DIE REPORTAGE - made in LEVERKUSEN

DAS INTERVIEW von Wolfgang Pott
DIE REPORTAGE
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 37

Impressum 6
Made in Leverkusen
Druckhaus Garcia GmbH
Stauffenbergstraße 14–20
51379 Leverkusen
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Anzeigenannahme:
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Redaktionelle Verantwortung:
Wolfgang Pott
Beiträge von:
Bernd Hinrichs, Wolfgang Pott,
Marco Wiefel, Martin Oberpriller
Fotos:
Bayer 04
Bayer Business Services GmbH
WFL Leverkusen GmbH
Garcia GmbH
K. F. Hesemann
Stadt Leverkusen,
Der Oberbürgermeister, Dez. III/
Öffentlichkeitsarbeit-Stadtwerbung
und Internet
Komplettherstellung:
Druckhaus Garcia GmbH
51379 Leverkusen
Grafik, Layout, Satz, Litho:
Jörg Nowaczyk
Technische Leitung:
Guido Schenkel
Herausgeber:
Garcia GmbH
Stauffenbergstraße 14 –20
51379 Leverkusen
Telefon 0 21 71/70 70–0
Erscheinungsweise:
6 x jährlich.
Auflage: 10.000
Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr.
Namentlich gezeichnete Artikel geben
die Meinung der Autoren wieder, und
nicht unbedingt die des Herausgebers.
Partnerunternehmen:
Die Kooperationspartner Bayer
Business Services GmbH, Druckhaus
Garcia GmbH, GeWoGe mbH, Landesgartenschau
GmbH, Sportpark Leverkusen,
WFL Leverkusen GmbH, Volksbank
Rhein-Wupper eG sind für ihre Artikel –
erkennbar am jeweiligen Firmenlogo
über dem Artikel – selbst verantwortlich.
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DER INHALT
3 Inhalt/Impressum
5 Editorial
6 Ernst Küchler
Interview mit Leverkusens OB;
Resümee nach gut einem Jahr
als Rathauschef
8 Buchtipp
Für Gourmets mit Vorliebe für
das Bergische Land –
Marcellino’s Restaurant-Report
9 Volksbank
Rhein-Wupper eG
Finanztipp
10 Winterzeit ist Bücherzeit
Lesenswerte Bücher und interessante
Leverkusener Autoren
14 Julius Brink
Deutschlands erfolgreichster
Beachvolleyballspieler
17 Karl Lauterbach
Gesundheitsexperte
mit Direktmandat für den
Wahlkreis Köln-Mülheim/
Leverkusen
19 Der Restaurant-Tipp
Heute: „La Baguette“
in Opladen
20 „Haus des Lernens“
Gesamtschule Schlebusch
22 Treffpunkt Leverkusen
„Erlebnistagen in LEV“
23 Schülerrallye
Wie bekannt sind die Freizeitangebote
der Stadt für
Jugendliche?
26 Sportszene
Aktuelle Sportnews
27 Michael Skibbe
Seit Mitte Oktober als neuer
Cheftrainer mit großem Ziel:
UEFA-Cup
29 Bayer Business Services
Interview mit den Handballerinnen,
Renate Wolf, Nadine
Krause und Anna Loerper
31 LAGA-Kalender
Der Graphiker K. F. Hesemann
stellt den Bildkalender vor
32 Wirtschaft in Leverkusen
Weg von der Monostruktur –
hin zur Vielfalt
2 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 3
10
17
27
31

DIE VERTEILER
Wo erhalten Sie das Freizeit-Magazin?
MADE IN LEVERKUSEN
Berg. Gladbach
Apollo Optik, Hauptstr. 126
Bahnhof-Apotheke, Hauptstr. 143
Elefanten Apotheke, Hauptstr. 158
Mc Brille, Hauptstr. 160
Röseler Schuhhaus, Hauptstr. 157/167
Rats-Apotheke, Hauptstr. 176
Zum Postillion Gaststätte, Poststr. 12
Opel Autohaus Hans Cramer/Aral Tankstelle,
Mülheimer Str. 243-247
Kirberg GmbH, Am Kuhlerbusch 16
Berg. Neukirchen
Blüten Apotheke, Wuppertalstr. 1
Spreen, Burscheider Str. 116
Gemeinschaftspraxis Dr. med. Michels/
Dr. med. Hübner, Burscheider Str. 204
Dagmar´s Getränkemarkt, Burscheider Str. 210
Volksbank, Burscheider Str. 106
Langenfeld
Schuhhaus Röseler, Hauptstr. 91A
Bäckerei Kamps, Ganspohler Str. 5
Cafe La Gelateria neben Karstadt
Massagepraxis Skuratowicz, Solinger Str. 16
Bistro Bijou, Marktplatz 20
Bäckerei Oebel, Stadtgalerie
Jackpot Lotto Zeitschriften, Stadtgalerie
Matratzen Factory Outlet, Hauptstr.
Herbertz Schlüsseldienst, Hauptstr. 66
Kiosk Hauptstr., Gegenüber Deutsche Bank
Ticket-Zentrale Sky-Music, Solinger Str. 16
Shoes & More, Galerieplatz 1
Street One, Stadtgalerie
Reinigungscenter am Rathaus,
Konrad-Adenauer-Platz 2
Konejung Elektro-Haushalts-Geräte, Hauptstr. 78
Tintenstation, Hauptstr. 67
Volksbank, Metzmacher Str. 2
Leichlingen
Park Apotheke, Montanusstr. 8
Dr. med. Wolfgang Beyer,
Arzt für Allgemein- und Sportmedizin, Montanusstr. 5
Optik Duisdieker, Am Stadtpark 13
Adler Apotheke, Gartenstr. 2
Optikstudio Bernards, Gartenstr. 4
Fontana Mode & Sportswear, Gartenstr. 4
Lotto Toto, Marktstr.
Fashion & Art, Marktstr. 7
Langen Bücher Schreibwaren, Brückenstr. 18
Volksbank, Am Stadtpark 1
Weitere Verteilerstellen sind in Planung.
Leverkusen
Karl Thelen Juwelier, Wiesdorfer Platz 59
7th Mainstreet, Wiesdorfer Platz 47
Bayer Kaufhaus
Rathaus
Forum, Am Büchelter Hof 9
Elberfelder Haus
Doktorsburg, Rathenaustr. 9
Musikschule
EVL-Kundenzentrum, City Point
Stadtarchiv
Museum Schloss Morsbroich
Villa Wuppermann
Stadtbibliothek Wiesdorf
Bibliothekszweigstelle Steinbüchel,
Carl-von-Ossietzky-Str. 11
TSV Sportgaststätte, Tannenbergstr. 57
Sportpark Leverkusen, Wilhelm-Dopatka-Halle
Sportbund Leverkusen e.V.
Landesgartenschau 2005 GmbH, Nobelstr. 91
Sportpark Leverkusen, Freizeitbad Calevornia
Beratungszentrum, Manforter Str. 184
Wirzhaus Fashionclub, neben Rathaus
Parfumerie Aurel, Friedrich-Ebert-Platz 5
Vis-à-vis Cafe Bistro Restaurant,
Wiesdorfer Platz 17
Middelhauve Buchhandlung, Wiesdorfer Platz 56
Bora Computer, Dönhoffstr. 39
Snipes, Dönhoffstr. 23
Camping Caravan Meier, Adolf-Kaschny-Str. 9
Einfach weg,
Trekking & Wandershop, Breidenbachstr. 13–17
Intersport Röhrich, Dönhoffstr. 28
Bayer Gastronomie, Kaiser-Willhelm-Allee
City Werbegemeinschaft, Friedrich-Ebert-Platz 7
Orthopädie Bauer, Hauptstr. 90
Haarstudio Ferdinand, Von-Ketteler-Str. 87
Wir in Manfort, Weiherstr. 18
Pflegeresidenz Leverkusen, Wiesdorfer Platz 8
GEWOGE Wiesdorfer Eck, Hauptstr. 119
Volksbank, Dönhoffstr. 39
Kaufhof, Wiesdorfer Platz 82
Parfümerie Hölzer, Hauptstr. 98
Monheim
Ristorante Toscanini, Wachtelstr. 1
Homemax 24 Immobilien, Opladener Str.
Rollladen Manfred Apel, Opladener Str.
Zahnarztpraxis Dr. U. Bahlmann, Rathauscenter
Eiscafe Dolomiti, am Rathaus
Mülheim
Starkstromkiosk, Berliner Str.
Akaslan Elektronik An- und Verkauf,
Berliner Str. 63
Folgende Partnerunternehmen ermöglichen das Erscheinen von MADE IN LEVERKUSEN:
Eiscafe Miramare, Berliner Str. 49
Gaststätte Zum Schützenhof,
Berliner Str. Ecke Schützenstr.
Kulturbunker Mülheim e.V., Berliner Str. 20
Tabakbörse, Berliner Str.
Praxis Dr. med. Peter Kreuz,
Berliner Str. 58 Ecke Von-Sparr-Str.
Berliner Kebab-Haus,
Berliner Str. Ecke Rixdorfer Str.
Opladen
Optik Steinacker, Opladener Platz 3
Die Schönmacher, Opladener Platz
Heinrichs Buchhandlung, Goethestr. 3
Falken Apotheke, Kölner Str. 31
Manfred Lütke Kunsthandlung, Kölner Str. 23
BIBA, Kölner Str. 16
Röseler Schuhhaus, Kölner Str. 15
Hirsch Apotheke, Kölner Str. 13
Paffrath Schreibwaren, Kölner Str. 1
Das Fixe Fotolabor, Kölner Str.
Thieme Parfumerie, Düsseldorfer Str. 5
Konditorei Nöres, Düsseldorfer Str. 11
Middelhauve Buchhandlung, Kölner Str. 20A
Kiosk am Amtsgericht
Druckhaus Garcia, Stauffenbergstr. 14–20
AGO, Kölner Str. 22
Städt. Verwaltungsgebäude, Miselohestraße
Städt.Verwaltungsgebäude, Goethestraße
Lädchen, Quettingen Str. 150
Kaufhaus im Dorf, Lützenkirchener Str. 416a
Hotel Mayhof, Burscheider Str. 285
XTREME HIP HOP SHOP, Bahnhofstr. 3-5
OGV, Villa Römer, Haus-Vorster.-Str.6
Volksbank, Herzogstr. 4
Stammheim
Shell Tankstelle, Düsseldorfer Str. 491
Auto Marquardt, Stammheimer Ring 17
Kiosk Getränke Abholmarkt Ado,
Stammheimer Str. 134
Steak & Grillstube Richartz, Bonhoefferstr. 17
Fußpflegepraxis und Sonnenstudio
Karin Schulz, Hofstr. 90
Zürich Versicherung Hubert Schüller,
Gisbertstr. 99
Optik Rieckhoff, Gisbertstr. 107
Schloss Apotheke, Gisbertstr. 92
Schlebusch
Werbe- und Fördergemeinschaft
Schlebusch e.V., Auf den Reien 69
Restaurant Schloss Morsbroich,
Gustav-Heinemann-Straße 80
Volksbank, Bergische Landstr. 60
EDITORIAL
Wolfgang Pott, 35 Jahre, ist in Leverkusen
geboren und arbeitet als Redakteur
für die „Welt am Sonntag“.
Hoffnung für Leverkusen
Über ein Jahr ist es her, dass
unser Stadtmagazin „Made in
Leverkusen“ zum ersten Mal
erschienen ist. Seitdem hat sich
das Blatt in Leverkusen etabliert.
Wir sind Teil des Stadtgesprächs.
Wir haben uns von der ersten Ausgabe
an bemüht, nicht nur unterhaltsame
Geschichten zu präsentieren, sondern
auch zu informieren, Zusammenhänge
darzustellen und Fehlentwicklungen
in der Stadt offenzulegen. Wir
hoffen, Sie waren mit unserer Arbeit
zufrieden und lesen uns auch im kommenden
Jahr.
Ähnliche Hoffnungen hegt auch
Oberbürgermeister Ernst Küchler.
Auch er ist mittlerweile gut ein
Jahr im Amt. Zu beneiden um seinen
Job ist er nicht. Denn die Probleme der
Stadt sind zu groß, als dass sie mit
guten Ideen allein behoben werden
könnten. Im Gespräch mit „Made in
Leverkusen“ spricht Küchler diese Probleme
offen an. Zu wenig Sinn für die
Realität, das wird in dem Interview
deutlich, kann ihm nicht vorgeworfen
werden.
Küchler redet über die wirtschaftliche
Entwicklung, über die Insolvenz
von Agfa, das Ende der Monoindustrie
durch Bayer und den begrenzten Einfluss
der Politik. Doch Küchler sieht
auch Chancen für die Kommune.
Sollten Sie für Weihnachten noch
nicht alle Geschenke zusammen
haben, geben wir Ihnen einige Tips. In
den vergangenen Monaten sind einige
Bücher über Leverkusen und das Leben
in der Stadt neu erschienen. Wir stellen
die Bücher und deren Autoren vor.
Viel Spaß beim Lesen wünscht
Ihr Wolfgang Pott
EDITORIAL
HOFFNUNG FÜR
LEVERKUSEN
4 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 5

