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Seite 01 - 1. FFC Frankfurt e.V.

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Nach zehn Bundesligasiegen<br />

in Folge kommt<br />

es für den <strong>1.</strong> <strong>FFC</strong><br />

<strong>Frankfurt</strong> heute zum<br />

absoluten Spitzenspiel gegen den <strong>1.</strong> <strong>FFC</strong> Turbine<br />

Potsdam. Die Begegnung der beiden Dauerkonkurrenten<br />

seit Bestehen der eingleisigen<br />

Frauen-Bundesliga könnte wohl aus <strong>FFC</strong>-Sicht<br />

keine besseren Vorzeichen haben.Auch wenn in<br />

den danach verbleibenden acht Saisonspielen<br />

noch alles möglich ist, hat das Duell für viele<br />

vorentscheidenden Charakter. Im Gespräch mit<br />

<strong>FFC</strong>-Medienreferent Marc Kennedy beschreibt<br />

Cheftrainer Sven Kahlert die Stimmung im Team<br />

des siebenfachen Deutschen Meisters vor dem<br />

Klassiker und gibt seine ganz persönliche Einschätzung<br />

zum Thema Rivalität.<br />

Seit den zwei Auswärtsniederlagen zu Beginn der<br />

Saison haben wir eine beachtliche Siegesserie von<br />

mittlerweile zehn Bundesligaspielen in Folge. Wie<br />

kann man diese positive Entwicklung erklären?<br />

Wir haben von Beginn an das volle Vertrauen von<br />

Management und Vorstand und können daher in<br />

Ruhe mit dem Team arbeiten. Dazu wussten wir um<br />

unsere sehr gute Vorbereitung und das Potenzial, das<br />

in der Mannschaft steckt. Die Niederlagen hatten<br />

somit keine negativen Auswirkungen – eher im<br />

Gegenteil, sie haben dazu geführt, dass wir danach<br />

noch konzentrierter zu Werke gingen.<br />

Die Spielerinnen zeigen das Selbstvertrauen, das<br />

man zum Gewinnen wichtiger Spiele braucht.<br />

Gegen die starken Wolfsburgerinnen beispielsweise<br />

wurde beim letzten Heimspiel dem Gegner quasi<br />

von Beginn an klar aufgezeigt, wer das Spielfeld als<br />

Sieger verlässt. Muss man da als Trainer in der<br />

Kabine noch besonders motivieren oder ist das ein<br />

Selbstläufer?<br />

So etwas wie einen Selbstläufer gibt es aus meiner<br />

Erfahrung im Fußball nicht. Ich würde eher sagen,<br />

dass sich die Ansprache geändert hat. Motivation ziehen<br />

die Spielerinnen aus Einzelgesprächen, vor allem<br />

unter der Woche. Vor der gesamten Mannschaft<br />

unmittelbar vor dem Spiel ist das nicht mehr nötig.<br />

Außerdem stehen die Spielerinnen mit anderen Teams<br />

Im <strong>FFC</strong>-Gespräch: Sven Kahlert<br />

in Kontakt und kriegen natürlich auch mit, was da so<br />

passiert, besonders vor unseren Begegnungen. Das<br />

kann zusätzlich motivierend sein, ohne dass ich das<br />

jetzt weiter ausführen möchte!<br />

Die Mannschaft spielt erfrischend offensiv und laufstark,<br />

gibt sich dabei aber auch in der Rückwärtsbewegung<br />

stets wach und kämpferisch. Ist die<br />

körperliche Verfassung das Argument für die Leistung<br />

oder ist es die psychische Stärke nach der<br />

Erfolgsserie?<br />

Beides. Wir hatten mit sieben Wochen natürlich eine<br />

lange Vorbereitung und haben da bewusst auch konditionelle<br />

Aspekte in den Vordergrund gestellt. Zudem<br />

trainieren wir auch jetzt noch regelmäßig im athletischen<br />

Bereich und das kommt unserem intensiven<br />

Offensivspiel entgegen. Aber die Siegesserie hat natürlich<br />

noch mal einen weiteren positiven Effekt: Sie<br />

schweißt die Mannschaft zusätzlich zusammen und<br />

spornt uns immer wieder an.<br />

Für viele steht heute gegen den <strong>1.</strong> <strong>FFC</strong> Turbine Potsdam<br />

