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WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

Das Magazin für die Sauerländer Lebensart!

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Abitur - im Seniorenzentrum mein<br />

Taschengeld aufgebessert“, erzählt die<br />

heute 20-Jährige.<br />

Ein Team <strong>für</strong> alle Herausforderungen<br />

Sich in jungen Jahren <strong>für</strong> einen so<br />

intensiven Beruf zu entscheiden, ist<br />

nicht nur mutig, sondern zeugt auch<br />

von Verantwortungsbewusstsein und<br />

hoher sozialer Kompetenz. Natürlich<br />

fragt man sich da, wie junge<br />

Menschen wie Nina die täglichen<br />

Herausforderungen meistern. „Viele<br />

Dinge lerne ich ja erst noch. Allerdings<br />

könnte es zukünftig eine<br />

Herausforderung <strong>für</strong> mich sein, den<br />

Spagat zwischen allen Beteiligten<br />

hinzubekommen.“ Das bedeutet<br />

<strong>für</strong> sie, neben der Pflege genügend<br />

Zeit <strong>für</strong> die Bewohner aufzubringen.<br />

Ein offenes Ohr zu haben, wenn<br />

Angehörige mit ihren Sorgen oder<br />

Anliegen kommen und trotzdem<br />

die Dokumentation zu erledigen.<br />

Und obendrein die Kommunikation<br />

mit den Ärzten und Therapeuten zu<br />

managen. „Ich weiß aber, dass man<br />

mit so etwas nicht alleine dasteht.<br />

Ich arbeite in einem Team. Wenn ich<br />

Hilfe benötige, bekomme ich sie.“<br />

Systemrelevant und<br />

abwechslungsreich<br />

Durch die Corona-Krise ist uns allen<br />

sehr viel bewusster geworden, welche<br />

Berufe tatsächlich systemrelevant<br />

sind. Menschen wie Nina üben ihre<br />

pflegenden/betreuenden Berufe nicht<br />

nur aus, sondern haben darin ihre<br />

Berufung gefunden. Emotional und<br />

körperlich gehen sie nicht selten über<br />

ihre Grenzen. Das, was wir häufig<br />

und oberflächlich als „Pflege“ abtun,<br />

ist oftmals so viel mehr. „Natürlich<br />

besteht ein großer Teil meiner Arbeit<br />

aus Pflege oder Essen reichen und<br />

Tabletten stellen“, bestätigt Nina.<br />

„Aber als Altenpfleger sind wir<br />

darüber hinaus <strong>für</strong> die Bewohner<br />

da. Wenn sie jemanden zum Reden,<br />

Lachen oder auch Weinen brauchen.<br />

Wir sind das Bindeglied zu Ärzten<br />

und Therapeuten. Wir helfen in<br />

alltäglichen Situationen wie z. B. der<br />

Suche nach Gegenständen wie Brillen<br />

oder Schlüsseln. Es ist schwierig<br />

aufzuzählen, was der Beruf alles beinhaltet.<br />

Als Altenpflegerin arbeitest du<br />

in erster Linie mit Menschen. Und so<br />

verschiedenartig die Menschen sind,<br />

so abwechslungsreich ist auch die<br />

Arbeit. Deswegen mag ich meinen<br />

Beruf ja so“, schließt die junge Freinohlerin.<br />

Ninas Zukunft<br />

Natürlich gibt es auch <strong>für</strong> Nina<br />

kleinere Abstriche, wie z. B. die<br />

Arbeitszeiten. Aber Wochenenddienste<br />

und Spätschichten können<br />

sie in ihrer Begeisterung <strong>für</strong> ihren<br />

Traumberuf nicht bremsen. Sie sieht<br />

das ganz pragmatisch. „Ich arbeite ja<br />

nicht jedes Wochenende. Es bleiben<br />

noch genug Feiern übrig, zu denen<br />

ich gehen kann. Wenn ich Spätdienst<br />

habe, komme ich etwas später. Oder<br />

wenn ich am nächsten Tag Frühdienst<br />

habe, gehe ich etwas eher. Für<br />

mich bedeuten meine Arbeitszeiten<br />

nicht, auf etwas verzichten zu müssen.<br />

Ich muss meine Freizeit lediglich<br />

anders planen“. Auf die Frage nach<br />

ihrer beruflichen Zukunft hat Nina<br />

eine herrlich erfrischende Antwort<br />

parat: „Ich kann mir gut vorstellen<br />

lange in diesem Beruf zu arbeiten,<br />

sonst hätte ich mich ja auch nicht<br />

<strong>für</strong> diese Ausbildung entschieden.<br />

Die Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

im Bereich Pflege sind sehr gut. Wer<br />

weiss, vielleicht unterrichte ich ja<br />

irgendwann einmal an einer Schule<br />

<strong>für</strong> Altenpflege.“ ■<br />

„Es bleiben noch genug<br />

Feiern übrig, zu denen ich<br />

gehen kann.“- Nina Droste<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 29

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