Burgbote online : 18.06.2020
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Der Burgbote
Online-Ausgabe 07/2020
Lockerungen
machen
Mut...
Liebe Sangesfreunde,
mit großer Freude begrüßen wir die Lockerungen
der strengen Corona-Bestimmungen.
Sie erlauben zwar noch immer kein Chor- und
Vereinsleben wie vor der Pandemie, aber die
Möglichkeiten für unsere künstlerische Arbeit
wachsen kontinuierlich. Wir können also unsere
Chorgemeinschaft allmählich wieder beleben.
Wie Ihnen bereits bekannt ist, beginnen wir ab
kommender Woche mit Präsenzproben in kleinen
Gruppen in der Wolkenburg. Die Einzelheiten
dazu erfahren Sie in einer separaten Mail.
Der Kammerchor nimmt bereits am Samstag
dieser Woche seinen Probenbetrieb wieder auf.
Die beliebten und gern genutzten Online-Tutorials
werden vorerst nicht mehr produziert.
Die Wiederaufnahme des Probenbetriebs geschieht
selbstverständlich unter Einhaltung der
weiter geltenden Einschränkungen sowie eines
speziell für den KMGV erstellten Hygienekonzepts,
das der federführende Autor Dr. Jochen
Hardewig in dieser Ausgabe des Burgboten
ausführlich erläutert.
Noch keine Entscheidung können wir über das
Divertissementchen 2021 fällen. Dies wird voraussichtlich
im Herbst dieses Jahres geschehen.
Ich darf Ihnen aber mitteilen, dass von der Oper
Köln der Wunsch geäußert wurde, die Aufführung
dieses inzwischen zu einer Kulturinstitution
der Stadt gewordenen Stückes auf jeden
Fall zu realisieren.
Besonders erfreulich finde ich, dass in diesen
für alle Chöre schweren Zeiten weiterhin großes
Interesse an einer Mitwirkung im KMGV besteht.
So haben sich in dieser Woche mehrere
während der zurückliegenden Zillche-Session
geworbene Herren einer ersten Anhörung bei
unserem Dirigenten Bernhard Steiner unterzogen.
Das sind zwar längst nicht alle, die zu
der leider nicht mehr durchgeführten Schnupperprobe
angemeldet waren. Dennoch freue
ich mich, dass auch unsere Nachwuchsarbeit
weiter geht.
Ihr Gerd Schwieren
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„Wir prüfen alle Möglichkeiten“
Dr. Joachim Hardewig hat dem Vorstand des KMGV sein Informationspapier zur Corona-Situation
vorgelegt, das in enger Abstimmung mit Dr. Oliver Zittlau entwickelt wurde. Dieses
Gespräch wurde nach den Pfingsttagen geführt, so dass die jüngsten Lockerungen vom
15.06.2020 noch nicht berücksichtigt wurden. Diese betreffen aber vor allem Veränderungen
für die Besucher von Konzerten und Theateraufführungen – und sind damit auch
den Cäcilia-Ausschuss von großem Interesse. Für die aktuelle Probenarbeit des KMGV sind
allerdings lediglich weitere Empfehlungen zur Lüftung der Probenräume von Relevanz.
Burgbote online: Joachim, der Musikausschuss
hat dem Vorstand des Kölner Männer-Gesang-
Vereins ein umfangreiches Memorandum zur
Corona-Situation vorgelegt. Wie kam es dazu?
Dr. Joachim Hardewig: Ja, wir haben ein umfangreiches
Papier ausgearbeitet, in dem wir
uns mit allen relevanten Fragen zur Corona-
Pandemie und zu den Möglichkeiten einer Wideraufnahme
des Probebetriebes auseinandersetzen.
Diese Bitte wurde vom Vorstand an uns
herangetragen und Dr. Oliver Zittlau und ich
haben uns federführend dieser Aufgabe gewidmet.
Dazu muss man natürlich wissen, dass
die Gremien des Kölner Männer-Gesang-Vereins,
also der Vorstand und die Ausschüsse, auch in
dieser Phase des coronabedingten Stillstandes
des normalen Probenbetriebes, sehr aktiv sind.
Burgbote online: Welche Fragen stehen denn
bei den Gremien im Vordergrund?
