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WOLL Magazin für Warstein, Möhnesee, Rüthen Sommer 2020

Das Magazin für die Sauerländer Lebensart!

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<strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />

10<br />

Worte, Orte, Land und Leute.<br />

Ausgabe <strong>für</strong><br />

<strong>Warstein</strong>,<br />

<strong>Möhnesee</strong> und<br />

<strong>Rüthen</strong><br />

Foto: Silvia Padberg<br />

Sauerland<br />

Schwerpunkt<br />

Alter, was geht?<br />

(Un-) Ruhestand im Sauerland<br />

Geschichte des <strong>Rüthen</strong>er Hexenturms<br />

Country-Musik aus <strong>Warstein</strong>-Suttrop<br />

Skywalk: Beste Aussichten auf das Möhnetal<br />

<strong>WOLL</strong> - mit Herz und Hand von


Zu Zeiten von Corona: Internet und Handy<br />

– so wichtig wie Wasser und Strom<br />

Homeoffice, Kontaktsperren, Alltagsgestaltungen … Die Liste könnte unendlich weitergeführt<br />

werden und zeigt uns in der aktuellen Zeit deutlicher denn je wie wichtig ein zuverlässiger<br />

und schneller Internetanschluss, sowie ein funktionierendes Smartphone ist.<br />

Der Vater arbeitet im Homeoffice, die Kinder vertreiben sich die Zeit mit Onlinespielen<br />

und die Mutter schaut im IP-TV ihre Lieblingssendung. Situationen wie diese – finden so<br />

oder so ähnlich zu genüge statt und fordern Ihren Internetanschluss.<br />

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zur Auswahl der optimalen Hardware – die beiden Experten<br />

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Bereitstellung bzw. bei Erhalt der E-Mail zur Registrierung bei Disney+. Ab dem 4.<br />

Monat kostet die Option 5 €/Monat (entspricht dem Standard-Angebot von Disney+ im Wert von 6,99 €/Monat). Die Mindestvertragslaufzeit beträgt 1 Monat. Die Kündigung erfolgt gegenüber der Telekom. Bei Kündigung<br />

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ohne StreamOn Music&Video erfolgt eine Anrechnung auf das monatliche Datenvolumen. Das Angebot ist gültig bis 31.12.<strong>2020</strong>. Ein Angebot von: Telekom Deutschland GmbH, Landgrabenweg 151, 53227 Bonn.© <strong>2020</strong><br />

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* Dies ist ein Angebot vom Mobile Shop <strong>Warstein</strong> und gültig bis zum 30.09.<strong>2020</strong>. Gültig nur in Verbindung mit einem Neuanschluss in dem Tarif MagentaZuhause L mit MagentaTV<br />

Unsere Unsere Leistungen Leistungen um um Überblick: Überblick:<br />

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oder Optionskündigung<br />

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› Tarifoptimierung › Tarifoptimierung Mobilfunk Mobilfunk und Festnetz und Festnetz<br />

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Außendienst Außendienst<br />

› Installation › Installation und Konfiguration vom Router<br />

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› Einrichtung von Telefon, Faxgerät, etc.<br />

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› Anbindung der IT-Kompenenten wie PC,<br />

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Drucker, Smartphone oder Tablet<br />

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Liebe Leserinnen und Leser,<br />

in diesen Corona-Zeiten ist immer wieder von „Risikogruppen“ und „Vorerkrankungen“<br />

die Rede. Gemeint sind vor allem die älteren und alten Menschen. Auch<br />

und besonders vor diesem Hintergrund haben wir in dieser <strong>WOLL</strong>-Ausgabe das<br />

„Alter“ unter die Lupe genommen und faszinierende Seiten festgestellt. „Risiko“<br />

hin oder her: Alter ist keine Krankheit. Nicht wenige Menschen finden im Alter<br />

mehr Glück als in jungen Jahren, weil sie das Leben gelassener und bewusster<br />

gestalten und die Zeit nutzen. „Im Thema Alter steckt Musik“, so umschreibt<br />

Marita Gerwin, die langjährige Leiterin der Arnsberger Fachstelle „Zukunft Alter“,<br />

die Facetten des Alters. Eine zentrale Rolle, so Frau Gerwin, spielt dabei der<br />

Dialog der Generationen.<br />

Wir stellen Ihnen in dieser rund 150 Seiten starken <strong>WOLL</strong>-Ausgabe Seniorinnen<br />

und Senioren vor, die mit der Rente bzw. der Pension „den Hammer nicht fallen<br />

gelassen haben“. Der ehemalige Leiter der Arnsberger VHS, Dr. Gerd Brüser,<br />

kümmert sich beispielweise um den Eishockey-Nachwuchs. Wir tauchen mit der<br />

Arnsbergerin Elke Wirth in die faszinierende Welt der Märchen ein. Das gilt<br />

ebenso <strong>für</strong> Doris Brauckmann: Ihre Leidenschaft ist die Schauspielerei. Willy<br />

Reinsch aus Bremen-Höingen (80) kümmert sich als „Hilfshausmeister“ um die<br />

Grundschule und genießt „den Ruhestand ohne Stillstand“.<br />

Wir waren natürlich in unseren Dörfern unterwegs und haben Langscheid, den<br />

herrlichen Ort am Sorpesee, und Ense-Parsit, den „Wohlfühl-Ort <strong>für</strong> alle Generationen“,<br />

näher betrachtet. Wir haben den <strong>Rüthen</strong>er Hexenturm erklommen und<br />

uns in Jörg Sprengers „kleinem Schuhmuseum“ in Sichtigvor umgeschaut. Lecker<br />

geschmeckt haben uns Pilgerwurst, Pilgerbrot und Pilgerlikör aus Kallenhardt.<br />

Einen faszinierenden Anblick bietet das Naturdenkmal in Gevelinghausen, das<br />

viel zu erzählen hat. Das gilt auch <strong>für</strong> das Schloss Melschede in Sundern-Hövel.<br />

Viel Spaß bei der Lektüre.<br />

Ihr Team vom <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

Paul Senske<br />

Chefredakteur<br />

Kontakt:<br />

www.woll-magazin.de<br />

redaktion@woll-magazin.de<br />

Facebook.com/wollmagazin<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 3


Wir sind jetzt wieder<br />

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4 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />

* Ausgenommen Umsatzsteuer sowie künftig entstehende Belastungen<br />

aus dem Brennstoffemissionshandelsgesetz.


<strong>Magazin</strong> <strong>für</strong> die Sauerländer Lebensart<br />

<strong>WOLL</strong><br />

Worte, Orte, Land und Leute<br />

06 Badias wilde Bande<br />

10 Perspektive<br />

12 Der wilde, wilde Westen<br />

14 Ortsportrait Sundern-Langscheid<br />

18 „Im Thema Alter steckt Musik“<br />

21 Hasse chehört<br />

22 „Ruhe - Stand“ sind <strong>für</strong> ihn zwei Fremdwörter<br />

26 Manche Nüsse müssen erst geknackt werden<br />

28 Ninas Traumjob<br />

30 Aktiv im Un-Ruhestand<br />

34 Das Lächeln einer Siegerin<br />

36 Wenn ein paar Zeilen die Welt verzaubern<br />

38 Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />

40 Heimatforscher Josef Ricke<br />

42 Aktivität, Gelassenheit und guter Laune<br />

44 Ein Ruhestand ohne Stillstand<br />

46 Gut besucht auch von Ü80-Teilnehmern<br />

48 „Schulmann“ und Heimatfreund<br />

Dr. phil. Harald Gampe<br />

51 Der <strong>Rüthen</strong>er Hexenturm<br />

54 Fahrzeug in besten Händen<br />

56 „Stopp, ich will wissen, was das ist!“<br />

59 Shut down trifft auf Sauerländer<br />

60 Ein Lebenswerk voller Kunst, vereint mit einem<br />

kunstvollen Leben.<br />

64 innogy im Sauerland ist wieder <strong>für</strong> Sie vor Ort<br />

65 Fleischwurst, Brot und Likör <strong>für</strong> Pilger<br />

66 Berauschendes Schloss Melschede<br />

68 Berufliche Karriere erfolgreich<br />

in der Heimat starten<br />

70 „Die hanseatische Idee lebt in Brilon weiter“<br />

73 Heimaturlaub am Westfälischen Meer<br />

74 Freizeitmöglichkeiten in alten<br />

Hansestädten und auf Hansewegen<br />

76 Meschede und die Hanse<br />

78 Tomaten – rot, rund, köstlich<br />

79 Relaxen im eigenen Garten<br />

auf den Fläzbänksken von Paul Müller<br />

80 Skywalk<br />

82 Plattdeutsche Seite<br />

84 Die Renaturierung der Valme<br />

88 Robert geht wandern<br />

92 Sprengers kleines Schuhmuseum<br />

95 Fern-<strong>WOLL</strong><br />

96 Sechs alte Brunnen<br />

98 Wenn sie auf der Bühne steht, spürt sie das<br />

Adrenalin durch die Adern fließen<br />

101 Rechtsanwalt erhält amüsantes Hausverbot<br />

102 Mit einem Alpaka in den Sonnenuntergang<br />

105 „Helles Pülleken“ vermittelt Leichtigkeit<br />

und Lebensfreude<br />

106 Trostwald Wocklum als letzte Ruhestätte<br />

108 1150 Jahre Stift Meschede<br />

111 Hygiene-Service zu fairen Preisen<br />

113 Sauerländer Himmelsblicke<br />

118 110 Jahre „Kotthoff ’s Theo“<br />

120 Ortsportrait Parsit<br />

123 <strong>Sommer</strong>nacht<br />

124 Jannis Baumann schafft Everest-Challenge<br />

126 <strong>Sommer</strong> pur<br />

127 Herzblut, gepaart mit großem Sachverstand.<br />

Das alles aus dem Sauerland!<br />

130 Die Ketten-Hängebrücke<br />

im Park von Schloss Laer<br />

131 Deine Zukunft! Unsere Ausbildung<br />

132 Der Herr der 1000 Schiffe.<br />

135 Wer war das eigentlich … Jost Hennecke?<br />

136 Zeitreise<br />

138 Grünt die Eiche vor der Esche, hält der<br />

<strong>Sommer</strong> große Wäsche<br />

140 Sauerländer Unternehmen in der Coronakrise<br />

146 Impressum<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 5


Badias wilde Bande<br />

Die zehn Landseer-Welpen von der<br />

Olsberger Höhe<br />

Ellen Sonneborn<br />

Iris Böning<br />

H<br />

eute stehen wir vor der Haustür der Familie Bathen<br />

aus Olsberg. Wir klingeln. Die Tür geht auf.<br />

Ein schwarz-weißer Riesenhund steht aufmerksam<br />

abwägend und gleichzeitig wedelnd an der Haustür. Es<br />

dauert 15 Sekunden und wir werden von Landseer-Hündin<br />

Badia als „Freund“ eingestuft. Die weitere Begrüßung<br />

durch die ansehnliche Hündin verläuft unaufdringlich<br />

freundlich.<br />

Sanfte Riesin<br />

Schon an der Haustür besticht die frisch gebackene<br />

Hundemutter Badia mit den bekannten und beliebten<br />

Charaktereigenschaften eines Landseers. Sanft, freundlich,<br />

einfühlsam, gelassen und zurückhaltend Fremden gegenüber.<br />

Kurzum: Imposant und entspannt! „Landseer werden auch als<br />

‘Sanfte Riesen’ bezeichnet“, erläutert Nancy Bathen. In Anbetracht<br />

von schlappen 72 cm Schulterhöhe und der Tatsache, dass<br />

in knapp drei Meter Entfernung ihre drei Wochen alten Welpen<br />

schnarchen, scheint Badia nicht nur diese Landseer-Eigenschaft<br />

zu haben, sondern obendrein eine echt „coole Mama“ zu sein.<br />

Zehn auf einen Streich<br />

Für Nancy und ihre Familie stand immer fest: Ein Wurf soll<br />

ihr Familienhund Badia auf jeden Fall bekommen. Dass dabei<br />

gleich zehn Wonneproppen - fünf Rüden und fünf Hündinnen<br />

- das Licht der Welt erblicken, war <strong>für</strong> alle eine kleine Überraschung.<br />

„Ostersonntag um 11:11 Uhr ging´s los. Den ersten<br />

Welpen hat sie hinter dem Fernseher bekommen. Dann haben<br />

wir sie schnell in ihre Wurfbox gebracht. Um 20:12 Uhr war<br />

die Geburt endlich abgeschlossen. Das Geburtsgewicht aller<br />

Welpen lag zwischen 450 und 680 Gramm und die Wohnung<br />

sah aus wie ein Schlachtfeld“, erinnert sie sich.<br />

Familien-Teamwork mit Badia<br />

Für Hündin Badia war ihr erster Wurf mit einem Gesamtwelpengewicht<br />

von 5,5 Kilogramm ein großer physischer, <strong>für</strong><br />

6 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Familie Bathen ein emotionaler Kraftakt.<br />

„Die ganze Familie war bei der Geburt<br />

dabei“, erzählt Mutter Nancy. „Allerdings<br />

war Badia in den ersten Tagen nach der<br />

Geburt so geschwächt, dass wir mit der<br />

Flasche zufüttern mussten. Badia hat sich<br />

toll um alle Welpen gekümmert, aber<br />

ihre Milch reichte nicht. Da unsere Familie<br />

und Badia ein tolles Team sind, haben<br />

wir das aber super hinbekommen und die<br />

Welpen haben ordentlich zugelegt.“<br />

Zukunft als Familien- u.<br />

Wasserrettungshund<br />

In absehbarer Zeit heißt es <strong>für</strong> einige der<br />

zehn Landseer-Jungspunte „Goodbye<br />

Sauerland“. „Wir gucken sehr genau, wo<br />

die Welpen hinkommen“, bestätigt Nancy<br />

Bathen. „Einer der Rüden darf sich<br />

auf einen rassespezifischen Nebenjob am<br />

Edersee freuen. Seine neuen Besitzer sind<br />

in der Wasserrettung aktiv und werden<br />

viel mit ihm schwimmen und retten.<br />

Alle anderen kommen auf jeden Fall in<br />

Familien, da Landseer Kinder lieben und<br />

unbedingt Familienanschluss brauchen.“<br />

Besonderes Glück haben aber vor allem<br />

„Fernsehgeburt“ Ari, seine Schwester<br />

Arielle und Asterix. Sie alle bleiben in der<br />

Region, werden zu echten Sauerländer<br />

Landseern erzogen.<br />

Zur Info: Badias Wurf ist ein sogenannter<br />

A-Wurf. Alle Welpennamen beginnen<br />

also mit dem Buchstaben A. Im Einzelnen<br />

heißen die Racker: Abbygaile, Alice,<br />

Ami, Arielle, Ari, Alf, Anton, Archi, Arik,<br />

Asterix. ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 7


<strong>Sommer</strong> –<br />

die Zeit der<br />

Glückshormone<br />

Musste gucken:<br />

Sauerländer Wörter benutzen auch junge Menschen<br />

Endlich kommt der <strong>Sommer</strong> wieder.<br />

Mit wogenden Getreidefeldern,<br />

warmen <strong>Sommer</strong>winden<br />

und frisch gemähtem Heu. Es ist<br />

die Zeit des Lichts, die Zeit der<br />

gesteigerten Lebensfreude.<br />

Diese Freude hat zunächst einmal<br />

hormonelle Ursachen, denn<br />

unser Körper bildet jetzt weniger<br />

Melatonin, das Schlafhormon.<br />

Da<strong>für</strong> wird verstärkt Serotonin<br />

gebildet, das Glückshormon.<br />

Übrigens: Während das Melatonin<br />

im Gehirn gebildet wird, ent steht<br />

Serotonin zu 95 % im Darm.<br />

Das heißt <strong>für</strong> uns: Raus ins Freie,<br />

die Stunden des Glücks genießen<br />

und vernünftig essen.<br />

...wovon man sich in diesem YouTube-Video überzeugen kann. Für alle,<br />

die noch mehr von diesem tollen Dialekt möchten , gibt es diesem Heft<br />

eine kleine Geschichte in plattdeutscher Sprache zu lesen – inklusive<br />

Übersetzung. Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=5c1-Yj66Qn8<br />

Eine Schwalbe macht<br />

noch keinen <strong>Sommer</strong><br />

Hinter diesem Sprichwort steckt<br />

eine Fabel des griechischen Dichters<br />

Äsop:<br />

Ein Mann sieht eine Schwalbe und<br />

denkt, dass jetzt der <strong>Sommer</strong> kommt.<br />

Also verkauft er seinen Mantel –<br />

und muss frieren, denn es bleibt<br />

noch kalt. Und die Schwalbe,<br />

die zu früh zurückgekehrt ist,<br />

erfriert.<br />

Der Duft der Rosen<br />

Nicht mehr lang, dann<br />

können wir uns wieder am<br />

Anblick wunderschöner<br />

Rosen erfreuen. Dann, wenn<br />

an warmen <strong>Sommer</strong>tagen<br />

der Duft der „schönsten aller<br />

Blumen“ in der Luft liegt …<br />

Aber wussten Sie auch, dass Rosen die wenig verbreitete Eigenschaft besitzen,<br />

unterschiedliche Düfte zu entwickeln? Sie können nach Veilchen,<br />

Apfel, Banane, Maiglöckchen, Myrrhe und sogar nach Pampelmusen<br />

duften... eine Duftwelt, die noch nicht vollständig erforscht ist.<br />

8 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Mehr Zukunft.<br />

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Perspektive<br />

Rapsfelder bei Schloss Laer<br />

S. Droste<br />

10 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 11


Michael Hassel auf der Bühne in Nashville<br />

Der wilde, wilde Westen -<br />

fängt gleich hinterm Stimmstamm an<br />

Britta Melgert<br />

Privat<br />

W<br />

ir alle kennen die Klänge und haben mit Sicherheit schon oft mitgesungen, wenn Country-Sänger ihre<br />

Lieder von der Bühne schmettern. Das „Take me home, country roads“ oder „Ring of Fire“ sind amerikanische<br />

Country-Songs, die auf der ganzen Welt bekannt wurden. Und auch in Deutschland gab und gibt es<br />

eine Country-Szene. Einer der Sänger lebt hier bei uns, in <strong>Warstein</strong>-Suttrop.<br />

Michael Hassel entstammt einer musikbegeisterten Familie.<br />

Und so lernte der kleine Michael schnell das Gitarrenspielen.<br />

Doch die einstudierten Wanderlieder genügten<br />

ihm bald nicht mehr. So suchte er sich Musikerkollegen,<br />

um eine Coverband zu gründen. „Wir haben als „The Travellers“<br />

so manchen Polterabend und das eine oder andere<br />

Firmenfest mit unseren Popsongs in Schwung gebracht“,<br />

erinnert er sich.<br />

Mit deutschen Country-Stars auf der Bühne<br />

Blick zurück: Wo war im Sauerland in den 70ern das<br />

größte Show-Zentrum? Richtig, im Freizeitpark Fort Fun.<br />

„Da ging an den Wochenenden ordentlich die Party ab<br />

und wir wurden auch regelmäßig engagiert“, erzählt Hassel.<br />

„Das war schon eine aufregende Zeit. Natürlich kamen<br />

wir dort in der Westernstadt auch mit den Größen der<br />

deutschen Country-Szene in Berührung: Tom Astor, Truck<br />

Stop, Gunter Gabriel und viele andere. Wer erinnert sich<br />

nicht an Hits wie ‘Ich möcht so gern Dave Dudley hör’n’<br />

oder ‘Er fährt ‘nen 30-Tonner-Diesel’. Diese Musik hat<br />

einfach begeistert. Und so nahmen wir immer mehr von<br />

diesen Liedern mit in unser Repertoire auf.“<br />

Für Michael Hassel gab es dann in den folgenden Jahren<br />

Auftritte mit einer weiteren Band, später als Duo und ab<br />

2010 als Solokünstler. „Inzwischen hatte mich der Country-Sound<br />

voll gepackt.“ Die Sauerländer konnten Hassel<br />

beispielsweise bei Auftritten anlässlich der <strong>Sommer</strong>nacht<br />

im <strong>Warstein</strong>er Allwetterbad oder beim Altstadtfest in<br />

Brilon erleben, bei Themenabenden im Neheimer Dorint<br />

Hotel oder bei den Karl-May-Festspielen in Elspe. Aber<br />

auch in den heimischen Hot-Spots der Country-Musik<br />

war er stets präsent. Das „Colorado“ in Wickede, das „El<br />

Paso“ in Olsberg und natürlich das jährliche Event beim<br />

Truck Store in Kaunitz – Michael Hassel war immer dabei.<br />

12 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Ein Muss <strong>für</strong> den Country-Fan: Die USA-Reise<br />

