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3. Mecklenburg-Vorpommern
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1373. Der Einsatz der Regionalsprache Niederdeutsch in sozialen Einrichtungen
wie Krankenhäusern, Altersheimen und Heimen hängt gegenwärtig davon ab, ob es
Personen in den Einrichtungen gibt, die niederdeutsch sprechen können. In den
ländlichen Bereichen ist der Gebrauch der Regionalsprache Niederdeutsch in sozialen
Einrichtungen stärker ausgeprägt als im städtischen Bereich.
1374. Zu den Ausführungen des Sachverständigenausschusses in Rdn 254 des
Monitoringberichts, das aufgrund der vorgelegten Informationen nicht beurteilt wer-
den kann, ob die Verpflichtung erfüllt ist, teilt Mecklenburg-Vorpommern mit:
In Mecklenburg-Vorpommern arbeiteten im Jahr 2000 67.465 Menschen im Gesund-
heits-, Veterinär- und Sozialwesen (25.999). Die Anzahl der Ärzte in Krankenhäusern
beläuft sich auf 2.459 Personen; das nichtärztliche Personal umfasst 16.479 Perso-
nen. Stichprobenartige Erhebungen haben ergeben, dass davon ausgegangen wer-
den kann, dass etwa 10 % des nichtärztlichen Personals (1.647,9) und etwa 12 %
der im Gesundheits-, Veterinär- und Sozialwesen (8.095,8) tätigen Personen über
niederdeutsche Sprachkenntnisse verfügen.
In den Altenpflegeheimen des Deutschen Roten Kreuzes in Mecklenburg-
Vorpommern ist das Plattdeutsche eine feste Größe im täglichen Miteinander. Der
Mehrheit der Bewohner ist die niederdeutsche Sprache verständlich und viele wen-
den sie als Umgangssprache an. Im Landkreis Nordvorpommern sind die Mitarbeiter
in Alten- und Pflegeheimen im Jahre 2003 an der Volkshochschule Grimmen in einen
36 Stunden umfassenden Niederdeutsch-Kurs geschult worden.
Während in einigen Einrichtungen überwiegend nur im Umgang mit den Bewohnern
bei täglichen Pflegearbeiten und Beschäftigungen plattdeutsch gesprochen wird -
soweit Bewohner dies für sich in Anspruch nehmen möchten - wird dieser Sprach-
gebrauch in anderen Einrichtungen gezielt gepflegt.
Hier einige Beispiele:
- Auf ehrenamtlicher Basis wird in den fünf Alten- und Pflegeheimen der Stadt
Schwerin wöchentlich eine Stunde Radioprogramm erstellt. Das Projekt „Heimra-
dio“ berücksichtigt auch das Niederdeutsche.