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UMWELT JOURNAL 2020-3

UMWELT JOURNAL 2020-3 Themen dieser Ausgabe sind: Einwegpfand auf Kunststoffflaschen, Stromspeicher fürs Gewerbe, Klimagemeinde Traiskirchen, Neptun Wasserpreis, Windpark Wild, Regenwasser als Ressource, Unternehmen für Klimaschutz, Staatspreis Unternehmensqualität; Veranstaltungen: BLUE FAIR, EPCON, Recy & DepoTech, POLLUTEC

UMWELT JOURNAL 2020-3
Themen dieser Ausgabe sind: Einwegpfand auf Kunststoffflaschen, Stromspeicher fürs Gewerbe, Klimagemeinde Traiskirchen, Neptun Wasserpreis, Windpark Wild, Regenwasser als Ressource, Unternehmen für Klimaschutz, Staatspreis Unternehmensqualität;
Veranstaltungen: BLUE FAIR, EPCON, Recy & DepoTech, POLLUTEC

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ABS.: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> | HAMEAU STRASSE 44 | 1190 WIEN | AUSTRIA<br />

Heft 3/<strong>2020</strong><br />

Ihr Einsatz bitte<br />

Weg von der Plastikflascher<br />

Stromspeicher im Gewerber<br />

Recy & DepoTech findet stattr<br />

POLLUTEC <strong>2020</strong> wird spannendr<br />

Regenwasser als Ressourcer


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S2<br />

<strong>2020</strong> MESSEN EVENTS ORT INTERNET<br />

14. – 17. September INTERLIGHT RUSSIA Moskau interlight-building.ru<br />

25. – 26. September OÖ <strong>UMWELT</strong>TAGE Ried www.ooe-umwelttage.at<br />

29.09. – 01. Oktober BATTERY EXPERTS FORUM Frankfurt www.battery-experts-forum.com<br />

28. – 31. Oktober ECO EXPO ASIA Hongkong ecoexpoasia.hktdc.com<br />

03. – 06. November ECOMONDO Rimini en.ecomondo.com<br />

04. – 05. November ACQUA ALTA Essen www.acqua-alta.de<br />

8. – 20. November RECY & DEPO TECH Leoben www.recydepotech.at<br />

26. – 27. November RENEXPO INTERHYDRO Salzburg www.renexpo-hydro.eu<br />

01. – 04. Dezember POLLUTEC Lyon www.pollutec.com<br />

FACHMESSE FÜR <strong>UMWELT</strong>- UND<br />

ENERGIELÖSUNGEN<br />

ERSCHEINUNGSTERMINE<br />

<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong><br />

31. Jänner <strong>2020</strong><br />

30. April <strong>2020</strong><br />

10. Juni <strong>2020</strong><br />

8. Juli <strong>2020</strong><br />

2. September <strong>2020</strong><br />

21. Oktober <strong>2020</strong><br />

Ausgabe 1/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 2/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 3/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 4/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 5/<strong>2020</strong><br />

Ausgabe 6/<strong>2020</strong><br />

In Zusammenarbeit mit<br />

Veranstaltung von<br />

WWW.POLLUTEC.COM


EDITORIAL / IMPRESSUM<br />

Sehr geehrte Leserinnen und Leser!<br />

Werte Kunden!<br />

Endlich wieder halbwegs Normalität, so<br />

lautet die Devise in der Wirtschaft. In<br />

den restlichen Monaten des Jahres werden<br />

viele Businessmodelle auf dem Prüfstand<br />

stehen und es wird sich weisen, was Zukunft<br />

hat, auch in der aktuellen Lage.<br />

Mit dem <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> geben wir regelmäßig<br />

Hinweise darauf, was funktionieren<br />

kann und wird, welche Techniken sich<br />

durchsetzen werden und wohin der Zug<br />

der Zeit fahren wird.<br />

Es beginnt bei der Aus- und Weiterbildung.<br />

Wer gut ausgebildete Fachkräfte an sich<br />

binden kann, wird langfristig Know-how<br />

aufbauen, das krisenfest ist. Wer sich eingehend<br />

der Weiterbildung widmet, kann<br />

sich an die Änderungen des geltenden<br />

Wissens adaptieren und stets dem Stand<br />

des technisch Möglichen folgen.<br />

sollten, um wirtschaftlich erfolgreich zu sein.<br />

Ich sehe vor allem im Bereich Energie neu<br />

entstehende Trends, das gilt für die Energieproduktion<br />

genauso wie für energiegetriebene<br />

Antriebsformen.<br />

Zwei Themen liegen mir ganz besonders<br />

am Herzen: Das Vermeiden beziehungsweise<br />

starke Reduzieren von Plastik als Verpackung<br />

und der Schutz des Klimas. Beides<br />

erfordert Know-how, es erfordert aber auch<br />

ein gewisses Mindestmaß an eigenem Willen<br />

und an solidem Engagement.<br />

Auf den folgenden Seiten zeigen wir interessante<br />

Lösungen, die der Umwelt weiterhelfen.<br />

Lösungen zum Plastik, zur Energie,<br />

zum Abwasser, zum Klima, zur Mobilität und<br />

auch Möglichkeiten zur Weiterbildung und<br />

Information. Nützen Sie diese zu ihrem ganz<br />

persönlichen Vorteil!<br />

Nicht zuletzt kommt es aber auch auf<br />

Trends an, die frühzeitig erkannt werden<br />

Weiterhin viel Lesevergnügen wünscht<br />

Ihr Peter R. Nestler<br />

INHALT 3/<strong>2020</strong><br />

02 Termine & Events<br />

03 Editorial, Impressum, Inhalt<br />

04 Aktuelles<br />

06 Streitthema Einwegpfand<br />

08 Stromspeicher im Gewerbe<br />

12 Neptun Wasserpreis 2021<br />

14 Windpark Wild<br />

16 Klimagemeinde Traiskirchen<br />

20 Regenwasser als Ressource?<br />

22 Recy & DepoTech findet statt<br />

24 BLUE FAIR <strong>2020</strong><br />

26 EPCON <strong>2020</strong><br />

28 200 Unternehmen für Klimaschutz<br />

30 Pollutec <strong>2020</strong><br />

32 Seminare, Anbieter<br />

33 Staatspreis Unternehmensqualität<br />

34 Bibliothek<br />

35 Ausblick<br />

IMPRESSUM<br />

Medieninhaber: Markus Jaklitsch<br />

Herausgeber: Peter Nestler<br />

Redaktion: Christian Vavra<br />

Grafik: HJS Media World Group<br />

Hameaustraße 44, 1190 Wien, Austria<br />

E-Mail: redaktion@umwelt-journal.at<br />

https://umwelt-journal.at


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S4<br />

Wo liegen die größten Stromsparpotenziale im privaten Haushalt?<br />

Rund 56 % des durchschnittlichen<br />

Stromverbrauchs eines<br />

deutschen Haushalts stammen<br />

von Haushaltsgeräten<br />

wie Kühl- oder Gefrierschränken<br />

sowie Geräten zum Kochen,<br />

Trocknen und Bügeln.<br />

Mit durchschnittlich 17 % am<br />

Gesamtstromverbrauch fallen<br />

dort auch PC, Laptop,<br />

Fernseher & Co. deutlich ins<br />

Gewicht. Geringer fällt dieser<br />

Wert in Österreich aus, hier<br />

liegt er bei nur 7 %. Wegen<br />

der verbreiteten Energiesparlampen<br />

liegt der Anteil von<br />

Beleuchtung bei nur 8 % – so<br />

wie auch hierzulande. Interessant<br />

ist der wesentliche<br />

Unterschied beim Anteil von<br />

Heizungen am durchschnittlichen<br />

Stromverbrauch zwischen<br />

Deutschland (7 %) und<br />

Österreich (20,5 %).<br />

Doch egal ob deutscher<br />

oder österreichischer Haushalt,<br />

der Lockdown im März<br />

und April <strong>2020</strong> hatten einen<br />

wesentlichen Einfluss auf den<br />

Stromverbrauch. Besonders<br />

Elektronikgeräte wie Computer<br />

sowie Küchengeräte<br />

liefen daheim auf Hochtouren.<br />

Der Energieverbrauch im<br />

einzelnen Haushalt stieg um<br />

bis zu einem Drittel pro Tag<br />

an. Einmal mehr zeigte sich<br />

daher während dieser Krise<br />

der hohe Stellenwert einer<br />

sicheren Energieversorgung.<br />

<strong>2020</strong> tätigt Wien Energie dahingehend<br />

einen Großteil<br />

der Investitionen in die Versorgungssicherheit.<br />

NESTRO qualifiziert sich für<br />

Nachhaltigkeitsabkommen<br />

Die NESTRO Lufttechnik<br />

GmbH wurde im Mai <strong>2020</strong><br />

aufgrund von Vorleistungen<br />

in das Netzwerk für nachhaltiges<br />

Wirtschaften im<br />

Bundesland Thüringen aufgenommen.<br />

Im Nachhaltigkeitsabkommen<br />

werden Politik,<br />

Verwaltung und<br />

Wirtschaft zu den<br />

Themen Klima- und<br />

Umweltschutz, Ressourcenschonung,<br />

Energieeffizienz<br />

und soziale Nachhaltigkeit<br />

zusammengeführt.<br />

Die Abkommenspartner<br />

und Unternehmen<br />

eint der<br />

Wille zu schonendem<br />

und verantwortungsvollem<br />

Umgang mit den<br />

natürlichen Ressourcen,<br />

der sich<br />

an der Verantwortung gegenüber<br />

nachfolgenden<br />

Generationen orientiert.<br />

Bereits seit 2006 wird der Wärmebedarf<br />

der NESTRO Lufttechnik<br />

GmbH in Schkölen<br />

über eine eigenentwickelte<br />

Strohheizung gedeckt. Insgesamt<br />

wird eine Heizleistung<br />

von 500 kW zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

Seit 2013 erzeugt NESTRO<br />

auch eigenen Strom, der im<br />

Betrieb genutzt wird. Überkapazitäten<br />

werden ins Netz<br />

eingespeist. Weiters wird<br />

in zwei Zisternen mit einem<br />

Fassungsvermögen von insgesamt<br />

40 m³ Regenwasser<br />

aufgefangen und zum Bewässern<br />

der Grünbereiche<br />

rund um das Werk eingesetzt.<br />

NESTRO entwickelt auch sein<br />

Angebotsportfolio nachhaltig<br />

weiter und ergänzt oder<br />

optimiert Produkte.