So entstand nach und nach der Wunsch, die Heimat seiner<br />

Vorbilder in den USA zu besuchen. Mit Ehefrau und<br />

Freun den ging es dann 2014 in die Staaten, insbesondere<br />

in die Elvis-Stadt Memphis und nach Nashville, der<br />

Hauptstadt der Country-Musik. „Wer das dort nicht erlebt<br />

hat, der glaubt es kaum. Fast in jeder Kneipe ist ‘ne Bühne,<br />

und jeden Abend gibt es Livemusik vom Feinsten. Das<br />

reißt die Besucher vom Hocker; da kann man einfach nicht<br />

ruhig auf seinem Stuhl sitzenbleiben“.<br />

Und weil er ja nicht auf den Mund gefallen ist, ging er<br />

schnurstracks zur Bühne und quatschte die Musiker an.<br />

„I’m from Germany. May I sing with you?“ Die Amis<br />

waren hilfsbereit und locker drauf. In Nullkommanix stand<br />

er mitten im Scheinwerferlicht. “Zusammen mit den dortigen<br />

Bands konnte ich dann mein Bestes geben. Was hat<br />

das <strong>für</strong> einen Spaß gemacht! In solchen Locations klingen<br />

„I walk the line“ oder „On the road again“ gleich doppelt<br />

gut“. Erinnerungen, die <strong>für</strong> ihn wohl niemals verblassen<br />

werden.<br />

Auftritt in Nashville <strong>für</strong> Michael from Germany<br />

Können wir helfen, Michael Hassel? Wie wäre es mit:<br />

Die B55 führt durchs Sauerland<br />

Und so mancher Ort wirkt auf mich so bekannt.<br />

Und dann denk ich, bin ich schon je dort gewesen?<br />

Doch ich hab ja bloß davon in der <strong>WOLL</strong> gelesen!<br />

Yippie-ya-yeah… ■<br />

Und Erinnerungen sind inzwischen insgesamt die Auftritte,<br />

die Touren, die Events. „Es war natürlich eine richtig<br />

schöne Zeit, aber irgendwann ist es soweit, da merkt man,<br />

dass Schluss ist“, verrät er. „Als ich eines Nachts im Jahr<br />

2017 von einer Veranstaltung nach Hause fuhr, wurde mir<br />

auf der Autobahn plötzlich klar, dass ich inzwischen ganz<br />

andere Prioritäten habe. In diesem Augenblick war die<br />

Entscheidung <strong>für</strong> meinen Bühnenabschied gefallen“.<br />

Acht Songs auf YouTube und kein Ende in Sicht<br />

Der Country-Musik selbst hat Michael Hassel natürlich<br />

nicht abgeschworen. Das Musizieren macht ihm immer<br />

noch Freude, und der Cowboyhut ist längst noch nicht verstaubt.<br />

Er komponiert und schreibt eigene Lieder, die man<br />

sich auch auf YouTube anhören kann. Und dann plaudert<br />

er noch ein bisschen aus dem Nähkästchen: „Ich bastle seit<br />

Längerem an einem Country-Song über die B55. Lieder<br />

über die Route 66 gibt es ja schließlich auch en masse.<br />

Noch ein paar passende Zeilen fehlen mir, aber die Sauerländer<br />

dürfen sich schon jetzt darauf freuen“.<br />

Wenn Sie uns brauchen, sind<br />

wir <strong>für</strong> Sie da.<br />

Ihre Provinzial Geschäftsstelle<br />

Sven Franke e. K.<br />

Berlingser Weg 4, 59519 <strong>Möhnesee</strong>-Körbecke<br />

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Immer da, immer nah.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 13


Sundern-Langscheid:<br />

Weitblick und Wir-Gefühl<br />

Nicola Collas<br />

Philipp Nolte & Boris Golz<br />

Langscheid hat knapp 2.800 Einwohner und <strong>für</strong> die meisten von ihnen sind „Langscheid oben“ und<br />

„Langscheid unten“ gängige Begriffe. Langscheid oben: Das ist das Dorf, in dem die Langscheider leben,<br />

das über eine gute Infrastruktur verfügt und von wo aus man einen herrlichen Weitblick über den Sorpesee<br />

genießt. Langscheid unten: Dort befinden sich die Staumauer und an der Promenade unzählige Gastronomiebetriebe<br />

und Cafés. Auch wenn es in normalen Zeiten vor allem am Wochenende brechend voll ist: „Man kann<br />

hier super wohnen“, schwärmt Ortsvorsteher Michael Pellmann.<br />

Die Lage am Sorpesee ist einfach<br />

überragend, vor allem weil viele<br />

Langscheider oben auf dem Berg<br />

ei nen schönen Blick auf den See<br />

haben. Rund um den Sorpesee<br />

kann man die Gegend auf einem 17<br />

Kilometer langen Geh- und Radweg<br />

(ohne Steigungen) erkunden. Solche<br />

Freizeitmöglichkeiten direkt vor<br />

der Haustür sind unbezahlbar. Aber<br />

nicht nur die Lage und die schöne<br />

Umgebung sorgen da<strong>für</strong>, dass die<br />

Langscheider gerne in ihrem Dorf<br />

leben. Der Ort zeichnet sich auch<br />

durch eine tolle Gemeinschaft aus.<br />

26 Vereine sind im Ortsring, der vor<br />

ein paar Jahren ins Leben gerufen<br />

wurde, organi siert. Dazu zählen<br />

Bogenschützen, MGV, Wassersport-Vereine,<br />

Tennisclub, Caritas,<br />

Frauensingkreis, Karnevalsverein,<br />

Schießsportgruppe, Verkehrsverein,<br />

der Sportverein usw. Der SuS begeht<br />

in diesem Jahr sein 100-jähriges<br />

Bestehen. „Die vielen Vereine halten<br />

zusammen. Wenn es mal Differenzen<br />

gibt, diskutie ren wir darüber<br />

und suchen nach gemeinsamen<br />

Lösungen. Das klappt gut“, erzählt<br />

Michael Pellmann. Ein Beispiel von<br />

14 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


vielen, wie sich Lang scheider Vereine<br />

gegenseitig helfen, ist die Unterstützung<br />

bei Veranstaltungen oder<br />

Feiern. Da können sich die Vereine<br />

nicht immer professionelle Zapf- und<br />

Bewirtungsteams leisten, also springen<br />

die Langscheider gegenseitig ein.<br />

„Unsere Dorfgemeinschaft funktioniert<br />

über die Vereine. Das ist mir<br />

sehr wichtig“, sagt der 63-Jährige.<br />

Die Liste der Aktionen <strong>für</strong> den Ort<br />

geht noch weiter: Für den Erhalt<br />

der Friedhofs kapelle wurde extra ein<br />

Förderverein gegründet. Viele im<br />

Dorf haben bei der Renovierung der<br />

Kapelle, die ursprünglich abgerissen<br />

werden sollte, mitgeholfen. Sogar das<br />

Dach wurde neu gedeckt. Jetzt ist die<br />

Kapelle ein wahres Schmuckstück.<br />

In und um Langscheid stehen an die<br />

100 Ruhebänke. Sie alle zu pflegen,<br />

ist <strong>für</strong> die Stadt nicht machbar.<br />

Deshalb kümmern sich darum die<br />

„Bankpaten“, die Büsche schneiden,<br />

wenn es nötig ist und regelmäßig<br />

kontrollieren, ob Holz ausge -<br />

tau scht werden muss oder ein<br />

Anstrich reicht.<br />

Hoch über Langscheid steht ein<br />

Aussichtsturm, der in Gedenken an<br />

die Gefallenen des Ersten Weltkriegs<br />

errichtet wurde und sogar in den<br />

Aussichtstürmen NRW gelistet ist.<br />

Die meiste Zeit des Jahres ist der<br />

Turm <strong>für</strong> Besucher geöffnet. Auch<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 15


Lösung“. Egal, was im Dorf ansteht, auf die Unterstützung<br />

von Franz Danne kann sich der Ortsvorsteher immer<br />

verlassen. In der Corona-Zeit durften ja höchstens zwei<br />

Leute zusammenkommen, um die Ruhebänke zu pflegen.<br />

Franz Danne koordinierte die Einsätze in dieser schwierigen<br />

Zeit, damit die Arbeiten ganz normal weiterlaufen<br />

konnten.<br />

um dieses Projekt kümmern sich rüstige Rentner des<br />

Dorfes. Die „Turmväter“ treffen sich einmal im Monat<br />

und halten das Bauwerk (Entstehungszeit zwischen 1928<br />

und 1930) und die Grünanlagen drumherum in Schuss.<br />

In der Zeit der Corona-Krise nähten Privatinitiativen<br />

Masken und die Schützenbruderschaft lieferte bei Bedarf<br />

Getränke aus.<br />

Es sind viele Leute in Langscheid, die sich <strong>für</strong> ihren<br />

Ort einsetzen. Alle Namen hier aufzulisten, würde den<br />

Rahmen dieses Berichts sprengen. Aber ein Name sollte<br />

nach Meinung von Michael Pellmann ruhig mal erwähnt<br />

werden: Franz Danne. Er ist so etwas wie die Seele des<br />

Dorfes. Der ehemalige Vorsitzende des Schützenvereins<br />

(„Die Schützenhalle war das Wohnzimmer von Franz.“)<br />

„gibt sein letztes Hemd und hat <strong>für</strong> alles immer eine<br />

Viele Ältere bringen sich mit ihren Ideen und ihrer Power<br />

in den Ort ein, immerhin hat Langscheid von allen<br />

Dörfern im Stadtgebiet den höchsten Anteil an Senioren<br />

über 60. Aber auch <strong>für</strong> junge Familien ist Langscheid mit<br />

seiner Infrastruktur attraktiv. „Wir haben eine Grundschule,<br />

einen Arzt, eine Bäckerei und einen Lebensmittelladen.<br />

Nur leider fehlt es an Bauland. Es gibt zwar den<br />

einen oder anderen Bauplatz, aber insgesamt wird es eng“,<br />

erzählt Michael Pellmann. Deswegen wünscht sich der<br />

Ortsvorsteher langfristig mehr Bauland und bezahlbaren<br />

Wohnraum <strong>für</strong> junge Familien, die in den staatlich anerkannten<br />

Luftkurort ziehen.<br />

Dass es in Langscheid unten an der Promenade oft brechend<br />

voll ist, ist ein eigenes Thema. Als attraktives Ausflugsziel<br />

beliebt, ist Langscheid oben „Einflugschneise“<br />

aus dem Märkischen Kreis. Bei gutem Wetter sind Motorradlärm<br />

und Autoschlangen an der Tagesordnung. „Die<br />

meisten verhalten sich vorschriftsmäßig“, erzählt Michael<br />

Pellmann. Aber irgendjemand ist immer dabei, der „so<br />

richtig aufdreht.“ Das ist wohl der Nachteil, wenn man<br />

dort lebt, wo andere Urlaub machen und ihre Freizeit genießen.<br />

Aber die Vorteile überwiegen eindeutig, deswegen<br />

ist Langscheid ein lebenswertes Dorf, in dem sich Alt und<br />

Jung wohl fühlen. ■<br />

16 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


NEU<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 17<br />

21740FS2005


„Im Thema Alter steckt Musik“<br />

Arnsberg ist mit der Fachstelle „Zukunft Alter“ Vorzeigekommune<br />

und setzt auf den Dialog der Generationen<br />

Paul Senske<br />

Tom Linke<br />

E<br />

ine Kommune des langen und guten Lebens: Mit diesem Konzept als Kompass <strong>für</strong> die Zukunft und der<br />

Fachstelle „Zukunft Alter“ als Teil der Zukunftsagentur setzt Arnsberg bundesweit Maßstäbe. Dem Alter<br />

mehr Leben geben und dabei auf den Dialog der Generationen setzen, so lautet die Prämisse. „Im Thema<br />

Alter steckt Musik“, sagt Marita Gerwin. „Die Kommunen müssen mit klugen Konzepten, Strategien und Netzwerken<br />

auf die älter und bunter werdende Gesellschaf reagieren, sonst laufen sie der Musik hinterher.“<br />

Wenn Gerwin über diese „Musik“ spricht, dann geht ihr<br />

Herz auf. 20 Jahre hat die Diplom-Sozialpädagogin, die<br />

am 30. April <strong>2020</strong> in den Ruhestand gegangen ist, im<br />

Team und mit einem großen Netzwerk die Seniorenarbeit<br />

und den Aufbau der Fachstelle „Zukunft Alter“ maßgeblich<br />

gestaltet. 13 Jahre an ihrer Seite Martin Polenz, ein<br />

Diplom-Geograf, der jetzt die Fachstelle leitet. „Heute<br />

können wir stolz sein auf ein differenziertes Netzwerk, in<br />

dem ambulante und stationäre Dienstleister, das Klinikum<br />

Hochsauerland, bürgerschaftliche Initiativen, Kitas, Schulen,<br />

Jugendzentren, Künstler, der Seniorenbeirat und viele<br />

weitere Partner gemeinsam agieren, um dem Alter mehr<br />

Leben zu geben“, erklärt Gerwin. Wichtig sei die Offenheit<br />

der Stadt, eine Gesellschaft des langen und guten Lebens<br />

zu entwickeln.<br />

„Die Senioren von heute wollen mitsprechen“<br />

(Marita Gerwin)<br />

„Ausgangspunkt ist die Anerkennung der Vielfalt des<br />

Alters“, betont Polenz. Die Potenziale einer bei guter Gesundheit<br />

alternden Gesellschaft sollen genutzt werden, bei<br />

gleichzeitiger Sorge um diejenigen, die Unterstützung brauchen.<br />

„In einer älter werdenden Gesellschaft benötigen wir<br />

Rahmenbedingungen, die allen Menschen Entscheidungsmöglichkeiten<br />

<strong>für</strong> die Gestaltung ihres eigenen Lebens<br />

bieten.“ Dabei hat sich in den Jahren viel geändert. „Niemand<br />

will aus der Welt herausfallen, nur weil er alt ist. Die<br />

Senioren von heute wollen mitsprech en“, so Gerwin. „Wir<br />

haben viele inspirierende Menschen kennengelernt. Menschen<br />

mit sehr viel Lebenserfahrung, die nie aufgehört haben zu<br />

18 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


lernen und etwas Neues anzufangen“,<br />

so Polenz. Mit „großem Respekt“ und<br />

im Alter von 46 hatte Gerwin am 1.<br />

Januar 2000 die Arbeit im Seniorenbüro<br />

begonnen. Sie war nach langjähriger<br />

Arbeit im Jugendamt, nach<br />

Elternzeit und einer zweijährigen<br />

Pflege ihrer an Demenz erkrankten<br />

Mutter „dem Ruf“ ins Seniorenbüro<br />

gefolgt. Ihr „Mentor“ war Fritz Bertelt,<br />

u. a. auch langjähriger Chef<br />

der Arbeitsgemeinschaft<br />

Arnsberger Selbsthilfegruppen<br />

(AKIS).<br />

„Fritz war es, der<br />

den Satz geprägt<br />

hat, dass im Thema<br />

Alter Musik<br />

steckt und dass<br />

sich in der älteren<br />

Generation ungemein<br />

viel bewegt. Damit hatte<br />

er im Nachhinein völlig Recht.“<br />

Bahnbrechend war auch eine Umfrage:<br />

Die Stadt hatte damals 28.000 Einwohner<br />

über 50 Jahren u. a. gefragt,<br />

wie sie älter werden und im Alter leben<br />

wollen. „Diese Antworten mussten wir<br />

aufarbeiten“, so Gerwin, die sich mit<br />

viel Elan an die „spannende Aufgabe“<br />

machte.<br />

Marita Gerwin<br />

Aus dem klassischen Seniorenbüro<br />

entwickelte sich die Fachstelle<br />

„Zukunft Alter“<br />

„Wir haben schnell erkannt, dass wir<br />

die Herausforderungen nur meistern<br />

können, wenn wir uns mit der Wissenschaft,<br />

weiteren Experten vor Ort<br />

und überregional vernetzen und uns<br />

als lernende Organisation verstehen“,<br />

betont die gebürtige Hirschbergerin.<br />

„Wir mussten unsere kommunale Rolle<br />

neu definieren, als Initiator, Impulsgeber<br />

und Vernetzer. Aus dem klassischen<br />

Seniorenbüro entwickelt sich die<br />

Fachstelle Zukunft Alter Arnsberg.“<br />

Die Fachstelle beschäftigt sich intensiv<br />

mit Fragen der wegbrechenden Infrastruktur<br />

in den Dörfern und kleineren<br />

Stadtteilen, Inklusion, neuen Wohnformen,<br />

Einsamkeit oder auch mit Altersarmut<br />

und mit Menschen, die auf<br />

fremde Hilfe angewiesen sind. Schnittmengen<br />

zur Stadtentwicklung und<br />

-planung und zum Quartiersmanagement<br />

wurden bestimmt.<br />

„Ganz wichtig ist die<br />

Tatsache, dass mit<br />

Martin Polenz ein<br />

Diplom-Geograf<br />

noch einmal<br />

einen ganz anderen<br />

Blick auf das<br />

Thema geworfen<br />

hat. Polenz hatte<br />

zudem u. a. die Leitung<br />

des Modellprojekts<br />

Arnsberger Lern-Werkstadt<br />

Demenz übernommen. Die Lern-<br />

Werkstadt hat national und international<br />

höchste Anerkennung gefunden.“<br />

„Die Altersbilder in den Köpfen<br />

mussten verändert werden“<br />

(Marita Gerwin)<br />

Als „wichtige Bausteine“ bezeichnet<br />

Gerwin das Miteinander von Alt und<br />

Jung. „Die Sprachlosigkeit zwischen<br />

den Generationen musste beendet<br />

werden. Kinder, Jugendliche, junge<br />

Erwachsene, kreative Köpfe und Querdenker<br />

stiegen ins Boot ein. Kitas,<br />

Schulen, Jugendzentren und Künstler<br />

kamen hinzu. Die Altersbilder in den<br />

Köpfen mussten verändert werden. Ein<br />

Dialog zwischen den Generationen<br />

entwickelte sich.“ Die Zugänge liefen<br />

meist über Kunst und Kultur. Es entstanden<br />

Projekte wie eine Zirkusgala<br />

mit dem Zirkus Fantastello. Eine Opapa-Party<br />

wurde veranstaltet. OPAPA<br />

Wir sind wieder<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 19<br />

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RAZZI, die Theater-Projekte<br />

