WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

Das Magazin für die Sauerländer Lebensart! Das Magazin für die Sauerländer Lebensart!

13.06.2020 Aufrufe

Sauerländer LEUTE – Der MENSCH dahinter Wenn sie auf der Bühne steht, spürt sie das Adrenalin durch die Adern fließen Doris Braukmann, Schauspielerin: Christel Zidi Tom Linke Als ich am späten Nachmittag die Wohnung von Doris Braukmann verließ, hatte ich ein Lächeln im Gesicht. Das hätte mir jeder angesehen, hätte ich nicht noch meinen “Mund-und-Nasen-Schutz“, meine Maske auf. Denn selbstverständlich hatte ich bei dem Interview eine solche auf und auch den nötigen Abstand zu meiner Gesprächspartnerin eingehalten. Doris Braukmann ist 81 Jahre alt. 81. Ausrufezeichen. Fragezeichen. Selbst nach mehreren Stunden kann ich mir das noch immer kaum vorstellen. Denn die Frau, die ich heute kennenlernen durfte, wirkt wesentlich lebendiger und lebensfroher als die meisten jungen Leute, die ich kenne. Daran können auch die paar (Lach-) Falten im Gesicht nichts ändern. 98 - WOLL Sommer 2020

„Das Schicksal hat alles richtig mit mir gemacht.“ - Doris Braukmann Bühnenfoto: G. Disselhoff Geboren wurde sie in Müschede. Aber schon als sie noch ein Kleinkind war, zogen die Eltern nach Alt- Arnsberg. Hier wuchs sie auf und hier lebt sie noch heute. Gemeinsam mit ihrem Mann Karl. Einen Sohn hat das Paar und zwei Enkel. Auf die sie stolz sind, wie man an den vielen Fotos im gemütlichen Wohnzimmer deutlich erkennt. Das erste Bild, das ich von Doris Braukmann sah, war ein Foto vom „Jedermann“. Selbst wenn ich am Tag nach unserem Gespräch dieses Bild betrachte, erkenne ich sie kaum wieder. Ist das wirklich dieselbe Frau, die mir gegenübersaß? Ein Zeichen dafür, dass sie ganz in dieser Rolle aufgegangen ist, quasi der „Jedermann“ war. Dafür hat sie auch einiges getan, circa zwei Jahre hat sie die Rolle immer wieder geprobt, immer wieder ist sie die Texte durchgegangen, hat Mimik, Gestik und Bewegungsabläufe abgestimmt – und letztendlich eine Glanzleistung abgeliefert, für die sie von den heimischen Medien gefeiert wurde. Dabei ist Doris Braukmann gar keine professionelle Schauspielerin. Eigentlich hatte ihre Mutter beschlossen, dass sie Damenschneiderin wird - obwohl sie gern Säuglingsschwester geworden wäre. Aber weil sie ein „braves Mädchen“ war, hat sie eben Damenschneiderin gelernt und auch einige Zeit als solche gearbeitet. „So war das eben damals“, ergänzt sie. Dann beschloss sie, gemeinsam mit einer Freundin: „Wir fahren nach Paris“. Und dort blieben die beiden für ein Jahr - als Au-Pair-Mädchen. Ein Jahr, das sie beeinflusst, aber nicht verändert hat. Denn sie blieb, was sie auch schon vorher war: freundlich und bescheiden. Die Liebe zu Paris Einige der Theaterstücke, bei denen Doris Braukmann mitwirkte: • „Die Senioritas“ (2009) • „Jedermann“ (2011,2013) Frauenensemble • „Die Kinder von Damals“ (2014/2015) • Der Kirschgarten (2015) • „Treffpunkt Friedhof“ (2019) Teatron Theater WOLL Sommer 2020- 99

„Das Schicksal hat alles richtig mit<br />

mir gemacht.“ - Doris Braukmann<br />

Bühnenfoto: G. Disselhoff<br />

Geboren wurde sie in Müschede. Aber schon als sie<br />

noch ein Kleinkind war, zogen die Eltern nach Alt-<br />

Arnsberg. Hier wuchs sie auf und hier lebt sie noch<br />

heute. Gemeinsam mit ihrem Mann Karl. Einen<br />

Sohn hat das Paar und zwei Enkel. Auf die sie stolz<br />

sind, wie man an den vielen Fotos im gemütlichen<br />

Wohnzimmer deutlich erkennt. Das erste Bild, das<br />

ich von Doris Braukmann sah, war ein Foto vom<br />

„Jedermann“. Selbst wenn ich am Tag nach unserem<br />

Gespräch dieses Bild betrachte, erkenne ich<br />

sie kaum wieder. Ist das wirklich dieselbe Frau, die<br />

mir gegenübersaß? Ein Zeichen da<strong>für</strong>, dass sie ganz<br />

in dieser Rolle aufgegangen ist, quasi der „Jedermann“<br />

war. Da<strong>für</strong> hat sie auch einiges getan, circa<br />

zwei Jahre hat sie die Rolle immer wieder geprobt,<br />

immer wieder ist sie die Texte durchgegangen, hat<br />

Mimik, Gestik und Bewegungsabläufe abgestimmt<br />

– und letztendlich eine Glanzleistung abgeliefert,<br />

<strong>für</strong> die sie von den heimischen Medien gefeiert<br />

wurde.<br />

Dabei ist Doris Braukmann gar keine professionelle<br />

Schauspielerin. Eigentlich hatte ihre Mutter<br />

beschlossen, dass sie Damenschneiderin wird - obwohl<br />

sie gern Säuglingsschwester geworden wäre.<br />

Aber weil sie ein „braves Mädchen“ war, hat sie<br />

eben Damenschneiderin gelernt und auch einige<br />

Zeit als solche gearbeitet. „So war das eben damals“,<br />

ergänzt sie. Dann beschloss sie, gemeinsam mit<br />

einer Freundin: „Wir fahren nach Paris“. Und dort<br />

blieben die beiden <strong>für</strong> ein Jahr - als Au-Pair-Mädchen.<br />

Ein Jahr, das sie beeinflusst, aber nicht verändert<br />

hat. Denn sie blieb, was sie auch schon vorher<br />

war: freundlich und bescheiden. Die Liebe zu Paris<br />

Einige der Theaterstücke, bei denen<br />

Doris Braukmann mitwirkte:<br />

• „Die Senioritas“ (2009)<br />

• „Jedermann“ (2011,2013) Frauenensemble<br />

• „Die Kinder von Damals“ (2014/2015)<br />

• Der Kirschgarten (2015)<br />

• „Treffpunkt Friedhof“ (2019) Teatron Theater<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 99

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