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Unter der Staleke 218, Sommer 2020

Heimatzeitung für die Gemeinde Hagen im Bremischen – Die STALEKE erscheint vier Mal im Jahr und wird kostenlos an alle Haushalte der Gemeinde Hagen im Bremischen verteilt.

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EICKHOFF • DR. MEYER • OTTEN<br />

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24 | SOMMER <strong>2020</strong><br />

Joachim Eickhoff<br />

• Rechtsanwalt und Notar<br />

• Fachanwalt für Arbeitsrecht<br />

• Fachanwalt für Verkehrsrecht<br />

Dr. jur. Torben Meyer<br />

• Rechtsanwalt und Notar<br />

• Fachanwalt für Erbrecht<br />

• Fachanwalt für Medizinrecht<br />

Sylvia Otten-Horstmann<br />

• Rechtsanwältin<br />

• Fachanwältin für Familienrecht<br />

• Berufsbetreuerin<br />

Janina Mattern<br />

• Rechtsanwältin<br />

Heike Vagt<br />

• Rechtsanwältin<br />

Amtsdamm 44<br />

E-Mail<br />

27628 Hagen im Bremischen mail@eickhoff-meyer-otten.de<br />

www.EICKHOFF-MEYER-OTTEN.de<br />

Das Ehegattenerbrecht im Falle<br />

einer Scheidung<br />

Die Ausgangslage ab Eheschließung<br />

Mit <strong>der</strong> Heirat entsteht gem. §<br />

1931 BGB das Ehegattenerbrecht.<br />

Leben die Ehegatten im<br />

gesetzlichen Güterstand <strong>der</strong> Zugewinngemeinschaft,<br />

erbt <strong>der</strong><br />

überlebende Ehegatte, wenn<br />

keine an<strong>der</strong>slautende letztwillige<br />

Verfügung vorhanden ist,<br />

neben den Abkömmlingen des<br />

Erblassers ein Viertel des Nachlasses.<br />

Daneben erhält er ein<br />

weiteres Viertel zum pauschalen<br />

Ausgleich des Zugewinns (§<br />

1363 BGB), so dass er letztlich<br />

zur Hälfte Miterbe wird.<br />

Sind Abkömmlinge nicht vorhanden,<br />

leben aber noch die<br />

Eltern o<strong>der</strong> Geschwister des<br />

Verstorbenen o<strong>der</strong> gar die<br />

Großeltern, erbt <strong>der</strong> Ehegatten<br />

neben diesen die Hälfte des<br />

Nachlasses zzgl. des Viertels für<br />

den Zugewinn, mithin also insgesamt<br />

drei Viertel des Nachlasses<br />

(mindestens).<br />

Gibt es auch solche Angehörigen<br />

nicht, erhält <strong>der</strong> überlebende<br />

Ehegatte das Erbe alleine.<br />

Sind an<strong>der</strong>e Güterstände vereinbart,<br />

fällt das Erbrecht von<br />

<strong>der</strong> Quote her zwar zum Teil<br />

abweichend aus, ist aber dem<br />

Grunde nach ebenso vorhanden.<br />

Ferner kann <strong>der</strong> überlebende<br />

Ehegatte die zum ehelichen<br />

Haushalt gehörenden<br />

Gegenstände und die Hochzeitsgeschenke<br />

als Voraus beanspruchen;<br />

Abkömmlingen<br />

gegenüber allerdings nur,<br />

wenn er diese Gegenstände zur<br />

Führung eines angemessenen<br />

Haushalts benötigt.<br />

Oftmals wird das gesetzliche<br />

Erbrecht durch letztwillige<br />

Verfügungen, sei es durch Testament,<br />

gemeinschaftliches<br />

Testament o<strong>der</strong> Erbvertrag modifiziert.<br />

Bei Ehen mit Auslandsbezug<br />

kann auch das Erbrecht<br />

eines an<strong>der</strong>en Landes greifen.<br />

Was gilt, wenn es zur Trennung<br />

kommt?<br />

Wenn deutsches Recht anwendbar<br />

ist, führt die Trennung<br />

perse zu keiner an<strong>der</strong>en<br />

Beurteilung. Der Erblasser wird<br />

von dem ihm inzwischen unliebsam<br />

gewordenen Ehegatten<br />

entwe<strong>der</strong> gesetzlich o<strong>der</strong><br />

per letztwilliger Verfügung<br />

beerbt. Der getrenntlebende<br />

Ehegatte ist also unverän<strong>der</strong>t<br />

erbberechtigt.<br />

Wi<strong>der</strong>ruft <strong>der</strong> Erblasser eine seinen<br />

Ehegatten begünstigende<br />

Verfügung formgerecht und<br />

setzt einen Dritten zum Erben<br />

ein, so bleibt dem an<strong>der</strong>en Ehegatten<br />

in aller Regel zumindest<br />

<strong>der</strong> Pflichtteil. Dieser Anspruch<br />

ist auf eine Geldzahlung gerichtet,<br />

<strong>der</strong>en Höhe dem Wert des<br />

halben gesetzlichen Erbteils<br />

entspricht.<br />

Was gilt ab Beginn des Scheidungsverfahren?<br />

Das gesetzliche Erbrecht des<br />

überlebenden Ehegatten sowie<br />

das Recht auf den Voraus<br />

ist ausgeschlossen, wenn zur<br />

Zeit des Todes des Erblassers<br />

die Voraussetzungen für die<br />

Scheidung <strong>der</strong> Ehe gegeben<br />

waren und <strong>der</strong> Erblasser die<br />

Scheidung beantragt hat o<strong>der</strong><br />

ihr zugestimmt hat (§ 1933<br />

BGB). Damit wäre dann auch<br />

das Pflichtteilsrecht ausgeschlossen.<br />

Vergleichbare Regelungen gibt<br />

es für letztwillige Verfügungen<br />

(§§ 2077, 2268, 2279 BGB), wobei<br />

hier zu differenzieren ist, ob<br />

die Regelungen nach dem Erblasserwillen<br />

nicht ggf. weitergelten<br />

sollen. Im Zweifel wird<br />

die Verfügung gem. § 2077 III<br />

BGB solange als wirksam angesehen,<br />

bis die Ehe geschieden<br />

ist.<br />

Ob <strong>der</strong> Erblasser einen rechtshängigen<br />

Antrag auf Scheidung<br />

gestellt hat o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Scheidung<br />

UNTER DER STALEKE

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