Dr. Joachim Hardewig: Im Zentrum steht natürlich
die Frage, ob, wann und unter welchen
Hygieneschutzmaßnahmen ein Probebetrieb
für unseren Chor wieder möglich sein kann. Die
Antworten auf diese Frage haben dann auch
Auswirkungen auf die Entscheidung, ob die Realisierung
des Zillchens in der Spielzeit 2020/2021
denkbar ist. Also schon Themen von erheblicher
Tragweite für den Verein.
Burgbote online: Das vorgelegte Papier ist sehr
umfangreich und listet eine große Anzahl unterschiedlichster
wissenschaftlicher Quellen auf.
Was hat Dich dazu bewogen, einen so umfassenden
Ansatz der Bewertung zu wählen?
Dr. Joachim Hardewig: Drei Gründe sind dafür
entscheidend: Zum einen haben wir es bei dem
SARS CoV-2-Virus mit einem völlig neuen Virus
zu tun. Wenn man beginnt, sich mit der wissenschaftlichen
Literatur zu beschäftigen, stellt
man sehr schnell fest, dass viele Aspekte gerade
erst erforscht werden und sich beinahe täglich
neue Erkenntnisse ergeben. Ein Beispiel dazu:
Zu Beginn der Pandemie waren eigentlich alle
Wissenschaftler der Überzeugung, dass die weit
überwiegende Anzahl der Infektionen durch die
klassische Tröpfcheninfektionen stattfindet.
Bei dieser Form der Infektionen erreichen relativ
große Tröpfchen – die Grenze wird in der
Wissenschaft bei etwa 10 Mikrometer gezogen
– durch Niesen oder Husten einer infizierten
Person einen noch nicht infizierten Menschen.
Zwischenzeitlich verdichten sich aber die Erkenntnisse,
dass auch weit kleinere Tröpfchen –
die sogenannten Aerosole im eigentlichen Sinn,
die eine Größe von weniger als 5 Mikrometer haben
– zu Ansteckungen führen. Diese Erkenntnisse
sind von großer Bedeutung, weil sich die
leichten Aerosole viele länger in einer Art Wolke
in einem geschlossenen Raum in der Atemluft
halten und nicht so schnell zu Boden fallen.
Für uns als Chor ist diese Erkenntnis eher eine
schlechte Nachricht. Hinzu kommt, dass derzeit
Ergebnisse von Experimenten bei Sängern und
Musikern in die Öffentlichkeit gelangen, die uns
Sicherheit bei Proben und Aufführungen geben
sollen. Diese Experimente sind zum Teil sehr
kurzfristig konzipiert und durchgeführt worden,
und mit Einschränkungen nicht dazu geeignet,
das tatsächliche Infektionsrisiko adäquat zu beschreiben.
Der zweite Grund für die Ausführlichkeit unseres
Papieres besteht darin, dass im Verlauf der letzten
Monate deutlich geworden ist, dass es sich
bei COVID-19 um eine Virusinfektion handelt, die
bei Patienten zu sehr schweren Krankheitsverläufen
oder sogar zum Tod führen kann. Ebenso
wissen wir mittlerweile, dass ältere Menschen,
deren Immunsystem in der Regel nicht mehr so
dynamisch funktioniert wie bei jüngeren Patienten,
zu den besonders gefährdeten Zielgruppen
zählen – und besonders betroffen scheinen
die Männer in einem höheren Alter zu sein. Für
einen Männerchor wie den KMGV ebenfalls keine
besonders gute Nachricht. Mich hat bei der
Erarbeitung unseres Informationspapiers vor
allem die Sorge begleitet, dass durch eine unsachgemäße
Behandlung des Themas vielleicht
Sänger motiviert werden könnten, frühzeitig
leichtfertig wieder am Probenbetrieb teilzunehmen,
sich dort zu infizieren und so im schlimmsten
Fall schwer an COVID-19 zu erkranken. Wenn
ich als Arzt nun dem Vorstand ein Papier als
Entscheidungsgrundlage vorlegen würde, dass
nicht alle Aspekte der gesundheitlichen Risiken
nach bestem Wissen beschreibt und in unserem
Chor wäre später ein solches Infektionsgeschehen
zu beklagen, könnte ich dies vor mir selber
nicht verantworten.
