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Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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verzeichnen ist, gibt <strong>der</strong> Staatenbericht für den staatlichen Schulbereich wenig Anlass<br />

zum Optimismus.<br />

Die For<strong>der</strong>ung nach Verbindlichkeit richtet sich sowohl auf die Lehreraus- und -<br />

fortbildung als auch auf die Unterrichtsangebote. Diese müssen nicht zwangsläufig<br />

auf Spracherwerb gerichtet sein; verpflichtend ist aber eine curriculare Berücksichtigung<br />

<strong>der</strong> Vermittlung von Wissen über die Regionalsprache, um auf diese Weise<br />

noch immer bestehende Vorurteile gegenüber <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen Sprache abzubauen<br />

und zu einem selbstverständlichen Umgang mit ihr zu gelangen. Die Sprechergruppe<br />

hält die jetzige restriktive Position <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> für wenig zukunftsorientiert,<br />

etwa wenn für Schleswig-Holstein festgestellt wird: „Aufgrund erheblicher regionaler<br />

Unterschiede, vor allem aber auch aufgrund <strong>der</strong> Tatsache, dass die Zahl an Nie<strong>der</strong>deutsch<br />

sprechenden Lehrkräften relativ gering ist, kann es keine generelle Vorschrift<br />

dazu geben, in welchem Umfang Nie<strong>der</strong>deutsch im Unterricht anzubieten ist“ (880).<br />

5. Nachweis <strong>der</strong> Verstetigung<br />

Mit dem Faktor Verbindlichkeit hängt unmittelbar zusammen, dass mit Blick auf die<br />

Regionalsprache kaum durchgehende Bildungskarrieren erwartet werden können.<br />

Kontinuierliche Übergänge zwischen den Einrichtungen Kin<strong>der</strong>garten, Grundschule<br />

und Sekundarstufe I bilden eine Ausnahme und müssen als zufällig eingestuft werden.<br />

Auch innerhalb einzelner Bildungseinrichtungen sind Strukturen anzustreben,<br />

die zumindest die Möglichkeit einer kontinuierlichen Nutzung von nie<strong>der</strong>deutschen<br />

Angeboten eröffnen. Die Län<strong>der</strong> werden aufgefor<strong>der</strong>t, ihre Bemühungen um eine<br />

Verzahnung <strong>der</strong> einzelnen Lernangebote zu intensivieren. Einen einzigen Versuch in<br />

diese Richtung unternimmt Nie<strong>der</strong>sachsen (858). Dieser Ansatz ist dazu angetan,<br />

von den an<strong>der</strong>en Län<strong>der</strong>n als beispielhaft für eine zukunftsorientierte Regionalsprachenpraxis<br />

angenommen bzw. adaptiert zu werden.<br />

Die Vertreter des Nie<strong>der</strong>deutschen begrüßen das Instrument des Staatenberichts<br />

und die damit verbundene <strong>Bericht</strong>spflicht des Bundes sowie <strong>der</strong> Bundeslän<strong>der</strong>. Sie<br />

wünschen sich allerdings eine engere Verknüpfung <strong>der</strong> dargestellten Sachverhalte<br />

mit <strong>der</strong> nie<strong>der</strong>deutschen Sprachpraxis. Es zeigt sich jedenfalls, dass es ein langer<br />

Weg ist von <strong>der</strong> politischen Absichtsbekundung über die Einrichtung geeigneter<br />

staatlich-administrativer Maßnahmen zur För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Regionalsprache bis hin zur<br />

tatsächlichen substanziellen För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Sprecher des Plattdeutschen. Zumindest<br />

müsste im Staatenbericht die Differenz zwischen <strong>der</strong> politischen Willensbekundung<br />

zur Sprachför<strong>der</strong>ung einerseits und <strong>der</strong> Unbestimmtheit, diese mit den zur Verfügung

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