DAS INTERVIEW von Martin Oberpriller
POLITIK
KANN KEINE
ARBEITSPLÄTZE
SCHAFFEN
Die Stadt hat ein Defizit von
knapp 40 Millionen Euro.
Darum wird über die Schließung
von Tierpark und Eissporthalle
diskutiert. Ernst
Küchler (SPD), seit gut einem
Jahr Oberbürgermeister, zieht
im Gespräch mit „Made in
Leverkusen“ ein erstes Fazit
seiner bisherigen Amtszeit und
gibt Auskunft über die Lage
der Kommune
Herr Küchler, seit mehr als
einem Jahr sind Sie jetzt Oberbürgermeister
in Leverkusen.
Ganz ehrlich: Wie oft haben Sie
ihre Kandidatur bereut?
Überhaupt noch nicht. Warum sollte
ich denn?
Nun ja, die Haushaltslage der
Stadt kann Ihnen doch nicht
wirklich Freude bereiten...
Da haben Sie sicher Recht. Wir
befinden uns jetzt schon im zweiten
Jahr im so genannten Nothaushaltsrecht
– eine Situation, die wir so
schnell wie möglich beenden wollen
und zu deren Bereinigung auch unpopuläre
Maßnahmen zählen. Aber das
ist natürlich nur die eine Seite der
Medaille. In Leverkusen tut sich etwas,
und das wiederum gilt nicht allein für
die Politik. Denken Sie nur an die neue
Stadtmitte, die langsam in den Planungen
Gestalt annimmt. Oder das Projekt
der Bahnstadt Opladen: Dort haben
wir die Möglichkeit, ganz neue städtebauliche
Akzente zu setzen.
Trotzdem, die Haushaltslage ist
prekär.
Richtig. In diesem Jahr haben wir ein
strukturelles Defizit von etwa 38,7
Millionen Euro zu verkraften. Das ist in
der Tat eine Zahl, von der wir so
schnell wie möglich weg müssen. Um
so mehr, als dass sich der Fehlbetrag in
den kommenden Jahren noch erheblich
vergrößern würde, würden wir
jetzt nicht gegensteuern.
Und um den richtigen Weg zu
Einsparungen zu finden, haben
Sie erst einmal Geld ausgegeben.
Die Unternehmensberatung Kienbaum
hat in die Leverkusener
Bücher geschaut.
Und diese Spezialisten haben uns
insgesamt 94 Vorschläge zu Einsparungen
gemacht. Glauben Sie mir: Der
Blick von außen ist in einer solchen
Situation sicher hilfreich, da man selbst
manchmal bestimmt ein bisschen
„betriebsblind“ ist. Das heißt auf der
anderen Seite aber nicht, dass eine auswärtige
Beraterfirma sozusagen mit
eisernem Besen durch die Stadt gefegt
ist. Das ist mir besonders wichtig: Das
Kienbaum-Verfahren ist ein offener
und öffentlicher Prozess. Der Rat und
die Verwaltung sind daran ebenso
beteiligt wie die städtischen Mitarbeiter
und die Bürger.
Doch am Ende stehen schmerzhafte
Einschnitte.
Die werden sicher nicht ausbleiben.
Aber noch einmal, der ganze Prozess
verläuft transparent. Und
noch ist nichts entschieden.
Denken sie an die mögliche
Schließung der Eissporthalle
und des
Tierparks, oder aber
die Fusion der Bibliotheken – das alles
wären Einschnitte, die weh tun. Ich
habe da absolutes Verständnis für die
Sorgen der Bürger. Doch auf der anderen
Seite muss ich auch an die Bürger
appellieren. Wenn wir jetzt nicht handeln,
werden wir in ein paar Jahren
überhaupt nichts mehr machen können.
Zumal sich ja auch die wirtschaftliche
Basis der Stadt verändert
– oder sollten wir lieber
sagen, erodiert?
Nun ja, so weit würde ich dann
auch nicht gehen. Aber klar ist schon,
dass die ökonomische Monokultur, in
der es außer Bayer nichts gab – und
auch nichts geben musste –, der Vergangenheit
angehört.
Die Agfa-Pleite hat die Stadt
schwer getroffen. Welche Möglichkeiten
haben da eigentlich
Sie als Oberbürgermeister?
Es ist selbstverständlich, dass ich
mich als Stadtoberhaupt mit den Entscheidungsträgern
bei Agfa treffe und
versuche, das Schlimmste zu verhindern.
Aber auf der anderen Seite soll
man sich nicht täuschen: Unsere Möglichkeiten
als Kommune waren in dem
vorliegenden Fall sehr gering. Letztlich
handelt es sich um Entscheidungen,
auf die ich als Oberbürgermeister
kaum Einfluss nehmen kann. Ich
denke, dass dies auch zur Wahrheit
gehört. Ich muss ehrlich gestehen,
dass mich diese Entwicklung beinahe
mutlos gemacht hat.
Und trotzdem ist sie eine Realität,
an der die Stadt nicht vorbei
kommt.
Das stimmt, und den Kopf in den
Sand stecken werden wir auf gar keinen
Fall. Eine Kommune wie Leverkusen,
die sich bislang fast ausschließlich
als Industriestandort begriffen hat, ist
dem verschärften internaionalen
Wettbewerb weit mehr ausgeliefert als
andere Städte. Die Politik kann wohl
für wirtschaftsfreundliche Rahmenbedingungen
sorgen, Arbeitsplätze schaffen
kann sie aber nicht. Auf der anderen
Seite ist die oben erwähnte Haus-
DAS INTERVIEW
haltskonsolidierung nur möglich,
wenn der Arbeitsmarkt nicht immer
kleiner wird und die Steuereinnahmen
zurückgehen. Wichtig ist deshalb zum
Beispiel, die Wirtschaftsförderung zu
optimieren und Ende 2006 ein neues
Wirtschaftsdezernat zu schaffen. Es
hängt alles mit allem zusammen...
...und zwingt die Stadt, ganz
prinzipiell neue Wege zu
beschreiten?
In der Tat. Denken Sie nur an die
Landesgartenschau in diesem Jahr. Die
war nicht nur als Veranstaltung und
finanziell ein Erfolg. Durch die Laga
kamen Gäste in die Stadt, die sich ein
anderes Bild machen konnten als das,
das man für gewöhnlich von Leverkusen
hat. Ein riesiger Imagegewinn also
und noch dazu eine Investition in die
Zukunft. Jedenfalls hat Leverkusen
nun in seiner Stadtmitte einen attraktiven
großen Park, der auch in Zukunft
ein Pluspunkt für unsere Stadt sein
wird.
Und ein Beispiel für ehrenamtliches
Engagement vieler Bürger
gegeben hat.
Genau, dieses Engagement muss
weiter gefördert werden. Ich denke da
an eine stärkere Beteiligung von
Jugendlichen und einen Seniorenbeirat.
Die Laga hat doch eines gezeigt: Es
ist in Leverkusen – entgegen einem
alten Vorurteil – durchaus möglich, ein
Wir-Gefühl zu schaffen. Das alte Stadtteildenken
gehört jedenfalls der Vergangenheit
an.
Also alles in allem kein Grund,
die Köpfe hängen zu lassen?
Oh nein, ganz bestimmt nicht. Wir
haben in Leverkusen ganz hervorragende
Perspektiven, wenn wir es verstehen,
die neuen Realitäten anzuerkennen
und mit ihnen zu arbeiten. Ich
war dieses Jahr in unserer finnischen
Partnerstadt Oulu. Ich kenne die Stadt
jetzt schon seit 31 Jahren, und ich
kann Ihnen versichern, dass sich dort
in dieser Zeit fantastisch vieles getan
hat – zum Besseren wohlgemerkt.
Warum sollte uns das nicht auch in
Leverkusen gelingen?
6 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005
7

BUCHTIPP
NICHT NUR FÜR
WANDERER
In seiner Freizeit erkunden viele
Leverkusener gerne die nähere Umgebung.
Vor allem das Bergische Land
lockt mit guter Luft, Ruhe und viel
Natur. Nach solchen Wandertagen
freut man sich dann darauf, irgendwo
gemütlich einzukehren und sich bei
leckeren Getränken und reichhaltigen
Speisen für den Rückweg zu stärken.
Gerade aber bei der Wahl des richtigen
Restaurants fühlt sich der Ortsfremde
oft allein gelassen. Der neue „Marcellino`s
Restaurant Report“ fürs
Bergische Land möchte zumindest
im Bergischen Abhilfe schaffen.
Insgesamt 103 Restaurants, Bars
und Hotels wurden für das Werk
einer kritischen Betrachtung unterzogen.
Eine schnelle Orientierungshilfe
bieten die Bewertungen in den Kategorien
Essen, Trinken, Service und
Ambiente. Hier kann der Hungrige auf
den ersten Blick sehen, ob das ausgesuchte
Lokal in etwa seinen Ansprüchen
genügt.
Wem aufgrund der reichhaltigen
Auswahl die Entscheidung
schwer fällt, der sei auf die Liste
„Lust auf…“ am Ende des Buches
hingewiesen.
BUCHTIPP
Marcellino`s
Restaurant Report
Wuppertal 2005/2006
Remscheid, Solingen und Umgebung
ISBN 3-937878-04-1
200 Seiten, zwölf Euro
Knapp 30 Seiten Register
erschließen hier die ganze Vielfalt
kulinarischer Genüsse des
Bergischen Landes.
Dabei beschränken sich die Suchmöglichkeiten
nicht nur auf länderspezifische
Küchen. Denn wer Lust auf
„Parken vor der Tür“, „Romantik“,
„Zigarren“ oder „Nichtraucher-
Bereich“ hat, wird hier genauso fündig,
wie jemand, der nach einem libanesischen,
türkischen oder griechischen
Restaurant sucht.
Zu den Höhepunkten des Reports
gehört die Rubrik „Sexy Food“. In den
dermaßen ausgezeichneten Lokalitäten
schmeckt es betörend und gut
zugleich. Die Gerichte sind jenseits der
Sternenküche und zeichnen sich durch
besondere Raffinesse aus – von der
Auswahl der Zutaten bis zur Zubereitung.
So kann jeder Wanderer sicher
sein, das passende Restaurant zu
finden für einen schönen Tagesausklang.
Und das Beste: Nicht
nur Wanderern wird Einlass
gewährt!
FAIRE KONDITIONEN
GUTE QUALITÄT
SUPER SERVICE
CLEVERES PRODUKT
Ab jetzt steht der Erfüllung Ihrer Wünsche wirklich
nichts mehr entgegen.
Manche Gelegenheiten sind einmalig
und verlangen schnelles Handeln. Und
oft fallen Anschaffungen im unpassendsten
Moment an. Dann ist man froh,
wenn man einen zuverlässigen Partner
hat.
Um sich spontan kleinere oder größere
Wünsche zu erfüllen, ist ein gewisser
finanzieller Spielraum ganz sinnvoll.
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Spielraum – ganz unkompliziert.
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Ihnen die Volksbank Rhein-Wupper mit
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schnell und einfach den persönlichen
Wunschbetrag zur Verfügung zu stellen.
Ob Sie sich Ihre Träume von einer größeren
Wohnung, einer Reise oder andere
Wünsche erfüllen, ist für den easyCredit
unerheblich.
Die überzeugendsten
Argumente
Ein Kredit nach Ihren
Wünschen
„Flexibel“ und „persönlich“ – das ist
der easyCredit. Höhe, Laufzeit, Zinsen,
Sonderkonditionen … - starre Bedingungen
gibt es nicht! Denn so individuell wie
Kunden sind, so einzigartig und kundenfreundlich
ist auch der easyCredit.
Beispielsweise wurde die Widerrufsfrist
auf 4 Wochen verlängert und ist damit
doppelt so lange als vom Gesetzgeber
vorgeschrieben und ansonsten im Markt
praktiziert.
Außerdem haben Sie jetzt vom ersten
Tag an, und nicht wie marktüblich erst
nach 6 Monaten, die Möglichkeit zur
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Kreditbedingungen – lange Wartezeiten
sind jedoch passé. Im Normalfall wird das
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Wie hoch ist die Belastung, die Sie problemlos
tragen können? Was passiert,
wenn was dazwischen kommt? Unsere
erstklassige Beratung stellt sicher, dass Sie
alle Risiken kennen. Der easyCredit ist der
einzige Kredit mit „Sicherheitsgurt“ und
somit der erste Kredit, der vor einer Privatinsolvenz
schützen kann.
Soziale Verantwortung übernehmen
Genossenschaftsbanken seit jeher und setzen
mit der Produktinnovation des
„Sicherheitsgurtes“ ein klares Zeichen
für mehr Verbraucherschutz.
Damit besetzen sie erstmals ein
bisher von der Bankenbranche
vernachlässigtes Feld: „Bislang
herrscht zwischen Bank und
Kunde im Konfliktfall eher
Konfrontation statt Kooperation.
Das wird sich mit
dem easyCredit ändern.“,
so Prokurist Günter
Mack.
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Zum ersten Mal können sich Kunden
mit diesem innovativen Ratenkredit bei
einer unverschuldeten wirtschaftlichen
Notlage, wie etwa durch eine Scheidung,
vor einem privaten Insolvenzverfahren
schützen.
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Wir setzen auch in Krisenzeiten auf
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sollte er nicht werden.
Warum wir uns das leisten können?
Weil wir alles tun, damit Sie gar nicht erst
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durch die Laufzeit.
Das verstehen wir unter dem
Prinzip.
8 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 9

