Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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1360. Von staatlicher Seite wird das Erlernen wie die Nutzung der Minderheitensprachen
vielfältig gefördert (siehe dazu die Ausführungen zu den einzelnen Verpflichtungen)
und damit als Umsetzungsmaßnahme zum Gebrauch des Niederdeutschen
ermutigt und dessen Anwendung erleichtert. Insbesondere wird auch in der
Öffentlichkeit dafür geworben, die Sprachen durch Nutzung in der Familie und im
außerfamiliären Alltag lebendig zu erhalten. Dabei wird insbesondere der kulturelle
Wert der Minderheitensprachen für das Kulturleben Deutschlands hervorgehoben,
um mit dem entsprechenden Selbstwertgefühl die Bereitschaft der jüngeren Generation
zur Übernahme und Weitergabe dieser Sprachen zu stärken.
1361. Für das Land Mecklenburg-Vorpommern ist ergänzend zu bemerken, dass
dem Einsatz des Niederdeutschen im touristischen Bereich eine besondere Bedeu-
tung zukommt. Prospekte, Speisekarten, die erwähnte niederdeutsche Beschriftung
des deutschen IGA-Pavillons 2003 in der Hansestadt Rostock sowie eigens konzi-
pierte niederdeutsche Fahrten zu den Wirkungsstätten niederdeutscher Dichter sind
hier beispielhaft zu nennen. Auch das Projekt „Natur und Literatur - Auf den Spuren
von Fritz Reuter“ des Fritz-Reuter-Literaturmuseums in der Reuterstadt Stavenhagen
bezieht den Umweltbereich in die Vermittlung des Niederdeutschen ein. Eine CD mit
niederdeutschen Texten zu gefährdeten Tieren wird gegenwärtig von Wolfgang
Kniep konzipiert.
1362. Der Landesheimatverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. hat im Jahre 2001
für die Implementierung der Europäischen Charta der Regional- oder Minderheiten-
sprachen ein Faltblatt veröffentlicht.
1363. In Zusammenarbeit mit MVweb GmbH und Co. KG konzipiert das Volkskul-
turinstitut Mecklenburg und Vorpommern im Kulturbund e.V. ein Niederdeutsches
Kulturportal für die Internetpräsentation.
1364. In Schwerin finden Stadtführungen auf Niederdeutsch statt. Außerdem werden
im Staatlichen Museum Schwerin plattdeutsche Museumsführungen angeboten.
1365. Das Niederdeutsche ist nach marktwirtschaftlichen Gesichtspunkten ein Spitzenprodukt,
das prägenden Charakter für das Land Mecklenburg-Vorpommern besitzt.
So könnte z.B. ein alternatives Touristikprogramm entwickelt werden, in dem
Urlauber nicht nur die schöne Landschaft genießen, sondern in ihrem Urlaub mit einem
Lehrgang in niederdeutscher Sprache, Literatur und Kultur beginnen. Nach zwei
Jahrgängen könnte das „kleine Diplom“ Niederdeutsch erworben werden, das „große
Diplom” würde erst nach einem weiteren Aufenthalt vergeben. In Touristikzentren