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WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

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Sprengers kleines<br />

Schuhmuseum<br />

Monika Loerchner<br />

N<br />

ach 35 Jahren war Schluss: Im Dezember 2019 schloss Jörg<br />

Sprenger die Filiale an der Möhnestraße in Sichtigvor. Heute kann<br />

man im dortigen Schaufenster ein Schuh-Museum bewundern.<br />

„Ich kaufte das Baugrundstück hier<br />

genau an meinem 30. Geburtstag<br />

und baute 1984 dann das Haus“,<br />

erzählt sein Vater Werner Sprenger.<br />

Dieser hatte das Schuhgeschäft<br />

während der ersten 17 Jahre gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Willi geführt.<br />

Willi Sprenger ist gelernter Schuhmacher,<br />

<strong>für</strong> alles Wirtschaftliche<br />

war Einzelhandelskaufmann Werner<br />

Sprenger zuständig. Einzig ihren<br />

Bruder Siegfried hatte es in eine ganz<br />

andere Branche verschlagen.<br />

Schon die Vorfahren der Brüder<br />

Sprenger waren im Schuhhandel<br />

tätig. „Mein Großvater hatte sich<br />

1906 in Waldhausen als Schuhmacher<br />

niedergelassen“, erzählt der<br />

gebürtige Waldhausener, der schon<br />

als Kind immer mit im Laden war.<br />

Mit 15 Jahren begann er seine<br />

Ausbildung im Schuhgeschäft Zahn<br />

in Lippstadt. Der Grundstock <strong>für</strong><br />

das Schuhmuseum war zu diesem<br />

Zeitpunkt allerdings schon längst<br />

gelegt. „Als ich sieben, acht Jahre alt<br />

war, fing ich an, unverkaufte Schuhe<br />

zu sammeln“, so Werner Sprenger.<br />

„Das war in unserem ersten richtigen<br />

Laden hier in Sichtigvor, im Gartenweg,<br />

1961. Dort baute ich im Keller<br />

hinter den Öltanks ein Regal auf,<br />

worin ich die Schuhe sammelte.„<br />

Zum ersten Mal bewegt wurde die<br />

Sammlung tatsächlich erst 24 Jahre<br />

später. Und dann ging es nicht etwa<br />

in ein Schuhgeschäft, sondern in eine<br />

ehemalige Diskothek.<br />

„Im alten Schröder-Haus, Möhnestraße<br />

92a, war immer eine Gaststätte.<br />

Und da wo jetzt der Imbiss ist,<br />

war ein Pferdestall“, erzählt Werner<br />

Sprenger und lacht. Die Pferde<br />

wurden gut versorgt, damit sie ihre<br />

Herren nach dem Thekenbesuch gut<br />

nach Hause brachten.“ Von 1972-<br />

1982 zog die Diskothek »Buggy«<br />

dort ein. Später dann erwarb Werner<br />

Sprenger das Haus. Er selbst zog<br />

in das Nachbarhaus ein, dort wo<br />

sich heute die Praxis Dr. Hubertus<br />

Schmidt befindet.<br />

„1985, genau an meinem 32. Geburtstag,<br />

entfernte ich den Kalk und<br />

Zement von der 16 Meter langen<br />

Theke im Buggy und baute dort zum<br />

ersten Mal mein Schuhmuseum auf.“<br />

Sprenger hatte ehemalige Kollegen<br />

aus Lippstadt und Ahlen sowie<br />

Freunde und Verwandte eingeladen.<br />

Damals war er Geschäftsführer bei<br />

Zahn in Lippstadt, später in Ahlen.<br />

„Aber da wusste ich schon, dass ich<br />

nach Hause gehen würde“, berichtet<br />

Werner Sprenger. Und er versprach<br />

den Kollegen und Kolleginnen, einen<br />

tüchtigen Ausstand zu geben. „Es<br />

war eine tolle Fete“, erinnert er sich.<br />

„Mit etwa 100 Mann vor der Theke.“<br />

Und schmunzelnd erzählt er weiter:<br />

„Und lange schallt´s im Buggy noch,<br />

Salamander lebe hoch!“<br />

92 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>

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