppenneigungen<br />
berechnet und wir führen selbst entsprechende Kalkulationen<br />
durch. obwohl mir der Beruf Spaß macht, kann ich mir gut vorstellen,<br />
später selbst mal Berufsschullehrer zu werden und das erworbene<br />
Wissen weiterzugeben.<br />
handfest 01 2010<br />
DoMINIK AMMERScHUBER (18) absolviert nicht nur seine Ausbildung<br />
zum Metallbauer, sondern möchte gleichzeitig die Zusatzqualifikation<br />
Fachhochschulreife erwerben<br />
Ich möchte anschließend studieren, deshalb bin ich hier und deshalb<br />
die Doppelqualifikation. Im Bereich Metallbau bleibe ich allerdings,<br />
denke aber, dass ich mit entsprechender Weiterbildung weitaus bessere<br />
chancen auf dem Arbeitsmarkt habe. und vielleicht kann ich<br />
dann auch mal im Ausland zusätzliche Erfahrungen sammeln. Die<br />
Lerninhalte im Berufskolleg helfen mir auch im Betrieb. So kann ich<br />
mittlerweile Skizzen leichter lesen und umsetzen, lerne, wie man<br />
kalkuliert und verstehe wirtschaftliche Zusammenhänge.<br />
33
handfest 01 2010<br />
IMPRESSUM<br />
34<br />
DIE INFo-KIStE<br />
Duale Berufsausbildung: Wie sie funktioniert und warum? Kurz und gut.<br />
Das Prinzip ist einfach. Betrieb und Berufsschule sorgen gemeinsam<br />
dafür, dass Auszubildende ihren Beruf nicht nur bestmöglich und<br />
auf dem Stand der Technik erlernen, sondern auch, dass sie auf<br />
das vorbereitet sind, was sie im späteren Berufsleben tagtäglich<br />
beim Kunden, in der Werkstatt, dem Atelier oder auf der Baustelle<br />
erwartet. Handgriffe, Werkzeuge und Maschinen, alles muss perfekt<br />
passen und optimal sitzen. Hierfür wird einerseits Fachwissen vermittelt<br />
und andererseits wird viel Wert gelegt, auf Lösungs- und<br />
Handlungskompetenzen, Arbeitssicherheit, Teamwork, Gesetze und<br />
Vorschriften und auch selbstorganisiertes, eigenverantwortliches,<br />
berufsbegleitendes und -bezogenes Lernen. Alles kompakt und gut<br />
strukturiert, auf drei bis dreieinhalb Jahre verteilt und mit viel Engagement<br />
der betrieblichen und überbetrieblichen Seite und auch<br />
der Lehrerinnen und Lehrer an den Berufsschulen. Voraussetzung ist<br />
allerdings, dass Auszubildende ihren Beruf mit festem Willen und<br />
einer Menge Leistungsbereitschaft wirklich erlernen wollen.<br />
Noch mehr Duale Ausbildung: Viel Wissenswertes und Wesentliches<br />
Herausgeber:<br />
Deutscher Handwerkskammertag<br />
Mohrenstr. 20/21<br />
10117 Berlin<br />
Redaktion:<br />
Westdeutscher Handwerkskammertag<br />
Sternwartstr. 27-29<br />
40223 Düsseldorf<br />
reiner Nolten (V.i.S.d.P.)<br />
chefredakteur:<br />
rolf Göbels<br />
Mitarbeit:<br />
carsten Haack, Gerd Kistenfeger, Sandra Leppin,<br />
Peter Dohmen, Philipp Dohmen, ute Schmitt,<br />
Ann-Kathrin Wiese, Stefan rensch (www.dielichtung.org),<br />
Petra Plaum, Anke Kinnewig<br />
Anzeigen & Vertrieb:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
0211/55 80 255<br />
info@for-mat.de<br />
Gestaltung und Lithografie:<br />
