Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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sorbischen Siedlungsgebiet keine allgemeine Zweisprachigkeit herrscht, sondern in
der Regel nur die Sorben beide Sprachen beherrschen. Dadurch wird bei öffentlichen
Veranstaltungen, aber auch in den Kirchen - von Ausnahmen abgesehen - die deutsche
Sprache eher benutzt als das Sorbische.
510. Von staatlicher Seite wird das Erlernen wie die Nutzung der Minderheitensprachen
vielfältig gefördert (siehe dazu die Ausführungen zu den einzelnen Verpflichtungen).
Insbesondere wird auch in der Öffentlichkeit dafür geworben, die Sprachen
durch Nutzung in der Familie und im außerfamiliären Alltag lebendig zu erhalten.
Dabei wird insbesondere der kulturelle Wert der Minderheitensprachen für das
Kulturleben Deutschlands hervorgehoben, um mit dem entsprechenden Selbstwertgefühl
die Bereitschaft der jüngeren Generation zur Übernahme und Weitergabe dieser
Sprachen zu stärken. Durch die geschaffenen Strukturen zur Verwaltung der eigenen
Angelegenheiten besteht für die Benutzerinnen und Benutzer des Sorbischen
die praktische Möglichkeit zur Nutzung der Sprache auch außerhalb der Familie.
511. Das Land Brandenburg teilt ergänzend mit, dass die Gerichte im dortigen
Zuständigkeitsbereich (Arbeits- und Sozialgerichte) sich bemühen, dass Bürger mit
sorbischen Sprachkenntnissen ihre Anliegen in dieser Sprache vorbringen können. In
den Gerichten ist mindestens ein Mitarbeiter mit sorbischen Sprachkenntnissen vor-
handen. Soweit dennoch die Entgegennahme von Anträgen sich schwierig gestaltet,
wird ein Dolmetscher hinzugezogen.
Das Beherrschen der Sprache ist bei Einstellungen ein wichtiges zusätzliches Kriteri-
um. Auch in den übrigen Dienststellen des Geschäftsbereichs wird darauf geachtet,
dass Bürgern mit sorbischen Sprachkenntnissen ein problemloser Umgang mit der
Verwaltung möglich ist.
Artikel 13 Abs. 2
Absatz 2
In Bezug auf wirtschaftliche und soziale Tätigkeiten verpflichten sich die Vertragsparteien, insoweit
die staatlichen Stellen zuständig sind, in dem Gebiet, in dem die Regional- oder Minderheitensprachen
gebraucht werden, im Rahmen des Zumutbaren
Artikel 13 Abs. 2 Buchstabe c) - Soziale Einrichtungen -
c) sicherzustellen, dass soziale Einrichtungen wie Krankenhäuser, Altersheime und Heime
die Möglichkeit bieten, Sprecher einer Regional- oder Minderheitensprache, die aufgrund
von Krankheit, Alter oder aus anderen Gründen der Betreuung bedürfen, in deren
eigener Sprache aufzunehmen und zu behandeln;