Und in diesem Zusammenhang ist auch der dritte
Grund zu benennen: Letztlich wird es eine
Frage der individuellen Risikoabwägung jedes
einzelnen Sängers sein, ob er im Verlauf dieser
Pandemie seine Rolle als aktiver Sänger im
KMGV erneut aufnehmen möchte oder ob er im
Sinne des Schutzes seiner Gesundheit darauf
eher verzichtet. Diese Risikoabwägung kann
aber nur gelingen, wenn man alle Risiken und
alle Hygienemaßnahmen genau kennt – deshalb
unser umfangreiches Papier.
Burgbote online: Wie stellt sich denn die aktuelle
Situation aus Deiner Sicht dar?
Dr. Joachim Hardewig: Eine Antwort auf diese
Frage ist gleichzeitig schwierig und einfach.
Zunächst zur Veranschaulichung die einfache
Perspektive: Wenn wir uns, wie von früher gewohnt,
wieder mit 140 oder 150 Sängern in der
Wolkenburg zu einer Probe treffen, miteinander
2 Stunden Chorliteratur einstudieren und nachher
in geselliger Runde ein Glas Kölsch genießen,
wäre dies theoretisch problemlos möglich
– solange kein SARS-CoV-2-Träger unter uns ist.
Denn wenn kein Sänger bei einer solchen Probe
infiziert ist, kann auch das Virus nicht weitergetragen
werden. Aber hier beginnt bereits
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der schwierigere Teil der Antwort: Im Gegensatz
zu anderen Viruserkrankungen beginnt die Infektionsgefahr
für Dritte nicht erst mit dem
Ausbruch der Krankheit, sondern bereits Tage
vorher – knapp die Hälfte der Ansteckungen
geschieht vor Symptombeginn. Das bedeutet
konkret: Jeder Sänger, der von sich der Meinung
sein kann, nicht infiziert zu sein – er spürt ja
noch keinerlei Symptome – kann trotzdem bereits
SARS-CoV-2 in sich tragen und hochinfektiöse
Tröpfchen beim Sprechen, eventuell beim
Husten, Niesen und vor allem beim Singen an
die Raumluft abgeben.
Burgbote online: Und kann man nicht testen,
ob man infiziert ist oder nicht?
Dr. Joachim Hardewig: Doch, das kann man.
Aber die Ergebnisse sind für die Bewertung des
Risikos einer Chorprobe kaum von Bedeutung.
Der klassische Corona-Test, von dem viele Mitsänger
sicher bereits gehört haben, gibt ja nur
eine sehr kurzfristige Sicherheit. Er bildet exakt
den Moment ab, in dem die Probe aus dem
tiefen Nasen-Rachenraum entnommen wird.
Aber bereits kurz kurz nach einem solchen Test
kann man sich ja theoretisch infiziert haben, zumal
wichtig ist, dass der Abstrich auch korrekt
durchgeführt wurde. Der Test zeigt dann zwar
ein negatives Ergebnis, aufgrund der späteren
Infektion würde man aber trotzdem zu einer
Gefahr für die Mitsänger. Sicherheit durch diese
Art von Tests gäbe es nur, wenn alle Sänger am
Vortag einer Probe getestet würden, ab diesem
Moment zu Hause blieben und dann zur Probe
kämen – so in etwa funktioniert das Modell der
Fußball-Bundesliga. Für einen Laienchor aber
wohl eher unrealistisch, zumal es im Alltag länger
dauern dürfte, bis das Ergebnis vorliegt.
Burbote online: Wäre der Antikörper-Test eine
Alternative?
Dr. Joachim Hardewig: Theoretisch ja, praktisch
leider wohl auch eher nein. Nach diesem Ansatz
könnte man alle Sänger, die bereits eine Infektion
durchlaufen und Antikörper ausgebildet
haben, zum ungefährdeten Probenbetrieb einladen.
Der Nachweis von Immun-globulinen, auf
dem diese Antikörpertests beruhen, besagt zunächst
einmal nur, dass das Immunsystem sich
mit dem Virus auseinandergesetzt hat. Die neuesten
Tests haben inzwischen auch eine nahezu
100%-ige Empfindlichkeit und Genauigkeit. Eine
Gruppe, die sogenannten IgG-Immunglobuline
steigen nach einer Infektion etwas langsamer
an, bleiben aber länger erhöht – je nach Virus
über Monate, Jahre oder sogar lebenslang. Wie
lange bei SARS-CoV-2, das ist noch völlig ungeklärt.