for mat medienagentur + verlag gmbh<br />
Markus Kossack<br />
Druck:<br />
Druckhaus Humburg, Bremen<br />
Mitglied der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V. (IVW)<br />
zur Dualen Ausbildung www.bmbf.de (Suchbegriff: Duale Ausbildung<br />
sichtbar gemacht) + rahmenlehrpläne für die Berufsschule www.<br />
bildungsserver.de (Thema Berufliche Bildung und dann Berufliche<br />
Schulen auswählen) + Ausbildungsordnungen für die betriebliche<br />
Ausbildung www.bibb.de oder www.bmwi.de + rechtsgrundlage<br />
für die betriebliche Ausbildung im Dualen System ist das Berufsbildungsgesetz<br />
(www.bmbf.de) und für die Ausbildung in einem<br />
Handwerksberuf die Handwerksordnung (www.handwerk-nrw.de) +<br />
Eine Duale Ausbildung ist in über 350 Ausbildungsberufen möglich.<br />
Etwa 130 davon sind handwerklich. Ein Überblick: www.berufenet.<br />
de oder www.handfest-online.de + Bereits während der Dualen Ausbildung<br />
sind Zusatzqualifikationen möglich www.ausbildungplus.<br />
de. Zudem können höhere Schulabschlüsse erworben werden. Duale<br />
Studiengänge bieten die Möglichkeit, bereits mit Ausbildungsstart<br />
parallel mit einem Studium zu beginnen + Persönliche Beratung:<br />
Die Ausbildungsberatungen der Handwerkskammern informieren im<br />
Netz und persönlich: www.handwerkskammer.de oder www.zdh.de.<br />
Auflage:<br />
72.600<br />
Abonnement:<br />
Bezugsabo 10,75 Euro p. a.<br />
Erscheinung: sechsmal jährlich<br />
Namentlich gekennzeichnete Beiträge geben nicht<br />
unbedingt die Meinung des Herausgebers wieder.<br />
Für eingesandte Materialien kann keine Gewähr<br />
übernommen werden. Nachdruck, auch auszugsweise,<br />
nur mit vorheriger Genehmigung der redaktion.<br />
Papier: recyclingpapier<br />
handfest wurde in Nordrhein-Westfalen ermöglicht mit Mitteln:
edition<br />
tiamat<br />
ab März 2010 im buchhandel!<br />
isbn: 978-3-89320-142-6<br />
informationen & Leseprobe:<br />
www.edition-tiamat.de<br />
handfest 01 2010<br />
»dieses buch ist eine Premiere: es ist das erste Manuskript in der 30-jährigen Verlagsgeschichte,<br />
das zwar unverlangt eingesendet wurde, nun aber trotzdem erscheint.«<br />
klaus bittermann<br />
einzlkind<br />
har Ld<br />
harold ist wurstfachverkäufer und bringt sich gerne um. ein ganz normales Leben,<br />
bis der 11-jährige Melvin an seine tür klopft. Melvin sucht seinen Vater und harold<br />
willigt ein, ihn bei der suche quer durch england und irland zu begleiten sie treffen<br />
humphrey bogart, Jonny danger, das rosarote badeschaf und Miss Pink Flamingo.<br />
und das geht nicht immer gut aus. harold bereut seine hilfsbereitschaft spätestens,<br />
als er die Queen überfährt.<br />
wunderbar leicht erzählt, mit witz, Verve und mit einer<br />
ordentlichen Portion absurdem versehen. ganz große<br />
unterhaltung. Oder wie Melvin meint: glückwunsch! sie<br />
halten gerade das beste buch der welt in händen.<br />
35
handfest 01 2010<br />
luxuSlärm<br />
