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WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

Das Magazin für die Sauerländer Lebensart!

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Sechs alte<br />

Brunnen<br />

Die historische Brunnenanlage<br />

des Klosters Wedinghausen<br />

Markus Weber<br />

Peter Havestadt vor seinem 850 Jahre alten Brunnen,<br />

1978 von ihm freigelegt und aufgebaut.<br />

Spannend ist das Mittelalter ja ohnehin. Wenn sich aber auch nach 850 Jahren im<br />

Sauerland noch Spuren des Mittelalters nachverfolgen lassen, dann entstehen vor<br />

dem geistigen Auge des Betrachters Bilder, die tief in die Vergangenheit eintauchen<br />

lassen. <strong>WOLL</strong> war auf Spurensuche, im Umfeld des Klosters Wedinghausen…<br />

Das Kloster Wedinghausen, religiöses und kulturelles Zentrum<br />

der Grafschaft Arnsberg und dann des Herzogtums<br />

Westfalens, wurde um das Jahr 1170 gegründet – so viel<br />

ist hinreichend bekannt. Ein nicht so häufig thematisierter,<br />

aber ebenfalls interessanter Aspekt des Lebens der Mönche<br />

im Mittelalter ist die Versorgung mit lebensnotwendigem<br />

Wasser, welche durch eine Brunnenanlage mit insgesamt<br />

sechs Brunnen gesichert wurde. Zum Teil sind diese Brunnen<br />

auch heute noch gut erhalten.<br />

Übersichtskarte der historischen Brunnenanlage<br />

des Klosters Wedinghausen<br />

Der auf der Karte mit „Nr. 1“ markierte Brunnen steht im<br />

Vorgarten von Peter Havestadt. Einst diente er zur Bewässerung<br />

des mittelalterlichen, großen Hopfengartens. In<br />

direkter Nachbarschaft, am Rande des Parkplatzes, hinter<br />

dem ehemaligen Kreishaus gelegen, liegt das mit zwei<br />

Metern Durchmesser<br />

größte Exemplar der<br />

Anlage („Nr. 2“),<br />

der Sud- und Braubrunnen<br />

(die Mönche<br />

tranken also - nicht<br />

sehr überraschend -<br />

nicht nur Wasser). Ein<br />

weiterer Brunnen („Nr.<br />

3“) diente dem Prälaturgarten<br />

und liegt auf der<br />

Ecke Eichholzstraße/<br />

Prälaturstraße. Brunnen<br />

Zeichnung eines historischen Ziehbrunnens<br />

mit Schöpfeimer und „Wippe“<br />

Nr. 4 liegt heute unter Glasbausteinen im Innenhof des<br />

Klosters, während die Nr. 5 der Prälatur (= Wohnung des<br />

Abtes) diente und heute auf der Klosterstraße unterhalb<br />

einer Garage abgedeckt ist. Hinter dem Hirschberger Tor,<br />

auf Höhe der heutigen Bücherei liegt schließlich der letzte,<br />

heute ebenfalls abgedeckte Brunnen, (Nr. 6).<br />

Die Brunnen wurden als sogenannte „Ziehbrunnen“ angelegt,<br />

urtümliche Schächte, die im Erdreich durch Holzkastenkonstruktionen<br />

stabilisiert wurden. Geschöpft wurde<br />

das Wasser mit einer speziell gebauten Anlage. Ein hoher,<br />

aus einem Eichenstamm gehauener Pfosten balanciert an<br />

96 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>

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