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Mitteilungen <strong>DMG</strong><br />

03 / 2012<br />

www.dmg-ev.de Heft 03 2012 ISSN 0177-8501<br />

Pyrocumuli über einem Waldbrand in Colorado<br />

Am 9. Juni 2012 führte ein fast 35 000 ha umfassender Waldbrand im<br />

US-Bundesstaat Colorado zur Ausbildung so genannter „Pyrocumuli“. Die<br />

Bildung derartiger konvektiver Bewölkung zeigt, dass bei der Verbrennung der<br />

Biomasse genügend Auftriebsenergie freigesetzt <strong>wir</strong>d, so dass es trotz der geringen<br />

Luftfeuchtigkeit zur Wolkenbildung kommen kann. Der Begriff Pyrocumulus<br />

tauchte übrigens erstmals Anfang der 1990er Jahre im Zusammenhang mit den<br />

Ölbränden in Kuweit in der wissenschaftlichen Literatur auf. © Stefan Emeis.


Ein großer Waldbrand in Colorado mit<br />

Pyrocumulus-Entwicklung<br />

Stefan Emeis<br />

Der „High Park“-Waldbrand, der am 9. Juni 2012 westlich von Fort Collins entstand, entwickelte sich zu einem der<br />

schwersten Waldbrände in der Geschichte von Colorado. Nach Presseberichten erfasste das Feuer letztlich eine Fläche<br />

von 83 000 acres(ca. 33 600 ha) und zerstörte 243 Häuser. Der Brand entstand vermutlich nach einem Blitzeinschlag,<br />

nachdem Colorado den zweitwärmsten 1 (+ 5,7°Foder ca. +3,2°C, nur 1934 war wärmer) und vierttrockensten 2 Frühling<br />

seiner Geschichte erlebt hatte. Fortsetzung Seite 2.<br />

1 www.ncdc.noaa.gov/sotc/national/2012/5/supplemental/page-2/<br />

2 www.ncdc.noaa.gov/sotc/service/national/Statewideprank/201203-201205.gif


Liebe Leserinnen und Leser,<br />

nun gibt es sie endlich wieder: Die von vielen vermisste<br />

Liste der Geburtstage des kommenden Vierteljahres. Nur<br />

wenige Mitglieder haben von ihrem guten Recht Gebrauch<br />

gemacht, dass deren persönliche Daten nicht veröffentlicht<br />

werden sollen. Deshalb kann diese Zusammenstellung<br />

auch nicht vollständig sein, darauf ist zu achten. Und<br />

wer auch jetzt noch nicht damit einverstanden ist, meldet<br />

sich bitte gleich beim Sekretariat.<br />

Eine gute Idee und sehr aufschlussreich finde ich die<br />

Mitgliederbefragung des Zweigvereins Hamburg, die in<br />

diesem Heft vorgestellt <strong>wir</strong>d. Abermals <strong>wir</strong>d die geringe<br />

Zufriedenheit über die Öffentlichkeitsarbeit der <strong>DMG</strong><br />

deutlich. Im Vergleich zu anderen Verbänden und Vereinen<br />

spielt unsere Gesellschaft, obwohl sie sich mit überaus<br />

wichtigen Themen beschäftigt, in der Öffentlichkeit kaum<br />

eine Rolle. Das ist schlecht.<br />

Der Grund liegt meiner Meinung nach auch darin,<br />

dass es keinen schlagkräftigen Geschäftsführer gibt, wobei<br />

mir sehr wohl bewusst ist, dass sich die <strong>DMG</strong> dafür<br />

keine volle Stelle leisten kann. Das Sekretariat ist mit der<br />

Produktion von Publikationen nahezu ununterbrochen<br />

beschäftigt. Und die Vorstandsmitglieder sind nur ehrenamtlich<br />

tätig und können die Aufgaben eines solchen<br />

Geschäftsführers nicht einfach so nebenher übernehmen.<br />

Dabei benötigt Öffentlichkeitsarbeit nicht nur profunde<br />

Kenntnisse der Medienlandschaft, sondern auch genügend<br />

Zeit und eine Portion Leidenschaft.<br />

Viel Spaß beim Lesen des Heftes<br />

Ihr<br />

Jörg Rapp<br />

Inhalt<br />

focus<br />

editorial<br />

2011 wärmstes Jahr in Köln 3<br />

Klimawandelgebäude 6<br />

<strong>wir</strong><br />

Geburtstage 8<br />

FA Hydrometeorlogie 4. Sitzung 9<br />

Aus dem ZV Hamburg 12<br />

Essener Klimagespräche 15<br />

Aus unserem Archiv 16<br />

Deutscher Forstwissenschaftspreis 2012 20<br />

Ehrenamtliche Jobs zu besetzen 21<br />

medial<br />

Rezensionen 22<br />

news<br />

Trockenheit in Europa 2012 24<br />

tagungen<br />

Berichte 25<br />

Tagungskalender 28<br />

impressum 29<br />

anerkannte beratende meteorologen 30<br />

anerkannte wettervorhersage 32<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012


2<br />

focus<br />

Ein großer Waldbrand in Colorado mit<br />

Pyrocumulus-Entwicklung<br />

Fortsetzung von Umschlagseite 2<br />

Überhaupt waren die Monate Juni 2011 bis Mai 2012<br />

die wärmsten zwölf Monate in direkter Folge seit Beginn<br />

der Aufzeichnungen 1895 in den USA (ohne Alaska<br />

und Hawaii) gewesen. Der frühe Ausbruch dieses<br />

Feuers ist somit zumindest teilweise eine Folge der<br />

diesjährigen Dürre und der ungewöhnlichen Wärme im<br />

mittleren Westen der USA. Damit <strong>wir</strong>d eine der Gefahren<br />

deutlich, die in Folge der Klimaerwärmung mit<br />

wärmeren und trockeneren Sommern verbunden sein<br />

<strong>wir</strong>d.<br />

Am Tag des Ausbruchs lagen die bodennahen Temperaturen<br />

in Fort Collins bei ca. 38°C, der Taupunkt dagegen<br />

nur bei 0°C, das heißt, die relative Luftfeuchtigkeit<br />

lag unter 10%. Synoptisch gesehen befand sich Colorado<br />

auf der Vorderseite eines weiter westlich gelegenen<br />

Troges in einer südwestlichen Strömung. Durch das<br />

Überströmen der hier über 4000 m hohen Rocky Mountains,<br />

an deren Ostseite Denver, Boulder und Fort Collins<br />

in Colorado liegen, kam es im Bereich Denver-Fort<br />

Collins zu Föhnwetter (in Nordamerika als Chinook bezeichnet),<br />

was für die sehr geringe relative Feuchte mit<br />

ursächlich war.<br />

Die Abbildung (s. U2) ist am Nachmittag des 10.<br />

Juni 2010 gegen 19 Uhr Ortszeit (11. Juni 2012, 01 Uhr<br />

UTC) vom Folsom Field der University of Colorado in<br />

Boulder aus aufgenommen, welches ca. 70 km südlich<br />

des Brandherdes liegt. Die geringe Luftfeuchtigkeit und<br />

der Chinook ermöglichten eine extrem große Sichtweite<br />

und damit die gute Beobachtung der Rauchwolke und<br />

der sich in ihr bildenden Pyrocumuli über diese große<br />

Entfernung hinweg. Auf dem Bild sind die ersten ca. 30<br />

km der Rauchfahne zu sehen, die über viele Hunderte<br />

von Kilometern hinweg bis nach Südost-Wyoming und<br />

Nebraska zu verfolgen war. Die vier unteren Teilbilder<br />

sind ungefähr 2, 6, 8 und 11 Minuten nach dem oberen<br />

Teilbild aufgenommen. In der rechten Bildhälfte erreicht<br />

die Rauchwolke ihre maximale Mächtigkeit von<br />

ca. 5,5 km. Dies stimmt gut mit einer Sperrschicht über-<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

ein, die im Radiosondenaufstieg von Denver eine Stunde<br />

zuvor (11. Juni 2012, 00 UTC) in 7 km Höhe über NN<br />

zu beobachten ist (Denver liegt gut 1500 m über NN). In<br />

dieser Höhe herrscht zudem eine Windgeschwindigkeit<br />

von 75 Knoten oder knapp 139 km/h. Die hohe Windgeschwindigkeit,<br />

die zur Anfachung des Waldbrandes mit<br />

beigetragen hat, ist in den Teilbildern durch die rasche<br />

Verlagerung der Strukturen an der Oberkante der Rauchwolke<br />

und der Pyrocumuli nach rechts zu erkennen.<br />

Die Bildung der Pyrocumuli zeigt, dass bei der Verbrennung<br />

der Biomasse genügend Auftriebsenergie freigesetzt<br />

<strong>wir</strong>d, so dass es trotz der geringen Feuchtigkeit (am Nachmittag<br />

des 10. Juni war die trockene Temperatur in Fort<br />

Collins bei 26°C und der Taupunkt bei -6°C, die relative<br />

Luftfeuchtigkeit somit bei 11%, das Hebungskondensationsniveau<br />

in Denver lag bei 5 km über NN bzw. 3,5 km<br />

über Grund) zur Wolkenbildung kommt. Der übrige Himmel<br />

war an diesem Nachmittag nahezu wolkenfrei. Durch<br />

die stabile Schichtung oberhalb von 7 km über NN (5,5 km<br />

über Grund), den geringen Feuchtenachschub aus den verbrennenden<br />

trockenen Wäldern und durch die hohe Windgeschwindigkeit<br />

ist allerdings die Weiterentwicklung der<br />

Cumuli hin zu Pyrocumulonimben (Fromm et al., 2010)<br />

unterbunden.<br />

Der Begriff Pyrocumulus taucht übrigens erstmals Anfang<br />

der 1990er Jahre im Zusammenhang mit den Ölbränden<br />

in Kuweit in der wissenschaftlichen Literatur auf<br />

(maryon, 1992).<br />

Literatur<br />

Fromm, m., D.T. LinDsey, r. servranckx, G. yue,<br />

T. TrickL, r. sica, P. DouceT, s. GoDin-Beekmann,<br />

2010: Smoke in the stratosphere – the untold story of<br />

pyrocumulonimbus. – Bull. Amer. Meteor. Soc., 91,<br />

1193-1209.<br />

maryon, R.H., 1992: ARATS (US Army Regional Aerosol<br />

Transport Simulation): Roleofthe U.K. Met Office<br />

Long Range Transport Model. – 3rd Interim Report,<br />

24th April – 31st December 1991. Principal Research<br />

Officeof the U.S. Army, London, England. Contract<br />

Number: DAJA45-90-C-0051.


2011 war das wärmste Jahr in Köln seit<br />

mindestens 1848<br />

Thomas Kesseler-Lauterkorn<br />

Das Jahr 2011 hat bekanntlich an einer ganzen Reihe<br />

von Stationen des Deutschen Wetterdienstes die höchste<br />

Jahresmitteltemperatur seit Beginn der jeweiligen Aufzeichnungen<br />

gebracht. Dies war auch am Flughafen Köln/<br />

Bonn der Fall, wo mit einem Jahresmittel von 11,3 °C der<br />

höchste Wert seit Beginn der DWD-Reihe im Jahre 1957<br />

registriert wurde.<br />

Zwar wurde schon in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts<br />

das Wetter in Köln aufgezeichnet, doch erst mit<br />

der Einrichtung der Klimastation der Familie Garthe im<br />

Jahre 1847 kann von dem eigentlichen Beginn der kontinuierlichen<br />

meteorologischen und klimatologischen<br />

Beobachtung in Köln gesprochen werden. Im Dezember<br />

1847 wurde die Beobachtungsstation im Hause Garthe in<br />

der Frankstraße bzw. später (ab 1867) in der benachbarten<br />

Huhnsgasse im jetzigen Kölner Stadtteil Altstadt-Süd vom<br />

Königlich Preußischen Meteorologischen Institut, das erst<br />

im gleichen Jahr aufgebaut wurde, übernommen und mit<br />

staatlichen Instrumenten ausgerüstet (Lunz, 1943).<br />

Die Klimastation Garthe, die durch ihre Lage eindeutig<br />

als Innenstadtstation zu klassifizieren ist, existierte<br />

bis Januar 1943 (Lunz, 1943). Diese historisch wertvolle<br />

Datenreihe liegt dem Deutschen Wetterdienst für<br />

die Parameter Temperatur und Niederschlag fast vollständig<br />

vor. Eine zweite Klimastation wurde über einige<br />

Jahre in Köln-Bayenthal (1911 bis 1919 und 1937<br />

bis 1944) betrieben, eine weitere vom Personal des<br />

Hygienischen Institutes der Universität in Köln-Lindenthal<br />

(1926 bis vermutlich 1944). Eine Zeit lang wurde<br />

das Wetter auch in Köln-Volkhoven (1930 bis 1932), am<br />

Flughafen Butzweilerhof (Mitte 1935 bis Anfang 1945,<br />

vorher ab April 1926 nur Flugwetterwarte) und an dem<br />

heute fast in Vergessenheit geratenen Fliegerhorst Köln-<br />

Ostheim (1937−1944) beobachtet (köhLer, 1941; BanD,<br />

1961). Niederschlagsaufzeichnungen existieren von Wahn<br />

(jetzt Köln-Porz-Wahn) sogar auch von 1892 bis 1930,<br />

allerdings wurden diese Daten nicht am Standort des jetzigen<br />

Flughafens gewonnen.<br />

Das „Erbe“ all dieser Beobachtungsstellen trat im Sommer<br />

1949 die vom Meteorologischen Institut der Universität<br />

Köln im Botanischen Garten (Stadtteil Riehl) errichtete<br />

Klimastation an. Leider wurde der Betrieb zum Ende<br />

des Jahres 1984 eingestellt, aber immerhin liegt so eine<br />

über dreißigjährige Beobachtungsreihe auf Kölner Stadtgebiet<br />

vor. Die längste vollständige Datenreihe der letzten<br />

Jahrzehnte liefert damit „nur“ der Flughafen Köln-Bonn,<br />

dessen Lage jedoch nicht als (groß-)städtisch geprägt bezeichnet<br />

werden kann.<br />

Die zweite fest installierte DWD-Wetterstation ist in<br />

Köln-Stammheim zu finden. Sie wurde an diesem Standort<br />

erst im Dezember 2008 eingerichtet, allerdings setzt<br />

focus<br />

diese Messstelle die langjährige Reihe der Klimastation<br />

Leverkusen (seit 1902!) fort, die sich bis Ende Februar<br />

2008 knapp 3 km nördlich des jetzigen Standortes auf dem<br />

Gelände des Bayer-Werkes unweit der Kölner Stadtgrenze<br />

befand. Auch die „historischen“ Leverkusener Daten sind<br />

beim DWD verfügbar (schirmer, 1977).<br />

Im Rahmen des Projektes „Klimawandelgerechte Metropole<br />

Köln – Köln_21“, das der Deutsche Wetterdienst derzeit<br />

zusammen mit dem Landesamt für Natur, Umwelt und<br />

Verbraucherschutz NRW (LANUV) und der Stadt Köln<br />

durchführt, ist ein eigenes, temporäres Stationsnetz aufgebaut<br />

worden, um die aktuellen stadtklimatischen Verhältnisse<br />

und Unterschiede auf dem Stadtgebiet zu erfassen.<br />

So wurden zu den beiden „festen“ DWD-Wetterstationen<br />

von der Mobilen Messeinheit Essen des DWD elf zusätzliche<br />

Messstellen in Köln eingerichtet.<br />

Temperatur [°C]<br />

12,5<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

9,5<br />

9,0<br />

8,5<br />

8,0<br />

1848<br />

1850<br />

1852<br />

1854<br />

1856<br />

1858<br />

1860<br />

1862<br />

1864<br />

1866<br />

1868<br />

1870<br />

1872<br />

1874<br />

1876<br />

1878<br />

1880<br />

1882<br />

1884<br />

1886<br />

1888<br />

1890<br />

1892<br />

1894<br />

1896<br />

1898<br />

1900<br />

1902<br />

1904<br />

1906<br />

1908<br />

1910<br />

1912<br />

1914<br />

1916<br />

1918<br />

1920<br />

1922<br />

1924<br />

1926<br />

1928<br />

1930<br />

1932<br />

1934<br />

1936<br />

1938<br />

1940<br />

Jahr<br />

Köln-Innenstadt (Garthe) Leverkusen<br />

Abb. 1: Jahresmittel der Lufttemperaturen von Köln-Innenstadt (1848−<br />

1940) und Leverkusen (1903−1940).<br />

Temperatur [°C]<br />

13,0<br />

12,5<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

9,5<br />

9,0<br />

8,5<br />

8,0<br />

1950<br />

1952<br />

1954<br />

1956<br />

1958<br />

1960<br />

1962<br />

1964<br />

1966<br />

1968<br />

1970<br />

1972<br />

1974<br />

1976<br />

1978<br />

1980<br />

1982<br />

1984<br />

1986<br />

1988<br />

1990<br />

1992<br />

1994<br />

1996<br />

1998<br />

2000<br />

2002<br />

2004<br />

2006<br />

Jahr<br />

Leverkusen Flgh. Köln/Bonn Bot. Garten Neumarkt (Köln-City)<br />

Abb. 2: Jahresmittel der Lufttemperaturen von Leverkusen (1950 −2007 ),<br />

Flgh. Köln/Bonn (1958−2007), Bot. Garten (1950−1984) und Neumarkt<br />

(1979− 2002).<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

3


4<br />

focus<br />

Tab. 1: Datenquelle und Abschätzung der fortgesetzten „Garthe-Temperaturreihe“<br />

für den jeweils angegebenen Zeitraum.<br />

Zeitraum Datenquelle / Abschätzung<br />

1848−1940 Originaldaten Klimastation Garthe<br />

1941−1958 Leverkusen +0,8 bis 0,9 K<br />

1959−1989 und<br />

2008 −2010<br />

1990− 2007 Leverkusen<br />

Nun wurde an einer dieser temporären Stationen, und<br />

zwar am „Agrippabad“, in unmittelbarer Citylage und<br />

– wie die ehemalige Klimastation Garthe – im Stadtteil<br />

Altstadt-Süd gelegen, 2011 eine Jahresmitteltemperatur<br />

von 12,8 °C ermittelt, also 1,5 K über dem Wert am Flughafen.<br />

Zum Vergleich: In Köln-Stammheim waren es<br />

12,1 °C, in Heidelberg, dem „wärmsten Ort“ 2011 bundesweit<br />

im DWD-Netz 12,2 °C. Dies legt die Vermutung<br />

nahe, dass das Jahr 2011 in Köln das Wärmste seit<br />

Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1848 war. Im Folgenden<br />

