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Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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- 3 -<br />

Teil A Allgemeine Situation und Rahmenbedingungen<br />

A.1 Allgemeine Situation<br />

1. Die <strong>Bundesrepublik</strong> <strong>Deutschland</strong> misst dem Schutz <strong>der</strong> Regional- o<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitensprachen<br />

große Bedeutung zu. Sie hat am 05. November 1992 die Europäische<br />

Charta <strong>der</strong> Regional- o<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitensprachen (Charta) gezeichnet. Durch<br />

Gesetz vom 09. Juli 1998 (Anlage 1) hat <strong>der</strong> Deutsche Bundestag mit Zustimmung<br />

des Bundesrates <strong>der</strong> Charta zugestimmt. Das Gesetz wurde am 16. Juli 1998 im<br />

Bundesgesetzblatt verkündet und die Ratifikationsurkunde am 16. September 1998<br />

beim Europarat hinterlegt. Die Charta ist am 01. Januar 1999 in <strong>Deutschland</strong> in Kraft<br />

getreten und wurde durch das Zweite Gesetz zur Charta - in Kraft getreten am 19.<br />

September 2002 - novelliert. Nach dem Vertragsgesetz gilt die Charta in <strong>Deutschland</strong><br />

als Bundesgesetz, das nachrangiges Recht - einschließlich Landesgesetze - bricht<br />

und gegenüber sonstigen Bundesgesetzen grundsätzlich als das speziellere Gesetz<br />

anzuwenden ist. Die innerstaatliche Beachtung <strong>der</strong> Charta ist rechtlich umfassend<br />

gewährleistet.<br />

2. Bei <strong>der</strong> Ratifizierung <strong>der</strong> Charta hat sich die <strong>Bundesrepublik</strong> <strong>Deutschland</strong> von<br />

folgenden Erwägungen leiten lassen:<br />

In vielen Staaten Europas gibt es eine große Zahl von traditionell gesprochenen<br />

Sprachen, die sich von <strong>der</strong> Amtssprache bzw. <strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Mehrheitsbevölkerung<br />

unterscheiden und - auf das gesamte Hoheitsgebiet bezogen - von einem kleineren<br />

Teil <strong>der</strong> Bevölkerung benutzt werden. Diese Vielfalt <strong>der</strong> Sprachen als wesentliche<br />

Basis <strong>der</strong> Kultur hat die Kulturgeschichte Europas geprägt. In seinen Regionalo<strong>der</strong><br />

Min<strong>der</strong>heitensprachen findet <strong>der</strong> kulturelle Reichtum Europas auch heute seinen<br />

Ausdruck. Dem hohen kulturellen Wert <strong>der</strong> Regional- o<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitensprachen<br />

steht aber eine zunehmende Bedeutungslosigkeit vieler dieser Sprachen zugunsten<br />

<strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> Mehrheitsbevölkerung gegenüber. Im öffentlichen Leben, insbeson<strong>der</strong>e<br />

in Medien wie auch als Rechts- und Amtssprache, werden Regional- o<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitensprachen<br />

nur wenig verwendet. Viele Sprachen verlieren ihren Anwendungsbereich<br />

durch Umorientierung ihrer traditionellen Benutzer, ihre freiwillige Assimilation<br />

o<strong>der</strong> durch sprachliche Assimilationspolitik des Staates. Der Gebrauch dieser<br />

Sprachen im privaten Leben reicht nicht aus, um ihr Weiterleben auf Dauer zu<br />

garantieren. Europaweit droht Regional- o<strong>der</strong> Min<strong>der</strong>heitensprachen unterschiedlich<br />

stark <strong>der</strong> Untergang o<strong>der</strong> ein tiefgreifen<strong>der</strong> Rückgang ihrer Vitalität.

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