„Kinder von Damals“ oder<br />

„Treffpunkt Friedhof - Ein<br />

Spiel“ oder die Spiel-Modulreihe<br />

„KIDZEL-Kindern<br />

Demenzerklären“ sind weitere<br />

Beispiele. Große Beachtung<br />

findet auch das Generationen-<br />

<strong>Magazin</strong> SICHT, das von einem<br />

bürgerschaftlichen Redaktionsteam<br />

erstellt wird. Arnsbergs Projekte stießen auf große Aufmerksamkeit.<br />

So besuchte im März 2015 der damalige Bundespräsident<br />

Joachim Gauck die Stadt. Er wollte sich über das Thema<br />

Alter informieren. „Das ist nicht selbstverständlich, was<br />

in Arnsberg passiert. Sie haben hier eine wache Gesellschaft.<br />

Und sie ist ein großer Schatz.“ So lautete die Wertschätzung<br />

des Gastes aus Berlin. Für ihre vorbild liche Seniorenarbeit<br />

wurde Arnsberg 2010 mit dem Preis „Seniorenfreundlichste<br />

Stadt“ ausgezeichnet. Der Preis wurde von der Stiftung „Lebendige<br />

Stadt“ vergeben. Im selben Jahr erhielt die Stadt den<br />

„Engagement-Preis“ in der Kategorie Politik & Verwaltung.<br />

Binetha Beckman<br />

„Corona-Krise erhöht die Gefahr von Isolation und<br />

Einsamkeit gerade bei den Älteren“<br />

(Martin Polenz)<br />

Das Feld ist bestellt, der Blick in die<br />

Zukunft positiv ansteckend. Mit<br />

Binetha Beckmann verstärkt<br />

eine neue Mitarbeiterin die<br />

Fachstelle: „Durch meine<br />

Arbeit in den verschiedensten<br />

sozialen Gebieten werde ich<br />

mein Wissen und meine Erfahrungen<br />

da<strong>für</strong> einsetzen, den<br />

Dialog der Generationen weiter zu<br />

stärken und noch mehr in die Breite zu<br />

tragen“, sagt Beckmann. „Besonders am Herzen liegen mir<br />

das miteinander und voneinander Lernen, die guten Möglichkeiten<br />

der Teilhabe am öffentlichen Leben und die Erfahrbarkeit<br />

der neuen technischen Möglichkeiten, die in einer älter<br />

werdenden Gesellschaft das Leben unterstützen und erleichtern<br />

helfen.“ Die Fachstelle ist derzeit angesichts der Corona-<br />

Krise stark gefordert. „Die Krise erhöht mit den getroffenen<br />

Maßnahmen die Gefahr von Isolation und Einsamkeit gerade<br />

bei den Älteren“, sagt Polenz. „Wir nutzen die Kontakte<br />

zu unseren Netzwerken, um verlässliche Informationen zu<br />

verbreiten und Orientierung zu bieten. Wir erfahren hier<br />

vielfältige Unterstützung.“<br />

Über die Unterstützung freut sich auch Marita Gerwin:<br />

„Arnsberg bietet vielfältige Chancen <strong>für</strong> ein erfülltes, selbstbestimmtes,<br />

schöpferisches und sich eres Leben im Alter“,<br />

betont Gerwin. „Ich bin sehr dankbar, dass ich in den letzten<br />

20 Jahren Teil dieses innovativen Netzwerkes sein durfte und<br />

werde auch im Ruhestand weiter dabei sein.“ Ihre persönliche<br />

Sicht des Alters umschreibt ein Zitat des jüdischen Religionsphilosophen<br />

Martin Buber: „Alt sein ist ja ein herrliches<br />

Ding, wenn man nicht verlernt hat, was anfangen heißt.“ ■<br />

Martin Polenz<br />

„Das ist nicht selbstverständlich, was<br />

in Arnsberg passiert. Sie haben hier<br />

eine wache Gesellschaft. Und sie ist<br />

ein großer Schatz.“<br />

Der damalige Bundespräsident Joachim<br />

Gauck bei seinem Besuch in Arnsberg<br />

20 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Hasse chehört<br />

wat war dat denn gerade <strong>für</strong> nen Windhauch?“<br />

„Huch,<br />

„Mensch Lisbett, dat war doch der Brüser auf<br />

seine Inliner. Der is imma so schnell unterwegs.“<br />

„Haste Töne! Dat kann doch jar nich sein. Der is doch schon<br />

mindestens…“<br />

„Chenau. Janz schön sportlich, woll?“<br />

„Jetzt machste mir abba nen schlechtes Jewissen.“<br />

„Warum? Wir bewejen uns doch auch jeden Tach.“<br />

„Jau, abba doch nich so. Wir chehen zum Einkaufen und<br />

wenn wa mit de Prüttelei im Haus fertich sind, chehen wa ne<br />

Runde spazieren oder innen Chatten. Dat war’s auch schon.“<br />

„Na immerhin etwas. Dein Friedel und mein Otto sind da<br />

abba nich so flott unterwegs wie wir, seit die beiden im Ruhestand<br />

sind.“<br />

„Du sachst es, Fine: Ruhe is dat oberste Chebot bei denen und<br />

dat nich im Stand, sondern im Sitzen.“<br />

„Chenau. Vom Bett annen Frühstückstisch. Vom Frühstückstisch<br />

innen Fernsehsessel, vom Fernsehsessel annen Mittagstisch,<br />

vom Mittagstisch zum wohlverdienten Mittagsschlaf<br />

Anke Kemper<br />

und danach chehts annen Kaffeetisch. Wenn ich daran denke,<br />

da wird mir janz blümerant.“<br />

„Da siehste ma, wat wir Frauleute allet wuppen müssen, woll?“<br />

„Wir können uns doch auch ma mehr sportlich betätigen, wat<br />

meinste? Kann doch nich schaden.“<br />

„Schon, abba wat wollen wa denn da machen?“<br />

„Anstatt spazieren chehen können wa doch ma joggen.“<br />

„Ja, bisse gescheit? Mit unseren alten Haxen sollen wa laufen<br />

chehen?<br />

„Man kann ja langsam anfangen und sich dann steigern.“<br />

„Dann lass uns ma langsam weiterchehen, bevor der Brüser<br />

gleich zurückgehuscht kommt und wir imma noch anner<br />

gleichen Stelle stehen.“<br />

„Stimmt ja. Chehen is auch chut. Hauptsache man bewecht<br />

sich, woll?“<br />

„So isset. Und außerdem is gleich Kaffeezeit. De Mannsleute<br />

warten sicha schon.“<br />

„Da kannste von auschehen. Und weiste wat? De Kaffeepause<br />

haben wa uns jetzt auch verdient.“ ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 21


„Ruhe - Stand“ sind <strong>für</strong> ihn<br />

zwei Fremdwörter<br />

Dr. Gerd Brüser (74) fühlt sich im Alter nicht nur auf<br />

dem Eis pudelwohl<br />

Paul Senske<br />

Tom Linke<br />

22 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


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Das Alter ist <strong>für</strong> ihn eine spannende, ja<br />

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wunderbare Angelegenheit: „Wer sich zu<br />

<strong>für</strong> modern<br />

Hause einigelt, sobald er in Rente gegangen<br />

pflegeleich<br />

ist, der vergibt seine schönsten Jahre“, sagt Dr. Gerd<br />

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Brüser, langjähriger Chef der VHS Arnsberg. Der<br />

• Außerge<br />

74-Jährige ist ständig „unterwegs“, sei es beim Joggen,<br />

auf Inlinern, beim Eislaufen und Eishockeyspie-<br />

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len, aber auch und besonders in Sachen Bildung. In<br />

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Wissenschaft und der Veränderung weiter umzusehen<br />

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Diese Fremdwörter waren Brüser in der Tat immer Aus Fenster wird Design.<br />

fremd, die hat er gestrichen. Aus Fenster „Ich bin wird nicht Design. gerade als<br />

ruhender Pol bekannt, sondern muss immer etwas unternehmen,<br />

dauernd auf Achse sein und was zu organi-<br />

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und bin immer am Rennen“, betont der promo vierte<br />

Wirtschaftsgeograf. Seine sportlichen Aktivitäten ziehen<br />

ihn immer wieder und mit Vorliebe aufs glatte Eis<br />

ins Eissportzentrum in <strong>Möhnesee</strong>-Echtrop, wo er sich<br />

auch im Alter sichtlich wohl fühlt. „Besonders wenn ich<br />

mich sportlich betätige, den Kleinsten die Grundzüge<br />

des Schlittschuhlaufens und Eishockeyspiels beibringe,<br />

dann stellt mich das doch sehr zufrieden. Dann bin ich<br />

happy und fühle ich mich überhaupt nicht alt.“ Brüser<br />

bleibt buchstäblich am Ball, sprich am Puck. In Echtrop<br />

trai niert und betreut er seit Jahren die Jüngsten und Jüngeren,<br />

das sind die „Bördeindianer“ der Soester Eishockey-Gemeinschaft.<br />

Tochter Anna (20), die keinem Bodycheck<br />

aus dem Weg geht, spielte lange Jahre in Soest und<br />

in Duisburg. Der weitere Weg führte sie ins Nationaltrikot<br />

(German Selects) und in die Erste Damen-Bundesliga<br />

bei der Düsseldorfer EG. Sohn Andi (15) fühlt sich<br />

ebenfalls mit Puck und Schläger auf dem Eis pudelwohl.<br />

Er spielt bei der Soester EG und mit einer Doppellizenz<br />

bei den Hammer Eisbären. Im <strong>Sommer</strong> ist Brüser („Ich<br />

spiele am liebsten rechter Stürmer beim Eishockey“) auf<br />

Inlinern und beim Joggen entlang der Ruhr und Möhne<br />

anzutreffen. „Etwas Sinnvolles auch <strong>für</strong> meinen Körper zu<br />

machen, stellt mich zufrieden.“<br />

bleiben noch genug<br />

übrig, zu denen ich<br />

kann.“ Nina Droste<br />

„Wichtig ist, mit Jüngeren ins Gespräch<br />

zu kommen“ (Dr. Brüser)<br />

Eine „weitere Triebfeder“ ist die Neugier. „Ich möchte<br />

mich im restlichen Drittel meines Lebens noch<br />

weiter in der Wissenschaft und der Welt der<br />

Veränderung umsehen und mitmisch en<br />

und viel davon verstehen, vor allem was die Fortschritte<br />

in der Wissenschaft betrifft“, sagt Brüser, dessen Ehefrau<br />

Hongxia Zheng u. a. als Do zentin an der FH Südwestfalen<br />

und als Chinesisch-Lehrerin am Arnsberger Laurentianum<br />

arbeitet. „Wichtig ist, mit Jüngeren ins Gespräch<br />

zu kommen und sie zu motivieren, mir als Älterem mal<br />

etwas zu erklären, und zwar so, dass ich es verstehe. Auf<br />

der anderen Seite müssen wir etwas an die Jüngeren abgeben<br />

wie Erfahrung und etwas vom finanziellen Wohlstand.“<br />

Die Ohren und Augen offenhalten, Veränderungen<br />

wie Globalisierung und Digitalisierung erkennen, den<br />

„Status Quo gerne in Frage und auf den Kopf stellen“.<br />

Vor diesem Hintergrund arbeitet auch die Agentur Dr.<br />

Brüser Consulting, deren Angebote Beratung & Change,<br />

Coaching, Exkursionen, Training und Sprachdienstleistungen<br />

umfassen. Brüser kümmert sich neben der<br />

Stadtentwicklung und Qualitätssicherung insbesondere<br />

um die Exkursionen, die ihn faszinieren.<br />

Gerd Brüser, in Drolshagen (Kreis Olpe) geboren, zog es<br />

schon während des Studiums ins Ausland. Er arbeitete<br />

1967/1968 als Lehrkraft <strong>für</strong> Deutsch an einem Gymnasium<br />

in Paris und studierte an der Sorbonne. Nach Staatsexamen<br />

und Promotion an der Uni Saarbrücken und<br />

wissenschaftlichen Tätigkeiten auch an der Universität zu<br />

Köln wurde er 1976 als hauptamtlicher Mitarbeiter der<br />

VHS Arnsberg eingestellt. Von 1989 bis 2011 leitete und<br />

prägte er die VHS.<br />

Die wichtigsten Aufgabengebiete: Studienreisen leiten,<br />

Fremdsprachen vermitteln und Dozenten aus- und fortbilden.<br />

„So kam ich ständig ins Ausland. Ich verbrachte<br />

jeweils mehr als ein Jahr in Spanien, Frankreich, den<br />

USA und China und jeweils ein halbes Jahr in Nordund<br />

Süd afrika, England, Belgien usw. Die vielen Reisen<br />

haben mich geprägt, den hektischen Ameisenhaufen in<br />

Deutschland sehe ich kritisch. Auf der anderen Seite geht<br />

24 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


es uns in Deutschland gut, vergleicht man das mit dem<br />

Elend in manchen Ländern, in denen ich war. Wir sollen<br />

uns in Deutschland nicht über Kleinigkeiten aufregen.“<br />

Wichtig war in seiner VHS-Zeit auch die Integration<br />

der Ausländer beispielsweise durch die Arbeit des Internationalen<br />

Arbeitskreises. Brüser gründete auch den<br />

Deutsch-Belgischen Freundeskreis, der 17 Jahre Bestand<br />

hatte, bevor die belgischen Streitkräfte Ende der 90er<br />

Jahre aus Neheim abzogen.<br />

„Opa, bring uns Bremsen, Kurven und Rückwärtsfahren<br />

bei“ (Neheimer Kinder zu Gerd Brüser<br />

auf der künstlichen Eisbahn am Neheimer Dom<br />

in der Adventszeit 2019)<br />

Brüser fühlt sich nach einem erfüllten Berufsleben<br />

im Alter pudelwohl. „Ich freue mich, wenn ich beim<br />

Einkaufen in Neheim begrüßt werde, auch wenn ich<br />

manchmal nicht mehr weiß, wer mich da so freundlich<br />

angesprochen hat.“ Natürlich freut er sich im Winter<br />

wieder auf die Eiszeit in Echtrop, aber auch und besonders<br />

auf die künst liche Eisbahn am Neheimer Dom.<br />

Dort hatte er schon im letzten Jahr Kindern die ersten<br />

Schlittschuh-Schritte beigebracht: „Opa, kommst du<br />

morgen wieder und bringst uns Bremsen, Kurven und<br />

Rückwärtsfahren bei? Wir möchten das gerne bei dir<br />

lernen. Freunde aus unserer Klasse haben wir auch schon<br />

mitgebracht.“ Für Brüser ist klar: „Ende November auf<br />

dem Weihnachtsmarkt geht es am Neheimer Dom wieder<br />

los. Ich bin dabei, versprochen, ich kann die Kids auf<br />

dem Eis doch nicht im Stich lassen.“<br />

„Wir Sauerländer sind<br />

schon ganz gut“<br />

Die Aufgeschlossenheit der Leute hier vor<br />

Ort und die Möglichkeit über den Tellerrand<br />

hinaus zuschauen, in einem freien<br />

Europa zu leben, all das hat Dr. Brüser seit<br />

seiner Jugend im Sauerland geprägt. „Auch<br />

wenn es den Anschein hat, dass wir Sauerländer<br />

unzugänglich seien, so trifft das<br />

nicht den Kern der Sache.“ Schon seit dem<br />

Mittelalter und erst recht in der Neuzeit<br />

haben sich, so Brüser, die Sauer länder als<br />

Handwerker und Händler in die Ferne<br />

begeben, sich dort findig umgeschaut und<br />

bescheiden erkannt: „Wir sind schon ganz<br />

gut.“ Trotzdem dürften die Sauer länder<br />

niemals überheblich auftreten, sondern<br />

müssten „selbst den vermeintlich einfachsten<br />

Leuten zuhören, niemanden unterschätzen,<br />

denn andere haben auch<br />

hervorragende Ideen“. ■<br />

„Wichtig ist, mit Jüngeren<br />

ins Gespräch zu kommen und sie<br />

zu motivieren, mir als Älterem mal etwas zu<br />

erklären, und zwar so, dass ich es verstehe.“<br />

- Dr. Brüser<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 25


- Anzeige -<br />

Manche Nüsse<br />

müssen erst<br />

geknackt<br />

werden<br />

Der neue ambulante<br />

Dienst ‚lebenszeit‘<br />

unterstützt hilfsbedürftige<br />

Menschen<br />

im Alltag – mit viel<br />

Fingerspitzengefühl<br />

und ganz viel Herz<br />

Inga Bremenkamp<br />

„F<br />

ür einige Kunden sind wir so etwas wie ein neu gewonnenes<br />

Familienmitglied. Viele sind einfach froh und unendlich dankbar<br />

da<strong>für</strong>, dass wir da sind. Gemeinsam mit ihnen einkaufen,<br />

Behördensachen erledigen oder ihnen eine Weile unser Ohr schenken.<br />

Ein großes Problem im Alter ist die Einsamkeit. Und die kann schlimmer sein<br />

als eine Krankheit“, sagt Anja Ullrich, die Geschäftsführerin der lebenszeit<br />

GmbH aus Wallen.<br />

Der Spaziergang kommt vor dem<br />

Schrubber<br />

Der neue ambulante Dienst aus Wallen<br />

unterstützt pflegebedürftige Menschen<br />

und ihre Angehörigen im Alltag. „Wir<br />

bringen den Haushalt auf Vordermann,<br />

gehen gemeinsam mit oder <strong>für</strong> unsere<br />

Kunden einkaufen, erledigen Botengänge<br />

oder fahren – wie man das im Sauerland<br />

ja ab und zu so macht – einfach<br />

mal nur mit ihnen durch die Gegend“,<br />

erklärt Mohamed el Hadri, der die<br />

lebenszeit GmbH gemeinsam mit Anja<br />

Ullrich leitet. Den Geschäftsführern des<br />

ambulanten Dienstes und ihren Mitarbeitern<br />

ist der Faktor Zeit ganz besonders<br />

wichtig. „Bei uns kommt Qualität<br />

eindeutig vor Quantität. Im Leben muss<br />

so viel ganz ganz schnell passieren. Vieles<br />

ist zeitlich eng getaktet. Wir nehmen<br />

uns bewusst viel Zeit <strong>für</strong> unsere Kunden<br />

und wissen, wie wichtig <strong>für</strong> sie der<br />

persönliche Kontakt ist. Bei uns kommt<br />

das Gespräch während eines Spaziergangs<br />

auf jeden Fall vor dem Schrubber,<br />

wenn wir spüren, dass es einem unserer<br />

Kunden gerade schlecht geht“, versichert<br />

Anja Ullrich, die bei ihren Mitarbeitern<br />

viel Wert auf Pünktlichkeit, Ehrlichkeit<br />

und Spaß im Umgang mit Menschen<br />

legt. „Bei uns ist alles sehr menschlich.<br />

Wir arbeiten unsere Kunden nicht<br />

einfach so ab. Jeder unserer Kunden ist<br />

ja nicht nur Kunde, sondern vor allem<br />

ein Mensch, der Bedürfnisse hat, egal<br />

wie hektisch der Alltag drumherum ist“,<br />

ergänzt Sonja Krick, die erst seit kurzem<br />

<strong>für</strong> die lebenszeit GmbH tätig ist.<br />

Kostenloses Erstgespräch<br />

Anja Ullrich und Mohamed el Hadri<br />

bieten jedem Interessenten ein kostenfreies<br />

Erstgespräch an, um pflegebedürftigen<br />

Menschen und ihren Angehörigen<br />

erst einmal aufzuzeigen, was ihnen an<br />

öffentlicher Unterstützung überhaupt<br />

zusteht. „Viele sind überrascht und wissen<br />

gar nicht, dass sie einen Anspruch<br />

auf eine Hilfskraft im Alltag haben.<br />

Hier helfen wir gerne und versuchen so<br />

gut es geht, mit den Geldern der Pflegekasse<br />

auszukommen“, sagt Anja Ullrich,<br />

die ihren Kunden je nach Bedürfnissen<br />

und Anforderungen sehr individuelle<br />

Zeiten ermöglicht.<br />

26 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Die Chemie muss stimmen<br />

Sich selbst einzugestehen, dass man Hilfe braucht und alltägliche<br />

Arbeiten nicht mehr allein erledigen kann, fällt nicht<br />

allen Menschen leicht. „Es gibt viele Kunden, die unendlich<br />

dankbar da<strong>für</strong> sind, dass wir spülen, zum Arzt gehen oder<br />

ein Gesellschaftsspiel mit ihnen spielen. Manche fühlen sich<br />

aber auch vor den Kopf gestoßen, wenn ihnen die eigenen Angehörigen<br />

einen Pfleger ‚vor die Nase‘ setzen. Diese Kunden<br />

muss man dann erst knacken – mit Geduld, Menschenkenntnis<br />

und viel Fingerspitzengefühl. Wir wollen helfen – den<br />

Angehörigen und den pflegebedürftigen Menschen“, sagt Anja<br />

Ullrich und bestätigt, dass hier und da Kreativität gefragt<br />

ist. „Ich hatte einmal eine Kundin, mit der bin ich wochenlang<br />

jeden Sonntagabend in die Kirche gegangen. Anderen<br />

bringt man häufiger mal Blumen oder ein leckeres Stück<br />

Torte mit. Das Vertrauen der Kunden ist natürlich super<br />

wichtig, schließlich bekommen wir durch die Arbeit in ihrem<br />

Alltag einen sehr intimen Einblick in das Gesamtpaket eines<br />

Menschen. Es sind tolle Momente, in denen man spürt,<br />

dass die Nuss geknackt ist“, berichtet die gelernte Krankenschwester,<br />

die am 05.07.<strong>2020</strong> den ersten Geburtstag ihres<br />

Unternehmens feiert. ■<br />

lebenszeit GmbH<br />

Zum Brückenberg 29a<br />

59872 Meschede<br />

Tel.: 02903 3990258<br />

info@lebenszeit-meschede.de<br />

www.lebenszeit-meschede.de


Ninas Traumjob<br />

Altenpflegerin. Abwechslungsreiche<br />

Herausforderung und Teamarbeit<br />

Ellen Sonneborn<br />

S. Droste<br />

F<br />

rüher wollte Nina unbedingt Polizistin werden. Sie hatte sogar<br />

schon einen Teil des Bewerbungsverfahrens abgeschlossen. Und<br />

dann. Dann kam alles anders. Heute macht Nina eine Ausbildung<br />

zur Altenpflegerin und ist superglücklich. Sie fühlt sich in ihrem Team<br />

pudelwohl und kann sich beruflich gar nichts anderes mehr vorstellen.<br />

Impulsgeber Sozialpraktikum<br />

Nina Droste sagt von sich selbst, dass<br />

sie sich nie <strong>für</strong> eine Person gehalten<br />

habe, die in einem sozialen Beruf<br />

arbeiten würde. „Das hat sich jedoch<br />

im ersten Jahr auf dem Gymnasium<br />

der Benediktiner Meschede<br />

geändert“, gesteht sie. „Jedes Jahr<br />

macht die Einführungsphase ein<br />

Sozialpraktikum in unterschiedlichen<br />

sozialen Einrichtungen. In meinem<br />

Fall war es das Seniorenzentrum<br />

Blickpunkt in Meschede. Dort habe<br />

ich drei Wochen lang in den Beruf<br />

der Altenpflege reinschnuppern<br />

können. Ich habe in der Zeit viel<br />

gelernt. Vor allem aber habe ich mich<br />

direkt wohlgefühlt. Ich bin jeden<br />

Tag gerne zur Arbeit gegangen. Am<br />

Ende des Praktikums wurde mir eine<br />

Aushilfsstelle angeboten. Die habe<br />

ich gern angenommen und jedes<br />

zweite Wochenende - neben meinem<br />

28 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Abitur - im Seniorenzentrum mein<br />

