Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
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X XEthan Ethan / %<br />
Reaktionstechnik Reaktionsmechanismen<br />
Mo<br />
Te<br />
W<br />
Ethan-Umsatz über<br />
den verschiedenen<br />
Mischoxiden bei T=340°C<br />
(mit Wasser imEdukstrom)<br />
Die nanokristalline<br />
M1-Phase dominiert<br />
sowohl in der frischen<br />
Probe (oben) als auch<br />
nach Reaktion bei 340°C<br />
(mitte); nach Reaktion bei<br />
höheren Temperaturen<br />
(bis 460°C) werden<br />
Mo-reiche (A,B) und vor<br />
allem Te-reiche Kats<br />
(B,D) kristalliner; W (C,D)<br />
stabilisiert hingegen die<br />
M1-Phase<br />
0.4:0...0:0.4), zum anderen durch Zugabe von Tellur (Te = 0...0.1).<br />
Die katalytische Aktivität der Mischoxide wurde unter nahezu<br />
isothermen Bedingungen im Festbettreaktor gemessen. Die<br />
selektive Oxidation von Ethan zu Ethylen und Essigsäure wurde mit<br />
Eduktgasgemischen aus C H (40%), O (8%) und N mit variabler<br />
2 6 2 2<br />
Zugabe von Wasser (0 – 10 %), bei Temperaturen zwischen 260<br />
und 460°C sowie einem Gesamtdruck von 4 bara durchgeführt. Die<br />
Gasanalyse erfolgte per online-GC. Die Struktur, Zusammensetzung<br />
und Oberfläche der Materialien wurden vor und z.T. auch nach<br />
Durchführung der Reaktion mittels XRD, ICP-OES, RFA und BET<br />
untersucht.<br />
Ergebnisse<br />
Die Diffraktogramme der synthetisierten Materialien ähneln allesamt<br />
stark dem einer nanokristallinen M1-Phase. Es zeigen sich nur<br />
geringe Einflüsse der Zusammensetzung. Trotz dieser strukturellen<br />
Ähnlichkeit unterscheiden sich die präparierten Mischoxide stark<br />
in ihrer katalytischen Aktivität. Dabei führt ein höheres Verhältnis<br />
W:Mo zu (bezogen auf die Katalysatormasse) aktiveren Materialien,<br />
während die Zugabe von Te die Aktivität z.T. drastisch reduziert. Die<br />
erzielte Ausbeute an Essigsäure skaliert in ähnlicher Art und Weise<br />
mit der Katalysatorzusammensetzung.<br />
Ähnlich wie die Aktivität wird auch die Stabilität der Katalysatoren<br />
unter Reaktionsbedingungen bei höheren Temperaturen stark durch<br />
die Katalysatorzusammensetzung beeinflusst. Temperaturerhöhungen<br />
auf bis zu 460°C führen insbesondere bei hohem Gehalt an Te<br />
und Mo zu Aktivitätsverlusten, während wolframhaltige Materialien<br />
hier eine bessere Stabilität zeigen. Der Verlust an Aktivität scheint<br />
einherzugehen mit zwei Effekten, einer Verringerung der gemessenen<br />
Katalysatoroberfläche (BET) sowie einer teilweisen Phasenumwandlung<br />
in die kristallinen Oxide der einzelnen Metalle, d.h. einer Zersetzung<br />
der M1-Phase.<br />
Schlussfolgerungen<br />
Es existiert ein starker und systematischer Einfluss der<br />
Zusammensetzung von Mischoxiden der Elemente Mo-W-V-Nb-Te<br />
auf ihre Aktivität und Stabilität. Zunehmende Anteile von sowohl Te<br />
als auch Mo sind der Aktivität sowie der Stabilität unter Bedingungen<br />
der Ethanoxidation abträglich.<br />
Reaktionsmechanismen<br />
Zielsetzung<br />
Die Themengruppe „Reaktionsmechanismen“ beschäftigt sich<br />
mit der wissensbasierten Entwicklung von Strategien, mit denen<br />
makroskopische Beobachtungen in chemischen Reaktoren<br />
mit mikrokinetischen Ansätzen und physikochemischen<br />
Katalysatoreigenschaften beschrieben werden können. Das<br />
tiefere Verständnis dieser Beziehungen ist die Basis <strong>für</strong> eine<br />
gezielte Katalysatorentwicklung bzw. –verbesserung sowie <strong>für</strong> eine<br />
Optimierung der Reaktionsführung. Um komplexe Reaktionsabläufe<br />
möglichst auf elementarem Niveau aufzuklären werden<br />
Transientenmethoden eingesetzt, die mechanistische Untersuchungen<br />
mit einer Zeitauflösung im Millisekundenbereich in Kombination<br />
mit isotopenmarkierten Reaktanden ermöglichen [1]. Ein weiterer<br />
Schwerpunkt besteht in der Kopplung von Transientenmethoden mit<br />
in situ Charakterisierungsmethoden in einem Reaktorsystem, die es<br />
ermöglicht, Informationen über den Oberflächen-, Volumenzustand<br />
des Katalysators unter realen katalytischen Bedingungen zu<br />
gewinnen.<br />
Ergebnisse/Schlussfolgerung<br />
Im Rahmen des Sonderforschungsbereiches 546 wurde eine in situ<br />
UV/Vis-SSITKA (Steady-State-Isotopic-Transient-Kinetic-Analysis)<br />
-Anlage entwickelt und <strong>für</strong> die Aufklärung des Einflusses des<br />
Oxidationsmittels (O und N O) auf die Propenselektivität bei der<br />
2 2<br />
oxidativen Propandehydrierung (ODP) an polykristallinen V O , VO 2 3 2<br />
und V O [2] sowie hochdispersen VO -Oberflächenaggregaten<br />
2 5 x<br />
benutzt [3]. Die Verwendung von N O anstatt von O führt zu einer<br />
2 2<br />
Verminderung sowohl der sekundären Propenoxidation zu CO und<br />
CO als auch der direkten Propanoxidation zu CO . Um detaillierte<br />
2 2<br />
Informationen über den Mechanismus der ODP-Reaktion zu erhalten,<br />
wurden Transientenexperimente im TAP (Temporal Analysis of<br />
Products) Reaktor und in der UV/Vis-SSITKA-Anlage durchgeführt.<br />
Die Untersuchungen mit Propan und isotopenmarkiertem<br />
Sauerstoff ( 18O ) zeigten, dass nicht nur Gittersauerstoffspezies der<br />
2<br />
VO -Aggregate, sondern auch adsorbierte Sauerstoffspezies zur CO-<br />
x<br />
und CO -Bildung an VO /MCM-41 Katalysatoren beitragen. Diese<br />
2 x<br />
unselektive Spezies entstehen nicht aus N O, was eine mögliche<br />
2<br />
Themenleiter:<br />
Priv.-Doz. Dr. Evgenii<br />
Kondratenko<br />
Tel.: (030) 6392 - 4448<br />
Fax: (030) 6392 - 4454<br />
evgenii.kondratenko@<br />
catalysis.de<br />
Kooperationspartner:<br />
Humboldt-Universität zu<br />
Berlin, Prof. Dr. J. Sauer<br />
Technische Universität<br />
Berlin, Prof. Dr.<br />
Schomäcker<br />
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