WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

es ganz besonders schwer. Ihnen fehlt der intensive Kontakt
mit unseren Kunden, das Reisen und dieses “Einfach-mal-rauskommen”,
berichtet Gustav Zacharias.
Normalerweise muss der Chef des Omnibusbetriebs aus
Freienohl seinen 44.000 Liter Haustank mehr als einmal
im Monat befüllen lassen. Aktuell kommt er deutlich
länger mit ‚einem Tank‘ aus. „Sonst verfahren wir mit unseren
36 Bussen ungefähr 65.000 Liter im Monat. Im April
sind wir mit 32.000 Liter ausgekommen und mussten 23
von unseren 36 Bussen abmelden. Das tut natürlich schon
weh“, sagt Geschäftsführer Gustav Zacharias.
Am 16. März ist der Reiseverkehr des Betriebs um 100 Prozent
eingebrochen und das – Stand jetzt – auf unbestimmte
Zeit. „Wir warten sehnlichst auf das Okay für Reisen und
Veranstaltungen und sind dann auf das schnelle Handeln
unserer Kunden, den Reiseveranstaltern und Vereinen,
angewiesen. Ich glaube und hoffe schon, dass nach dem Go
der Politik ein Aufschrei kommt, weil sich viele Menschen
nach Reisen und schönen Ausflügen sehnen – genau wie
unsere Truppe“, erzählt Gustav Zacharias, dessen Frau und
Sohn ebenfalls in dem Betrieb arbeiten.
Seit Ende April rollen die Zacharias-Busse zumindest
im Linienverkehr wieder wie gewohnt über die Straßen.
„Bis zum 23.04.2020 sind wir nach dem Ferienfahrplan
gefahren. Seitdem läuft zumindest der Linienverkehr mit
85-90 Prozent wieder relativ normal. Unsere sechs Reisebusse
stehen aber noch immer abgemeldet auf dem Hof
und warten darauf, wieder losfahren zu können“, berichtet
der gelernte Kaufmann.
Anders als manch andere Berufszweige, die die Möglichkeit
haben, ihre Produkte oder Mahlzeiten außer Haus zu
liefern, bleibt ihm nichts anderes übrig, als auszuharren.
„Wir können nichts anderes als das Busfahren und Reisen
anbieten. Für uns gibt es keine Alternative. Diese Krise
werden nicht alle Omnibusbetriebe überleben. Leider!“
Der Chef der Zacharias Reisen versucht optimistisch zu
bleiben: „Ich hoffe sehr, dass es bald wieder losgeht und wir
in naher Zukunft wieder Reisen so durchführen können
wie wir es bislang gewohnt waren. Von mir aus ging’s am
besten gestern wieder los. Wir sind startklar“, versichert
Gustav Zacharias, dessen Mitarbeiter in der aktuellen
Situation - wie viele Sauerländer - einfach nur Fernweh
haben. (Inga Bremenkamp)
WortReich, Arnsberg, Meschede, Schmallenberg
Der beliebte Schauspieler Jan Fedder starb Ende 2019.
Anfang April ist „Unsterblich“, die erste und einzig autorisierte
Biografie von Jan Fedder erschienen. Genau zu
der Zeit, als die Buchläden wegen des Corona-Lockdown
geschlossen hatten. Für die Kunden von „WortReich -
Lesen und mehr“ in Meschede, Schmallenberg und Arnsberg
war es trotzdem kein Problem, an den Spiegel-Bestseller
und viele andere Bücher zu kommen. Katrin Föster
und ihr Team nahmen auf allen möglichen Wegen Bestellungen
entgegen: „Wir haben während der Schließung u. a.
die Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram und
unseren Online-Shop genutzt. Unsere Kunden konnten
auf alle möglichen Arten bei uns bestellen. Wir haben dann
einen Abhol- und Lieferservice organisiert“, erzählt Katrin
Föster. Ein wenig konnte so der verlorene Umsatz generiert
werden. Aber da die Zeit um Ostern und die Erstkommunion
ein saisonales Hoch ist, war Katrin Föster schon
erleichtert, als sie unter strengen Auflagen wieder öffnen
durfte. Nun hofft sie, dass das Ganze - neben dem Schutz
von besonders gefährdeten Menschen - auch dazu führt,
dass „wir uns alle wieder mehr auf das besinnen, was wir
hier vor der Haustür haben“.
(Nicola Collas)
CREO Markt Sundern
Der Sunderner Holz- und Baufachmarkt CREO, dessen
Eröffnung im März 2018 stattfand, hatte und hat durch
die Corona-Krise mit erheblichen Einschränkungen zu
kämpfen. „Allerdings, so Jendrick Otto, der Marktleiter,
hatten wir als Baumarkt das große Glück, während der
gesamten Zeit des „Shut-Downs“ geöffnet bleiben zu
dürfen.“ Trotzdem war für ihn und sein Team in den
letzten Wochen natürlich fast alles anders.
Zunächst wurde eine Menge Zeit investiert, um die
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