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Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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21. Der größte Teil <strong>der</strong> Angehörigen <strong>der</strong> dänischen Min<strong>der</strong>heit benutzt im privaten<br />

Bereich die dänische Sprache. Allerdings muss auch die Situation in national<br />

gemischten Ehen gesehen werden, wo die deutsche Sprache stärker im Mittelpunkt<br />

steht. Innerhalb <strong>der</strong> Organisationen <strong>der</strong> dänischen Min<strong>der</strong>heit wird Dänisch gesprochen.<br />

Die ständige Nutzung und För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> dänischen Sprache ist Grundlage <strong>der</strong><br />

gesamten Min<strong>der</strong>heitenarbeit. Insbeson<strong>der</strong>e auch für die Kin<strong>der</strong> aus national gemischten<br />

Ehen sind die dänischen Privatschulen von beson<strong>der</strong>er Bedeutung für die<br />

dänische Sprachkompetenz.<br />

A.3.2 Die sorbische Sprache (Obersorbisch und Nie<strong>der</strong>sorbisch)<br />

22. Das slawische Volk <strong>der</strong> Sorben mit einer eigenen über tausendjährigen Geschichte<br />

und Kultur hat fast immer im Rahmen deutscher Staatlichkeit gelebt. Seine<br />

Sprache war im Mittelalter noch über eine weitaus größere Region verbreitet als heute.<br />

Das Sorbische gehört zur westslawischen Sprachgruppe. Aus den unterschiedlichen<br />

Dialekten <strong>der</strong> sorbischen Umgangssprache haben sich zwei Schriftsprachen<br />

entwickelt, das Obersorbische und das Nie<strong>der</strong>sorbische. Heutiges Sprachgebiet des<br />

Sorbischen sind die Oberlausitz im Nordosten des Freistaates Sachsen und die Nie<strong>der</strong>lausitz<br />

im Südosten des Landes Brandenburg. Für die in <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>lausitz lebenden<br />

Sorben ist auch heute noch zusätzlich die Bezeichnung Wenden gebräuchlich.<br />

23. Die Zahl <strong>der</strong> Personen, die sich dem sorbischen Volk zurechnen, ist nicht<br />

bekannt. Schätzungen gehen von etwa 60.000 Sorben aus, von denen zwei Drittel in<br />

Sachsen und ein Drittel in Brandenburg leben. In einigen Gemeinden im Kreis Kamenz<br />

beträgt ihr Anteil an <strong>der</strong> Bevölkerung bis zu 90 Prozent, in einigen an<strong>der</strong>en<br />

Dörfern des Siedlungsgebietes ist die Mehrheit <strong>der</strong> Einwohner sorbisch. Im Siedlungsgebiet<br />

stellen sie insgesamt etwa 10 Prozent <strong>der</strong> Bevölkerung, in den Städten<br />

allerdings weniger als 2 Prozent. Etwa 20.000 Sorben beherrschen noch die sorbische<br />

Sprache in Wort und Schrift; alle Sorben sprechen auch Deutsch.<br />

24. Der Gebrauch <strong>der</strong> sorbischen Sprache im privaten Bereich hängt weitgehend<br />

von <strong>der</strong> sorbischen Bevölkerung selbst ab, vor allem ob die Sprache an die Kin<strong>der</strong><br />

weitergegeben wird. Dies ist in den zentralen Siedlungen, wo die Sorben stark vertreten<br />

o<strong>der</strong> sogar Mehrheitsbevölkerung sind, viel stärker <strong>der</strong> Fall als bei den Familien<br />

in den größeren Gemeinden und Städten, die als Streumin<strong>der</strong>heit leben. Auch bei<br />

den Sorben beeinflusst die Existenz zahlreicher national gemischter Ehen die Familiensprache<br />

und die Weitergabe des Sorbischen an die Kin<strong>der</strong>, so dass <strong>der</strong> Besuch<br />

von sorbischen Schulen für diese Kin<strong>der</strong> beson<strong>der</strong>e Bedeutung hat.

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