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Militaer_2_2020

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0 4 0 S I C H E R H E I T & W I R T S C H A F T<br />

HIDDEN<br />

CHAMPIONS<br />

Überblick: GEORG MADER<br />

Österreich spielt am globalen Rüstungs- und<br />

Sicherheitsmarkt keine Rolle? Stimmt nicht!<br />

In vielen Nischen sind heimische Player<br />

mit innovativen Produkten sogar Weltmeister.<br />

W<br />

enn Frequentis<br />

unbemannte<br />

Flugzeugtower<br />

an die US-Armee<br />

verkauft<br />

oder Glock<br />

Zehntausende Handfeuerwaffen an<br />

Frankreich, dann ist das auch den heimischen<br />

Breitenmedien Berichte wert.<br />

GENERAL<br />

DYNAMICS<br />

EUROPEAN<br />

LAND -<br />

SYSTEMS<br />

Über zuletzt volle Auftragsbücher<br />

durfte sich der GDELS-Standort in<br />

Wien-Simmering freuen. Von der Neuentwicklung<br />

des Radpanzers Pandur<br />

gingen um 105 Millionen Euro 34 Stück<br />

in der Version Pandur EVO (Evolution)<br />

an das Bundesheer, die Belegschaft<br />

musste dafür um zehn Prozent aufgestockt<br />

werden. Die Fahrzeuge werden<br />

seit Anfang 2019 bis Ende des laufenden<br />

Jahres ausgeliefert und sind mit einer<br />

ferngesteuerten 12,7-mm-Waffenstation<br />

(RWS) ausgerüstet. Die älteren<br />

Pandur A2 sind mit Panther RWS von<br />

ESL Advanced Information Technology<br />

GmbH bewaffnet, einer Tochter des<br />

israelischen Herstellers ELBIT.<br />

Davor, dazwischen und danach führt<br />

die rot-weiß-rote Sicherheits- und Rüstungsindustrie<br />

aber meist ein mediales<br />

Schattendasein, das ihrem eigentlichen<br />

Status so gar nicht gerecht wird. Aktuell<br />

sind es schließlich deutlich mehr als<br />

100 Unternehmen, die aus Österreich<br />

für den Weltmarkt produzieren und<br />

mit ihrem Jahresumsatz von rund<br />

2,7 Milliarden Euro direkt und indirekt<br />

24.000 Arbeitsplätze sichern. Der Exportanteil<br />

ist mit 94 Prozent hoch, die<br />

F&E-Quote vorbildlich und die Ausstrahlungseffekte<br />

der Branche auf andere<br />

Sektoren wie beispielsweise die<br />

Luftfahrtindustrie oder die Elektroindustrie<br />

sind nicht zu unterschätzen.<br />

Der heutige Status ist hart erarbeitet:<br />

Ausnahmen wie der in 110 Länder exportierte<br />

Puch Haflinger täuschten von<br />

den 1960er-Jahren bis in die späten<br />

1980er-Jahre darüber hinweg, dass es<br />

heimische Player angesichts des Kalten<br />

Krieges und der Blockbildung auch mit<br />

hochwertigen Produkten schwer hatten,<br />

international Kundschaft zu finden.<br />

Also blieb das Bundesheer oft der<br />

einzige Abnehmer und so konnte<br />

„Made in Austria“ wie der Jagdpanzer<br />

Kürassier oder der Schützenpanzer<br />

Saurer zumindest in Kleinserie produzieren<br />

werden. Die sinkenden Verteidigungsbudgets<br />

machten aber auch diese<br />

Praxis mit der Zeit zunichte und der<br />

Skandal um die illegal in den Mittleren<br />

Osten verkauften Noricum-Kanonen<br />

gab der Branche schließlich den Rest.<br />

Anfang der 2000er-Jahre war von der<br />

ehemals wichtigen Industriesparte<br />

kaum mehr etwas übrig.<br />

Damals hätte man unter die rot-weißrote<br />

Sicherheits- und Rüstungsindus-<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L

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