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WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

Das Magazin für die Sauerländer Lebensart!

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„Ökopunkten“ gutgeschrieben.<br />

Diese dringend benötigten Punkte<br />

werden dann - anstatt kostenpflichtiger<br />

Ausgleichsmaßnahmen - bei der<br />

Realisierung anderer baulicher Projekte<br />

herangezogen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Ist Renaturierung ein neuer<br />

Trend?<br />

<strong>WOLL</strong>: Worin genau besteht der<br />

Nutzen <strong>für</strong> Mensch und Umwelt?<br />

Friedhelm Koch: Die ökologische Verbesserung<br />

unserer Fließgewässersysteme<br />

ist ein entscheidender Beitrag, damit<br />

auch zukünftig Trinkwasser - als unser<br />

„Lebensmittel Nr. 1“- in der von uns gewohnten<br />

Qualität genutzt werden kann.<br />

Der zentrale und dezentrale Hochwasserschutz<br />

gewinnt übrigens auch immer<br />

mehr an Bedeutung. Die teilweise verheerenden<br />

Hochwässer der vergangenen<br />

Jahre haben eindringlich gezeigt, wie<br />

wichtig der Rückbau von begradigten,<br />

kanalisierten Abschnitten auch an<br />

kleineren Gewässern <strong>für</strong> den schadlosen<br />

Wasserabfluss ist.<br />

<strong>WOLL</strong>: Es heißt, das Projekt sei<br />

aufgrund der Förderungen durch<br />

Arnsberg sowie das Erlangen von<br />

»Ökopunkten« <strong>für</strong> die Gemeinde<br />

kostenneutral. Können Sie das etwas<br />

konkreter erklären?<br />

Friedhelm Koch: Die Förderung<br />

durch das Land NRW beträgt<br />

derzeit 90 %. Der jetzt noch zu<br />

tragende Eigenanteil wird der Gemeinde<br />

in Form von sogenannten<br />

Axel Sobirey: Die Renaturierung<br />

ist kein Trend, sondern vielmehr die<br />

„Behebung von Schäden“, die in der<br />

Vergangenheit aus diversen Gründen<br />

heraus von uns Menschen an den Gewässern<br />

und deren Auen vorgenommen<br />

wurden. Mit Beginn der Nutzbarmachung<br />

der Auen <strong>für</strong> uns Menschen als<br />

landwirtschaftliche Nutzflächen oder<br />

Bauland wurden die Gewässer immer<br />

stärker an die Randlage eines Tales<br />

verlegt, um gut zu bearbeitende, große<br />

landwirtschaftliche Flächen zu schaffen.<br />

Hierdurch wurde die Lauflänge der Gewässer<br />

stark verkürzt. Zur Vermeidung<br />

unkontrollierter Erosionsvorgänge wurden<br />

gezielt kleinere Absturzbauwerke<br />

(Querbauwerk) in den Gewässerlauf eingebaut,<br />

an denen die Höhenunterschiede<br />

lokal überwunden wurden. Durch die<br />

Nutzung des Wassers zum Antrieb<br />

von Mühlen im Mittelalter sowie von<br />

Generatoren mit der aufkommenden<br />

Industrialisierung wurden große Staubauwerke<br />

angelegt. Diese der Wasserkraft<br />

dienenden Querbauwerke waren zu<br />

großen Teilen <strong>für</strong> die natürlicherweise<br />

im Gewässer vorkommenden Fische<br />

und Fischnährtiere im Rahmen ihrer<br />

aufwärtsgerichteten Wanderung nicht<br />

passierbar und wirkten als Barrieren.<br />

<strong>WOLL</strong>: Im September 2019 sagten<br />

Sie, Herr Koch, man könne schon<br />

bald sehen, wie sich das Leben im und<br />

am Fluss neu entwickelt - trägt dies<br />

bereits Früchte?<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 85

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