LUxUSLäRM. Frontfrau Jini, vier Jungs, erst ,1000 Km bis zum Meer‘ und jetzt ,So laut ich kann‘. Seit sechs Jahren<br />
spielen sie zusammen. Zunächst als coverband mit Stücken von Pink, rage Against The Machine bis hin zu Melissa<br />
Etheridge und heute: mit eigenen Sachen. Diese brachten 2008 den Durchbruch und 2009 die Newcomer-Krone von<br />
1Live. 2010 der neue Longplayer ,So laut ich kann‘. Danach? Viel Live und hohes Tempo, harter Gitarrensound, viel<br />
Klaviergefühl und Texte, die ganz weit vorn liegen.<br />
LUxUSLäRM ist laut, macht tempo, geht durch und durch und gibt<br />
alles. Ihr spielt viel, immer Live und seid nah an euren Fans. Was<br />
ist für euch so richtig LUxUSLäRM-Atmosphäre? LL: Für uns gibt<br />
es richtige Luxuslärm-Atmosphäre natürlich auf dem Album zu hören<br />
(denn dort steckt schließlich jahrelange Arbeit drin), aber auch vor<br />
allem beim Live-Spielen! unsere Texte gemixt mit der Musik, die wir<br />
machen und die Lust und den Spaß, den wir auf der Bühne mit den<br />
Leuten haben - das zieht das Publikum - glauben wir - so an. Für uns<br />
ist es genial zu hören, wie die Menschen vor uns unsere Texte mit<br />
vollem Selbstverständnis mitsingen, wie sie uns unterstützen, uns<br />
die 1Live Krone aufgesetzt haben und uns nach einem Konzert ihre<br />
Sicht der Texte und ihre eigene Geschichte erzählen. Einfach Luxus-<br />
Gänsehautmäßig.<br />
Auf was können sich eure Fans 2010 freuen? Wir freuen uns riesig<br />
mit unseren Fans auf den 29.01.2010, denn da kommt endlich unser 2.<br />
Album „So laut ich kann“ deutschlandweit raus und die passende „So<br />
laut ich kann- Tour“ beginnt dann eine Woche später am 05.02.2010<br />
in recklinghausen in der Vest-Arena. Alle Termine quer durch Deutschland<br />
könnt ihr auch auf www.luxuslärm.de finden.<br />
Außerdem sind wir im neuen Kinofilm „Vorstadtkrokodile2“ mit<br />
unserem Song „unsterblich“ dabei. Natürlich wird es auch noch andere<br />
Highlights geben, aber zu viel darf jetzt noch nicht verraten werden.<br />
Und auf was freut ihr euch 2010 am meisten? Wir freuen uns natürlich<br />
aufs Live-Spielen, darauf, unsere „alten Fans“ wieder aufs Neue<br />
begeistern zu können und „neue“ dazu zu gewinnen. Wir glauben, das<br />
größte Ziel für uns ist es, dass wir alle 5 gesund bleiben! Die größte<br />
Herausforderung wird es sein, alle Termine, die wir als Band haben,<br />
mit unserer eigenen Musikschule und unserem Privatleben zu koordinieren<br />
und unser Wunsch ist es, dass wir viele Menschen mit unserer<br />
Musik begeistern und erreichen können und uns der Spaß am Spielen<br />
zwischen dem ganzen Stress nicht verloren geht!<br />
Ab wann stand für euch fest, Musik ist nicht nur Leidenschaft,<br />
sondern auch Profession und der passende Beruf? Jini: Das war<br />
bei jedem von uns unterschiedlich und es würde Seiten füllen, das<br />
aufzuschreiben. Bei mir zumindest war es kurz nach dem Abi, denn<br />
danach habe ich ein Lehramtsstudium begonnen, obwohl der Wunsch<br />
viel größer war, Musik zu meinem Lebensinhalt zu machen. Für meine<br />