KULTUR von Bernd Hinrichs
LEVERKUSEN
IM BUCHFORMAT
Bücher gehören zu den traditionellen
Geschenken zu Weihnachten.
Warum aber immer Romane verschenken?
Gerade im letzten Jahr sind eine Reihe
interessanter Werke erschienen
über Leverkusen.
Wer einen Blick auf die neue Literatur
zur Stadt wirft, kommt an
einem Buch nicht vorbei: „Leverkusen
– Geschichte einer Stadt am
Rhein“. Dieser Band liefert den
umfassenden Überblick über Historie
und Entwicklung der Stadt.
Herausgegeben wird das 640 Seiten
starke Werk von der KulturStadtLev und
dem Stadtarchiv. Als externer wissenschaftlicher
Koordinator, der gemeinsam
mit dem Stadtarchiv das Projekt betreuen
sollte, wurde bereits im Jahr 2000 der Historiker
Stefan Ehrenpreis berufen. Denn
von Anfang an war klar, dass die Chronik
wegen des Arbeitsaufwandes von mehreren
Autoren geschrieben werden würde.
Deshalb wurden als Autoren verschiedene
Historiker und Fachleute
für regionale Geschichte
gewonnen.
So wird im Jubiläumsjahr erstmals eine
Geschichte des gesamten Leverkusener
Raumes von der frühesten Besiedlung bis
zur Gegenwart vorgelegt. Zwar zählt die
Geschichte der Stadt erst junge 75 Jahre,
aber der Blick der Historiker reicht weit
zurück, bis in die Steinzeit. Zur Übersichtlichkeit
trägt vor allem bei, dass das Buch
streng chronologisch gegliedert ist
und in die Epochen Mittelalter, 1521 bis
1648, 1648 bis 1815, 1815 bis 1914, 1914
bis 1945, 1945 bis 1974 sowie 1975 bis
2004. Der zerstückelten Stadtgeschichte
Leverkusens trägt der Band alleine schon
dadurch Rechnung, dass es zwei Kapitel
von 1945 bis 1976 gibt: Eines widmet sich
Leverkusen und eines Opladen, Bergisch
Neukirchen und Hitdorf.
Neun wissenschaftlich fundierte
und anschaulich geschriebene Kapitel
schildern die Gemeinsamkeiten und
Unterschiede zwischen den ehemals
selbstständigen Kommunen und heutigen
Stadtteilen. So entsteht das facettenreiche
Bild einer außergewöhnlichen
Stadt am Rhein. Das reich bebilderte Buch
lädt dazu ein, die Leverkusener Geschichte
(neu) zu entdecken.
Carl Leverkus hat die Stadt
gegründet und irgendwas mit
Bayer zu tun. So die einhellige Meinung
vieler Bewohner.
Doch wer wirklich wissen will, welche
Person sich hinter dem Namen verbirgt,
der auch der Stadt ihren Namen gegeben
hat, der sollte sich das kleine Band „Carl
10 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 >>>>>>>>> 11
KULTUR
Leverkus 1804 – 1889“ von der Stadtgeschichtlichen
Vereinigung holen. Leverkus
machte sich einst von Wermelskirchen
auf den Weg, um einen neuen
Standort für seine Farbenfabrik zu
suchen. 1860 fand er den optimalen
Platz: Direkt am Rhein in völliger Einöde,
gekennzeichnet als „Am Kahlberg“. So
begann ein Stück Industriegeschichte
und markierte gleichzeitig
den Beginn.
Erschienen ist der Band bereits zum
200. Geburtstag des Namensgebers im
November 2004. Als Autor tritt Urenkel
Erich Leverkus auf, der nicht nur den
Werdegang seiner Vorfahren darlegt. Er
versucht zudem, interessante Einblicke in
die innere Gedankenwelt von Carl Leverkus
zu geben.
Der 75-jährige Geburtstag von
Leverkusen wurde mit vielen Aktionen
gefeiert.
Eine der bemerkenswerten war
sicherlich die Ausstellung „Alles im
Fluss – Leben und Arbeiten am
Rhein, im Mündungsgebiet von
Wupper und Dhünn“ von der Stadtgeschichtlichen
Vereinigung. Denn am
Anfang war der Rhein. Der gleichnamige
großformatige Band zur Ausstellung stellt
auf rund 140 Seiten die Stadtentwicklung
anhand der Geschichte der Flüsse dar.
In insgesamt zwölf Beiträgen werden
dabei Aspekte wie Industrialisierung
und damit einhergehende Umweltver-

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schmutzung thematisiert. Aber auch
wichtige Persönlichkeiten, wie beispielsweise
der Arzt und Vogelkundler Dr. Peter
Frey werden gewürdigt. Daneben liegen
Schwerpunkte bei der hiesigen Schifffahrt,
inklusive der Fährentwicklungen
sowie der Entstehungsgeschichte des
Standorts Bayer.
Aber auch städtebauliche Ansichten
fließen in das Gesamtkonzept des
Buches mit ein. So wird beispielsweise in
einem separaten Kapitel die Entwicklung
der Stadtballungszentren am Rhein nachgedacht
und über die Frage spekuliert, ob
die „Rheinlanden“ als eigene kulturräumliche
und landesmannschaftliche Einheit
gesehen werden können, wie es die
Rheinromantik des 19. Jahrhunderts tut.
Der Focus des Beitrages liegt dabei
natürlich vor allem auf den besonderen
Beziehungen, die sich zwischen Bayer, der
Region und dem Fluss im Laufe der
Geschichte ergeben haben.
Dennoch ist der Band weit davon
entfernt, lediglich für Bayer-Angehörige
interessant zu sein. Und dies
liegt vor allem daran, dass die exzellente
Bildauswahl viele neue Einblicke gibt.
Einen Reiseführer ganz besonderer
Art liefern Eva Kistemann und
Lenore
Fuß“.
Schäfer: „Leverkusen zu
Dieser ursprünglich zum Weltjugendtag
2005 erschienene Band, hielt aber
nicht nur in den Händen rhythmisch
klatschender Wallfahrer viele Überraschungen
parat. Die schönsten Seiten
von Leverkusen können auf vier
Touren zu Fuß oder mit dem Fahrrad
entdeckt werden. Und dabei wird
deutlich, dass der Ruf Leverkusens als triste
Industriestadt völlig falsch ist.
Viel Grünes gibt es zu entdecken.
Ausgehend vom neuen Gartenschaugelände
führen die Wege an Rhein, Wupper
und Dhünn entlang. Zusätzlich gibt es
noch interessante Tipps zu Museen, Parks
und gemütlichen Ausflugslokalen. So
erfährt der Wanderer, wo man sich für
eine kühle Erfrischung niederlassen
kann.
Neben dem Stadtgeburtstag,
wurde das Jahr 2005 vor allem
durch
geprägt.
die Landesgartenschau
KULTUR
Kaum ein Ereignis, auf dass sich die
Einwohner so kollektiv gefreut haben.
Ein kleiner Führer zur Gartenschau
ist im Bachem-Verlag erschienen.
Das gleiche Autorinnenteam, das „Leverkusen
zu Fuß“ geschrieben hat, legt mit
„Neuland entdecken“ den Führer zur
Laga vor.
Dieser Band wurde eigentlich geschrieben,
um dem Besucher vor Ort als Orientierungshilfe
zu dienen. Aber zusammen
mit den selbst geschossenen Fotos, kann
der Leser mit diesem kleinen Bändchen
gemütlich im Sessel sitzend noch einmal
die Eindrücke der tollen Blumen- und
Pflanzenschau Revue passieren lassen.
„Mein Leverkusen“, ein Buch
über die Stadt Leverkusen für Kinder,
aber nicht nur für Kinder.
In leicht lesbarer, flüssiger Form wird
über unsere Stadt erzählt, über alle 13
Stadtteile, die Geschichte und Entwicklung
der Einzel-Ortsteile und wo Interessantes
für Kinder zu finden ist. Ein Team
von Schulleitern und Schulleiterinnen,
von Historikern und engagierten Leverkusener
Bürgern haben sich zusammengefunden
und 2005 dieses Buch geschrieben.
Die gelungenen Bilder erstellte überwiegend
der „Verein zur Förderung künstlerischer
Bildmedien Bayer e.V.“ Das Buch
ist in allen Leverkusener Buchhandlungen
erhältlich oder direkt beim Verlag
Druckhaus Garcia, 51379 Leverkusen,
Stauffenbergstr. 14 – 20 und zwar zum
Preis von 14,90 Euro.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 13

Foto: Christian Kolb
PORTRAIT
von Marco Wiefel
ASS
IM
SAND
Julius Brink ist Deutschlands
Beachvolleyballer des Jahres.
In der nächsten Saison geht er mit
einem neuen Partner in die neue
Turnierserie. Das große Fernziel sind
die Olympischen Spiele 2008 in Peking.
Der Umzug ist mittlerweile
abgeschlossen. Julius Brink hat
seinen Lebensmittelpunkt von
Leverkusen nach Kiel verlagert.
Denn an den Stränden direkt am
Meer lassen sich Wettkampfbedingungen
nun einmal wesentlich
besser simulieren als auf den
diversen Beachvolleyball-Anlagen
im Rheinland.
Im hohen Norden ist er also künftig
zu Hause, doch in nächster Zeit lebt
Deutschlands Beachvolleyballer des
Jahres eher aus dem Koffer und dem
Rucksack. Dabei hört Brink in den
kommenden Wochen weniger auf die
Kommandos seines Trainers, als vielmehr
auf die Befehle seiner Ausbilder.
Denn der Beach-Profi, der bei der Sportförderkompanie
der Bundeswehr in
Longerich stationiert ist, absolviert in
Nimburg einen sechswöchigen Feldwebel-Anwärterlehrgang.
„Da muss man sich schon etwas
umstellen. Aber insgesamt klappt es
mit der Koordination von Ausbildung
und Training sehr gut. Und anschließend
geht’s ja schon weiter nach Brasilien.
Dort steht dann das Grundlagentraining
für die neue Saison auf dem
Plan“, erläutert Brink.
Der Mann ist zukunftsorientiert. Man
könnte den Eindruck gewinnen, als
habe er die Saison 2005 bereits vollständig
abgehakt. Doch ganz so cool ist
der Leverkusener dann doch nicht. „Es
war eine unglaubliche Saison. Und
wenn man sich vorstellt, dass wir als
bestes europäisches Team auf Platz vier
der Weltrangliste überwintern, dann
wird deutlich, was wir geleistet haben.“
Und in der Tat hat es Brink gemeinsam
mit Kjell Schneider in diesem
Jahr im Sand richtig krachen lassen.
Erst holten die beiden sensationell die
Bronzemedaille bei den Weltmeisterschaften
in Berlin. Dann, quasi als
Bestätigung, gewannen sie den Titel
beim World Tour-Event im portugiesischen
Espinho.
„Wir hatten mit nix gerechnet.
Und auf einmal spielten wir
nicht nur ein bisschen mit der
Weltspitze mit, sondern plötzlich
gehörten wir selbst dazu. Das war
und ist schon ein tolles Gefühl.“
Und das es zum Ende der Saison, bei
den Europameisterschaften in Moskau
(Platz neun) und den Deutschen Meisterschaften
in Timmendorfer Strand
(Rang fünf) nicht mehr ganz gereicht
hat für die Top-Platzierungen, schmälert
die Leistung und den Erfolg des
Duos nicht im geringsten.
Folgerichtig wurde Julius Brink
dann auch von den Lesern einer
Fachzeitschrift zu Deutschlands
Beach-Volleyballer
gekürt.
des Jahres
PORTRAIT
Rückblende: 1991 hatte sich Brink
der Leverkusener Volleyball-Abteilung
angeschlossen. Im Alter von fünf Jahren
kam er aus Münster nach Leverkusen.
Im Zuge der beruflichen Veränderung
seines Vaters, der als Chemiker
einen Job bei der Bayer AG annahm,
begann der Junior bei den „Minis“.
Und als solcher fühlte er sich auch eine
ganze Weile während der Jugendzeit.
„Da ich damals noch verhältnismäßig
klein war, blieb mir nur die Zuspieler-Position“,
erinnert sich der 1,90
Meter große Mann rückblickend. Später,
nach dem Wechsel der Bayer-Volleyballer
nach Wuppertal, spielte er dort
in der 2. Liga.
14 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 >>>>>>>>>
15

