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Art. 8 Abs. 1 Buchstabe b) iv – Grundschulunterricht -
iv) eine der unter den Ziffern i bis iii vorgesehenen Maßnahmen zumindest auf diejenigen
Schüler anzuwenden, deren Familien dies verlangen, wenn die Zahl der
Schüler als genügend groß angesehen wird;
1. Brandenburg
883. Niederdeutsch wird in Brandenburg als reguläres Unterrichtsangebot nicht
realisiert. Allerdings besteht darin nicht die einzige Möglichkeit schulischer Förderung
der niederdeutschen Sprache und Kultur; an den Schulen in Brandenburg gibt es auch
die Möglichkeit, Arbeitsgemeinschaften einzurichten und in diesen interessierten
Schülern die Beschäftigung mit der niederdeutschen Sprache und Kultur zu
ermöglichen. An drei Schulen im Norden des Landes sind derzeit solche
Arbeitsgemeinschaften eingerichtet. Die Einrichtung weiterer Arbeitsgemeinschaften
auch an anderen Schulen ist bei Bedarf möglich.
884. Im Übrigen bietet der heimatkundliche Unterricht die Möglichkeit, den Schülerinnen
und Schülern eingehend die kulturelle Prägung der Heimatregion zu vermitteln.
Da die nördlichen Landkreise Brandenburgs von der niederdeutschen Sprache und
Kultur prägende Impulse erfahren haben, ist die Beschäftigung hiermit in diesem
Rahmen gewährleistet.
885. Im Hinblick auf die vom Sachverständigenausschuss in Rdn 85 getroffene
Feststellung, dass die bisherigen Informationen nicht ausreichend für die Erfüllung der
Verpflichtung seien, wird mitgeteilt:
Es existiert unverändert kein reguläres niederdeutsches Unterrichtsangebot im
Grundschulbereich; Bedürfnisse nach niederdeutschen Bildungsangeboten werden
weiterhin allein im Rahmen von Arbeitsgemeinschaften befriedigt. Statistisches Mate-
rial über die Zahl der insoweit bestehenden Arbeitsgemeinschaften und der dieses
Angebot wahrnehmenden Schüler besteht nicht und ist nur unter unverhältnismäßi-
gen Schwierigkeiten zu beschaffen. Informationen darüber, dass eventuelle Nachfra-
gen von Eltern oder Schülern nach Schaffung weiterer Arbeitsgemeinschaften nicht
befriedigt worden wären, liegen nicht vor.
886. Das Niederdeutsche ist die angestammte Sprache des deutschen und des
brandenburgischen Nordens. Es ist damit Teil der autochthonen Kultur, deren Ver-
mittlung nach § 4 Abs. 5 Buchst. 11 des Brandenburgischen Schulgesetzes
(BbgSchulG) zu den Zielen und Grundsätzen der Erziehung und Bildung in branden-
burgischen Schulen gehört. Daher ist die Einbeziehung der niederdeutschen Spra-