36<br />
Eltern war das damals aber die berühmte „brotlose Kunst“. Drei Semester<br />
später habe ich alles verändert und bin doch Knall auf Fall nach<br />
Enschede gegangen, wo auch unser Trommler und Bassist studiert<br />
haben und habe rock&Popgesang studiert. Jetzt sind meine Eltern<br />
stolz und zufrieden und ich bin es auch.<br />
Viele unserer Leserinnen und Lesern wissen noch nicht wirklich,<br />
was sie beruflich werden sollen? Habt ihr tipps, wie man feststellt,<br />
welche Ausbildung die Richtige ist? Jini: Für mich haben Einrichtungen<br />
wie das BIZ nie wirklich Abhilfe geschaffen. Der computer<br />
spuckte – nachdem ich 1000 Fragen beantwortet hatte – irgendwas<br />
mit „chemikerin“ aus und ich dachte mir nur: Suuuper! Genau das ist<br />
das Fach, welches ich überhaupt nicht kann. Also habe ich viele Praktika<br />
gemacht: in einer Grundschule, einer Musikschule, im restaurant/<br />
Hotelfachbetrieb, um herauszufinden, was mir liegt.<br />
In welcher Art Musikszene - wenn es diese denn gibt – fühlt<br />
ihr euch am meisten wohl? Wir versuchen uns nicht irgendeiner<br />
Musikszene anzupassen und damit Zeit zu verschwenden, wie wir am<br />
coolsten, lässigsten oder geilsten aussehen und uns geben müssen!<br />
Wir versuchen unser eigenes Ding durchzuziehen ohne große Plattenfirma<br />
(sind wir selbst, genauso wie Management und Promofirma). Lieber<br />
alles selbst in die Hand nehmen und sich nicht verbiegen lassen,<br />
als irgendeiner Musikszene hinterherzurennen.<br />
Und welche Musik läuft bei euch im tourbus? Bei uns laufen die<br />
FooFighters, rHcP, Alanis Morissette oder Pink. Ist ganz unterschiedlich!<br />
Wie sieht’s bei euch selbst aus? Kommt in eurem Umfeld Handwerk<br />
vor? Die Freunde, die im Handwerk unterwegs sind, haben natürlich<br />
einen ganz anderen Tagesablauf als wir, da ist es schon schwierig<br />
sich mal eben auf einen Kaffee zu treffen, aber auch das kriegt man<br />
irgendwie hin.<br />
Ganz zum Schluss und kurz und knapp:<br />
So macht LUxUSLäRM am meisten Spaß: Live und in Farbe!<br />
Ein Highlight: unser 2. Album<br />
Ein rundherum richtig guter tag … Sonne, im Tourbus zum Gig, Spaß<br />
auf der Bühne! oder: Zeit für seine Freunde und Familie zu haben!
MItMAcHEN uND GEWINNEN!<br />
Aufgaben lösen, Ergebnisse addieren und die richtige Lösung an: redaktion handfest, Drususstraße 13a, 40549 Düsseldorf, per<br />
E-Mail: mail@handfest-online.de. Einsendeschluss ist der 19. März 2010. Postanschrift und Gewinnwunsch nicht vergessen!<br />
Welche Kombis passen?<br />
1. Schnee... ...Wasser (0) | ...Sand (2) | ...Metall (15)<br />
2. Strand... ...Holz (0) | ...Feuer (2) | ...Wasser (15)<br />
3. Fisch... ...Auto (0) | ...Wasser (2) | ...Trommel (15)<br />
LuxuSLärm<br />
2 x 1 PAKEt bEStEhEND AuS<br />
SIGNIErtEr SINGLE „uNStErbLIch”,<br />
SchLüSSELbAND uND AutoGrAmm-<br />
KArtE www.luxuslaerm.de<br />
3 x 2 tIcKEtS für EIN ExKLuSIvES 1LIvE<br />
rADIoKoNzErt<br />