<strong>wir</strong>d nun versucht, anhand der von Köln und<br />

Leverkusen vorliegenden Daten eine homogene Temperaturreihe<br />

für die Kölner Innenstadt seit 1848 zu bilden.<br />

Abb. 1 zeigt die Jahresmitteltemperaturen der Stationen<br />

Garthe und Leverkusen, wie sie beim DWD für<br />

den Zeitraum 1848 bis 1940 vorliegen. Schon Kratzer<br />

hat für 1912 bis 1931 zwischen der Kölner Innenstadt<br />

und Leverkusen eine mittlere Differenz der Jahrestemperaturen<br />

von 0,8 K ausgemacht (kraTzer, 1937). Dieser<br />

Differenzwert gilt auch für den erweiterten Zeitraum<br />

zwischen 1903 und 1940. So erscheint es legitim, die<br />

Temperaturen der Station Garthe (für einen gewissen<br />

Zeitraum) derart zu rekonstruieren, dass den Jahresmitteltemperaturen<br />

von Leverkusen 0,8 bis 0,9 K zugeschlagen<br />

werden. So wurde in diesem Fall zwischen<br />

1941 und 1958 auch verfahren.<br />

Nun liegen ab 1950 (bis 1984) die Temperaturreihe der<br />

Station Botanischer Garten und ab 1958 (bis heute) die<br />

des Köln/Bonner-Flughafens vor. Abb. 2 zeigt neben den<br />

Leverkusener Werten auch deren Jahresmitteltemperaturen.<br />

Zusätzlich ist die Station Neumarkt, die als Mittelpunkt<br />

der Kölner City anzusehen ist und im Rahmen<br />

des ehemaligen Kölner Umweltmessnetzes betrieben<br />

wurde (Werte von 1979 bis 2002, Stadt Köln), zu finden.<br />

Die Abbildung zeigt einige Auffälligkeiten: Etwa<br />

bis zum Anfang der 1960er-Jahre liegen die Werte des<br />

Botanischen Gartens höher als die Leverkusener Mitteltemperaturen,<br />

danach ist es umgekehrt. Ob dies auf eine<br />

geringfügige Verlegung der Station Leverkusen (die es<br />

zu diesem Zeitpunkt tatsächlich gab) oder auf die zunehmende<br />

„Verdichtung“ des Bayer-Werkes zurückzu-<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

Flugh. Köln/Bonn +1,2 bis 1,5 K<br />

(gilt auch für 1990− 2007)<br />

2011 Projektstation Agrippabad<br />

Temperatur [°C]<br />

13,0<br />

12,5<br />

12,0<br />

11,5<br />

11,0<br />

10,5<br />

10,0<br />

9,5<br />

9,0<br />

8,5<br />

8,0<br />

1845<br />

1850<br />

1855<br />

1860<br />

1865<br />

1870<br />

1875<br />

1880<br />

1885<br />

1890<br />

1895<br />

1900<br />

1905<br />

1910<br />

1915<br />

1920<br />

1925<br />

1930<br />

1935<br />

1940<br />

1945<br />

1950<br />

1955<br />

1960<br />

1965<br />

1970<br />

1975<br />

1980<br />

1985<br />

1990<br />

1995<br />

2000<br />

2005<br />

2010<br />

führen ist, lässt sich heute nicht mehr hinreichend genau<br />

nachvollziehen. Die Temperaturreihe des Botanischen<br />

Gartens ist trotz einer Versetzung der Wetterhütte im Jahre<br />

1960 und einer Verlegung der Klimastation 1972 um rund<br />

300 m als homogen anzusehen (DWD, Abt. Klimaüberwachung,<br />

pers. Mitteilungen; herzoG, müLLer-WesTermaier,<br />

1998). Und die Leverkusener Werte sind noch einmal<br />

nach oben gegangen, diesmal im Vergleich zu der Innenstadtstation<br />

Neumarkt. Deren Jahresmitteltemperaturen<br />

wurden ab Ende der 1980er-Jahre von Leverkusen übertroffen.<br />

So kann festgehalten werden, dass spätestens seit<br />

Beginn der 1990er-Jahre die Station Leverkusen von den<br />

Temperaturen her einen absolut innerstädtisch geprägten<br />

Charakter aufweist, so dass die zu rekonstruierenden<br />

„Garthe-Temperaturen“ nicht deutlich über diesen Werten<br />

liegen sollten. Somit entsprechen von 1990 bis 2007 die<br />

Jahresmitteltemperaturen der fortgesetzten Garthe-Reihe<br />

fast genau denen von Leverkusen.<br />

Wie wurde nun von 1959 bis 1989 verfahren? Für diesen<br />

Zeitraum wurde anhand der vorliegenden Daten ein mittlerer<br />

Jahresunterschied der Temperatur zwischen Innenstadt<br />

und Umland von 1,3 K abgeschätzt. Je nach Jahr bekam<br />

das Jahresmittel des Flughafens so einen „Zuschlag“ von<br />

1,2 bis 1,5 K. Dies gilt auch für 2008 bis 2010. Der 2011er<br />

Jahresmittelwert der gebildeten neuen Reihe stammt<br />

schließlich – wie oben bereits erwähnt – von der Station<br />

Agrippabad. Von 1990 bis 2007 beträgt die Differenz zwischen<br />

der konstruierten Innenstadt-Temperaturreihe und<br />

dem Flgh. Köln/Bonn übrigens auch 1,2 bis 1,5 K.<br />

Das Ergebnis all dieser Überlegungen ist in Tab. 1 noch<br />

einmal zusammengefasst und in Abbildung 3 dargestellt:<br />

Die Konstruktion einer möglichst homogenen Reihe der<br />

Jahresmitteltemperaturen für die Kölner Innenstadt (Fortsetzung<br />

der ehemaligen Stadtklimastation Garthe) von<br />

1848 bis 2011. Der Mittelwert dieses über 160-jährigen(!)<br />

Zeitraums liegt bei 10,7 °C (gestrichelte Linie). Zusätzlich<br />

wurde die Zeitreihe 10-jährig tiefpassgefiltert (durchgezogene<br />

Linie). Der niedrigste Wert mit einem Jahresmittel<br />

von 8,5 °C stammt von 1855, der höchste von 2011 mit<br />

12,8 °C. Damit <strong>wir</strong>d die geäußerte Vermutung bestätigt.<br />

Jahr<br />

Innenstadtstation Garthe (fortgesetzt) 10-jährig tiefpassgefiltert<br />

Abb. 3: Jahresmittel der Lufttemperaturen von Köln-Innenstadt (1845−<br />

2010), Fortsetzung der Datenreihe der ehemaligen Klimastation Garthe<br />

(1848−1940).


Tab. 2: Mittlere Jahresmitteltemperaturen der Kölner Innenstadt für den jeweils angegebenen Zeitraum.<br />

Zeit- 1848- 1881- 1901- 1911- 1931- 1961- 1971- 1981- 1982raum<br />

1887 1930 1930 1940 1960 1990 2000 2010 2011<br />

T-Mittel 10,1 °C 10,2 °C 10,4 °C 10,7 °C 11,0 °C 11,1 °C 11,3 °C 11,6 °C 11,7 °C<br />

Auffällig ist die große Schwankungsbreite der Temperaturmittel<br />

in den ersten knapp 40 Jahren und die kalte Phase<br />

zwischen 1885 und 1909. Diese tritt in ähnlicher Form<br />

auch in anderen langen Temperaturzeitreihen auf und ist<br />

möglicherweise auf die besonders hohe vulkanische Aktivität<br />

Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts zurückzuführen.<br />

Der Mittelwert von 1885 bis 1909 liegt bei<br />

nur 9,9 °C, während er in den Jahren zuvor (1848 bis 1884)<br />

an der Garthe-Station 10,2 °C erreicht. Dieses Temperaturmittel<br />

gilt ebenso für den Zeitraum 1881 bis 1930, wie<br />

auch in der Klimakunde des Deutschen Reiches von 1939<br />

unter „Köln (Stadt)“ nachzulesen ist.<br />

In Tab. 2 sind die Temperaturmittel einiger ausgewählter<br />

mindestens 30-jähriger Klimaperioden aus der fortgesetzten<br />

Kölner Innenstadtreihe zusammengestellt, der Trend<br />

einer fortschreitenden Klimaerwärmung im 20. und zu Beginn<br />

des 21. Jahrhunderts ist sicherlich als eindeutig zu bezeichnen.<br />

Ob und inwieweit ein möglicherweise verstärkter<br />

Stadteffekt den globalen Klimatrend überlagert, lässt<br />

sich hierbei allerdings nicht abschätzen.<br />

Nicht zuletzt deshalb wurde das Projekt „Köln_21“ aufgelegt,<br />

um Strategien für die Anpassung der Stadt an die<br />

Aus<strong>wir</strong>kungen des Klimawandels zu entwickeln, der Städte<br />

und Ballungsräume in besonderer Weise trifft.<br />

Corrigendum<br />

Beitrag "Aus meinem Leben" in Heft 2/2012, Seite 6<br />

Auf Seite 6 linke Spalte letzter Absatz ... promovierte ich im August 1950,<br />

muss korrekt heißen ... promovierte ich im August 1953.<br />

focus<br />

Literatur<br />

kraTzer, Albert, 1937: Das Stadtklima. – „Die Wissenschaft“<br />

Bd. 90.<br />

reichsamT Für WeTTerDiensT, 1939: Klimakunde des<br />

Deutschen Reiches. Bd. II (Tabellen).<br />

köhLer, Hans, 1941: Köln – Natürliche Grundlagen des<br />

Werdens einer Großstadt.<br />

Lunz, Ilse, 1943: Die Klimastation der Familie Garthe –<br />

Köln. – Zeitschrift für angewandte Meteorologie, 60.<br />

Jahrg., Heft 11.<br />

BanD, G., 1961: Ein Beitrag zum Klima in der Kölner<br />

Bucht. − In: Köln und die Rheinlande: Festschrift zum<br />

XXXIII. Deutschen Geographentag 1961 in Köln.<br />

schirmer, Hans, 1977: Langjährige Monats- und Jahresmittel<br />

der Lufttemperatur und des Niederschlags in der<br />

Bundesrepublik für die Periode 1931–1960. – Berichte<br />

des Deutschen Wetterdienstes 115.<br />

sTaDT köLn, amT Für umWeLTschuTz (Hrsg.), 1985: Klima<br />

in Köln.<br />

herzoG, J., Müller-Westermeier, G., 1998: Homogenitätsprüfung<br />

und Homogenisierung klimatologischer Meßreihen<br />

im Deutschen Wetterdienst. – Berichte des Deutschen<br />

Wetterdienstes 202.<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

5


6<br />

focus<br />

Das Klimawandelgebäude: Wie kann man die<br />

Komplexität des Klimawandels illustrieren?<br />

Katharina Höne<br />

Es ist eine Herausforderung Klimawandel mit all seiner<br />

Komplexität darzustellen. Doch gerade wenn man zum<br />

Thema Klimawandel lehrt, ist dies eine Herausforderung,<br />

der man sich stellen muss. 2008 begann Diplo-<br />

Foundation Online-Kurse zum Thema Klimawandel<br />

Diplomatie anzubieten und schon bald stellte sich die<br />

Frage wie man Klimawandel und seine Beziehungen<br />

zur sozialen, <strong>wir</strong>tschaftlichen, rechtlichen, wissenschaftlichen<br />

und politischen Sphäre darstellen kann.<br />

Illustrationen sind ein exzellentes Lehrmittel, weil sie<br />

es ermöglichen Metaphern und Analogien, die <strong>wir</strong> zum<br />

Verständnis unweigerlich heranziehen, bildlich darzustellen<br />

und auf diese Weise noch zugänglicher zu machen.<br />

Wir entschieden uns zunächst das Klimaregime<br />

als ein Gebäude im Aufbau darzustellen. Jede globale<br />

Klimawandelverhandlung, und insbesondere die jährlich<br />

stattfindenden Konferenzen der Vertragsparteien<br />

zur Klimarahmenkonvention (UNFCCC) können als<br />

Orte gesehen werden, an denen Stück für Stück eine<br />

Klimaregime aufgebaut <strong>wir</strong>d. Die Entscheidung die<br />

Metapher eines Gebäudes im Aufbau zu verwenden,<br />

impliziert auch einen funktionellen oder strukturellen<br />

Zusammenhang einzelner Elemente sowie einen Prozesscharakter<br />

der Unternehmung. Anpassung und Minderung<br />

sind dabei die zwei Hauptträger des Gebäudes.<br />

Des weiteren haben <strong>wir</strong> uns entschieden jede Ebene des<br />

Gebäudes einem bestimmten Gebiet zu widmen. Wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse wie die des Weltklima-<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

rates (IPCC) bilden dabei das Fundament. Jede Ebene hat<br />

ihre eigenen Dynamiken und Kernthemen. Jedoch haben<br />

<strong>wir</strong> bei der Darstellung auch beachtet, dass die einzelnen<br />

Ebenen zusammenhängen, wie am Beispiel der Land<strong>wir</strong>tschaft<br />

am rechten Rand des Gebäudes illustriert.<br />

Auf beiden Seiten des Gebäudes dienen Werte wie<br />

Verantwortung für zukünftige Generationen und Klimagerechtigkeit<br />

sowie Entwicklungsziele wie Armutsminderung<br />

und die Millenniums-Ziele als Stabilisatoren des<br />

Bauvorhabens. Hier findet sich eine weitere Metapher, die<br />

in Bildsprache übersetzt wurde.<br />

Allerdings waren <strong>wir</strong> uns auch darüber klar, dass jede Illustration<br />

und jede genutzte Metapher bestimmte Aspekte<br />

betont, während andere Aspekte unweigerlich in den<br />

Hintergrund gedrängt werden. Die Entscheidung das Klimaregime<br />

als Gebäude darzustellen, betont zum Beispiel<br />

Zusammenhang, Aufbau, Stabilität und Fortschritt während<br />

Dissonanzen durch die Illustration tendenziell eher<br />

verschwiegen werden. Ebenso kann man fragen, ob wissenschaftliche<br />

Erkenntnisse tatsächlich als das Fundament<br />

eines Klimawandelgebäudes angesehen werden sollten.<br />

Ein weiteres Projekt der DiploFoundation ist es, diese<br />

Illustration in verschiedene Sprachen zu übersetzen, wobei<br />

bereits mehr als 15 Versionen entstanden sind. Mehr<br />

dazu kann unter folgendem Link abgerufen werden: http://<br />

translate-climate.wikispaces.com/<br />

Über Kommentare und Anregungen freuen <strong>wir</strong> uns unter:<br />

katharinah@diplomacy.edu


focus<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

7


8<br />

<strong>wir</strong><br />

Mitglieder<br />

Geburtstage<br />

75 Jahre<br />

Folkert Forke 04.10.1937<br />

Prof. em. Dr. Peter Fabian 11.10.1937<br />

Dr. Horst Kurz 19.12.1937<br />

Jens Küddelsmann 24.12.1937<br />

Wolfgang Röder 24.12.1937<br />

Dr. Otto Georg Walk 01.12.1937<br />

76 Jahre<br />

Manfred Kurz 11.10.1936<br />

Brigitte Kirchner 21.11.1936<br />

Jürgen Pruess 06.12.1936<br />

77 Jahre<br />

Hellmuth Ulbricht 20.10.1935<br />

Dr. Richard J. Simonis 21.11.1935<br />

Dr. Joachim Neis 05.12.1935<br />

Prof. Dr. Karl-Heinz Bernhardt 24.12.1935<br />

78 Jahre<br />

Dr. Andreas Kaestner 03.10.1934<br />

Dr. Hans-Dieter Piehl 20.11.1934<br />

Dr. Martin Rachner 03.12.1934<br />

Jörg Venus 07.12.1934<br />

Prof. Dr. Ernst Augstein 20.12.1934<br />

Prof. Dr. Walter Roedel 30.12.1934<br />

79 Jahre<br />

Dr. Horst Walter Christ 21.12.1933<br />

Dr. Georg Duensing 21.12.1933<br />

80 Jahre<br />

Ibo Schmidt 23.10.1932<br />

Dr. Rudolf Beinhauer 29.11.1932<br />

Dr. Anita Jaensch 20.10.1932<br />

Erich Bromann 23.12.1932<br />

81 Jahre<br />

Prof. Dr. Klaus Hasselmann 25.10.1931<br />

Dr. Manfred Schmidt 30.11.1931<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