Zum sicheren Nachweis einer Immunität
benötigt man aber bei SARS-CoV-2 wahrscheinlich
die sog. „neutralisierenden“ Antikörper.
Aber dieser Test, der die tatsächlich aktiven
Antikörper nachweisen muss, ist sehr aufwändig
und wird nur in wenigen Universitätskliniken
durchgeführt. Steht uns also auch nicht zur
Verfügung.
Burgbote online: Also müssen wir über Schutzmaßnahmen
nachdenken
Dr. Joachim Hardewig: Genau. Und da sind wir
aktuell ja auch gar nicht frei in der Gestaltung
der notwendigen Schutz-Vorkehrungen, sondern
müssen uns an den einschlägigen Regelungen
wie der Corona-Schutzverordnung des Landes
Nordrhein-Westfalen orientieren, die hier
eindeutige Vorgaben macht. Wobei die aktuelle
Schutzverordnung nur noch bis zum 15.Juni
2020 in Kraft ist und dann vermutlich durch eine
überarbeitete Verordnung ersetzt wird.
Burgbote online: Sind denn da wesentliche Veränderungen
für den Chorbetrieb zu erwarten?
Dr. Joachim Hardewig: Das muss man abwarten.
Aber in jedem Fall bleiben die drei möglichen
Ansteckungsgefahren bestehen: Tröpfchen,
Aerosole und die Kontaktinfektion durch
Händeschütteln oder durch das Berühren von
kontaminierten Flächen. Und gegen diese drei
Ansteckungsrisiken muss man Schutzmaßnahmen
realisieren. Auch wenn wir glücklicherweise
in Köln aktuell ein sehr reduziertes Infektionsgeschehen
sehen, bleibt das Virus ja aktiv. Darauf
wird die NRW-Schutzverordnung sicher auch
weiterhin abheben und entsprechende Regeln
für den Chorbetrieb vorsehen.
Burgbote online: Wäre es denn im Moment
überhaupt möglich, eine Probe anzusetzen?
Dr. Joachim Hardewig: Ja, das ist schon nach
der aktuellen Corona-Schutzverordnung möglich
und wir haben vor zwei Wochen auch eine
solche Probe in der Wolkenburg testweise
durchgeführt. Wobei man sagen muss, dass dies
nur noch wenig mit einer normalen KMGV-Probe
gemeinsam hatte: Die Abstandsregeln zwischen
den einzelnen Sängern von jeweils 3 Metern nebeneinander
und 6 Metern nach vorne führten
dazu, dass wir zu dieser Probe 12 Sänger im großen
Saal der Wolkenburg platzieren konnten.
Auch wenn die Abstandsregeln zukünftig etwas
modifiziert werden und die Abstände zwischen
den Reihen vermutlich etwas geringer angesetzt
werden können (in der aktuellen Version
der Corona-Schutzverordnung sind es nur noch
4 Meter nach vorne), vermute ich, dass wir in
absehbarer Zukunft kaum mehr als 16 Sänger
gleichzeitig zu einer Probeneinheit in der Wolkenburg
einladen könnten. Wegen der größeren
Abstände muss man sich daran erst einmal gewöhnen,
zunächst fühlt sich das eher wie solistisches
Singen an. Alle 15 Minuten haben wir diese
Probe dann auch noch unterbrochen, um durch
gezieltes Querlüften die mögliche Anreicherung
von Aerosolen im Probenraum zu eliminieren
und nach dem Singen haben wir alle unseren
Mund-Nasen-Schutz aufgesetzt und uns mit
der gebotenen Distanz voneinander verabschiedet.
Betonen möchte ich, dass selbst bei diesem
Procedere letztlich nur die größtmögliche Risikominimierung
für die anwesenden Sänger und
den musikalischen Leiter zu erreichen ist – denn
absolute Sicherheit gibt es bei diesem Virus aktuell
eben nicht.
Burgbote online: Welche Möglichkeiten zur
Probenarbeit gibt es also aktuell?
