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Militaer_2_2020

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CORONA<br />

SPEZIAL<br />

FOTO ( H I N T E R G R U N D) : P I X A B AY<br />

S<br />

chuppentiere zählen zu den geschützten<br />

Tierarten, sie zu töten ist in China – wo<br />

ihr Fleisch als besondere Delikatesse gilt<br />

– strengstens verboten. Vielleicht sollten<br />

wir das Virus, das irgendwann Ende<br />

des vergangenen Jahres möglicherweise<br />

vom Kadaver so eines urtümlich aussehenden nachtaktiven<br />

Einzelgängers auf einem Markt in Wuhan auf Menschen<br />

übergesprungen ist, daher als eine Art Strafe verstehen.<br />

Möglicherweise ist das Virus aber auch aus einem<br />

Hochsicherheitslabor ausgebüxt, wie US-Präsident<br />

Donald Trump und manche Verschwörungstheoretiker<br />

glauben, wurde wie anfangs vermutet von Fledermäusen<br />

übertragen oder, wie der deutsche Virologe Christian<br />

Drosten behauptet, von Marderhunden.<br />

Egal, denn unter dem Strich ändert es nichts an den Folgen<br />

und Auswirkungen, die heute weltweit zu spüren<br />

sind. Und die dafür verantwortlich sind, dass ein 24-jähriger<br />

Gefreiter der 1. Kompanie des Jägerbataillons<br />

Wien 2 an einem nasskalten Samstag Ende Mai gemeinsam<br />

mit einem Kameraden am Grenzübergang Klingenbach<br />

Fahrzeuge und Papiere kontrollieren muss. Philipp<br />

Thalmeier trägt eine orange Warnweste über seiner im<br />

Farbton RAL 7013 gehaltenen Uniform, eine rot-weißrote<br />

Schleife um den linken Oberarm, schwarze Handschuhe<br />

und eine FFP1-Maske. Unmittelbar vor ihm hält<br />

ein orangefarbener Kompaktwagen mit ungarischem<br />

Kennzeichen. Die Frau am Steuer setzt ihren Mund-Nasen-Schutz<br />

auf, öffnet das Seitenfenster und reicht dem<br />

Soldaten ihre von einem Fast Food-Restaurant in Wien<br />

ausgestellte Arbeitsbestätigung. Philipp Thalmeier prüft<br />

die Angaben, kontrolliert den Führerschein und winkt<br />

sie anschließend durch. „Schöne Fahrt noch.“<br />

Für zwei sichtbar in die Jahre gekommene Kastenwagen<br />

mit Anhänger geht es dann einige Minuten später nicht<br />

weiter. Die Insassen wollen nach Deutschland, sie können<br />

außer ihren Ausweisen aber keine Arbeitsbestätigungen<br />

oder Ausnahmegenehmigung vorweisen. Der<br />

junge Milizsoldat übergibt die Angelegenheit daher an<br />

zwei Polizisten, die einige Meter weiter die Angaben<br />

prüfen – und die Fahrzeuge kurz darauf zurück nach<br />

Ungarn schicken. „Ohne Bestätigung oder Genehmigung<br />

gibt es momentan keine Ein- und Durchreise“, sagt<br />

Philipp Thalmeier, ehe er sich dem nächsten Fahrzeug<br />

zuwendet.<br />

Eine ärztliche Bestätigung oder einen Kontroll- oder<br />

Untersuchungstermin braucht es auch, um an Marcel<br />

Wetschka und David Dienbauer vorbeizukommen. Die<br />

beiden Rekruten versehen ihren Grundwehrdienst an<br />

der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt,<br />

seit einer Woche unterstützen sie das Personal des<br />

VIELE FACETTEN Das Bundesheer führt im Rahmen seines<br />

Covid-19-Einsatzes Grenzkontrollen durch. Soldaten und Zivilbedienstete<br />

helfen aber auch bei der Triage an den Eingängen<br />

von Krankenhäusern, bei der Botschaftsbewachung, sie nähen<br />

Mund-Nasen-Masken und helfen in vielen anderen Bereichen.<br />

M I L I T Ä R A K T U E L L

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