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Zweiter Bericht der Bundesrepublik Deutschland - 404 Page not found

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25. Der Gebrauch des Sorbischen in <strong>der</strong> Öffentlichkeit ist dadurch erschwert,<br />

dass in dem sorbischen Siedlungsgebiet keine allgemeine Zweisprachigkeit herrscht,<br />

son<strong>der</strong>n in <strong>der</strong> Regel nur die Sorben beide Sprachen beherrschen. Dadurch wird bei<br />

öffentlichen Veranstaltungen, aber auch in den Kirchen - von Ausnahmen abgesehen<br />

- die deutsche Sprache eher benutzt als das Sorbische.<br />

A.3.3 Die friesische Sprache (Nordfriesisch und Saterfriesisch)<br />

26. Das Friesische, als eigenständige und angestammte Sprache des nordseegermanischen<br />

Zweiges des Westgermanischen, unterscheidet sich deutlich vom<br />

Nie<strong>der</strong>ländischen und Nie<strong>der</strong>deutschen und ist sprachhistorisch eng mit dem Alt-<br />

Englischen verwandt. Es hat sich in drei Sprachzweigen entwickelt, dem Westfriesischen,<br />

dem Ostfriesischen und dem Nordfriesischen. Das Westfriesische wird in <strong>der</strong><br />

nie<strong>der</strong>ländischen Provinz Friesland gesprochen. Das Ostfriesische hatte seine Heimat<br />

im nie<strong>der</strong>sächsischen Ostfriesland. Beide Regionen sind das historische Kernland<br />

<strong>der</strong> Friesen. Das Nordfriesische wird im Kreis Nordfriesland an <strong>der</strong> Westküste<br />

Schleswig-Holsteins gesprochen.<br />

27. Die Ostfriesen sind bereits um 1500 von <strong>der</strong> friesischen zur nie<strong>der</strong>deutschen<br />

Sprache als Urkundensprache übergegangen. Überwiegend bis 1800 haben sie ihre<br />

als Haussprache weiter gebrauchte friesische Ursprache aufgegeben, zu Beginn des<br />

letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts zuletzt auf einer <strong>der</strong> Nordseeinseln.<br />

28. Das Ostfriesische ist mittlerweile ausgestorben; nur im oldenburgischen Saterland<br />

nahe <strong>der</strong> Grenze zu den Nie<strong>der</strong>landen wird von etwa 2.000 Personen noch<br />

das zum ostfriesischen Sprachzweig gehörende Saterfriesisch gebraucht. Etwa doppelt<br />

so viele Menschen verstehen Saterfriesisch. Trotz vieler nie<strong>der</strong>deutscher Lehnwörter<br />

hat das Saterfriesische seine sprachliche Eigenständigkeit erhalten. Die saterfriesische<br />

Sprache hatte ursprünglich das westfälische Nie<strong>der</strong>deutsch <strong>der</strong> ersten<br />

Einwohner des Saterlandes überlagert. Nachdem Ostfriesland und die Nachbarregionen<br />

des Saterlandes zum Nie<strong>der</strong>deutschen übergegangen waren, hat sich das Saterfriesische<br />

erhalten können, weil die saterländischen Dörfer in einem sandigen<br />

Flusstal weiträumig von Mooren umgeben waren, die den Kontakt zur Außenwelt und<br />

<strong>der</strong>en prägenden Einfluss bis ins 20. Jahrhun<strong>der</strong>t abschirmten. Bei den Saterfriesen<br />

ist schrittweise eine Verstärkung des Gebrauchs <strong>der</strong> saterfriesischen Sprache festzustellen,<br />

nachdem bei den Schulkin<strong>der</strong>n die Bereitschaft zur Aneignung dieser<br />

Sprache wächst und die Kommunikation <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> mit <strong>der</strong> Großelterngeneration in<br />

<strong>der</strong> saterfriesischen Sprache wie<strong>der</strong> eingeleitet worden ist.

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