WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

Das Magazin für die Sauerländer Lebensart! Das Magazin für die Sauerländer Lebensart!

13.06.2020 Aufrufe

RAZZI, die Theater-Projekte „Kinder von Damals“ oder „Treffpunkt Friedhof - Ein Spiel“ oder die Spiel-Modulreihe „KIDZEL-Kindern Demenzerklären“ sind weitere Beispiele. Große Beachtung findet auch das Generationen- Magazin SICHT, das von einem bürgerschaftlichen Redaktionsteam erstellt wird. Arnsbergs Projekte stießen auf große Aufmerksamkeit. So besuchte im März 2015 der damalige Bundespräsident Joachim Gauck die Stadt. Er wollte sich über das Thema Alter informieren. „Das ist nicht selbstverständlich, was in Arnsberg passiert. Sie haben hier eine wache Gesellschaft. Und sie ist ein großer Schatz.“ So lautete die Wertschätzung des Gastes aus Berlin. Für ihre vorbild liche Seniorenarbeit wurde Arnsberg 2010 mit dem Preis „Seniorenfreundlichste Stadt“ ausgezeichnet. Der Preis wurde von der Stiftung „Lebendige Stadt“ vergeben. Im selben Jahr erhielt die Stadt den „Engagement-Preis“ in der Kategorie Politik & Verwaltung. Binetha Beckman „Corona-Krise erhöht die Gefahr von Isolation und Einsamkeit gerade bei den Älteren“ (Martin Polenz) Das Feld ist bestellt, der Blick in die Zukunft positiv ansteckend. Mit Binetha Beckmann verstärkt eine neue Mitarbeiterin die Fachstelle: „Durch meine Arbeit in den verschiedensten sozialen Gebieten werde ich mein Wissen und meine Erfahrungen dafür einsetzen, den Dialog der Generationen weiter zu stärken und noch mehr in die Breite zu tragen“, sagt Beckmann. „Besonders am Herzen liegen mir das miteinander und voneinander Lernen, die guten Möglichkeiten der Teilhabe am öffentlichen Leben und die Erfahrbarkeit der neuen technischen Möglichkeiten, die in einer älter werdenden Gesellschaft das Leben unterstützen und erleichtern helfen.“ Die Fachstelle ist derzeit angesichts der Corona- Krise stark gefordert. „Die Krise erhöht mit den getroffenen Maßnahmen die Gefahr von Isolation und Einsamkeit gerade bei den Älteren“, sagt Polenz. „Wir nutzen die Kontakte zu unseren Netzwerken, um verlässliche Informationen zu verbreiten und Orientierung zu bieten. Wir erfahren hier vielfältige Unterstützung.“ Über die Unterstützung freut sich auch Marita Gerwin: „Arnsberg bietet vielfältige Chancen für ein erfülltes, selbstbestimmtes, schöpferisches und sich eres Leben im Alter“, betont Gerwin. „Ich bin sehr dankbar, dass ich in den letzten 20 Jahren Teil dieses innovativen Netzwerkes sein durfte und werde auch im Ruhestand weiter dabei sein.“ Ihre persönliche Sicht des Alters umschreibt ein Zitat des jüdischen Religionsphilosophen Martin Buber: „Alt sein ist ja ein herrliches Ding, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt.“ ■ Martin Polenz „Das ist nicht selbstverständlich, was in Arnsberg passiert. Sie haben hier eine wache Gesellschaft. Und sie ist ein großer Schatz.“ Der damalige Bundespräsident Joachim Gauck bei seinem Besuch in Arnsberg 20 - WOLL Sommer 2020

Hasse chehört wat war dat denn gerade für nen Windhauch?“ „Huch, „Mensch Lisbett, dat war doch der Brüser auf seine Inliner. Der is imma so schnell unterwegs.“ „Haste Töne! Dat kann doch jar nich sein. Der is doch schon mindestens…“ „Chenau. Janz schön sportlich, woll?“ „Jetzt machste mir abba nen schlechtes Jewissen.“ „Warum? Wir bewejen uns doch auch jeden Tach.“ „Jau, abba doch nich so. Wir chehen zum Einkaufen und wenn wa mit de Prüttelei im Haus fertich sind, chehen wa ne Runde spazieren oder innen Chatten. Dat war’s auch schon.“ „Na immerhin etwas. Dein Friedel und mein Otto sind da abba nich so flott unterwegs wie wir, seit die beiden im Ruhestand sind.“ „Du sachst es, Fine: Ruhe is dat oberste Chebot bei denen und dat nich im Stand, sondern im Sitzen.“ „Chenau. Vom Bett annen Frühstückstisch. Vom Frühstückstisch innen Fernsehsessel, vom Fernsehsessel annen Mittagstisch, vom Mittagstisch zum wohlverdienten Mittagsschlaf Anke Kemper und danach chehts annen Kaffeetisch. Wenn ich daran denke, da wird mir janz blümerant.“ „Da siehste ma, wat wir Frauleute allet wuppen müssen, woll?“ „Wir können uns doch auch ma mehr sportlich betätigen, wat meinste? Kann doch nich schaden.“ „Schon, abba wat wollen wa denn da machen?“ „Anstatt spazieren chehen können wa doch ma joggen.“ „Ja, bisse gescheit? Mit unseren alten Haxen sollen wa laufen chehen? „Man kann ja langsam anfangen und sich dann steigern.“ „Dann lass uns ma langsam weiterchehen, bevor der Brüser gleich zurückgehuscht kommt und wir imma noch anner gleichen Stelle stehen.“ „Stimmt ja. Chehen is auch chut. Hauptsache man bewecht sich, woll?“ „So isset. Und außerdem is gleich Kaffeezeit. De Mannsleute warten sicha schon.“ „Da kannste von auschehen. Und weiste wat? De Kaffeepause haben wa uns jetzt auch verdient.“ ■ WOLL Sommer 2020- 21