Sachlich, offen und durchaus selbstkritisch
erläutert Brink, warum es in
der Halle nicht für mehr gereicht hat:
„Von meinem spielerischen Niveau
her war einfach nicht mehr drin, mein
Blockspiel war zu schwach. Hinzu
kommt, dass ich ein Typ bin, der gerne
aneckt. Das macht die Sache in einem
Team natürlich auch nicht einfacher.“
Also wechselte er von der Halle, in den
Sand.
Der Kontakt zu Kjell Schneider entstand
während der Masters Tour 2001.
„Er hat mich damals angesprochen,
für mich war das zu diesem Zeitpunkt
eine Riesenehre.“
Die Krönung der gemeinsamen
Zusammenarbeit erlebte das Duo
Schneider/Brink dann in dieser
Saison.
Aber wie bereits erwähnt, ist Julius
Brink der zukunftsorientierte Typ. Und
als solcher hat er erkannt, dass es trotz
der Erfolge Zeit war für Veränderungen:
„Wir hatten eine tolle Zeit zusammen,
dieser Sommer war die Krönung.
Aber ich habe das Gefühl, dass ich
noch nicht am Ende meiner Entwicklung
bin.“
Künftig bildet Brink ein Team mit
dem Bonner Christoph Dieckmann.
Dessen bisheriger Partner
Andreas Scheuerpflug hat seine Karriere
beendet. „Christoph ist der beste
Spieler Deutschlands. Das eröffnet mir
natürlich ganz neue Perspektiven. Und
in Anbetracht der Tatsache, dass man
gut ein Jahr braucht, um sich aufeinander
abzustimmen und miteinander
einzuspielen, war das jetzt genau der
richtige Zeitpunkt für diesen Schritt.“
Zumal die sportlichen Ziele klar definiert
sind. Bei den Olympischen
Spielen 2008 in Peking wollen
Brink/ Dieckmann ganz vorne
mitmischen. Und dafür stellen sich
die beiden gerade ein neues, professionelles
Trainer- und Betreuerteam
zusammen.
Es tut sich also momentan einiges bei
Julius Brink. Er hat einen neuen Partner
und einen neuen Wohnort. Doch seine
alten Gewohnheiten behält er bei.
Dazu zählt, dass er trotz seines Umzugs
nach Kiel die Spiele der Fußballer von
Bayer Leverkusen, wenn möglich, live
verfolgen will. Seine Jahreskarte für die
BayArena jedenfalls hat er nicht gekündigt.
Einmal Fan, immer Fan lautet das
Motto, „auch wenn es gerade ziemlich
schwer fällt, dem Fußball in Leverkusen
etwas positives abzugewinnen.“ Aber
für positive Schlagzeilen hat er selbst in
dieser Saison ausreichend gesorgt. Und
nach dem Stand der Dinge wäre es
nicht überraschend, wenn sich die
Erfolgsstory des Julius Brink auch im
Jahr 2006 fortsetzt.
16 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005
PORTRAIT POLITIK
POLITIK von Martin Oberpriller
KAMPF GEGEN DIE
ZWEI-KLASSEN-
GESELLSCHAFT
Karl Lauterbach, der Mann mit der Fliege, vertritt erstmals
den Wahlkreis Leverkusen im Berliner Bundestag.
Zu Beginn setzte es für den Politik-Novizen von der SPD
gleich einen Rüffel vom Bundestagspräsidenten
Neulich bekam Karl Lauterbach
schon einmal eine Kostprobe jenes
rauen Windes geboten, der in seiner
neuen Welt bläst. Es war
Anfang November, der Bundestag
musste – zum wiederholten Mal –
darüber befinden, ob PDS-Chef
Lothar Bisky Vizepräsident des
Parlamentes werden soll, und einzig
der Gesundheitsökonom mit
SPD-Parteibuch, der seit der Wahl
im September den Wahlkreis Köln-
Nord/Leverkusen in Berlin vertritt,
hatte noch nicht seine Stimme
abgegeben. Sehr zum Unwillen
von Bundestagspräsident Norbert
Lammert, der dem Novizen ob der
Verzögerung gleich einen öffentlichen
Rüffel verpasste.
Dabei gehört der 42-jährige Lauterbach
sonst eher zu den Schnellen seiner Zunft.
Erst vor fünf Jahren trat der in der Nähe
von Düren Geborene mit dem unverwechselbaren
rheinischen Singsang in
der Stimme der sozialdemokratischen
Partei bei. Doch längst schon ist Karl
Lauterbach aus dem politischen Zirkus in
Berlin nicht mehr wegzudenken. Für die
SPD nahm er an den Koalitionsverhandlungen
mit der Union über die Gesundheitspolitik
der künftigen großen Koalition
teil. „14 Tage praktisch Tag und
Nacht“ habe man getagt und sich die
Köpfe darüber zerbrochen, wie das
bundesdeutsche Gesundheitssystem auf
robustere Beine gestellt werden könne,
erinnert sich Lauterbach im Gespräch
mit „Made in Leverkusen“ an die Berliner
Sitzungsmarathons – die am Ende aus
seiner Sicht doch nicht zu einem befriedigenden
Ergebnis führten.
„Bislang waren es Schritte in die
falsche Richtung“, erklärt Lauterbach,
der glaubt, in der Gesundheitspolitik
habe seine Partei noch „zu wenig
erreicht“. Wer die Ungeduld des Leverkusener
Abgeordneten richtig verstehen
will, kommt nicht um einen Blick in die
Vita des frisch gebackenen Parlamentariers.
Seit 1998 ist Karl Lauterbach Direktor
des Kölner Instituts für Gesundheitsökonomie
und klinische Epidemiologie.
Doch die akademische Karriere war dem
heutigen Professor gleichsam nicht in die
Wiege gelegt.
Im Gegenteil: Als das Arbeiterkind
Lauterbach am 21. Februar 1963 das
Licht der Welt erblickte, saß die Bundesregierung
noch im benachbarten Bonn
und ein gewisser Konrad Adenauer gab
als Bundeskanzler die Richtlinien der
bundesdeutschen Politik vor. Keine
Frage, seit Kriegsende hatte sich sozialpolitisch
eine Menge bewegt, doch jenseits
der schön glänzenden Wirtschaftswunder-Fassade
existierten immer noch jene
gesellschaftlichen Hinterzimmer, aus
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 >>>>>>>>>
17

denen man nur schwer ausziehen konnte.
„Ich habe die Zwei-Klassen-Gesellschaft
noch am eigenen Leibe miterlebt“,
erinnert sich Lauterbach. Nun, der
Rheinländer schaffte nach dem Medizinund
Wirtschaftsstudium in Deutschland
und den USA den Sprung auf die Sonnenseite.
Seine Herkunft vergessen hat
der Vater von vier Kindern aber nicht.
Als Gesundheitsökonom profilierte sich
Lauterbach in den zurückliegenden Jahren
als einer der profundesten Kenner
des deutschen Gesundheitssektors sowie
dessen bisweilen von Außenstehenden
nur schwer zu durchblickenden Untiefen
und Fallstricken der Partikular-Interessen.
Der Gesundheitsökonom gilt als
der Erfinder der solidarischen Bürgerversicherung,
mit deren Hilfe die SPD im
zurückliegenden Wahlkampf punktete
und nach deren Formel alle Bundesbürger
versichert und mehr Wettbewerb
unter den Anbietern erzeugt werden soll.
Lauterbach war lange als Berater von
Politikern tätig, und so drängte sich eines
Tages die Frage auf, ob es nicht besser sei,
selbst ein Mandat zu übernehmen.
Für Karl Lauterbach eine „Sache der
Ehrlichkeit“, zumal er den politischen
„Rubikon längst überschritten" hatte.
Soll heißen, der Professor, der im heutigen
System „erhebliche Gerechtigkeitslücken
und qualitative Defizite“
zu erkennen glaubt, war zum
Gesundheitsexperten der SPD avanciert –
der Sprung in die politische Arena lag
somit auf der Hand. Was wiederum nicht
bedeutet, dass der Hochschullehrer seine
Verpflichtungen am Institut vernachlässigen
will.
„Ich werde auch weiterhin in der Lehre
tätig sein“, erklärt Lauterbach, der darüber
hinaus Leverkusen als einen idealen
Wahlkreis für sich selbst betrachtet.
Immerhin befinde sich die Stadt mitten
in einem Strukturwandel. Dazu komme,
dass die Kommune auf eine lange Tradition
als Standort der pharmazeutischen
Industrie zurückblicke und mit ihrer
hohen Arbeitslosigkeit von 14 Prozent
und dem gleichsam hohen Anteil von
Ausländern in den kommenden Jahren
vor großen Herausforderungen stehe.
Ich identifiziere mich
mit dem Milieu
Gerade seine persönlichen Erfahrungen
als Kind aus einer Arbeiterfamilie
sind es, die ihn nicht ruhen lassen, wenn
die Sprache auf weiterhin bestehende
„unglaubliche Ungerechtigkeiten“
kommt. Nach neuen Untersuchungen
haben in NRW Sprösslinge aus Arbeiterfamilien
viermal geringere Chancen, ein
Gymnasium zu besuchen, als ihre Altersgenossen
aus anderen Schichten. Für
Karl Lauterbach ein Ding der
Unmöglichkeit, das er mit seiner
Arbeit in Berlin tunlichst beenden will.
Dass es ihm dabei an Durchhaltevermögen
mangeln könnte – daran glauben
weder politische Freunde noch Gegner.
Der Professor gilt bei Verhandlungen
als zäher Hund, dessen zuweilen
skurriles Auftreten mit Fliege und der
manchmal monoton wirkenden Stimme
nicht über seine Steherqualitäten hinwegtäuschen
darf.
Lauterbach, der sein Wahlkreisbüro in
der Leverkusener Dhünnstraße eingerichtet
hat und möglichst häufig für seine
Wähler vor Ort sein will, besitzt den Vorteil,
nicht über die sonst übliche Ochsentour
zu politischen Weihen gelangt zu
sein. Das mag auf den ersten Blick bei
einer Partei wie der SPD als Defizit
erscheinen. Doch gerade der Umstand,
dass Lauterbachs Karriere eben nicht in
theorielastigen Jusozirkeln ihren Anfang
nahm, hat ihn seine Unabhängigkeit
bewahren lassen – und die Fähigkeit
geschärft, auch Wege abseits der platt
getrampelten politischen Pfade zu betreten.
Wie gesagt, noch ist der neue Leverkusener
Abgeordnete mit den Ergebnissen
der großkoalitionären Gesundheitspolitik
alles andere als zufrieden. Grund zur
Resignation? Nicht für Lauterbach, der
erst kürzlich mit dem Vorschlag von sich
reden machte, die Beiträge zur Krankenversicherung
von 14 auf zehn Prozent zu
senken. Wie? Nach Meinung des Gesundheitsökonomen
muss hierzu der Wechsel
von den gesetzlichen zu den privaten
Versicherern erschwert werden.
So nutze ich die TERMINE im handlichen Taschenformat:
POLITIK
Ob’s so kommt, weiß auch Karl Lauterbach
noch nicht. Aber an ihm und seiner
Geduld wird es nicht liegen. Der Neu-Parlamentarier
hat jedenfalls nicht vor, nur
eine Legislaturperiode im Bundestag zu
sitzen. „Ich bereue meinen Schritt nicht
und bin gut in Berlin angekommen“,
erklärt er. Was macht da schon eine kleine
Verspätung bei einer Abstimmung?
Finden Sie Ihre Veranstaltung nicht in diesem Veranstaltungskalender?
Dann teilen Sie uns doch bitte Ihre Veranstaltung umgehend mit:
Stadt Leverkusen, Stadtwerbung, Redaktion Veranstaltungskalender,
Postfach 10 11 40, 51311 Leverkusen
Für kurzfristige Termine melden Sie sich bitte
telefonisch unter 02 14/406-88 64, per Fax 02 14/4 06-88 62
oder per E-Mail an: birgit.nolden@stadt.leverkusen.de
18 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005
DER RESTAURANT-TIPP
von Bernd Hinrichs
Wo sind die besten Restaurants in Leverkusen? Wie außergewöhnlich
ist die Speisekarte? Wie sind die Preise? Made in LEV stellt Ihnen in
einer Serie die außergewöhnlichsten Restaurants der Stadt vor.
Kleines Restaurant
im Wohnzimmer
„Darf es ein kleiner Aperitif sein
vor dem Essen“, fragt Manni Gruse, nachdem
er den Damen aus der Jacke geholfen
hat. Der Inhaber des Restaurants „La Baguette“
in Opladen bietet seinen Gästen das
gewisse Etwas. Gut essen kann man in vielen
Restaurants in Leverkusen, wer aber das Einzigartige
sucht, kommt nicht umhin, einen
Abstecher ins „La Baguette“ zu machen.
An gerade einmal fünf Tischen können
die Gäste Platz finden – Vorreservierung
lohnt sich daher. Eben echte Wohnzimmer-
Atmosphäre. Während im Hintergrund französische
Chansons laufen, gibt es Empfehlungen
vom Küchenchef. Welcher Wein
passt am besten zur begehrten Gambas-Pfanne?
Womit schließt man die überbackenen
Jakobsmuscheln ab?
Seit über 20 Jahren ist Hobbykoch
Manni Gruse schon an der Kölner Straße
tätig. 1985 wurde das „La Baguette“ als Bistro
eröffnet. Vorher hatte er in denselben Räumen
die Bauerntruhe mit Antikmöbeln und
Kunstgewerbe. Einige Überbleibsel befinden
sich heute noch in dem kleinen Wohnzimmer-Restaurant.
Wer im „La Baguette“ einen Blick
in die Karte werfen möchte, wird
überrascht sein:
Eine rund 1,50 m hohe und 50 cm breite
handbeschriebene Tafel, die der Chef persönlich
zum Tisch bringt, ersetzt die
gedruckten Tischkarten. Als Vorspeise kann
beispielsweise die passierte Fischsuppe mit
Croutons und französischem Reibkäse
gereicht werden.
La Baguette
Inhaber: Manni Gruse
Adresse: Kölner Str. 64,
51379 Leverkusen-Opladen
Telefon: 02171 / 46418
Internet: http://www.labaguette-leverkusen.de/
Öffnungszeiten:
Di – So, ab 19:00 Uhr.
Preise für Speisen:
Preise für die Hauptgerichte
liegen zwischen zehn Euro und 18 Euro.
DIE REPORTAGE
Neben den Klassikern wie frischen
Nudeln, gibt es auch immer wieder Sonderaktionen.
Zum Abschluss empfiehlt sich
Vanilleeis mit warmer Grütze und Eierlikör
oder Zitronensorbet mit Sekt oder Wodka.
Zusätzlich zum eigentlichen Restaurant
wurde im August 1986 ein Biergarten eröffnet
der seitdem eng verbunden ist mit der
Opladener Jazz Company. Viele bekannte
und unbekannte Dixiebands spielten hier
schon. Im Dezember gibt es gleich zwei Termine,
an denen man sich von Dixielandmusik
in den tiefen Süden der USA entführen
lassen kann.
Am 6. Dezember findet der Nikolaus
Jazz statt und einen Tag vor Heilig
Abend folgt der traditionelle Christmas-
Dixie mit der „Opladener Jazz Company“.
Beide Veranstaltungen finden natürlich im
beheizten Biergarten statt, dennoch wird
wärmere Kleidung empfohlen.
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 19

