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Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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34. Die Sprache lässt sich historisch einer größeren Zahl kleiner Regionen in<br />

<strong>Deutschland</strong> zuordnen, wo Sinti traditionell seit Jahrhun<strong>der</strong>ten heimisch waren bzw.<br />

sind. Die Rassenpolitik des nationalsozialistischen Gewaltregimes mit ihrer Stigmatisierung<br />

und Diskriminierung, <strong>der</strong> Verfolgung und dem Völkermord auch an den Sinti<br />

und Roma führte bei einigen Angehörigen <strong>der</strong> Sinti und Roma zur Zerstörung <strong>der</strong><br />

historischen Struktur und <strong>der</strong> Sprachgemeinschaft. Die deutschen Sinti und Roma<br />

sind heute in die Gesellschaft integriert. Im Alltag sind sie aber durch Vorurteile einzelner<br />

Mitbürger immer noch einzelnen privaten Diskriminierungen ausgesetzt.<br />

35. Die Mehrheit <strong>der</strong> deutschen Sinti und Roma lebt heute in den Hauptstädten<br />

<strong>der</strong> alten Bundeslän<strong>der</strong> <strong>Deutschland</strong>s einschließlich Berlin und Umgebung sowie in<br />

den Ballungsgebieten des Raums Hamburg, des Rhein-Ruhr-Gebiets mit dem Zentrum<br />

Düsseldorf/ Köln, des Rhein-Main- und des Rhein-Neckar-Ballungszentrums.<br />

Teilweise leben die deutschen Sinti und Roma auch in größerer Zahl in Regionen<br />

räumlich nicht weit voneinan<strong>der</strong> entfernter kleinerer Städte. So gibt es deutsche Sinti<br />

und Roma z.B. in Mittel- und Kleinstädten Ostfrieslands, Nordhessens, <strong>der</strong> Pfalz, Badens<br />

und Bayerns. Es besteht für die traditionell in <strong>Deutschland</strong> gesprochene Sprache<br />

Romanes also kein einheitliches, auf ein Land begrenztes Sprachgebiet. Die<br />

Sprache wird vielmehr in <strong>der</strong> Mehrzahl <strong>der</strong> Län<strong>der</strong> <strong>der</strong> <strong>Bundesrepublik</strong> <strong>Deutschland</strong><br />

gesprochen.<br />

36. Die starke Zerstreuung und die häufig geringe Anzahl von Benutzern <strong>der</strong><br />

Sprache Romanes in einer eng begrenzten Region dürfen aber nicht zu einer Beeinträchtigung<br />

<strong>der</strong> objektiven Schutzmöglichkeiten führen, wenn die Ursachen dieser<br />

Zerstreuung durch früheres staatliches Handeln ausgelöst o<strong>der</strong> zumindest stark beeinflusst<br />

worden sind. Hier besteht eine beson<strong>der</strong>e Verpflichtung des Staates, dazu<br />

beizutragen, dass die für die Existenz <strong>der</strong> Sprache entstandenen Probleme gemin<strong>der</strong>t<br />

und die Entwicklungsmöglichkeiten für die Sprache und Kultur ausgebaut werden.<br />

Dem wird mit den praktizierten und weiter vorgesehenen Schutz- und För<strong>der</strong>ungsmaßnahmen<br />

soweit wie zurzeit möglich Rechnung getragen.<br />

A.3.5 Die nie<strong>der</strong>deutsche Sprache<br />

37. Das Nie<strong>der</strong>deutsche wird im norddeutschen Raum von einer zahlenmäßig gro-<br />

ßen Sprechergruppe vor allem als Nahsprache gesprochen, und zwar in Form regio-<br />

nal unterschiedlicher Plattdeutsch-Varietäten. Die eigentliche Problemgeschichte <strong>der</strong><br />

einstigen Leitsprache Norddeutschlands setzt mit dem 17. Jahrhun<strong>der</strong>t ein. Seit die-<br />

ser Zeit hat das Nie<strong>der</strong>deutsche seinen Vorbildcharakter mehr und mehr zugunsten

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