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Jahresbericht 2007 - Leibniz-Institut für Katalyse

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Desweiteren sei auf Folgendes<br />

verwiesen: aufbauend auf Arbeiten<br />

aus dem Bereich „Angewandte<br />

Homogenkatalyse“ wurden katalytische<br />

Amidocarbonylierungen in<br />

den Multi-100 kg Maßstab übertragen<br />

(Hoechst AG, Werk Gendorf).<br />

In den letzten Jahren wurden<br />

und werden zwei entwickelte<br />

Palladium-Katalysatorsysteme in<br />

der Industrie (Evonik-Degussa AG,<br />

Hanau und Marl) im >1000- bis<br />

25.000-kg-Maßstab genutzt.<br />

So wurden in Marl zwei Pilotanlagen<br />

zur Pd-katalysierten Telomerisation<br />

von 1,3-Dienen aufgebaut.<br />

Basierend auf der Herstellung der<br />

ersten Monocarben-Palladium-<br />

Komplexe, konnten bisher unerreichte<br />

Katalysatoraktivitäten<br />

und –produktivitäten bei<br />

Telomerisationen realisiert werden.<br />

Dieses Beispiel gehört zu den<br />

ersten technischen Realisierungen<br />

der vor einigen Jahren<br />

entwickelten Carben-Liganden.<br />

Daneben werden seit 2004<br />

eine Reihe originär entwickelter<br />

Phosphin-Liganden in sogenannten<br />

Katalysator-Kits <strong>für</strong> die Aktivierung<br />

von Aryl-X-Verbindungen von<br />

den Firmen Strem und Aldrich<br />

vertrieben. Darüber hinaus<br />

vermarktet Evonik-Degussa die<br />

Liganden im multi-kg-Maßstab.<br />

Angewandte Homogenkatalyse<br />

werden. Bemerkenswerterweise werden bei diesen Reaktionen beide<br />

Sauerstoffatome produktiv in die Oxidationsprodukte eingebaut<br />

(bis dato gibt es weltweit nur sehr wenige Beispiele <strong>für</strong> derartige<br />

Reaktionen von Sauerstoff). Aktuell und in Zukunft werden katalytische<br />

Oxidationsreaktionen (Epoxidationen, Alkoholoxidationen) mit<br />

Eisen-Katalysatoren in Gegenwart von Wasserstoffperoxid betrieben.<br />

Dabei werden sowohl neue molekular-definierte als auch nanoscalige<br />

Katalysatoren entwickelt.<br />

Im Rahmen der Nutzung von katalytischen Reaktionen zur Synthese<br />

neuer Wirkstoffe werden besonders die regioselektive Addition<br />

von Aminen an Doppelbindungen und Carbonylierungsreaktionen<br />

intensiver beforscht. Hier konnte die Forschungsgruppe<br />

beispielsweise die ersten übergangsmetallkatalysierten anti-<br />

Markovnikov-Aminierungen von aromatischen Olefinen und Alkinen<br />

realisieren. Seit 2004 beschäftigen sich die Wissenschaftler der<br />

Gruppe zunehmend mit katalytischen Synthesen von Indolderivaten<br />

bzw. deren Derivatisierung. In Kooperation mit Pharmafirmen sind<br />

hier die Ziele der Forschung die Entwicklung neuer Analgetika,<br />

Anti-Alzheimer-Wirkstoffe und Kinaseinhibitoren.<br />

In der Gruppe „Carbonylierungen“ wurde in den letzten Jahren u.a.<br />

die Entwicklung atomeffizienter Multi-Komponenten-Reaktionen<br />

zu ß-Aminosäurederivaten sowie Palladium-katalysierte<br />

Carbonylierungen von Arylhalogeniden bearbeitet. Mittels von<br />

in Grundlagenarbeiten entwickelten Palladium-Katalysatoren<br />

konnte auch die erste technische Umsetzung (>1000 kg-Maßstab)<br />

derartiger Transformationen (reduktive Carbonylierungen) <strong>für</strong><br />

die Herstellung von Pharmaintermediaten realisiert werden.<br />

Weitere Carbonylierungsreaktionen, die in Kooperation mit<br />

Industrieunternehmen bearbeitet werden, sind Hydroformylierungen<br />

von großtechnisch hergestellten Olefinmischungen. Konzeptionell<br />

konnte gezeigt werden, dass es möglich ist, technische<br />

Olefinmischungen selektiv zu einem Zielprodukt umzusetzen. Diese<br />

Arbeiten wurden im anerkannten Wissenschaftjournal Science<br />

publiziert und dort auch „gehighlighted“.<br />

<strong>2007</strong> sind unter Mitwirkung von Mitarbeitern des Bereichs 76<br />

wissenschaftliche Veröffentlichungen erschienen. Nach einer Statistik<br />

von Wiley-VCH aus dem Jahr 2004 zählt die Forschungsgruppe zu<br />

den 20 internationalen Gruppen, die am häufigsten in den beiden<br />

führenden europäischen Chemiejournalen („Angewandte Chemie“<br />

und „Chemistry – A European Journal") publiziert haben.<br />

Organische Großchemikalien<br />

Zielsetzung<br />

Hauptziel ist die Veredelung petrochemischer Feedstocks (interne und<br />

terminale Olefine) in Rh-katalysierten CO/H Hochdruckreaktionen<br />

2<br />

zu industriell relevanten Aldehyden[1] und Aminen[2,3], sowie durch<br />

Pd-katalysierte C-C-Kupplungsreaktionen wie Telomerisierung und<br />

Dimerisierung zu technisch verwertbaren Olefinen und Aminen[4,5].<br />

Weiterhin wurden Umpolungsreaktionen[6] hinsichtlich ihrer<br />

Anwendbarkeit in alternativen Synthesewegen zu Methionin als<br />

industriell dargestelltes Tierfutterergänzungsmittel sowie alternative<br />

Stickstoffqellen zur Synthese in Nitrierungsreaktionen zur Synthese<br />

von Aminosäuren untersucht.<br />

Ergebnisse:<br />

Ein Katalysatorsystem zur Hydromaninomethylierung in superkritischem<br />

Ammoniak wurde entwickelt. Es wurde ein hocheffektives System zur<br />

Hydroaminomethylierung von C -C Olefinen mit TOF’s von 4000 12 16 h-1<br />

gefunden. Ein carbengestütztes System zur Hydroaminomethylierung<br />

zu pharmakologisch wirksamen Aminen wurde entwickelt. In der<br />

Dimerisierung von Isopren wurde ein hochselektiver und aktiver<br />

Katalysator gefunden. Die Telomerisation von Aminen wurde zu<br />

einem hochaktivem System optimiert (TON = 400000). Es wurde<br />

ein cyanidfreies Katalysatorsystem zur Umpolung von aliphatischen<br />

Aldehyden entwickelt.<br />

Telomerisationskatalysator: PddvdsImes<br />

und Einsatz in der Miniplant bei Oxeno<br />

C4-Chemie<br />

Organische Großchemikalien<br />

Themenleiter:<br />

Dr. Ralf Jackstell<br />

Tel.: (0381) 1281 – 128<br />

Fax: (0381) 1281 – 51128<br />

ralf.jackstell@catalysis.de<br />

Kooperationspartner:<br />

Dr. S. Buchholz,Oxeno-C4 Chemie;<br />

Dr. Weckbecker,Feed-Additives;<br />

Dr. Gomez,Röhm,<br />

Dr. R. Parton,DSM,<br />

Prof. J.-F- Carpentier,<br />

Universität Rennes<br />

Prof. K. Cavell<br />

Universität Cardiff<br />

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