| WT12-01G |<br />

Schaeffler Gruppe tritt dem<br />

Clean Intralogistics Net bei<br />

Die deutsche Brennstoffzellenbranche<br />

startet gestärkt<br />

ins neue Jahr. Das Branchennetzwerk<br />

Clean Intralogistics<br />

Net (CIN), das die Brennstoffzellentechnik<br />

speziell in<br />

der Intralogistik vorantreiben<br />

möchte, erhält mit der<br />

Schaeffler Gruppe einen<br />

prominenten Neuzugang.<br />

Der Automobil- und Industriezulieferer<br />

hat weltweit<br />

zirka 89.000 Mitarbeiter und<br />

erwirtschaftete im vergangenen<br />

Jahr einen Umsatz von<br />

rund 14,2 Mrd. Euro. Damit organisieren<br />

sich im vom Bundesministerium<br />

für Verkehr<br />

und digitale Infrastruktur<br />

geförderten Innovationscluster<br />

CIN mittlerweile 14 Unternehmen<br />

mit einem Gesamtumsatz<br />

von rund 500 Mrd.<br />

Euro und 1 Mio. Mitarbeitern.<br />

„Industrieclustern wie dem<br />

CIN kommt im globalen Wettbewerb<br />

eine enorme Bedeutung<br />

zu - für die Branche und<br />

für Deutschland als Standort.<br />

Im Bereich Mobilität werden<br />

die Karten derzeit neu gemischt.<br />

Das Feld der Intralogistik<br />

kann dabei für viele Fragen<br />

der künftigen Mobilität<br />

schon heute die Blaupause<br />

liefern“, erklärt Wolfgang<br />

Axthammer, Geschäftsführer<br />

der NOW GmbH und<br />

Initiator des CIN. Ziel des<br />

Netzwerkes ist die Markteinführung<br />

und –durchdringung<br />

von Flurförderzeugen und<br />

Flughafenvorfeld-Schleppern<br />

mit Brennstoffzellen<br />

sowie der dazugehörigen<br />

Wasserstoff-Infrastruktur. Entscheidend<br />

dafür bleiben<br />

ein ständiger Erfahrungsaustausch<br />

der Partner im Netzwerk<br />

sowie gemeinsame<br />

Aktionen, wie die Veran-<br />

staltung von regelmäßigen<br />

Anwender-Symposien. Denn:<br />

Obwohl in Nordamerika bereits<br />

wesentlich mehr Warenhäuser,<br />

Lagerhallen und<br />

Produktionsstätten mit brennstoffzellenbetriebenen<br />

Flurförderzeugen<br />

bewirtschaftet<br />

werden als in Europa, spielt<br />

Deutschland technologisch<br />

noch in der ersten Liga mit.<br />

Der globale Automobil- und<br />

Industriezulieferer Schaeffler<br />

ist seit Januar <strong>2020</strong> Steering-<br />

Member des global agierenden<br />

Hydrogen Council.<br />

Die Initiative besteht aus 81<br />

führenden Unternehmen<br />

aus den Bereichen Energie,<br />

Verkehr sowie Industrie<br />

und hat das Ziel, die Wasserstofftechnologie<br />

weiter<br />

in Richtung Industrialisierung<br />

voranzutreiben. Zudem ist<br />

Schaeffler Mitbegründer des<br />

„Wasserstoffbündnis Bayern“.<br />

Das erst im Herbst 2019<br />

zusammen mit dem bayerischen<br />

Ministerpräsident<br />

Markus Söder gegründete<br />

Bündnis will Klimaschutz, Energie,<br />

Mobilität und technologische<br />

Innovation regional<br />

vereinen - um das Potenzial<br />

der Wasserstofftechnologie<br />

als Energieträger der Zukunft<br />

besser zu nutzen.<br />

Der Brennstoffzelle räumen<br />

die Experten großes Potenzial<br />

ein. „Batterieelektrische Mobilität<br />

wird bei der Emissionsreduktion<br />

und De-Karbonisierung<br />

eine wichtige Rolle<br />

spielen, jedoch nicht alle<br />

Bereiche der Mobilität abdecken<br />

können. Hier bietet<br />

Wasserstoff in Verbindung mit<br />

der Brennstoffzelle eine hervorragende<br />

Alternative, die<br />

weit über die Anwendungen<br />

im Automobil hinausgehen.<br />

bezahlte Anzeige<br />

Windkraftanlagen noch<br />

effizienter steuern<br />

Mit offener PC- und EtherCAT-basierter<br />

Steuerungstechnik<br />

Pitch-Control<br />

Betriebsführung<br />

Parkvernetzung<br />

Condition Monitoring<br />

www.beckhoff.at/wind<br />

Mit PC- und EtherCAT-based Control bietet Beckhoff die durchgängige,<br />

hocheffiziente Steuerungsplattform für Windkraftanlagen.<br />

Auf dem Industrie-PC mit angereihtem I/O-System und<br />

der Automatisierungssoftware TwinCAT werden alle Funktionen<br />

auf einer einheitlichen Plattform automatisiert: z. B. Betriebsführung,<br />

Pitchregelung, Umrichter-, Getriebe- und Bremsenansteuerung,<br />

Visualisierung bis zur Parkvernetzung. EtherCAT als<br />

schnelles, durchgängiges Kommunikationssystem sorgt dabei<br />

für flexible Topologie und einfache Handhabung. Sicherheitstechnik<br />

und Condition Monitoring werden durch entsprechende<br />

Busklemmen nahtlos in das System integriert; eine gesonderte<br />

CPU entfällt. Ein breites Angebot an Softwaremodulen reduziert<br />

die Engineering- und Inbetriebnahmekosten.<br />

Digital/Analog-I/O<br />

Feldbus-Interfaces<br />

Messtechnik<br />

Condition Monitoring<br />

Sicherheitstechnik


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S6<br />

Zankapfel Einwegpfand: quo vadis?<br />

In Politik und Wirtschaft hat sich ein Zwist rund um das Thema Einwegpfand auf<br />

Kunststoffflaschen entsponnen. Die einen sehen zu hohe Kosten bei der Einführung<br />

von Einwegpfand - die anderen sehen zu viel Plastikmüll, wenn dieses<br />

System nicht eingeführt wird. Beide Seiten reden damit aneinander vorbei, und<br />

beide Seiten bedienen sich nicht ausreichend des Hausverstandes.<br />

Text: PETER R. NESTLER<br />

© Gerhard Walter<br />

PETER R. NESTLER<br />

HERAUSGEBER<br />

<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong><br />

Stellen wir uns einmal eine Welt vor, in<br />

der es keine Plastikflaschen gibt, nie<br />

gegeben hat. Es hätte keine Jugend<br />

mit Dreh & Drink gegeben, Sport mit stets<br />

schwieriger Versorgung mit Flüssigkeit; aber<br />

auch keine Plastikflaschen am Straßenrand,<br />

am Strand, nirgends. Nun, das ist die Betrachtungsweise<br />

unter der Voraussetzung<br />

der heutigen Wirklichkeit: Die praktischen<br />

und handlichen Flaschen aus Kunststoff sind<br />

eben einmal erfunden worden.<br />

Dass etwas unternommen werden muss, darauf<br />

weisen nicht nur weggeworfene Plastikflaschen<br />

allüberall hin, sondern auch die<br />

Macht des Faktischen zeigt es. Denn die zunehmenden<br />

Müllberge vor allem mit Kunststoffen<br />

haben endlich Maßnahmen der Politik<br />

gezeitigt. In den kommenden neun Jahren<br />

sollen zumindest 90 Prozent der Kunststoffgetränkeflaschen<br />

gar nicht mehr im Restmüll<br />

oder in der Umwelt landen. Sie sollen für ein<br />

weiteres Recycling gesammelt werden. Auf<br />

dieses Ziel haben sich die EU-Staaten in der<br />

Single-Plastic-Use-Richtlinie geeinigt. Derzeit<br />

liegt die Sammelquote für Getränkeflaschen<br />

bei rund 70 Prozent.<br />

Somit besteht zwar noch immer die Möglichkeit,<br />

diese Plastikflaschen irgendwo wegzuwerfen,<br />

aber es erhöht den wirtschaftlichen<br />

Druck, genau dies nicht zu tun. Angriff von<br />

der Flanke, könnte man sagen. Denn eine<br />

konkrete Maßnahme zur direkten Vermeidung<br />

von Gebinden aus Kunststoff wurde damit<br />

nicht geschaffen - und auch kein Anreizsystem<br />

nach Alternativen zu suchen.<br />

Wegwerfen von Verpackungsabfällen wird<br />

auf ein Fünftel reduziert. Für die kommunalen<br />

Abfallverbände ist damit klar: Ein Pfandsystem,<br />

auch in Österreich, ist ein Gewinn für<br />

die gesamte Abfallwirtschaft und spart Umweltfolgekosten“,<br />

sagt argeAWV-Präsident<br />

Anton Kasser. Allerdings: Die Zielquote sollte<br />

90 % sein. Zurück an den Start!<br />

Soviel steht fest: Eine PET-Flasche wird beim<br />

Recycling nur rund 1,3 mal benutzt, während<br />

eine Glas-Mehrwegflasche zwischen<br />

30 und 50 mal verwendet wird. „Das Einwegpfand<br />

soll die Konsumenten dazu motivieren,<br />

Getränke grundsätzlich in wiederbefüllbaren<br />

Verpackungen zu kaufen und so<br />

Abfall zu vermeiden. Das ist im Interesse der<br />

Allgemeinheit, für die gesamte Wirtschaft,<br />

für die Bevölkerung und entspricht dem<br />

Zweck der EU-Plastikrichtlinie“, so Kasser.<br />

Das ist eine Hoffnung, eine Annahme, die<br />

möglicherweise sogar eintreffen bzw. real<br />

werden könnte. Ein sonderlich starkes Instrument<br />

stellt sie aber nicht dar.<br />

Wie man sieht, ist der berühmte Konsument<br />

ein recht williges, adaptives Geschöpf. Wird<br />

etwas eingeführt, wird es auch gekauft. Wird<br />

dafür noch die Werbetrommel gerührt, wird<br />

mehr davon gekauft. Wird noch irgendein<br />

Sinn dazuverpackt - wie das Sahnehäubchen<br />

- so wird nochmals mehr verkauft. So<br />

einfach funktioniert Marktwirtschaft. Nach<br />

der Wiedereinführung der Mehrwegflasche<br />

für Milch im Handel im März ziehen immer<br />

mehr Hersteller nach und bieten Getränke<br />

in wiederbefüllbaren Glasflaschen an.<br />

„Das Pfand bringt nach den Erfahrungen<br />

von 150 Mio. Einwohnern in zehn EU-Mitgliedsstaaten<br />

zumindest 80 % der eingesetzten<br />

Materialien wieder zurück. Das achtlose<br />

Vehemente Kritik an der Einführung des Einwegpfandes<br />

übte indes der Handelsverband<br />

in Österreich. Eh klar, denn die verpflichtende<br />

Einhebung von Pfand würde im Handel ab-


Wer will es nicht? - Sauberes Trinkwasser aus praktischen Gebinden, vielleicht auch noch zum einfachen Transportieren und Verstauen.<br />

Die Plastikflasche kann jedoch nicht der Weisheit letzter Schluss sein. Und dass sie nur zu oft in der Umwelt landet, ist ein eigenes Kapitel.<br />

gewickelt werden (müssen) und diesem Kosten<br />

und Aufwand aufbürden. Allerdings ist<br />

es auch genau jener Handel, der die Plastikflaschen<br />

an den Konsumenten bringt.<br />

Ein wertneutrale Sichtweise der Dinge bringen<br />

übrigens die Hersteller von Kunststoff auf<br />

den Tisch: “Wir sind in Österreich am Rand der<br />

Recyclingkapazität für Kunststoff angelangt.<br />

Mit den bestehenden Maschinen kann hierzulande<br />

nicht viel mehr Kunststoff recycelt<br />

werden”, waren sich Vertreter des Kunststoffclusters<br />

KC in Oberösterreich bei einer<br />

Fachtagung unlängst einig.<br />

Seien wir uns ehrlich: Plastikflaschen schaden<br />

der Umwelt, egal ob recycelt oder gar achtlos<br />

weggeworfen. Und viele davon schaden<br />

bereits beim Gebrauch. Versuchen wir sie<br />

zurückzudrängen - auch mit Einwegpfand.<br />

INFObox Kunststoffabfälle<br />

Österreichweit fällt jährlich fast eine Million<br />

Tonnen Kunststoffabfälle („sortenreine“<br />

Kunststoffabfälle, wie Kunststofffolien oder<br />

Polyolefinabfälle und der Kunststoffanteil<br />

kunststoffhaltiger Abfälle, wie etwa Sperrmüll,<br />

Elektronikaltgeräte) an. Rund 77 %<br />

der Kunststoffmenge befinden sich in gemischten<br />

Abfällen mit unterschiedlich hohen<br />

Kunststoffanteilen.<br />

Hinsichtlich der Herkunft sind 80 % der gesamten<br />

Kunststoffabfälle sogenannte Post-<br />

Consumer-Abfälle und nur 20 % entfallen<br />

auf Produktionsabfälle. 28 % werden stofflich<br />

verwertet, 71 % der Kunststoffabfälle<br />

werden einer thermischen Verwertung zugeführt<br />

und 1 % wird deponiert (als Kunststoffanteil<br />

in einzelnen Abfallarten).<br />

Link-Tipp: Laufende Berichte zum Thema „Einwegpfand“ finden Sie hier.


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S8<br />

Stromspeicher im Gewerbe<br />

Eine CO2 -neutrale Energieversorgung kommt zumeist ohne Energiespeicher<br />

nicht aus, daher hat der Bund im Zuge der Förderaktion ÖMAG 2018 und 2019<br />

jeweils 6 Mio. Euro an Förderungen für die Errichtung von Stromspeichern vergeben.<br />

Die besonders hohe Förderquote von 500 €/kWh hat zu einem Anschub<br />

der installierten Elektrospeicher beigetragen und einen wahren Boom bei Hausspeicheranlagen<br />

ausgelöst. Nachfolgender Erfahrungsbericht holt wesentliche<br />

Erkenntnisse aus ersten größeren Speicheranlagen im Gewerbe vor den Vorhang.<br />

Text: MATTHIAS HUMPELER<br />

Abbildung 1: Auszug aus dem Energiemanager eines Speichersystems (Quelle: Bluesky Energy, Bearbeitung ConPlusUltra)<br />

