WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020
Das Magazin für die Sauerländer Lebensart! Das Magazin für die Sauerländer Lebensart!
„Im Thema Alter steckt Musik“ Arnsberg ist mit der Fachstelle „Zukunft Alter“ Vorzeigekommune und setzt auf den Dialog der Generationen Paul Senske Tom Linke E ine Kommune des langen und guten Lebens: Mit diesem Konzept als Kompass für die Zukunft und der Fachstelle „Zukunft Alter“ als Teil der Zukunftsagentur setzt Arnsberg bundesweit Maßstäbe. Dem Alter mehr Leben geben und dabei auf den Dialog der Generationen setzen, so lautet die Prämisse. „Im Thema Alter steckt Musik“, sagt Marita Gerwin. „Die Kommunen müssen mit klugen Konzepten, Strategien und Netzwerken auf die älter und bunter werdende Gesellschaf reagieren, sonst laufen sie der Musik hinterher.“ Wenn Gerwin über diese „Musik“ spricht, dann geht ihr Herz auf. 20 Jahre hat die Diplom-Sozialpädagogin, die am 30. April 2020 in den Ruhestand gegangen ist, im Team und mit einem großen Netzwerk die Seniorenarbeit und den Aufbau der Fachstelle „Zukunft Alter“ maßgeblich gestaltet. 13 Jahre an ihrer Seite Martin Polenz, ein Diplom-Geograf, der jetzt die Fachstelle leitet. „Heute können wir stolz sein auf ein differenziertes Netzwerk, in dem ambulante und stationäre Dienstleister, das Klinikum Hochsauerland, bürgerschaftliche Initiativen, Kitas, Schulen, Jugendzentren, Künstler, der Seniorenbeirat und viele weitere Partner gemeinsam agieren, um dem Alter mehr Leben zu geben“, erklärt Gerwin. Wichtig sei die Offenheit der Stadt, eine Gesellschaft des langen und guten Lebens zu entwickeln. „Die Senioren von heute wollen mitsprechen“ (Marita Gerwin) „Ausgangspunkt ist die Anerkennung der Vielfalt des Alters“, betont Polenz. Die Potenziale einer bei guter Gesundheit alternden Gesellschaft sollen genutzt werden, bei gleichzeitiger Sorge um diejenigen, die Unterstützung brauchen. „In einer älter werdenden Gesellschaft benötigen wir Rahmenbedingungen, die allen Menschen Entscheidungsmöglichkeiten für die Gestaltung ihres eigenen Lebens bieten.“ Dabei hat sich in den Jahren viel geändert. „Niemand will aus der Welt herausfallen, nur weil er alt ist. Die Senioren von heute wollen mitsprech en“, so Gerwin. „Wir haben viele inspirierende Menschen kennengelernt. Menschen mit sehr viel Lebenserfahrung, die nie aufgehört haben zu 18 - WOLL Sommer 2020
lernen und etwas Neues anzufangen“, so Polenz. Mit „großem Respekt“ und im Alter von 46 hatte Gerwin am 1. Januar 2000 die Arbeit im Seniorenbüro begonnen. Sie war nach langjähriger Arbeit im Jugendamt, nach Elternzeit und einer zweijährigen Pflege ihrer an Demenz erkrankten Mutter „dem Ruf“ ins Seniorenbüro gefolgt. Ihr „Mentor“ war Fritz Bertelt, u. a. auch langjähriger Chef der Arbeitsgemeinschaft Arnsberger Selbsthilfegruppen (AKIS). „Fritz war es, der den Satz geprägt hat, dass im Thema Alter Musik steckt und dass sich in der älteren Generation ungemein viel bewegt. Damit hatte er im Nachhinein völlig Recht.