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Rdn. 744:
„ Zur Vermittlung des Wissens über die Geschichte und Kultur der deutschen Sinti
und Roma, die nahezu über das gesamte Bundesgebiet verstreut leben ...“
Damit wurde und wird im gesamten Bundesgebiet die Sinti-Sprache und die Sprache
der deutschen Romm (Roma) gesprochen und sind somit keine territorial
gebundenen Sprachen.
Die Begründung:
„ im Alltag sind sie aber ........ ausgesetzt. Dies ist auch einer der Gründe, warum
Rommenes selten in der Öffentlichkeit gebraucht wird “, trifft speziell für Sinti nicht
zu, da die Sinti ihre Sprache als ein Merkmal ihrer Identität empfinden und diese lt.
ihrer kulturellen Rechtsordnung nicht im öffentlichen Leben sondern nur innerhalb
der Gemeinschaft sprechen dürfen. Im Umgang mit anderen benutzen sie
selbstverständlich die deutsche Sprache.
In einem Verfügbar machen ihrer Sprache für Außenstehende oder des Gebrauchs
im öffentlichen Leben (in Ämtern, der Justiz, den Medien oder im gesamten
Bildungsbereich), sehen die Sinti eine Bedrohung und Verletzung des durch die
Sprache vermittelten kulturellen Erbes.
Aus den dargelegten Gründen bittet die Sinti Allianz Deutschland die Länder, keine
weiteren Verpflichtungen bzw. Förderungsmaßnahmen im Bereich der Sprache
einzugehen, da die Sprache der Sinti mündlich tradiert ist und den nachfolgenden
Generationen lt. der Jahrtausende alten Sinti-Rechtsordnung nur mündlich überliefert
werden darf.
Rdn. 87
Die hier genannten Aufgabenschwerpunkte sind Aufgabenschwerpunkte der
Interessenvertretungen aller deutschen Zigeuner. Sie werden gleichermaßen von der
Sinti Allianz Deutschland e.V., deren Landesverbänden und lokalen Vereinigungen
und dem Zentralrat Deutscher Sinti und Roma e.V. wahrgenommen.
Beispielsweise setzt sich die Sinti Allianz Deutschland bei der Errichtung des
zentralen Mahnmals für die von den Nationalsozialisten verfolgten Zigeuner Europas
in Berlin für eine Widmung ein, die nicht nur das Verfolgungsschicksal der Sinti und
Roma berücksichtigt- wie vom Zentralrat Deutscher Sinti und Roma e.V. verlangt -
sondern die die Würdigung der Opfer aller betroffenen Zigeunervölker Europas wie
beispielsweise Manusch, Kale u.a., beinhaltet.