Taschengeld aufgebessert“, erzählt die<br />

heute 20-Jährige.<br />

Ein Team <strong>für</strong> alle Herausforderungen<br />

Sich in jungen Jahren <strong>für</strong> einen so<br />

intensiven Beruf zu entscheiden, ist<br />

nicht nur mutig, sondern zeugt auch<br />

von Verantwortungsbewusstsein und<br />

hoher sozialer Kompetenz. Natürlich<br />

fragt man sich da, wie junge<br />

Menschen wie Nina die täglichen<br />

Herausforderungen meistern. „Viele<br />

Dinge lerne ich ja erst noch. Allerdings<br />

könnte es zukünftig eine<br />

Herausforderung <strong>für</strong> mich sein, den<br />

Spagat zwischen allen Beteiligten<br />

hinzubekommen.“ Das bedeutet<br />

<strong>für</strong> sie, neben der Pflege genügend<br />

Zeit <strong>für</strong> die Bewohner aufzubringen.<br />

Ein offenes Ohr zu haben, wenn<br />

Angehörige mit ihren Sorgen oder<br />

Anliegen kommen und trotzdem<br />

die Dokumentation zu erledigen.<br />

Und obendrein die Kommunikation<br />

mit den Ärzten und Therapeuten zu<br />

managen. „Ich weiß aber, dass man<br />

mit so etwas nicht alleine dasteht.<br />

Ich arbeite in einem Team. Wenn ich<br />

Hilfe benötige, bekomme ich sie.“<br />

Systemrelevant und<br />

abwechslungsreich<br />

Durch die Corona-Krise ist uns allen<br />

sehr viel bewusster geworden, welche<br />

Berufe tatsächlich systemrelevant<br />

sind. Menschen wie Nina üben ihre<br />

pflegenden/betreuenden Berufe nicht<br />

nur aus, sondern haben darin ihre<br />

Berufung gefunden. Emotional und<br />

körperlich gehen sie nicht selten über<br />

ihre Grenzen. Das, was wir häufig<br />

und oberflächlich als „Pflege“ abtun,<br />

ist oftmals so viel mehr. „Natürlich<br />

besteht ein großer Teil meiner Arbeit<br />

aus Pflege oder Essen reichen und<br />

Tabletten stellen“, bestätigt Nina.<br />

„Aber als Altenpfleger sind wir<br />

darüber hinaus <strong>für</strong> die Bewohner<br />

da. Wenn sie jemanden zum Reden,<br />

Lachen oder auch Weinen brauchen.<br />

Wir sind das Bindeglied zu Ärzten<br />

und Therapeuten. Wir helfen in<br />

alltäglichen Situationen wie z. B. der<br />

Suche nach Gegenständen wie Brillen<br />

oder Schlüsseln. Es ist schwierig<br />

aufzuzählen, was der Beruf alles beinhaltet.<br />

Als Altenpflegerin arbeitest du<br />

in erster Linie mit Menschen. Und so<br />

verschiedenartig die Menschen sind,<br />

so abwechslungsreich ist auch die<br />

Arbeit. Deswegen mag ich meinen<br />

Beruf ja so“, schließt die junge Freinohlerin.<br />

Ninas Zukunft<br />

Natürlich gibt es auch <strong>für</strong> Nina<br />

kleinere Abstriche, wie z. B. die<br />

Arbeitszeiten. Aber Wochenenddienste<br />

und Spätschichten können<br />

sie in ihrer Begeisterung <strong>für</strong> ihren<br />

Traumberuf nicht bremsen. Sie sieht<br />

das ganz pragmatisch. „Ich arbeite ja<br />

nicht jedes Wochenende. Es bleiben<br />

noch genug Feiern übrig, zu denen<br />

ich gehen kann. Wenn ich Spätdienst<br />

habe, komme ich etwas später. Oder<br />

wenn ich am nächsten Tag Frühdienst<br />

habe, gehe ich etwas eher. Für<br />

mich bedeuten meine Arbeitszeiten<br />

nicht, auf etwas verzichten zu müssen.<br />

Ich muss meine Freizeit lediglich<br />

anders planen“. Auf die Frage nach<br />

ihrer beruflichen Zukunft hat Nina<br />

eine herrlich erfrischende Antwort<br />

parat: „Ich kann mir gut vorstellen<br />

lange in diesem Beruf zu arbeiten,<br />

sonst hätte ich mich ja auch nicht<br />

<strong>für</strong> diese Ausbildung entschieden.<br />

Die Weiterbildungsmöglichkeiten<br />

im Bereich Pflege sind sehr gut. Wer<br />

weiss, vielleicht unterrichte ich ja<br />

irgendwann einmal an einer Schule<br />

<strong>für</strong> Altenpflege.“ ■<br />

„Es bleiben noch genug<br />

Feiern übrig, zu denen ich<br />

gehen kann.“- Nina Droste<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 29


Aktiv im Un-Ruhestand<br />

Auch im Rentenalter sind viele Menschen noch gern im Einsatz<br />

Britta Melgert<br />

„M<br />

it 66 Jahren, da fängt das Leben an“ – so heißt es in einem<br />

bekannten Schlager. Tatsächlich sehnen die meisten Arbeitnehmer<br />

den Ruhestand herbei. Ausschlafen, reisen, Hobbys<br />

pflegen, Zeit <strong>für</strong> die Enkel haben oder mit dem Motorrad durch Amerika<br />

cruisen … so lauten oft die Wünsche <strong>für</strong> die Zeit nach dem Jobausstieg. Doch<br />

es gibt auch Menschen, die ihre Schaffenskraft weiter <strong>für</strong> einen guten Zweck<br />

nutzen wollen. Vier davon stellen wir hier vor.<br />

„Das kulturelle<br />

Leben in Meschede<br />

soll auf keinen Fall<br />

einschlafen“, findet<br />

Ulrich Hengesbach.<br />

Der ehemalige<br />

Ulrich Hengesbach<br />

Musikschulleiter<br />

und Organist<br />

setzt sich gerne da<strong>für</strong> ein. „Auch heute noch spiele ich<br />

regelmäßig die Orgel in St. Walburga und bin zudem als<br />

Chorleiter aktiv.“ Dem Eversberger liegt die Musik am<br />

Herzen; er produziert auch selbst CDs.<br />

Ulrich Hengesbach –<br />

Musik und Kultur sind sein Leben<br />

„Und dann gibt es natürlich noch das Bürgerzentrum Alte<br />

Synagoge und den Kulturring Meschede, <strong>für</strong> die ich mich<br />

schon viele Jahre als Geschäftsführer bzw. Vorsitzender<br />

einsetze. Da sind Konzerte und Theaterveranstaltungen zu<br />

planen oder Kunstausstellungen zu organisieren. Ein großes<br />

Thema ist auch immer der Mescheder Orgelsommer“,<br />

berichtet er mit leuchtenden Augen und man spürt: Das ist<br />

seine Welt!<br />

Tatsächlich scheint sich bei ihm im Vergleich zu früher<br />

nicht viel geändert zu haben. „Na ja, ich kann meinen<br />

Zeitplan inzwischen relativ frei organisieren, da ich etliche<br />

Aufgaben an das Kulturamt der Stadt abgeben durfte“, gibt<br />

Hengesbach zu. „Dennoch bin ich auch stets zur Stelle,<br />

wenn beispielsweise etwas Handwerkliches in der Synagoge<br />

ansteht oder es einfach um solch banale Aufgaben wie das<br />

Austauschen von Plakaten handelt.“<br />

Jürgen Dörner –<br />

Finanzwissen hilft auch im Ehrenamt<br />

Auch Jürgen Dörner<br />

aus Wallen hat<br />

den bisherigen<br />

Arbeitsalltag hinter<br />

sich gelassen. Der<br />

Bankkaufmann war<br />

27 Jahre lang als Vorstandsmitglied<br />

der<br />

Volksbank Sauerland<br />

tätig. „Ich freue mich<br />

immer, wenn ich<br />

durch unsere Region<br />

Jürgen Dörner (rechts)<br />

fahre und dabei ein<br />

Unternehmen sehe,<br />

welches wir seinerzeit bei Investitionen begleiten durften<br />

und damit einen Beitrag zur Entwicklung des Sauerlandes<br />

leisten konnten“, schwärmt er.<br />

Die heimatliche Region liegt ihm auch heute noch am<br />

Herzen. Daher engagiert er sich u. a. als Vorstandsvorsitzender<br />

der Mescheder Bürgerstiftung und als Vorsitzender<br />

des Lions Fördervereins Meschede. Darüber hinaus übt er<br />

ein verantwortungsvolles Ehrenamt bei der IHK aus. Das<br />

30 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Neueröffnung<br />

1. August <strong>2020</strong><br />

Modernes Wohnquartier –<br />

Individuell und selbstbestimmt leben<br />

Sie wollen im Alter so lange es geht<br />

autonom und selbstbestimmt leben?<br />

In unserem Kursana Quartier Sundern<br />

bieten wir pflegebedürftigen Menschen<br />

verschiedene Möglichkeiten <strong>für</strong> ein<br />

unabhängiges und gleichzeitig sicheres<br />

Leben.<br />

v Betreutes Wohnen und Pflege<br />

v Demenz-Wohngruppen<br />

v Tagespflege-Bereich<br />

v Ambulanter Pflegedienst<br />

v Quartierstreffpunkt<br />

v Café/Restaurant<br />

Wir beraten Sie gern!<br />

Kursana Quartier Sundern, Allendorfer Straße 101, 59846 Sundern, Tel.: 030 . 20 25 20 34, www.kursana.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 31


Fachwissen aus der Zeit in der Bank ist ja nicht einfach<br />

weg, nur weil man in den Ruhestand geht.<br />

Trotz aller Aufgaben legt Dörner aber auch viel Wert<br />

darauf, das Mehr an Freizeit bewusst zu genießen. „Mit<br />

meiner Ehefrau Inge in einen langen Urlaub fahren, eine<br />

schöne Fahrradtour durchs Sauerland unternehmen,<br />

gemütlich im Garten sitzen oder mit Freunden ein Glas<br />

Wein trinken - da<strong>für</strong> ist jetzt halt ausreichend Zeit.“<br />

Bernhard Röttger –<br />

Seelsorger zurück in der Heimat<br />

Ein gebürtiger<br />

Mescheder, der nach<br />

seiner Tätigkeit als<br />

Priester in die Heimat<br />

zurückkehrte,<br />

ist ebenfalls noch<br />

mit vollem Herzen<br />

im Einsatz: Bernhard<br />

Röttger. Seit<br />

der Priesterweihe<br />

im Jahr 1977 war<br />

Röttger in diversen<br />

Bernhard Röttger<br />

Gemeinden tätig.<br />

Hemer, Wickede,<br />

Friedrichsdorf waren seine Stationen, bevor er 1988 die<br />

Pfarrstelle in Iserlohn-Grüne übernahm.<br />

„Im Alter von 70 Jahren ist es in der katholischen Kirche<br />

üblich, die Pfarrstelle zur Verfügung zu stellen. Das tat<br />

ich Ende 2018, allerdings war mir klar, dass ich mich, im<br />

Rahmen meiner Möglichkeiten, als Subsidiar in meiner<br />

Heimatgemeinde nützlich machen wollte. Noch fühle ich<br />

mich zu jung, um die Füße hochzulegen!“<br />

Nun besucht er als Seelsorger Seniorenheime und hält<br />

dort, aber auch im gesamten pastoralen Raum, die Heilige<br />

Messe ab. Schmunzelnd fügt er hinzu: „In der kurzen<br />

Zeit habe ich schon mehr heimische Kirchen von innen<br />

kennengelernt, als während der Jahre meiner Kindheit und<br />

Jugend. Und all die Kontakte zu den Gemeindemitgliedern,<br />

Küstern, Messdienern…“ Man spürt, dass er sich hier<br />

längst wieder eingelebt hat.<br />

Und dann erzählt er von einem seiner wohl freudigsten Erlebnissen<br />

seit seiner Rückkehr: „Im letzten <strong>Sommer</strong> durfte<br />

ich in der St. Walburga-Kirche meinen Neffen und dessen<br />

Frau trauen und auch deren kleinen Sohn taufen. Das war<br />

dann schon etwas Besonderes <strong>für</strong> mich!“<br />

Uli Hess –<br />

Bürgermeister mit Leib und Seele<br />

Kein Rückkehrer, sondern einer,<br />

der Meschede verlassen hat, ist<br />

der ehemalige Bürgermeister Uli<br />

Hess. Nach seiner letzten Amtszeit<br />

zog es ihn auf die Insel Föhr.<br />

„Ich habe immer gesagt, dass man<br />

gehen soll, wenn es am schönsten<br />

ist. Daher hatte ich mich 2015<br />

nicht mehr zur Wiederwahl<br />

gestellt und stattdessen unsere<br />

Vision, im Alter viel gemeinsame<br />

Uli Hess<br />

UNSER SPEKTRUM<br />

Hilfe im Haushalt<br />

Botengänge<br />

Post, Erledigungen von Einkäufen<br />

oder Begleitung bei Einkäufen<br />

Begleitung bei<br />

Behörden- und Arztbesuchen<br />

Freizeitgestaltung<br />

Spaziergänge, Vorlesen,<br />

Unterhalten, Gesellschaftsspiele<br />

Vertretung bei Auszeit<br />

pflegender Angehöriger<br />

32 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />

Rufen Sie uns an,<br />

wir beraten Sie gerne!


Zeit im Norden zu verbringen, eingeläutet.“ Doch manchmal<br />

kommt es halt anders…<br />

„Anfangs haben wir all die Dinge gemacht, von denen ich<br />

immer angenommen habe, dass sie alleiniger Inhalt unserer<br />

„Nachspielzeit des Lebens“ würden. Doch natürlich gab es<br />

Kontakte zu den dortigen Parteifreunden, die von meiner<br />

früheren Tätigkeit wussten. Als 2018 ein neuer Bürgermeister<br />

<strong>für</strong> Wyk gesucht wurde und man mich bat, dieses<br />

Ehrenamt zu übernehmen, hat mich das natürlich gereizt.<br />

Ich fragte meine Ehefrau Annette nach ihrer Meinung, und<br />

sie meinte nur: „Ich kenn dich – mach es!““<br />

„Nachspielzeit des Lebens“<br />

Seitdem ist er nun wieder durchschnittlich fünf Stunden<br />

pro Tag mit Politik beschäftigt. „Viele Themen sind hier<br />

zwar oft andere als in Meschede, aber trotzdem profitiere<br />

ich von meinem großen Erfahrungsschatz. Das erleichtert<br />

mir den Job, auch wenn es nun eher um Entscheidungen<br />

zu Projekten wie Meerwasser-Hallenbad, Hotelansiedlungen,<br />

Sandaufspülungen oder zum Küstenschutz geht.“<br />

Aber auch lange Spaziergänge am Strand und die geliebten<br />

Wanderurlaube in den Meraner Bergen kommen nicht zu<br />

kurz – so viel Freizeit bleibt selbstverständlich übrig. „Nicht<br />

zu vergessen, unsere regelmäßigen Besuche in Meschede,<br />

wo wir unsere alten Kontakte pflegen und die Veränderungen<br />

in der Stadt beobachten. Die Erneuerungen in der<br />

Fußgängerzone habe ich seinerzeit noch mit angestoßen“,<br />

erinnert er sich. Er resümiert: „Meine 25 Jahre im Sauerland<br />

haben mich geprägt und zu dem Menschen gemacht,<br />

der ich nun bin. Daher wird mir Meschede immer am<br />

Herzen liegen, auch wenn ich mich heute <strong>für</strong> die Friesen<br />

und meine Insel Föhr verantwortlich fühle.“<br />

Mit 66 –<br />

ist noch lange nicht Schluss<br />

Alle vier unserer Un-Ruheständler sind sich einig: Ein<br />

Ehrenamt auszuüben nach dem offiziellen Start ins Rentnerleben<br />

hilft nicht nur der Allgemeinheit, sondern schafft<br />

<strong>für</strong> den Einzelnen Struktur im Alltag und kann Freude<br />

und Zufriedenheit auslösen. Ob das Leben tatsächlich<br />

erst mit 66 Jahren anfängt, bleibt fraglich. Als unumstößliche<br />

Tatsache <strong>für</strong> Menschen, die sich mit ihren Aufgaben<br />

wohlfühlen, gilt das Liedende „Mit 66 - ist noch lange<br />

nicht Schluss!“ ■<br />

Urlaub<br />

<strong>für</strong> zu Hause!<br />

Inspiration. Tipps. Trends.<br />

Das <strong>Magazin</strong> der ADAC Reisebüros<br />

Alle zwei Monate erscheint das kostenlose <strong>Magazin</strong> ADAC Urlaub:<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 33


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Das Lächeln einer Siegerin<br />

Die Seniorenbewohner des Josefsheims in Bigge freuen<br />

sich über ein abwechslungsreiches Angebot<br />

Inga Bremenkamp<br />

lebt hier von den kleinen Momenten.<br />

Wenn Eva zum Beispiel im „Mensch<br />

„Man<br />

Ärger Dich nicht“ Spiel gewinnt, dann ist<br />

es ihr Grinsen im Gesicht, das einfach total toll ist. Es ist<br />

schön zu sehen, wieviel Lebensfreude in den Bewohnern<br />

steckt“, sagt Anne Rüther, eine der pädagogischen Fachkräfte<br />

des Josefsheims in Bigge.<br />

Von wegen Ruhestand<br />

„Hier auf dem Campus des Josefsheims ist immer etwas los.<br />

Langweilig wird’s nie. Es gibt jeden Tag ein anderes Angebot<br />

und wir dürfen selbst mitentscheiden, was wir machen möchten“,<br />

berichtet Brigitte Pöpper. Die 80-Jährige lebt seit 30<br />

Jahren in Olsberg-Bigge und genießt ihr Rentnerdasein, wobei<br />

sie es mit dem Ruhestand hier und da nicht ganz so genau<br />

nimmt. „Ich übernehme viele Botengänge hier im Haus. Für<br />

unsere Krankenschwester zum Beispiel fahre ich häufig mal in<br />

die Stadt und hole Rezepte beim Arzt ab. Oder es ruft wieder<br />

mal jemand: ‚Brigitte, kannst Du Brötchen holen?‘ Das mache<br />

ich natürlich gerne“, erzählt Brigitte Pöpper und lächelt.<br />

Klönen im Lebensgarten<br />

Die Seniorenbewohner des Josefsheims schätzen das vielfältige<br />

Freizeitangebot, das sie freiwillig besuchen und auch selbst<br />

mitgestalten dürfen. „Wir kochen zum Beispiel, wir rätseln<br />

oder wir machen Musik“, berichtet Eva Strobel, die 1986<br />

ins Josefsheim gezogen ist. „Wir machen tolle Sachen, malen<br />

Mandalas aus, trainieren unser Gedächtnis oder klönen einfach<br />

bei einer Tasse Kaffee draußen im Lebensgarten“, ergänzt<br />

Brigitte Pöpper.<br />

Tagestrukturierende Maßnahmen<br />

Das gemeinsame Essen ist genau wie die anderen Angebote<br />

Teil der tagesstrukturierenden Maßnahmen, an denen die Bewohner<br />

ohne Zwang teilnehmen können. „Wenn Einem Mal<br />

nicht nach Gesellschaft ist, kann er auch in seinem Zimmer<br />

bleiben. Das hat man ja auch schon mal. Wir müssen das<br />

nicht machen, aber eigentlich ist es immer schön“, sagt Eva<br />

Strobel, die schon vor ihrem Einzug ins Josefsheim gemeinsam<br />

mit Brigitte Pöpper in den Bigger Werkstätten gearbeitet hat.<br />

„Wir haben Lampenschirme genäht, Duschkabinen zusam-<br />

34 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


mengebaut oder andere Dinge montiert. Jetzt, wo Eva und ich<br />

Rentnerinnen sind, nehmen wir stattdessen häufig am ‚Rentnertreff‘<br />

teil. Der findet immer zu den Zeiten statt, in denen<br />

wir sonst eigentlich in der Werkstatt gearbeitet haben“, erklärt<br />

Brigitte Pöpper, die vor 80 Jahren in Balve geboren ist und bis<br />

heute gerne Ausflüge macht.<br />

Kleine und große Ausflüge<br />

„Manchmal fahre ich mit Eva in die Stadt rein, um Lebensmittel<br />

zu kaufen oder um einfach nur zu bummeln. Wir<br />

unternehmen aber auch etwas mit unserer ganzen Hausgruppe.<br />

Dann fahren wir beispielsweise nach Gelsenkirchen in den<br />

Zoo oder nach Willingen auf den Ettelsberg. Dabei machen<br />

wir all das allein, was wir allein können. Bei den Dingen, bei<br />

denen wir Hilfe brauchen, bekommen wir die aber natürlich<br />

auch“, berichtet die Rentnerin zufrieden. Die Seniorenbewohner<br />

leben mit 25 bis 40 anderen Bewohnern in einem Haus auf<br />

dem Bigger Campus, wobei sie sich mit circa neun Bewohnern<br />

eine Etage und damit eine Küche und einen Gemeinschaftsraum<br />

teilen. „Unsere Gruppen sind kunterbunt gemischt. Das<br />

ist in einem ‚normalen‘ Leben ja auch so. Die Jüngsten in den<br />

Wohnhäusern sind gerade ins Arbeitsleben gestartet, während<br />

Eva und Brigitte beispielsweise zu den Ältesten gehören“,<br />

erklärt Anne Rüther, die <strong>für</strong> die Betreuung der Rentner und<br />