“ Bahnbrechend war auch eine Umfrage: Die Stadt hatte damals 28.000 Einwohner über 50 Jahren u. a. gefragt, wie sie älter werden und im Alter leben wollen. „Diese Antworten mussten wir aufarbeiten“, so Gerwin, die sich mit viel Elan an die „spannende Aufgabe“ machte. Marita Gerwin Aus dem klassischen Seniorenbüro entwickelte sich die Fachstelle „Zukunft Alter“ „Wir haben schnell erkannt, dass wir die Herausforderungen nur meistern können, wenn wir uns mit der Wissenschaft, weiteren Experten vor Ort und überregional vernetzen und uns als lernende Organisation verstehen“, betont die gebürtige Hirschbergerin. „Wir mussten unsere kommunale Rolle neu definieren, als Initiator, Impulsgeber und Vernetzer. Aus dem klassischen Seniorenbüro entwickelt sich die Fachstelle Zukunft Alter Arnsberg.“ Die Fachstelle beschäftigt sich intensiv mit Fragen der wegbrechenden Infrastruktur in den Dörfern und kleineren Stadtteilen, Inklusion, neuen Wohnformen, Einsamkeit oder auch mit Altersarmut und mit Menschen, die auf fremde Hilfe angewiesen sind. Schnittmengen zur Stadtentwicklung und -planung und zum Quartiersmanagement wurden bestimmt. „Ganz wichtig ist die Tatsache, dass mit Martin Polenz ein Diplom-Geograf noch einmal einen ganz anderen Blick auf das Thema geworfen hat. Polenz hatte zudem u. a. die Leitung des Modellprojekts Arnsberger Lern-Werkstadt Demenz übernommen. Die Lern- Werkstadt hat national und international höchste Anerkennung gefunden.“ „Die Altersbilder in den Köpfen mussten verändert werden“ (Marita Gerwin) Als „wichtige Bausteine“ bezeichnet Gerwin das Miteinander von Alt und Jung. „Die Sprachlosigkeit zwischen den Generationen musste beendet werden. Kinder, Jugendliche, junge Erwachsene, kreative Köpfe und Querdenker stiegen ins Boot ein. Kitas, Schulen, Jugendzentren und Künstler kamen hinzu. Die Altersbilder in den Köpfen mussten verändert werden. Ein Dialog zwischen den Generationen entwickelte sich.“ Die Zugänge liefen meist über Kunst und Kultur. Es entstanden Projekte wie eine Zirkusgala mit dem Zirkus Fantastello. Eine Opapa-Party wurde veranstaltet. OPAPA Wir sind wieder für Sie da! Anton und Hans Kramer GmbH Am Kreishaus 10 59872 Meschede 0291 952 990-0 0175 952 9900 kontakt@elektrokramer.de www.elektrokramer.de @elektrokramer_mes WOLL Sommer 2020- 19 @elektrokramermeschede
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Fachstelle „Zukunft Alter“ als Teil der Zukunftsagentur setzt Arnsberg bundesweit Maßstäbe. Dem Alter<br />
mehr Leben geben und dabei auf den Dialog der Generationen setzen, so lautet die Prämisse. „Im Thema<br />
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am 30. April <strong>2020</strong> in den Ruhestand gegangen ist, im<br />
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Diplom-Geograf, der jetzt die Fachstelle leitet. „Heute<br />
können wir stolz sein auf ein differenziertes Netzwerk, in<br />
dem ambulante und stationäre Dienstleister, das Klinikum<br />
Hochsauerland, bürgerschaftliche Initiativen, Kitas, Schulen,<br />
Jugendzentren, Künstler, der Seniorenbeirat und viele<br />
weitere Partner gemeinsam agieren, um dem Alter mehr<br />
Leben zu geben“, erklärt Gerwin. Wichtig sei die Offenheit<br />
der Stadt, eine Gesellschaft des langen und guten Lebens<br />
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<strong>für</strong> die Gestaltung ihres eigenen Lebens<br />
bieten.“ Dabei hat sich in den Jahren viel geändert. „Niemand<br />
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