PDL konkret ambulant Leseprobe
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pdl. konkret
ambulant
MITARBEITERFÜHRUNG
5 praxiserprobte Ideen, um den Zeitdruck Ihrer
Mitarbeiter zu verringern
Zeitpuffer schaffen und Zeitverluste
verhindern: Das hört sich im 1.
Moment wie ein Widerspruch an.
Dabei haben beide Maßnahmen dasselbe
Ziel: den Zeitdruck Ihrer Mitarbeiter zu
verringern. Hier haben wir 5 praxiserprobte
Ideen für Sie zusammengestellt.
Durch diese Maßnahmen vermeiden Sie,
dass aus Zeitdruck Stress wird!
1. Idee: Nein sagen: Spontane
Leistungen ablehnen
Jeder Mitarbeiter im ambulanten Pflegedienst
kennt diese Situation: Der Pflegekunde
hat im Pflegevertrag für morgens
die „kleine Körperpflege“
vereinbart. Da heute sein Sohn samt
Familie kommt, will er stattdessen geduscht
werden inkl. Haarewaschen, also
die „große Körperpflege“. Zusätzlicher
Zeitaufwand: ca. 20 Minuten. Alle weiteren
Kunden auf der Tour würden jeweils
mit 20 Minuten Verspätung angefahren.
Die Folge (z. B. bei einer Tour mit
10 Kunden): 1 zufriedener Kunde, 9 verärgerte
Kunden.
2. Idee: Stau im Pflegedienst
verhindern
In vielen Pflegediensten werden morgens
und abends die meisten Touren
gefahren. Dann kann es im Büro des
Pflegedienstes zu zeitraubenden Staus
kommen. Auf einen Schlag wollen mehrere
Mitarbeiter die aktuellen Informationen
einsehen, die sie bei der Tour beachten
müssen. Und direkt danach
drängeln sich alle am Schlüsselschrank.
3. Idee: Sie legen das
Zeitfenster fest
Praktisch alle Kunden wollen, dass vor
dem Wochenende geputzt und eingekauft
wird. Doch so viele Hauswirtschaftskräfte
hat kein Pflegedienst. Also
wird die Hauswirtschaft freitags in die
normalen Touren gepresst und von Pfle-
jeder verstanden hat, wie die Software
funktioniert und wie er schnell
alles Notwendige erfassen kann.
fordern Sie Ihre gekräften erbracht. Original-Testausgabe
Das ist jedoch wirtschaftlich
nicht sinnvoll für Ihren Pflegedienst.
Tipp der Redaktion: Ihre Pflegekraft
sollte diesen spontanen Wunsch ablehnen
– natürlich in einem freundlichen,
aber bestimmten Ton. Sie
kann diesem Kunden anbieten, dass
er mit dem Pflegedienst 3-5 Tage, bevor
er Besuch erwartet, umfangreichere
Leistungen für diesen Tag vereinbaren
kann. Natürlich ist der
Kunde dann trotzdem verärgert. Alle
weiteren Kunden sind aber zufrieden.
© Elesin Aleksandr – fotolia.com
Tipp der Redaktion: Lassen Sie die
Touren zeitversetzt beginnen. Morgens
die 1. Tour, z. B. um 6.30 Uhr,
die 2. Tour um 6.45 Uhr und die
3. Tour um 7.00 Uhr. Dann kommen
die Mitarbeiter entsprechend später
zur Arbeit. Wichtig ist, dass mindestens
15 Minuten dazwischenliegen.
Sonst erscheinen Ihre Mitarbeiter
trotzdem zur selben Zeit.
Tipp der Redaktion: Ihre Kunden wollen
Hauswirtschaft, und Ihre Kunden
sollen sie bekommen. Aber Sie legen
fest, wann. Teilen Sie dazu den Kunden
Zeiten mit, an denen Ihre Hauswirtschaftskräfte
arbeiten und in der
Gegend sind, in der der jeweilige Kunde
wohnt. Machen Sie deutlich, dass
es keine Alternative zu den angebotenen
Einsatzzeiten gibt. Selbst wenn
Ihr Kunde danach versucht, einen
anderen Dienstleister zu finden, wird
er schnell auf den Boden der Tatsachen
zurückgeholt. Andere Anbieter
machen es nämlich genauso.
4. Idee: Verringern Sie den
Zeitaufwand für die Pflegedokumentation
Bestimmt stöhnen auch Ihre Mitarbeiter,
wenn sie für die Pflegedokumentation
ein Formular nach dem anderen ausfüllen
müssen. Und selbst die Umstellung
auf die Erfassung per Smartphone und
Touchscreen spart oft überraschend wenig
Zeit. Denn nur weil Mitarbeiter zu
Hause einen Computer haben und selbst
ein Smartphone besitzen, heißt das noch
lange nicht, dass sie mit der Anbieter-
Software umgehen können.
Tipp der Redaktion: Prüfen Sie die
Pflegedokumentation Ihres Pflegedienstes.
Ist wirklich jeder Dokumentationsbogen
notwendig, vor allem
die, die Sie selbst für besonders
schwierige Fälle entwickelt haben?
Wissen Ihre Mitarbeiter, was sie auf
welchem Bogen eintragen sollen,
oder listen sie z. B. im Pflegebericht
immer noch alle erbrachten Leistungen
auf? Sofern Ihre Mitarbeiter bereits
per EDV erfassen, prüfen Sie
bitte, ob sie diese bedienen können.
Sorgen Sie dafür, dass der Anbieter
Ihre Mitarbeiter schult, bis wirklich
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5. Idee: Nehmen Sie Ihren
Pflegefachkräften die Last der
Pflegeplanung ab
Es gibt Pflegefachkräfte, denen die Pflegeplanung
buchstäblich aus dem Stift
fließt. Und es gibt die vielen Pflegefachkräfte,
die den Stift eher zerbeißen, als
etwas mit ihm zu Papier zu bringen. Kritisch
ist bei diesen Pflegefachkräften
aber nicht nur die viele Arbeitszeit, die
für die Pflegeplanung benötigt wird.
Kritisch ist, dass es in dieser Zeit keine
Pflegeplanung für den Pflegekunden
gibt – ein Risiko für den Pflegekunden
und im Fall einer MDK-Qualitätsprüfung
auch für Ihren Pflegedienst.
Tipp der Redaktion: Lassen Sie Pflegeplanungen
von den Pflegefachkräften
schreiben, denen sie aus dem Stift
fließen. Sie sparen dadurch viele wertvolle
Fachkraftstunden und sind bei
einer MDK-Qualitätsprüfung auf der
sicheren Seite. Und die „Stiftbeißer“
werden Ihnen dankbar sein. •
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