Seite 01 - 1. FFC Frankfurt e.V.
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Keine andere Frauenfußball-Mannschaft der<br />
Welt ist derart mit dem Begriff „erfolgreicher<br />
Neuaufbau“ verbunden wie der <strong>1.</strong> <strong>FFC</strong><br />
Turbine Potsdam. Nach der Wende wurde in Brandenburg<br />
mit großem Engagement ein junges Team<br />
aufgebaut, das in den letzten zwölf Jahren viermal<br />
Meister, dreimal Vizemeister und dreimal Bundesliga-Dritter<br />
wurde. Nach dem ersten großen<br />
Höhenflug Mitte des Jahrzehnts – als 2005 erstmals<br />
der Europacup nach Potsdam geholt wurde,<br />
die Mannschaft zwei Mal den deutschen Titel gewann<br />
und dreimal in Folge DFB-Pokalsieger wurde<br />
– dachten viele, um die Potsdamer Vorherrschaft<br />
wäre es geschehen. Fast alle Stars verließen den<br />
Verein. Nur einer jammerte nicht, sondern machte<br />
sich daran, aus „frischen Küken“ ein neues,<br />
schlagfertiges Team zu formen: Trainer Bernd<br />
Schröder. Dies gelang erstaunlich schnell, bereits<br />
2009 feierte Turbine erneut eine Meisterschaft<br />
und im Frühjahr 2<strong>01</strong>0 wurde Brandenburgs Mannschaft<br />
des Jahres nicht nur nationaler Meister,<br />
14<br />
Sportliche Erfolge<br />
2004<br />
Deutscher Meister<br />
DFB-Pokalsieger<br />
DFB-Hallenpokal-Sieger<br />
2005<br />
UEFA Women’s Cup-Sieger<br />
DFB-Pokalsieger<br />
DFB-Hallenpokal-Sieger<br />
2006<br />
Deutscher Meister<br />
DFB-Pokalsieger<br />
UEFA Women’s Cup-Finalist<br />
2008<br />
DFB-Hallenpokal-Sieger<br />
2009<br />
Deutscher Meister<br />
DFB-Hallenpokal-Sieger<br />
2<strong>01</strong>0<br />
UEFA Women’s Champions League-Sieger<br />
Deutscher Meister<br />
DFB-Hallenpokal-Sieger<br />
<strong>FFC</strong>-Special<br />
Die „Turbinen“<br />
streben das Triple an<br />
sondern auch der erste Gewinner in der neuen<br />
UEFA Champions League!<br />
Der Brandenburger Verein profitiert seit 1995 von<br />
der hervorragenden Zusammenarbeit mit der Potsdamer<br />
Eliteschule des Sports „Friedrich Ludwig<br />
Jahn“, in der seit Jahren ein Großteil der Nachwuchsspielerinnen<br />
auch fußballerisch ausgebildet<br />
wird. Das in Potsdam etablierte, bundesweit einmalige<br />
Ausbildungssystem wurde im Laufe der<br />
Jahre immer wieder verfeinert und optimiert. Die<br />
heutigen Sportschülerinnen lernen, trainieren und<br />
leben in einem rundum aufeinander abgestimmten<br />
Umfeld, das ihnen gleichzeitig eine hervorragende<br />
Schul- und Fußballausbildung ermöglicht.<br />
Die Sportschule und das ihr angegliederte Gymnasium<br />
haben ihren festen Platz auf dem Gelände<br />
des Olympiastützpunktes Potsdam. Die Fußballerinnen<br />
des <strong>1.</strong> <strong>FFC</strong> Turbine Potsdam teilen sich das<br />
großflächige Trainingsgelände mit einer Vielzahl<br />
weiterer Leistungssportler, unter ihnen zahlreiche<br />
Olympiasieger, Welt- und Europameister unterschiedlichster<br />
Sportarten. Sie finden hier beste<br />
Trainingsbedingungen vor. Im Schnitt zweimal<br />
täglich trainieren Turbines Nachwuchshoffnungen<br />
auf den Plätzen des „Sportcampus“ am Ufer<br />
der Havel. Fitnessräume, Schwimmhalle, Sauna,<br />
physiotherapeutische Einrichtungen und Sportärzte,<br />
Laufbahnberatung, sportpsychologische und<br />
-medizinische Behandlungsmöglichkeiten runden<br />
die Möglichkeiten ab und sorgen für ein rundum<br />
ausgewogenes Trainingsumfeld. Doch selbst das<br />
würde nicht reichen, wenn Bernd Schröder, Vater<br />
der Potsdamer Erfolge, nicht voll auf Eigengewächse<br />
setzen würde. Die Jugend-Mannschaft<br />
wurde in den letzten zehn Jahren achtmal Deutscher<br />
Meister. 19 der 24 Bundesliga-Kaderspielerinnen<br />
sind 23 Jahre oder jünger.<br />
Es ist wahrscheinlich weltweit einmalig, dass<br />
nach 39 Jahren immer noch derselbe Mann<br />
auf einer Trainerbank sitzt. Bernd Schröder tut dies<br />
mit dem gleichen Elan, mit dem er 1971 die Aufgabe<br />
übernahm. Damals wurde zum Neujahr der<br />
erst 28 Jahre alte Diplom-Ingenieur Bernd<br />
Schröder zur Planungskommission beordert.<br />
Auf dem Weg zum Büro erblickte<br />
er an der Wandzeitung einen Zettel: „Gründen<br />
Frauenfußball-Mannschaft. Bitte melden. 3. März<br />
197<strong>1.</strong> 18 Uhr. Klubhaus Walter Junker. BSG Turbine<br />
Potsdam, Sektion Fußball.“ Der zufällig anwesende<br />
Bernd Schröder entschloss sich spontan, das<br />
Trainer-Amt zu übernehmen. Am 25. Mai 1971 trug<br />
die Mannschaft bei Empor Tangermünde ihr erstes<br />
Spiel aus, welches die „Turbinen“ mit 3:0 gewannen.<br />
Der Coach leistete Pionierarbeit mit jungen<br />
Spielerinnen, die er oft auch von anderen Sportarten<br />
requirierte. Und damit hatte er schon bald<br />
Erfolg. Der Motor der Turbine ist auf „kalte Starts“<br />
spezialisiert und läuft sofort auf Hochtouren. So<br />
war es früher, so ist es auch heute. Gleich bei der<br />
ersten Teilnahme an der „DDR-Bestenermittlung“,<br />
so hieß die Landes-Meisterschaft damals, gewann<br />
Potsdam den Titel. Insgesamt wurden die Schützlinge<br />
von Bernd Schröder sechs Mal DDR-Meister.<br />
Nach der Wiedervereinigung stiegen mit zunehmender<br />
Qualität auch die Ansprüche: Wieder einmal<br />
war Neuaufbau angesagt. Innerhalb von zehn<br />
Jahren war es dann so weit: Die Turbine war endlich<br />
oben angelangt. Es folgten im 2<strong>1.</strong> Jahrhundert<br />
zwei Europacupsiege, vier Deutsche Meistertitel,<br />
drei Pokalsiege, fünf DFB-Hallenpokal-Siege. Nur<br />
ein Ziel steht noch aus: 2<strong>01</strong>1 will Brandenburgs<br />
Aushängeschild erstmals das begehrte Triple<br />
(Champions League, Deutsche Meisterschaft, DFB-<br />
Pokal) in einer Saison holen.