In loser Folge stellen wir
an dieser Stelle Leverkusens
Bildungsanstalten vor
– ihre Traditionen, Stärken,
Besonderheiten und Perspektiven.
HAUS DES LERNENS
Vielerlei Ein- und Ausblicke – Die Gesamtschule Schlebusch
Frühstücksservice, eine Astronomie-AG,
Lehrer aus vielen Teilen
der Welt, ein „Selbstlernzentrum“
und ein „Lurchdienst“ –
das sind nur einige der originellen
Angebote der Gesamtschule
Schlebusch. Mit ihrer Gründung
im Jahr 1987 ist die Schule noch
recht jung und vielleicht gerade
deswegen engagiert und außerordentlich
international orientiert:
Den Schülerinnen und Schülern
nicht nur Lehrstoff, sondern
auch Erfahrungen aus anderen
Ländern zugänglich zu machen –
entweder durch Lehrer aus anderen
Teilen der Welt oder auch
durch Reisen der Schüler in andere
Länder – steht für Margret
Roos, der Schulleiterin der
Gesamtschule, ganz oben auf der
Liste ihrer pädagogischen Ziele.
Die Gesamtschule Schlebusch ist eine
Ganztagsschule mit inzwischen ca.
1.500 Schülerinnen und Schülern, an
der ein Hauptschul-, Realschulabschluss,
das Abitur oder die Fachhochschulreife
erworben werden können.
Zwischen 8 Uhr und 16 Uhr können
sich die Schüler im Gebäude aufhalten:
Sie erhalten Unterricht, Hausaufgaben-
Betreuung oder auch die Möglichkeit
zur sportlichen Freizeitgestaltung. In
der Mittagspause bietet die Mensa ein
umfangreiches Angebot.
Mittagspause in der Mensa
Neben dem Unterricht bietet die
Gesamtschule eine Menge an, um
Schülern ihr Umfeld näher zu bringen:
Das geht von der Pflege der schuleigenen
Biotop – Aquarien und des großen
Schauaquariums im Foyer
über die Möglichkeit, in
einer „Arbeitsgruppe
Astronomie“ unter Anleitung
zweier Physiklehrer
nachts die Sterne live am
Fernrohr zu betrachten,
bis hin zur Eine-Welt-
Arbeit oder Projekten in
Zusammenarbeit mit der
Hugo-Kükelhaus-Schule.
Bereits ab der 5. Klasse
engagiert sich die Schule im Themenbereich
der Eine-Welt-Arbeit, die
ab der Jahrgangsstufe 11 mit Spanisch-
Unterricht kombiniert wird. Europa-
Programme und Sponsorenläufe werden
mitorganisiert, und über die vielen
Kontakte haben sich mittlerweile meh-
20 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005
LEVERKUSENER SCHULEN LEVERKUSENER SCHULEN
rere Hospitationen südamerikanischer
Lehrerinnen und Lehrer ergeben. Auf
diese Weise erfahren die Schüler andere
Länder auch aus dem Blickwinkel der
dort Heimischen. Der Verein HORI-
ZONTES koordiniert die Eine-Welt-
Arbeit und setzt sich zudem für Schülerstipendien
ein. Zusätzlich wird im
COMENIUS-Projekt interkulturelles
Lernen befördert. Schulen aus Spanien,
Belgien oder Polen stellen beispielsweise
ihre Stadt vor, und entweder im
Unterricht oder auch auf dem Wege
eines Schüleraustausches setzen sich
die Schüler mit Tradition und Moderne
der verschiedenen Länder auseinander.
M. Roos mit einer internationalen
Comenius-Delegation
Ein anderes Projekt hat eine integrative
Zielsetzung: In regelmäßigen
Abständen besuchen Schülerinnen und
Schüler der Jahrgangsstufen 6 bis 10
Gruppen geistig oder körperlich Behin-
derter in der Hugo-Kükelhaus-Schule.
Die evangelische Kirche Alkenrath
unterstützt diese Kooperation. Es wird
gemeinsam geredet und gespielt, und
an der Gesamtschule wurde zusätzlich
eine Ethik-AG eingerichtet. Alle Beteiligten
profitieren von diesen besonderen
Treffen, die gut vorbereitet werden
und ungewöhnliche, im normalen Alltag
der Schüler kaum vermittelbare
Erfahrungen ermöglichen.
Schülertreff bei der Kükelhaus-Schule
Was den Schulunterricht betrifft, so
stellt ein besonderes Angebot das Projekt
SELGO dar, eine Abkürzung für
„Selbständiges Lernen mit digitalen
Medien in der gymnasialen Oberstufe“,
das neben der Gesamtschule Schlebusch
auch das Lise-Meitner-Gymnasium
anbietet. Hier steht selbständiges
Lernen der Schüler, der Umgang mit
Neuen Medien sowie die zielorientierte
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005
Nutzung des Internets im Vordergrund.
Eigens ein Selbstlernzentrum, integriert
in die schuleigene Bibliothek, wurde
hierfür eingerichtet. Der SELGO-Unterricht
findet in den Fächern Deutsch,
Englisch, Mathematik und Sozialwissenschaften
statt, und hier etwa zu
25% online. Die Unterrichtsmaterialien
werden vom Land NRW gefördert;
jeder Schüler erhält eigene CD-ROMS,
mit der er oder sie – auch zuhause –
selbständig arbeiten kann. Gleichzeitig
stehen Laptops, ein Handapparat für
die Schulfächer sowie ein Internetzugang
und ein Selbstlernzentrum an der
Schule zur Verfügung.
Lernen mit SELGO im Selbstlernzentrum
Natürlich gehören in der Gesamtschule
Schlebusch auch Betriebspraktika,
eine Kooperation mit der
WUPSI (Kraftverkehr Wupper-Sieg),
Bewerbungstrainings u.ä.m. zum Ange-
bot, das die Schule ihren Schülern zur
Erleichterung des Berufseinstiegs bietet.
Viele Partnerschulen und Kontakte
über das Programm COMENIUS, insbesondere
zur nicaraguanischen Partnerstadt
Chinandega, bereichern die internationalen
Kontakte. Musizieren können
die Neulinge der Schule übrigens
auch: Von Anfang der 5. Klasse an bietet
die „Bläserklasse“ allen Neulingen
die Möglichkeit, ein Blasinstrument zu
erlernen – und auf diesem Wege allen,
die im breiten Spektrum der Angebote
der Gesamtschule Schlebusch trotz
allem nichts Passendes finden, den
Marsch zu blasen.
Am 28. Januar 2006 findet übrigens
der nächste „Tag der offenen
Tür“ statt. Interessierte Eltern sind
herzlich eingeladen! Hier können
sie sich über die Schule, ihr Angebot
und über das Umfeld informieren.
Aktuelles im Internet unter
HYPERLINK
"http://www.gesamtschuleschlebusch.de"http://www.gesamtschuleschlebusch.de
Bläserklasse der 5. Klasse, Jahrgang 2005
21