82 Jahre<br />

Prof. em. Dr. Albrecht Kessler 01.10.1930<br />

Prof. Dr. Helmut Jeske 23.10.1930<br />

Helmut P. Dudel 02.11.1930<br />

Hans-Georg Schulze 15.11.1930<br />

Günter Nordmeier 08.12.1930<br />

83 Jahre<br />

Horst Hennig 11.11.1929<br />

Prof. em. Dr. Helmut Pichler 25.12.1929<br />

Prof. Dr. Günter Warnecke 28.12.1929<br />

84 Jahre<br />

Ingo Mainka 11.10.1928<br />

87 Jahre<br />

Prof. em. Dr. Helmut Lieth 16.12.1925<br />

88 Jahre<br />

Prof. Dr. Hans-Walter Georgii 03.11.1924<br />

89 Jahre<br />

Dr. Annelise Pritzsche 17.11.1923<br />

91 Jahre<br />

Volkmar Schöne 14.11.1921<br />

Albert Cappel 18.11.1921<br />

Prof. Dr. Gustav Hofmann 25.12.1921<br />

92 Jahre<br />

Prof. Dr. Hans-Peter Schmitz 08.12.1920<br />

Dr. Kurt Kohlsche 24.12.1920<br />

93 Jahre<br />

Eberhard Koch 28.10.1919<br />

94 Jahre<br />

Max Schlegel 09.11.1918<br />

In Memoriam<br />

Frau Prof. Klose<br />

* 11.12.1942<br />

† 25.09.2012


<strong>wir</strong><br />

<strong>DMG</strong>-Fachausschuss Hydrometeorologie traf sich<br />

zur 4. Sitzung<br />

Bruno Rudolf, Jörg Rapp<br />

Zur inzwischen vierten Sitzung traf sich Mitte Mai der<br />

Fachausschuss Hydrometeorologie der <strong>DMG</strong> in Offenbach.<br />

An der beim Deutschen Wetterdienst statt findenden<br />

Veranstaltung nahmen insgesamt 21 Mitglieder und Gäste<br />

des Ausschusses teil. Als Vorsitzender wurde Dr. Bruno<br />

Rudolf ohne Gegenstimmen wieder gewählt. Als sein<br />

Stellvertreter <strong>wir</strong>d weiterhin Prof. Bodo Ahrens fungieren.<br />

Schwerpunkt des Treffens waren drei Impulsreferate,<br />

die den Anstoß zu drei unabhängigen Diskussionsrunden<br />

gaben. Uwe Ehret vom KIT in Karlsruhe informierte über<br />

den „Daten- bzw. Informationsbedarf der Hydrologen“,<br />

Annegret Gratzki vom DWD zur „Belastbarkeit hydrometeorologischer<br />

Messdaten“ und Burkhardt Rockel vom<br />

Helmholtzzentrum Geesthacht gab eine Übersicht zur<br />

„Belastbarkeit von Vorhersagen, Szenarien und Projektionen“.<br />

Details zu den Ergebnissen der Arbeitsgruppen<br />

sind im Anschluss nachzulesen.<br />

Kontaktperson des Fachausschusses (FA) Hydrometeorologie<br />

zur neu gegründeten Deutschen Hydrologischen<br />

Gesellschaft (DHG) <strong>wir</strong>d Prof. Konrad Miegel von der<br />

Universität Rostock sein, der sowohl Mitglied des FA, als<br />

auch des erweiterten Präsidiums der DHG ist. Er berichtete<br />

über die Gründung der DHG im September 2011, die<br />

zurzeit etwa 100 Mitglieder hat, und in der verschiedene<br />

Arbeitsgruppen (AG) eingerichtet werden sollen. Es <strong>wir</strong>d<br />

aber ganz bewusst keine AG Hydrometeorologie geben,<br />

um Konkurrenz zum FA der <strong>DMG</strong> zu vermeiden. Vielmehr<br />

<strong>wir</strong>d eine einvernehmliche Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>DMG</strong> angestrebt.<br />

Entsprechend wurde daher vereinbart, aus dem FA der<br />

<strong>DMG</strong> heraus punktuell gemeinsame Initiativen beider Gesellschaften<br />

dort zu entwickeln, wo dies als sinnvoll und<br />

zielführend erscheint. Dazu könnten u. a. Tagungen und<br />

Veranstaltungen oder gemeinsame Grundsatzpapiere und<br />

Veröffentlichungen gehören.<br />

Ergebnisse der Diskussionsgruppen<br />

Daten- bzw. Informationsbedarf der Hydrologen<br />

Teilnehmer: Bodo Ahrens (Universität Frankfurt), Tilo<br />

Keller (Erftverband) , Peter Krahe (BfG) , Andreas Becker<br />

(DWD), Andreas Steinbrich (Universität Freiburg), Bruno<br />

Rudolf (DWD)<br />

Für viele wasser<strong>wir</strong>tschaftliche Fragen liefern die Hydrologie<br />

und die mit ihr eng verwandte Hydrometeorologie<br />

wichtige Grundlagen in Form von Prozessverständnis,<br />

Daten, Verfahren und Modellen. Entsprechend hoch ist<br />

der Bedarf an qualitativ hochwertigen Informationen zum<br />

Niederschlag, der Lufttemperatur, und den insbesondere<br />

für die Verdunstung relevanten Größen Wind, Strahlung<br />

sowie Luftfeuchte. Ebenso kommt der Speicherung bzw.<br />

dem Rückhalt des Wassers in Form von Schnee und Gletschern<br />

sowie in der durchwurzelten Bodenzone eine große<br />

hydrologische Bedeutung zu. Da der phänologische Zustand<br />

der Pflanzen hydrologische bzw. hydrometeorologische<br />

Prozesse wie Interzeption, Verdunstung und Infiltration<br />

steuert, sind zu diesem Themenbereich ebenfalls<br />

entsprechende Daten und Produkte erforderlich.<br />

Einige Aufgaben der operativen Wasser<strong>wir</strong>tschaft, wie<br />

z. B. das Hochwasserrisikomanagement (Hochwasservorhersagen,<br />

Bemessungsgrundlagen für Hochwasserschutzeinrichtungen),<br />

das Wasserressourcenmanagement (Trinkwasserversorgung,<br />

Talsperrenbe<strong>wir</strong>tschaftung) sowie<br />

Fragen der Stadtentwässerung, können hier beispielhaft<br />

aufgeführt werden, um den vielfältigen Lösungsbedarf,<br />

der zunächst von Seiten Praxis her besteht, aufzuzeigen.<br />

Zur Lösung dieser Aufgaben wurde und <strong>wir</strong>d kontinuierlich<br />

ein entsprechendes hydrologisches Instrumentarium<br />

aufgebaut und weiterentwickelt, wobei die klassischen<br />

empirischen Verfahren (Regressions- und Bilanzansätze,<br />

stochastische Zeitreihengeneratoren) mehr und mehr<br />

durch in ihrer Komplexität zunehmende Modelle (Niederschlag-Abflussmodelle,<br />

Wasserhaushalts- und Flussgebietsmodelle)<br />

abgelöst werden. Damit einher steigt<br />

der Bedarf an räumlich und zeitlich hochauflösenden<br />

hydrometeorologischen Daten und daraus abgeleiteten<br />

Produkten. Es wurde auch hervorgehoben, dass mit der<br />

Verfügbarkeit neuer flächendeckender hydrometeorologischer<br />

Daten bestimmte hydrologische Modellentwicklungen<br />

erst ermöglicht werden.<br />

Es ist zu unterscheiden, ob die hydrometeorologischen<br />

Informationen für hydrologische Grundlagenuntersuchungen<br />

von Seiten der hydrologischen Wissenschaften<br />

angefragt werden, oder ob z. B. operationelle hydrologische<br />

Dienste, wie z. B. die Hoch- und Niedrigwasservorhersage<br />

bedient werden müssen. Hieraus ergeben sich<br />

durchaus andere Erwartungen und Anforderungen an die<br />

Verfügbarkeit, Qualität und Form der Daten.<br />

Da die hydrologischen Prozesse sehr stark von der betrachteten<br />

Raum- und Zeitskala abhängen, ergeben sich<br />

in Abhängigkeit von den oben skizzierten Aufgaben vielfältige<br />

und durchaus unterschiedliche Anforderungen<br />

an die hydrometeorologischen Informationen. Bei der<br />

Diskussion des Datenbedarfs sind deshalb grundsätzlich<br />

die konkreten Aufgaben zu benennen. Diese lassen sich<br />

aber übereinstimmend den drei Gruppen „Beobachtungsdaten“,<br />

„Vorhersagen“ (Kurzfrist-, Mittelfrist- und saisonale<br />

Vorhersagen), und Klimaprojektionen zuordnen.<br />

Beispielhaft andiskutiert wurden die Themenfelder: Klimatologie<br />

der Starkniederschläge, operationell verfügbare<br />

Radarprodukte, Reanalysen von Radarprodukten, aus Satellitendaten<br />

abgeleitete Daten. Dabei wurde insbesondere<br />

den Re-Analyseprodukten eine große Bedeutung zuge-<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

9


10<br />

<strong>wir</strong><br />

sprochen, da hiermit wichtige konsistente und flächendeckende<br />

Datengrundlagen geschaffen werden. Davon<br />

verspricht man sich wichtige Impulse zur Verbesserung<br />

hydrologischer Vorhersagen und für die Untersuchungen<br />

zu den Klimafolgen. Derartige Re-Analysen<br />

bzw. auch die Verfügbarkeit langer (homogenisierter)<br />

hydrometeorologischer Zeitreihen könnten z. B. auch<br />

zur Nachrechnung extremer Hoch- und Niedrigwasserereignisse<br />

verwendet werden und damit das Verständnis<br />

für das Auftreten hydrologischer Extremereignisse<br />

verbessern.<br />

Das Thema Klimaprojektionen konnte nur kurz andiskutiert<br />

werden. Es wurde aber der Bedarf an Aussagen<br />

zu Robustheit sowie der Vorhersagbarkeit der<br />

Klimaprojektionen aufgeführt. Dies schließt auch eine<br />

Bewertung der zumindest derzeit noch als erforderlich<br />

erachteten Bias-Korrekturverfahren dynamischer Klimamodelle<br />

ein.<br />

Der Bedarf an vertieften Unsicherheitsanalysen und<br />

die Bereitstellung der entsprechenden Informationen an<br />

die Nutzer wurde auch für die Beobachtungsdaten und<br />

Produkte eingefordert, da entsprechende Aussagen zu<br />

der Belastbarkeit hydrologischer Modellanwendungen<br />

ebenso immer mehr gefordert werden. Hierzu wurde<br />

auch angemerkt, dass zur Validierung hydrometeorologischer<br />

Informationen die Hydrologie auch einen wichtigen<br />

Beitrag leisten kann, da hydrologische Prozesse<br />

die Eigenschaft besitzen über größere Gebietseinheiten<br />

zu integrieren und sensitiv auf die Wechsel<strong>wir</strong>kung<br />

zwischen den verschiedenen hydrometeorologischen<br />

Variablen reagieren. Inkonsistenzen in einer oder mehreren<br />

Variablen lassen sich so relativ sicher aufdecken<br />

und hydrologische Bilanzrechnungen können somit einen<br />

wichtigen Beitrag leisten.<br />

Hydrometeorologische Informationen werden erst<br />

vollständig nutzbar, wenn sie einem großen Anwenderkreis<br />

zugänglich gemacht werden. Hier gilt es die<br />

Kenntnis über die verfügbaren Daten, Produkte und<br />

Dienste in Form von Metadaten und Katalogen (webbasierter<br />

Zugang) zu verbessern. Insbesondere von Seiten<br />

der hydrologischen Wissenschaften wurde aber der<br />

Bedarf und der erleichterte Zugriff auf hydrometeorologische<br />

Stationsdaten angemerkt.<br />

Belastbarkeit hydrometeorologischer Messdaten<br />

Annegret Gratzki (DWD) ; Stefan Kneifel (Universität<br />

Köln) , Jürgen Lang (MeteoSolutions) , Gabriele Malitz<br />

(DWD), Martin Hagen (DLR Wessling) , Alex Mazurkiewicz<br />

(DWD), Konrad Miegel (Universität Rostock),<br />

Lucas Menzel (Universität Heidelberg)<br />

Die Frage nach der Belastbarkeit der hydrometeorologischen<br />

Messdaten stellt eine Suche nach den Grenzen<br />

der heute verfügbaren Niederschlags- und Verdunstungsmessdaten<br />

in Bezug auf ihre (i) räumliche Auflösung,<br />

aber auch Repräsentativität (ii) zeitliche Auflösung<br />

und Repräsentativität und (iii) Genauigkeit dar.<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