Der wesentliche Nutzen des Stromspeichers<br />

erklärt sich kurz anhand des folgenden<br />

Beispiels: Es wurde ein Betrieb<br />

an einem sonnigen Tag dank Batterie und Photovoltaik<br />

nahezu autark mit Energie versorgt.<br />

Dies erkennt man in der Abbildung 1, da die<br />

blaue Linie ((2) SOC, Akku) nie ganz auf Null<br />

geht und der Netzbezug ((5) rote Linie) nur minimal<br />

über Null ist. Neben der Abdeckung des<br />

Nachtbetriebs (1), inklusive Server und Notbeleuchtung,<br />

kann die morgendliche Ladespitze<br />

(3) der Ladestation für Elektroautos fast vollständig<br />

aus der Batterie abgedeckt werden.<br />

Somit werden eine regionale ökologische<br />

Energieproduktion und Speicherung mit netzschonender<br />

E-Mobilität kombiniert. Zusätzlich<br />

spart der Betrieb Betriebskosten für Energie,<br />

Netz und Sachbezugsabgaben.<br />

Anhand dieser Abbildung ist deutlich zu erkennen,<br />

welche Potentiale eine optimierte<br />

Speicherbewirtschaftung bringen kann.<br />

Durch Vorgaben für minimale SOC (State<br />

of Charge) Level, also definierte Entladebeschränkungen<br />

über Zeitvorgaben oder Leistungskennwerte<br />

und geregelter langsamer<br />

Nachtzuladung, sind weitere Verbesserungen<br />

möglich. Somit tut sich ein zukünftiges Geschäftsfeld<br />

für Datenspezialisten und EnMS<br />

Anbieter auf.<br />

Wie steht es um die Gewerbebetriebe und<br />

welche Lehren können aus den ersten Anlagen<br />

gezogen werden?<br />

Nachfolgende Referenzanlagen befinden sich<br />

in Ost-Österreich und wurden 2019 zur Eigenverbrauchserhöhung<br />

und Spitzenlastreduktion


Fotos © Matthias Humpeler, ConPlusUltra<br />

für betriebseigene E-Ladestationen in Bürobetrieben<br />

mit Fahrzeugflotte errichtet. In beiden<br />

Fällen stehen dem Speicher ca. gleichgroße<br />

(63 bzw. 70 kWp) Photovoltaikanlagen gegenüber.<br />

Wesentlicher Unterschied der beiden<br />

Anlagen ist die eingesetzte Technologie,<br />

ein Lithium-Ionen Speicher und ein Salzwasserspeicher<br />

mit Blackout Fähigkeit.<br />

Nachfolgende Abbildung zeigt die beiden<br />

Anlagen: links der Lithiumspeicher im eigenen<br />

Batterieraum (Brandabschnitt). Rechts der Salzwasserspeicher<br />

im Keller des Bürogebäudes.<br />

Beide Speicher verfügen über eine ähnliche<br />

Bruttokapazität von 108 bzw. 120 kWh.<br />

Ein Vergleich beider angewendeten Systeme<br />

zur Stromspeicherung lässt sich nur über<br />

eine langjährige Testphase und begleitende<br />

Strommessungen erheben. Es werden die<br />

Stärken und Schwächen der beiden Systeme<br />

anhand bereits schon bekannter Eigenschafbezahlte<br />

Anzeige


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S10<br />

Stärken<br />

Lithium:<br />

Hohe spezifische Kapazität<br />

Hohe Ent- und Beladeleistung<br />

Viele verschiedene Anbieter<br />

Salzwasser:<br />

Geringe ökologischer Fußabdruck,<br />

nicht giftig<br />

hohe Sicherheit<br />

Chancen<br />

Schwächen<br />

Lithium:<br />

Temperaturempfindlich<br />

Salzwasser:<br />

hohes Gewicht, hoher Platzbedarf,<br />

geringe Ent- und Beladeleistung<br />

Risiken<br />

ten gegenübergestellt, sowie Chancen<br />

und Risiken für eine zukünftige Verbreitung<br />

gezeigt (siehe Tabelle links oben).<br />

Worin liegen die wesentlichen technischen<br />

Unterschiede der beiden Technologien?<br />

Nachfolgende Tabelle (links unten) zeigt<br />

die wesentlichen technischen und betriebswirtschaftlichen<br />

Parameter im Speichervergleich<br />

zwischen Lithium- und Salzwasser detailliert<br />

auf.<br />

Lithium:<br />

Weitere Kostenreduktion durch<br />

ansteigenden E-Mobilitätsmarkt<br />

Salzwasser:<br />

Kostenreduktion<br />

Ökologische Vorteile führen<br />

zur Marktstärkung<br />

Lithium:<br />

Abhängigkeit seltener Erden<br />

Unfallrisiko Brand<br />

Salzwasser:<br />

Geringe Anzahl an Anbieter, Noch<br />

nicht ausgereifte EnMS-Software<br />

Speichervergleich<br />

Gewerbespeicher +/-100 kWh Lithium Salzwasser<br />

Speicher Hersteller ADS-TEC BlueSky Energy<br />

Speicher Typ 2xStoraXe SRS0054 4xGR-B/30000<br />

Zellen Hersteller Samsung SDI BlueSky Energy<br />

Zellen Typ / Systemspannung Li-NMC/ca. 800V Natrium/48V<br />

Zellen C-Rate max. 1 0,25<br />

Speicherwirkungsgrad bis 98 % 90 %<br />

WR Hersteller KACO Victron MultiPlus-II<br />

Kapazität Brutto kWh 108 120<br />

Kapazität Netto kWh 97 120<br />

Leistung WR kW 50 22,8<br />

Zyklenfestigkeit bis 80 % 9 000 5 000<br />

C-Rate System 0,5 0,2<br />

Kosten Nettokap. €/kWh ca. 800 ca. 800<br />

Volumen m³/MWh 40 79<br />

Gewicht kg/kWh (WR+Batt) 16 64<br />

Welche Herausforderungen sind bei derzeitigen<br />

Speicherlösungen zu beachten?<br />

Lithium:<br />

Der Markt an Anbietern ist groß und entsprechende<br />

Angebote sind schnell eingeholt,<br />

von den insgesamt sechs Angeboten kamen<br />

zwei in die engere Auswahl. Leider zeigte sich<br />

im Zuge der Angebotsverhandlungen die<br />

Komplexität internationaler Märkte und die<br />

schwierige Verfügbarkeit in Österreich. Der<br />

erste ausgewählte deutsche Großan-bieter<br />

konnte nicht entsprechend liefern, ein Anbieterwechsel<br />

war notwendig.<br />

Die aktuellen Angebote von Anbietern im<br />

Hinblick auf die Steuermöglichkeiten der<br />

Speicher (SoC, Nachtzuladung, Entladeund<br />

Beladeleistung) sind noch ausbaufähig.<br />

Offensichtlich sind derzeitige Batteriemanagementsysteme<br />

auf die Eigenverbrauchsoptimierung<br />

aus Photovoltaik-Anlagen<br />

ausgelegt, darüber hinaus gehende Steuermöglichkeiten<br />

sind hochpreisig zukaufbar<br />

aber nicht Ready-to-go verfügbar.<br />

Wird ein Lithium-Speicher im Gewerbebetrieb<br />

installiert, trifft den Betrieb eine Vielzahl<br />

an Vorgaben hinsichtlich der Standortsicherheit.<br />

Ein eigener Brandabschnitt, Klimatisierung<br />

des Batterieraumes zur Einhaltung<br />

der optimalen Betriebstemperaturen und<br />

entsprechender persönliche Schutzeinrichtungen<br />

sind notwendig und werden von den<br />

Behörden zwingend vorgeschrieben. Die Einbindung<br />

in ein Brandmeldesystem ist ebenfalls<br />

obligatorisch.<br />

Salzwasser:<br />

Der Speicher ist deutlich schwerer als ein<br />

vergleichbarer Lithium Speicher. Bei der In-


stallation in Räumen mit Stiegenauf- oder<br />

-abgängen kann es zu Schwierigkeiten kommen.<br />

Auch muss der Fußbodenaufbau für<br />

die Flächenbelastungen geeignet sein, da<br />

der Speicher mit 64 kg/kWh ein hohes Gesamtgewicht<br />

aufweist. Eine Befüllung vor Ort<br />

ist derzeit noch nicht möglich, auch wenn es<br />

„nur“ Salzwasser ist, das das hohe Gewicht<br />

verursacht.<br />

Ähnlich wie beim Lithiumspeicher sind auch<br />

beim Salzwasserspeicher Entwicklungspotenziale<br />

bei der Steuerungssoftware im gegenwärtigen<br />

Anbietermarkt erkennbar. Eine<br />

zu erwartende weitere Marktdurchdringung<br />

könnte hier in Zukunft Abhilfe schaffen.<br />

Blackout-Funktionalität:<br />

Für die Blackout-Funktionalität stellen die<br />

Netzversorger in Österreich höhere Anforderungen<br />

an die Netzsicherheit. Insbesondere<br />

im Bestand fällt im Zuge dessen eine kostenintensive<br />

Neuverkabelung der Hauptstromversorgung<br />

an.<br />

Zusammenfassung<br />

Die Gewerbespeicher sind gekommen, um<br />

zu bleiben und werden gewiss - abhängig<br />

vom Ausbau der Energie-Ladeinfrastruktur -<br />

auf Betriebsparkplätzen Einzug in die Niederspannungsräume<br />

finden. Lastspitzenkappung<br />

für Maschinen und Anlagen wird hier<br />

eine weitere wesentliche Nutzung darstellen.<br />

Die Eigenverbrauchsoptimierung aus<br />

Photovoltaikanlagen wird ein Nebeneffekt<br />

sein, aber nicht die eigentliche Motivation<br />

einen Speicher anzuschaffen. Technisch<br />

funktionieren die Speicher, aber für einen<br />

breiten Markteintritt sind Regel- und Lastmanagementsysteme<br />

deutlich flexibler und<br />

benutzerfreundlicher zu gestalten.<br />

ZUM AUTOR<br />

DI Matthias Humpeler ist Projektleiter für<br />

den Bereich Energie & Umwelt bei der<br />

ConPlusUltra GmbH. Anfragen via Mail an:<br />

matthias.humpeler@conplusultra.com<br />

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<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S12<br />

Der Neptun Wasserpreis 2021 zeichnet<br />

Engagement für die Ressource Wasser aus<br />

Trinkwasser, Versorgungssicherheit, Klimawandel, Trockenheit – viele Themen rund<br />

ums Wasser rücken momentan vermehrt in den Fokus der Öffentlichkeit. Dazu<br />

passen ist die Ausschreibung für den „Neptun Wasserpreis 2021“ gestartet: Bis<br />

14. Oktober <strong>2020</strong> können wieder Projekte, Fotos, Videos und Kunst rund um das<br />

Thema Wasser in fünf Kategorien eingereicht werden.<br />

K<br />

ürzlich startete die Einreichphase<br />

des Neptun Wasserpreises<br />

2021. Er wird bereits zum zwölften<br />

Mal als wichtigster österreichische Umwelt-<br />

und Innovationspreis zum Thema<br />

Wasser ausgeschrieben, um innovative<br />

Lösungen vor den Vorhang zu holen.<br />

„Trinkwasser, Versorgungssicherheit, Klimawandel,<br />

Trockenheit – viele Themen<br />

rund ums Wasser rücken momentan vermehrt<br />

in den Fokus der Öffentlichkeit. In<br />

Zeiten wie diesen zeigt sich, wie wichtig<br />

der konsequente Einsatz für die wertvolle<br />

Ressource Wasser ist. Viele Menschen,<br />

Institutionen und Unternehmen in Österreich<br />

tun dies Jahr für Jahr mit Leidenschaft<br />

und innovativen Ideen. Der Neptun<br />

Wasserpreis holt diese Leistungen im<br />

Bereich Forschung, Bildung, Kunst und<br />

Kultur vor den Vorhang. Der Preis bietet<br />

sowohl für die Fachwelt als auch die Bevölkerung<br />

und alle Gemeinden in Österreich<br />

die Möglichkeit teilzunehmen,<br />

Wasser-Engagement zu zeigen und dafür<br />

ausgezeichnet zu werden“, betont<br />

Bundesministerin Elisabeth Köstinger anlässlich<br />

des Starts der Ausschreibung.<br />

Forschung für eine nachhaltige Zukunft<br />

Die Fachkategorie WasserFORSCHT<br />

bietet eine Plattform für Projekte und<br />

Technologien aus Wirtschaft und Wissenschaft.<br />

„Die Einreichungen in der<br />

Forschungskategorie haben stets eine<br />

Der „Neptun Wasserpreis“ widmet dich der Ressource Wasser.<br />

© Wiener-Wasser, Johannes Zinner


hohe gesellschaftliche Relevanz, sind<br />

nachhaltig und praktisch anwendbar!<br />

Es sind beeindruckende Beispiele<br />

unserer innovativen österreichischen<br />

Forschungslandschaft“, hebt Roland<br />

Hohenauer, Präsident des Österreichischen<br />

Wasser- und Abfallwirtschaftsverbandes<br />

(ÖWAV), die Bedeutung<br />

von WasserFORSCHT hervor.<br />

WasserBILDUNG setzt einen Fokus auf<br />

Initiativen, Projekte und Aktionen, die<br />

das wichtige Wissen um die Ressource<br />

Wasser der Öffentlichkeit zugänglich<br />

machen. „In Österreich steht sauberes<br />

Trinkwasser krisensicher und rund um<br />

die Uhr, 365 Tage im Jahr in bester Qualität<br />

zur Verfügung. Umso wichtiger ist<br />

es zu informieren, was hinter dieser Ressource<br />

steckt und was für ihren Schutz<br />

notwendig ist“, erklärt Franz Dinhobl,<br />

Präsident der Österreichischen Vereinigung<br />

für das Gas- und Wasserfach<br />

(ÖVGW). Die beiden Fachkategorien<br />

sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert.<br />

Engagierte WasserGEMEINDE gesucht<br />

Der Neptun Wasserpreis 2021 stellt auch<br />

das Engagement von Österreichs Gemeinden<br />

und Städten für die Ressource<br />

Wasser wieder in den Mittelpunkt und<br />

sucht die WasserGEMEINDE 2021. Bewerben<br />

können sich sowohl die Gemeinden<br />

der teilnehmenden Bundesländer,<br />

es sind aber auch alle Bürgerinnen und<br />

Bürger oder Vertreterinnen und Vertreter<br />

aus Wirtschaft, Naturschutz, Tourismus<br />

usw. eingeladen, Gemeinden<br />

vorzuschlagen. Die besten Vorschläge<br />

stellen sich im Jänner 2021 einem Online-Voting<br />

und einer Jury. Die Siegergemeinde<br />

wird bei der Preisverleihung<br />

im März 2021 ausgezeichnet.<br />

Waldviertelbezug geehrt. Die Fachkategorie<br />

WasserKREATIV ist mit 5.000 Euro<br />

dotiert, die Sonderauszeichnung mit<br />

1.500 Euro.<br />

Auch die beliebte Foto-, Bild- und<br />

Videokategorie WasserWIEN sucht<br />

heuer wieder nach Beiträgen, diesmal<br />

zum Thema „Erfrischend Wienerisch“<br />

– ein Fokus auf das nicht nur in Wien<br />

unverzichtbare und hochqualitative<br />

Trinkwasser. Die Preisträgerinnen und<br />

Preisträger werden via Online-Voting<br />

aus ausgewählten Einreichungen ermittelt.<br />

Die Stadt Wien – Wiener Wasser<br />

prämiert die besten „Erfrischend<br />

Wienerischen“ Beiträge mit insgesamt<br />

3.000 Euro.<br />

Unsere Wasserkraft<br />

optimal<br />

vermarkten.<br />

Das ist:<br />

Unser Antrieb.<br />

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auf den Markt.<br />

Josef Mair<br />

Bürgermeister<br />

Außervillgraten |<br />

seit 2017 Partner<br />

von VERBUND<br />

Die Preisverleihung findet rund um den<br />

Weltwassertag 2021 (22. März) statt. Der<br />

Neptun Wasserpreis ist in der nachhaltigen<br />

Umsetzung ein Vorzeigeprojekt der<br />

Bewusstseinsbildung in Europa. Getragen<br />

wird der Neptun Wasserpreis vom<br />

Bundesministerium für Landwirtschaft,<br />

Regionen und Tourismus (BMLRT), der<br />

Österreichischen Vereinigung für das<br />

Gas- und Wasserfach (ÖVGW), dem<br />

Österreichischen Wasser- und Abfallwirtschaftsverband<br />

(ÖWAV) sowie den<br />

teilnehmenden Bundesländern. Für<br />

die einzelnen Kategorien übernehmen<br />

namhafte Sponsoren Patenschaften:<br />

die Stadt Wien – Wiener Wasser, die Privatbrauerei<br />

Zwettl, die Kommunalkredit<br />

Public Consulting und VERBUND.<br />

Die Bühne für kreative Wasser-Kunst<br />

Das Element Wasser inspiriert die Menschen<br />

seit jeher in ihrem künstlerischen<br />

Schaffen. Mit der Kategorie Wasser-<br />

KREATIV gibt der Neptun Wasserpreis<br />

der Kunst zum Thema Wasser eine Bühne<br />

– und das gleich doppelt! Mit der<br />

Sonderauszeichnung „WasserKREATIV<br />

im Waldviertel“ werden Kunstwerke mit<br />

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<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S14<br />