ERLEBNISTAGE(N) IN
LEVERKUSEN
Gibt es eine Veranstaltung, bei
der man köstlich schlemmen,
Sehenswürdigkeiten in lockerer
und fachkundig angereicherter
Atmosphäre bestaunen, bestens
unterhalten werden kann und ganz
nebenbei innerhalb von einer ganzen
Stunde auch noch 50 fremde
Menschen persönlich kennenlernen
kann?
Die gibt es – und mittlerweile schon in
guter Tradition. Das Ziel, Leverkusen als
Standort für Tagungen, Kongresse und
Events aktiv zu vermarkten, fördert die
Initiative „Treffpunkt Leverkusen“.
Starke Partner aus den Bereichen Hotellerie
und Gastronomie sowie Akteure aus
der Veranstaltungsbranche stellten die
Stadt und ihre Dienstleistungen zum
fünften Mal bei den „Leverkusener Erlebnistagen“
vor.
Rund 30 Vertreter von Eventagenturen
und Unternehmen hatten wieder die
Gelegenheit verschiedene Veranstaltungslocations
in Leverkusen zu entdecken.
Das Programm war dicht gepackt: Der
Auftakt fand am Donnerstag im Schloss
Morsbroich statt, wo der Geschäftsführer
der WFL Rainer Häusler die Gäste aus
ganz NRW persönlich begrüßte.
Unmittelbar im Anschluss stand „Speed
Profiling“ auf dem Programm: Eine einfache,
angenehme und zielführende
Methode, in kürzester Zeit viele neue
Menschen kennenzulernen – und dabei
auch noch viel Spaß zu haben. Dieses
Vorgehen entstammt eigentlich der Partnervermittlungsbranche:
Die Gäste sowie
die Vertreter der Partnerunternehmen
hatten jeweils 60 Sekunden Zeit von sich
oder ihrem Unternehmen zu erzählen.
Nach einer kurzen Führung durch das
Schloss Morsbroich und die aktuelle Ausstellung
gingen die Gespräche im Gartensaal
bei köstlichem Fingerfood und warmen
Speisen von Kirberg Catering weiter.
Am Freitag begaben sich die Gäste auf
eine Location-Rundreise durch Leverkusen.
Vorgestellt wurden unter anderem
das Kabarettprogramm von Christoph
Brüske im Lindner Hotel BayArena, ein
Mittagessen in der „Wacht am Rhein“
sowie das Industriemuseum Freudentahler
Sensenhammer.
Am Freitagabend lud dann die Bayer
Gastronomie zur „Symphonie der
Sinne“ ein, und die Gäste erlebten auch
hier ein kulinarisches und unterhaltsames
Highlight mit Feuerschluckern, Samba-
Tänzern und weiteren Show-Einlagen.
Die Erlebnistage endeten am Samstagvormittag
mit einer musikalischen Inszenierung
des Forums Leverkusen. Die Gäste
waren beeindruckt von den Möglichkeiten,
die Leverkusen – oft erst auf den
zweiten Blick – zu bieten hat und fuhren
nicht nur mit neuen Eindrücken, sondern
TREFFPUNKT
Mittlerweile schon
traditionell präsentierte
der „Treffpunkt Leverkusen“
unsere Stadt
auch schon mit ersten Ideen zu Veranstaltungen
mit eigenen Kunden in Leverkusen
wieder nach Hause.
Die Partner und ihre Ziele
Die Partner im „Treffpunkt Leverkusen“
setzen sich zusammen aus
Gastronomie, Hotellerie, Dienstleistern
aus der Veranstaltungstechnik
und Eventgestaltung, Künstlern,
Werbeagenturen und vielen weiteren.
Ziel der Initiative ist es, Tagungs-,
Messe- und Kongressgäste für Leverkusen
zu begeistern und so unter
anderem die Hotellerie und Gastronomie
am Standort zu stärken. Übrigens
lassen sich auch größere private
Feste wie Hochzeiten o.ä. über den
„Treffpunkt“ koordinieren. Infos
unter http://www.treffpunkt-lev.de
und www.treffpunkt-lev.de
Ansprechpartnerin: Nina Ehrler
Tel. 0214/8331.50
E-Mail: ehrler@wfl-leverkusen.de
22 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005
SCHLEBUSCH WIESDORF WIESDORF
Weihnachts-Gewinnaktion
„Rubbel die Schlebuscher Sterne“
bis 24.12.05. Rubbel-Gewinnkarten gibt es
gratis in den Schlebuscher Geschäften;
insgesamt Gewinne für rund 5.000 Euro.
Ist die BayArena für 14-Jährige
beeindruckend oder gehört sie in
Leverkusen schon „zum Inventar“?
Sind die Jugend-Abos im Forum
oder im Bayer-Erholungshaus
bekannt? Ist Eislaufen in der Eissporthalle
cool?
Ende September fand rund um die City
eine Schülerrallye statt, die solche und
ähnliche Fragen beantworten sollte. Rund
130 Schülerinnen und Schüler waren
gebeten, ihre Meinung zu unterschiedlichen
Freizeitangeboten für Jugendliche
in Leverkusen abzugeben. Auf dem Programm
standen insgesamt 7 Stationen:
Zu besichtigen gab’s die Sportstätten an
der Bismarckstraße (BayArena, Freizeitbad
CaLevornia, Eissporthalle), Forum, Kinopolis,
Bayer-Erholungshaus und zu guter
Letzt das Landesgartenschau-Gelände.
Die Idee wurde im Zusammenhang mit
dem Leverkusener Leitbild-Prozess geboren.
Stadtmarketing / WFL wollten wissen:
Christkindchen-Markt in der City:
Ab Freitag, dem 18.11.2005 steht der Weihnachtsmarkt
den Besuchern offen. Die offizielle
Eröffnung mit dem Besuch des Oberbürgermeisters
fand am So., 19.11.2005 um 15 Uhr
statt. Unter anderem werden ein Kinderschmied
aktiv und wie immer viele weitere
Highlights mit Musik, Puppentheater u.a.m. zu
bestaunen sein. Alternativ zur vorjährigen
Sind die Freizeitangebote in der
Stadt den Jugendlichen bekannt?
Und finden 13- und 14-Jährige diese
Angebote attraktiv?
Die Voten, die die Schülerinnen und
Schüler abgaben, waren bunt gemischt –
offenbar ist das Thema Freizeitwert bei
den Schülern durchaus kontrovers.
Erstaunliche Schwerpunkte wurden sichtbar:
So ist das Thema ‚Stühle’ und ‚Sitze’
in den einzelnen Häusern ein äußerst
populäres. Ein Beispiel: Während die Bay-
Arena bei vielen Jugendlichen durch ihr
überwältigendes Raum- und Platzerlebnis
von der Tribüne aus beeindruckte,
bemängelt ein Besucher in erfrischender
Deutlichkeit und Kürze die Farbe der
Sitze. Ein anderer formuliert es zurückhaltend:
„Die BayArena ist sehr groß,
aber die Sitze könnten etwas bunter
sein“. Wiederum ein anderer auf die
Frage, was gefallen hat: „Die Sitze“.
STADTTEILE AKTUELL
„Krüppeltanne“ gibt’s in diesem Jahr auch
hier eine (neue) Überraschung. Kontakt: Veranstalter
Klaus Junk, Tel.02171 – 309 77.
Winterschlussverkauf
ab der letzten Januarwoche: Vom 30. Januar
bis zum 11. Februar 2006 findet wieder –
trotz der offiziellen Abschaffung – der WSV
statt, den viele Kunden gerne auch weiterhin
wahrnehmen.
Schülerrallye durch Leverkusen
Schülerrallye durch Leverkusens City: Ein buntes Meinungsbild zur Freizeit in der Stadt
Im Forum dann das gleiche Thema –
eine Teilnehmerin schreibt: „Mir haben
die Sitze gut gefallen“. Da sage noch
einer, Jugendliche legten keinen Wert auf
Komfort. Im Forum stieß außerdem die
Bühnenführung mit dem Schwerpunkt
auf Bühnentechnik auf großes Interesse.
Weiterhin kam die Eissporthalle gut an
– mit vielen Stilblüten der besonderen
Art. So kommentiert ein Schüler: „Die
Schlittschuhhygiene hat im Fernsehen
doof abgeschnitten“. Oder: „Im Winter
ist es dort kalt.“
Die Ergebnisse der Rallye werden
gerade ausgewertet. Ziel ist es, das vorhandene
Meinungsspektrum als Orientierung
für eventuelle Verbesserungen, und
obwohl es nicht repräsentativ ist, als
Quelle für Anregungen und Ideen zu nutzen.
Um es in den Worten eines
anspruchsvollen Schüler-Feedbacks zu
formulieren: „Es war ein guter Anfangspunkt.“
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 23

Wir möchten uns bei
Ihnen herzlich bedanken!
Für Ihr Interesse, Ihre Besuche
und die freundlichen
Gespräche. Es hat uns viel
Spaß gemacht, Sie in diesem
Jahr zu begleiten. Auf einem
Weg, der für manche von
Ihnen die Erfüllung eines langgehegten
Traumes bedeutet: die
eigenen vier Wände! Unsere
Kunden bauen in der Regel nur einmal
in ihrem Leben. Deswegen ist es
um so wichtiger, dass sie sich bei uns
sicher und gut beraten fühlen. Wir hoffen,
Ihnen dieses Gefühl vermittelt zu haben. Auch
die Stadt Leverkusen liegt uns am Herzen. Wir wollen
die Wohn- und Lebensqualität in Leverkusen verbessern.
Deshalb richten wir unsere Bauprojekte nach den
Gesellschaft für Wohnen und Gebäudemanagement mbH, Hauptstr. 119, 51373 Leverkusen (0214) 30-6 53 91 oder 6 53 98 www.gewoge-lev.de
Bedürfnissen der Menschen aus. Mit den Passivhäusern am
Leimbacher Berg haben wir in diesem Jahr aktuelle
Themen wie steigende Ölpreise und ökologisch
sinnvolle Baumaterialien aufgenommen. Auch
im kommenden Jahr werden wir weitere
Passivhäuser bauen, am Kühnsbusch verkaufen
wir ab Januar Eigentumswohnungen
in kleinen Einheiten und im
weiteren Verlauf des Jahres auch
Einfamilienhäuser. Und an der
Niederfeldstraße in direkter Rheinund
Innenstadtnähe planen wir
Eigentumswohnungen mit besonderer
Betonung auf die
moderne und außergewöhnliche
Architektur. Wir wünschen
Ihnen von ganzem
Herzen eine frohe
Weihnacht und dass
sich Ihre Träume und
Wünsche im neuen
Jahr erfüllen!

von Marco Wiefel
Der Traum vom Weltmeisterschaftstitel ist
für Profi-Boxer Felix Sturm vorerst
geplatzt. Wegen einer im Training erlittenen
Ellenbogenverletzung, die eine Operation
notwendig macht, musste Sturm den für
den 26. November geplanten WM-Kampf im
Mittelgewicht um den Titel der „World
Boxing Association“ (WBA) gegen den
amtierenden Weltmeister Maselino Masoe
aus Neuseeland absagen. Allerdings fand der
große Boxabend in der Leverkusener Dopatka-Halle
auch ohne den Lokalmatadoren
Sturm statt. Auf dem Programm standen
unter anderem der Weltmeisterschaftskampf
im Bantamgewicht zwischen Wladimir
Sidorenko (Ukraine) und Jose des Jesus
Lopez (Venezuela) sowie der Weltmeisterschafts-Ausscheidungskampf
zwischen
Michel Trabant (Berlin) und Mark Suarez
(USA) im Weltergewicht.
Die Handballerinnen des TSV Bayer
04 Leverkusen treffen im Achtelfinale des
Europapokals der Pokalsieger auf den türkischen
Vertreter Anadolu University S.C. Das
ergab die Auslosung in Wien. Die Partien
gegen die Türkinnen werden im Januar 2006
ausgetragen. Das Team von Trainerin Renate
Wolf bestreitet dabei zunächst das Heimspiel
in der Ulrich Haberland Halle.
Bei den Fecht-Weltmeisterschaften in
Leipzig gewann die für den TSV Bayer Leverkusen
startende Britta Heidemann die
Bronzemedaille im Degen-Mannschaftswett-
bewerb. Deutschland siegte im Kampf um
Platz drei gegen Russland mit 26:22. Im
Halbfinale zuvor hatte das deutsche Team,
das zu den Favoriten auf den WM-Titel zählte,
mit 38:45 gegen die späteren Weltmeisterinnen
aus Frankreich verloren. In der Einzelkonkurrenz
war Britta Heidemann bereits
im Achtelfinale ausgeschieden.
Vor einer schwierigen Aufgabe stehen die
zur Zeit nicht gerade erfolgsverwöhnten
Basketballer der Bayer Giants Leverkusen.
Am 7. Dezember trifft die Mannschaft
von Trainer Achim Kuczmann in der
zweiten Hauptrunde des Deutschen Basketball
Pokals in einem Auswärtsspiel auf den
Zweitligisten Paderborn Baskets. Die Westfalen
sind derzeit verlustpunktfreier Spitzenreiter
der 2. Bundesliga und mit großen
Ambitionen in die Saison gestartet.
Die Volleyballdamen des TSV Bayer
Leverkusen haben das Achtelfinale des
europäischen CEV-Pokals verpasst. Beim
Qualifikationsturnier im polnischen Bielskobiala
belegten die Leverkusenerinnen
nach drei 0:3-Niederlagen nur den letzten
Platz. Damit ist in dieser Saison kein deutsches
Frauenteam mehr in einem internationalem
Wettbewerb vertreten.
Fußball-Bundesligist Bayer 04
Leverkusen hat sich personell noch einmal
verstärkt. Der schwedische Abwehrspieler
Fredrik Stenman wird in der Meister-
DER SPORTSERVICE
BLICK ZURÜCK
UND BLICK NACH VORNE
schaftsrückrunde im Trikot von Bayer Leverkusen
auflaufen. Der 22-jährige Nationalspieler
wechselt von Djurgarden Stockholm
für eine Ablöse in Höhe von 800.000 Euro
nach Leverkusen und soll vornehmlich auf
der linken Verteidiger-Position eingesetzt
werden. Der stämmige Blonde aus Nordeuropa,
187 cm groß und 82 Kilo schwer, gilt als
äußerst dynamisch und vielseitig. „Für uns
ist er genau der richtige Mann“,
bemerkt Bayer-Sportdirektor Rudi Völler.
Eine weitere Personalie: Bayer-Profi Gonzalo
Castro hat sich entschieden, künftig
für die Auswahlmannschaften des deutschen
Fußball Bundes (DFB) zu spielen. In den vergangenen
Wochen hatten sowohl der DFB
als auch der spanische Fußball-Verband großes
Interesse an Castro signalisiert. „Es war
sicherlich die schwierigste Entscheidung in
meinem bisherigen Leben. Aber ich fühle
mich in Deutschland zuhause und wurde
hier fußballerisch ausgebildet“, begründete
der 18-Jährige seinen Entschluss.
Die Fußballer des SSV Lützenkirchen
haben das Kreisliga-Derby gegen den BV
Neukirchen für sich entschieden. Die Lützenkirchener
siegten im Heimspiel vor rund
250 Zuschauern in einer kampfbetonten Partie
mit 1:0 gegen den Aufsteiger. Den entscheidenden
Treffer für die Mannschaft von
Trainer Jörg Hartl erzielte Sebastian Kügler in
der 80. Spielminute.
26 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005
DER BERICHT von Marco Wiefel
ICH WERDE
DIE FANS
ÜBER-
ZEUGEN
Der neue Bayer-Trainer
Michael Skibbe fing
seinen Dienst holprig an
in Leverkusen. Doch er
erwarb sich schnell
Respekt. Sein großes
Ziel ist nicht die Champions
League, sondern
ein UEFA-Cup-Platz.
STADTJUBILÄUM
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 27

