Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse
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Themenleiter:<br />
Dr. Marko Hapke<br />
Tel.: (0381) 1281 - 213<br />
Fax: (0381) 1281 - 51213<br />
marko.hapke@catalysis.de<br />
Kooperation:<br />
Dr. Barbara Heller<br />
Cycloadditionen Cycloadditionen<br />
R=Ph: ‚NAPHEP’<br />
Cycloadditionen<br />
Zielsetzung<br />
Die Schwerpunkte der Untersuchungen lagen in der Darstellung von<br />
axial-chiralen Biarylderivaten und deren Einsatz in stereoselektiven<br />
Reaktionen, der Synthese von chiralen Pyridylalkoholen und<br />
Untersuchung neuer Substrate <strong>für</strong> Cycloadditionsreaktionen. Im<br />
Rahmen einer Kooperation wurden auch Hydroheterofunktionalisierungsreaktionen<br />
von polaren Substraten an Acetylenen untersucht.<br />
Ergebnisse<br />
CHIRALE PYRIDINE UND AXIAL-CHIRALE BIARYLE<br />
Chiralität in ihren vielfachen Spielarten bildet eine der Grundlagen<br />
allen Lebens. Axial-chiralität als Stereoelement in rotationsgehinderten<br />
Biarylen hat seit ihrer Entdeckung als „chemische Kuriosität“ bis<br />
zur ihrer Anerkennung als wichtige stereochemische Funktion<br />
in natürlichen und synthetischen Biarylen ein weitestgehendes<br />
„Nischendasein“ geführt. Seit erkannt wurde, dass die<br />
Konfiguration an der Biarylachse der entscheidende Faktor <strong>für</strong> die<br />
pharmakologischen Eigenschaften einer bioaktiven Verbindung sein<br />
kann und dass Axial-chiralität die Grundlage <strong>für</strong> nützliche Reagentien<br />
und Katalysatoren in der asymmetrischen Synthese bildet, nimmt das<br />
Interesse sowohl der pharmazeutischen als auch der akademischen<br />
Forschung an axial-chiralen Biarylen beständig zu.<br />
Im Verlaufe unserer Untersuchungen konnten wir neben der<br />
asymmetrischen Synthese von axial-chiralen 2-Arylpyridinen [1]<br />
auch eine neuartige effektive 2-Schritt-Synthese zu axial-chiralen<br />
Biarylen aufzeigen [2]. Dabei gelingt es über asymmetrische<br />
Kreuz-Cyclotrimerisierungen axial-chirale Biphenyle herzustellen,<br />
die eine Phosphoryl-Einheit tragen, welche über eine einfache<br />
nachfolgende Reduktion in die entsprechenden Phosphine<br />
transformiert wird. Durch detaillierte Untersuchungen konnten wir<br />
die Enantioselektivität der Cyclotrimerisierungsreaktion optimieren<br />
und mit der Hilfe von Kreuzexperimenten erste Hinweise zur Natur<br />
der katalytisch aktiven Metallacyclopentadien-Spezies geben. Wir<br />
haben so einen atomökonomisch sehr günstigen Zugang zu chiralen<br />
Molekülen aufgezeigt, die wiederum in anderen Synthesen als<br />
axial-chirale einzähnige N- oder P- oder auch als zweizähnige N,Ooder<br />
P,O-Liganden genutzt werden können.<br />
Daneben haben wir eine zweistufige Synthese von chiralen<br />
Pyridylalkoholen entwickelt, die ausgehend von Aldehyden<br />
durch asymmetrische Cyanierung und anschließende<br />
[2+2+2]-Cycloaddition einen einfachen Zugang zu chiralen<br />
Pyridylalkoholen bietet. Die im ersten Schritt eingeführte Chiralität wird<br />
durch die milden Bedingungen im zweiten Schritt vollständig erhalten<br />
[3]. Die Einführung von achiralen Pyridinringsystemen in Synthesen<br />
von Vitamin B6-artigen Molekülen u. a. durch photokatalysierte<br />
Cycloaddition wurde ebenfalls weiterentwickelt [4]. Die präparativen<br />
Anwendungen und die mechanistischen Feinheiten beim Einsatz der<br />
übergangsmetallkatalysierten Cycloadditionsreaktionen zur Synthese<br />
von Pyridinderivaten wurden in einem Übersichtsartikel dargestellt<br />
[5].<br />
HYDROHETEROFUNKTIONALISIERUNGSREAKTIONEN AN<br />
ACETYLENEN<br />
Im Rahmen einer Industriekooperation zur Erkundung neuer<br />
Möglichkeiten zur Darstellung von interessanten Additionsprodukten<br />
von ungesättigten Substraten wurde die Hydroheterofunktionalisierung<br />
von Acetylen bearbeitet. Hierbei spielt die durch späte<br />
Übergangsmetallkomplexe katalysierte Anlagerung von polaren<br />
Substraten eine bedeutende Rolle. Die Gewinnung interessanter<br />
Ausgangsstoffe <strong>für</strong> weitere Umsetzungen lässt sich so auch in<br />
größerem Maßstab realisieren.<br />
Literatur<br />
[1] A. Gutnov, B. Heller, C. Fischer, H.-J. Drexler, A. Spannenberg, B.<br />
Sundermann, C. Sundermann, Angew. Chem. 2004, 125, 3883-3886; Angew.<br />
Chem. Int. Ed. 2004, 43, 3795-3797.<br />
[2] B. Heller, A. Gutnov, C. Fischer, H.-J. Drexler, A. Spannenberg, D.<br />
Redkin, C. Sundermann, B. Sundermann, Chem. Eur. J. <strong>2007</strong>, 13, 1117-1128.<br />
[3] B. Heller, D. Redkin, A. Gutnov, C. Fischer, W. Bonrath, R. Karge, M.<br />
Hapke, Synthesis 2008, 69-74.<br />
[4] A. Gutnov, V. Abaev, D. Redkin, C. Fischer, W. Bonrath, B. Heller,<br />
Synlett 2005, 1188-1190.<br />
[5] B. Heller, M. Hapke, Chem. Soc. Rev. <strong>2007</strong>, 36, 1025-1196.<br />
Kooperationspartner:<br />
DSM Nutritional Products Ltd.<br />
Basel (Schweiz):<br />
Dr. W. Bonrath, Dr. R. Karge<br />
Grünenthal GmbH, Aachen:<br />
Dres. C. und B. Sundermann,<br />
Dr. Saskia Zemolka, Dr. Sven<br />
Frormann<br />
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