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tungen allein in der Entscheidung der freien kulturellen Träger, insbesondere der Organisationen
der dänischen Minderheit. Die breite Zweckbestimmung der staatlichen
Fördermittel Schleswig-Holsteins für die Kulturarbeit der dänischen Minderheit ermöglicht
auch, Veranstaltungen außerhalb des direkten Sprachraumes anzubieten.
Artikel 12 Abs. 3
Absatz 3
Die Vertragsparteien verpflichten sich, bei der Verfolgung ihrer Kulturpolitik im Ausland Regional-
oder Minderheitensprachen und die in ihnen zum Ausdruck kommenden Kulturen angemessen
zu berücksichtigen.
346. Die Verpflichtung soll umgesetzt werden, indem kulturellen Gruppen der dänischen
Minderheit - z.B. Chören, Orchestern, Musikgruppen, dem Laientheater - mit
staatlicher Unterstützung Gelegenheit zu Auftritten im Ausland gegeben wird, wo sie
Kultur und Sprache der dänischen Minderheit deutscher Staatsangehörigkeit - also
einen Teil des Kulturlebens Deutschlands - vorstellen und repräsentieren. Erste Anfänge
sind gemacht worden, z.B. beim Auftritt eines Vokalmusikensembles der dänischen
Minderheit beim Deutschen Tag in Tingleff/ Dänemark (mit finanzieller Unterstützung
aus deutschen staatlichen Fördermitteln an den Träger der Veranstaltung).
347. Grundsätzlich stehen die Förderinstrumente der kulturellen Programmarbeit
im Rahmen unserer Auswärtige Kultur- und Bildungspolitik allen gesellschaftlichen
Gruppen in Deutschland und natürlich den Volksgruppen, die Regional- oder Minder-
heitensprachen sprechen zur Verfügung. Gastspielreisen ins Ausland können daher
ebenso Zuschüsse beantragen, wenn sie beabsichtigen, ihre Auftritte in einer Regio-
nalsprache zu konzipieren.
2003 hat das Auswärtige Amt beispielsweise einen Auftritt des Roma-Theaters „Pra-
lipe“ in Sevilla gefördert. Das Ensemble wurde auch in den vergangenen Jahren bei
zahlreichen Gastspielreisen ins Ausland unterstützt.
Ein Projekt mit dem Arbeitstitel „Platt in den USA“ war ebenfalls im Gespräch, konnte
jedoch letztendlich nicht realisiert werden.
Das Auswärtige Amt bemüht sich, auch die anderen Minderheitensprachen noch
stärker als bisher bei Auftritten im Ausland zu berücksichtigen. Ob im Bereich der
Sprachvermittlung an Auslandsschulen sowie durch zahlreiche kulturelle Aktivitäten
deutscher Mittlerorganisationen weiters Potenzial zur Verbreitung der in Deutschland
gesprochenen Regional- und Minderheitensprachen besteht, muss im Einzelfall ge-
prüft werden.