Als er Mitte Oktober als neuer
Cheftrainer von Bayer Leverkusen
vorgestellt wurde, schlug Michael
Skibbe seitens der Öffentlichkeit
nicht gerade die ganz große Welle
der Begeisterung entgegen. Zu desillusioniert
war die zahlende Kundschaft
des Fußball-Bundesligisten
nach dem enttäuschenden Auftakt
in die Saison, den ernüchternden
Auftritten der Mannschaft und dem
daraus resultierenden Absturz in
die weniger interessanten Regionen
der Tabelle. Das Mittelmaß hatte
Einzug gehalten in Leverkusen und
der Neue schien genau dies zu verkörpern.
Michael Skibbe, in Dortmund entlassen,
als Assistent von Rudi Völler bei der
Nationalmannschaft zwar Vize-Weltmeister,
aber eben auch bei der Europameisterschaft
im Vorjahr gescheitert und zuletzt
im Nachwuchsbereich des DFB tätig, sah
sich gleich zu Beginn seiner Tätigkeit in
Leverkusen einer gewissen Skepsis ausgesetzt.
„Es ist doch völlig normal, dass es
gewisse Vorbehalte gibt, aber ich bin mir
sicher, dass ich die Fans hier in Leverkusen
von mir überzeugen werde.“
Lockerheit gepaart mit Selbstbewusstsein
– Skibbe machte gleich zu
Beginn deutlich, dass er dieses Engagement
als große Chance sieht, für sich und
für Bayer Leverkusen. „Ich freue mich riesig,
dass ich die Möglichkeit erhalten
habe, bei einem Verein wie Bayer Leverkusen
arbeiten zu können. Der Verein ist
strukturell und personell optimal aufgestellt,
die Mannschaft verfügt über ein
enormes Potential und mein großer Vorteil
ist, dass ich die meisten Spieler auf-
grund meiner bisherigen Tätigkeiten
kenne und es daher auch kein Akzeptanzproblem
gibt.“
Schwierigkeiten gab es trotzdem,
die Ära Skibbe begann sportlich äußerst
holprig, die erste Bilanz fiel dürftig aus.
Die ersten drei Bundesligaspiele blieb
Bayer 04 unter seiner Führung ohne
Sieg, schied dazu im DFB-Pokal aus.
Doch es passierte Außergewöhnliches
in Leverkusen. Es blieb ruhig. Weil
Michael Skibbe großes Format zeigte und
die Wahrheit sagte. Nach der katastrophalen
Leistung des Teams bei seinem Debüt
an der Seitenlinie in Mainz, sprach Skibbe
schonungslos die Schwachpunkte an.
Offen und in der Öffentlichkeit.
Er kritisierte die Spieler und stellte
sich den Fans in einer Art und Weise, wie
es das selten zuvor in Leverkusen gab. Er
nutzte die einmalige Chance, für Vertrauen
in und Zeit für seine Arbeit zu werben.
Das kam an. Michael Skibbe erwarb sich
in kürzester Zeit, nicht zuletzt dank seiner
hervorragenden Rethorik Respekt und
Profil.
„Wir dürfen nicht blauäugig sein.
Von einem Platz in der Champions League
braucht hier niemand mehr zu sprechen.
Nach augenblicklichem Stand der
Dinge ist maximal noch Platz fünf möglich.
Alles andere ist Utopie und Träumerei.
Und es wird noch eine Weile dauern
bis die Mannschaft zu der Einheit wird,
die man sich erhofft und erwartet.“ Aber
das sei ja auch in der Vergangenheit schon
das große Problem gewesen. „Es wurde in
Leverkusen immer zu wenig als Team
gearbeitet und gespielt. Wenn ich allerdings
jetzt feststelle, dass einer den anderen
nicht genügend unterstützt, ziehe ich
die dementsprechenden Konsequenzen.“
Man ist gewillt, dem Mann zu glauben.
Denn Skibbe nimmt keine Rücksicht
auf große Namen. Zuletzt verzichtete
er auf den Brasilianer Arthirson.
Statt dessen spielte der junge Gonzalo
Castro auf der linken Abwehrseite und
überzeugte. Überhaupt scheint der neue
Chefcoach ohne großes Aufsehen einen
von nicht wenigen erhofften Generationswechsel
zu vollziehen.
Beim ersten Saisonsieg unter seiner
Regie, dem 2:1-Erfolg gegen Borussia
Dortmund, standen in Gonzalo Castro,
Simon Rolfes, Tranquillo Barnetta und
Clemens Fritz gleich vier talentierte so
genannte Perspektivspieler in der siegreichen
Formation – und überzeugten. Und
Skibbe plant schon weiter: „Der Nürnberger
Stefan Kießling ist ein höchst interessanter
Spieler. Ich kenne ihn durch meine
Tätigkeit beim DFB sehr, sehr gut und
weiß, was für ein Potential dieser Junge
hat.“ Michael Skibbe hat in den vergangenen
Wochen die Tatsache unterschätzt zu
werden, zu seinen Gunsten genutzt. Er
nimmt sich selbst nicht zu wichtig,
beklagt sich nicht über Missstände, stellt
sich im Interview, wirkt aufgeschlossen,
interessiert und keinesfalls unnahbar.
Und mittlerweile hat man fast schon vergessen,
dass er anfangs einen durchaus
überheblichen Eindruck machte, als er,
auf eine schon etwas penetrante Art und
Weise immer wieder auf sein erfolgreiches
Arbeiten bei Borussia Dortmund verwies
und davon sprach, „dass ihm die damals
Verantwortlichen noch heute bestätigen
würden, dass es der größte Fehler gewesen
sei, ihn seinerzeit, trotz eines aussichtsreichen
sechsten Platzes in der Liga
und dem Weiterkommen im UEFA-Pokal
entlassen zu haben“.
Aber Michael Skibbe
hat eben nicht
lange gebraucht, um
sich zu arrangieren.
Und die „Michael Skibbe“-Rufe
aus dem Fan-
Block nach dem Sieg
gegen Dortmund
haben gezeigt, dass
sich der neue Trainer
in kürzester Zeit Vertrauen
erarbeitet hat.
Und er ist bemüht,
dieses Vertrauen zu
pflegen und zu bestätigen.
Allein das macht
ihn sympathisch.
Doch ihm ist auch klar,
dass Siege noch wichtiger
sind als Sympathiewerte.
Auch den
Grundstein hat er
inzwischen gelegt.
DER BERICHT
Bayer Business Services (BBS), Sponsor
der Bayer-Handball-Damen, ist
stolz darauf, dass sechs Spitzen-Spielerinnen
des TSV Bayer 04 Leverkusen
bei der Handball-WM 2005 in St.
Petersburg antreten werden. Heidi
Habicht (BBS COM) traf die Nationalspielerinnen
Nadine Krause (23) und
Anna Loerper (20) sowie Renate Wolf,
Trainerin 1. Bundesliga, zum Interview.
Frau Wolf, was bedeutet die WM-
Teilnahme Ihrer Spielerinnen für Sie?
Renate Wolf: „Als Nationalspielerin
muss man Woche für Woche überdurchschnittliche
Leistungen erbringen. Es macht
mich sehr stolz, dass sechs davon zu meinem
Team bei TSV Bayer 04 Leverkusen
gehören. Bis auf eine Ausnahme sind in
unserem Verein nur
deutsche Spielerinnen
vertreten. So
ist es schon rein
von Heidi Habicht
NATIONALSPIELERINNEN
IN LEVERKUSEN
Der TSV Bayer 04 Leverkusen schickt sechs Spielerinnen zur Handball-WM
Renate Wolf
statistisch eher möglich, dass mehrere
Nationalspielerinnen aus meinem Kader
kommen.“
Verraten Sie uns doch bitte das
Geheimnis Ihres Erfolges.
Wolf: „Um einen solchen Output möglich
zu machen, sind viele Faktoren wichtig.
Hier in Leverkusen haben wir mit den guten
sportlichen Rahmenbedingungen die besten
Voraussetzungen, um die Mädels zu pushen.
Um nur einige zu nennen: Wir setzen auf
die starke Förderung des Nachwuchs und
haben mit der Ulrich-Haberland-Halle unsere
eigene Trainingsplattform. Beste Voraussetzungen,
um eine junge Spielerin reifen zu
lassen. Und – wir beweisen bei der Auswahl
ein gutes Händchen.
Schön ist auch, dass wir beim TSV nicht
dem Erfolgsdruck ausgesetzt sind, Titel
holen zu müssen – wir dürfen Titel holen.
Die einzige Vorgabe des Bayer-Konzerns bei
meinem Antritt als Trainerin der 1. Bundesliga
war, leistungsfähige Spielerinnen für die
Nationalmannschaft zu formen. Das ist der
Handballabteilung, meinem Trainerteam
und mir bestens gelungen.“
28 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 29
Anna Loerper