Windpark Wild geht in die nächste Etappe<br />

Zehn Windkraftanlagen sollen ökologischen Strom für über 30.000 österreichische<br />

Haushalte liefern. Beim „Windpark Wild“, einem Gemeinschaftsprojekt von EVN<br />

und W.E.B, startet nun die nächste Etappe.<br />

Im Rahmen der Umweltverträglichkeitsprüfung<br />

(UVP) – dem strengsten und umfangreichsten<br />

Genehmigungsverfahren in<br />

Österreich – startet die öffentliche Auflage:<br />

Ab 27. Mai liegen die detaillierten Genehmigungsunterlagen<br />

für den geplanten Windpark<br />

Wild in Niederösterreich in den Standortgemeinden<br />

Brunn an der Wild, Göpfritz an<br />

der Wild und Ludweis-Aigen für alle Interessierten<br />

zur Einsicht auf.<br />

Insgesamt zehn Windkraftanlagen – sieben<br />

in Brunn/Wild, zwei in Ludweis-Aigen und<br />

eine in Göpfritz/Wild – sollen dort ökologischen<br />

Strom für mehr als 30.000 Haushalte<br />

liefern und dabei helfen, jedes Jahr mehr als<br />

80.000 Tonnen CO2 einzusparen – das entspricht<br />

dem Jahresausstoß an Kohlendioxid<br />

von mehr als 30.000 Pkw.<br />

Für die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister<br />

der Standortgemeinden ist dies ein gutes<br />

Zeichen des Aufbruchs in einer fordernden<br />

Zeit: „Wir freuen uns sehr, dass es bei unserem<br />

gemeinsamen Windkraftprojekt jetzt<br />

wieder einen Schritt weitergeht. Wir haben<br />

in den letzten Wochen sehr klar gesehen,<br />

wie wichtig regionale Wertschöpfung und<br />

Eigenversorgung ist. Wir wollen hier unseren<br />

Beitrag zu einer regionalen und ökologischen<br />

Energieversorgung leisten“, so Elisabeth<br />

Allram (Brunn/Wild), Hermann Wistrcil<br />

(Ludweis-Aigen) und Silvia Riedl-Weixlbraun<br />

(Göpfritz/Wild) unisono.<br />

So viel politische Unterstützung freut naturgemäß<br />

die Planer dieses Windparks: „Wir sehen<br />

unsere Tätigkeit hier als wichtigen Beitrag zu<br />

den Klima- und Energiezielen der Republik<br />

Österreich. Und es freut uns natürlich umso<br />

mehr, wenn wir dies mit der Unterstützung<br />

der lokalen Politik und der Bevölkerung tun<br />

können“, so die Projektleiter Verena Vogl<br />

(W.E.B) und David Kaderabek (EVN).<br />

Windenergie von der EVN<br />

Der niederösterreichische Energieversorger<br />

EVN investiert jährlich im Durchschnitt rund<br />

300 Mio. Euro in Versorgungssicherheit, erneuerbare<br />

Energie und sauberes Trinkwasser<br />

in Niederösterreich. Die evn naturkraft, eine<br />

100-Prozent-Tochtergesellschaft der EVN<br />

AG, ist Errichter und Betreiber von insgesamt<br />

72 Wasserkraftwerken und 152 Windkraftanlagen.<br />

Die Windkraftanlagen decken derzeit<br />

mit einer Gesamtleistung von rund 370<br />

Megawatt den jährlichen Strombedarf von<br />

rund 237.000 Haushalten.<br />

Windpark Wild (NÖ)<br />

Foto: EVN © Klaus Rockenbauer<br />

Anlagenbauer W.E.B<br />

Die WEB Windenergie AG (W.E.B) projektiert<br />

und betreibt Kraftwerke auf Basis Erneuerbarer<br />

Energien mit Schwerpunkt auf Windkraft.<br />

Seit über 25 Jahren nutzt sie die Kraft<br />

von Wind, Wasser und Sonne und produziert<br />

daraus wertvollen Ökostrom. Ihre derzeit 275<br />

Kraftwerke haben eine Gesamtleistung von<br />

rund 504 MW. Sie decken damit indirekt den<br />

Strombedarf von rund 370.000 Haushalten.<br />

Die WEB Windenergie AG ist eine Publikumsgesellschaft<br />

, an der mehr als 4.100 Privatpersonen<br />

beteiligt sind, die mehrheitlich in<br />

Niederösterreich beheimatet sind.


NEWS<br />

Logistik + Umwelt + Verkehr<br />

ZEITSCHRIFTEN + NEWSPORTALE<br />

HJS MEDIA WORLD APP


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S16<br />

„Klimastrategien sind eine Mörder-Arbeit“<br />

Traiskirchen in Niederösterreich konzentriert sich nach der Corona-Krise wieder auf<br />

das Mega-Thema Klimawandel. Dazu läuft in der ersten Klimagemeinde Österreichs<br />

das größte Umstrukturierungsprogramm der Stadtgeschichte. So soll die Symbiose<br />

von Ökologie, Wirtschaft und Stadtentwicklung gelingen. Darüber sprach<br />

der Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, mit den Chefredakteuren der<br />