RAZZI, die Theater-Projekte<br />

„Kinder von Damals“ oder<br />

„Treffpunkt Friedhof - Ein<br />

Spiel“ oder die Spiel-Modulreihe<br />

„KIDZEL-Kindern<br />

Demenzerklären“ sind weitere<br />

Beispiele. Große Beachtung<br />

findet auch das Generationen-<br />

<strong>Magazin</strong> SICHT, das von einem<br />

bürgerschaftlichen Redaktionsteam<br />

erstellt wird. Arnsbergs Projekte stießen auf große Aufmerksamkeit.<br />

So besuchte im März 2015 der damalige Bundespräsident<br />

Joachim Gauck die Stadt. Er wollte sich über das Thema<br />

Alter informieren. „Das ist nicht selbstverständlich, was<br />

in Arnsberg passiert. Sie haben hier eine wache Gesellschaft.<br />

Und sie ist ein großer Schatz.“ So lautete die Wertschätzung<br />

des Gastes aus Berlin. Für ihre vorbild liche Seniorenarbeit<br />

wurde Arnsberg 2010 mit dem Preis „Seniorenfreundlichste<br />

Stadt“ ausgezeichnet. Der Preis wurde von der Stiftung „Lebendige<br />

Stadt“ vergeben. Im selben Jahr erhielt die Stadt den<br />

„Engagement-Preis“ in der Kategorie Politik & Verwaltung.<br />

Binetha Beckman<br />

„Corona-Krise erhöht die Gefahr von Isolation und<br />

Einsamkeit gerade bei den Älteren“<br />

(Martin Polenz)<br />

Das Feld ist bestellt, der Blick in die<br />

Zukunft positiv ansteckend. Mit<br />

Binetha Beckmann verstärkt<br />

eine neue Mitarbeiterin die<br />

Fachstelle: „Durch meine<br />

Arbeit in den verschiedensten<br />

sozialen Gebieten werde ich<br />

mein Wissen und meine Erfahrungen<br />

da<strong>für</strong> einsetzen, den<br />

Dialog der Generationen weiter zu<br />

stärken und noch mehr in die Breite zu<br />

tragen“, sagt Beckmann. „Besonders am Herzen liegen mir<br />

das miteinander und voneinander Lernen, die guten Möglichkeiten<br />

der Teilhabe am öffentlichen Leben und die Erfahrbarkeit<br />

der neuen technischen Möglichkeiten, die in einer älter<br />

werdenden Gesellschaft das Leben unterstützen und erleichtern<br />

helfen.“ Die Fachstelle ist derzeit angesichts der Corona-<br />

Krise stark gefordert. „Die Krise erhöht mit den getroffenen<br />

Maßnahmen die Gefahr von Isolation und Einsamkeit gerade<br />

bei den Älteren“, sagt Polenz. „Wir nutzen die Kontakte<br />

zu unseren Netzwerken, um verlässliche Informationen zu<br />

verbreiten und Orientierung zu bieten. Wir erfahren hier<br />

vielfältige Unterstützung.“<br />

Über die Unterstützung freut sich auch Marita Gerwin:<br />

„Arnsberg bietet vielfältige Chancen <strong>für</strong> ein erfülltes, selbstbestimmtes,<br />

schöpferisches und sich eres Leben im Alter“,<br />

betont Gerwin. „Ich bin sehr dankbar, dass ich in den letzten<br />

20 Jahren Teil dieses innovativen Netzwerkes sein durfte und<br />

werde auch im Ruhestand weiter dabei sein.“ Ihre persönliche<br />

Sicht des Alters umschreibt ein Zitat des jüdischen Religionsphilosophen<br />

Martin Buber: „Alt sein ist ja ein herrliches<br />

Ding, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt.“ ■<br />

Martin Polenz<br />

„Das ist nicht selbstverständlich, was<br />

in Arnsberg passiert. Sie haben hier<br />

eine wache Gesellschaft. Und sie ist<br />

ein großer Schatz.“<br />

Der damalige Bundespräsident Joachim<br />

Gauck bei seinem Besuch in Arnsberg<br />

20 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>

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