In der Regel sind die zur Verfügung gestellten Niederschlagsmessdaten<br />

nicht mit einer Fehlercharakteristik<br />

versehen. Dies ist jedoch aus Anwendersicht dringend<br />

notwendig, da die einzelnen Korrekturverfahren zwar für<br />

klassische Geräte, wie z. B. den Hellmann Regenmesser<br />

bekannt sind, aber gerade bei neu eingeführten Geräten<br />

eine detaillierte Charakterisierung der Fehler und deren<br />

Korrektur nicht bekannt ist. Dies gilt sowohl auf der Hersteller-<br />

als auch auf der Anwenderseite. Auch <strong>wir</strong>d zum<br />

Beispiel beim DWD die Korrektur der Regenmesserdaten<br />

nur über die Standortbeschreibung durchgeführt, eine<br />

detaillierte Korrektur auf Basis von Wind-, Temperatur-,<br />

Feuchte- und Globalstrahlungsmessung ist wegen der Datenverfügbarkeit<br />

nicht möglich. Bei der Standortwahl und<br />

Datenaufbereitung sollten die entsprechenden Richtlinien<br />

des VDI und der DWA beachtet werden.<br />

Generell sollte für ein qualitatives, räumlich und zeitlich<br />

hoch aufgelöstes Niederschlagsprodukt die Synergie verschiedener<br />

Verfahren genutzt werden. Die Verknüpfung<br />

der genauen Punktmessung des Niederschlags am Boden<br />

mit den räumlich hoch aufgelösten Radardaten erfolgt bereits<br />

mit RADOLAN. Allerdings fehlen im orographisch<br />

strukturierten Gelände in der Regel Bodenmessungen des<br />

Niederschlags in den Höhenlagen.<br />

Ähnliches gilt für die Verdunstung, hier fehlt auch eine<br />

Übersicht über Verdunstungsmessungen in Deutschland.<br />

Verschiedene Auflistungen sind verfügbar, allerdings<br />

lassen sich Messergebnisse von Lysimetern nicht ohne<br />

weiteres in die Fläche übertragen, da diese ausschließlich<br />

die örtlichen Bedingungen (Klima, Boden und Bewuchs)<br />

repräsentieren. Die Messungen dienen im Wesentlichen<br />

der Entwicklung und Parametrisierung von Berechnungsverfahren<br />

und Algorithmen, durch die quasi indirekt die<br />

Übertragung der Messergebnisse von Lysimetern auf andere<br />

Standorte bzw. in die Fläche erfolgt. Dabei <strong>wir</strong>d die<br />

flächenmäßige Verdunstung aus ihren meteorologischen<br />

Steuergrößen abgeschätzt. Die Verknüpfung von punktuellen<br />

Bodeninformationen mit hoher zeitlicher Auflösung<br />

mit räumlich hoch aufgelösten Satellitendaten stellt<br />

eine erfolgversprechende Strategie dar. Algorithmen zur<br />

Ermittlung der Verdunstung allein aus Satellitendaten befinden<br />

sich in der Entwicklung.<br />

Es wurde in diesem Zusammenhang angemerkt, dass<br />

im Rahmen von Projekten (z. B. Tereno, SFB Transregio<br />

32) oder Feldmesskampagnen (z. B. COPS) umfangreiche<br />

Datensätze erhoben werden, deren Potential nicht immer<br />

Eingang in die operationellen Dienste findet.<br />

Eine große Unsicherheit bei hydrometeorologischen<br />

Fragestellungen stellt der Schnee dar, bei dem die Niederschlagskorrektur<br />

und die Übertragung punktueller Messergebnisse<br />

in die Fläche mit besonders großen Schwierigkeiten<br />

verbunden sind. Standardmäßig <strong>wir</strong>d nur das<br />

Wasseräquivalent von Schnee sowie die Gesamtschneedecke<br />

und Neuschneedecke erfasst. Über die kleinskaligen<br />

Variationen der Schneedicke ist wenig bekannt. Es gibt<br />

Ansätze über GPS die Schneedicke zu bestimmen. Ein<br />

Charakteristikum von Schneedecken ist deren Vermögen,<br />

flüssiges Wasser zu speichern. Bei der Schneeschmelze


(wenn die Temperatur der Schneedecke etwa 0°C beträgt),<br />

<strong>wir</strong>d dieser Anteil sowie das vorher in Form von Eis gebundene<br />

Wasser mehr oder weniger rasch freigesetzt und kann<br />

zu Hochwasser führen. Aufgrund der damit verbundenen<br />

Dynamik, die von vielen Randbedingungen abhängt (z. B.<br />

zusätzlicher Regen, Verlauf der Lufttemperatur während<br />

der Schmelze), sind Hochwasser im Zusammenhang mit<br />

Schneeschmelze nur schwer vorhersagbar.<br />

Neben den durch Interpolation erstellten Rasterdatensätzen<br />

besteht auch noch die Möglichkeit, durch die Re-<br />

Analysen mit COSMO-DE (Auflösung 2,8 km, stündlich)<br />

flächendeckende Niederschlagsdaten und physikalisch<br />

konsistente Verdunstungsparameter zu erhalten. Diese<br />

40-jährigen Re-Analysen werden im Hans-Ertl-Zentrum<br />

des DWD durchgeführt. Die bei der Re-Analyse erstellten<br />

Datensätze können momentan noch definiert werden. Als<br />

erstes <strong>wir</strong>d der Zeitraum 2007 bis 2011 erstellt.<br />

Belastbarkeit von Vorhersagen, Szenarien, Projektionen<br />

Teilnehmer: Burkardt Rockel (HZG Geesthacht), Florian<br />

Imbery (DWD), Thomas Deutschländer (DWD), Arne Spekat<br />

(CEC Potsdam), Hans-Stefan Bauer (Uni Hohenheim),<br />

Uwe Ehret (KIT Karlsruhe).<br />

Die Arbeitsgruppe hat sich mit dem Thema 'Belastbarkeit<br />

von Vorhersagen, Szenarien, Projektionen' beschäftigt.<br />

Die AG hat sich dabei an dem Leitgedanken orientiert,<br />

wie das Thema einem hydrologischen Nutzerkreis verständlich<br />

aber in ausreichender fachlicher Tiefe vermittelt<br />

werden kann.<br />

<strong>wir</strong><br />

Die AG identifizierte im genannten Themenbereich drei<br />

wesentliche Aspekte. Zum einen war dies die Vermittlung<br />

des Ensemblegedankens, der in der Wettersimulation<br />

und -prognose inzwischen eine zentrale Rolle spielt.<br />

Dies umfasst die Definition und Motivation des Ensembleansatzes<br />

und Informationen zur Erleichterung des Verständnisses,<br />

der Interpretation und der Kommunikation<br />

von Ensemblesimulationen. Der zweite Aspekt beinhaltet<br />

eine Übersicht über die numerische Wettermodellierung.<br />

Hier ist eine Definition und Abgrenzung verschiedener<br />

Modellierungsarten wie Simulationen und Reanalysen,<br />

Vorhersagen, dekadische Vorhersagen und Klimaprojektionen<br />

hilfreich, begleitet von einer Darstellung der einzelnen<br />

Komponenten und Schritte der Modellierungskette<br />

(z. B. Initialisierung, Parametrisierung, grundlegende Annahmen,<br />

Modellkomponenten, Unsicherheitsquellen und<br />

-größenordnung, Zeithorizonte). Ein dritter Aspekt, der im<br />

Rahmen von Untersuchungen zu den Aus<strong>wir</strong>kungen von<br />

Klimaänderungen momentan zunehmend diskutiert <strong>wir</strong>d,<br />

sind Verfahren zur Korrektur systematischer Fehler von<br />

Klimaprojektionen durch Post-Processing (Bias- Korrektur).<br />

Hier ist eine Information über die Verfahren, Annahmen,<br />

Einfluss und Anwendungsgrenzen von Bias-Korrekturverfahren<br />

wichtig.<br />

Abschließend diskutierte die AG über ein geeignetes<br />

Kommunikationsmittel für die Verbrei-tung dieser Informationen.<br />

Grundsätzlich geeignet sind hydrologische<br />

Fachzeitschriften wie HyWa, denkbar sind aber auch die<br />

<strong>DMG</strong> Homepage oder die Plattform ‚promet‘.<br />

Als Gast stellte Rico Kronenberg, Universität Dresden,<br />

seine klimatologische Anwendung von RADAR-Beobachtungen<br />

vor.<br />

Abb.: Die Mitglieder und Gäste des Fachausschusses Hydrometeorologie vor dem Dienstgebäude des DWD in Offenbach (Foto: Jörg Rapp).<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

11


12<br />

<strong>wir</strong><br />

Aus dem Zweigverein Hamburg<br />

Mitgliederbefragung: Öffentlichkeitsarbeit muss mehr Gewicht bekommen<br />

Frank Böttcher, Gudrun Rosenhagen<br />

„Was können <strong>wir</strong> in unserem Zweigverein besser machen?“<br />

Diese Frage war Ausgangspunkt einer Aktion<br />

des Zweigvereins Hamburg. Von den 446 Mitgliedern<br />

im ZV erhielten <strong>wir</strong> immerhin fast 20 Prozent Rückmeldungen<br />

auf den verschickten Fragebogen. Wir bedanken<br />

uns ganz herzlich bei allen, die sich beteiligt<br />

haben.<br />

Die Antworten geben konkrete Impulse für die zukünftige<br />

Arbeit und rufen zum Handeln auf.<br />

Zwei Ergebnisse stachen bei der Befragung hervor,<br />

die sicher auch für andere Zweigvereine und die <strong>DMG</strong><br />

allgemein relevant sind: Defizite bei der Öffentlichkeitsarbeit<br />

und beim Internetauftritt.<br />

Die Präsenz der <strong>DMG</strong> in der Öffentlichkeit wurde<br />

von 51 Prozent als „zu gering“ und nur von 49 Prozent<br />

als „zufriedenstellend“ bewertet. Zu keinem anderen<br />

Punkt gab es von unseren Mitgliedern so viele und teilweise<br />

ausführliche Kommentare. Die Wünsche gingen<br />

von „Ein Ausschuss für Öffentlichkeitsarbeit sollte<br />

eingerichtet werden“ über „mehr Sichtbarkeit durch<br />

allgemeinverständliche Stellungnahmen in den Medien“<br />

bis „mehr fachliche Richtigstellungen“ und „mehr<br />

Auswahl der wesentlichen Ergebnisse der Befragung<br />

Zufriedenheit:<br />

Ich bin mit meiner Mitgliedschaft in der <strong>DMG</strong> insgesamt…<br />

96% zufrieden oder sehr zufrieden<br />

4% unzufrieden oder eher unzufrieden<br />

Erwartungen:<br />

Folgende Bereiche sind mir als Mitglied der <strong>DMG</strong> besonders wichtig:<br />

59% Fortbildung<br />

43% Vernetzung im Kollegenkreis<br />

42% fachlicher Austausch<br />

37% Interessenvertretung<br />

16% gemeinsame Unternehmungen<br />

3% Plattform für meine Tätigkeit/Firma<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

Interessenvertretung:<br />

Ein<strong>wir</strong>kung, z. B. durch stärkere Unterstützung von populärwissenschaftlichen<br />

Veranstaltungen“. Da die Präsenz<br />

der <strong>DMG</strong> in den Medien auch eine starke Identifikation<br />

schafft und uns gleichzeitig für potentielle neue Mitglieder<br />

interessanter macht, ist dieser Bereich von besonderer Bedeutung.<br />

93 Prozent der Mitglieder, die uns geantwortet haben,<br />

nutzen den Internetauftritt „selten“ oder „nie“. Auf einigen<br />

Fragebögen war sogar zu lesen, dass erst durch diese Frage<br />

bekannt geworden sei, dass es überhaupt einen Internetauftritt<br />

gibt. Darum sei an dieser Stelle darauf verwiesen,<br />

dass es unter www.dmg-ev.de alle aktuellen Informationen<br />

z. B. über die anstehenden Veranstaltungen und Kolloquien<br />

gibt. Da die Pflege der Homepage mit viel Arbeit<br />

verbunden ist, wäre eine verstärkte Nutzung wünschenswert.<br />

67 Prozent der Befragten gaben immerhin an, stets<br />

das gefunden zu haben, wonach sie suchten. Deshalb darf<br />

gerne so verfahren werden, wie es ein Mitglied auf dem<br />

Fragebogen schrieb: „Auftritt war mir nicht bekannt, ist<br />

jetzt aber Favorit.“<br />

Neben diesen beiden Themenbereichen ist insgesamt<br />

eine beachtliche Zufriedenheit der Mitglieder mit der Arbeit<br />

des Zweigvereins festzustellen. Dieses stellt eine erfreuliche<br />

Bestätigung für unseren Vorstand dar.<br />

Ich vermisse Folgendes:<br />

Überblick über Ausbildung; welche Uni bietet welche Schwerpunkte an<br />

Sichtbarkeit der <strong>DMG</strong> in der Öffentlichkeit/Pressearbeit/Statements<br />

Vertretung der Ozeanographie in der Praxis auch für Mitglieder, die keine Theoretiker sind.


43% Vernetzung im Kollegenkreis<br />

42% fachlicher Austausch<br />

37% Interessenvertretung<br />

16% gemeinsame Unternehmungen<br />

3% Plattform für meine Tätigkeit/Firma<br />

Ich vermisse Folgendes:<br />

Überblick über Ausbildung; welche Uni bietet welche Schwerpunkte an<br />

Sichtbarkeit der <strong>DMG</strong> in der Öffentlichkeit/Pressearbeit/Statements<br />

Vertretung der Ozeanographie in der Praxis auch für Mitglieder, die keine Theoretiker sind.<br />

Interessenvertretung:<br />

Die Vertretung meiner Interessen durch die <strong>DMG</strong> ist aus meiner Sicht:<br />

92% zufriedenstellend<br />

8% unzureichend<br />

Öffentlichkeitsarbeit:<br />

Die Präsenz der <strong>DMG</strong> in der Öffentlichkeit ist aus meiner Sicht<br />

49% zufriedenstellend<br />

51% zu gering<br />

Veranstaltungen:<br />

Häufigkeit und Themenauswahl der Kolloquien:<br />

95% weiter so<br />

5% Ich habe Verbesserungsvorschläge<br />

'Mitteilungen der <strong>DMG</strong> e.V.':<br />

Ich lese die 'Mitteilungen':<br />

0% nie<br />

16% selten und/oder nur oberflächlich<br />

45% häufiger und/oder ziemlich gründlich<br />

38% regelmäßig und gründlich<br />

Ich halte die Informationen aus unserem Zweigverein darin für<br />

88% ausreichend<br />

Internetauftritt des Zweigvereins Hamburg (über www.dmg-ev.de)<br />

Ich sehe mir den Internetauftritt des ZV Hamburg an:<br />

24% nie<br />

69% selten<br />

7% häufiger<br />

Ich habe dort gefunden, was ich suchte:<br />

65% ja<br />

5% mit Mühe<br />

28% nicht immer<br />

2% immer<br />

<strong>wir</strong><br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

13


14<br />

<strong>wir</strong><br />

Fortbildungstag des Zweigvereins Hamburg in Glücksburg<br />

Gudrun Rosenhagen<br />

Das Ziel unserer jährlichen Fachexkursion lag dieses<br />

Mal hoch im Norden. Am ersten Freitag des August<br />

ging es zum Geoinformationsdienst (GeoInfo) der Bundesmarine<br />

nach Glücksburg-Meierwik. Die Möglichkeit,<br />

eine Einrichtung der Marine zu besichtigen, hatte<br />

viele angelockt und so war die Beteiligung mit 39 Personen<br />

erfreulich hoch. Unser Besuch bei der Flotte war<br />

von dort bestens vorbereitet und durchorganisiert. Dem<br />

Leiter der Dienststelle, Fregattenkapitän Uwe Bieling,<br />

selbst Meteorologe und Mitglied unseres Zweigvereins,<br />

und seiner Crew ganz herzlichen Dank dafür!<br />

Hier, an der Flensburger Förde, versorgen unsere<br />

Kollegen, teils zivil, teils uniformiert in der Abteilung<br />

GeoInfo die Boote und Schiffe der deutschen Marine<br />

mit den im jeweiligen Einsatzgebiet erforderlichen meteorologischen<br />

und ozeanographischen Informationen.<br />

Auch hat das Flottenkommando hier (noch) seinen Sitz.<br />

Gleich zu Beginn der Besichtigung nahmen <strong>wir</strong> teil an<br />

der täglichen „Geo-Lage“. Die Diensthabenden berichteten<br />

über die meteorologische und ozeanographische<br />

Situation in den Bereichen, in denen zurzeit deutsche<br />

Schiffe unterwegs sind. Es folgten Kurzvorträge zu<br />

organisatorischen, historischen und fachlichen Fragen<br />

sowie ein Gang zum Wetterbeobachter (mit einem herrlichen<br />

Blick auf die Förde).<br />

Im meteorologischen Bereich besteht eine enge Zusammenarbeit<br />

mit dem Deutschen Wetterdienst. So<br />

werden für die Wettervorhersage auch beim GeoInfo-<br />

Dienst die Cosmo-Modelle des DWD verwendet. Gute<br />

Kontakte gibt es zudem zwischen den jeweiligen „Hafendiensten“.<br />

Die Wetterstationen auf den Marineschiffen<br />

werden von Glücksburg aus betreut. Die auf den<br />

Schiffen gemessenen und übermittelten Daten fließen<br />

dann auch in das maritime Archiv im Seewetteramt ein.<br />

Abb. 2: Gruppenbild (Foto: Flottenkommando)<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

Abb. 1: Schloss Glücksburg (Foto: H. Fleer)<br />

Zum Abschluss des offiziellen Teils ging es dann hinab<br />

in den Bunker der Marine-Führung. Hier wurden noch einmal<br />

der Umfang der Flotte und deren gegenwärtige Einsatzgebiete<br />

dargestellt. Neben der bekannten Anti-Piraten-<br />

Mission „Atalanta“ vor der Küste von Somalia stehen<br />

aktuell im Zusammenhang mit der angespannten Lage in<br />

Syrien verstärkt die Aktivitäten im östlichen Mittelmeer<br />

im Mittelpunkt.<br />

Der Standort Glücksburg <strong>wir</strong>d im Rahmen einer umfangreichen<br />

Umstrukturierung der Bundeswehr zum 30.<br />

September 2012 aufgelöst. Angesichts der beneidenswerten<br />

Lage an der Förde ist es nur zu gut verständlich,<br />

dass die Angehörigen von GeoInfo der kurz bevorstehenden<br />

Verlegung der Einheit aus den historischen Anlagen<br />

nach Rostock mit gemischten Gefühlen entgegensehen.<br />

Ein gemütliches Kaffeetrinken bei Sonnenschein am Rosarium<br />

rundete das Fachprogramm ab. Es folgte die geführte<br />

Besichtigung des Glücksburger Schlosses. Ein<br />

eindrucksvoller Ort der wechselvollen deutsch-dänischen<br />

Geschichte mit engem familiärem Bezug zu vielen europäischen<br />

Königshäusern.


