ERF Antenne 0708|2020 Was bringt die Welt von morgen?

ERF THEMA
Die Zukunft
beginnt mit mir
Eine global vernetzte Wirtschaft, beängstigende digitale
Möglichkeiten und eine Viruserkrankung, die alles in
Frage stellt: Die aktuellen Entwicklungen können einen
irre machen. Hans Wagner hält dagegen und sagt:
Gerade in der persönlichen Nähe zu Gott kann ich die
Zukunft mitgestalten.
31. Dezember 2019. Zeitzone für Zeitzone knallen
die Silvesterböller. Die Menschen feiern und stoßen
freudig mit einem Glas Sekt auf das neue Jahr an:
2020. Wie immer gibt es viele gute Vorsätze und die
klischeehafte Frage: „Was wird das Jahr wohl bringen?“
In China wird an diesem Tag auch dieser Frage nachgegangen,
aber ganz anders. Die Seuchenschutzbehörde
schickt ein Team in die 11 Millionen Einwohner-Stadt
Wuhan. Eine Viruserkrankung beginnt auffällig zu
werden – jetzt will man die Ursache finden.
Nur 3 Monate später sind laut Johns-Hopkins-Universität
knapp 1 Million Menschen weltweit infiziert. Noch
einmal 4 Wochen später sind es über 3 Millionen Menschen.
Mehr als 230.000 sind gestorben. Und während
dieser Text in den Druck geht, während Sie diese Zeilen
lesen, sterben weltweit noch immer Menschen an
COVID-19, der Erkrankung durch dieses Virus.
Ein Virus hat die Welt verändert – auch unser persönliches
Leben. Vieles von diesen Veränderungen wird
langsam zu unserem Alltag, aber wie die nächste
Woche oder der nächste Monat aussehen wird – wir
wissen es einfach noch nicht. Und damit hat sich auch
die Frage nach der Zukunft grundlegend verändert.
Was den Mahnern der Umweltorganisationen, den Fürsprechern
der ärmsten Länder dieser Welt oder auch
den christlichen Kirchen und Gemeinden oft nicht
gelungen ist, ein Virus hat es geschafft: Wir denken
plötzlich über Sinn und Unsinn unseres Lebens nach.
Zumindest tun das sehr viele. Sie hinterfragen dabei
auch große Themenbereiche, die uns täglich beschäftigen.
Zwei davon greife ich beispielhaft heraus.
Die globale Welt
Als meine Oma 1904 geboren wurde, gehörte die Fahrt
mit der Kutsche zweimal im Jahr nach Königsberg zum
größten globalen Erlebnis der ganzen Familie. Radio,
Fernsehen: Nichts war vorhanden, was ihr Leben täglich
von außen beeinflusste. Der berühmte Sack Reis,
der in China umfiel, interessierte meine Oma nicht nur
nicht – in ihrem Dorf wusste man gar nichts davon.
Etwas mehr als hundert Jahre später sieht das Leben
völlig anders aus. Das Tempo ist nicht nur bei den
Transporträdern exponentiell nach oben geschossen.
Handel, Wirtschaft, Kultur, Politik, Sprachen – alles
hat sich bis an die letzten Enden der Erde ausgebreitet
und ist verknüpft. Die Welt ist zu einem Dorf geworden.
Moderne Massenmedien wie das Internet oder der
Mobilfunk, aber auch immer bessere Reisemöglichkeiten,
haben uns zusammenrücken lassen.
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