Senioren zuständig ist.<br />

Ab ins Casino<br />

Einmal im Monat geht’s <strong>für</strong> die Damen mit großer Freude<br />

und viel Ehrgeiz im Gepäck ins Casino. „Wir haben hier im<br />

Josefsheim ein eigenes Casino, in dem sich unsere Spielgruppe<br />

trifft. Da spielen wir Rommé oder andere Gesellschaftsspiele.<br />

Mensch Ärger Dich nicht zum Beispiel auch“, sagt Eva Strobel<br />

mit strahlenden Augen. Etwas Wichtigeres und Schöneres als<br />

die eigenen Figuren im Haus zu wissen, gibt es <strong>für</strong> Eva Strobel<br />

im Casino nicht. Das verrät ihr Siegergrinsen, das auch die<br />

Betreuer zum Lachen bringt. ■<br />

Wie hilft Jovita <strong>für</strong>s Leben?<br />

Jovita ist ein ambulanter Dienstleister <strong>für</strong> hilfebedürftige<br />

Menschen in Olsberg und Umgebung. Denn wir<br />

sind sowohl <strong>für</strong> ältere Menschen, die nicht mehr allein<br />

zuhause zurechtkommen, als auch <strong>für</strong> die Menschen mit<br />

Behinderungen, die Unterstützung benötigen, um in einer<br />

eigenen Wohnung eigenständig leben zu können, da.<br />

Unsere ambulanten Hilfeleistungen können beispielsweise<br />

kurzfristig, nach einem Krankenhausaufenthalt, genutzt<br />

werden.<br />

Muss ich mit Wartezeiten rechnen, wenn<br />

es plötzlich und unerwartet „los geht“ und<br />

ich die Hilfe von Jovita in Anspruch nehmen<br />

möchte?<br />

Nicht immer ist ein Vorlauf von ein paar Tagen planbar.<br />

Deshalb reagieren wir immer baldmöglichst mit<br />

entsprech ender Professionalität und finden gemeinsam<br />

mit Betroffenen und allen Angehörigen bestmögliche<br />

Lösungen.<br />

Informationen wir benötigen und ob bspw. noch ein<br />

Pflegegrad beantragt werden muss. Sofern bereits ein<br />

Pflegegrad besteht, werden die Leistungen bis zu<br />

einem gewissen Betrag von der Pflege kasse übernommen.<br />

Ärztlich verordnete behandlungs pflegerische Leistungen<br />

werden von der Krankenkasse übernommen.<br />

An wen wende ich mich bei Bedarf,<br />

wie lautet der Kontakt?<br />

Direkt an mich oder mein Team:<br />

JOVITA <strong>für</strong>s Leben!<br />

Ruhrufer 15<br />

JOVITA-Logo_Final<br />

59939 Olsberg<br />

Telefon: 02962 800-7777<br />

www.jovita-fuersleben.de<br />

Kerstin Leiße Pf<br />

legedienstleitung JOVITA<br />

Was kosten Dienstleistungen von JOVITA?<br />

Was müssen Betroffene tun, was tut ihr?<br />

Wir erfragen bei den Kunden den konkreten Hilfebedarf<br />

und erstellen auf dieser Basis einen Kostenvoranschlag,<br />

der auf den mit den Pflegekassen abgestimmten<br />

4c<br />

Tagessätzen resultiert. Wenn uns ein Kunde kontaktiert,<br />

stimmen wir in Ruhe und punktgenau ab, welche<br />

HKS 64<br />

C = 80<br />

M = 0<br />

Y = 90<br />

K = 0<br />

HKS 33<br />

HKS 88<br />

4c<br />

4c<br />

Hier C = 50 kannst C = 0du<br />

M = 100<br />

M = 0<br />

Y = 0<br />

Y = 0<br />

das K Video = 0 von K = 100 uns<br />

angucken.<br />

30% HKS 64<br />

4c<br />

C = 24<br />

M = 0<br />

Y = 27<br />

K = 0<br />

Wir bilden<br />

aus.<br />

Meld Dich<br />

gerne<br />

bei uns.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 35


WENN EIN PAAR<br />

ZEILEN DIE WELT<br />

VERZAUBERN<br />

Inga Bremenkamp<br />

Privat<br />

Elke Wirth erzählt Märchen und verzaubert damit <strong>für</strong> einen<br />

Moment die Menschen um sich herum<br />

„In<br />

den alten Zeiten, wo das Wünschen noch geholfen hat, lebte ein König, dessen Töchter waren alle<br />

schön. Aber die Jüngste war so schön, dass die Sonne selber, die doch so vieles gesehen hat, sich<br />

verwunderte, sooft sie ihr ins Gesicht schien“. So lautet der Anfang des Grimm’schen Märchens über<br />

den Froschkönig. Ein Anfang, der verzaubert – die Menschen und Elke Wirth, die die Sprache der Gebrüder Grimm<br />

tief in ihr Herz geschlossen hat.<br />

ES WAR EINMAL…<br />

„Es war einmal“, spricht Elke Wirth und öffnet damit die<br />

Tür in eine Märchenwelt. Eine Märchenwelt, die im Kopf<br />

stattfindet. Die keine großen Gesten braucht. Eine Welt, die<br />

fasziniert, verzaubert und Mut macht. „Märchen machen<br />

keine Angst. Sie machen Mut. Denn am Ende ist immer<br />

alles gut. Und es ist wichtig, das zu bemerken, denn das Besiegen<br />

des Bösen ist das Schöne an einem Märchen“, erklärt<br />

die 80-Jährige, die am liebsten an dem Fenster ihres Märchenzimmers<br />

sitzt, über die Altstadt Arnsbergs blickt und in<br />

ihre Märchenwelt eintaucht. „In meinem Märchenzimmer<br />

stehen unzählig viele Bücher und Sagen. Dort sammle ich<br />

Illustrationen und tolle Märchenbilder hängen an der Wand.<br />

Ich sitze dort unglaublich gerne und lese. Sobald ich mit<br />

einem Buch fertig bin, muss ich nur meine Hand ausstrecken<br />

und habe gleich das nächste in der Hand“, berichtet<br />

Elke Wirth, die Mitglied in der Europäischen Märchengesellschaft<br />

ist und die Märchen der Gebrüder Grimm einfach<br />

schrecklich schön findet.<br />

DAS GUTE ENDE IST UNENDLICH WICHTIG<br />

„Die Grimm’schen Märchen haben im Original eine wunderbare<br />

Sprache und sind nicht partout grausam. Sie sind<br />

nicht brutal und beschreiben zum Beispiel nicht, wie ganz<br />

<strong>für</strong>chterlich viel Blut spritzt. Natürlich sterben die Bösen<br />

und genau das ist vor allem <strong>für</strong> Kinder ganz, ganz wichtig.<br />

Denn es ist ein Unterschied, ob das Böse flieht und theoretisch<br />

zurückkommen könnte oder ob das Böse weg, sprich<br />

tot, ist. Dann braucht man es nicht mehr zu <strong>für</strong>chten, weil<br />

man es ein <strong>für</strong> alle Mal besiegt hat. Dieses klare Differenzieren<br />

von Schwarz und Weiß ist einfach wichtig“, unterstreicht<br />

die gelernte pharmazeutisch-technische Assistentin. „Schattierungen<br />

können Angst machen“, führt Elke Wirth fort und<br />

sagt, dass Märchen nicht nur <strong>für</strong> Kinder wichtig sind.<br />

WENN DER ZAUBER ÜBERSPRINGT<br />

„Kindern erzähle ich so ab dem siebten Lebensjahr Märchen.<br />

Vorher sind sie noch etwas zu klein. Aber Märchen sind<br />

auch <strong>für</strong> Erwachsene und Senioren ganz wichtig. Manchmal<br />

36 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


trage ich Senioren ein Märchen vor und ab und zu passieren<br />

dadurch wunderbare Dinge. Einmal habe ich zum Beispiel<br />

einer demenzkranken Dame, die seit über einem Jahr nicht<br />

mehr gesprochen hat, ein Märchen erzählt. Als dann das<br />

berühmte Sprichwort Spieglein, Spieglein an der Wand<br />

meine Lippen verlies, vervollständigte sie es plötzlich. Solche<br />

Sprichwörter und Sagen vergisst man einfach nicht“, weiß<br />

Elke Wirth, die als älteste von drei Töchtern früh angefangen<br />

hat, ihren Geschwistern Geschichten vorzulesen.<br />

DIE MÄR - EINE KLEINE BOTSCHAFT<br />

Der Begriff Märchen kommt ursprünglich von dem Begriff<br />

‚Mär‘. Einer kleinen Botschaft, die durch die Silbe ‘-chen’<br />

noch etwas winziger wird, als sie eh schon ist. Eine winzige<br />

Geschichte, die immer etwas ganz Bestimmtes vermitteln<br />

möchte. „Ich treffe mich einmal im Monat mit meinen<br />

Märchenfreunden, mit denen ich Märchen oder Sagen<br />

analysiere, und versuche herauszufinden, was genau dahintersteckt.<br />

Ein Märchen ist im Ursprung ja etwas, das sich<br />

NUR FÜR KURZE ZEIT!<br />

Erwachsene zum Zeitvertreib vor allem im Winter erzählt<br />

haben. Etwas, das die Erwachsenen unterhalten hat und bei<br />

4x<br />

dem die Kinder mit zugehört haben. Die Märchen verändern<br />

sich im Laufe der Zeit immer ein wenig, weil sie von<br />

Mund zu Mund getragen werden. So bleiben sie immer<br />

aktuell und verraten viel über die Historie, Kultur und die<br />

Menschen, die die Märchen auf jene Weise in jener Zeit erzählt<br />

haben“, erklärt Elke Wirth, die ihre Märchen stets frei<br />

erzählt und sich dabei als Person immer hinter dem Märchen<br />

positioniert.<br />

NUR FÜR KURZE ZEIT<br />

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MÄRCHENSTUNDE IN HAMBURG<br />

„Es geht um das Märchen. Nicht um mich. Das Märchen<br />

steht im Vordergrund und deshalb erzähle ich natürlich<br />

schon lebendig, aber ich vermittle zum Beispiel keine Angst<br />

durch meine Stimme. Ich erzähle normal und übertreibe<br />

nicht“, sagt die Arnsbergerin, die im Garten ihrer Schwester<br />

in Hamburg stets eine fröhliche Runde vorfindet, wenn sie<br />

zu Besuch ist. „Meine Schwester lädt immer all ihre Freundinnen<br />

ein, wenn ich komme. Wir setzen uns in ihren<br />

Garten, ich erzähle Märchen und meine Schwester macht<br />

Musik dazu. Es ist toll, die Märchen, die teils aus der Zeit<br />

vor Christi Geburt stammen, weiterzutragen“, sagt Elke<br />

Wirth und weist darauf hin, dass das Auftauchen aus der<br />

Märchenwelt genauso wichtig sei wie das Eintauchen in<br />

die zauberhafte Welt der Ist die Märchen alte Markise und Sagen. nicht Damit mehr das schön?<br />

gelingt, enden die allermeisten Märchen übrigens so, wie der<br />

Volksmund es kennt: Und wenn sie nicht gestorben sind,<br />

SERVICE VOM PROFI<br />

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dann leben sie noch heute. ■<br />

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Wenn nicht jetzt, wann dann?<br />

Omi hat eine ganz persönliche Assistentin.<br />

Draußen spielt das Leben, wir bringen Sie hin!<br />

Britta Melgert & Katrin Extra<br />

M<br />

aria Woll ist noch recht<br />

gut zurecht. Trotz ihres<br />

Alters und einiger Gebrechen<br />

kann und möchte sie noch<br />

gern im eigenen Haus leben. Morgens<br />

schaut mal kurz der Pflegedienst<br />

rein, um das Nötigste zu erledigen,<br />

doch der Alltag ist oft schwieriger zu<br />

bewältigen als früher, und da kommt<br />

sie häufig einfach nicht mehr mit. Die<br />

Familie kann nicht ständig bei ihr<br />

sein. Aber Maria hat Hilfe – seitdem<br />

sie ihre ganz persönliche Assistentin<br />

hat, ist einfach alles möglich!<br />

Katrin Extra<br />

So wie Maria geht es vielen älteren<br />

Menschen. Die Kinder sind weggezogen<br />

oder beruflich stark eingespannt, der<br />

Partner vielleicht schon verstorben oder<br />

selbst pflegebedürftig, der Freundeskreis<br />

wird immer kleiner, während die<br />

Welt zunehmend komplizierter wird.<br />

Allein schon ein Arztbesuch kann zu<br />

einer Herausforderung werden! Dazu<br />

kommen zahlreiche bürokratische<br />

Dinge: Was bedeutet das Schreiben der<br />

Pflegekasse? Was steht mir eigentlich zu?<br />

Was ist eine Patientenverfügung und –<br />

brauche ich so etwas? Doch sollte man<br />

nicht gerade jetzt die schönen Dinge<br />

im Leben genießen?<br />

„An diesem Punkt rufe ich meine<br />

Seniorenassistentin von Mobilenz an.<br />

Dort habe ich EINE Alltagsbegleiterin,<br />

die NUR <strong>für</strong> mich da ist. Sie hört sich<br />

meine Wünsche und Sorgen an, findet<br />

meistens eine Lösung und ist immer<br />

an meiner Seite, wenn ich jemanden<br />

brauche“, erzählt sie.<br />

Katrin Extra stand - wie manch anderer<br />

auch - an einem Punkt in ihrem Leben,<br />

an dem man sich fragt, stellt mich das,<br />

was ich tue, tatsächlich zufrieden? Ist<br />

es das was ich wollte und - soll das<br />

die nächsten 30 Jahre so weitergehen?<br />

„Nach einem privaten Rückschlag<br />

38 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


musste ich diese Frage mit einem klaren<br />

NEIN beantworten. Manchmal passieren<br />

Dinge im Leben, die einen verändern<br />

bzw. vieles Bisherige in Frage stellen“,<br />

so Katrin Extra. „Ich mochte meinen<br />

Beruf, aber irgendetwas fehlte mir. Ich<br />

wollte etwas machen, was mich erfüllt,<br />

in dem sich meine Normen und Werte<br />

widerspiegeln, etwas das Sinn macht …<br />

und es fügte sich. Über Umwege kam<br />

ich zu Mobilenz. Hier kann ich mich<br />

verwirklichen, hier bin ich voll und ganz<br />

mit Herz dabei.<br />

Mir ist es besonders wichtig, dass mein<br />

Team ausschließlich aus Personen besteht,<br />

die nicht nur einen Job machen,<br />

sondern die in etwa dieselben Ideale wie<br />

ich teilen, nur so kann unser Projekt<br />

funktionieren. Bei uns wird viel gelacht,<br />

es ist wichtig, dass man sich selbst nicht<br />

immer zu ernst nimmt“, so Katrin Extra.<br />

„Mobilenz punktet mit Menschlichkeit,<br />

Herzlichkeit, Vertrauen und respektvollem<br />

Umgang. Darauf kommt es an<br />

und mehr braucht es nicht“, weiß Katrin<br />

Extra.<br />

Mobilenz umfasst ein kleines Team von<br />

Alltagsbegleitern, die alles daran setzen,<br />

den Senioren ein weitgehend selbstbestimmtes<br />

und aktives Leben in den<br />

eigenen vier Wänden zu ermöglichen.<br />

„Wir können weder den Pflegedienst<br />

noch die Familie ersetzen“, so Katrin<br />

Extra. „Wir sehen uns als Begleiter,<br />

Berater, Bezugspersonen, geduldige Zuhörer<br />

und Organisationstalente. Durch<br />

unsere Hilfe wollen wir Angehörige<br />

entlasten und Senioren aktivieren und<br />

mobilisieren. Für viele Senioren sind wir<br />

Freundin und gute Fee in einem. Unser<br />

Ziel ist es, Lebensqualität zu schaffen“,<br />

ergänzt Katrin Extra. „So individuell<br />

unsere Kunden sind, so individuell sind<br />

auch ihre Wünsche. Dabei sind wir<br />

flexibel genug, um auf unterschiedliche<br />

Bedürfnisse eingehen zu können.“<br />

Wo beim Einen einfach mal ein<br />

kleiner Spaziergang an einem starken<br />

Arm unternommen werden soll, ist<br />

beim Nächsten vielleicht mal schnell<br />

die Bluse aufzubügeln. Das Begleiten<br />

zum Arzt und aufmerksame Zuhören<br />

ist vielleicht ebenso wichtig wie der<br />

schon seit eh und je gehegte und gepflegte<br />

Garten. Hört sich ja alles ganz<br />

toll an, aber wie finanziere ich meine<br />

Seniorenassistenz? Die Abrechnung<br />

der unterschiedlichen Leistungen<br />

erfolgt entweder über die Pflegekasse<br />

oder als Privatleistung. Man muss sich<br />

auch hier um nichts kümmern. Das<br />

Mobilenz Team organisiert auch hier<br />

eine reibungslose Abwicklung.<br />

Katrin Extra<br />

Lägge 3a<br />

59757 Arnsberg<br />

Tel. 02932 - 9212929<br />

Mobil. 0176 - 44470198<br />

www.mobilenz.de/kontakt<br />

Wie man sieht, Seniorenassistenz<br />

bietet mehr als nur „das Nötigste“.<br />

Hier stehen der Mensch und seine<br />

individuellen Bedürfnisse im Vordergrund.<br />

Wer rastet, der rostet! Also<br />

macht Maria Woll jeden Morgen mit<br />

ihrer Assistentin eine Runde Frühsport,<br />

anschließend wird bei einer<br />

Tasse Kaffee die Zeitung gelesen und<br />

überlegt, was zum Mittag gekocht<br />

werden soll. Am Freitagabend sind<br />

beide dann zum Theaterbesuch verabredet,<br />

das darf Maria Woll nicht<br />

verpassen.<br />

„Geht nicht, gibt’s nicht“, verspricht<br />

Katrin Extra und ergänzt: „Ein<br />

vertrauensvolles, herzliches und<br />

wertschätzendes Miteinander und die<br />

Zufriedenheit jedes Einzelnen sind<br />

unser Anspruch!“<br />

Geht es auch Ihnen wie Maria?<br />

Wäre auch Ihr Leben schöner und<br />

aktiver mit einer Assistentin aus dem<br />

Mobilenz-Team? Dann greifen Sie<br />

zum Hörer und nehmen Sie Kontakt<br />

auf. Katrin Extra freut sich auf Sie. ■


Heimatforscher<br />

Josef Ricke<br />

Sonja Nürnberger<br />

Gemeinsam mit seinem Arbeitskreis erforscht er die Geschichte Hachens<br />

N<br />

ur drei Kilometer entfernt vom Sorpesee liegt Hachen. Ein Dorf, das gerade einmal knapp 3.000 Einwohner<br />

zählt, das aber auf eine interessante Vergangenheit zurückblicken kann. Heute treffe ich mich <strong>für</strong> ein<br />

