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WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

Das Magazin für die Sauerländer Lebensart!

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Plattdeutsche Seite<br />

Walter Eilhard<br />

Anke Kemper<br />

Schon lange ist das Sauerländer Platt keine Umgangssprache mehr. Nur noch wenige Menschen sprechen es.<br />

Das ist schade, denn diese Mundart ist auch Teil unseres Sauerländer Kulturgutes.<br />

Einige Kultur- und Heimatvereine (z. B. in Belecke) haben sich zum Ziel gesetzt, das Sauerländer Platt zu<br />

erhalten. Und so lernen dort auch junge Menschen den schönen Dialekt unserer Heimat. Diesen Trend möchten<br />

wir von <strong>WOLL</strong> unterstützen. Deshalb hier unser plattdeutscher Beitrag.<br />

Imme Siuerland wäd schuotten…<br />

Luie – niu maot iek ugge ois maol wat vertellen.<br />

Vielle Siuerlänner hiät ächterm Hiuse gräote Wuiske,<br />

dai vandage nit mehr briuket wäd. Säo aök bui Jupp..<br />

Echterm Hius hiät Jupp op suiner Wuiske ne gaßen Trop<br />

Hiärteböcke. Dat gaße Jaohr ies hai luiter dao echter un<br />

passet op, dat et diäm Damwild guet goiht, – ouwer immer<br />

Hiärwest dao wäd dann schuotten. Suin Häochsitz ies<br />

imme Stalle ächterm Fiester van buiten met Klappe davor.<br />

Näo har hai en paar Hiärteböcke schuotten, dao wören dai<br />

Duiers ouwer schlau waoren. Joidesmaol wann dai Klappe<br />

open geng un Jupp anleggen wuoll, läopet dai gaße Tropp<br />

amme Tuine lang äh de Düwel dao ächter wäor.<br />

In suiner Näot vertallte Jupp suin Malör diäm Naower<br />

Schulte. „Kein Problem, schieß doch aus meinem<br />

Schlafzimmerfenster. Das ganze Rudel steht hier oben.“<br />

Jao, Jupp goiht no Schulte nop te Schloapstuowe, Fiester<br />

los, – Bius, dao har hai diän Bock schoutten.<br />

Niu wuoll hai met dr Flinte wuier no Hiuse gaohn, kam<br />

iut dr Huisdüör un stound op dr häogen Trappe buim<br />

Schulten. Saobius hiält dai nagelnigge Müllwaogen un<br />

well met suiner niggen Technik dai Mülltuonnen luike<br />

maken. Dat klappere nit säo bius, hai waß wahne amme<br />

figuleuern, ois vörwärs dann wuier terügge. – Bius, – dao<br />

lag dai gaße Schuite op dr Straote.<br />

Wat maken? Leggenlaoten un wichterföiern oder anhaollen,<br />

iutstuigen un opsaiken.<br />

Dao saihet dai Kiäl, – oh Schreck, – Jupp met suiner Flinte<br />

bouwen bui Schulten iut diäm Hiuse kuomen un op diär<br />

Trappe staohn.<br />

Gaß verschroaken op düese ruggen Sitten raipel hai:<br />

„Nicht schießen, – bitte nicht schießen. Ich mache alles<br />

wieder sauber“!!!<br />

Dao gaffet nix mähr to äöwerleggen. Laiwer aolles reschappen<br />

opsaiken äh siek daotschaiten laoten.<br />

Gesundheit un alles Guerre wünsket ugge Ferdi<br />

82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>

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