Neue Geschäftsordnung für den Zweigverein Hamburg<br />

Gudrun Rosenhagen<br />

Die Geschäftsordnung des Zweigvereins Hamburg war<br />

in die Jahre gekommen. Die letzte Überarbeitung der<br />

Fassung von 1985 hatte 1992 stattgefunden. Eine Neustrukturierung<br />

und an einzelnen Stellen sprachliche und<br />

inhaltliche Überarbeitungen waren erforderlich. Fehlende<br />

Überschriften für die Paragraphen erschwerten<br />

die Orientierung.<br />

Der Vorstand des Zweigvereins erarbeitete deshalb<br />

Anfang dieses Jahres eine neue Fassung und legte sie<br />

satzungsgemäß den Mitgliedern zur Urabstimmung vor.<br />

Der Rücklauf war ausgesprochen erfreulich und belegt<br />

das große Interesse an unserer Gesellschaft: 44 Prozent<br />

der 446 Mitglieder schickten ihr Votum zurück!<br />

Die Auszählung der Stimmen ergab:<br />

abgegeben: 197<br />

ungültig : 6<br />

Zustimmungen: 184<br />

Ablehnungen: 3<br />

Enthaltungen: 4<br />

Essener Klimagespräche zum Thema<br />

„Höhlenklimatologie“<br />

Christian Koch<br />

Die Essener Klimagespräche wurden im Jahr 2010 durch<br />

die Universität Duisburg-Essen, den Deutschen Wetterdienst<br />

– Niederlassung Essen und den Zweigverein<br />

Rheinland der <strong>DMG</strong> ins Leben gerufen. Seitdem fanden<br />

insgesamt 17 Kolloquia statt. Sie werden regelmäßig auf<br />

der Homepage des Zweigvereins Rheinland und per Rundemail<br />

an alle Mitglieder angekündigt. Die Vortragenden<br />

kommen aus der Meteorologie und benachbarten Wissenschaftsbereichen.<br />

Die Veranstaltung kann von allen an der<br />

Meteorologie interessierten Personen kostenfrei besucht<br />

werden. Über die Essener Klimagespräche berichten <strong>wir</strong><br />

regelmäßig in den Mitteilungen der <strong>DMG</strong>. Die nachstehende<br />

Zusammenfassung informiert über den zuletzt gehaltenen<br />

Vortrag am 03.07.2012 zum Thema „Höhlenklimatologie“<br />

von Prof. Dr. Pflitsch (Geographisches Institut<br />

der Ruhr-Universität Bochum).<br />

In der allgemeinen Forschungswelt ist die Höhlenklimatologie<br />

bzw. Höhlenmeteorologie eine eher untergeordnete<br />

Disziplin, der nur eine geringe Beachtung zuteil<br />

<strong>wir</strong>d. Insbesondere die Annahme, dass in Höhlen ein ausgeglichenes<br />

Klima ohne große tages- oder jahresperiodische<br />

Veränderungen herrscht, führt zu einem gewissen<br />

Desinteresse an diesem Forschungsfeld. Die konstanten<br />

Klimabedingungen treffen jedoch nur teilweise zu. So<br />

wurden in Höhlen Luftströmungen von Sturmstärke nachgewiesen<br />

und in Höhlen existieren plastische Eiskörper,<br />

die ähnliche Bewegungsprozesse wie Gletscher zeigen.<br />

Spezifische Temperatur- und Feuchtebedingungen führen<br />

zu ganz besonderen Lebensformen. Die klimatischen Variationen<br />

sind nicht so stark wie in der Außenatmosphäre,<br />

aber in vielen Systemen herrscht eine starke Dynamik, die<br />

<strong>wir</strong><br />

Die nötige Zweidrittelmehrheit der abgegebenen gültigen<br />

Stimmen war mit mehr als 96 Prozent damit weit überschritten.<br />

Die neue Geschäftsordnung wurde deshalb zum<br />

01.08.2012 in Kraft gesetzt und ist auf der Homepage des<br />

Zweigvereins, die über www.dmg-ev.de erreichbar ist, hinterlegt.<br />

zu zahlreichen interessanten Phänomenen führt. Hieraus<br />

resultiert eine Reihe von Anwendungsbereichen, in denen<br />

die Ergebnisse der Höhlenklimatologie genutzt werden.<br />

Diese sind neben der allgemeinen Grundlagenforschung<br />

z. B. folgende Gebiete:<br />

1. Der Höhlenschutz im Allgemeinen, hier insbesondere<br />

für touristisch genutzte Höhlen oder versehentlich<br />

durch Bauarbeiten geöffnete Höhlensysteme.<br />

2. Höhlen bilden durch Tropfsteine, Eis, Sedimentablagerungen<br />

und der Speicherung von biogenem Material<br />

hervorragende Klimaarchive.<br />

3. Aus der Höhlenklimatologie hat sich die U-Bahnklimatologie<br />

entwickelt, welche in der Sicherheitsforschung<br />

– Ausbreitung von Giftgasen in U-Bahnsystemen – eine<br />

wichtige Rolle spielt.<br />

4. Die Erforschung der klimatologischen Bedingungen für<br />

die Bildung von bestimmten Bakterienmatten an Höhlenwänden<br />

ist interessant für die Pharmaforschung.<br />

5. Für den Schutz der Höhlenfauna mit vielen endemischen<br />

Arten ebenso wie für den Fledermausschutz leistet die<br />

Höhlenklimatologie einen wichtigen Beitrag.<br />

6. Die Erforschung von Eishöhlen, insbesondere von Lavahöhlen<br />

mit Eis, bildet ein wichtiges Bindeglied für<br />

die Forschung über extraterrestrisches Leben und insbesondere<br />

für die zukünftige Besiedlung des Mars.<br />

Zusammenfassend, eine interessante Disziplin, in der es<br />

noch viel Neues zu entdecken gibt.<br />

Hinweise auf geplante Vorträge finden Sie auf der<br />

Homepage der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft,<br />

Zweigverein Rheinland www.dmg-ev.de.<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

15


16<br />

<strong>wir</strong><br />

Aus unserem Archiv<br />

Ehrenmitgliedschaft für Julius Hann<br />

Wilfried Niesen<br />

Mit den folgenden Dokumenten möchte ich die Reihe<br />

'Aus unserem Archiv' in den <strong>DMG</strong>-Mitteilungen fortsetzen.<br />

Es handelt sich hierbei um den handgeschriebenen<br />

Brief des ersten <strong>DMG</strong>-Vorsitzenden Georg von Neumayer<br />

an Julius Hann von 1884, in dem er ihm die<br />

Ernennung zum Ehrenmitglied der <strong>DMG</strong> mitteilt. Die<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

Ausführungen zeigen, wie achtungsvoll damals die Menschen<br />

miteinander umgegangen sind. Andererseits sind die<br />

Formulierungen noch schlicht, betrachtet man den Brief,<br />

den Heinrich von Kleist 100 Jahre vorher an seinen Dichterkollegen<br />

Johann Wolfgang von Goethe geschrieben hat.<br />

Ich füge noch eine Kurzbiographie von Georg von Neumayer<br />

hinzu. Sie ist der Festschrift zum 100. Jubiläum der<br />

Gründung des hydrographischen Instituts in Hamburg von<br />

1968 entnommen.


<strong>wir</strong><br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

17


18<br />

<strong>wir</strong><br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012


<strong>wir</strong><br />

Heinrich von Kleist Brief an Johann Wolfgang Goethe vom 24. Januar 1808<br />

© Goethe-Schiller-Archiv Weimar<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

19


20<br />

<strong>wir</strong><br />

Deutscher Forstwissenschaftspreis 2012 an<br />

Dr. Dirk Schindler<br />

Helmut Mayer<br />

Für seine herausragenden experimentellen Untersuchungen<br />

und numerischen Simulationen zu windinduzierten<br />

Baumreaktionen, die die Grundlage für die<br />

prozessbasierte Beschreibung von dynamischen Wind-<br />

Baum-Interaktionen bilden, wurde Herrn Dr. Dirk<br />

Schindler, Meteorologisches Institut der Albert-Ludwigs-Universität<br />

Freiburg und amtierender Schriftführer<br />

der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft, der<br />

Deutsche Forstwissenschaftspreis 2012 verliehen. Die<br />

feierliche Preisverleihung erfolgte am 19. September<br />

2012 in der Bayerischen Akademie der Wissenschaften<br />

in der Münchner Residenz anlässlich der Eröffnung der<br />

Forstwissenschaftlichen Tagung 2012.<br />

Der Deutsche Forstwissenschaftspreis wurde von der<br />

Eva Mayr-Stihl Stiftung in Waiblingen ins Leben gerufen<br />

und <strong>wir</strong>d alle zwei Jahre im Rahmen der Forstwissenschaftlichen<br />

Tagung an herausragende Wissenschaftler<br />

verliehen. Der Preis ist mit 15.000 Euro die<br />

höchstdotierte Forschungsauszeichnung der Forstwissenschaft<br />

im deutschsprachigen Raum.<br />

Projektionen zum forstlich relevanten, regionalen<br />

Klimawandel in Europa weisen nicht nur auf die zunehmende<br />

Trockenheit auf Waldstandorten hin, sondern<br />

auch auf einen Anstieg von starken Stürmen. Dadurch<br />

erhöht sich die meteorologisch bedingte Sturmgefährdung<br />

von Wäldern erheblich. Vor diesem Hintergrund<br />

haben die exzellenten forstmeteorologischen<br />

Forschungsarbeiten von Herrn Dr. Dirk Schindler eine<br />

hohe Aktualität. Ihre übergeordnete Zielsetzung ist die<br />

Bereitstellung von prozessbasierten Empfehlungen für<br />

Preis der Reinhard-Süring-Stiftung<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

die Forst<strong>wir</strong>tschaft, mit denen sich die Sturmgefährdung<br />

der Wälder reduzieren lässt. Dabei berücksichtigt er bestehende<br />

Erkenntnisse aus der forstlichen Praxis und Forschung,<br />

erweitert sie aber ganz wesentlich in Bezug auf<br />

die dynamischen Eigenschaften der relevanten Windlasten<br />

und Baumreaktionen in Form von gedämpften Biegeschwingungen.<br />

Damit schließt er eine Erkenntnislücke in<br />

der Kausalkette von Sturmschäden in Wäldern, die erhebliche<br />

Konsequenzen hatte. Die dafür von Herrn Schindler<br />

durchgeführten Untersuchungen zeichnen sich durch originelle<br />

experimentelle Ansätze mit modernster Messtechnik<br />

und innovative Modellierungen aus. Die Resultate,<br />

die u. a. eine Sturmschadenswahrscheinlichkeitskarte für<br />

die Wälder in Baden-Württemberg und ein Simulationsmodell<br />

für windinduzierte, dynamische Baumreaktionen<br />

enthalten, ermöglichen ein vertieftes Verständnis der dynamischen<br />

Prozesse in der Sturmgefährdung von Wäldern<br />

in einem Ausmaß, wie es bisher nicht möglich war.<br />

Die Deutsche Meteorologische Gesellschaft verleiht erstmals den Preis der Reinhard-Süring-Stiftung. Damit sollen<br />

Wissenschaftler/Wissenschaftlerinnen für eine hervorragende Arbeit auf dem Gebiet "Klimareihen" ausgezeichnet<br />

werden. Die auszuzeichnende Arbeit muss bereits veröffentlicht (im Jahr 2010 oder 2011) oder zur Veröffentlichung<br />

angenommen sein. Auch für eine Dissertation kann der Preis verliehen werden.<br />

Das Preisgeld ist auf eine Summe von 1500 € festgesetzt worden. Alle <strong>DMG</strong>-Mitglieder können Vorschläge einreichen.<br />

Ein noch festzulegendes Dreierkomitee <strong>wir</strong>d die Auswahl des Preisträgers/der Preisträgerin vornehmen.<br />

Die Einreichungsfrist ist bis 10. November 2012 verlängert worden.<br />

Vorschläge mit Begründung und auszuzeichnender Arbeit (3-fach) sind zu senden an:<br />

Vorsitzender der Reinhard-Süring-Stiftung<br />

Herrn Prof. Dr. H. Fischer<br />

Karlsruher Institut für Technologie<br />

IMK-ASF<br />

Postfach 3640<br />

76021 Karlsruhe


<strong>wir</strong><br />

Ehrenamtliche Jobs bei der <strong>DMG</strong> e.V. zu besetzen<br />

Bei der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e.V. (<strong>DMG</strong>) sind ab sofort folgende ehrenamtliche Stellen zu besetzen.<br />

Bewerbungen auf alle vakanten Posten sind für alle Mitglieder der <strong>DMG</strong> e.V. möglich und mit einer kurzen<br />

Vorstellung der eigenen Person per E-Mail an den Vorsitzenden der <strong>DMG</strong> Prof. Dr. Helmut Mayer (helmut.mayer@<br />

meteo.uni-freiburg.de), zu richten.<br />

Datenschutzbeauftragte(r)<br />

Gemäß Bundesdatenschutzgesetz (BDSG) müssen Vereine wie die <strong>DMG</strong> eine(n) Datenschutzbeauftragte(n) bestellen,<br />

die / der den Umgang mit personenbezogenen Daten innerhalb der <strong>DMG</strong> überprüft, damit er den Regelungen des BDSG<br />

entspricht. Dafür <strong>wir</strong>d ein <strong>DMG</strong> Mitglied gesucht, das diese Aufgabe sorgfältig durchführt. EDV-Erfahrungen sind erforderlich.<br />

Der zeitliche Aufwand, der gleichmäßig über das Jahr verteilt ist, <strong>wir</strong>d als gering eingeschätzt.<br />

Mitglied im Kalenderbeirat<br />

Die <strong>DMG</strong> gibt jährlich den Europäischen Meteorologischen Kalender (EMK) heraus. Seine Inhalte werden von einer<br />

Gruppe unter der Federführung von Prof. Dr. Werner Wehry in Berlin erstellt. Dem EMK wurde 2012 ein Kalenderbeirat<br />

zur Seite gestellt, der vom <strong>DMG</strong> Beauftragen für den EMK (derzeit Prof. Dr. Werner Wehry, Berlin) geleitet <strong>wir</strong>d<br />

und aus zwei weiteren <strong>DMG</strong>-Mitgliedern besteht. Ein Beiratsmitglied (Arne Spekat) wurde bereits bestellt, es <strong>wir</strong>d<br />

daher ein weiteres kompetentes Mitglied gesucht.<br />

Der oder Diejenige sollte im Umgang mit allem, was den EMK kennzeichnet (Fotos, Graphiken, Tabellen, Texte),<br />

Freude haben und gewisse Erfahrungen dafür mitbringen. Der zeitliche Aufwand verteilt sich nicht gleichmäßig über<br />

das Jahr.<br />

Wissenschaftlicher Redakteur<br />

Für die Herausgabe der Mitteilungen <strong>DMG</strong> <strong>wir</strong>d ein neuer wissenschaftlicher Redakteur gesucht, der den Inhalt der<br />

viermal im Jahr erscheinenden, und zwischen 32 und bis zu 45 Seiten pro Heft umfassenden Mitgliederzeitschrift koordiniert.<br />

Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit dem Sekretariat der <strong>DMG</strong>, aber auch mit anderen Gremien der <strong>DMG</strong><br />

e.V. notwendig. Der Zeitaufwand beträgt durchschnittlich 10 bis 15 Stunden im Monat. Hierfür <strong>wir</strong>d eine geringfügige<br />

Entschädigung gezahlt. Es ist eine mehrwöchige Einarbeitungsphase vorgesehen.<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

