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Artikel 12
Kulturelle Tätigkeiten und
Einrichtungen
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Absatz 1
In Bezug auf kulturelle Einrichtungen und Tätigkeiten - insbesondere Bibliotheken, Videotheken,
Kulturzentren, Museen, Archive, Akademien, Theater und Kinos sowie literarische Werke und
Filmproduktionen, volkstümliche Formen des kulturellen Ausdrucks, Festspiele und die Kulturindustrien,
einschließlich unter anderem des Einsatzes neuer Technologien - verpflichten sich die
Vertragsparteien, in dem Gebiet, in dem solche Sprachen gebraucht werden, in dem Ausmaß, in
dem die staatlichen Stellen in diesem Bereich Zuständigkeit, Befugnisse oder Einfluss haben,
Artikel 12 Abs. 1 Buchstabe a) - Ausdruck und Zugang zur Sprache
a) zu den Regional- oder Minderheitensprachen eigenen Formen des Ausdrucks und der
Initiative zu ermutigen sowie die verschiedenen Zugangsmöglichkeiten zu den in diesen
Sprachen geschaffenen Werken zu fördern;
1. Baden-Württemberg
813. Baden-Württemberg erfüllt die Verpflichtung durch die Förderung des Dokumentations-
und Kulturzentrums Deutscher Sinti und Roma. Das Zentrum kann so
Initiativen ergreifen, die typisch für die der Minderheitensprache Romanes eigene Art
des kulturellen Ausdrucks sind, und es kann den Zugang zu entsprechenden Werken
vor allem auch durch die eigenen Angebote erleichtern.
2. Berlin
814. In der ehemaligen Kongresshalle - 1957 im Berliner Tiergarten errichtet und
ein weltbekanntes Wahrzeichen der Stadt - präsentiert das Haus der Kulturen der
Welt eine Vielzahl von Ausstellungen, Filmen, Lesungen, Konzerten, Tanz, Theater,
Vorträgen und Symposien. Es wird vom Land Berlin und von der Bundesregierung
getragen. Es erlangte rasch großes internationales Ansehen und ein breites Publi-
kum: Weit über 250.000 Menschen besuchen jährlich die Veranstaltungen. Der Ro-
mani Rat e.V. (der die URL ["home page"] www.romani-union.com für seinen Auftritt
im Internet nutzt) veranstaltete dort ein Europäisches Festival der Musik der Roma
und Sinti vom 22. Mai bis 25. Mai 2003 zusammen mit dem Roma P.E.N. Zentrum.
815. Der Landesverband hat seit 1990 eine sozialpädagogische Beratungsstelle
eingerichtet. Die Mitarbeiter dieser Stelle sind selbst Sinti. Ihre Hauptaufgabe ist soziale
Beratung und Betreuung bei der Durchsetzung von Entschädigungsansprüchen
für NS-Opfer, die Angehörige dieser nationalen Minderheit sind. Daneben wird mit
Informationsveranstaltungen im Rahmen schulischer und außerschulischer Jugend-