HJS MEDIA WORLD JOACHIM HORVATH, PETER NESTLER UND HAJO SCHLOBACH.<br />

HJS: Wie erlebte Traiskirchen die Shutdowns in<br />

der Corona-Krise?<br />

Babler: Wir waren als Stadt sehr schnell und<br />

sowohl Bund als auch Land voraus, was die<br />

Schaffung einer Krisenstruktur betrifft. Vor<br />

dem Hintergrund der Ereignisse in Italien gingen<br />

wir dabei von Anfang an davon aus,<br />

dass COVID-19 etwas sehr Ernstes ist. Daran<br />

orientierten wir dann unsere Entscheidungen.<br />

HJS: Wie hat man in Traiskirchen reagiert?<br />

Babler: Die Bevölkerung hat sehr besonnen<br />

reagiert und war schnell bereit, Solidarität<br />

gegenüber den Betroffenen zu zeigen. Seitens<br />

der Stadtverwaltung hatten wir schon<br />

lange vor der Coronakrise zwei Krisenstäbe<br />

gebildet; einen mit mir und einen Ersatzstab<br />

mit dem Vizebürgermeister. Wir haben dann<br />

sehr schnell Maßnahmen zum Schutz der<br />

Menschen in Traiskirchener ausgearbeitet.<br />

So waren wir mit unseren Maßnahmen, die<br />

sich oft auch mit denen des Bundes deckten,<br />

mehrere Tage schneller als viele andere. Das<br />

betraf unter anderem Maßnahmen in und um<br />

Kindergärten, Schulen, im öffentlichen Raum,<br />

in der Verwaltung etc. beispielsweise in Hinblick<br />

auf Social Distancing aber auch dienstrechtlicher<br />

Natur, Hygiene usw.<br />

HJS: Was unterscheidet Ihre Vorgehensweise<br />

von anderen Gemeinden?<br />

Babler: Ich denke, dass wir die Solidargemeinschaft<br />

in Traiskirchen etwas anders leben<br />

als viele andere Gemeinden. Wir beziehen<br />

alle relevanten Gruppen, die in der Krise<br />

das öffentliche Leben aufrecht erhalten, in<br />

Entscheidungen mit ein: vom Juristen, Feuerwehrmann<br />

bis hin zur Rettung, die medizinische<br />

Versorgung,<br />

Bildungseinrichtungen,<br />

die IT und Kommunikation<br />

usw. Wir leben<br />

in Traiskirchen eine Kollektivverantwortung<br />

für andere.<br />

HJS: Wie meinen Sie<br />

das?<br />

Babler: Die Menschen<br />

in Traiskirchen stellen<br />

die Frage, wie sie kollektiv<br />

für den jeweils<br />

Betroffenen Verantwortung<br />

übernehmen<br />

können. Dadurch<br />

gelang es beispielsweise,<br />

innerhalb von<br />

24 Stunden einen mobilen<br />

und zentral gesteuerten<br />

Hilfs- und<br />

Bringdienst mit 60 eh-


Fotos (3): Helena Schlobach<br />

renamtlichen Leuten aufzustellen, der bis jetzt<br />

Corona-Betroffene und -Gefährdete mit über<br />

20.000 Produkten des täglichen Lebens in<br />

den vergangenen Wochen beliefert hat. Unser<br />

Versorgungssystem machte in Österreich<br />

dann auch rasch Schule. Das Konzept wurde<br />

von vielen Gemeinden übernommen.<br />

HJS: Sie haben also in kurzer Zeit eine Distributionslogistik<br />

aufgestellt, welche Betroffene<br />

beliefert, wenn ich Sie richtig verstehe? Und<br />

das läuft alles ehrenamtlich?<br />

Babler: Ja, die Basis sind engagierte GemeindemandatarInnen,<br />

die das ehrenamtlich leiten.<br />

Wir haben diese Initiative aber auch von<br />

der Gemeinde aus unterstützt, denn natürlich<br />

sind hier zum Beispiel auch Rechtsfragen zu<br />

klären. So haben wir für die ehrenamtlichen<br />

Zulieferer eine pauschale Unfall- und Ablebensversicherung<br />

abgeschlossen, weil sie<br />

im Auftrag der Gemeinde unterwegs sind.<br />

Auch mussten rechtliche Fragen mit Ärzten<br />

und Apothekern geklärt sein. An diese vielen<br />

Dinge muss man einfach denken. Es mussten<br />

im Rahmen unseres Konzepts aber auch geklärt<br />

sein, wie man mit sozial Bedürftigen umgeht,<br />

die ihre Lebensmittel aus Sozialmärkten<br />

beziehen. Diese Märkte waren nämlich während<br />

des Shutdowns geschlossen. Und dieses<br />

„Werkel“ muss permanent angepasst und<br />

verdichtet werden. Was am Anfang der Krise<br />

notwendig war, ist heute, nachdem es viele<br />

Lockerungen gibt, nicht mehr notwendig.<br />

Und last but not least haben wir in Traiskirchen<br />

Betroffene und andere kontaktiert, um zu fragen,<br />

wie es ihnen geht und was sie benötigen,<br />

um die Krise zu überstehen. Wir wollen<br />

damit verhindern, dass Menschen durch die<br />

Krise in die Sozialisolation geraten. Wir haben<br />

zudem, im Stile von Brieffreundschaften,<br />

einen Telefonfreundschaftsdienst errichtet.<br />

Das ist ganz wichtig, denn durch das Social<br />

Distancing verlieren manche Personen ihre<br />

sozialen Bezugspersonen. Wir lassen also niemanden<br />

zurück.<br />

HJS: Traiskirchen ist ja ein Wirtschaftsstandort<br />

mit ausschließlich KMU. Die Großindustrie von<br />

einst gibt es ja nicht mehr. Hat die Stadt auch<br />

hier helfend eingegriffen?<br />

Babler: Wo das möglich und notwendig war,<br />

ja. Wir haben beispielsweise rund 150 Unternehmen,<br />

die bei der Stadt Mieter von Betriebsräumen<br />

sind, sehr rasch die Stundung ihrer Mieten<br />

und auch die Kommunalsteuer angeboten.<br />

Das ging sehr rasch und unbürokratisch. Dafür<br />

mussten die Unternehmen nicht umständlich<br />

Formulare ausfüllen oder den Umweg über die


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S18<br />

WKO gehen. Wir haben das einfach gemacht,<br />

denn die Unternehmen mussten<br />

rasch entlastet werden.<br />

HJS: Warum haben Sie nicht einfach<br />

die Mieten reduziert?<br />

Babler: Zum einen können wir das nicht<br />

sinnvoll in unserem Gemeindebudget<br />

abbilden. Zum anderen schadet es<br />

Unternehmen, die jetzt in den Bereich<br />

der Fixkostenerstattung kommen. Die<br />

würden dann möglicherweise weniger<br />

oder vielleicht sogar gar nichts bekommen,<br />

weil sie zu geringe Kosten haben.<br />

Das wollten wir unbedingt vermeiden.<br />

Wir haben allerdings für unsere Betriebe<br />

bessere und effektivere Unterstützungsmaßnahmen<br />

organisiert.<br />

HJS: Wechseln wir das Thema. Wenden<br />

wir uns den Zielen der Stadt zu, Unternehmen<br />

in den Gewerbeparks in Traiskirchen,<br />

aber auch in Oeynhausen anzusiedeln.<br />

Wer soll sich hier ansiedeln<br />

und warum?<br />

Babler: Traiskirchen ist ein historischer Industriestandort,<br />

der schon immer auch<br />

von der Nähe zu Wien profitierte. Der<br />

Weinort zeichnet sich aber auch durch<br />

die Nähe zu anderen Märkten wie<br />

etwa Tschechien, Slowakei oder auch<br />

in Richtung Adria aus. Die geo-strategische<br />

Lage von Traiskirchen ist also für<br />

alle Unternehmen unterschiedlichster<br />

Branchen perfekt, die sich im Speckgürtel<br />

von Wien ansiedeln wollen. Von<br />

hier aus ist man in zehn Minuten in Wien.<br />

HJS: Traiskirchen ist jedoch Klima- und<br />

Umweltgemeinde. Somit müssen Unternehmen<br />

bestimmte Voraussetzungen<br />

erfüllen, die sich zumindest auf den<br />

Gewerbegebieten der Gemeinde ansiedeln<br />

wollen. Welche Unternehmen<br />

wollen Sie damit ansprechen?<br />

Babler: Wir wollen eine nachhaltige<br />

Stadtentwicklung mit einer entsprechenden<br />

Wirtschafts- und Ansiedelungspolitik<br />

erreichen. Damit haben schon<br />

meine Vorgänger begonnen und wir<br />

setzen diesen Weg mit noch mehr Engagement<br />

fort. Daher koppeln wir sozusagen<br />

die Quadratmeter-Anzahl mit der<br />

Beschäftigungsquote. Mit anderen Worten:<br />

Unternehmen, die sich hier ansiedeln,<br />

haben eine Beschäftigungsquote<br />

pro Quadratmeteranzahl zu erfüllen.<br />

Das ist vertraglich bindend. Willkommen<br />

sind uns dabei alle, die an einer partnerschaftlichen<br />

und umweltfreundichen<br />

Ökonomie Interesse haben.<br />

HJS: Was bringt die Koppelung der Beschäftigungsquote<br />

an der Quadratmeterzahl<br />

des erworbenen Grundstücks?<br />

Babler: Damit verhindern wir, dass sich<br />

hier beispielsweise Unternehmen ansiedeln,<br />

die ihren Standort in Traiskirchen<br />

quasi als Parkplatz für ihre Lkw-Flotten<br />

nutzen, aber wenig Beschäftigte haben<br />

und Kommunalsteuer in einem<br />

anderen Ort bezahlen. Wir wollen uns<br />

zu einer Klimastadt mit hoher Lebensqualität<br />

entwickeln. Unternehmen,<br />

welche Klimastrategien verwirklichen<br />

wollen und dabei Arbeitsplätze schaffen,<br />

sind herzlich eingeladen, es hier<br />

in Traiskirchen zu tun. Der Effekt dieser<br />

Strategie ist, dass wir nach Semperit die<br />

Arbeitsplätze hier in Traiskirchen halten<br />

konnten. Wir haben damit den Schritt<br />

in die Zukunft vollzogen, weg von einer<br />

Industriestadt mit wenig Unternehmen<br />

mit vielen Arbeitsplätzen, hin zu einer<br />

Stadt, in der nachhaltig produziert wird,<br />

wo sich produzierendes Gewerbe,<br />

der Handel und Dienstleister gleichermaßen<br />

wohl fühlen. Wir haben also<br />

den Schritt von einem Standort der<br />

Großindustrie zu einer kleinteilig strukturierten<br />

Wirtschaft in den letzten Jahren<br />

vollzogen. Das macht die Gemeinde<br />

unabhängiger von Schwankungen der<br />

Märkte und sichert den Wohlstand hier.<br />

“Willkommen sind uns all<br />

jene, die an einer partnerschaftlichen<br />

und umweltfreundlichen<br />

Ökonomie<br />

Interesse haben.”<br />

Andreas Babler<br />

HJS: Was sind die nächsten Schritte?<br />

Babler: Wir wollen hier nicht das schnelle<br />

Geld mit Ansiedlungen machen,<br />

sondern wir wollen die Stadt Traiskirchen<br />

nachhaltig entwickeln und national wie<br />

international als Marke für einen Top-<br />

Wirtschaftsstandort etablieren. Jeder soll<br />

mit dem Namen Traiskirchen Ökologie,<br />

Ökonomie und Lebensqualität verbinden.<br />

Traiskirchen ist die erste Klimagemeinde<br />

Österreichs. Diesen Spitzenplatz<br />

wollen wir behalten. Unternehmen, die<br />

sich hier ansiedeln, sollen daraus auch<br />

einen Imagevorteil beziehen können.<br />

HJS: Wie wollen Sie das machen?<br />

Babler: Dazu haben wir zwei Möglichkeiten.<br />

Die erste ist, dass wir das selbst<br />

gestalten. Hierfür haben wir 45.000<br />

m² brachliegende Industrieflächen<br />

gekauft. Auf diese Weise kann sich<br />

Traiskirchen aussuchen, welche Unternehmen<br />

sich hier ansiedeln können.<br />

Entscheidend ist für uns dabei die Qualität<br />

der Unternehmung, insbesondere<br />

in Hinblick auf dessen Umwelt- und Klimafreundlichkeit.<br />

Wir verwirklichen hier<br />

also ein stadt-ökologisches Konzept.<br />

Die zweite Möglichkeit bietet sich uns<br />

mit dem Förderungswesen.<br />

HJS: Wie kann man das verstehen?<br />

Babler: Die Ökonomien der Welt,<br />

also auch Traiskirchen, befindet sich<br />

in einem strukturellen Wandel, den<br />

wir nicht bestimmen können, den wir<br />

aber durch Förderungen beschleunigen<br />

wollen. Industrie 4.0, die digitale<br />

Transformation, aber auch der<br />

Klimawandel sind Stichworte, die in<br />

diesem Zusammenhang immer wieder<br />

fallen. Wenn wir über Wirtschaftspolitik<br />

in Richtung Ökologie und der anderen<br />

Megatrends nachdenken, müssen<br />

wir uns daher auch mit dem Förderungswesen<br />

befassen. Für Traiskirchen<br />

als erste Klimagemeinde Österreichs<br />

muss sich dabei vor allem die Ökologisierung<br />

sowohl für Unternehmen als<br />

auch die Gemeinden rechnen. Das<br />

bezieht sich einerseits auf bereits existierende<br />

Unternehmen. Diese werden<br />

sich nach und nach auch aus eigenen<br />

Antrieb an den Klimawandel anpassen<br />

müssen, schon alleine aus dem<br />

Grund, weil sie Richtlinien und Gesetze<br />

der EU und Österreichs dazu zwingen.


Diesen Anpassungsprozess wollen wir unterstützen.<br />

Dabei reicht es uns jedoch nicht,<br />

dass ein Unternehmen auf seinem Dach<br />

eine Photovoltaik-Anlage installiert. Da muss<br />

schon etwas mehr kommen.<br />

Das beinhaltet beispielsweise auch, dass man<br />

sich über die Länge der Lieferketten, Verkehrsund<br />

Antriebskonzepte, Energieverbräuche,<br />

Fassadenbegrünung bis hin zu Bodenversiegelungsquoten<br />

usw. Gedanken macht. Wir<br />

wollen also Anreize für Unternehmen schaffen,<br />

sich umfassend zu ökologisieren.<br />

HJS: Und was ist mit Unternehmen, die sich in<br />

Traiskirchen ansiedeln wollen?<br />

Babler: Die unterstützen wir ebenfalls. Allerdings<br />

werden wir schon vor der Ansiedelung<br />

Bedingungen in Richtung Ökologisierung stellen.<br />

Das geht etwa in Richtung recyclebarer<br />

Baustoffe bei Neubauten, die Verwendung<br />

umweltfreundlicher Technologien, Digitalisierung<br />

usw. Wie gesagt: Es muss sich für Unternehmen<br />

wie die Gemeinde unterm Strich<br />

rechnen. In dieser Phase des Transformationsprozesses<br />

befinden wir uns derzeit.<br />

HJS: Dafür genügt es aber nicht, Unternehmen<br />

bloß Anreize zu bieten. Die Politik,<br />

also in diesem Fall die Stadt Traiskirchen,<br />

muss auch liefern in diese Richtung.<br />

Babler: Richtig! Die Politik muss auch bei sich<br />

die entsprechenden Maßnahmen setzen. Deshalb<br />

läuft in der Stadt Traiskirchen derzeit der<br />

größte strukturelle Umbau seit 50 Jahren. Dafür<br />

bauen wir eine neue Zukunftsabteilung mit erheblichen<br />

Ressourcen auf. Derzeit sind wir in<br />

der Ausschreibungsphase für Fachkräfte aus<br />

etwa von der Boku Wien, die sich mit ökologischer<br />

Stadtplanung auskennen. Gesucht<br />

sind aber auch Personen, die sich mit dem<br />

europäischen Förderwesen auskennen. Wir<br />

wollen Zukunftsprojekte entwickeln und dafür<br />

benötigen wir entsprechendes Know-how. Das<br />

ganze muss aber nicht nur wissenschaftlich,<br />

sondern auch politisch begleitet werden.<br />

HJS: Was sind dabei die größten Herausforderungen?<br />

Babler: Bei diesem Transformationsprozess in<br />

Richtung Klimagemeinde müssen die Dinge<br />

teilweise völlig neu gedacht werden. Das, was<br />

bisher gut war, wird infrage gestellt und auf<br />

seine Tauglichkeit für die Zukunft überprüft.<br />

Dabei kostet es viel Energie und Ressourcen,<br />

gelernte Handlungsweisen und Denkstrukturen<br />

zu überwinden. Klimastrategien sind<br />

eine Mörder-Arbeit für alle Beteiligten. Hierfür<br />

haben wir daher einen eigenen Ausschuss<br />

gebildet, der dem Ganzen eben auch den<br />

politischen Rückhalt gibt.<br />

HJS: Vielen Dank für das Gespräch!


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S20<br />

Ressource für das Grundwasser?<br />

Was der Vorgarten bei der Stadtvilla, ist der Parkplatz beim Supermarkt – die<br />

Visitenkarte des Hauses. Kunden kommen gerne, wenn Stell- und Fahrflächen<br />

direkt am Eingang liegen. Eben und trittsicher sollen sie sein, für Stöckelschuhe<br />