Diese besonderen Karten gibt es nicht zu<br />
kaufen, sondern nur exklusiv zu gewinnen.<br />
Große Bands vor kleinem Publikum. Die reihe<br />
der 1LIVE radiokonzerte setzt sich fort mit<br />
Sportfreunde Stiller, Milow, oasis, Gossip …<br />
und wie immer gibt es die begehrten Tickets<br />
für den exklusiven Auftritt nicht zu kaufen,<br />
sondern nur zu gewinnen. und wie immer<br />
wird der Künstler erst kurz vorher bekannt<br />
gegeben.<br />
www.1live.de<br />
2 x GAmE PArty3 WII<br />
Game Party3, die aktuelle Variante des<br />
beliebten Gesellschaftsspiels von Warner Bros.<br />
Interactive Entertainment, enthält brandneue<br />
Spiele und Herausforderungen. In Gruppen<br />
mit bis zu 16 Teilnehmern kann in neuen<br />
Spielen wie Billard, Minigolf, Schlag den Troll,<br />
Boccia oder beliebten Favoriten wie Dart,<br />
Ping cup, Wissensquiz und Hufeisen-Werfen<br />
gegeneinander angetreten werden. Durch die<br />
intuitive Wii-Steuerung sind alle Spiele leicht<br />
zu erlernen. Bei 19 tollen Spielen inklusive<br />
zahlloser Variationen ist für jedermann etwas<br />
dabei.<br />
Neue Level und eine solide Auswahl an<br />
anspruchsvollen Wissensfragen warten auf<br />
dich. Du kannst gegen bis zu vier Spieler<br />
gleichzeitig antreten und versuchen, deine<br />
Konkurrenz in den Schatten zu stellen oder<br />
veranstalte Turniere und finde heraus, wer der<br />
ultimative Game Party-Spieler ist.<br />
handfest 01 2010<br />
2 x DAS brANDNEuE -rätSELSPIEL<br />
touchmAStEr 3 voN WArNEr broS.<br />
INtErActIvE ENtErtAINmENt für NINtENDo<br />
DS<br />
TouchMaster 3 ist eine Spielesammlung bestehend<br />
aus 20 neuen rätsel-Herausforderungen<br />
für alle Spiele-Fans. Die Teilnehmer arbeiten<br />
sich auf dem Nintendo DS durch ein Sammelsurium<br />
aus rätsel-, Action-, Karten-, Strategie-<br />
und Buchstabenspielen und können im<br />
„Einzelspieler“-, „Zweispieler“-, oder „Download<br />
Play“-Modus antreten. Durch verschiedene<br />
Boni und Spielelemente wie Abzeichen,<br />
Trophäen und Genie-Punkte ist praktisch<br />
grenzenloser Wiederspielwert gegeben. Die<br />
Spieler stellen ihre Fähigkeiten unter anderem<br />
bei Bumperball, Schleim-Angriff, Domino,<br />
Würfelkönig 2, Prismatix 2 und Wortgefecht<br />
unter Beweis.<br />
Fordere deine Freunde auf und finde heraus,<br />
wer ein wahrer TouchMaster ist.<br />
ExcLuSIv für fILm-fANS: 1 x DAS fILmquIz 1 x ScENE<br />
It?® GANz GroSSES KINo! PS3 PLuS „WAtchmEN – DIE<br />
WächtEr“<br />
Scene It?® Ganz großes Kino! ist die neueste Heimkonsolen-<br />
Ausgabe des erfolgreichen Scene It?®-Hollywood-Filmquiz.<br />
Scene It? Ganz großes Kino! bietet Film-Fans mit einer Vielzahl<br />
von Wissensfragen aus dem Medienbereich ein schwungvolles<br />
Party-Erlebnis mit Wettbewerbs-charakter. Die Quizfragen beziehen<br />
sich auf aktuelle Filme, die in diesem Jahr erschienen sind, haben<br />
aber auch Hollywood-Hits zum Thema, die in den letzten vier Jahrzehnten<br />
produziert wurden.<br />