Interview an der geschichtsträchtigsten Stätte des Dorfes. Oben auf einem kleinen Berg befinden sich die<br />

Burgruine und das Kriegerehrenmahl. Den Ort haben wir nicht zufällig ausgewählt. Mein Interviewpartner Josef<br />

Ricke hat sich - gemeinsam mit einem Arbeitskreis - die Aufarbeitung der Geschichte Hachens zur Aufgabe gemacht.<br />

Wissen erhalten<br />

„In Hachen sind eine Menge Senioren sehr aktiv. Bei den<br />

Schützen etwa oder im Sportverein. Da gibt es immer etwas<br />

zu tun. Auch ich war 30 Jahre in unserem Schützenverein<br />

engagiert“, erklärt Ricke. „Ich denke, dass gerade die Strukturen<br />

auf den Dörfern dazu einladen, sich in solche Aktivitäten<br />

einzubringen.“ Auch die anderen Mitglieder des Arbeitskreises,<br />

bestehend aus sieben weiteren Senioren zwischen<br />

Anfang und Ende 60, waren schon in jungen Jahren im<br />

Hachener Vereins geschehen involviert. „Also nicht erst jetzt,<br />

als Senior, wo man nichts Besseres zu tun hat“, stellt Ricke<br />

klar und lacht. Der 68-Jährige fühlt sich ohnehin noch gar<br />

nicht als Senior. Zutun hat er schließlich genug.<br />

Fast drei Jahre dauerten die Recherchen und die Fertigstellung<br />

des Buches „Dunkle Zeiten in Hachen“, das an das<br />

Leben während der zwei Weltkriege vor Ort erinnern soll<br />

und im letzten Jahr erschien. Die Geschichte Hachens <strong>für</strong><br />

die Nachwelt erhalten, bevor diese in Vergessenheit gerät<br />

und nicht mehr zu rekonstruieren ist, war das erklärte Ziel.<br />

„Das Wissen, das noch vorhanden war in der älteren<br />

Generation, die den Krieg hier erlebt hat, wollten wir<br />

gerade <strong>für</strong> die junge Generation erhalten“, sagt Ricke. Inzwischen<br />

sind einige der befragten Zeitzeugen verstorben,<br />

aber im Buch wird ihr Erlebtes weitergetragen. Nicht nur<br />

Erzählungen, sondern auch ganz private Dokumente wie<br />

40 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Tagebucheinträge oder Briefe. „In<br />

der Schule wird das Thema nur gestreift<br />

und vor allem geht es im Unterricht<br />

nicht um die Ereignisse hier<br />

in der Region. Auch zuhause wurde<br />

oft zu wenig oder gar nicht über das<br />

Thema gesprochen“, bedauert Ricke.<br />

„Der jungen Generation fehlt häufig<br />

das Wissen, aber gerade sie müssen<br />

die Hintergründe kennen, damit<br />

man den Anfängen wehrt und nicht<br />

in radikales Denken verfällt, was<br />

gerade ja leider wieder vermehrt zu<br />

beobachten ist. Wer über die Zeit<br />

gar nichts weiß, der hat natürlich<br />

auch keine Vorstellung davon, wie<br />

schlimm das enden kann.“<br />

Deswegen gibt es im Buch auch<br />

immer wieder Erklärungen, um die<br />

Dokumente in das gesamte Geschehen<br />

einordnen zu können. „Gerade<br />

auch von jüngeren Leuten zwi schen<br />

20 und 30 Jahren haben wir sehr<br />

positives Feedback bekommen und<br />

sogar aus dem Ausland“, berichtet<br />

Ricke.<br />

Auf Anregung der Ortsvorsteherin<br />

Claudia Hachenei bewarb sich der<br />

Arbeitskreis mit dem Buch <strong>für</strong> den<br />

Heimatpreis, der von der Stadt Sundern<br />

im vergangenen Jahr das erste<br />

Mal ausgeschrieben wurde - und<br />

erreichte den zweiten Platz.<br />

Zukunftspläne<br />

Derzeit befasst sich Josef Ricke -<br />

gemeinsam mit dem Arbeitskreis<br />

- mit der Geschichte der Burg.<br />

Noch stehen sie ganz am Anfang<br />

und aufgrund der Einschränkungen<br />

durch die Corona-Krise sind<br />

die Nachforschungen ins Stocken<br />

geraten, da auch viele Recherchen<br />

außerhalb Hachens notwendig sind.<br />

Wie viel Zeit Ricke investiert, ist<br />

unterschiedlich. „Wenn man einmal<br />

angefangen und etwas gefunden hat,<br />

dann reizt das natürlich und man<br />

macht immer weiter.“ Und dabei<br />

kommt manchmal Erstaunliches<br />

ans Licht: Wer hätte etwa gewusst,<br />

dass die erste Königin Polens aus<br />

Hachen kam? Außerdem steht noch<br />

die Einweihung einer Gedenktafel<br />

am Friedhof aus. Aber auch die<br />

Vereinsgeschichte und vor allem<br />

die Schützenbruderschaft liefern<br />

eine Menge Stoff, dem Josef Ricke<br />

gerne nachgehen möchte. „Das erste<br />

Schützenfest war 1663, nachweisbar<br />

durch eine Plakette an der Königskette,<br />

und ich überlege, ob ich<br />

mir all die alten Königsplaketten<br />

vornehme. Da gibt es sicher noch<br />

jemanden, der das ein oder andere<br />

Döneken zu erzählen hat.“ Man<br />

merkt Josef Ricke an, wie viel Spaß<br />

er bei der Sache hat. Denn darum<br />

geht es ihm: „Spaß und nicht darum,<br />

in die Zeitung zu kommen.“ ■<br />

Tradition<br />

trifft<br />

Moderne<br />

Kehren sie ein in unserem<br />

traditionsreichen Gasthof,<br />

der sowohl rustikal ist<br />

als auch fein.<br />

Planwagen fahrten<br />

Feiern<br />

Vesper<br />

Früh stück<br />

Restaurant à la carte<br />

Landhotel Gasthof Willecke<br />

Markt 5 · 59846 Sundern-Stockum<br />

Telefon: 0 29 33 / 13 82<br />

www.hotel-willecke.de<br />

info@hotel-willecke.de<br />

www.facebook.com/hotelwillecke<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 41


Anni und Uwe Künkenrenken begegnen dem Älterwerden mit<br />

Aktivität,<br />

Gelassenheit<br />

und<br />

guter Laune<br />

Markus Weber<br />

Privat<br />

W<br />

enn ein Ehepaar gesucht wird, bei dem beide Ehepartner äußerst aktiv sind, dann ist man bei dem<br />

Neheimern Anni und Uwe Künkenrenken an der richtigen Adresse. Und das auch noch als Senioren, denn<br />

beide sind bereits über 70 bzw. 80 Jahre alt.<br />

Hobby-Fotograf und Filmer<br />

in den 70er und 80er Jahren<br />

DAS LEBEN IST<br />

KEIN WUNSCH-<br />

KONZERT, EINE<br />

TRAUERFEIER<br />

SCHON.<br />

Trauermusik.<br />

Wir beraten Sie gerne.<br />

Uwe (80) Künkenrenkens früheres Hobby war noch<br />

eng mit seinem Beruf als Nachrichtentechniker bei der<br />

Firma Kampschulte verknüpft. Dort kam er in den 70er<br />

Jahren mit der VHS-Video-Kameratechnik in Kontakt.<br />

Im Laufe der Jahre entstand ein Archiv von über 10.000<br />

(inzwischen) digitalisierten Bildern und Filmen, von denen<br />

einige auf „YouTube“ verewigt sind. So zum Beispiel<br />

alte Aufnahmen vom Neheimer Jägerfest, oder auch das<br />

Video vom Neheimer Tunnelbau, welches den damaligen<br />

Bürgermeister Paust beim ersten Spatenstich zeigt.<br />

EN: Stolte Ley 6<br />

Redakteur der Generationenzeitung „Sicht“<br />

ngen.de<br />

ARNSBERG-HÜSTEN: Stolte Ley 6<br />

Tel. 02932 / 31 433<br />

www.nolte-bestattungen.de<br />

In den letzten Jahren ist Uwe Künkenrenken allerdings<br />

eher in den Printmedien aktiv, genauer gesagt als emsiger<br />

Redakteur des Generationen-<strong>Magazin</strong>s „Sicht“. Berichte<br />

aus dem Arnsberger Stadtgebiet, mal ein Preisrätsel oder<br />

die von ihm verfassten, inzwischen berühmten „Lügen -<br />

geschichten“, bei denen der Leser aufs Glatteis geführt<br />

wird und am Schluss die Frage „Wahr oder nicht<br />

wahr?“ beantworten muss - dieser bunte Strauß macht<br />

42 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


die Zeitschrift <strong>für</strong> Jung und Alt aus. Ganz neu sind die<br />

wöchentlichen Newsletter, die unter der Überschrift<br />

„Zukunft Alter aktuell“ sowohl verschickt als auch online<br />

gestellt werden, ein Angebot, das in CORONA-Zeiten<br />

dankbar angenommen wird.<br />

Chorsänger mit Fernsehauftritten<br />

Nicht verschwiegen werden soll Uwe Künkenrenkens<br />

Begeisterung <strong>für</strong>s Singen „inzwischen nur noch unter der<br />

Dusche“, welche ihn mit dem einst überregional bekannten<br />

„Wau-Wau-Quintett“ sogar dreimal ins Fernsehen führte.<br />

Eng verbunden ist er auch mit der Karnevalsgesellschaft<br />

„Blau-Weiss“ Neheim. Allerdings nach vielen aktiven<br />

Jahren heute eher als Besucher.<br />

Anni Künkenrenken steht Ihrem Mann, was die Aktivität<br />

angeht, in nichts nach.<br />

„Verwaltungsdirektorin“ der Arnsberger Tafel und<br />

gute Seele der Arnsberger Michaelschule<br />

Seit 2000 ist die ehemalige „Personalerin“, wie sie sich<br />

selbst nennt, in der Gesamt-Verwaltung der „Arnsberger<br />

Tafel“ <strong>für</strong> die drei Ausgabestellen Arnsberg, Sundern und<br />

Neheim tätig. Vor der Corona- Zeit waren es 25 Stunden<br />

ehrenamtlich geleistete Arbeit pro Woche. Dieses beeindruckende<br />

Pensum hielt die 73-Jährige nicht davon ab,<br />

eine weitere ehrenamtliche Tätigkeit zu übernehmen. In<br />

der Neheimer Michaelschule ist sie als „Lesepatin“ tätig,<br />

besucht Schulstunden und hilft bei den Hausausgaben.<br />

„Es ist ein Geben und Nehmen“ sagt Anni Künkenrenken,<br />

„die Kinder sind ja herrlich frei heraus, sprechen manchmal<br />

ihre ganz eigene Sprache und vermitteln mir einen unverstellten<br />

Blick auf die Jugend unserer Zeit. Gerade bei den<br />

Schülern mit Migrationshintergrund, die aus aller Herren<br />

Länder auch in Neheim gelandet sind, erfährt man auch<br />

einige persönliche Geschichten, die einen zum Nachdenken<br />

bringen und helfen, etwaige Vorurteile aufzulösen.“<br />

Andersherum kann Frau Künkenrenken den überraschten<br />

Kindern erzählen, dass es Zeiten gab, in denen schon ein<br />

einziger intakter Schultornister pro Kind großen Luxus<br />

bedeutete… „Es ist einfach schön, Kontakt zur Jugend zu<br />

haben, um so selber jung und „am Ball“ zu bleiben.“ Ein<br />

passendes Schlusswort von Anni Künkenrenken, die, ebenso<br />

wie ihr Mann Uwe, mit Aktivität und guter Laune und<br />

Gelassenheit dem Älterwerden begegnet. ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 43<br />

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Ein Ruhestand<br />

ohne Stillstand<br />

Willy Reinsch (80) genießt<br />

die Balance zwischen<br />

Entspannung und Aktivität<br />

Willy Reinsch nutzt seine Freizeit, um im Garten kleine Verschönerungen<br />

durchzuführen. Hier präsentiert er das Balkongeländer,<br />

das er in neuem Glanz hergestellt hat.<br />

Daniela Weber<br />

Leben besteht in der Bewegung“ – ein Zitat des griechischen Philosophen Aristoteles, das sinn -<br />

bildlich <strong>für</strong> das Leben von Willy Reinsch steht. Ein Leben, das geprägt von Tatkraft und Bewegung,<br />

keinen Platz <strong>für</strong> Stillstand lässt. Mit seinen 80 Jahren hat der sympathische Rentner aus<br />

„Das<br />

Ense-Höingen nicht nur ein bewegtes Leben hinter sich, sondern auch noch ein Leben in Bewegung vor sich. Sein<br />

Ruhestand ist gekennzeichnet von der Balance zwischen Entschleunigung und Aktivität. Ob als Hilfshausmeister<br />

bei der Europa Grundschule in Höingen, Kapellenvorstand oder als passionierter Hobbyradler – Willy Reinsch ist<br />

gern „auf Achse“, zu Hause findet er dann den passenden Rückzugsort zur Entspannung.<br />

„Ich bin ja sowieso ein Frühaufsteher“,<br />

mit diesen kurzen und<br />

knackigen Worten nennt Willy<br />

Reinsch seine Motivation <strong>für</strong> seine<br />

Tätigkeit als Hilfshausmeister bei<br />

der Grundschule in seinem Heimatdorf<br />

Höingen. Nunmehr seit sieben<br />

Jahren schließt der rüstige 80-Jährige<br />

an jedem Schultag die Türen der<br />

Schule auf. „Meine älteste Tochter<br />

hatte mich damals dazu bewegt, den<br />

Job anzunehmen. Die Schule suchte<br />

jemanden, der <strong>für</strong> diejenigen Kinder<br />

vor Ort ist, die bereits zwischen 7<br />

und 7.30 Uhr von ihren berufstätigen<br />

Eltern zur Schule gebracht<br />

werden“, erinnert er sich. Mit dem<br />

Ansporn seiner Tochter im Gepäck<br />

(„Papa, du kannst das doch machen“)<br />

hat der sympathische Senior seitdem<br />

jeden Morgen von 6.30 bis 7.30 Uhr<br />

nicht nur ein Auge auf eine Handvoll<br />

Schüler, sondern kontrolliert auch,<br />

ob auf dem Schulhof „alles soweit<br />

in Ordnung ist“. „Wenn man die<br />

ganzen Ferien, Wochenenden und<br />

Brückentage abzieht, sind das ja gar<br />

nicht mehr so viele Arbeitstage“, sagt<br />

er bescheiden.<br />

„Das ist ein bisschen so, wie den<br />

Eiffelturm zu besteigen“<br />

(Willy Reinsch)<br />

Der Job ist aber <strong>für</strong> den 80-Jährigen,<br />

der sich schmunzelnd als „Vorkriegsware“<br />

bezeichnet, nicht nur eine<br />

geeignete Gelegenheit, den frühen<br />

Morgen sinnvoll zu gestalten, sondern<br />

auch „eine kleine Sportstunde“. „Ich<br />

verteile dort nämlich auch die Milch<br />

<strong>für</strong> die Schüler in den Klassenräumen.<br />

Da habe ich dann ordentlich etwas zu<br />

tun. Das ist ein bisschen wie den Eiffelturm<br />

zu besteigen“, lacht Reinsch,<br />

der sich „ja irgendwie fit halten<br />

muss“. Im Laufe des Jahres wird Willy<br />

Reinsch seine „Sportstunde am Morgen“<br />

beenden. „Es soll ein hauptamtlicher<br />

Hausmeister eingestellt werden.<br />

Aber das ist auch vollkommen in<br />

Ordnung. Irgendwann reicht es ja<br />

auch mal“, freut sich Reinsch auf eine<br />

etwas ruhigere Zeit.<br />

Doch auch wenn seine Tätigkeit als<br />

Hilfshausmeister bald enden wird,<br />

wird der Enser seinem Ruhestand keinen<br />

vollständigen Stillstand verleihen.<br />

Der ehemalige Konstruktionsleiter,<br />

der als sechsjähriger Junge mit seiner<br />

Mutter, seinem Opa, seiner Tante und<br />

seinem Zwillingsbruder aus seiner<br />

Heimatstadt Bad Landeck, Grafschaft<br />

Glatz in Schlesien, in den Westen<br />

Deutschlands vertrieben wurde, hat<br />

nach schwierigen Anfangsjahren in<br />

der neuen Heimat Fuß gefasst. „Mein<br />

Vater war verschollen und kam 1948<br />

aus russischer Kriegsgefangenschaft<br />

wieder“, erinnert sich Reinsch an den<br />

Start in seiner neuen Heimat.<br />

44 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Mit viel ehrenamtlichem Engagement<br />

hat er sich dann mit der Zeit einen<br />

Platz in der Dorfgemeinschaft von<br />

Höingen erarbeitet. Seine Tätigkeit<br />

im Karnevalskommitee hat er erst<br />

im vergangenen Jahr nach 44 Jahren<br />

aufgegeben, um „jungen Leuten eine<br />

Chance zu geben“. Mittlerweile ist er<br />

sowohl im Karnevalsverein als auch<br />

im Schützenverein Ehrenmitglied,<br />

Auszeichnungen, die den gebürtigen<br />

Schlesier mit Stolz erfüllen.<br />

„2008 habe ich von der Friedhofsanierung,<br />

in dem Ort, wo mein<br />

Vater geboren wurde, erfahren.<br />

Ich konnte nicht Nein sagen und<br />

wollte mich engagieren“<br />

(Willy Reinsch)<br />

Auch wenn er mittlerweile häufiger<br />

zu Hause sei und etwas kürzer trete,<br />

wie seine Frau Hildegard mit einem<br />

Grinsen im Gesicht betont, halte sich<br />

Willy Reinsch in seiner Freizeit doch<br />

gern einmal außerhalb der eigenen<br />

vier Wände auf. „Als Kapellenvorstand<br />

gehört unter anderem der Aufbau<br />

der Krippe in der Weihnachtszeit<br />

zu meinen Tätigkeiten. Ich bin nun<br />

schon seit etwa 30 Jahren in dieser<br />

Position tätig. Außerdem organisiere<br />

ich seit 20 Jahren mit einem Team<br />

die Caritas Seniorenrunde Höingen,<br />

bei der wir uns einmal im Monat<br />

treffen.“<br />

mit seinen Radfreunden. „Wir waren<br />

schon an der Mosel und an vielen<br />

anderen Orten. Wo es demnächst<br />

hingeht, das wird nicht verraten“,<br />

sagt er mit einem Lachen im Gesicht.<br />

Doch nicht nur mit seinen Kumpels<br />

tritt der Rentner ordentlich in die<br />

Pedalen, auch mit seiner Ehefrau<br />

genießt er ausgiebige Radtouren und<br />

auch Wanderungen in der heimi -<br />

sch en Umgebung halten das Ehepaar<br />

im Alter fit.<br />

Auch Reisen innerhalb Deutschlands<br />

und anderer Regionen der Welt<br />

zählen zu den Leidenschaften des<br />

Ehepaars. An einem ganz besonde ren<br />

Ort war der 80-Jährige vor rund zehn<br />

Jahren, um sich dort einer „Herzensangelegenheit“<br />

zu widmen. In<br />

Ebersdorf (heute Polen) wurde in den<br />

Jahren 2006 bis 2009 der historische<br />

deutsche Friedhof saniert. „2008<br />

habe ich von der Friedhofsanierung,<br />

in dem Ort, wo mein Vater<br />

geboren wurde, erfahren. Ich konnte<br />

nicht Nein sagen und wollte mich<br />

engagieren“, begründet Reinsch sein<br />

Engagement bei der Sanierung. Der<br />

Aufenthalt in Schlesien war auch eine<br />

Reise zu seinen familiären Wurzeln,<br />

eine Reise in eine Region, die der<br />

80-Jährige seit der Vertreibung im<br />

Kindesalter nur noch aus seinen<br />

Erinnerungen kannte. „2008 war<br />

ich zwei Wochen dort und ich war<br />

einfach total begeistert.“ Trotz der<br />

„richtig harten Maloche“ überzeugte<br />

er anschließend auch seine Ehefrau<br />

von der guten Sache, die ihren<br />

Ehemann dann im Jahr 2009 dorthin<br />

begleitete. Ein Erlebnis während der<br />

Anfangsjahre seines Ruhestandes, auf<br />

das der Enser auch Jahre später noch<br />

mit Freude zurückblickt. Der Friedhof<br />

ist heute denkmalgeschützt.<br />

Auch heutzutage scheut der Rentner<br />

keine körperliche Arbeit. „Momentan<br />

mache ich viel mit Holz. Ich habe<br />

etwa das Balkongeländer erneuert<br />

und nun ist noch der Zaun im<br />

Garten an der Reihe. Irgendwie muss<br />

man sich ja in der aktuellen Situation<br />

beschäftigen.“ Langeweile ist demnach<br />

Fehlanzeige bei Willy Reinsch,<br />

einem Mann, der auch mit seinen<br />

80 Jahren noch immer ein Leben in<br />

Bewegung sucht und „Fit im Alter”<br />

als höchstes Gut betrachtet. ■<br />

Neben diesem ehrenamtlichen<br />

Engagement vertreibt sich der passionierte<br />

Fahrradfahrer seine Freizeit<br />

mit seiner Männersporttruppe.<br />

„Wir machen einmal wöchentlich<br />

Radtouren von etwa 30 bis 50<br />

Kilometern. Im Winter machen<br />

wir auch Winterspaziergänge.“ Ein<br />

„I-Tüpfelchen“ seines persönlichen<br />

Sportlerjahres ist eine dreitägige Tour<br />

Seine Wirkungsstätte: Seit nunmehr sieben Jahren schließt Willy Reinsch die Türen der Grundschule in Höingen auf.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 45