und Einkaufswagen gleichermaßen geeignet. Beton und Asphalt machen das<br />

möglich, doch naturnah ist anders. Text: KLAUS W. KÖNIG<br />

Nicht erkennbar ist der Umgang<br />

mit dem Niederschlagswasser,<br />

das von den leicht geneigten<br />

Parkplätzen in Gullys und Rinnen verschwindet.<br />

Fließt es wie seit Jahr und<br />

Tag in die Kanalisation? Aktuell ist<br />

auch die Versickerung vor Ort - mit<br />

dem positiven Effekt der Grundwasseranreicherung<br />

- denkbar.<br />

Voraussetzungen für Versickerung<br />

Ähnlich verschieden wie die Niederschlagsverhältnisse<br />

von Ort zu Ort sind<br />

auch die Gegebenheiten im Untergrund.<br />

Versickern des anfallenden Regenwassers<br />

ist nur möglich, wenn einige<br />

Voraussetzungen erfüllt sind:<br />

• Der Grundwasserspiegel darf nicht<br />

zu hoch sein.<br />

• Der Untergrund muss ausreichend<br />

durchlässig sein, zugleich aber auch<br />

genügend Filterfunktion haben.<br />

• Altlasten, die Schadstoffe ins Grundwasser<br />

abgeben, dürfen nicht vorhanden<br />

sein.<br />

• Das Gefahrenpotenzial durch den<br />

Umgang mit wassergefährdenden<br />

Stoffen (wie z. B. bei Tankstellen, chemischer<br />

Industrie) an der Geländeoberfläche<br />

muss gering sein.<br />

• Das Regenwasser darf nicht unzulässig<br />

mit Schadstoffen (zum Beispiel Reifenabrieb,<br />

Schwermetalle) belastet<br />

sein. Bei Verkehrsflächen ist der Grad<br />

der Nutzung das maßgebliche Kriterium.<br />

Die Planung von Architekten und Ingenieuren<br />

und deren Beurteilung<br />

durch die Wasserrechtsbehörde ergibt<br />

schließlich, ob Regenabfluss ohne<br />

oder mit Behandlung versickert werden<br />

kann, oder in Ausnahmen überhaupt<br />

nicht. Als Entscheidungs-Grundlagen<br />

dienen das ÖWAV-Regelblatt<br />

45 und die ÖNORM B 2506-3.<br />

Regenwasserbehandlung unterirdisch<br />

Die nachfolgenden beiden Beispiele,<br />

Ende 2019/Anfang <strong>2020</strong> realisiert,<br />

zeigen Varianten der<br />

Reinigung von Niederschlagswasser<br />

von stark<br />

frequentierten Parkplätzen/Verkehrsflächen<br />

bei Discounter-Filialen.<br />

In beiden Fällen<br />

kamen Anlagen zum<br />

Einsatz, deren Komponenten<br />

• vorgefertigt zur Baustelle<br />

geliefert und<br />

komplett unterirdisch<br />

installiert werden<br />

konnten,<br />

• zwischen Zu- und<br />

Ablauf wenig Höhenunterschiede<br />

und damit<br />

eine geringe Aus-<br />

hubtiefe haben,<br />

• kompakt platzsparend angeordnet<br />

werden können, so dass wenig Aushubfläche<br />

erforderlich ist,<br />

• ab Werk fertig installierte Einbauten<br />

und Wanddurchführungen bzw. Dichtungen<br />

als Voraussetzung für eine schnelle<br />

Montage haben,<br />

• statisch ab Werk so ausgelegt sind,<br />

dass keine Fundamente nötig waren,<br />

• belastbar sind, so dass die komplette<br />

Fläche darüber befahrbar ist.<br />

Billa Markt in Frauenkirchen/Burgenland:<br />

Die neue Filiale ersetzt mit vergrößerten<br />

Verkaufs- und Parkplatzflächen<br />

den früheren Markt. Das jetzt<br />

auf 2.523 m² anfallende Oberflächenwasser<br />

durchströmt, vor der Versickerung<br />

in unterirdischen Rigolen, zwei<br />

Behandlungsanlagen. Zur Vorreinigung<br />

dient die Mall-Sedimentationsanlage<br />

ViaSed, hier werden Feststoffe zurückgehalten.<br />

Danach folgt der Mall-Gewässerschutzfilter<br />

ViaGard, der unter<br />

anderem Schwermetalle und Reifenabrieb<br />

gemäß ÖNORM B 2506-3 entfernen<br />

kann.<br />

Hofer KG in Ebenthal/Kärnten: Südlich<br />

Klagenfurt entstand eine neue zusätzliche<br />

Filiale mit 3.100 m² Parkplatzund<br />

Verkehrsflächen sowie 1.750 m²<br />

Dachflächen. Das Dachwasser darf<br />

nach Vorreinigung in einer Mall-Sedimentationsanlage<br />

direkt in die Versickerungsrigolen<br />

eingeleitet werden,<br />

während das Oberflächenwasser intensiver<br />

gereinigt werden muss. Zwei<br />

parallel arbeitende Behandlungsanlagen<br />

waren dazu erforderlich, mit je<br />

einmal Mall-Lamellenklärer ViaTub,<br />

danach je einmal Mall-Drosselbauwerk<br />

ViaPart und schließlich je einmal


Fotos (4) © Mall, Klaus W. König<br />

Mall-Gewässerschutzfilter ViaGard. Die<br />

Drosselbauwerke sorgen für die hier zulässige<br />

Teilstrombehandlung, das heißt<br />

bei Starkregen wird nur der zuerst anfallende<br />

„First Flush“ einer intensiven<br />

Reinigung unterzogen, bei Nieselregen<br />

die gesamte Wassermenge. Das<br />

spart Kosten und ist dennoch effektiv.<br />

Und so wird Regenabfluss von Verkehrsflächen<br />

bei Discounter-Filialen zur<br />

Ressource für das Grundwasser.<br />

Weitergehende Informationen erhalten<br />

Sie bei Mall Umweltsysteme.<br />

ZUM AUTOR<br />

Dipl.-Ing. Klaus W. König lebt in Überlingen<br />

am Bodensee in Deutschland. Er ist Fachjournalist<br />

sowie von der Industrie- und<br />

Handelskammer Bodensee-Oberschwaben<br />

öffentlich bestellter und vereidigter<br />

Sachverständiger für die Bewirtschaftung<br />

und Nutzung von Regenwasser.<br />

Klaus W. König ist Gründungsmitglied der<br />

Fachvereinigung Betriebs- und Regenwassernutzung<br />

in Deutschland sowie<br />

ständiger Mitarbeiter im DIN-Ausschuss<br />

NA 119-05-08 AA Wasserrecycling/Regenund<br />

Grauwassernutzung.<br />

Seit 2006 lehrt König weiters zum Thema<br />

Regenwasserbewirtschaftung in englischer<br />

Sprache an der Hochschule Reutlingen<br />

(ESB Business School).<br />

Infos: www.klauswkoenig.com


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S22<br />

Recy & DepoTech im November <strong>2020</strong><br />

in Leoben soll stattfinden<br />

Von 18. bis 20. November findet die Recy & DepoTech an der Montanuniversität<br />

Leoben statt. Das plant jedenfalls das Organisationsteam um Univ.-Prof. Roland<br />

Pomberger und Tanja Trieb. Ob dann die Corona Krise bereits vollständig überwunden<br />

sein wird, oder ob bestimmte Regeln für Kongresse einzuhalten sein werden,<br />

das steht noch in den Sternen. Mit dem Leiter der Recy & DepoTech Herrn Professor<br />

Roland Pomberger vom Lehrstuhl für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft<br />

haben wir folgendes Interview geführt.<br />

Die Planungen für die größte abfallwissenschaftliche<br />

und abfallwirtschaftliche<br />

Konferenz in deutscher Sprache<br />

schreiten zurzeit plangemäß voran. Diese soll,<br />

wie schon ursprünglich vorgesehen, von 18.<br />

bis zum 20. November an der Montanuniversität<br />

im steirischen Leoben stattfinden. Wir wollten<br />

wissen, ob das Coronavirus dem einen<br />

Strich durch die Rechnung machen könnte<br />

und haben uns in Leoben erkundigt.<br />

Mit dem Leiter der Recy & DepoTech Herrn<br />

Professor Roland Pomberger vom Lehrstuhl<br />

für Abfallverwertungstechnik und Abfallwirtschaft<br />

haben wir folgendes Interview geführt.<br />

Herr Professor Pomberger, warum ist die Abhaltung<br />

der Recy & DepoTech aus ihrer Sicht<br />

so wichtig?<br />

Pomberger: Die Recy & DepoTech ist DER<br />

Branchentreff für die Stakeholder der Abfallwirtschaft.<br />

Dieses Jahr ist sie umso wichtiger,<br />

als fast alle anderen Abfallkongresse wegen<br />

Corona ausgefallen sind. Wissenschaft, Behörden<br />

und Unternehmen brauchen aber den<br />

Austausch und die Diskussion von Neuem in<br />

der Abfallwirtschaft. Innovationen, erfolgreiche<br />

Projekte und neue wissenschaftliche Erkenntnisse<br />

brauchen eine Bühne und ihr Publikum<br />

– und umgekehrt auch.<br />

Was ist thematisch für die<br />

Recy & DepoTech dieses<br />

Jahr geplant?<br />

Es sollen 128 Vorträge in vier<br />

Sessions stattfinden, alles in<br />

einem Buch und elektronisch<br />

dokumentiert. Die fachlichen<br />

Schwerpunktthemen sind<br />

Smart Sorting, Recyclingfähigkeit,<br />

Batterierecycling, Brandschutz,<br />

Ecodesign und innovative<br />

Sammlung. Aber auch die<br />

Deponietechnik und erfolgreiche<br />

Altlastensanierungsprojekte<br />

haben ihren Platz. Wo<br />

gibt es sonst die Möglichkeit<br />

sich aus dieser Vielzahl an Themen<br />

ein höchstwertiges individuelles<br />

Programm zusammenzustellen?<br />

Das Auditorium bei der Recy & DepoTech 2018.<br />

Foto © Montanuniversität Leoben<br />

Soll man sich denn schon anmelden<br />

oder soll man noch<br />

abwarten?


Anmelden ist ein gutes Signal<br />

und ein Zeichen für<br />

Optimismus. Falls der worst<br />

case eintreten würde, so gibt<br />

es jedenfalls von uns eine<br />

„Geld zurück Garantie“. Ich<br />

bin überzeugt, dass wir hohes<br />

Interesse und viele Teilnehmer<br />

insbesondere aus<br />

Österreich Deutschland und<br />

der Schweiz haben werden.<br />

Vielleicht wird es auch einen<br />

Nachholeffekt geben, ich<br />

kenne jedenfalls viele Teilnehmer<br />

die sich nach der<br />

Phase der Einschränkung<br />

schon sehr auf die Gespräche<br />

mit Fachkollegen freuen.<br />

Was könnte denn dieses Mal<br />

auf der Recy & DepoTech<br />

anders sein?<br />

Wir wissen noch nicht wie<br />

die Regeln für Kongresse<br />

und Veranstaltungen aussehen<br />

werden. Vielleicht<br />

müssen wir bei den Buffets<br />

oder den Rahmenveranstaltungen<br />

besondere Regelungen<br />

einhalten. Die zentralen<br />

und wesentlichen Inhalte<br />

einer abfallwirtschaftlichen<br />

Konferenz wie Vorträge und<br />

Diskussionen werden aber<br />

möglich sein.<br />

Was ist Ihre persönliche Einschätzung?<br />

Wir haben noch fast ein halbes<br />

Jahr Zeit. Meine persönliche<br />

Einschätzung ist, dass<br />

die Recy & DepoTech zu 90<br />

Prozent stattfinden wird. Wir<br />

werden aber sicherlich auch<br />

einige besondere Regeln zu<br />

berücksichtigen haben.<br />

Wir sind Optimisten und planen<br />

weiter. Und ich freue<br />

mich auf jeden Optimisten<br />

der Abfallwirtschaft, der sich<br />

bereits jetzt anmeldet. Am<br />

einfachsten via Internet unter<br />

www.recydepotech.at.


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S24<br />

BLUE FAIR <strong>2020</strong>: neuer Leitevent für<br />

Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Mobilität<br />

Traiskrichen wird im Herbst Schauplatz für ein Veranstaltung zu Zukunftsthemen.<br />

© Helena Schlobach<br />

Damit die Umsetzung der Klimaziele gelingt,<br />

müssen Menschen, Wirtschaft und<br />

Gemeinden möglichst an einem Strang<br />

ziehen, ist man in Traiskirchen überzeugt. Die<br />

Gemeinde im Bundesland Niederösterreich<br />

wird daher im Herbst eine neuartige Veranstaltung<br />

zu den Themen Digitalisierung, Nachhaltigkeit<br />

& Mobilität starten - die BLUE FAIR <strong>2020</strong>.<br />

Diese soll zum Leitevent für die genannten Zukunftsthemen<br />

wachsen und B2B genauso ansprechen<br />

wie jeden einzelnen Menschen.<br />

„Transparenz und Kommunikation sind daher<br />

die wesentlichen Bausteine für die erfolgreiche<br />

Umsetzung solcher Klima-Strategien“,<br />

ist der beliebte Kommunalpolitiker und „Gemeinde-Manager“<br />

Andreas Babler überzeugt.<br />

Der Bürgermeister von Traiskirchen<br />

fördert daher auch die BLUE FAIR <strong>2020</strong>. Diese<br />

wird vom 23.-25. Oktober auf dem Riesengelände<br />

der ehemaligen Kammgarnspinnerei<br />

in Traiskirchen stattfinden. Den Ehrenschutz<br />

der Veranstaltung hat bereits Niederösterreichs<br />

Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner<br />

übernommen. Man sieht also: Die Politik kann<br />

auch zusammenarbeiten.<br />

Die BLUE FAIR <strong>2020</strong> ist ein völlig neuartiger<br />

Event, der eine Mischung aus Fachmesse sowie<br />

Gemeinde- und Publikumsmesse ist. Hier<br />

präsentieren sich internationale Anbieter von<br />

klimafreundlichen Lösungen und Zukunftstechnologien<br />

sowie Klima-Gemeinden aus<br />

Österreich und den Nachbarländern mit ihren<br />

Gewerbegebieten einem Fachpublikum und<br />

Konsumenten gleichermaßen.<br />

Ziel der Veranstalter ist es, den Event als „einzigen<br />

relevanten Leitevent für nachhaltige<br />

Mobilität, Digitalisierung und Transformation<br />

in der DACH-Region“ zu positionieren. Ob<br />

das gelingt, ist in Zeiten der Corona-Krise<br />

zwar ungewiss. Fakt ist jedoch, dass Traiskirchen<br />

damit zu einem neuartigen Hotspot der<br />

klimafreundlichen Zukunft wird.<br />

Die blue fair <strong>2020</strong> zeigt live Zukunftstechnologien<br />

für Mobilität & Smart Cities. Hier werden<br />

glaubhaft Opinionleader aus Industrie sowie<br />

Entscheider aus der Politik mit den Interessen<br />

unserer Gesellschaft vernetzt. Die BLUE FAIR<br />

<strong>2020</strong> setzt auf Business Network an Round<br />

Tables, Kongress im Open Spacefür Pressekonferenz,<br />

Podiumsdiskussionen & Impulsvorträge<br />

und es werden Awards für klimaverträgliche<br />

Mobilität und Transport vergeben.<br />

<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> ist über die HJS Media<br />

World Group Medienpartner der BLUE FAIR.


lue fair<br />

<strong>2020</strong><br />

Leitevent für<br />

Digitalisierung,<br />

Nachhaltigkeit & Mobilität<br />

23. - 25. Okt. <strong>2020</strong><br />

Traiskirchen Stadtmuseum<br />

Infos unter:<br />

www.mission-e-possible.org oder www.blue-fair.com


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S26<br />

EPCON <strong>2020</strong>: ein neuer Anlauf zum<br />

25-Jahr-Jubiläum folgt im Herbst<br />

Seit 25 Jahren findet Österreichs führende Konferenz zu Energiethemen alljährlich<br />

statt. Das Expertentreffen konnte auch vom Coronavirus nicht unterminiert<br />

werden. Es gab lediglich eine kleine Verschiebung. Statt im April findet die<br />

Fachkonferenz nun im Herbst statt - neuer Termin ist der 6. + 7. Oktober <strong>2020</strong>. Die<br />