das Spiel der Spiele an. Wie hoch bemisst Du<br />

die Bedeutung dieser Partie?<br />

Natürlich ist sie schon sehr bedeutend. Immerhin ist es<br />

die Begegnung des aktuell Ersten gegen den Zweiten<br />

und zusätzlich zweier Teams, die die Bundesliga auch<br />

in der Vergangenheit geprägt haben. Aber es ist erst<br />

der 14. Spieltag. Egal wie die Partie ausgeht, es fällt<br />

noch keine Entscheidung im Hinblick auf die Meisterschaft,<br />

denn auch für dieses Spiel gibt es nur drei<br />

Punkte!<br />

Deine persönliche Bilanz gegen Potsdam ist mit einem<br />

Sieg bei drei Niederlagen, wenn man das Pokalspiel<br />

letzte Saison hinzunimmt, noch ausbaufähig.<br />

Wie wichtig wäre Dir der nächste Triumph?<br />

Natürlich kenne ich solche Statistiken, aber sie<br />

beschäftigen mich eigentlich nicht weiter. Potsdam<br />

ist ein wichtiges Spiel und ein Sieg würde uns sehr<br />

gut gefallen, aber meine persönliche Bilanz ist<br />

dabei uninteressant.<br />

Sämtliche Niederlagen gegen Potsdam unter<br />

Deiner Regie kamen auswärts zustande.<br />

Die einzige Begegnung im Stadion am<br />

Brentanobad bislang endete zu unseren<br />

Gunsten. Spielt aus Deiner Sicht der Heimvorteil<br />

eine Rolle?<br />

<strong>FFC</strong>-Special 2<strong>01</strong>0/2<strong>01</strong>1<br />

Bei diesen beiden Mannschaften denke ich das<br />

schon.Wenn man die sehr emotionale Atmosphäre in<br />

Potsdam kennt, dann weiß man, wie schwer es den<br />

Spielerinnen fällt, dort zu bestehen. Dass wir heute<br />

wieder ein gut gefülltes Stadion haben, mit Zuschauern,<br />

die uns lautstark unterstützen, motiviert uns<br />

zusätzlich. Ich wünsche mir, dass wir, wie beim letzten<br />

Heimspiel am 25. April, als Sieger vom Platz<br />

gehen.<br />

Potsdam führt aktuell mit einem Punkt vor uns die<br />

Bundesligatabelle an und ist der Titelverteidiger.<br />

Was macht die Turbinen aus Deiner Sicht so stark?<br />

Was zeichnet die Mannschaft aus?<br />

Potsdam hat ein gewachsenes Team, das physisch<br />

und psychisch sehr stark ist und es gewohnt ist, über<br />

die gesamte Saison eine hohe Belastung zu haben.<br />

Dazu haben sie mit Anja Mittag und Lira Bajramaj<br />

zwei Akteurinnen in der Offensive, die noch einmal<br />

aus einer guten Mannschaft herausstechen. Außerdem<br />

ist Bernd Schröder ein erfahrener und erfolgreicher<br />

Trainer, der in seiner Karriere alles gewonnen hat<br />

und weiß, wie man eine Mannschaft motiviert.<br />

Das letzte Aufeinandertreffen im August war<br />

geprägt von einer aufgeheizten Stimmung – sowohl<br />

auf dem Spielfeld als auch im Nachlauf bei<br />

der Pressekonferenz. Lässt sich das aus Deiner<br />

Sicht alles mit der Dauerrivalität erklären?<br />

Die Dauerrivalität ist sicherlich ein Punkt, aber hier<br />

sind einfach zwei grundsätzlich verschiedene Vereine,<br />

was die Philosophie und Sichtweise angeht. Dass<br />

Emotionen dabei sind, ist doch normal. Das macht<br />

den Frauenfußball ja auch noch interessanter, auch in<br />

der öffentlichen Wahrnehmung. Aber das darf dann<br />

nicht in überhöhte Aggressivität oder verbale Anfeindungen<br />

ausufern.<br />

Die oft beschriebene Ost-<br />

West-Rivalität ist zumindest<br />

kein Kriterium für den Umgang von<br />

Dir und Turbine-Trainer Bernd Schröder.<br />

Wie würdest Du Euer Miteinander beschreiben?<br />

Es gibt einen respektvollen Umgang unter Kollegen!<br />

Bei Trainertagungen unterhält man sich<br />

natürlich schon mal, alles Weitere ist auch aufgrund<br />

der räumlichen Distanz kaum möglich.<br />

<strong>FFC</strong>-Special 7

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