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WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

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Grünt die Eiche vor der<br />

Esche, hält der <strong>Sommer</strong><br />

große Wäsche<br />

Naturdenkmal in Gevelinghausen<br />

überdauert die Zeit<br />

Anne von Heydebrand<br />

S. Droste<br />

Die imposante Esche markiert den<br />

Beginn eines Baumstreifens inmitten<br />

einer landwirtschaftlich<br />

genutzten Fläche. Einige Äste hängen fast<br />

bis zum Boden herab, so dass der Baum eine<br />

hochgewachsene Form annimmt. In diesem<br />

Jahr ist die Esche spät dran: An den Ästen<br />

haben sich erst zaghaft grüne Triebe gebildet,<br />

während Eichen und Lärchen längst im<br />

vollen Saft stehen. Laut Sprichwort soll uns<br />

daher ein nasser <strong>Sommer</strong> bevorstehen… Im<br />

Hintergrund plätschert die Elpe fröhlich vor<br />

sich hin und aus dem Unterholz ertönt ein<br />

Knacken. Zwei Rehe wurden von den seltenen<br />

Besuchern auf der Wiese aufgeschreckt.<br />

Hastig rennen sie über das Feld und suchen<br />

Schutz im nahegelegenen Wald.<br />

Ich gebe es zu: Die Einleitung zu diesem Text<br />

klingt wie der Auszug aus einem kitschigen Heimatroman.<br />

Aber genau das ist uns passiert, als<br />

wir die große Wiese hinter der Antoniushütte<br />

in Gevelinghausen betreten haben. Sie gehörte<br />

einst Karl Josef Freiherr von Wendt, dessen Vorfahren<br />

vermutlich vor 200 bis 300 Jahren dort<br />

die Esche gepflanzt haben. Die genaue Historie<br />

dieses imposanten Naturdenkmals ist schwer<br />

zu erfassen. Hans-Theo Körner, der als Dipl.<br />

Landschaftsökologe <strong>für</strong> die Naturdenkmale im<br />

Hochsauerlandkreis zuständig ist, hat aber eine<br />

Theorie. Er glaubt, dass sie Teil eines Arboretums*<br />

war, das vor über zwei Jahrhunderten<br />

dort angelegt wurde, um die Baumvielfalt an<br />

diesem Ort zu schützen. Genau deswegen hat<br />

der Kreis die Wiese und das angrenzende Gebiet<br />

vor fünf Jahren erworben und zum Naturschutzgebiet<br />

erklärt. Denn neben der Esche<br />

finden sich entlang der Elpe viele weitere Bäume<br />

aus dem einstigen Arboretum: Buchen, Eichen,<br />

Lärchen und sogar Fichten, die sich eindrucksvoll<br />

gen Himmel strecken.<br />

Eine seltene Einzelschöpfung der Natur<br />

Naturdenkmale, wie die Esche, sind Einzelschöpfungen<br />

der Natur, die besonders selten,<br />

alt oder schön sind. Neben Bäumen stehen vor<br />

138 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>

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