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Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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stehenden Mitteln auch umsetzen zu können, in deutlicherer Akzentuierung zum<br />

Ausdruck gebracht werden.<br />

Gerade für das <strong>Bericht</strong>sjahr 2003 stellt <strong>der</strong> Beobachter <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen Kulturlandschaft<br />

fest, dass die Forschungs- und Lehrkapazitäten im Bereich <strong>der</strong> Hochschulen<br />

rückläufig sind. Mecklenburg-Vorpommern hat die Nie<strong>der</strong>deutsch-Professur an<br />

<strong>der</strong> Universität Greifswald gestrichen; Sachsen-Anhalt hat die Arbeiten an dem nicht<br />

abgeschlossenen Mittelelbischen Wörterbuch eingestellt; in Nie<strong>der</strong>sachsen ist die<br />

Wie<strong>der</strong>besetzung <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>deutsch-Professur an <strong>der</strong> Universität Göttingen gefährdet<br />

– um nur die eklatantesten Fälle aufzulisten. Von den daraus resultierenden substanziellen<br />

Einschnitten finden sich im Staatenbericht keinerlei Spuren. Die Sprechergruppe<br />

for<strong>der</strong>t die Län<strong>der</strong> dringend auf, in ihren Darstellungen nicht nur positive<br />

Leistungen und Zugewinne zu verbuchen, son<strong>der</strong>n auch einen selbstkritischen Umgang<br />

mit negativen Entwicklungen zu pflegen und auch vor einer unbeschönigten<br />

Darstellung von Entwicklungen nicht zurückzuschrecken..<br />

Das weitere Verfahren im Zusammenhang mit <strong>der</strong> Göttingen Professur für das Fach<br />

Nie<strong>der</strong>deutsche Philologie stellt eine akute Prüfung <strong>der</strong> Ernsthaftigkeit, mit <strong>der</strong> die<br />

Charta für Regional- o<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitensprachen umgesetzt werden soll, dar. Es wird<br />

sich erweisen, ob das Land Nie<strong>der</strong>sachsen den Sprachenschutz, zu dem es sich<br />

verpflichtet hat, aufrechterhält, o<strong>der</strong> ob Sparzwänge kurzerhand zu einer Aufgabe<br />

von Verpflichtungen führen können.<br />

Für die Fortschreibung wünscht sich die Sprechergruppe des Nie<strong>der</strong>deutschen eine<br />

bessere Vergleichbarkeit <strong>der</strong> Darstellungen <strong>der</strong> acht Bundeslän<strong>der</strong>, die die Regionalsprache<br />

unter Schutz gestellt haben. Unbenommen ist jedem Land die Möglichkeit,<br />

unterschiedliche Gewichtungen vorzunehmen und die einzelnen Aspekte in unterschiedlicher<br />

Ausführlichkeit zu behandeln, sofern dadurch die Vergleichbarkeit gewährleistet<br />

ist. In <strong>der</strong> jetzigen Form ist das nicht in allen Fällen gegeben.<br />

Unbeschadet <strong>der</strong> Tatsache, dass kulturelle Angelegenheiten <strong>der</strong> Hoheit <strong>der</strong> Län<strong>der</strong><br />

unterliegen, wäre eine stärkere Vernetzung wünschenswert. Län<strong>der</strong>übergreifende<br />

Maßnahmen lassen Synergieeffekte erwarten, außerdem dürften sie zu Kostenreduzierungen<br />

beitragen.<br />

Die Charta war bei ihrer Ratifizierung nur ein Regelapparat aus Papier. Staatliche<br />

und nicht-staatliche Stellen sind aufgefor<strong>der</strong>t, diese Regeln auf die Lebenspraxis zu<br />

beziehen und somit auf das gesellschaftliche Leben gestaltend einzuwirken. Dafür<br />

gibt es eine Reihe viel versprechen<strong>der</strong> Ansätze. Intensivierungen und Ausbaumöglichkeiten<br />

zeigen sich aber ebenso deutlich, und zwar insbeson<strong>der</strong>e in solchen Bereichen,<br />

in denen die staatliche Einflussnahme relativ gering ist. Mittel <strong>der</strong> Ermunterung<br />

und <strong>der</strong> Fürsprache sollten etwa in den Bereichen „Medien“ sowie „Wirtschaftli-

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