Mittelstandsmagazin 03-2020
Interview mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Ich beobachte eine große Entfremdung zwischen Politik und Wirtschaft" | Steht der Werkvertrag vor dem Aus? | Warum kauft die EZB Staatsanleihen? | Pro und Contra: Sollte europäisches Recht immer Vorrang von nationalem Recht haben?
Interview mit VDA-Präsidentin Hildegard Müller: "Ich beobachte eine große Entfremdung zwischen Politik und Wirtschaft" | Steht der Werkvertrag vor dem Aus? | Warum kauft die EZB Staatsanleihen? | Pro und Contra: Sollte europäisches Recht immer Vorrang von nationalem Recht haben?
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Maßnahmen helfen dem Mittelstand
Insgesamt begrüßt die MIT aber die Maßnahmen. „Viele
der Vorschläge werden dem Mittelstand helfen und ihn
stärken, insbesondere die steuerlichen Maßnahmen und
die Absenkung der Energiekosten“, sagte Linnemann. Positiv
sei auch, dass trotz der sich abzeichnenden Defizite
in den Sozialversicherungen Arbeitnehmer und Arbeitgeber
nun wüssten, dass die Sozialbeiträge nicht steigen
„Entscheidend in dieser besonderen Krise
ist, dass wir branchenübergreifend handeln,
um unsere mittelständische Struktur zu
erhalten. “
Carsten Linnemann, MIT-Vorsitzender
werden. Beim von Wirtschaftsminister Peter Altmaier
eingebrachten Überbrückungsfonds mahnte Linnemann
eine schnelle Umsetzung und Nachbesserungen an. „Wir
müssen bei der Umsetzung darauf achten, dass größere
Familienunternehmen bis 500 Mitarbeiter und auch mehrere
Unternehmen eines Eigentümers vom Rettungsfonds
profitieren. Es ist unbedingt notwendig, unsere mittelständischen
Strukturen und Arbeitsplätze zu erhalten“,
so Linnemann.
„Kraftpaket und Zeichen von
Zuversicht“
Wirtschaft und Ökonomen nahmen die
Maßnahmen überwiegend positiv auf.
Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer
sprach von einem „Kraftpaket und Zeichen
von Zuversicht.“ Clemens Fuest,
Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts
Ifo, lobte, das Paket kombiniere
„Anreize zur kurzfristigen Belebung
des Konsums mit Impulsen für
öffentliche und private Investitionen
sowie Unterstützung für kleine und
mittlere Unternehmen.“ Wie Fuest
zeigte sich auch der Chef der Wirtschaftsweisen
Lars Feld erleichtert
über die fehlende Autoprämie. Er lobte
besonders die Erleichterung der steuerlichen
Verlustrückträge für Unternehmen,
wenngleich noch Detailfragen
offen seien. Industrie- und Handelskammer-Präsident
Eric Schweitzer hob
positiv hervor, dass „es bei zentralen
Instrumenten einen branchenübergreifenden
Ansatz geben soll.“
Strukturelle Defizite bleiben
Die in Aussicht gestellten Investitionsmittel
könnten jedoch nur dann einen
Foto: picture alliance / dpa | Jörg Carstensen
12 mittelstandsmagazin 03|20