Dr. Joachim Hardewig: Man kann die Möglichkeiten
wie folgt zusammenfassen: Wir können
in einem großen Raum wie dem Saal in der Wolkenburg
mit einer kleinen Zahl von Sängern proben.
Ähnliche Voraussetzungen würde vermutlich
auch die Probebühne in Hürth bieten. Dabei
müssen die Sänger aber große Abstände voneinander
halten. Eine Alternative kann das Singen
mit wirksamem Mund-Nasen-Schutz sein. Dies
empfiehlt zum Beispiel die Chorvereinigung Berlin
in ihrem gerade veröffentlichten Hygienekonzept.
Die Abstände ließen sich verringern,
mehr Sänger könnten an der Probe teilnehmen.
Es müsste aber geprüft werden, welche Art von
Schutzmasken erforderlich sind, um vor allem
der Infektionsgefahr durch die Aerosole zu begegnen
und es steht auch noch der Test aus, ob
ein Singen mit einem solchen Atemschutz für
uns als Laienchor überhaupt machbar ist. Das
Singen mit Gesichtsschilden aus Plexiglas wurde
ebenfalls bereits erwogen – hier zeigen die
wissenschaftlichen Experimente aber, dass der
Schutz vor Infektionen nicht ausreichend gegeben
ist. Als weitere Alternative kann man auch
Proben unter freiem Himmel – zum Beispiel im
Innenhof der Wolkenburg oder an anderen geeigneten
Open-Air Stellen – benennen. Hier
wäre das Ansteckungsrisiko durch die Aerosole
erheblich minimiert und man könnte geringere
Abstände zwischen den Sängern ermöglichen
– Überlegungen mit dem Vorstand und dem
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Wahlausschuss auf Sparflamme
Musikalischen Leiter stellen wir hierzu bereits
an. Dem Ziel des bestmöglichen Gesundheitsschutzes
unserer Mitglieder müssen alle anderen
– mitunter durchaus noblen - Zielen untergeordnet
werden. Dazu dient der Hygieneplan,
bei dem Oliver Zittlau und ich uns auch Diskussionen
gestellt haben und dies auch weiter tun
werden.
Burgbote online: Wie würde sich denn die Situation
darstellen, wenn die Zahl der Corona-
Infizierten in Köln in den kommenden Wochen
weiterhin stark abnimmt?
Dr. Joachim Hardewig: Diese Entwicklung
wünschen wir uns ja alle. Aber zunächst muss
man auf diese Frage in zweierlei Hinsicht antworten:
Solange das Land NRW eine verbindliche
Corona-Verordnung verabschiedet, sind wir
alle an diese Regelungen gebunden. Für diesen
Zeitraum gilt, dass wir die vorgeschriebenen
Abstände und Hygienemaßnahmen einhalten
müssen. Sollten sich hier die Vorgaben verändern
oder sollte sogar auf eine Corona-Verordnung
verzichtet werden, gilt es für uns auch
weiterhin die Risiken sehr sogfältig abzuschätzen
und den intensiven Dialog darüber mit den
Sängern zu suchen. Denn über einen Fakt lässt
sich ja kaum streiten: Die Mehrzahl unserer Mitsänger
muss zur Risikogruppe in diesem Krankheitsgeschehen
gezählt werden.
Burgbote online: Siehst Du denn eine Entspannung
der Epidemie?
Dr. Joachim Hardewig: Wir sehen ja heute schon
eine deutliche Entspannung. Die Anstrengungen
des social distancing in den vergangenen
Wochen zeigen Wirkung. Aber wir sehen eben
auch immer wieder, wie an einzelnen Hotspots
das Infektionsgeschehen aufflackert. Und das
kann jederzeit und überall geschehen – denn
weiterhin gilt: Der Virus trifft auf eine weitgehend
ungeschützte Bevölkerung. Und ehrlich
gesagt: Wir müssen alles daransetzen, dass der
KMGV und die Wolkenburg nicht zu einem der
nächsten Hotspots von Infektionen wird. Dies
darf nicht geschehen, im Sinne unserer Mitsänger
und im Sinne des Vereins.
Burgbote online: Gibt es denn ein Szenario,
das uns Hoffnung geben kann?