Nadine und Anna, wie seid ihr zum
Handball gekommen?
Nadine Krause: „Da meine Eltern als
Trainer beim VFL Waiblingen arbeiteten, bin
ich quasi in der Handballhalle groß geworden.
Mit drei Jahren hatte ich den ersten
Ball in der Hand. Nach dem Aufstieg von
Waiblingen in die 2. Liga, wechselte ich
1999 zum Erstligisten Blomberg, bis ich
dann 2001 zum TSV Bayer 04 Leverkusen
kam. Mit neunzehn Jahren Bundesliga-Einsätze
zu bekommen und als Leistungsträger
eingesetzt zu werden, war das Beste, was mir
in meiner Karriere passieren konnte. Zwar
habe ich schon mit fünfzehn in der Jugendnationalmannschaft
gespielt, aber es war
schon ein irres Gefühl, als im Oktober 2001
die Nominierung für das Nationalteam
kam.“
Anna Loerper: „Ich komme aus Kempen
– die Handballhochburg unserer Region
– und habe meine Anfänge in der Regionalund
Jugendliga des HSG Kempen gemacht.
2003 war ich mit meinem Verein bei einem
Stützpunkttraining in Leverkusen. Auf
Grund der guten Kommunikation zwischen
meiner dortigen Trainerin Meike Neitsch
und Renate Wolf, hatte ich die Chance, ein
Mal wöchentlich beim TSV mitzutrainieren.“
Wolf: „Für Anna war es zunächst das
Sinnvollste, ihr Abitur zu machen und
weiterhin für ihren Verein Kempen zu spielen.
In Leverkusen haben wir mit ihr einen
kontinuierlichen Trainingsaufbau angepeilt,
so dass sie nach eineinhalb Jahren soweit
war, um beim TSV zu spielen.“
Frau Wolf, wie beurteilen Sie Nadine
Krause und Anna Loerper?
Wolf: „Nadine ist eine Ausnahmespielerin
in Deutschland. Sie bewegt sich auf
einem Niveau, das internationale Klasse hat.
In ihrer Karriere hat einfach alles gepasst,
aber diese Entwicklung war abzusehen. Mit
ihrer Erfahrung und Persönlichkeit bringt sie
viel in die Mannschaft ein, von dem alle
profitieren.
Anna hingegen ist eine Senkrechtstarterin,
von der niemand erwartet hat, dass sie
in ihrem ersten Bundesliga-Jahr so einschlägt.
Für ihr Alter ist sie ein echtes Talent,
sehr selbstbewusst, ehrgeizig und diszipliniert.
Sie wusste schon sehr früh, welche
Priorität sie dem Handball gibt. Kein Wunder,
dass sich ihre Spielanteile schnell
erhöht haben und sie frisch in Nationalteam
aufgenommen wurde.“
Was bedeutet es für euch in der
Nationalmannschaft zu spielen?
Krause: „Es ist eine große Ehre mit den
Besten aus Deutschland spielen zu dürfen!
Allerdings unterscheidet sich der dortige
Teamgeist im Vergleich zum TSV für mich
nicht wirklich – schließlich will man mit
jeder Mannschaft die gesetzten Ziele erreichen.
Als Nationalspielerin steht man doch
schon mehr in der Verantwortung, da man
das eigene Land repräsentiert.“
Loerper: „Ich für meinen Teil fühle mich
in Leverkusen schon ein wenig mehr verantwortlich
als in der Nationalmannschaft, wo
ich mich als Neuling eher auf die erfahreneren
Spielerinnen verlassen kann. Ich muss
die Mannschaft allerdings noch besser kennen
lernen. Dass fünf weitere Bayer-Spielerinnen
dabei sind, macht vieles einfacher für
mich.“
Ihr seid jetzt mitten in den Vorbereitungen
zur WM. Wie ist der Stand
der Dinge?
Krause: „Der Druck ist sehr groß, wenn
man weiß, dass man während der zwei WM-
Wochen kontinuierlich das größtmögliche
Leistungsniveau abrufen muss. Im letzten
Vorbereitungsblock trainieren wir zwei Mal
täglich, um den perfekten Feinschliff in Taktik
und Co. zu bekommen.“
Wie seht ihr eure Chancen in St.
Petersburg?
Krause: „Wenn wir erst einmal die
Hauptrunde erreicht haben, ist alles möglich!
Vieles hängt auch von der Tagesform
des Teams ab, aber gerade das ist das spannende
an einer WM, da jedes Spiel entscheidend
sein kann.
Im ersten WM-Spiel treffen
wir auf die polnischen
Gegnerinnen, mit
denen wir noch eine Rechnung
offen haben. Bei der WM-
Qualifikation haben wir mit zehn Toren
verloren, das Rückspiel aber wieder gewonnen.
Dieser Sieg reichte nur nicht für die
Qualifikation. Glücklicherweise sagte Taipeh
ab, so dass wir nachrutschen konnten. Klar,
dass es den Polinnen jetzt erst mal an den
Kragen geht – das ist Motivation pur!“
Loerper: „Schließlich wollen und werden
wir beweisen, dass wir zu Recht bei der
WM dabei sind. Unsere Co-Trainerin Sybille
Gruner, TSV Bayer 04 Leverkusen, hat 1993
für Deutschland die WM gewonnen – dem
werden wir nacheifern.
Wenn wir Polen in der Vorrunde vom
Platz gefegt haben, stehen noch die Spiele
gegen Dänemark, Österreich, Brasilien und
die Elfenbeinküste an. Die Begegnungen mit
Dänemark und Österreich werden sicher
hart umkämpft sein, aber dann ist alles
machbar.“
Krause: „Natürlich wollen wir Medaillen
gewinnen, aber schön wäre es schon, unter
die ersten fünf zu kommen.“
Was sind eure persönlichen Ziele
für die Zukunft?
Krause: „Das heißt ganz klar Olympia!“
Loerper: „Und für mich geht mit der
Teilnahme an der WM in St. Petersburg ein
Traum in Erfüllung!“
Wolf: „Das Glück zu haben, solche sportlichen
Talente weiter fördern zu dürfen und
mit ihnen noch viele Titel zu holen.“
Danke für das Gespräch. Die BBS
wünscht euch bei der Handball-WM
alles Gute und viel Erfolg!
Info:
Die Frauen-Nationalmannschaft des Deutschen
Handballbundes kommt von St. Petersburg
aus direkt in die Wohnzimmer. EURO-
SPORT überträgt vom 5. bis zum 18. Dezember
mindestens 14 Spiele der
Weltmeisterschaft aus der
russischen Metropole, darunter
auch die Partien der
Auswahl von Bundestrainer
Armin Emrich.
Nadine Krause
30 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005
LAGA-
KALENDER
JETZT ERHÄLTLICH
Herr Hesemann, wie sind Sie
auf die Idee zu diesen Kalendergekommen?
Während meiner Zeit als ehrenamtlicher
Führer auf der Gartenschau,
hatte ich soviel interessante Bildmotive
entdeckt und fotografiert, dass ich den
Plan fasste, einen Bildband zu gestalten.
Für das Projekt fand sich jedoch kein
Geldgeber. Die Kassen der Stadt und
der Laga sind leer. Dann kam die Idee
mit dem Kalender.
Hat sich denn für
den Kalender ein
Partner gefunden?
Ja, Herr Garcia vom
Druckhaus Garcia war
bereit, den
René Garcia
Kalender zu produzieren und das
unternehmerische Risiko zu tragen. So
konnte das Projekt starten.
Nach welchen Kriterien haben
Sie die Bilder ausgesucht
Die Motive und Menschen sollten
„fotogen sein“. Es kam mir nicht darauf
an, die Laga fotografisch zu dokumentieren.
Kontraste wie groß zu klein, extreme
Nähe zu extremer Weite bestimmten
mein Motivwahl.
Mir ist auch wichtig,
dass Personen und
Landschaften eine
starke emotionale Wirkung
ausstrahlen.
LAGAKUNST
Kalender im A2-Format:
LANDESGARTENSCHAU IN
LEVERKUSEN
Ein Rückblick auf die LAGA 2005
von Karl-F. Hesemann, Graphiker
und Fotograf mit 13 Themenmotive
zu den LAGA-Gärten
Erhältlich für 29,– Euro:
Druckhaus Garcia
Stauffenbergstr. 14–20
51379 Leverkusen
Tel. 02171/7070-0
Welchen Personenkreis möchten
Sie mit diesem Kalender
ansprechen?
Neben allen garteninteressierten
Besuchern, denke ich an die vielen Dauerkarteninhabern,
die den neuen Park
so oft besucht haben und nun eine
schöne Erinnerung an Leverkusens
gößte Veranstaltung (550. 000 Besucher)
mitnehmen können.
Wo kann man den Kalender
kaufen?
Da der Kalender in limitierten Auflage
erscheint, ist er nur im Druckhaus
Garcia und auf dem Weihnachtsmarkt
der Landesgartenschau GmbH
(Nobelstr.) zu erwerben.
Wann ist der Kalender fertig?
Der Kalender steht ab
sofort zur Verfügung.
Karl-F. Hesemann
DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 31

BERICHT von Martin Oberpriller
LEVERKUSENER
WIRTSCHAFT
IM UMBRUCH
Ein Blick in den Lexikonteil des
großen Shell-Atlas „Deutschland
und Europa" aus dem Jahr 1964:
„Leverkusen – bedeutender Industriestandort;
Sitz der Farbenfabriken
Bayer." Punktum! Schluss!
Mehr gab’s nicht zu sagen,
damals, vor über 40 Jahren, als
die deutsche Wirtschaft brummte,
landauf, landab Arbeitskräftemangel
herrschte und die Firmen
hinter neuen Mitarbeitern her
waren wie der Teufel hinter der
armen Seele.
Zeitsprung, Herbst 2005:
Ein bedeutender Industriestandort ist
die Stadt am Rhein immer noch,
weiterhin beherrscht Bayer die örtliche
Wirtschaft und prägt wie ehedem das
Bild, das man sich für gemeinhin von
Leverkusen jenseits der Stadtgrenzen
zu machen pflegt. Und dennoch:
Irgendetwas ist anders, nein, eine
ganze Menge hat sich getan, seit die
Redaktion des beliebten Kartenwerkes
glaubte, Leverkusen mit einigen dürren
Worten hinreichend beschrieben zu
haben.
„Es gibt keinen Grund, den Kopf in
den Sand zu stecken“, erklärt Silke
Ratte. Die gelernte Diplom-Geographin
ist bei der Wirtschaftsförderung Leverkusen
(WFL) als PR-Beraterin tätig. Erst
vor kurzem hat die WFL das Logistik-
Unternehmen Niesen, ein mittelständischer
Betrieb mit langer Leverkusener
Die Bayer AG identifiziert sich
nicht mehr wie früher mit ihrer
Heimatstadt. Agfa meldete Insolvenz
an. Lanxess blickt zuerst nach
Asien. Und doch wurden in der
Industrie-Kommune 79 neue Unternehmen
angesiedelt, die über 1500
Arbeitsplätze schufen und damit
Anlass zur leisen Hoffnung auf bessere
Zeiten geben
Tradition und heute 120 Mitarbeitern,
mit dem Leverkusener Unternehmerpreis
bedacht. Nicht zuletzt eine Auszeichnung
für das Bemühen der Firma,
neue Arbeitsplätze zu schaffen.
Seit fünf Jahren steigt die Zahl der
Beschäftigten stetig – ein Weg, den
Chef Klaus Niesen auch zukünftig
beschreiten will. „Wir fühlen uns verpflichtet,
auch zukünftig durch Innovation,
Risikofreude und Engagement
für den Standort Leverkusen unseren
Beitrag zu leisten", erklärte der Unternehmer
in seiner Dankesrede. Silke
Ratte und ihr Chef, Rainer Häusler,
dürften diese Worte mit Wohlwollen
vernommen haben. Schließlich hat es
sich die WFL auf ihre Fahnen geschrie-
ben, die Attraktivität des Standortes zu
verbessern und so neue Firmen nach
Leverkusen zu locken.
Keine Frage, die Arbeit der Wirtschaftsförderer
war in den vergangenen
Jahren erfolgreich. „Bis zum Jahreswechsel
2004 siedelten sich mit Hilfe
der WFL 79 Unternehmen neu an",
berichtet Häusler. Und diese Neuen
schufen mehr als 1500 Arbeitsplätze –
was darum von Belang ist, weil sich die
Zeiten seit den 60er Jahren bekanntlich
dramatisch verändert haben. Vollbeschäftigung?
Auch in Leverkusen
inzwischen nur noch ein frommer
Wunsch. Im Sommer dieses Jahres
schnellte die Arbeitslosenzahl auf
rekordverdächtige 13,9 Prozent.
Sicherlich, nicht zuletzt die
Zusammenlegung von Arbeitslosenund
Sozialhilfe im Zuge der Hartz-
Reformen hat die Zahl in die Höhe
getrieben. Aber trotzdem, zum einen
spiegelt die neue Rate die tatsächlichen
Zustände am Leverkusener Arbeitsmarkt
ehrlicher wieder, als es früher der
Fall war. Und zum anderen muss auch
in Zukunft mit dem Verlust von Stellen
gerechnet werden.
Jüngstes Beispiel: Mit Agfa wird
eines der traditionsreichsten Leverkusener
Unternehmen wohl endgültig von
der Bildfläche verschwinden. Und das
bereitet nicht nur den Wirtschaftsförderern
mit Sitz in der Wiesdorfer Dönhoffstraße
einiges Kopfzerbrechen.
32 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 >>>>>>>>>
33
BERICHT

BERICHT
Auch anderen Orts vergeht den Verantwortlichen
eingedenk solcher Nachrichten
vom Arbeitsmarkt die gute
Laune. Natürlich, so Oberbürgermeister
Ernst Küchler, habe er mit den Entscheidungsträgern
bei Agfa gesprochen.
Doch das Fazit des OB nach diesen
Unterredungen fällt ernüchternd
aus.
Als Stadt könne man solche
Prozesse, „wenn man ehrlich ist“,
nicht beeinflussen, so Küchler.
Was den Sozialdemokraten an der Spitze
der Leverkusener Politik und Verwaltung
umtreibt, ist die Tatsache, dass
dieser negative Trend bereits seit Jahren
anhält. Noch hält die Wirtschaft innerhalb
der Stadtgrenzen für die Leverku-
sener und die Pendler aus dem Umland
etwa 60.000 Arbeitsplätze bereit. Doch
wie gesagt, der Trend ist eindeutig
rückläufig, und diese an sich stolze
Zahl stammt noch aus der Zeit vor der
Agfa-Pleite.
Der größte Arbeitgeber ist
weiterhin Bayer, das zusammen mit
Lanxess noch immer 20.000 Menschen
Lohn gibt. „Und wir empfangen von
dieser Seite durchaus positive Signale“,
erklärt Silke Ratte. Soll heißen, auch in
Zukunft wird der Multi seinen Beitrag
zur Leverkusener Wirtschaft und
Beschäftigung leisten. Doch die Hände
in den Schoß legen, da sind sich alle
Beteiligten einig, darf man trotzdem
nicht. Denn noch immer ist Leverkusen
vor allem von Bayer geprägt.
„Die Zeiten industrieller Monokultur
sind zwar vorbei“, gibt PR-
Beraterin Ratte zu bedenken. Gleichzeitig
aber hängen immer noch viele
Arbeitsplätze – auch indirekt – von
Bayer ab. Wobei die alte Leverkusener
Weisheit, nach der es der Stadt nur
schlecht gehe, wenn auch Bayer einen
Schnupfen habe, schon lange nicht
mehr gilt. Früher bekam Leverkusen
Scharlach, wenn Bayer ein Schnupfen
plagte. Und heute? Dem Großkonzern
geht es blendend – und die Stadt laboriert
dennoch an einer ausgewachsenen
wirtschaftlichen Grippe.
34 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 DAS REGIONALE FREIZEITMAGAZIN 6/2005 35
BERICHT