Gut besucht auch von Ü80-Teilnehmern<br />

Computer-Treff Arnsberg<br />

Markus Weber<br />

I m<br />

März<br />

machen wollten, dies aber in zwangloser und freundlicher Atmosphäre.<br />

1999 wurde in Arnsberg ein neuer Treff unter dem Namen „Computer Club Aktiv 55+“<br />

gegründet. Zunächst in der Promenade unweit der Festhalle der Bürgerschützen beheimatet, richtete<br />

sich das Angebot an Menschen „in den besten Jahren“, die sich im Umgang mit dem PC vertraut<br />

Neue Heimat im Bürgerzentrum Bahnhof Arnsberg<br />

Herbert Aretz, ein Mitglied der ersten Stunde und heute<br />

zusammen mit Johannes Stirnberg einer der beiden Leiter<br />

des Treffs, erinnert sich: „Als im Jahr 2011 das neue<br />

Bürgerzentrum im Bahnhof Alt-Arnsberg eröffnet wurde,<br />

haben wir die Chance ergriffen, und mit wohlwollender<br />

Unterstützung der Stadt Arnsberg unsere neuen Räumlichkeiten<br />

im Bürgerbahnhof bezogen.“ Tatsächlich wird<br />

das Angebot in Arnsberg nach wie vor sehr gut angenommen,<br />

allerdings sind die Teilnehmer, bedingt durch die<br />

rasante Zunahme der Bedeutung des digitalen Arbeitens<br />

im Berufsleben, heute meist im Renten alter oder darüber.<br />

„Unsere ältesten Teilnehmer sind über 80“, so Herbert<br />

Aretz. Insgesamt kommen - verteilt über die Woche - fast<br />

60 Teilnehmer (!) zu den Kursen, die an jedem Werktag<br />

vormittags von 10 bis 12 Uhr und nachmittags von 14 bis<br />

16 Uhr angeboten werden. Insge samt acht Rechner-„Arbeitsplätze“<br />

stehen zur Verfügung, Laptop und Beamer<br />

gehören <strong>für</strong> die „Trainer“ selbstverständlich auch zur<br />

Ausstattung.<br />

Lernen ohne Leistungsdruck in<br />

gemütlicher Atmosphäre<br />

Bei aller Ambition, etwas Neues zu lernen, entsteht aber<br />

keine Hetze oder gar Leistungsdruck. Herbert Aretz:<br />

„Der Unterschied zu üblichen Kursen, etwa an der VHS,<br />

besteht darin, dass wir uns als Dauereinrichtung verstehen,<br />

bei der neben der reinen Wissensvermittlung auch das<br />

Miteinander wichtig ist.“ So wird in jeder Lerneinheit nach<br />

einer Stunde eine ausgiebige Kaffee-Pause gemacht, in der<br />

dann in lockerer Atmosphäre geplaudert wird. Die Trainer<br />

nehmen sich auch die Zeit, etwa auf Probleme bei der<br />

Handhabung des privaten Smartphones einzugehen und<br />

geben wertvolle Tipps. Der Kursinhalt richtet sich jeweils<br />

46 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


„Neue Teilnehmer müssen nur den<br />

Rechner einschalten können.“<br />

- Herbert Aretz<br />

nach den Wünschen der Teilnehmer, die teilweise schon<br />

von Beginn an, also seit über 20 Jahren dabei sind. Briefe<br />

schreiben mit dem Textverarbeitungsprogramm „Word“<br />

steht dabei ebenso auf der Tagesordnung wie der Umgang<br />

mit Mails oder dem persönlichen Kalender in „Outlook“,<br />

aber auch der Umgang mit Bildbearbeitungsprogrammen,<br />

„Power Point“ oder Kalkulationen über „Excel“.<br />

Neue Teilnehmer werden behutsam herangeführt<br />

Was ist aber nun, wenn ein Teilnehmer neu und ohne<br />

Vorkenntnisse dazukommt? „Grundsätzlich müssen<br />

neue Teilnehmer nur den Rechner einschalten können“,<br />

schmunzelt Herbert Aretz, „alles andere bekommen sie<br />

durch die Trainer und auch die erfahrenen Mitglieder<br />

unseres Treffs mit großer Geduld beigebracht. Und wenn<br />

etwas beim ersten oder zweiten Mal nicht klappt, machen<br />

Johannes Stirnberg und Herbert Aretz (v.l.)<br />

wir es auch ein drittes und viertes Mal – niemand muss also<br />

Scheu haben, uns zu besuchen und mitzumachen!“<br />

Frauen bilden aktuell die Mehrheit<br />

der Kursteilnehmer<br />

Interessant: Im Moment überwiegt die Anzahl der weiblichen<br />

Teilnehmer deutlich. „Ich glaube, die trauen sich<br />

mehr“, sagt Herbert Aretz. Ein Aufruf also an die Männer<br />

im reifen Alter, einmal vorbeizuschauen im Arnsberger<br />

Bürgerbahnhof beim „Computertreff“ <strong>für</strong> Senioren –<br />

es lohnt sich! ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 47


„Schulmann“ und<br />

Heimatfreund<br />

Dr. phil. Harald Gampe<br />

Einsatz und Wirken <strong>für</strong> die Region<br />

Anke Kemper<br />

S. Droste<br />

Er<br />

bezeichnet sich als Buiterling, lebt aber<br />

schon viele Jahre in Freienohl. Als Buchautor<br />

und Koautor mehrerer Sachbücher und<br />

aufgrund seiner früheren beruflichen Laufbahn ist er im<br />

hiesigen Raum bekannt. Für Dr. Harald Gampe waren<br />

Sport und Politik die herrlichsten Nebensachen der Welt<br />

- das ehrenamtliche Wirken <strong>für</strong> den Ort wurde zu seiner<br />

Leidenschaft.<br />

<strong>WOLL</strong>: Sie bezeichnen sich selbst als „Buiterling“.<br />

Wie lange leben Sie schon in Freienohl?<br />

Gampe: Als ich 2018 meinen 80. Geburtstag feierte, bat<br />

mich ein Verwandter, meinen Werdegang und unsere<br />

Familien geschichte aufzuschreiben. Ich habe seinen Wunsch<br />

erfüllt und als Überschrift gewählt: „Von Lodz ins Sauerland<br />

– eine bewegende biografische Reise“. Damit ist gesagt, wo<br />

mein Geburtsort liegt (bekannt durch Vicky Leandros ‘Theo,<br />

wir fahr‘n nach Lodz’). Meine Eltern und ich landeten nach<br />

Flucht und Vertreibung 1945 im Westen, zuerst in Bönninghausen,<br />

von dort in Wenholthausen und zuletzt 1957 in<br />

Freienohl.<br />

<strong>WOLL</strong>: Sie waren hier im Ort Lehrer und später Schulrat<br />

in Meschede. Wie erfolgte der Wechsel in den Schulaufsichtsdienst?<br />

Gampe: Nach dem Studium erhielt ich 1962 meine erste<br />

Lehrerstelle an der kath. Volksschule Freienohl, und nur<br />

ein Jahr darauf beauftragte man mich mit der Leitung der<br />

zweiklassigen ev. Volksschule, die dann 1968 im Zuge der<br />

Volksschulreform in NRW aufgelöst wurde. Seitdem gibt<br />

es die Grundschule und die Hauptschule. Im gleichen Jahr<br />

wurde die Lehrerausbildung umgestaltet. Am neu er richteten<br />

Bezirksseminar Arnsberg wurde ich Fachleiter <strong>für</strong> Deutsch<br />

und zwei Jahre darauf Seminarleiter im Hauptamt. Damit<br />

endete zugleich meine aktive Lehrertätigkeit.<br />

In NRW wurden im Rahmen der kommunalen Neugliederung<br />

kleinere selbstständige Gemeinden zu größeren<br />

Verwaltungseinheiten zusammengefasst. So entstand 1975<br />

aus den drei Altkreisen Arnsberg, Meschede und Brilon der<br />

neue Hochsauerlandkreis mit dem Kreissitz in Meschede.<br />

Im Schulamt <strong>für</strong> den HSK wurde ich Schulrat <strong>für</strong> den<br />

Schu laufsichtsbezirk mit den Städten Meschede, Sundern und<br />

der Gemeinde Eslohe. Es war schon etwas außergewöhn lich,<br />

dass ich nun <strong>für</strong> Schulen wie in Wenholthausen, die ich als<br />

Schüler bis zum Übergang in das Benediktiner Gym nasium<br />

besuchte, oder in Freienohl, wo ich als Lehrer unterrichtete,<br />

zuständig wurde.<br />

<strong>WOLL</strong>: Sie haben sich ehrenamtlich in den verschiedensten<br />

Vereinen engagiert. Was hat es mit Ihren kommunalpolitischen<br />

Aktivitäten auf sich?<br />

Gampe: Sport und Politik waren <strong>für</strong> mich immer schon<br />

die herrlichsten Nebensachen der Welt. Fußball und Tennis<br />

waren meine sportliche Leidenschaft, als aktiver Spieler<br />

und als Mitglied in Vorständen des TuRa Freien ohl wie beim<br />

Tennisverein Freienohl, aber ebenso bei der Bezirksverkehrswacht<br />

Meschede. Spannend verlief die Periode als Gemeindevertreter<br />

(SPD).<br />

Wir mussten uns seinerzeit entscheiden, ob sich Freienohl der<br />

Stadt Arnsberg oder der Stadt Meschede anschließen sollte.<br />

Der Traum von einer selbstständigen A–Gemeinde unter Einschluss<br />

von Freienohl und Oeventrop zerplatzte leider. Das<br />

hatte verschiedene Gründe.<br />

<strong>WOLL</strong>: Das jüngste Großprojekt war wohl die Planung<br />

und Realisierung des „Pausenhofes“. Daran waren Sie<br />

doch auch beteiligt?<br />

48 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Gampe: Bei der Planung und Realisierung<br />

dieses Projekts handelt es sich<br />

in der Tat um einen arbeitsreichen, finanziell<br />

aufwendigen und fünfjährigen<br />

Prozess, der ohne den Einsatz und das<br />

Engagement des Fördervereins Freiheit<br />

Freienohl sowie von Politik und<br />

Verwaltung der Stadt Meschede nicht<br />

denkbar wäre. Es war zum Schluss eine<br />

Win-Win-Situation, von der primär<br />

der Ort und ebenso die Stadt profitiert<br />

haben. Dank staatlicher Fördermittel,<br />

der privaten finanziellen Unterstützung<br />

durch den früheren Freienohler<br />

Carl Richard Montag sowie durch<br />

Eigenmittel und Eigen leistungen ist<br />

solch ein Projekt zu stemmen. Ideen<br />

werden bekanntlich von Personen<br />

transportiert. Die Namen Ingrid<br />

Bräutigam, Karl Heinz Bosgraaf und<br />

Herbert Kordel sind ebenso wie Manfred<br />

Mansfeld damit verbunden. Sie<br />

haben in vorbildlicher Weise gezeigt,<br />

was konstruktive Zusammen arbeit mit<br />

Herzblut zu schaffen vermag.<br />

<strong>WOLL</strong>: Gibt es gegenwärtig<br />

ein Projekt, das Ihnen<br />

besonders am Herzen liegt?<br />

Gampe: Neben der Küppelkapelle gilt<br />

der Küppelturm als Wahrzeichen von<br />

Freienohl. Der Verein Heimatfreunde<br />

Freienohl mit seinem Vorsitzenden und<br />

Ortsheimatpfleger Carlo Düring und<br />

Herbert Kordel haben viel Kraft und Zeit<br />

investiert, um gemeinsam mit der Stadt<br />

Meschede den Neubau des Küppelturms<br />

zu bewerkstelligen. Hoffentlich<br />

kommt es trotz Corona-Krise zu einem<br />

erfolgreichen Abschluss, zumal bereits<br />

einige Phasen positiv verlaufen sind.<br />

<strong>WOLL</strong>: Ihre schriftstellerischen<br />

Aktivitäten haben Sie nach Ihrer<br />

Pensionierung 2003 fortgesetzt. So<br />

ist zuletzt der Ratgeber „Null Toleranz<br />

bei Gewalt und Mobbing in der<br />

Schule“ erschienen, den Sie zusammen<br />

mit dem Koautor Gerald Rieger<br />

verfasst haben. Hat sich im Laufe der<br />

Zeit bei Kindern und Jugendlichen<br />

in dieser Hinsicht viel verändert?<br />

Gampe: Von Pauschalschelte nach<br />

dem Motto „Früher war alles besser“<br />

oder „Die Jugend von heute ist<br />

disziplinlos“ halte ich wenig. Man<br />

muss unbedingt differenzieren und<br />

Ursachenforschung betreiben. Wenn<br />

in einer Gesellschaft Werteverlust<br />

und Egoismus anstelle von Respekt<br />

und Soli darität vorherrschen,<br />

übernehmen Kinder und Jugendliche<br />

solche Verhaltensmuster ebenfalls.<br />

Daher heißt es, Fehlentwicklungen<br />

zu benennen und gleichzeitig Erzie -<br />

h ungshilfen <strong>für</strong> Schule und Elternhaus<br />

anzubieten. Das versuchen mein<br />

Mitautor Gerald Rieger und ich.<br />

<strong>WOLL</strong>: Haben Sie noch spezielle<br />

Ratschläge <strong>für</strong> Eltern und junge<br />

Menschen in dieser Zeit?<br />

Gampe: Patentrezepte angesichts von<br />

den Belastungen durch gegenwärtiges<br />

Homeschooling und andere Einschränkungen<br />

kennt keiner. Ich erinnere<br />

an den Philosophen Ernst Bloch,<br />

der die Philosophie der Hoffnung<br />

(„Das Prinzip Hoffnung“) entwickelte.<br />

Manche Sorgen und Pro bleme lassen<br />

sich mittel- oder langfristig lösen, die<br />

in Krisen zeiten schwierig oder unlösbar<br />

erscheinen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche Pläne und Aktivitäten<br />

haben Sie <strong>für</strong> die nächsten<br />

Jahre?<br />

Gampe: Ich halte mich an die Tipps<br />

des Sunderaner Franz Müntefering,<br />

der von den drei L im Alter spricht:<br />

Lesen – Lernen – Laufen. Neugierig<br />

und offen bleiben, sich körperlich und<br />

geistig betätigen und auf jeden Fall soziale<br />

Kontakte pflegen und erhalten,<br />

solange das möglich ist. ■<br />

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50 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Der <strong>Rüthen</strong>er Hexenturm:<br />

Silvia Padberg<br />

Früher Folterstätte, heute Mahnmal gegen Diskriminierung<br />

R<br />

üthen galt im 17. Jahrhundert – zumindest in<br />

der näheren Umgebung - als Hochburg der<br />

Hexenverfolgung und Inquisition. An der Stadtmauer<br />

befindet sich der letzte, einzig erhaltene mittelalterliche<br />

Turm der Stadtbefestigung. Das halbrunde Gebäude<br />

bekam im Volksmund die Bezeichnung „Hexenturm“, da<br />

dieser speziell während der Zeit der Inquisition, der Phase<br />

der Hexenprozesse als Kerker und Folterkammer diente.<br />

Im Sauerland wurden in jener Zeit rund 600 Menschen als<br />

Hexen verurteilt, die Hälfte davon waren Männer. In <strong>Rüthen</strong><br />

selbst wurden 102 Menschen der Hexerei bezichtigt, verurteilt<br />

und auf brutaler Weise verhört und Todesurteile gesprochen.<br />

Nur zwei Personen überlebten diese Verhöre.<br />

Hexerei, Hexen …<br />

Bei dem Begriff Hexe stellen wir uns sofort eine alte, gebrechliche<br />

Frau mit Buckel, roten Haaren, schwarzer Warze auf der<br />

Nase und einer auf der Schulter sitzenden Katze vor. Grimms<br />

und Bechsteins Märchen tragen wohl ihren Hauptteil dazu<br />

bei.<br />

Anders mit Mittelalter. Die meisten „Hexen“, die auf dem<br />

Scheiterhaufen landeten, waren Frauen, die einfach etwas<br />

besser konnten als andere. Da reichte es manchmal schon aus,<br />

dass sie sich besser auf die Butterherstellung verstanden.Der<br />

Neid eines Zeitgenossen ließ sie dann gleich zu „Butterhexen“<br />

werden.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 51


Oft waren es auch alleinlebende Frauen, die ein hohes<br />

Wissen über Pflanzen, Kräuter und deren Wirkung besaßen.<br />

Sie verstanden sich auch mancherlei Heilkünste.<br />

Die Dorfbewohner eilten zu ihnen, um sich Rat oder<br />

ihre Hilfe bei Niederkünften einzuholen. Medicus und<br />

Pfarrer sahen das natürlich nicht gern und so fanden die<br />

Besuche oft im Geheimen statt. Auch wenn das nicht<br />

jeder zugab, so hatten diese Frauen doch ein hohes Ansehen<br />

…<br />

So lange alles gut ging. Ging aber irgendetwas schief - sei<br />

es, dass das Heilkraut nicht anschlug, eine Missernte<br />

erfolgte, eine Totgeburt oder eine Seuche auftrat - fiel der<br />

Verdacht sofort auf eine heilkundige Frau: Sie hätte das<br />

Unglück voraussehen und verhindern müssen. Schnell<br />

wechselte es vom hohen Ansichten zum schlechten Ruf.<br />

Man verleumdete sie, bezichtigte sie der Hexerei. Viele<br />

unschuldige Frauen wurden besonders zur Zeit der<br />

Inquisition gefoltert und zum Scheiterhaufen verurteilt.<br />

Mehrheitlich richtete sich die Hexenverfolgung gegen<br />

Frauen, doch auch Männer wurden der Zauberei und<br />

Hexerei bezichtigt.<br />

Zeugen der Folter<br />

Betritt man das mittelalterliche Gebäude befinden sich<br />

kleine Schießscharten und die damalige üblichen Verhörinstrumente<br />

an den Wänden, zum Beispiel Foltergeräte,<br />

wie eine Daumenschraube, eine eiserne Folterzange und<br />

ein Richtschwert. Beleuchtete Informationstafeln zur<br />

geschichtlichen Hexenverfolgung sind im Boden eingelassen.<br />

Ins Obergeschoß gelangt man über eine schmale<br />

Holztreppe, dort hängen an den Wänden eine alte Rute<br />

und eine Halsfessel. Weiterhin befindet sich hier ein sogenannter<br />

„Aufzug“ – eine Schlinge, die an einem schweren<br />

Stein befestigt ist. Und ein hölzerner Folterstuhl.<br />

Hexen in heutiger Zeit<br />

Trotz allem, was man diesen Menschen im Mittelalter<br />

angetan hat, kam Mitte des 19. Jahrhundert der Neopaganismus,<br />

das Neuheidentum, auf. In den USA z. B.<br />

ist der Wicca-Kult als Religion anerkannt. Weltweit gibt<br />

es wohl mehr als 800.000 Menschen, die in kleineren,<br />

meist unabhängigen Hexenzirkeln, sogenannten Coven,<br />

zusammenkommen.<br />

52 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Diese Frauen (und auch Männer) bezeichnen<br />

sich stolz und selbstbewusst als Hexe(r).<br />

Sie nutzen – wie schon ihre Vorgänger in<br />

alter Zeit- die Naturkräfte der Mondphasen,<br />

Edelsteine, Kräuter etc. Ihre drei wichtigsten<br />

Hexenregeln lauten: „Tu was du willst, und<br />

schade niemanden“, „Alles was du aussendest,<br />

kehrt dreifach zu dir zurück“ und „Jeder Zauber<br />

hat eine Wirkung“.<br />

<strong>Rüthen</strong>s Bewusstsein<br />

Mit einer Bronzetafel am zweigeschossigen<br />

Hexenturm erinnert <strong>Rüthen</strong> an diese Zeit:<br />

„Wir können nicht rückgängig machen, was<br />

geschehen ist, doch wir wollen die Opfer nicht<br />

schuldig im Gedächtnis behalten“. Damit setzt<br />

sich die Stadt ganz klar gegen „menschenverachtende<br />

Vorteile, soziale Ausgrenzungen und<br />

inhumane Diskriminierungen in Gegenwart<br />

und Zukunft“ ein.<br />

Ein vorbildlicher Umgang mit der Vergangenheit,<br />

woll? ■<br />

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Fahrzeug in besten Händen<br />