21


22<br />

medial<br />

Rezensionen<br />

Wolken, Wind & Wetter<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

Stefan Rahmsdorf: „Wolken,<br />

Wind & Wetter. Alles, was man<br />

über Wetter und Klima wissen<br />

muss.“, Die Kinder-Uni, Deutsche<br />

Verlags-Anstalt, 2011, 223<br />

Seiten, 19,99 €.<br />

Andreas Walter<br />

In seinem neuen Buch aus der erfolgreichen Kinder-<br />

Uni-Reihe erzählt der Potsdamer Klimaforscher Stefan<br />

Rahmstorf, was die Lufthülle unserer Erde Spannendes<br />

zu bieten hat: Blitz und Donner, Schnee und Hagel,<br />

Tornados, Hurrikane und flauschige Gebilde mit merkwürdigen<br />

Namen, die einen manchmal ziemlich nass<br />

dastehen lassen. Er erklärt, was das Wetter vom Klima<br />

Wissenschaftler vor dem Richter<br />

Heinrich Zankl, Wissenschaft im<br />

Kreuzverhör, 172 Seiten, Primus<br />

Verlag, Darmstadt 2012, 19,90 €.<br />

Hans-Gerd Nitz<br />

Es ist schon bemerkenswert, wie sich der Humanbiologe<br />

ohne spürbare Berührungsängste auf rechtliches<br />

Terrain wagt. In seinem spannend zu lesenden Büchlein<br />

stellt Heinrich Zankl 25 Beispiele vor, bei denen nicht<br />

– wie der Titel suggeriert – die Wissenschaft im Kreuzverhör<br />

steht, sondern die Wissenschaftler selbst. Dies<br />

verrät auch schon der Untertitel des Werks, das „spektakuläre<br />

Fälle von Galileo bis Guttenberg“ aufzeigen<br />

möchte. Dass Zankl selbst ein Faible fürs Spektakuläre<br />

hat, zeigen Kapitelüberschriften wie „Mörderischer<br />

unterscheidet, warum am Nordpol keine Palmen wachsen,<br />

was Forscher aus einem drei Kilometer langen „Eis am<br />

Stiel“ lernen und wieso ohne das Meer alles nichts wäre.<br />

Nicht zuletzt gibt er auch Antworten auf die Frage, wie<br />

die mögliche Zukunft unseres Klimas aussehen kann und<br />

was gegen die zu erwartende Klimaerwärmung noch getan<br />

werden kann. Kleine, lehrreiche Exkurse dienen darüber<br />

hinaus dazu Zusammenhänge zu verdeutlichen und anschaubar<br />

zu machen.<br />

Rahmsdorf geht gewohnt profund und kenntnisreich ans<br />

Werk und schreibt in einem lockeren – teilweise humorvollen<br />

– sehr unterhaltsamen Stil. Hervorzuheben sind die<br />

<strong>wir</strong>klich sehr schönen Illustrationen von K. Ensikat, die<br />

die Attraktivität des Buches weiter steigern. Abgerundet<br />

<strong>wir</strong>d das Buch durch zahlreiche interessante teilweise speziell<br />

auf Kinder zugeschnittene Internetadressen.<br />

Alleine die angegebene Altersempfehlung von 10 Jahren,<br />

scheint etwas zu früh angesetzt.<br />

Meiner Meinung nach sollten die Leser schon mindestens<br />

12 Jahre „auf dem Buckel haben“, um die Zusammenhänge,<br />

die Rahmsdorf darlegt, ansatzweise in ihrer<br />

ganzen Komplexität erfassen zu können.<br />

Ehrgeiz, Amoklauf einer Professorin“ oder „Anrüchige<br />

Geschäfte, Sex für gute Noten“. Hier zeigen sich der erfahrene<br />

Autor und Lektor, die wissen, wie man am Büchertisch<br />

Interesse weckt; nicht unbedingt das Interesse<br />

der Leser, die ein wissenschaftlich fundiertes Sachbuch<br />

erwarten, wohl aber derjenigen, die eine anregende Feierabend-<br />

oder Urlaubslektüre auf gutem Niveau suchen.<br />

Zankl hat die von ihm beschriebenen Fälle gut recherchiert<br />

und untergliedert sie in die Kapitel Geisteswissenschaften,<br />

Naturwissenschaften und medizinische Wissenschaften.<br />

Dies wäre eigentlich nicht nötig, da es stets um<br />

die Beleuchtung der Verfehlungen von Menschen geht,<br />

wobei die Fakultät weniger eine Rolle spielt. Wenn man<br />

so will sind aber Fälle der wissenschaftlichen Ethik wohl<br />

eher im naturwissenschaftlich-medizinischen Umfeld zu<br />

finden und politisch motivierte Verfahren eher im Bereich<br />

der Geisteswissenschaften.<br />

So schildert der Autor etwa den bekannten Fall eines<br />

Arztes, der sich selbst anzeigt, um Rechtssicherheit im<br />

Bereich der Präimplantationsdiagnostik zu erhalten. Die<br />

anschließende politische Debatte um einen eindeutigen<br />

Gesetzestext ist noch in bester Erinnerung. Weiter berichtet<br />

Zankl über einen koreanischen Philosophen und


Friedensforscher, dem in Südkorea der Prozess wegen angeblicher<br />

Kontakte zu Nordkorea gemacht wurde. Aber<br />

auch historische Prozesse zeichnet das Buch neu auf, etwa<br />

wenn an Galileis Buch über das heliozentrische Weltbild<br />

erinnert <strong>wir</strong>d, das seinerzeit von einem Inquisitionsgericht<br />

verboten wurde; Galilei wurde damals mit einem Hausarrest<br />

belegt. Zu guter Letzt kommt der Autor auch nicht<br />

um die aktuellen Plagiatsfälle in der Wissenschaft herum.<br />

Hier bietet sich einfach die Affäre um Ex-Verteidigungsminister<br />

zu Guttenberg an, die das Buch genüsslich auf-<br />

„Der tägliche Wetterbericht“ aus Mauritius<br />

Fabienne van Heeven (Hrsg.): Der tägliche Wetterbericht. Fastbook<br />

Publishing, 2010, 143 Seiten.<br />

Jörg Rapp<br />

Viele Bücher gehen inzwischen über meinen Schreibtisch.<br />

Darunter zahlreiche gute, manche mittelmäßige und immer<br />

wieder auch mal relativ schlechte Publikationen. Die<br />

bespricht man dann lieber nicht. Doch zuletzt fiel mir ein<br />

Werk in die Hände, wie ich es zuvor noch nicht gesehen<br />

habe. Kurz gesagt: eine Unverschämtheit.<br />

Das Büchlein mit dem populären Titel „Der tägliche<br />

Wetterbericht – Über das Wetter und seine prominenten<br />

TV-Propheten“ verursachte Neugier, nicht zuletzt, weil es<br />

ein „fastbook publishing“-Verlag aus dem Hause „VDM<br />

Publishing“ herausgebracht hat. Mit Sitz in Mauritius!<br />

Schaut man sich den Inhalt genauer an, <strong>wir</strong>d schnell klar,<br />

dass fast alle Artikel, ob zum Thema „Isobare“, „Wetter-<br />

news<br />

greift. So annonciert das Buchcover wie erwähnt „spektakuläre<br />

Fälle von Galilei bis Guttenberg“ und verspricht<br />

auf der Buchrückseite einen Spannungsbogen „vom Genie<br />

bis zum Scharlatan“. Zankl ist ein Freund klarer Worte!<br />

Fazit: Wissenschaftler sind keine besseren oder schlechteren<br />

Menschen, müssen sich jedoch nicht selten für ihre<br />

Forschung vor Gericht verantworten. Ob zu Recht oder<br />

Unrecht schildert das Buch von Heinrich Zankl in sehr anschaulicher<br />

und unterhaltender Art und Weise.<br />

satellit“ oder „Meteorologie“, wortwörtlich dem Internetportal<br />

„Wikipedia“ entnommen wurden. Das Buch stellt<br />

also nichts Neues dar, sondern lediglich eine Hardcopy<br />

ausgewählter freier Wikipedia-Artikel. Also eine Art<br />

„Anti-Digitalisierung“.<br />

Dafür hat es einen unverschämt hohen Preis: 49 Euro<br />

und man <strong>wir</strong>d den Eindruck nicht mehr los, dass hier ein<br />

Geschäftsmodell mit sehr viel „Mehrwert“, aber ohne jede<br />

wissenschaftliche bzw. schriftstellerische Eigenleistung,<br />

etabliert werden soll.<br />

Also bitte: Bevor Sie das Buch kaufen, überlegen Sie<br />

sich, ob Sie die Artikel nicht direkt ausdrucken oder – besser<br />

noch – umweltschonend am Bildschirm lesen wollen.<br />

Das wäre billiger und die Abbildungen würden überdies in<br />

besserer Qualität erscheinen als im „Luxusdruck aus Mauritius“.<br />

Inhalt Meteorologische Zeitschrift Vol. 21 No. 3, 2012<br />

hense, anDreas; masBou, maTThieu; simmer, cLemens: Papers from the DACH 2010 conference at Bonn, 211–212.<br />

BerGemann, kay; reich, seBasTian: An ensemble Kalman-Bucy filter for continuous data assimilation, 213–219.<br />

heinze, rieke; raasch, sieGFrieD; eTLinG, DieTer: The structure of Karman vortex streets in the atmospheric boundary<br />

layer derived from large eddy simulation, 221–237.<br />

PLöGer, F.; konoPka, P.; müLLer, r.; GunTher, G.; Grooss, J.-u.; schiLLer, c.; raveGnani, F.; uLanovski, a.; riese,<br />

m.: Backtrajectory reconstruction of water vapour and ozone in-situ observations in the TTL, 239–244.<br />

BierDeL, LoTTe; FrieDerichs, PeTra; BenTzien, saBrina: Spatial kinetic energy spectra in the convection-permitting<br />

limited-area NWP model COSMO-DE, 245–258.<br />

GorGas, Theresa; DorninGer, manFreD: Quantifying verification uncertainty by reference data variation, 259–277.<br />

WanG, hui-Jun; sun, Jian-Qi; chen, huo-Po; zhu, ya-Li; zhanG, yinG; JianG, Da-BanG; LanG, xian-mei; Fan, ke; yu,<br />

en-Tao; yanG, sonG: Extreme Climate in China: Facts, Simulation and Projection, 279–304.<br />

Gross, GünTer: Numerical simulation of future low-level jet characteristics, 305–311.<br />

Book revieWs, 312–315.<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

23


24<br />

news<br />

Trockenheit in Europa im Frühjahr 2012<br />

DWD, RCC-CM<br />

Nach den vielen Regenfällen im Sommer in Mitteleuropa<br />

ist die Trockenheit im Frühjahr hier schon fast<br />

in Vergessenheit geraten. Immerhin war es nach den<br />

beiden trockenen Perioden im Frühjahr und im Herbst<br />

2011 nun schon die dritte ausgeprägte Trockenheit, die<br />

nicht nur Deutschland, sondern auch weite Teile Europas<br />

betraf. In Südeuropa dauerte die Trockenheit dieses<br />

Jahr auch noch in den Sommermonaten an.<br />

Einige Kolleginnen und Kollegen des DWD haben<br />

diese bemerkenswerte Trockenheit in einem zusammenfassenden<br />

Bericht aufbereitet, um die klimatologischen<br />

und hydrometeorologischen Hintergründe,<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

aber auch die land<strong>wir</strong>tschaftlichen Aus<strong>wir</strong>kungen näher<br />

zu beleuchten. Der Bericht <strong>wir</strong>d im Internet des DWD<br />

(www.dwd.de) als Beitrag des Regionalen Klimazentrums<br />

für Klimaüberwachung der WMO veröffentlicht. Er ist unter<br />

folgendem Pfad hinterlegt:<br />

Klima und Umwelt – Klimamonitoring – Europa – RCC-<br />

CM – Besondere Wetterereignisse – länderübergreifende<br />

Berichte.<br />

Darüber hinaus ist er auch auf der Agrarwetterseite für<br />

die Land<strong>wir</strong>tschaft und auf der Seite des Weltzentrums für<br />

Niederschlagsklimatologie (WZN) verlinkt.<br />

Klimatische Wasserbilanz 1. Januar – 1. August 2012 für Deutschland (positive Werte: Überschuss, negative Werte: Defizit).<br />

Quelle: Deutscher Wetterdienst<br />

Fritz Neu<strong>wir</strong>th neuer Vorsitzender der ÖGM<br />

Jörg Rapp<br />

Dr. Fritz Neu<strong>wir</strong>th wurde auf der letzten Ausschusssitzung<br />

der ÖGM als neuer Vorsitzender der Österreichischen<br />

Gesellschaft für Meteorologie gewählt. Er ist<br />

damit Nachfolger des zuvor vier Jahre lang amtierenden<br />

Prof. Franz Rubel. Dr. Neu<strong>wir</strong>th war bis vor kurzem<br />

Direktor der ZAMG (Wien) und Präsident der EMS.<br />

Als stellvertretender Vorsitzender wurden Prof. Dr. Michael<br />

Kuhn (IMGI), als Generalsekretär Dr. Ernest Rudel<br />

(ZAMG), als Schriftführer Dr. Andreas Gobiet (Wegener<br />

Center Graz) und als Kassier Dr. Markus Kottek (KIKS)<br />

bestimmt.