Programmschwerpunkt kreisen diesmal stark ums Thema Erneuerbare Energien.<br />

D<br />

ie EPCON <strong>2020</strong> wird im Oktober stattfinden:<br />

Ganz klassisch, mit echten<br />

Menschen, die echte Gespräche führen<br />

werden, ganz analog. So heißt es seitens<br />

Veranstalter IMH auf Anfrage des <strong>UMWELT</strong><br />

<strong>JOURNAL</strong>s. „Bezüglich der Maßnahmen können<br />

wir im Moment leider noch keine detaillierten<br />

Auskünfte geben, da diese auch stark<br />

von den Hotels, mit denen wir zusammenarbeiten,<br />

abhängen werden“, heißt es.<br />

imh plane mit Ausnahme der „Online-Seminare“,<br />

die sich sowieso im Portfolio befänden,<br />

nicht, dass Seminare und Konferenzen virtuell<br />

durchgeführt werden. „Dafür stehen wir zu<br />

sehr hinter dem Networking-Konzept auf unseren<br />

Veranstaltungen“, so die Veranstalter.<br />

Erinnern Sie sich an das Jahr 1995?<br />

Es war ein durchaus denkwürdiges Jahr ...<br />

* Österreich tritt gemeinsam mit Schweden<br />

und Finnland der EU bei,<br />

* Microsoft veröffentlicht Windows 95,<br />

* Jacques Chirac folgt Francois Miterrand als<br />

Präsident Frankreichs,<br />

* Die Stromnetze Tschechiens, Ungarns, Polens<br />

und der Slowakei werden mit dem westeuropäischen<br />

UCTE-Verbundnetz synchronisiert,<br />

* Die HGÜ-Kurzkupplungen in Etzenricht, Dürnrohr<br />

und Wien-Südost werden überflüssig,<br />

* Die erste Auflage der EPCON findet statt.<br />

Was die Branche bewegt<br />

Bei der EPCON, dem größten österreichischen<br />

Energiekongress, treffen sich auch<br />

<strong>2020</strong> die Keyplayer der Energiebranche.<br />

Ganz nach dem Motto „Echte Menschen –<br />

echte Gespräche“ bringt imh die wichtigsten<br />

Gruppen, die sich im Energiesektor bewegen,<br />

zusammen.<br />

Damals ging es vor allem um die neuen Regularien<br />

aus der EU, die angekündigte Liberalisierung<br />

des Strommarktes. 25 Jahre später<br />

spielt Brüssel immer noch eine entscheidende<br />

Rolle.<br />

Anno <strong>2020</strong> aber geht es unter anderem um<br />

folgende Themen:<br />

* Digitale Geschäftsmodelle,<br />

* Erneuerbare Energien und Speichertechnologien,<br />

* Ökostromnovellen und Ausbaugesetze,<br />

* Energieeffizienz neu,<br />

* Local Energy Communities und Bürgerenergiemodelle.<br />

3 Konferenzen unter einem Dach<br />

Die EPCON beherbergt zugleich drei unterschiedliche<br />

Konferenzen, natürlich handeln<br />

alle zum Thema Energie:<br />

* Energy-Innovation for Future<br />

* Energieeffizienz <strong>2020</strong> und Rechtsupdate<br />

* Erneuerbare Erzeugung und Bürgerbeteiligung.<br />

Energy-Innovation for Future<br />

Die Themen der Konferenz „Energy Innovation<br />

for Future“ sind in diesem Jahr:<br />

* E-Mobility und Sektorkopplung: Geschäftsmodelle<br />

für Stadtwerke im 21. Jahrhundert?<br />

* Kooperationen, Tarife, Abo-Pakete und Co:<br />

Wie Sie den Kunden besser abholen,<br />

* Energy Communities auf dem Prüfstand:<br />

Welche Dienstleistungen notwendig sind,<br />

* Smart Meter, Big Data, Blockchain und die<br />

schöne neue Welt digitaler Geschäftsmodelle,<br />

* Best Practice: Regelenergie als Service für<br />

Energielieferanten,<br />

* Customer Journey und was Sie über das<br />

Kundenerlebnis wissen müssen,<br />

* Energieflexible Gebäude: Neue Tarifmodelle<br />

& Potenziale zur Netzstabilisierung.


Energieeffizienz <strong>2020</strong> und Rechtsupdate<br />

Die Themen der Konferenz „Energieeffizienz<br />

<strong>2020</strong> und Rechtsupdate“ sind in diesem Jahr:<br />

* Aktuelles zum EEffG, Erneuerbaren Ausbaugesetz<br />

und Ökostromgesetz,<br />

* Ökostromförderung – Stand bei den Förderkontingenten,<br />

* Novellierung des Gaswirtschaftsgesetzes –<br />

Was ändert sich konkret?<br />

* Round Table: Umsetzung Energieeffizienzgesetz<br />

– Politische Entscheidungen brandaktuell,<br />

* Zukunft der Netzentgelte – Soll die Leistung<br />

bepreist werden?<br />

* EEffG – Auswirkungen auf Lieferantenverplichtungen.<br />

Erneuerbare Energien & Bürgerbeteiligung<br />

Die Themen der Konferenz „Energieeffizienz<br />

<strong>2020</strong> und Rechtsupdate“ sind in diesem Jahr:<br />

* Nationale und internationale Best Practice<br />

zu Erneuerbaren Erzeugergemeinschaften<br />

und Bürgerenergiegemeinschaften,<br />

* Wasserkraft: Die Potenziale für neue KWK<br />

und Pumpspeicherkraft,<br />

* PV: Technologische Entwicklungen, Förderungen,<br />

Strategien und Ziele,<br />

Windkraft: Märkte und Erfahrungen aus lokalen<br />

Erzeugerprojekten,<br />

* Greening the Gas: Wirtschaftlichkeit und<br />

Technologie,<br />

* Sektorkopplung: Wird der Traum auch tatsächlich<br />

wahr?<br />

* Woher die gesicherte Leistung im Jahr 2030<br />

kommt,<br />

* Österreichs Energiewirtschaft im europäischen<br />

Kontext: Import, Export und die Reziprozität.<br />

* The Green Deal: Goldene Zeiten für grüne<br />

Energien? Was Sie wissen müssen.<br />

INFObox zur EPCON <strong>2020</strong><br />

Termin: 6. – 7. Oktober <strong>2020</strong><br />

3 Fachkonferenzen in einem:<br />

Energy-Innovation for Future<br />

Energieeffizienz <strong>2020</strong> und Rechtsupdate<br />

Erneuerbare Energien & Bürgerbeteiligung<br />

1. Konferenztag: 9:00 - 18:00 Uhr<br />

2. Konferenztag: 9:00 - 16:30 Uhr<br />

Veranstaltungsort:<br />

Schlosspark Mauerbach<br />

Herzog-Friedrich-Platz 1<br />

3001 Mauerbach<br />

Tel: +43 1 970 30-100<br />

Fax: +43 1 970-30-75<br />

www.schlosspark.at<br />

info@imschlosspark.at<br />

Link-Tipp: Detaillierte Programme und die Anmeldung zur EPCON <strong>2020</strong> finden Sie hier.


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S28<br />

200 Unternehmen fordern Klimaschutz<br />

Die wirtschaftliche Situation nach Corona belastet österreichische Unternehmen<br />

enorm. Gerade jetzt ist der entscheidende Zeitpunkt für kluge Investitionen, um die<br />

Wirtschaft nachhaltig zu verändern. 200 namhafte Unternehmen unterschiedlicher<br />

Branchen fordern deshalb jetzt konkrete Maßnahmen zum Klimaschutz.<br />

Die Interessenvereinigung „Klimavolksbegehren“<br />

unterstreicht gemeinsam<br />

mit BILLA, ÖBB, oekostrom AG und<br />

VBV bei einer Pressekonferenz, dass gerade<br />

jetzt der entscheidende Moment für mutige<br />

Klimapolitik und zukunftsfähige Wirtschaft<br />

sei. Die Unternehmen stellen sich zusammen<br />

mit über 200 weiteren hinter die Forderungen<br />

des Klimavolksbegehrens und präsentieren<br />

einen offenen Brief an die Bundesregierung.<br />

Es gilt Chancen zu nutzen und einen Kurswechsel<br />

in Richtung klima- und lebensfreundlicherer<br />

Zukunft einzuschlagen. Dafür fordern<br />

die Unternehmen mit dem Klimavolksbegehren<br />

ganz konkrete Maßnahmen der Politik in<br />

der Eintragungswoche von 22.-29. Juni.<br />

Arbeitsplätze durch Energiewende<br />

Gelder, die nun investiert werden, sollen<br />

dafür verwendet werden, um die Energieund<br />

Mobilitätswende voranzutreiben. So wird<br />

nicht nur der Klimakrise entgegengewirkt, es<br />

werden gleichzeitig hunderttausende zukunftsfähige<br />

Arbeitsplätze geschaffen. Allein<br />

in der Photovoltaik-Branche<br />

liegen bis zu 200.000 zukunftsfähige<br />

Arbeitsplätze.<br />

„Der Ausbau erneuerbarer<br />

Energiequellen ist nach der<br />

Covid-19 Krise das beste Konjunkturprogramm,<br />

um nachhaltige,<br />

grüne Arbeitsplätze<br />

zu schaffen. Vorrangiges Ziel<br />

muss dabei die Erreichung<br />

der Klimaneutralität bis 2040<br />

sein. Dafür braucht es jetzt<br />

massive Investitionen in erneuerbare<br />

Energien und Energieeffizienz,<br />

denn auf diese<br />

Weise können ressourcenschonend<br />

regionale Konjunktureffekte<br />

erzielt werden“,<br />

erläutert Lukas Stühlinger,<br />

Vorstand der oekostrom AG.<br />

Kurswechsel einschlagen<br />

„Wir müssen diesen entscheidenden Moment<br />

nutzen, um unsere Wirtschaft zukunftsfähig<br />

und krisensicher zu gestalten: sozial, ökologisch<br />

und ökonomisch nachhaltig“, fordert<br />

Katharina Rogenhofer, Sprecherin des Klimavolksbegehrens.<br />

In Folge der Corona-Krise<br />

darf die zweite große Krise unserer Zeit – die<br />

Klimakrise – nicht hintenangestellt werden.<br />

Klimaneutrale Mobilität sicherstellen<br />

Da der Verkehr einer der Sektoren mit den<br />

höchsten Emissionen Österreichs ist, führt<br />

kein Weg an einer Mobilitätswende vorbei.<br />

Damit sich alle Menschen für klimaneutrale<br />

Mobilität entscheiden können,<br />

braucht es Investitionen. „Die Corona-Krise<br />

hat nichts an der Tatsache geändert, dass<br />

die Stärkung des öffentlichen Verkehrs der<br />

wesentlichste Schlüssel für die Bewältigung<br />

der Klimakrise ist. Wir müssen jetzt in den<br />

Klimaschutz investieren, für verursachergerechte<br />

Kostenwahrheit sorgen und so Innovations-<br />

und Technologieleader werden,


Die Initiatorin des Klimavolksbegehrens Katharina Rogenhofer<br />

Foto: © Ines Bacher<br />

um damit die Wirtschaft nachhaltig aufzustellen.<br />

Investitionen in die Bahninfrastruktur,<br />

das Nah– und Fernverkehrsangebot sowie<br />

Schienengüterverkehr sparen CO 2 , stärken<br />

den Wirtschaftsstandort und leisten so einen<br />

Beitrag für Generationen. Allein die ÖBB<br />

ersparen Österreich durch die Verkehrsleistungen<br />

mit Bahn und Bus jährlich mehr als<br />

4 Mio. Tonnen CO 2 ”, führt Mark Topal, ÖBB-<br />

Holding, Leiter für Systemtechnik, Sicherheit,<br />

Nachhaltigkeit aus.<br />

Politik muss konkrete Maßnahmen setzen<br />

Um unser Klima und somit unsere Zukunft zu<br />

schützen, benötigt es eine klare Richtungsentscheidung.<br />

Eine kluge Steuer- und Abgabereformen,<br />

die die Förderung fossiler<br />

Energie beseitigt und klimafreundliches Handeln<br />

belohnt, würde kaum zu Mehrausgaben<br />

führen. Das würde mit einer sozialen Rückvergütung<br />

in der Krise gerade den Haushalten<br />

helfen, die am meisten belastet sind.<br />

„Wir unterstützen das Klimavolksbegehren,<br />

weil die Klimakrise das zentrale – und dramatischste<br />

– Thema der Gegenwart und Zukunft<br />

ist. Der Wiederaufbau nach Corona muss ein<br />

grüner, nachhaltiger sein. Die Bevölkerung<br />

und weite Teile der Wirtschaft sind bereit<br />

dazu. Nun ist die Politik gefordert, konkrete<br />

Maßnahmen wie eine ökosoziale Steuerreform<br />

zu setzen“, erklärt Andreas Zakostelsky,<br />

CEO der VBV-Vorsorgekasse.<br />

Über 200 Unternehmen als Unterstützer<br />

Mit der Pressekonferenz wird gleichzeitig<br />

ein offener Brief an die Bundesregierung<br />

vorgestellt, der von 203 österreichischen Unternehmen<br />

und Unternehmens-Verbänden<br />

unterzeichnet wurde. Darin wird gefordert,<br />

dass alle Investitionen, die nun getätigt<br />

werden, zukunftsfähige Arbeitsplätze, regionale<br />

Wertschöpfung und Klimaschutz<br />

sichern sollen. Gemeinsam mit dem Klimavolksbegehren<br />

fordern diese Unternehmen<br />

die Bundesregierung zum sofortigen Handeln<br />

gegen die Klimakrise auf.