Tausende Fragen zu aktuellen Kinohits und über 20 rätsel-Variationen<br />
garantieren einzigartige und abwechslungsreiche Herausforderungen.<br />
Am Ende einer Wettbewerbsrunde können die Spieler ihr<br />
Glück versuchen und durch das „Star-System” ihre Führung weiter<br />
ausbauen – oder ihren rückstand aufholen.<br />
und als absoluten Hit gibt es die Blu-ray von „Watchmen – Wächter<br />
der Nacht“ von Paramount noch extra dazu.<br />
Gewinner aus 6 | 2009<br />
4 x 1 PAKEt: ALBUM EISBLUME, t-SHIRt UND AUtoGRAMMKARtE S. Müller | E. Damann | J. Treiber | M. Krüsmann | 1 x VIDEoMUSIKSPIEL<br />
LEGo RocKBAND S. Schlütter | 2 x KARAoKESPIEL DISNEy SING It N. Sturm | M. ruhlmann | 1 x FAMILy tRAINER N. RENZ | 4 x KINoKARtEN<br />
„Wo DIE WILDEN KERLE WoHNEN“ T. Donaubauer | r. Vootz | H. Hegemann | A. Spelsberg | 2 x DAS ABENtEUERSPIEL „Wo DIE WILDEN<br />
KERLE WoHNEN“ J. Theuerkauf | A. rohlfs<br />
37
handfest 01 2010<br />
38<br />
Vorschau<br />
JUGENDMAGAZIN DES HANDWERKS<br />
handfest 02 | 2010<br />
Anlagenmechaniker/in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik | Änderungsschneider/in<br />
| Augenoptiker/in | Ausbaufacharbeiter/in | Automobilkaufmann/frau<br />
| Bäcker/in | Baugeräteführer/in | Bauten- und Objektbeschichter/in | Bauwerksabdichter/in<br />
| Behälter- und Apparatebauer/in | Bestattungsfachkraft | Beton- und<br />
Stahlbetonbauer/in | Betonstein- und Terrazzohersteller/in | Bodenleger/in | Bogenmacher/in<br />
| Bootsbauer/in | Brauer/in und Mälzer/in | Brunnenbauer/in | Buchbinder/<br />
in | Büchsenmacher/in | Bühnenmaler/in und Bühnenplastiker/in | Bürokaufmann/<br />
frau | Chirurgiemechaniker/in | Dachdecker/in | Drucker/in | Edelsteingraveur/in |<br />
Edelsteinschleifer/in | Elektroniker/in | Elektroniker/in für Maschinen und Antriebstechnik<br />
| Estrichleger/in | Fachkraft für Veranstaltungstechnik | Fachverkäufer/in<br />
im Lebensmittelhandwerk | Fahrradmonteur/in | Fahrzeuglackierer/in | Feinoptiker/in<br />
| Feinwerkmechaniker/in | Feuerungs- und Schornsteinbauer/in | Fleischer/in<br />
| Flexograf/in | Fliesen-, Platten- und Mosaikleger/in | Fotograf/in | Fotomedienfachmann/frau<br />
| Fotomedienlaborant/in | Friseur/in | Gebäudereiniger/in<br />
| Geigenbauer/in | Gerber/in | Gerüstbauer/in | Glasbläser/in | Glaser/<br />
in | Glasveredler/in | Gleisbauer/in | Goldschmied/in | Graveur/in | Handzuginstrumentenmacher/in<br />
| Hochbaufacharbeiter/in | Holz- und Bautenschützer/<br />
in | Holzblasinstrumentenmacher/in | Hörgeräteakustiker/in | Informationselektroniker/in<br />
| Kanalbauer/in | Karosserie- und Fahrzeugbaumechaniker/in | Kaufmann/frau<br />
für Bürokommunikation | Keramiker/in | Kraftfahrzeugmechatroniker/in<br />
| Kraftfahrzeugservicemechaniker/in | Klavier- und Cembalobauer/in |<br />
Klempner/in | Konditor/in | Kosmetiker/in | Kürschner/in | Maler/in und Lackierer/in<br />
| Maschinen- und Anlagenführer/in | Maskenbildner/in | Maßschneider/in<br />
| Maurer/in | Mechaniker/in für Karosserieinstandhaltungstechnik |<br />