tagungen<br />

Bioclimate 2012 „Bioclimatology of ecosystems“<br />

Jörg Matschullat<br />

Seit vielen Jahren veranstalten die Tschechischen und<br />

Slovakischen Gesellschaften für Bioklimatologie jährlich<br />

eine gemeinsame Tagung. Diese findet wechselseitig in<br />

einem der beiden Länder statt, jüngst vom 29. bis 31. August<br />

2012 in Usti nad Labem in Böhmen. Gastgeber war<br />

die junge J.E. Purkinje Universität vor Ort, welche die<br />

Veranstaltung gemeinsam mit den beiden Gesellschaften,<br />

dem Tschechischen Hydrometeorologischen Dienst<br />

(CHMI) sowie der Tschechischen Universität für Lebenswissenschaften<br />

in Prag organisierte. Die referierten<br />

Kurzfassungen der meisten Beiträge sind erschienen unter:<br />

kožnarová v., suLovská s., háJkova L. (Eds), 2012:<br />

Bioclimate 2012. Bioclimatology of ecosystems. International<br />

Scientific Conference Proceedings, 139 S.; ISBN<br />

978-80-213-2299-8 (mit CD-ROM).<br />

Die Veranstaltung, eröffnet von Dr.-Ing. Václav Dvorák,<br />

dem Direktor des CHMI, den beiden Vorsitzenden der<br />

Gesellschaften, Dr.-Ing. Jaroslav Rožnovský (CBcS) und<br />

Dr. Bernard Šiška (SBcS), sowie dem Dekan der Fakultät<br />

für Naturwissenschaften der J.E.Purkinje Universität, Dr.<br />

Jaroslav Pavlík, brachte 37 Vorträge und 42 Posterpräsentationen<br />

aus zehn europäischen Ländern (AT, CZ, DE,<br />

HU, LT, MD, PL, PT, SE, SK) zusammen.<br />

Vier Plenarvorträge legten eine schöne Diskussionsgrundlage:<br />

Antonio Lopes (Universität Lissabon) zu Aspekten<br />

der Stadtklimatologie, Radovan Pokorný (Mendel<br />

Universität in Brünn) zu neuen mikrometeorologischen<br />

Untersuchungen in Pflanzenbeständen, Helfried Schei-<br />

finger (Zentralanstalt für Metorologie und Geodynamik<br />

in Wien) zur Zuordnung anthropogener Klimasignale<br />

aus phänologischen Befunden und Krzysztof Błażejczyk<br />

(Polnische Akademie der Wissenschaften in Warschau)<br />

zu dem UTCI-Ansatz der biothermalen Bedingungen. Es<br />

folgten vier Parallelsitzungen zur „Variabilität von Stadtklima“,<br />

„Forst- und Agrarklimatologie“, „Agrarklimatologie<br />

und Klimawandel“, „Phänologie und Aerobiologie“,<br />

sowie „Humanbioklimatologie und Zoobioklimatologie“.<br />

Das schöne und reichhaltige Programm ließ die Zeit<br />

schnell vergehen. Dazu trugen auch die wie stets äußerst<br />

gastfreundliche und anregende Tagungsatmosphäre dieser<br />

Reihe sowie die sehr angenehmen Räumlichkeiten auf dem<br />

Campus bei. Eine gemeinsame Exkursion am Abend des<br />

ersten Tages zur ehrwürdigen Brauerei in Velké Březno<br />

(Groß-Priesen) und dem direkt benachbarten ursprünglichen<br />

Empire-Schlösschen des Grafen Karl Chotek von<br />

Chotkow und Wognin, dem ranghöchsten Verwaltungsbeamten<br />

und obersten Burggrafen des Königreichs Böhmen,<br />

brachte die Teilnehmer ebenso auf angenehme Weise<br />

zusammen wie die leider etwas verregnete Abschlussexkursion<br />

in die Böhmisch-Sächsische Schweiz. Der einzige<br />

Wunsch, den ich zu diesen interessanten Tagungen habe,<br />

wäre eine etwas stärkere Diskussionsfreude. Doch bin ich<br />

zuversichtlich, dass sich auch dies ergeben <strong>wir</strong>d – denkt<br />

man nur acht Jahre zurück, als die Tagung überwiegend<br />

in slowakischer und tschechischer Sprache durchgeführt<br />

wurde, so waren es heute zu 90% englischsprachige Vorträge,<br />

denen gut zu folgen war.<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

25


26<br />

tagungen<br />

Internationale Stadtklimatagung (ICUC 8) 2012 in<br />

Dublin − Ein kritischer Tagungsbericht<br />

Wilhelm Kuttler<br />

Die “8th International Conference on Urban Climate“<br />

(ICUC 8) und das „10th Symposium on the Urban<br />

Environment“,veranstaltet von der IAUC (International<br />

Association on Urban Climate) sowie der AMS (American<br />

Meteorological Society) fanden als gemeinsam<br />

durchgeführte Tagung zur Stadtklimatologie in diesem<br />

Jahr in der Zeit vom 6.-10. August auf dem Campus des<br />

University College Dublin (UCD) in Dublin, Irland,<br />

statt. Insgesamt 500 Teilnehmer, von denen viele dem<br />

asiatischen Raum, insbesondere Japan, entstammten,<br />

und zahlreiche Studenten aus aller Welt, haben laut<br />

Veranstalter diese Tagung besucht. Einen Bericht über<br />

eine internationale Tagung zu erstellen, deren Vortragsprogramm<br />

so umfassend war, das dieses in fünf<br />

fast durchgängig erfolgenden Parallelsitzungen untergebracht<br />

werden musste, ist aus dem Grunde schwierig,<br />

da der Berichterstatter maximal 20 % der mündlichen<br />

Präsentationen (von jeweils 15 min Dauer) besuchen<br />

konnte. Der nachfolgende Bericht stellt deshalb nur<br />

eine subjektive Bestandsanalyse dar.<br />

Die zahlreichen Sitzungsthemen deckten ein im Laufe<br />

der Jahre immer breiter gewordenes Spektrum der<br />

Stadtklimaforschung ab. So wurden neueste Entwicklungen<br />

zur Messtechnik vorgestellt, Ergebnisse zur<br />

Analyse der Luftqualität präsentiert, Spurenstoffflüsse,<br />

insbesondere die von Wasserdampf und infrarotaktiven<br />

Gasen in Städten unterschiedlicher Klimazonen nachgewiesen,<br />

Aspekte der urbanen Human-Biometeorologie<br />

aufgegriffen und der mikroklimatische Einfluss von<br />

städtischen Grünflächen und Bäumen auf die versiegelte<br />

Umgebungquantifiziert. Auch Fragen zur urbanen<br />

Wettervorhersage wurden behandelt, Weiterentwicklungen<br />

numerischer Modelle beschrieben, der Einfluss<br />

der Bebauungsstruktur auf stadtklimatische Parameter<br />

untersucht und − natürlich – die Aus<strong>wir</strong>kungen des<br />

globalen Klimawandels auf einzelne stadtklimatische<br />

Komponenten in verschiedenen Ländern präsentiert.<br />

Die Vorträgewurden durchobligatorische Posterdarstellungen,<br />

die jeweils nach Fachgruppen geordnet waren,<br />

ergänzt. Da der Aushang der Poster jeweils nur auf<br />

einen Tag beschränkt war, wurde den Teilnehmern die<br />

Möglichkeit genommen, sich die Poster auch außerhalb<br />

der vorgesehenen Präsentationszeiten während der gesamten<br />

Tagungswoche anzusehen.<br />

Das Vortragsprogramm wurde komplettiert durch jeweils<br />

mittäglich stattfindende Plenarsitzungen, in denen<br />

sich vier kompetente Kollegen und eine Kollegin aktuellen<br />

Themen aus der Stadtklimaforschung annahmen<br />

und diese fachlich in einen übergeordneten Rahmen<br />

zu stellen wussten. So wurden Ergebnisse oder auch<br />

Ideen zur Untersuchung des Zusammenhangs zwischen<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

Stadtklima und historischer urbaner Entwicklung präsentiert<br />

(Jankovic/Hebbert, Manchester), der unterschiedliche<br />

Einfluss verschiedener Stadtmorphologien auf die mikroklimatischen<br />

Verhältnisse analysiert (Ching, North-<br />

Carolina), Fragen über die Beeinflussung der städtischen<br />

Grenzschicht durch heterogen gestaltete Oberflächen aufgeworfen<br />

und beantwortet (Frau Barlow, Reading), über<br />

den Einfluss des offenbar unvermeidbaren globalen Klimawandels<br />

referiert (Belcher, Reading) sowie der Versuch<br />

unternommen, die Freisetzung wichtiger Treibhausgase<br />

(z. B. CO 2 , N 2 O, CH 4 ) aus städtischen Ökosystemen zu<br />

quantifizieren (Christen, Vancouver).<br />

Exemplarisch soll auf einige Aspekte kurz etwas genauer<br />

eingegangen werden. So entspricht es dem aktuellen<br />

Forschungsstand, dass zur objektiven Bewertung<br />

der thermischen Komponente im Bereich der Human-Biometeorologie<br />

sinnvollerweise entsprechende Indices (wie<br />

PMV, pt, PET, UTCI), deren Berechnung nicht nur auf<br />

meteorologischen Eingangsgrößen beruht, sondern auch<br />

körperphysiologische Reaktionen eines Normmenschen<br />

berücksichtigt, verwendet werden. Es verwundert deshalb,<br />

dass es immer noch Vortragende auf dem Gebiet der zu<br />

bewertenden human-biometeorologischen Wirkungskomplexe<br />

gibt, die diese Standards zur Einschätzung ihrer<br />

Ergebnisse nicht heranziehen, sondern den thermischen<br />

Komfort/Diskomfort mit Hilfe der Lufttemperatur und der<br />

relativen Feuchte als eher untaugliche Maßzahlen versuchen<br />

zu quantifizieren.<br />

Bei der Anwendung mikro- und mesoskaliger Modelle<br />

hat sich erfreulicherweise immer stärker unter den entsprechenden<br />

Nutzern die Erkenntnis durchgesetzt, dass<br />

ohne die Verwendung repräsentativer Messdaten aus dem<br />

Untersuchungsgebiet eine Validierung der Modelle kaum<br />

möglich ist.<br />

Neue Wege zur dringend notwendigen Quantifizierung<br />

werden auch bei der Analyse der Treibhausgasflüsse im<br />

städtischen Ökosystem beschritten. Entsprechende Untersuchungen<br />

zeigen, dass es weltweit immer noch an aussagefähigen<br />

Bilanzen entsprechender Gase mangelt. Zwar<br />

wurden hier und da bereits Anfänge gemacht, doch die<br />

meisten Analysen infrarotaktiver Gase beschränken sich<br />

nach wie vor darauf, Kohlendioxid als klimawandelaffines<br />

Leitgas zu betrachten. Darüber hinaus <strong>wir</strong>d häufig von an<br />

Einzelstationen gewonnenen Daten auf die Gesamtfläche<br />

eines Stadtgebietes geschlossen, was nur fehlerbehaftet<br />

sein kann. Es konnte verschiedentlich gezeigt werden,<br />

dass auch Lachgas (N 2 O), insbesondere aber auch Methan<br />

(CH 4 ) für eine Bewertung der städtischen Treibhausgasbilanz<br />

sehr wichtig sind. Auch wurde herausgestellt, dass<br />

es notwendig ist, entsprechende Messungen unter Berücksichtigung<br />

verschiedener Maßstabsebenen durchzuführen.<br />

So ist es für eine Gesamtbilanz sinnvoll, Daten aus Messungen<br />

mit entsprechenden Ergebnissen aus Modellen zu


kombinieren, um dem Ziel, eine möglichst genaue Spurenstoffbilanz<br />

einer Stadt zu generieren, näher zu kommen.<br />

Verschiedene Ansätze stimmen hoffnungsfroh und<br />

werden vielleicht dazu führen, dass auf zukünftigen Stadtklimatagungen<br />

bereits zielführende Ergebnisse präsentiert<br />

werden.<br />

Neben dem wissenschaftlichen Tagungsprogramm wurden<br />

Besichtigungen zu geographischen und historischen<br />

Aspekten in Dublin und Umgebung angeboten. Desweiteren<br />

bestand die Möglichkeit, im Rahmen einer Geländebegehung<br />

den vom Dublin Institute of Technology (DIT)<br />

und dem UCD gemeinsam betriebenen Eddy-Kovarianz-<br />

Standort zur Erfassung von Spurenstoff- und Wärmeflüssen<br />

(CO 2 , QH, QE) im Zentrum der Stadt zu besichtigen<br />

(Abb. 1).<br />

Diese internationale und von der Teilnehmerzahl betrachtet<br />

recht große Tagung soll stellvertretend für andere<br />

Konferenzen vergleichbarer Größenordnung zum Anlass<br />

genommen werden, einige Sachverhalte kritisch konstruktiv<br />

zu beleuchten.<br />

Zunächst einmal ist als Tagungsergebnis der ICUC 8<br />

festzustellen, dass im Vergleich zur letzten ICUC 7 (Yokohama,<br />

Japan) viel Neues präsentiert wurde und der (wichtige)<br />

persönliche Austausch zwischen einzelnen Teilnehmern<br />

gefördert und gefestigt werden konnte. Jedoch fiel<br />

auch auf dieser Tagung auf, dass zahlreiche Vorträge Redundanzen<br />

aufwiesen, die für den fachlich interessierten<br />

Zuhörer ärgerlich sind und grundsätzlich vermieden werden<br />

sollten. Denn es kann nicht Sinn eines Tagungsbesuchs<br />

sein, bekannte Sachverhalte immer wieder präsentiert zu<br />

bekommen. Ferner erachten es offenbar viele Vortragende<br />

als nicht mehr nötig, den Erkenntnisgewinn ihrer Ergebnisse<br />

in den wissenschaftlichen Rahmen bereits vorhandener<br />

Untersuchungen zu stellen. Auch ein Vortrag von<br />

15 minütiger Dauer sollte diese Möglichkeit einschließen.<br />

So <strong>wir</strong>d vielfach der falsche Eindruck erweckt, es werde<br />

etwas bahnbrechend Neues präsentiert, was sich jedoch als<br />

längst Bekanntes für denjenigen herausstellt, der sich mit<br />

der Fachliteratur eingehend auseinandersetzt. Außerdem<br />

tagungen<br />

ist nicht zu verstehen, warum so häufig Selbstverständlichkeiten<br />

präsentiert werden, die keinen Erkenntnisfortschritt<br />

aufweisen.<br />

Tagungen sind im Übrigen dazu da, den Meinungsaustausch<br />

unter den Teilnehmern zu fördern. Das geschieht<br />

ganz wesentlich über die Fachdiskussion. Eine Tagung,<br />

die nicht genügend Zeit zur Diskussion einplant, ist eigentlich<br />

entbehrlich, denn dann kann der interessierte Zuhörer<br />

auf den meist mit hohen Kosten verbundenen Besuch<br />

verzichten und nach Veröffentlichung des Vortrags<br />

auch die entsprechende Fachpublikation lesen. Gerade bei<br />

Tagungen, welche für den Teilnehmer die leidvolle Erfahrung<br />

mit sich bringen, aus Parallelsitzungen zu bestehen,<br />

kommt es sehr auf den entsprechenden Sitzungsleiter an.<br />

Bedauerlicherweise besteht gerade hier erheblicher Verbesserungsbedarf.<br />

Die wesentliche Funktion einer solchen<br />

chairperson ist darin zu sehen, dass diese möglichst genau<br />

auf die Einhaltung des zur Verfügung gestellten Zeitfensters<br />

zu achten hat. Auch diese Tagung war, wie übrigens<br />

viele andere auch, ein Beispiel dafür, dass erstaunlich<br />

viele Vorsitzende ihrem Amt dadurch nicht gerecht wurden,<br />

dass sie nicht auf die festgelegten Vortragszeiten achteten.<br />

Den Nachteil hat derjenige Zuhörer, der zwischen<br />

den einzelnen Sitzungen den Hörsaal wechseln möchte.<br />

Was ist zu tun? Ein nach Auffassung des Berichterstatters<br />

probates Mittel erscheint grundsätzlich in einer rigorosen<br />

Reduzierung der Anzahl der Vorträge zu liegen. Das<br />

setzt aber voraus, dass das wissenschaftliche Organisationskomittee<br />

seiner Arbeit gerecht <strong>wir</strong>d und im Vorfeld<br />

der Planung die (Vortrags-)Spreu vom (Vortrags-)Weizen<br />

trennt. Es erscheint allemal besser zu sein, eine qualitativ<br />

hochstehende Konferenz mit einer geringeren Anzahl an<br />

Vorträgen durchzuführen als einen fachlich bunten Blumenstrauß<br />

zu präsentieren, von dem der interessierte Teilnehmer<br />

letztendlich wenig profitiert. Der Berichterstatter<br />

sieht zuversichtlich kommenden Tagungen entgegen und<br />

ist gespannt, ob sich in dieser Hinsicht an der Konferenzkultur<br />

etwas ändern <strong>wir</strong>d.<br />

Abb.: Klima- und Eddy-Kovarianzstation<br />

zur Erfassung von meteorologischen<br />

Größen und Spurenstoffflüssen<br />

auf dem Dach des Dublin<br />

Institute of Technology (DIT) im<br />

Zentrum von Dublin, Irland. Foto:<br />

Anja Goldbach<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

27


28<br />

tagungskalender<br />

Zeit von Veranstaltung, Internet oder E-Mail Ort (Staat)<br />

01.11. - 30.04.2013 Planet 3.0 – Klima.Leben.Zukunft“ - Sonderausstellung des Senckenberg-Naturmuseums Frankfurt<br />

03.11. - 04.11.2012 Second global meeting of the International Forum of Meteorological Societies<br />

www.ifms.org/meeting.html<br />

Xiamen, China<br />

05.11. - 09.11.2012 CLIMATE 2012/KLIMA 2012<br />

http://www.climate2012.de/de/start<br />

Hamburg (Online)<br />

08.11. - 09.11.2012 2. Regionalkonferenz Klimaanpassung Küstenregion<br />

http://www.umwelt.bremen.de/sixcms/media.php/13/Programm_Regionalkonferenz_A4.pdf<br />

Bremerhaven<br />

26.11. - 07.12.2012 18th United Nations Framework Convention on Climate Change (COP 18/CMP 8)<br />

http://unfccc.int/2860.php<br />

Katar<br />

29.11. - 30.11.2012 Internationales Kolloquium „Die Zukunft des Wasserhaushalts im Elbegebiet“<br />

http://www.bafg.de/cln_031/nn_162304/DE/05_Wissenstransfer/02__Veranstaltungen/2012__1<br />

1__29__programm.html<br />

Dresden<br />

10.12. - 12.12.2012 Energy, Water and Climate Change 2012<br />

http://ewacc2012.cyi.ac.cy/<br />

Nikosia, Zypern<br />

12.12. - 14.12.2012 4th International Workshop on Air Quality Forecasting Research<br />

http://www.wmo.int/pages/prog/arep/gaw/IWAQFR_4.html<br />

Genf<br />

18.03. - 20.03.2013 European Climate Change Adaptation Conference<br />

http://eccaconf.eu/<br />

Hamburg<br />

07.04. - 12.04.2013 EGU General Assembly 2013<br />

http://meetingorganizer.copernicus.org/EGU2013/provisionalprogramme<br />

Wien<br />

27.05. - 29.05.2013 Climate Change and Regional Response 2013 (CCRR-2013)<br />

http://www.regklam.de/1/ccrr-2013//<br />

Dresden<br />

03.06. - 07.06.2013 7th European Conference on Severe Storms Helsinki<br />

08.07. - 12.07.2013 Davos Atmosphere and Cryosphere Assembly 2013 - Ice & Air – Process Interactions<br />

http://www.daca13.org<br />

Davos (Schweiz)<br />

02.09. - 06.09.2013 DACH Meteorologentagung Innsbruck<br />

09.09. - 13.09.2013 13th EMS Annual Meeting & 9th European Conference on Applied Meteorology (ECAM) Reading (UK)<br />