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S30<br />

Pollutec <strong>2020</strong> mit konkreten Lösungen<br />

für ein völlig neues Umweltmodell<br />

Die branchenübergreifende Ausstellung Pollutec ist eine außergewöhnliche Umweltmesse.<br />

Sie wird von Reed Expositions France veranstaltet und findet dieses Jahr<br />

erneut auf dem Messegelände Lyon Eurexpo vom 1. bis 4. Dezember statt. Innovationen,<br />

Fachexpertise und aufkommende Trends werden die Veranstaltung prägen.<br />

Eine Bestandsaufnahme der Branche<br />

wird einerseits anhand der Messestände<br />

möglich sein und andererseits im Rahmen<br />

von Podiumsdiskussionen, Konferenzen<br />

und Sonderveranstaltungen diskutiert werden.<br />

Die Anpassung an den Klimawandel,<br />

Kreislaufwirtschaft und neue Energiemodelle<br />

sind die drei thematischen Schwerpunkte der<br />

Ausgabe <strong>2020</strong>. Weiterhin befasst sie sich mit<br />

aktuellen technologischen Kernthemen rund<br />

um Kunststoffe, Mikroschadstoffe und neue<br />

Schadstoffe sowie strategisch wichtige Metalle.<br />

Ein weiterer Fokus liegt auf der Beschäftigung<br />

und neuen Berufen in Zeiten des ökologischen<br />

Wandels.<br />

Antworten auf den Klimawandel<br />

In diesem Jahr präsentieren sich auf der Pollutec<br />

erneut zahlreiche Gemeinschaftsstände<br />

und Delegationen aus Europa und der ganzen<br />

Welt(2). Aussteller aus folgenden Ländern<br />

haben ihre Teilnahme bereits bestätigt:<br />

Deutschland, Österreich, Belgien, Kanada,<br />

China, Südkorea, Dänemark, Vereinigte Arabische<br />

Emirate, Spanien, Estland, Vereinigte<br />

Staaten, Finnland, Israel, Italien, Liechtenstein,<br />

Luxemburg, Niederlande, Polen, Portugal,<br />

Schweden, Slowakei, Tschechische Republik,<br />

Türkei, Großbritannien und der Schweiz.<br />

Innovationen als Motor der Pollutec<br />

Umweltinnovationen sind das Hauptaugenmerk<br />

der Messe und werden auch auf der<br />

diesjährigen Pollutec im Mittelpunkt stehen.<br />

Aussteller, die ihre Innovationen bereits vor<br />

der Veranstaltung bekannt geben, werden<br />

sowohl vor als auch während und nach der<br />

Messe an Transparenz gewinnen. Der “pitch<br />

ring” (Pitching-Bereich für Start-ups, innovative<br />

Kleinunternehmen und KMU) wird auf die Bereiche<br />

Wasser-, Abfall- und Energiewirtschaft erweitert.<br />

So sind vertiefte Kontakte mit Akteuren<br />

und Auftraggebern der einzelnen Branchen<br />

leichter möglich. Umweltinnovationen werden<br />

ebenfalls anlässlich der diversen Preisverleihungen<br />

auf der Messe im Fokus stehen.<br />

Zusammenarbeit mit renommierten Experten<br />

Die Pollutec wird von einem Veranstaltungsausschuss<br />

unterstützt, der sich aus Experten der<br />

vertretenen Branchen zusammensetzt. Sie arbeiten<br />

an Inhalten und Sonderveranstaltungen,<br />

die sich nahe an aktuellen Marktentwicklungen<br />

orientieren. Diese Themenparks wurden bereits<br />

bestätigt: Recycling (Federec), Biogaz (Biogaz<br />

Vallée, Club Biogaz, ATEE), Belastete Standorte<br />

und Böden (UPDS), Grabenloses Bauen (FSTT),<br />

Asbest (Réso A+), Baustellenabfälle (SED-<br />

DRe), Engineering (OPQIBI, CINOV, AITF). Dazu<br />

präsentieren sich die Foren Biodiversität & Natur,<br />

Wasser & Abwasserreinigung, Energiewirtschaft,<br />

Abfallmanagement, Nachhaltige Industrie,<br />

Risikomanagement, Nachhaltige Städte & Gebiete,<br />

Landwirtschaft & Klima (neu).<br />

Anlässlich der Pollutec <strong>2020</strong> präsentieren<br />

sich ebenfalls erneut Städte und Gebiete mit<br />

mehreren spezialisierten Partnern, die das<br />

Konzept der Kreislaufwirtschaft umsetzen. Ziel<br />

ist es, konkrete Anwendungen für Gebietsoptimierungen<br />

von Warenströmen und Tätigkeitsbereichen<br />

(Materialien, Lebensmittel,<br />

Abfall usw.) in unterschiedlichen Städten der<br />

EU vorzustellen. Und schließlich bestätigt die<br />

Pollutec ihre Funktion als „Kontakt-Katalysator“<br />

und wird auch dieses Jahr Garant für<br />

zahlreiche Geschäftstreffen sein.


4. eCommerce<br />

Logistik- Day<br />

Wien, Albert Hall<br />

25. September 2019<br />

Medienpartner:


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S32<br />

Seminare, Prüfungen & Ausbildungen<br />

<strong>2020</strong> TITEL ORT INTERNET<br />

23.09. – 25.09.<br />

Refreshing in den Bereichen Umwelt-, Energie-, Qualitäts- und<br />

Arbeitssicherheits-Managementsysteme<br />

Bad Sankt Leonhard<br />

KEC Kanzian<br />

08.10. – 09.10.<br />

Überwachung, Messung, Analyse und Bewertung von<br />

Umweltleistungen gemäß ISO 14031, EMAS und ISO 14001 (Teil 2)<br />

Bad Sankt Leonhard<br />

KEC Kanzian<br />

14.10. – 16.10.<br />

Grundlagen des Umweltrechts (Bereiche: Anlagen, Gewerbe,<br />

Umwelt, Energie und Arbeitssicherheit)<br />

Bad Sankt Leonhard<br />

KEC Kanzian<br />

16.11. Neuerungen Abfallwirtschaft & Abfallrecht Bad Sankt Leonhard KEC Kanzian<br />

17.11. – 20.11.<br />

Abfallbeauftragter und Grundlagen des<br />

Abfallwirtschaftskonzeptes<br />

Bad Sankt Leonhard<br />

KEC Kanzian<br />

07.09. – 09.09.*<br />

Integriertes Managementsystem – Anforderungen<br />

(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 1)<br />

Wien<br />

qualityaustria<br />

17.09. Seminar: Nachhaltigkeitsberichte nach GRI Wien qualityaustria<br />

28.09. – 30.09.*<br />

Umweltmanagementsysteme<br />

(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 2)<br />

Wien<br />

qualityaustria<br />

05.10.-06.10.*<br />

Integriertes Managementsystem – Arbeitssicherheits- und Umweltrecht<br />

(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 3)<br />

Wien<br />

qualityaustria<br />

19.10.-21.10.*<br />

Integriertes Managementsystem – Methoden und Werkzeuge<br />

(Lehrgangsreihe Umweltmanagement - UM, Teil 4)<br />

Wien<br />

qualityaustria<br />

* alternative Termine vorhanden - im E-Paper klicken Sie dafür einfach auf die Ausbildung oder den Veranstalter<br />

Anbieterverzeichnis<br />

Ausbildung<br />

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auf Ihr Unternehmen, Ihre<br />

Organisation aufmerksam<br />

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<strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> Partnermedien


Staatspreis Unternehmensqualität <strong>2020</strong><br />

Der Staatspreis Unternehmensqualität wird in diesem Jahr bereits zum 25. Mal verliehen.<br />

Im Zuge der Covid-19-bedingten Terminverschiebung der Prämierung auf<br />

September wurde nun auch die Einreichfrist für Unternehmen bis 1. Juli verlängert.<br />

Der Staatspreis Unternehmensqualität<br />

ist die höchste nationale Auszeichnung<br />

für ganzheitliche Spitzenleistungen<br />

und wird vom Bundesministerium für Digitalisierung<br />

und Wirtschaftsstandort (BMDW)<br />

in Kooperation mit der Quality Austria in fünf<br />

Kategorien vergeben. Geehrt werden die<br />

Sieger am 16. September in Wien.<br />

Ziel des bereits seit 1996 stattfindenden Wettbewerbs<br />

ist die Förderung der heimischen Wirtschaft<br />

durch die Verbesserung der Unternehmensqualität.<br />

Vergeben wird der Staatspreis<br />

Unternehmensqualität durch das Bundesministerium<br />

für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort<br />

in Kooperation mit der Quality Austria. Die<br />

diesjährige Preisverleihung zum 25-jährigen Jubiläum<br />

erfolgt aufgrund der mittlerweile gelockerten<br />

Einschränkungen durch Covid-19 nun<br />

am 16. September <strong>2020</strong> im Studio 44 in Wien.<br />

Potenziale im eigenen Unternehmen erkennen<br />

Mitmachen können kleine, mittlere und große<br />

Unternehmen sowie Non-Profit Organisationen<br />

und Organisationen, die vorwiegend<br />

im öffentlichen Eigentum stehen.<br />

Eine unabhängige Jury aus den Bereichen<br />

Wirtschaft, Wissenschaft und Verwaltung ermittelt<br />

unter allen Einreichungen bis zu drei<br />

Finalisten pro Kategorie. Aus den jeweiligen<br />

Kategorie-Siegern wird schließlich die beste<br />

Organisation gewählt, die den Staatspreis Unternehmensqualität<br />

gewinnt. Die Einreichfrist<br />

läuft noch bis einschließlich 1. Juli <strong>2020</strong>.<br />

„Die Assessments im Zuge der Teilnahme am<br />

Staatspreis Unternehmensqualität tragen<br />

dazu bei besondere Stärken im eigenen Unternehmen<br />

zu identifizieren und Potenziale<br />

aufzudecken. Gerade in wirtschaftlich schwierigen<br />

Zeiten kann das enorm wertvoll sein“,<br />

erklärt Franz Peter Walder, Member of the<br />

Board der Quality Austria.<br />

LINK-TIPP:<br />

Alle Informationen zum Anmeldeprozess<br />

gibt es unter: www.staatspreis.com.<br />

Staatspreis-Gewinner 2019 mit den Kategorie-Siegern und den Jury-Preisträgern<br />

Foto: © Anna Rauchenberger


<strong>UMWELT</strong>journal 3/<strong>2020</strong> | S34<br />

Kreislaufwirtschaft in der EU<br />

Eine Zwischenbilanz<br />

Die Implementierung der Kreislaufwirtschaft<br />

bedeutet eine große Transformation<br />

von einer ressourcenvernichtenden,<br />

linearen zu einer enkeltauglichen, zirkulären<br />

Wirtschaftsweise. Sie ist nicht konzipiert<br />

ohne Wachstum auszukommen. Allerdings<br />

ist die Postwachstumsökonomie, wie sie<br />

einige Autoren zu Recht fordern, derzeit<br />

politisch nicht anschlussfähig. Progressive<br />

Wissenschaftler empfehlen seit Jahrzehnten<br />

Dienstleistungen statt Produkteigentum,<br />

Sharing- und Reuse-Modelle und eine<br />

generelle Abkehr vom Wachstumsparadigma,<br />

um unsere imperiale Lebensweise<br />

auf ein sozialökologisch vertretbares Maß<br />

zu reduzieren. Es liegt auf der Hand, dass<br />

der Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft<br />

nicht durch Maßnahmenpakete der Kommission<br />

allein erfolgen wird; der Übergang<br />

braucht eine gemeinsame Anstrengung<br />

aller. Das Paket zur Kreislaufwirtschaft ist<br />

erst der Anfang des Übergangs hin zur<br />

Kreislaufwirtschaft.<br />

Kreislaufwirtschaft in der EU, eine<br />

Zwischenbilanz, Sepp Eisenriegler<br />

gebundene Ausgabe, 248 S.<br />

Springer Fachmedien, Preis: 35,97 € (TB)<br />

Print-ISBN 978-3-658-27378-1<br />

Abfallwirtschaftsrecht<br />

Das Abfallwirtschaftsrecht ist ein Rechtsgebiet<br />

von praktischer Relevanz und<br />

Komplexität. Unionsrechtliche Einflüsse<br />

und die innerstaatliche Kompetenzverteilung<br />

sorgen für eine hohe Vielschichtigkeit,<br />

die die Normanwender<br />

(Unternehmen, technische Büros, Rechtsanwaltskanzleien,<br />

Behörden, Judikative)<br />

vor große Herausforderungen stellt.<br />

Dieses Werk bietet eine gesamthafte<br />

Betrachtung des Abfallwirtschaftsrechts<br />

unter Einbeziehung des Altlastensanierungsrechts,<br />

übersichtlich strukturiert und<br />

durch Praxishinweise und Beispiele veranschaulicht.<br />

Die 2. Auflage bringt das<br />

Werk nun auf aktuellen Stand und berücksichtigt<br />

insbesondere Neuerungen<br />

durch:<br />

• die AWG-Rechtsbereinigungsnovelle<br />

2019 (BGBl I 2019/71),<br />

• das Anti-Gold-Plating-Gesetz 2019<br />

(BGBl I 2019/46) und<br />

• das Aarhus-Beteiligungsgesetz 2018<br />

(BGBl I 2018/73).<br />

Abfallwirtschaftsrecht, 2. Auflage<br />

Florian Berl<br />

Flexibler Einband, 284 S.<br />

MANZ Verlag Wien, Preis: 48,- € (A)<br />

ISBN 978-3-214-03658-4<br />

Das EFQM Modell<br />

Version <strong>2020</strong><br />

Das EFQM Modell ist ein auf sieben<br />

Kriterien basierendes, flexibles Modell,<br />

das dabei hilft, das Verhalten, Denken<br />

und die Kultur einer Organisation<br />

zu verstehen und zu analysieren. Das<br />

EFQM Modell ermöglicht einen Gesamtblick<br />

auf ein Unternehmen. Die<br />

Struktur des EFQM Modells ist auf folgende<br />

drei Bereiche aufgebaut:<br />

· Ausrichtung: Warum existiert die Organisation?<br />

Welchen Zweck und Strategie<br />

erfüllt sie?<br />

· Realisierung: Wie beabsichtigt sie,<br />

ihren Zweck zu erreichen und ihre<br />

Strategie umzusetzen?<br />

· Ergebnisse: Was hat sie bisher erreicht?<br />

Was will sie künftig erreichen?<br />

Das EFQM Modell (deutsch),<br />

Version <strong>2020</strong><br />

Herausgeber: Quality Austria<br />

Neue Ausgabe <strong>2020</strong><br />

Buch ISBN 978-90-5236-846-7<br />

Preis: 60,- €


Ausblick: <strong>UMWELT</strong> <strong>JOURNAL</strong> 4/<strong>2020</strong><br />

erscheint am Mittwoch, 8. Juli<br />

Nachhaltiges Bauen<br />

Das Bauen der Zukunft wird sich<br />

vermehrt an den Anforderungen des<br />

Klimaschutzes orientieren müssen.<br />

Dabei gibt es bereits heute spannende<br />

Ansätze und Technologien.<br />

Pollutec <strong>2020</strong><br />

Dass die Coronakrise mit ihren unzähligen<br />

Absagen überwunden<br />

scheint, zeigen auch die französische<br />

Leitmesse Pollutec <strong>2020</strong> in Lyon.<br />

Wir haben den Vorstand interviewt.<br />

Grüne Logistik<br />

Welche Lösungen hat die Logistik<br />

anzubieten, um die Abwicklung von<br />

Warenströmen nachhaltiger mitzugestalten?<br />

Die Optimierung von Ressourcen<br />

und wirtschaftliche Einsparungen<br />

stehen im Fokus.<br />

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