Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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desbehörden, Kreise, Ämter und Gemeinden sowie an die Organisationen der
Sprachminderheiten verteilt. Eine Neuauflage ist vorgesehen.
560. Ergänzend ist darauf hinzuweisen, dass die in Rdn 185 des Monitoringbe-
richts geäußerte Auffassung des Ausschusses, dass die Mehrheit der nordfriesischen
Gemeinschaft zweisprachig (Hochdeutsch/ Nordfriesisch) sei, nicht zutreffend ist.
(vgl. hierzu Rdn 31, 32 und 515). Im Übrigen wird darauf hingewiesen, dass es in-
nerhalb der friesischen Volksgruppe auch eine größere Gruppe gibt, deren Sprache
des täglichen Lebens nicht Friesisch, sondern Niederdeutsch ist.
Artikel 10 Abs. 2
Absatz 2
In Bezug auf die örtlichen und regionalen Behörden, in deren örtlichem Zuständigkeitsbereich die
Zahl der Einwohner, welche die Regional- oder Minderheitensprachen gebrauchen, die nachstehenden
Maßnahmen rechtfertigt, verpflichten sich die Vertragsparteien, folgendes zuzulassen und/
oder dazu zu ermutigen:
Artikel 10 Abs. 2 Buchstabe a) - Gebrauch der Sprache -
a) den Gebrauch von Regional- oder Minderheitensprachen innerhalb der regionalen oder
örtlichen Behörde;
561. Schleswig-Holstein hat die Verpflichtung nicht ausdrücklich übernommen.
Allerdings ist die Kenntnis des Nordfriesischen bei den Mitarbeitern in den Ämtern
und Gemeinden des Kreises Nordfriesland teilweise stark verbreitet. Das hat dazu
geführt, dass einige Bedienstete, insbesondere der Inselgemeinden, den Publikumsverkehr
- sofern erwünscht - in friesischer Sprache abwickeln. Die Ansage in der
Warteschleife der Telefonanlage in der Kreisverwaltung Nordfriesland erfolgt in vier
Sprachen (Deutsch, Friesisch, Dänisch und Niederdeutsch).
Artikel 10 Abs. 2 Buchstabe f) - Gebrauch der Minderheitensprache in Ratsversammlungen
der örtlichen Behörde
f) den Gebrauch von Regional- oder Minderheitensprachen durch die örtlichen Behörden
in deren Ratsversammlungen, ohne jedoch den Gebrauch der Amtssprache(n) des Staates
auszuschließen;
562. Schleswig-Holstein hat diese Verpflichtung nicht ausdrücklich übernommen.
Auf den nordfriesischen Inseln und im Amt Bökingharde werden jedoch oftmals, sofern
kein Gemeindevertreter und kein Besucher widerspricht, Gemeindevertretersitzungen
in Friesisch abgehalten.