Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
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Mikroverfahrenstechnik Mikroverfahrenstechnik<br />
Themenleiter:<br />
Dr. habil. Klaus Jähnisch<br />
Tel.: (030) 6392 – 4146<br />
Fax: (030) 6392 – 4454<br />
klaus.jaehnisch@<br />
catalysis.de<br />
AiF-Projekt<br />
Förderkennzeichen: 14182<br />
Kooperationspartner:<br />
B. Smarsly, S. Mascotto;<br />
Justus-Liebig-Universität,<br />
Giessen<br />
Asymmetrische Hydrierung<br />
von Ethylpyruvat<br />
Heterogen katalysierte asymetrische<br />
Hydrierung im Mikrofallfilmreaktor<br />
Zielsetzung<br />
Mikrostrukturierte Reaktoren weisen gegenüber konventionellen<br />
Reaktoren deutliche Vorteile auf, wie z.B. verbesserte Isothermie,<br />
intensiverer Stoffaustausch und ein deutlich geringeres<br />
Gefährdungspotential. Während <strong>für</strong> gas/fest- und gas/<br />
flüssig-Reaktionen zahlreiche Beispiele existieren, gibt es <strong>für</strong><br />
gas/flüssig/fest-Reaktionen nur wenige Untersuchungen. Eine<br />
der wichtigsten Herausforderungen <strong>für</strong> die Entwicklung solcher<br />
Prozesse ist die Herstellung von katalytisch aktiven Wandmaterialien<br />
mit definierter Porosität und Kristallinität. Das Ziel der Arbeiten<br />
bestand deshalb in der Untersuchung einer heterogen katalysierten<br />
Mehrphasenreaktion in einem Mikrofallfilmreaktor unter Verwendung<br />
von mesoporösen mit Platin imprägnierten Metalloxidschichten. Als<br />
Modellreaktion wurde hierbei die asymmetrische Hydrierung von<br />
Ethylpyruvat ausgewählt.<br />
Ergebnisse<br />
Es konnte erstmals gezeigt werden, dass die asymmetrische Hydrierung<br />
von Ethylpyruvat in Gegenwart von Chinchonidin als chiraler Modifier<br />
in einem Mikrofallfilmreaktor (vgl. Abb 1) als Dreiphasenreaktion<br />
kontinuierlich durchgeführt werden kann. Dabei wird der heterogene<br />
Hydrierkatalysator mit Hilfe eines Washcoatverfahrens auf die<br />
mikrostrukturierte Reaktionsplatte aufgetragen. Das Ethylpyruvat<br />
wird mit einer Hochdruckspritzenpumpe in den Reaktor gepumpt<br />
und verteilt sich gleichmäßig als Fallfilm auf der Reaktionsplatte.<br />
Der im Gasraum des Reaktors komprimierte Wasserstoff wird durch<br />
die Flüssigphase transportiert und hydriert nach dem Erreichen der<br />
festen Phase das Edukt.<br />
Die Abb. 2 zeigt das Zeit-Umsatz-Verhalten <strong>für</strong> einen Pt/<br />
Al O -Katalysator unter Verwendung von Ethanol bzw. Toluol als<br />
2 3<br />
Lösungsmittel. In Toluol wurde bei einem maximalen Umsatz von 68<br />
% ein Enantiomerenüberschuss von 70 % erreicht.<br />
In weiteren Arbeiten soll der Einfluss der Porosität, der Kristallinität<br />
und der Größe der Edelmetallnanopartikel auf die Reaktivität und<br />
den Enantiomerenüberschuss untersucht werden.<br />
Literatur<br />
[1] N. Steinfeldt, M. Sebek, M. Schneider, M.-M. Pohl, S. Mascotto, B.<br />
Smarsly, K. Jähnisch, 41. Jahrestreffen Deutscher Katalytiker; Weimar , Februar<br />
2008<br />
Abb. 1 Mikrofallfilmreaktor<br />
<strong>für</strong> die asymmetrische<br />
katalytische Hydrierung<br />
Mikroreaktionsplatte<br />
beschichtet mit Pt/Al O 2 3<br />
Abb. 2 Umsatz an<br />
Ethylpyruvat und ee-Werte<br />
in Abhängigkeit von der<br />
Reaktionszeit <strong>für</strong> zwei<br />
unterschiedliche Lösungsmittel<br />
(Edelstahlplatte,<br />
m : 51 mg, p : 5 bar,<br />
cat H2<br />
Flussrate: 0,5 ml/min, c(EP):<br />
0,019 mmol/ml, 3750 ppm<br />
Chinchonidin, T : 293 K).<br />
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