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Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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29. Das Nordfriesische hat sich vor etwa 1.000 Jahren herausgebildet, nachdem<br />

Friesen auch nördlich des Kernlandes siedelten. Das Nordfriesische besteht aus zwei<br />

Dialektgruppen mit neun Mundarten: sechs werden auf dem Festland an <strong>der</strong> schleswig-holsteinischen<br />

Westküste (einschließlich <strong>der</strong> Halligen) gesprochen und drei auf<br />

den Inseln Sylt, Föhr/ Amrum und Helgoland. Trotz <strong>der</strong> durch die Aufglie<strong>der</strong>ung in<br />

Dialekte erzeugten sprachlichen Vielfalt überwiegt die sprachliche Gemeinschaft des<br />

Nordfriesischen. Von den insgesamt neun Dialekten des Nordfriesischen sind drei,<br />

die von weniger als 150 Menschen gesprochen werden, akut vom Aussterben bedroht.<br />

Die verbleibenden sechs Dialekte werden nicht nur mündlich gebraucht, son<strong>der</strong>n<br />

sind auch verschriftlicht. Die Orthographie folgt dabei weitgehend einheitlichen<br />

Regeln.<br />

30. Das erste Buch in nordfriesischer Sprache erschien im Jahre 1809. Seitdem<br />

ist eine umfangreiche friesischsprachige Literatur entstanden, die insgesamt mehrere<br />

hun<strong>der</strong>t Bücher und außerdem mehrere tausend verstreut erschienene Beiträge umfasst.<br />

Damit ist gewährleistet, dass die friesische Sprache auch den Ansprüchen an<br />

ein mo<strong>der</strong>nes Kommunikationsmittel genügt.<br />

31. Die Zahl <strong>der</strong>jenigen, die sich von Abstammung und Selbstverständnis her als<br />

Nordfriesen fühlen, wird auf bis zu 50.000 bis 60.000 Personen geschätzt; das ist ein<br />

Drittel <strong>der</strong> Bevölkerung dieser Region. Von ihnen sprechen etwa noch 10.000 Nordfriesisch,<br />

weitere 20.000 Personen verstehen diese Sprache.<br />

32. Die nordfriesische Sprache ist insbeson<strong>der</strong>e bei den auf den Inseln und auf<br />

dem im nördlichen Teil des Festlandes (von <strong>der</strong> deutsch-dänischen Grenze bis zur<br />

Stadt Bredstedt) lebenden Friesen noch in größerem Anteil Familiensprache und<br />

Kommunikationsmittel. In gemischt-sprachigen Ehen werden zunehmend Deutsch<br />

und Friesisch als gleichberechtigte Sprachen benutzt.<br />

A.3.4 Die Sprache Romanes <strong>der</strong> deutschen Sinti und Roma<br />

33. Das Romanes ist die Sprache <strong>der</strong> traditionell in <strong>Deutschland</strong> heimischen<br />

deutschen Sinti und Roma. Es wird schätzungsweise von bis zu 60.000 Personen<br />

gesprochen. Es handelt sich um eine eigenständige, aus dem Sanskrit stammende<br />

Sprache, die von den Sinti in West-Europa insbeson<strong>der</strong>e im deutschen Sprachraum<br />

gesprochen wird und sich von an<strong>der</strong>en in Europa gebrauchten Romanes-Sprachen<br />

unterscheidet. Dazu kommt das Romanes <strong>der</strong> deutschen Roma, das von schätzungsweise<br />

bis zu 10.000 Personen gesprochen wird.

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