16.09. - 20.09.2013 Joint EUMETSAT/AMS Satellite Conference<br />

http://www.eumetsat.int/Home/Main/News/Conferences_and_Events/820209?l=en<br />

Wien<br />

26.09. - 27.09.2013 Jubiläumskolloquium 200 Jahre Klimamessstation Jena<br />

klimajubilaeum@uni-jena.de<br />

Jena<br />

02.10. - 08.10.2013 Deutscher Geographentag<br />

www.geographentag.uni-passau.de<br />

Passau<br />

06.10. - 10.10.2013 14th EMS Annual Meeting & 10th European Conference on Applied Climatology (ECAC) Prag<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012


impressum<br />

<strong>DMG</strong> Mitteilungen – Autorenhinweise<br />

Die Mitteilungen haben in der Regel einen Umfang von 32 oder 40 Seiten. Ihr Inhalt gliedert sich in folgende regelmäßige Rubriken:<br />

Titelseite, Seite 2 (farbige Grafik), Editorial/Inhaltsverzeichnis, Focus (mehrseitige Aufsätze), Diskutabel, News (Kurz- und Pressemitteilungen),<br />

Wir (Vereinsnachrichten), EMS, Medial (Buchbesprechungen etc.), Tagungskalender, -ankündigungen und -berichte, Umschlagseiten<br />

hinten.<br />

Bis zum Redaktionsschluss (in der Regel 01.03., 01.06., 01.09., 15.11.) muss der Beitrag bei der Redaktion (Joerg.Rapp@dwd.de oder<br />

redaktion@dmg-ev.de) vorliegen.<br />

Autorenbeiträge in der Rubrik „Focus“ sollten einschließlich Abbildungen maximal 5 Druckseiten umfassen, in der Rubrik „Wir“ maximal<br />

3 Seiten.<br />

Als Textsoftware bitte MS-WORD verwenden, möglichst mit wenigen Formatierungen. Den Beitrag bitte als e-mail-Anlage an die Redaktion<br />

schicken. Den Text bitte in Deutsch nach den „neuen“ Rechtschreibregeln.<br />

Am Ende des Beitrages sind zu nennen: Vor- und Zuname des/der Autors/Autoren, Anschrift, E-Mail-Adresse.<br />

Abbildungen sind sehr erwünscht, als getrennte Datei (übliche Formate), allerdings in der Regel nur in Schwarz-Weiß reproduzierbar, hohe<br />

Auflösung bzw. Größe (im endgültigen Druck 300 dpi). Abbildungslegenden und Bezug im Text bitte nicht vergessen.<br />

Die Autoren erhalten in der Regel keine Korrekturfahnen. Allerdings <strong>wir</strong>d nach dem Satz das Heft durch Dritte kritisch gegengelesen.<br />

Alle Autoren, die keine Mitglieder der <strong>DMG</strong> sind, erhalten ein Belegexemplar im pdf-Format.<br />

Impressum<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> – das offizielle Organ der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e.V.<br />

Die Mitteilungen werden im Auftrag des Vorstandes der <strong>DMG</strong> e.V. herausgegeben. Für den Inhalt der Beiträge sind die Autoren bzw. die<br />

Herausgeber der Pressemitteilungen im Sinne des Presserechtes verantwortlich. Aus technischen Gründen behält sich die Redaktion die<br />

Kürzung bzw. das Zurückstellen eingesandter Beiträge vor. Die Namen der Autoren bzw. der Herausgeber von Pressemitteilungen werden<br />

in der Regel zwischen Titelzeile und Text explizit genannt.<br />

Die Deutsche Meteorologische Gesellschaft ist ein eingetragener Verein beim Amtsgericht Frankfurt am Main.<br />

Geschäftsführender Vorstand<br />

Vorsitzender: Prof. Dr. Helmut Mayer, Freiburg<br />

Stellvertretender Vorsitzender: Prof. Dr. Herbert Fischer, Karlsruhe<br />

Schriftführer: Dr. Dirk Schindler, Freiburg<br />

Kassenwart: Dr. Hein Dieter Behr, Elmshorn<br />

Beisitzer für das Fachgebiet Physikalische Ozeanographie: Dr. Klaus Peter Koltermann, Hamburg<br />

Zweigvereine:<br />

Berlin-Brandenburg, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München, Rheinland.<br />

Fachausschüsse:<br />

Biometeorologie, Geschichte der Meteorologie, Umweltmeteorologie, Hydrometeorologie.<br />

Ehrenmitglieder:<br />

Prof. Dr. Walter Fett, Prof. Dr. Guri Iwanowitsch Martschuk, Prof. Dr. Lutz Hasse,<br />

Dr. Siegmund Jähn, Prof. Dr. Jens Taubenheim, Prof. Dr. Hans-Walter Georgii.<br />

Redaktionsadresse:<br />

Deutsche Meteorologische Gesellschaft e.V.<br />

Redaktion Mitteilungen<br />

Frankfurter Str. 135<br />

63067 Offenbach am Main<br />

<br />

Webseite:<br />

www.dmg-ev.de/gesellschaft/publikationen/dmg-mitteilungen.htm<br />

Redaktionsteam:<br />

Dr. Jörg Rapp (Wissenschaftl. Redakteur) <br />

Dr. Hein Dieter Behr <br />

Dr. Jutta Graf <br />

Prof. Dr. Christoph Jacobi <br />

Priv.-Doz. Dr. Cornelia Lüdecke<br />

<br />

Prof. Dr. Andreas Matzarakis<br />

<br />

Marion Schnee <br />

Dipl.-Met. Arne Spekat <br />

Dr. Sabine Theunert <br />

Dr. Birger Tinz <br />

Redaktionelle Mitarbeit:<br />

Dr. Friedrich Theunert<br />

Dr. Ute Merkel<br />

Layout:<br />

Marion Schnee <br />

Druck:<br />

Druckhaus Berlin-Mitte GmbH, Schützenstraße 18, 10117 Berlin<br />

Erscheinungsweise und Auflage:<br />

Vierteljährlich, 1900<br />

Heftpreis:<br />

Kostenlose Abgabe an alle Mitglieder<br />

Redaktionsschluss des nächsten Heftes (04/2012):<br />

15. November 2012<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

29


30<br />

korporative Mitglieder<br />

Dankenswerterweise engagieren sich die folgenden Firmen und Institutionen<br />

für die Meteorologie, indem sie korporative Mitglieder der <strong>DMG</strong> sind:<br />

ask - Innovative Visualisierungslösungen GmbH<br />

www.askvisual.de<br />

Deutscher Wetterdienst<br />

www.dwd.de<br />

SELEX Sistemi Integrati GmbH<br />

Gematronik Weather Radar Systems<br />

www.gematronik.com<br />

www.selex-si.de<br />

WetterWelt GmbH<br />

Meteorologische Dienstleistungen<br />

www.wetterwelt.de<br />

WetterOnline<br />

Meteorologische Dienstleistungen GmbH<br />

www.wetteronline-gmbh.de<br />

GWU-Umweltechnik GmbH<br />

www.gwu-group.de<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

Scintec AG<br />

www.scintec.com<br />

MeteoGroup Deutschland GmbH<br />

www.meteogroup.de<br />

WetterKontor GmbH<br />

www.wetterkontor.de<br />

meteocontrol GmbH<br />

www.meteocontrol.de<br />

Wetterprognosen<br />

Erneuerbare Energien<br />

Luft und Klima<br />

Umweltinformatik<br />

www.meteotest.ch<br />

Skywarn Deutschland e. V.<br />

www.skywarn.de<br />

Meteorologische Messtechnik GmbH<br />

www.metek.de


anerkannte beratende meteorologen<br />

Anerkennungsverfahren durch die <strong>DMG</strong><br />

Zu den Aufgaben der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft gehört die Förderung der Meteorologie als<br />

angewandte Wissenschaft. Die <strong>DMG</strong> führt ein Anerkennungsverfahren für beratende Meteorologen durch. Dies<br />

soll den Bestellern von meteorologischen Gutachten die Möglichkeit geben, Gutachter auszuwählen, die durch<br />

Ausbildung, Erfahrung und persönliche Kompetenz als Sachverständige für meteorologische Fragestellungen<br />

besonders geeignet sind. Die Veröffentlichung der durch die <strong>DMG</strong> anerkannten beratenden Meteorologen erfolgt<br />

auch im Web unter http://dmg-ev.de/gesellschaft/aktivitaeten/meteorologen_sachverstaendige.htm.<br />

Weitere Informationen finden sich unter http://dmg-ev.de/gesellschaft/aktivitaeten/meteorologen.htm<br />

Hydrometeorologie<br />

Dr. Thomas Einfalt<br />

Hydro & meteo GmbH & Co. KG<br />

Breite Str. 6-8<br />

23552 Lübeck<br />

Tel.: 0451/ 702 3333<br />

Fax.: 0451/ 702 3339<br />

E-Mail: einfalt@hydrometeo.de<br />

www.hydrometeo.de<br />

Windenergie<br />

Dr. Bernd Goretzki<br />

Wetter-Jetzt GbR<br />

Hauptstraße 4<br />

14806 Planetal-Locktow<br />

Tel:. 033843/41925 Fax: 033843/41927<br />

<br />

www.wetter-jetzt.de<br />

Ausbreitung von Luftbeimengungen<br />

Stadt- und Regionalklima<br />

Prof. Dr. Günter Groß<br />

Universität Hannover<br />

- Institut für Meteorologie -<br />

Herrenhäuser Str. 2<br />

30419 Hannover<br />

Tel.: 0511/7625408<br />

<br />

Windenergie<br />

Dr. Josef Guttenberger<br />

Hinterer Markt 10<br />

92355 Velburg<br />

Tel.: 09182/902117 Fax: 09182/902119<br />

<br />

Standortklima<br />

Windenergie<br />

Dr. Barbara Hennemuth<br />

Classenstieg 2<br />

22391 Hamburg<br />

Tel.: 040/5361391<br />

<br />

Ausbreitung von Luftbeimengungen<br />

Stadt- und Regionalklima<br />

Dipl.-Met. Werner-Jürgen Kost<br />

IMA Richter & Röckle /Stuttgart<br />

Hauptstr. 54<br />

70839 Gerlingen<br />

Tel.: 07156/438914 Fax: 07156/438916<br />

<br />

Ausbreitung von Luftbeimengungen<br />

Dipl.-Phys. Wetterdienstassessor Helmut Kumm<br />

Ingenieurbüro für Meteorologie und techn. Ökologie<br />

Kumm & Krebs<br />

Tulpenhofstr. 45<br />

63067 Offenbach/Main<br />

Tel.: 069/884349 Fax: 069/818440<br />

<br />

Ausbreitung von Luftbeimengungen<br />

Dipl.-Met. Wolfgang Medrow<br />

TÜV NORD Systems GmbH & Co. KG<br />

Bereich Engineering, Abteilung Gebäudetechnik<br />

Arbeitsgebiet Gerüche, Immissionsprognosen<br />

Langemarckstr. 20<br />

45141 Essen<br />

Tel.: 0201/825-3263 Fax: 0201/825-3377<br />

<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

31


32<br />

anerkannte beratende meteorologen<br />

Windenergie<br />

Dr. Heinz-Theo Mengelkamp<br />

anemos Gesellschaft für Umweltmeteorologie mbH<br />

Böhmsholzer Weg 3<br />

21391 Reppenstedt<br />

Tel.: 04131/ 8308-103<br />

< mengelkamp@anemos.de><br />

www.anemos.de<br />

Stadt- und Regionalklima, Ausbreitung von<br />

Luftbeimengungen, Windenergie<br />

Dr. Jost Nielinger<br />

iMA Richter & Röckle - Niederlassung Stuttgart<br />

Hauptstr. 54<br />

70839 Gerlingen<br />

Tel.: 07156/438915 Fax: 07156/438916<br />

<br />

Ausbreitung von Luftbeimengungen<br />

Stadt- und Standortklima<br />

Dipl. Met. Antje Moldenhauer<br />

Ingenieurbüro Lohmeer GmbH& Co.KG<br />

Mohrenstraße 14<br />

01445 Radebeul<br />

Telefon: 0 351/839140<br />

Telefax: 0351/8391459<br />

E-Mail: info.dd@lohmeyer.de<br />

www.lohmeyer.de<br />

Anerkennungsverfahren Wettervorhersage<br />

Die <strong>DMG</strong> ist der Förderung der Meteorologie als reine und angewandte Wissenschaft verpflichtet, und dazu gehört auch die<br />

Wetterberatung. Mit der Einrichtung des Qualitätskreises Wetterberatung soll der Zunahme von Wetterberatungen durch<br />

Firmen außerhalb der traditionellen nationalen Wetterdienste Rechnung getragen werden. Die <strong>DMG</strong> führt seit über 10 Jahren<br />

ein Anerkennungsverfahren für meteorologische Sachverständige/Gutachter durch. Dabei ist bisher das Arbeitsgebiet<br />

Wetterberatung ausgeschlossen worden. Die Arbeit in der Wetterberatung ist von der Natur der Sache her anders geartet als<br />

die Arbeit eines Gutachters. In der Regel <strong>wir</strong>d Wetterberatung auch nicht von einzelnen Personen, sondern von Firmen in<br />

Teamarbeit angeboten. Für Firmen mit bestimmten Qualitätsstandards in ihrer Arbeit bietet die <strong>DMG</strong> mit dem Qualitätskreis<br />

die Möglichkeit einer Anerkennung auf Grundlage von Mindestanforderungen und Verpflichtungen an.<br />

Weitere Informationen finden Sie auf http://dmg-ev.de/gesellschaft/aktivitaeten/wetterberatung.htm<br />

Mitteilungen <strong>DMG</strong> 03/2012<br />

Anerkannte Mitglieder<br />

Deutscher Wetterdienst Meteotest Bern<br />

MeteoGroup Deutschland WetterWelt GmbH<br />

Stadt- und Regionalklima<br />

Ausbreitung von Luftbeimengungen<br />

Dipl.-Met. C.-J. Richter<br />

IMA Richter & Röckle<br />

Eisenbahnstr. 43<br />

79098 Freiburg<br />

Tel.: 0761/2021661/62 Fax: 0761/20216-71<br />

<br />

Ausbreitung von Luftbeimengungen<br />

Standortklima<br />

Dipl.-Met. Axel Rühling<br />

Müller-BBM GmbH<br />

Niederlassung Karlsruhe<br />

Schwarzwaldstraße 39<br />

76137 Karlsruhe<br />

Tel.: 0721/504 379-16 Fax: 0721/504 379-11<br />

<br />

www.MuellerBBM.de<br />

Windenergie<br />

Dr. Thomas Sperling<br />

Von Humboldt-Str. 117<br />

50259 Pullheim<br />

mobil: 0162/ 946 62 62<br />

Stadt- und Regionalklima, Hydrometeorologie,<br />

Meteorologische Systemtechnik<br />

Dr. Bernd Stiller<br />

Winkelmannstraße 18<br />

15518 Langewahl<br />

Tel.: 03361/308762 mobil: 0162/8589140<br />

Fax: 03361/306380<br />

<br />

www.wetterdoktor.de


Temperaturanomalie<br />

Sommer (JJA) 2012 in C°<br />

Referenzperiode:<br />

1961–1990<br />

Datenbasis:<br />

CLIMAT, Schiffsmeldungen,<br />

vorläufige Werte<br />

Niederschlagshöhe<br />

Sommer (JJA) 2012 in<br />

Prozent des Mittelwertes<br />

Referenzperiode:<br />

1961–1990<br />

Datenbasis:<br />

GPCC, vorläufige Werte<br />

Klimarückblick EUROPA<br />

mit Daten für Deutschland und die Welt<br />

Sommer 2012<br />

Quelle: DWD, WMO RA VI Pilot Regional Centre on Climate Monitoring, Stand: 11.09.2012, weitere Informationen<br />

und Karten unter: www.dwd.de/rcc-cm.<br />

Gebietsmittelwerte Deutschland<br />

Sommer (JJA) 2012<br />

Wert Anomalie<br />

1961–1990<br />

Lufttemperatur 17,1 °C +0,8 °C<br />

Niederschlagshöhe 260,8 mm +8,9 %<br />

Sonnenscheindauer 600,2 Stunden -0,6 %<br />

Quelle: DWD<br />

Anomalien der globalen Mitteltemperatur<br />

Juni 2012 Juli 2012 August 2012<br />

HadCRUT3 0,48 0,45 –<br />

GISS/NASA 0,55 0,47 0.56<br />

NCDC/NOAA 0,66 0,64 0.62<br />

Angaben in °C, Quellen und Referenzperioden: HadCRUT3 1951–1980,<br />

GISS/NASA 1951–1980, NCDC/NOAA 1901–2000.


www.meteorologischer-kalender.de<br />

Europäischer<br />

Meteorologischer Kalender 2013<br />

Rückseitenthema: Tropische Meteorologie

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