WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

Auflagen zu erfüllen: Die Sicherstellung eines kontrollierten
Zugangs der Besucher, die Umrüstung des gesamten Kassenbereichs
mit entsprechenden sog. „Spuckschutz“-Scheiben
aus Acryl, das Anbringen von Abstandsmarkierungen,
die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln, die entsprechenden
Hinweisschilder… all die sichtbaren Maßnahmen
also, die den Kunden inzwischen überall begegnen und die
langsam, aber sicher Alltag werden.
Für das Baumarktteam, insbesondere für die Kassiererinnen,
entstehen auch dadurch, dass sie fortlaufend geduldig
bei den Kunden für die Akzeptanz der Maßnahmen werben
müssen, nicht immer einfache Situationen. „Besonders
überrascht hat uns, wie viele Kunden sich beschwert
haben, als sie nur noch bargeldlos, also mit der Kreditoder
EC-Karte bezahlen durften. Auch die Verpflichtung,
einen Mundschutz zu tragen, oder aber, den Markt nur
mit Einkaufswagen betreten zu dürfen (sowohl als Schutzmaßnahme
als auch, um den Zugang kontrollieren und
begrenzen zu können), führt immer wieder zu Gemecker
und Diskussionen. „Dabei“, so Jendrick Otto, „wollen wir
ja keinesfalls unsere Kunden schikanieren, sondern setzen
auch nur das um, was uns die Verordnung vorgibt.
Schon vor der Krise, aber nun im verstärkten Maße, setzt
der Baumarkt auf Werbung in den sozialen Medien, den
Online-Shop und den Lieferservice. Auch das bargeldlose
Bezahlen wird nach Ansicht des Marktleiters zunehmen.
Trotzdem wünschen sich natürlich alle, dass auch bald
wieder ein „normales“ Kundengeschäft im Markt möglich
ist.
Zum Schluss merkt der Marktleiter noch an: „Durch viele,
viele Überstunden haben wir unser Ziel, den Markt ohne
Unterbrechung weiterführen zu können, erreicht. Ich bin
stolz auf mein tolles Team, dass sich in den letzten Wochen
und Monaten vorbildlich verhalten und bewährt hat!“
(Markus Weber)
Biomarkt und Reformhaus Mommertz
Zum Glück kam es in der Corona-Krise nicht zu Engpässen
in der Lebensmittelversorgung. Sowohl Discounter als
auch kleinere Lebensmittelgeschäfte konnten den Bedarf
an Nahrungsmitteln decken. Auch Biokost stand immer
zur Verfügung. So auch im Biomarkt und Reformhaus
Mommertz in Neheim. „Trotzdem“, so erzählt uns die Inhaberin
Nicole Mommertz-Ehlert: „haben wir in der Phase
unsere Kollegen drumherum sehr vermisst. Das war eine
ganz eigenartige Stimmung in unserer sonst so lebhaften
Einkaufsstadt.“
Selbstverständlich geworden sind die Schutzvorschriften.
„Wir haben unseren kleinen Café-Bereich geräumt, Laufwege
markiert und an Kasse und Brottheke Schutzfolien
aufgehängt. Die sehr häufige Desinfektion von Händen,
Einkaufswagen, EC-Geräten etc. ist Standard geworden.
Zudem haben wir unseren Lieferservice ausgebaut, der
auch wirklich gut angenommen wird. Wir arbeiten im
Schichtsystem, um die Ansteckungsgefahr untereinander
zu verringern.
Von den Kunden des Reformhauses in der Mendener
Straße kamen teils sehr schöne Reaktionen: „Ganz oft
haben wir gehört: ‘ Danke, dass Sie für uns da sind’,
‘Schön, dass es Sie gibt’“, weiß Nicole Mommertz-Ehlert
zu berichten. „Eine Kundin hat sogar angeboten, mit im
Geschäft einzuspringen, wenn ‘Not am Mann’ wäre. Wir
haben Blumen geschenkt bekommen und alle waren sehr
geduldig, wenn etwas nicht rund lief.“ (Christel Zidi) ■
144 - WOLL Sommer 2020