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Rdn. 386: Die vom Sachverständigenausschuss im Monitoringbericht unter Rdn.
431 und 432 angesprochene Besorgnis bezüglich der Rationalisierungsmaßnahmen
an der Mittelschule in Crostwitz sind durchaus berechtigt. Die vom Sächsischen
Staatsministerium angegebenen Schülerzahlen bieten keine exakte Aussage über
die aktuelle Situation. Sie führen bei den Eltern und in der Öffentlichkeit zu
Irritationen und zu Fehlinterpretationen. Die vom SMK vorgegebenen angemeldeten
Schülerzahlen entsprechen nicht den tatsächlichen Schülerzahlen, die die Sorbische
Mittelschule im Falle ihres Fortbestehens besuchen würden. Des weiteren werden in
der Schülerstatistik vom Regionalschulamt Schülerzahlen aus dem zuständigen
Kommunalbereich erfasst. Dabei werden Pendler aus den Nachbargemeinden, die
ein sorbischsprachiges Angebot wünschen, jedoch die Grundschule des zuständigen
Schulbezirkes kein sorbisch-muttersprachliches Angebot hat, nicht berücksichtigt.
Bislang wechselten alle Schüler der Sorbischen Grundschule Crostwitz nach
Abschluss der
4. Klasse in die 5. Klasse an die Sorbische Mittelschule am gleichen Standort. Als
Anlage legen wir entsprechendes Zahlenmaterial bei, in dem auch perspektivische
Schülerzahlen eine positivere Entwicklung erwarten lassen.
Rdn. 390: Am Institut für Sorabistik der Universität Leipzig kann das Fach
Sorabistik neben dem Magisterstudiengang auch im Lehramtsstudiengang studiert
werden. Trotz Lehrerüberhang im Bereich des Regionalschulamtes Bautzen fehlen
ausgebildete sorbisch-muttersprachliche Lehrer an sorbischen Schulen und an
Schulen mit sorbischem Unterrichtsangebot. Das Sächsische Staatsministerium für
Kultus hat für Grundschullehrer mit nicht ausreichenden Sorbischkenntnissen eine
Jahresfortbildung in Sorbisch genehmigt. Die im September 2003 begonnene
Jahresfortbildung kann allerdings nur eine Übergangslösung sein. An
entsprechenden Universitäten und Hochschulen bestausgebildete Grundschullehrer
sind eine unverzichtbare Voraussetzung für eine optimale Lehrtätigkeit an sorbischen
Schulen. Aufgrund einer Überzahl an Studienbewerbern für den Studiengang
Lehramt an Grundschulen hat die Universität Leipzig einen Numerus clausus
eingeführt.
Wird der NC auch auf Studienbewerber mit dem studierten Fach Sorbisch
angewandt, so bedeutet dies möglicherweise, dass wegen ihrer geringen Anzahl
keiner unter ihnen die geforderte hochangesetzte Durchschnittsnote erreicht und
somit allen die Zulassung verwehrt wird. Für den Studiengang Lehramt an
Grundschulen mit Sorbisch als studiertem Fach muss eine spezifische Regelung
geschaffen werden. Hierfür sollte da zuständige Sächsische Staatsministerium Kultus
eine entsprechende Modifikation veranlassen und einvernehmlich mit dem
Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst umsetzen, damit eine