Mechaniker/in für Land- und Baumaschinentechnik | Mechaniker/in für Reifen-<br />
und Vulkanisationstechnik | Mechatroniker/in | Mechatroniker/in für Kältetechnik<br />
| Mediengestalter/in Digital und Print | Metall- und Glockengießer/<br />
in | Metallbauer/in | Metallbildner/in | Metallblasinstrumentenmacher/in | Modellbauer/in<br />
| Modist/in | Müller/in – Verfahrenstechnolog(e/in) in der Mühlen- und<br />
Futtermittelwirtschaft | Oberflächenbeschichter/in | Ofen- und Luftheizungsbauer/in<br />
| Orgel- und Harmoniumbauer/in | Orthopädiemechaniker/in und Bandagist/in<br />
| Orthopädieschuhmacher/in | Parkettleger/in | Polsterer/Polsterin |<br />
Polster- und Dekorationsnäher/in | Raumausstatter/in | Rohrleitungsbauer/in |<br />
Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker/in | Sattler/in | Schilder- und Lichtreklamehersteller/in<br />
| Schneidwerkzeugmechaniker/in | Schornsteinfeger/in |<br />
Schuhmacher/in | Segelmacher/in | Seiler/in | Siebdrucker/in | Silberschmied/in<br />
| Speiseeishersteller/in | Spezialtiefbauer/in | Steinmetz/in und Steinbildhauer/in |<br />
Sticker/in | Straßenbauer/in | Stricker/in | Stuckateur/in | Systemelektroniker/in |<br />
Technische/r Zeichner/in | Textilreiniger/in | Tiefbaufacharbeiter/in | Tischler/in |<br />
Trockenbaumonteur/in | Uhrmacher/in | Vergolder/in | Wärme-, Kälte- und Schallschutzisolierer/in<br />
| Weber/in | Weinküfer/in | Zahntechniker/in | Zerspanungsmechaniker/in<br />
| Zimmerer/Zimmerin | Zupfinstrumentenmacher/in | Zweiradmechaniker/in |<br />
HANDWERK EXTRA<br />
das extra 2010<br />
alle berufe, alle chancen.<br />
www.handfest-online.de
Starke Partner<br />
haben ein<br />
gemeinsames Ziel:<br />
den Erfolg!<br />
SIGNAL IDUNA – Partner des Handwerks.<br />
Eine Tradition mit Zukunft! Zahlreiche Kooperationen ermöglichen Zielgruppenspezifischen<br />
Service und bedarfsgerechte Produktgestaltung.<br />
Infos unter der Hotline 01 80/ 3 33 03 30 oder unter www.signal-iduna.de.<br />
Gut zu wissen, dass es SIGNAL IDUNA gibt.
Kombi-RCD:<br />
Zweifache Sicherheit –<br />
einfach installiert<br />
Jetzt auch als<br />
Selektiver-Typ<br />
© PHOENIX CONTACT 2009<br />
Schützt Personen<br />
vor Fehlerströmen<br />
Schützt Geräte<br />
vor Überspannungen<br />
Der Kombi-RCD verbindet<br />
Fehlerstromschutz und<br />
Überspannungsschutz<br />
Der neue VAL-CP-RCD vereint erst-<br />
mals die Eigenschaften eines RCD-<br />
Fehlerstromschutzschalters (FI) mit<br />
denen eines Überspannungsableiters<br />
Typ-2 in nur einem Gehäuse. Dieses<br />
innovative „2 in 1“- Konzept defi-<br />
niert damit den völlig neuartigen<br />
Gerätetyp des Kombi-RCD.<br />
Die Installation in Einspeisungen oder<br />
Verteilungen bleibt dabei so einfach<br />
wie bei einem normalen FI-Schalter:<br />
Es wird nur ein Gerät angeschlossen,<br />
aber zweifache Sicherheit installiert.<br />
Überspannungsschutz TRABTECH –<br />
excellence in protection<br />
Mehr Informationen unter<br />
Telefon (0 52 35) 3-00 oder<br />
www.phoenixcontact.de