Dr. Joachim Hardewig: Ja, durchaus. Wenn
ein Impfstoff entwickelt ist und für die Bevölkerung
verfügbar ist, wird sich die Situation
schnell verändern. Auch dann wird es das Virus
SARS-Cov-2 auch weiterhin geben, aber er
wird auf eine mehrheitlich durch Antikörper
geschützte Bevölkerung treffen. Durch diese
„Herdenimmunität“ – Wissenschaftler schätzen,
dass dazu ca. 70% der Bevölkerung erforderlich
sind – hat es das Virus dann deutlich
schwerer sich zu verbreiten, der Stachel der
ungehemmten Infektion wäre gezogen. Und
so leid es mir tut: Aus ärztlicher Sicht werden
wir vermutlich so lange warten müssen, um
wieder mit vollständig ungetrübter Freude
unserem wunderschönen Hobby nachgehen
zu können.
Der bereits vor Ausbruch der Pandemie gebildete Wahlausschuss zur Vorbereitung der für 2020
anstehenden Wahlen des Vorstands und der Ausschüsse des KMGV fährt seine Arbeit angesichts
der aktuellen Situation etwas zurück.
Die acht Sänger haben in den zurückliegenden Monaten unter Leitung von Joachim Sommerfeld
intensiv gearbeitet und sich regelmäßig in Telefonkonferenzen ausgetauscht. In vielen Gesprächen
mit zahlreichen Vereinsmitgliedern wurde deren Interesse an einer der zu besetzenden Wahlfunktionen
erkundet.
Da im Moment nicht absehbar ist, wann die Hauptversammlung mit den Wahlen überhaupt stattfinden
kann, befasst sich der Ausschuss derzeit mit dem Wahlprocedere, um einen reibungslosen
und zügigen Ablauf der Abstimmungen während der Versammlung zu erreichen.
Ständchen zum 201. Geburtstag
Jacques Offenbachs
Die Kölner Offenbach-Gesellschaft hält die Erinnerung
an den berühmten Sohn der Stadt wach und lässt
deshalb zum 201. Geburtstag von Jacques Offenbach
vom Turm des Historischen Rathauses ein einstündiges
Glockenspiel mit Melodien aus seinen Kompositionen
erklingen.
Die Sänger des KMGV sind eingeladen, am Samstag den
20.6.2020 ab 17 Uhr auf dem Alter Markt dem Glockenspiel-Konzert
der vielfach ausgezeichneten Meister-Carilloneurin
Katarzyna Takao Piastowska zu lauschen. Auf
dem Programm stehen neben Offenbach auch Werke
seiner Zeitgenossen Georges Bizet, Giuseppe Verdi und
Frederic Chopin.
Tipp: Auf der Dom-Seite von Jan-von-Werth ist jede
Menge Platz und die Akustik ganz bezaubernd.
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Die Geburtstage
Christoph Wild 1. Bass 29. Mai
Ralf Strotmann 2. Tenor 4. Juni
Sieghard Färber 1. Bass 6. Juni
Hans-Herbert Schefczik 1. Tenor 8. Juni 80. Geburtstag
Wilhelm Fischer 2. Tenor 8. Juni
Joachim Hardewig 1. Bass 9. Juni
Gerd Geerling 2. Tenor 9. Juni
Wolfgang Effertz 2. Tenor 10. Juni 80. Geburtstag
Paul-Josef Esser 2. Bass 11. Juni
Adalbert Wadle 2. Bass 13. Juni
Josef Feith 1. Bass 15. Juni
Michael Ernst 2. Bass 15. Juni
Horst Sterck Fördermitglied 80. Geburtstag
Robert Arthur Mosler Fördermitglied 50. Geburtstag
Thomas Farsen Fördermitglied 55. Geburtstag
Monika Seeger Fördermitglied 75. Geburtstag
Hans Röthe nicht ausübend 90. Geburtstag
Der KMGV gratuliert und wünscht alles Gute.
Und hier das „Hoch“: https://youtu.be/zctzVXyzKiE
Die Präsente für die Jubilare mit den runden Geburtstagen werden ab sofort
nach Hause versendet, damit niemand bis zum Wiedersehen/Wiedersingen in
der Wolkenburg warten muss.