Auto Technik Schulte eröffnet<br />

modernste Werkstatt in Meschede-Enste<br />

Dirk Bannenberg<br />

Georg Hennecke<br />

Ein echter Hingucker ist sie geworden, die neue<br />

KFZ-Werkstatt von Auto Technik Schulte an der<br />

A 46 Abfahrt Meschede-Enste. In gut acht Monaten<br />

ist vom ersten Spatenstich bis zur Eröffnung am<br />

4. Mai ein echtes Eldorado <strong>für</strong> Autofreunde entstanden.<br />

Modern, hell und freundlich: Das ist unser erster Eindruck.<br />

Hier ist man willkommen!<br />

Hebebühnen auch <strong>für</strong> Wohnmobile<br />

“Auf 640 Quadratmeter Fläche haben wir nun insgesamt<br />

neun Hebebühnen, wovon zwei auch <strong>für</strong> Wohnmobile<br />

geeignet sind”, erzählt uns KFZ-Meister Dirk Schulte im<br />

Gespräch. “Wir bieten als Mehrmarkenwerkstatt dabei alles<br />

rund um das Fahrzeug, vom Reifenservice über Karosserie,<br />

Instandsetzung, Motor und Getriebe, HU und AU. Auch<br />

Inspektionen führen wir nach Herstellervorgaben fachgerecht<br />

durch, sind dabei aber meist deutlich günstiger als<br />

viele markengebundene Werkstätten”, führt der sympathische<br />

Chef weiter aus. Auch wenn manche Hersteller es<br />

vielleicht anders behaupten: Die Inspektion in der freien<br />

Mehrmarkenwerkstatt gilt <strong>für</strong> Garantie und “Scheckheftpflege”<br />

genauso wie bei einer Hersteller-Werkstatt.<br />

Automatikgetriebespülgerät<br />

Seit 2012 ist Dirk Schulte als KFZ-Meister selbstständig.<br />

Mittlerweile besteht sein Team aus acht Mitarbeitern,<br />

darunter vier Gesellen und vier (!) Auszubildende. “Der<br />

Nachwuchs ist mir besonders wichtig”, erklärt Schulte<br />

weiter. “So begegnen wir dem Fachkräftemangel in der<br />

Zukunft.”<br />

Natürlich gehört die ständige Fort- und Weiterbildung<br />

zum Alltag in einer modernen KFZ-Werkstatt. Das zeigt<br />

auch die technische Ausstattung, die so nur wenige Werkstätten<br />

in der Umgebung bieten. Dazu gehört zum Beispiel<br />

auch ein “Automatikspülgerät”. Ölwechselintervalle an<br />

Automatikgetrieben sind zwar oft nicht mehr vorgeschrieben,<br />

doch bleiben regelmäßige Ölwechsel aus, kommt<br />

es über kurz oder lang zu übermäßigen Ablagerungen.<br />

54 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Schaltprobleme sind dann häufig vorprogrammiert.<br />

Ein Ölwechsel inklusive Spülung ist da eine gute und<br />

gün stige Lösung, um die Langlebigkeit eines Automatikoder<br />

DSG-Getriebes zu erhöhen und sich teure Getriebereparaturen<br />

zu sparen.<br />

Werkstatt <strong>für</strong> Elektro-Mobilität<br />

Elektrofahrzeuge bestimmen mehr und mehr unser<br />

Straßenbild. Auch darauf hat sich Dirk Schulte und sein<br />

Team eingestellt. So haben sich die KFZ-Experten aus<br />

Enste <strong>für</strong> die Arbeiten an den Elektro-Street-Scootern<br />

der Deutschen Post zertifizieren lassen. Und auch <strong>für</strong> alle<br />

anderen Marken mit E-Antrieben sind die Spezialisten<br />

ausgebildet. “Dieses Jahr werde ich noch einen Lehrgang<br />

<strong>für</strong> Arbeiten unter Hochspannung direkt an den Batterien<br />

absolvieren”, sagt Schulte und man merkt sofort, dass er<br />

Feuer und Flamme <strong>für</strong> dieses Thema ist. “Auch wenn man<br />

über das ein oder andere Manko von E-Autos noch<br />

diskutieren muss: Der E-Mobilität gehört die Zukunft!”<br />

Service HU/AU und Ersatzfahrzeuge<br />

HU und AU werden bei Schulte täglich von 9 bis 17 Uhr<br />

durchgeführt. Benötigt man <strong>für</strong> die Zeit der Reparatur<br />

ein Ersatzfahrzeug, ist das bei Auto Technik Schulte kein<br />

Problem. Der Meisterbetrieb hat einen ausreichenden<br />

Pool an Leihfahrzeugen im Angebot – und das zu günstigen<br />

Konditionen, nämlich ab 19,90 Euro pro Tag. Oder<br />

man nutzt einfach den bequemen Hol- und Bringservice!<br />

0 % Finanzierung <strong>für</strong> Werkstattleistungen<br />

Unvorhergesehene, größere Reparaturen können die Familienkasse<br />

stark belasten. Gut, dass Dirk Schulte zusammen<br />

mit einer Partnerbank eine 0%-Finanzierung bis 4.000,-<br />

Euro anbieten kann, Bonität vorausgesetzt. Gerade jetzt in<br />

Corona-Zeiten, wo vielleicht aufgrund von Kurzarbeit die<br />

Euros zusammengehalten werden müssen, ist ein solches<br />

Angebot Gold wert.<br />

KFZ-Handel<br />

Natürlich kann man bei Schulte sein Fahrzeug nicht nur<br />

fachgerecht reparieren lassen, sondern auch günstig Autos<br />

erwerben. EU-Neufahrzeuge, Vorführwagen, Jahreswagen<br />

und Gebrauchtfahrzeuge vieler Marken hat der KFZ-<br />

Betrieb im Angebot - immer mit Garantie. Knackige<br />

Leasing- und Finanzierungsangebote, sowohl <strong>für</strong> Privat- als<br />

auch <strong>für</strong> Firmenkunden, sind dabei selbstverständlich.<br />

Sie sind eingeladen: Machen Sie sich selbst ein Bild und<br />

besuchen Sie die neue, moderne Werkstatt von Auto Technik<br />

Schulte in Meschede-Enste! ■<br />

Auf dem Bruch 6<br />

A 46 Abfahrt Enste<br />

59872 Meschede<br />

Telefon 0 29 1/90 87 68 20<br />

www.autotechnik-schulte.de<br />

Montag bis Donnerstag<br />

7.30 – 17.00 Uhr<br />

Freitag<br />

7.30 bis 16.30 Uhr<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 55


„Stopp, ich will wissen, was das ist!“<br />

Dirk Bergmann und sein fast 80 Jahre alter<br />

Kübelwagen werden häufig angehalten<br />

Inga Bremenkamp<br />

vielen spontanen<br />

Begegnungen dank<br />

„Die<br />

des Wagens sind herrlich.<br />

Da wird man mitten im Wald<br />

immer wieder angehalten, weil die<br />

Leute wissen wollen, was das ist –<br />

dieser Kübelwagen. Und auch wenn<br />

ich mal eben im Dorf Eier kaufen will<br />

und meinen Kübelwagen einparke,<br />

gibt’s hier und da mal eine Vollbremsung.<br />

Ein Mann mit Dortmunder<br />

Kennzeichen rief gleich ganz aufgeregt<br />

aus seinem Auto, ob ich ihm<br />

den Wagen verkaufen wolle. Aber das<br />

mache ich natürlich nicht“, sagt Dirk<br />

Bergmann und lächelt.<br />

Die Magie eines alten Kübelwagens<br />

Am 31.12.1944 erblickte der Kübelwagen<br />

von Dirk Bergmann das Licht der<br />

Welt. Vier Tage später wurde er an das<br />

Heereszeugamt in Kassel ausgeliefert<br />

und weiter Richtung Berlin verteilt.<br />

„Der Wagen hat die letzten Monate des<br />

2. Weltkrieges miterlebt und bis heute<br />

ein Einschussloch an der Heckklappe.<br />

Natürlich wollten die Menschen<br />

nach Kriegsende das Bild des Krieges<br />

auslöschen, weshalb die Kübelwagen<br />

entweder weggesperrt oder restauriert<br />

und optisch verändert wurden“, erklärt<br />

Dirk Bergmann, der eine Leidenschaft<br />

<strong>für</strong> historische Dinge hat. „Die<br />

Reaktionen auf den Kübelwagen sind<br />

trotz der alten Zeit noch nie negativ gewesen.<br />

Alle sind immer total begeistert“,<br />

ergänzt Stephanie Bergmann, die gerne<br />

mit ihrem Mann und dem alten Wagen<br />

durch das Sauerland fährt. „Wenn wir<br />

durch die Gegend fahren, werden wir<br />

häufig gefilmt, fotografiert und natürlich<br />

angesprochen. Da muss man die<br />

Daten im Kopf immer ganz gut parat<br />

haben“, führt die Ehefrau von Dirk<br />

Bergmann fort und schmunzelt. Auch<br />

wenn die Kriegszeit, aus der der Kübelwagen<br />

stammt, schwer war, freuen sich<br />

auch die alten Menschen, wenn sie ein<br />

56 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


solches Fahrzeug auf der Straße sehen. „So ein altes Auto ist<br />

einfach magisch. Die meisten wollen ihn unbedingt anpacken,<br />

mal reinschauen. Und auch die Älteren freuen sich und sagen<br />

oft ‚Mensch, so einen habe ich zuletzt 1940 auf der Straße gesehen.<br />

Richtig klasse‘“, berichtet Dirk Bergmann, der gelernter<br />

KFZ-Mechaniker ist und durch den Onkel seiner Frau zur<br />

Oldtimerszene gekommen ist.<br />

Einmal zur Vogelstange, bitte!<br />

Wilhelm Ditz hatte einen Schwimmwagen von 1943, mit dem<br />

er vierzig Jahre lang den Vogel des Schützenvereins in Olsberg<br />

zur Vogelstange gefahren hat. „Seit letztem Jahr machen<br />

mein Kübelwagen und ich das. Das ist <strong>für</strong> alle hier in Olsberg<br />

natürlich immer etwas Besonderes“, erklärt der 49-Jährige, der<br />

seinen Wagen nie aus dem Auge lässt. „Den parkt man natürlich<br />

immer in Sichtweite. Den muss ich immer sehen oder gut<br />

behütet in der Garage wissen. Ich habe mittlerweile ein ganz<br />

gutes Ersatzteillager. Damit wird der Wagen die nächsten ein<br />

bis zwei Generationen locker überleben, wenn man ihn gut<br />

pflegt“, versichert Dirk Bergmann, der den Originalmotor ausgebaut<br />

und gut verpackt im Heizungsraum verstaut hat. „Es<br />

gibt Dinge, die kann man im Leben nur einmal kaufen. Bei<br />

seltenen Ersatzteilen muss man einfach zuschlagen, erst recht,<br />

wenn man sie in der Originalfarbe bekommen kann. Auf diese<br />

Weise puzzle ich mir das Original peu à peu wieder zusammen“,<br />

sagt der Elleringhäuser, der mit der Zeit des Nationalsozialismus<br />

behutsam und sensibel umgeht.<br />

Zurück zum Original<br />

„Die Zeitzeugen sterben nach und nach weg. Damit wird<br />

die Zeit vergessen und ein Stück Geschichte geht verloren“,<br />

erklärt Dirk Bergmann, der mit seinem Wagen jedes Jahr an<br />

der Oldtimer-Rundfahrt in Brilon teilnimmt und sein altes<br />

Auto mit kleinsten Details aus der damaligen Zeit ausstattet.<br />

„Mit der Zeit wird der Kübelwagen immer originaler. Ich habe<br />

Feldtaschen besorgt, einen Spaten angebracht und Suchscheinwerfer<br />

von damals installiert. Es sind die Kleinigkeiten, die ihn<br />

wieder im Originallook erscheinen lassen“, sagt der Technikliebhaber,<br />

der seinen Oldtimer auch mit in den Urlaub nimmt.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 57


Der spezielle Geruch nach Benzin und Öl<br />

„Der Kübelwagen hat 24,5 PS, 1131 ccm und kann maximal 70<br />

Kilometer pro Stunde fahren. Bis nach Österreich würde er locker<br />

fahren können, aber die Reisezeit würde dann doch zu lange dauern.<br />

Deshalb nehmen wir ihn immer auf dem Anhänger mit und genießen<br />

mit ihm die Touren durch die österreichischen Berge“, erzählt<br />

der Familienvater, der immer wieder <strong>für</strong> besondere Fahrten angefragt<br />

wird. „Es gibt immer wieder Hochzeitsanfragen. So eine Fahrt mit<br />

dem Kübelwagen ist natürlich etwas anderes als mit einem modernen<br />

Auto. Es riecht nach Öl, Benzin und ungefilterten Abgasen. Man entschleunigt<br />

ungemein, kann bei 60 bis 70 Kilometern pro Stunde die<br />

Natur ganz anders genießen und fährt einfach, weil man will – nicht,<br />

weil man muss“, schwärmt Dirk Bergmann, der sich immer freut,<br />

wenn spontan jemand ruft: „Stopp, ich will wissen, was das ist!“ ■<br />

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58 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Shut down trifft<br />

auf Sauerländer<br />

Sabina Butz<br />

Anke Kemper<br />

W<br />

as hier gerade global von einem Virus namens Corona angerichtet wird, ist natürlich nichts zum<br />

Lachen oder Schmunzeln, sondern eine ganz gefährliche und ernst zu nehmende Pandemie. Gleichwohl<br />

dürfen wir im Umgang mit dieser weltweiten Katastrophe die regionalen Abwehrmaßnahmen und Befindlichkeiten<br />

auf kleinere, menschliche Schwächen abtasten, denn: In Krisenzeiten hat sich Humor immer schon<br />

als guter Helfer erwiesen.<br />

Also darf man auch lachen, wenn<br />

man im eingeschränkten sozialen<br />

Verkehr, also zum Beispiel beim<br />

Postamt, überhört, wie eine ältere<br />

Dame mit einem Abstand von zwei<br />

Meter zu einer Bekannten - <strong>für</strong> alle<br />

Umstehenden gut zu hören - erklärt,<br />

dass sie sich „schon immer nur „mit<br />

Anstand“ unterhalten habe. Offensichtlich<br />

verlangt der Anstand genau<br />

die geforderten zwei Meter Abstand?<br />

Das ist so eine Sache mit den vielen<br />

neuen Begriffen, die wir uns von<br />

jetzt auf gleich einprägen müssen.<br />

Quarantäne kannten die Mescheder<br />

ja schon aus den 1970er Jahren, als<br />

die Pocken hier herrschten. Damals<br />

fehlten aber viele der heute gängigen<br />

Vokabeln: „Systemrelevante Berufsgruppen“<br />

ist da noch recht einfach<br />

zu verstehen: Das sind einfach die<br />

Berufstätigen, ohne die unsere Gesellschaft<br />

nicht funktionieren kann,<br />

also Berufe der Gesundheits- und<br />

Altenpflege, Polizei, Feuerwehr und<br />

viele mehr.<br />

Das Gegenteil, also systemirrelevant,<br />

sind auf jeden Fall die Senioren,<br />

die aber auch zugleich besonders<br />

schutzwürdig sind. Hm, ganz schön<br />

kompliziert. Sollen die Älteren sich<br />

jetzt freuen über die besondere<br />

Schutz-Stellung oder wäre es angebrachter,<br />

über die verschärften<br />

Qurantäne-Empfehlungen zu jammern?<br />

Der Sauerländer nimmt’s – wie immer<br />

– gelassen. Er bastelt sich einen<br />

Mundschutz, wenn er denn Gummiband<br />

ergattern kann, er praktiziert<br />

social distancing, wobei er die Übersetzung<br />

„gemeinnützige Entfernung“<br />

jetzt nicht wirklich gut einordnen<br />

kann. Er schüttelt keine Hände mehr,<br />

was manchem durchaus gelegen<br />

kommt, und er freut sich, dass diese<br />

ewige Küsschen-rechts- und-Küs s-<br />

chen-links-Mode ihm nicht mehr<br />

abverlangt wird, die er allemal nie so<br />

ganz verstanden hat: Erst rechts und<br />

dann links oder umgekehrt und von<br />

wem aus gesehen?<br />

Die Herren Drosten, Streek und<br />

Kekulé werden es irgendwie schon<br />

richten, ob jetzt langsam oder schneller,<br />

darauf kommt es doch nicht an,<br />

solange er sein Schwätzchen über die<br />

fast zwei Meter breite Gartenhecke<br />

noch führen kann. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 59


Ein Lebenswerk voller<br />

Kunst, vereint mit einem<br />

kunstvollen Leben.<br />

Die fantastischen Welten des<br />

Sauerländer Urgesteins und<br />

Malers Udo Wollmeiner<br />

Manfred Haupthoff<br />

K<br />

unst macht sichtbar. – Dieser Gedanke steht<br />

hinter meinem Schaffen. Unsichtbares sichtbar zu<br />

machen. Vergessenes aus der Phantasie hervorzubringen<br />

und in eine Welt einzutauchen, wie sie nur die<br />

Kunst hervorbringen kann. (Heinz Rupp)<br />

Wie alles begann<br />

Udo war, im zarten Alter von 21 Jahren, gerade dabei, im<br />

zweiten Semester Kunst, Grafik und Malerei zu studieren, als<br />

er und sein Freund Rudolf auf die prächtige Idee kamen, nach<br />

Madrid zu fahren, um den „Prado“ zu besuchen. Möglich<br />

wurde dieses Unterfangen durch ein eigenes Auto von Rudolf.<br />

Gesagt, getan. Angekommen, nur noch Staunen. Die alten<br />

Meister - El Greco, Goya und viele andere - lösten dann allerdings,<br />

bedingt durch die ungeheure Präsenz ihrer geballten<br />

Meisterschaft, eine tiefe Erschütterung bei Udo aus. Ich will<br />

doch auch Maler werden. Werde ich so etwas je schaffen und<br />

ähnliche Fragen standen da plötzlich im Raum. Voller Bedenken<br />

über die eigene Könnerschaft machen sich Udo und sein<br />

Freund Rudolf danach auf den Heimweg ins Sauerland.<br />

gemalt von Menschen vor etwa 10.000 Jahren. Eine andere,<br />

wunderbare Welt und ein Schlüsselerlebnis ohnegleichen <strong>für</strong><br />

Udo, dessen Mut sogleich wieder um einiges stieg, (Kunst-)<br />

Maler zu werden. So ist es dann auch geschehen. Was <strong>für</strong> ein<br />

Zufall und was <strong>für</strong> ein Glück. Für uns alle. Im Nachhinein.<br />

Es geht also weiter mit der Kunst<br />

Nach weiteren sechs Semestern Grafik und Malerei an der<br />

Fachhochschule Dortmund war Udo Wollmeiner danach <strong>für</strong><br />

zweieinhalb Jahre mit der Restaurierung romanischer und<br />

gotischer Wandmalereien und Fresken <strong>für</strong> den westfälischen<br />

Landeskonservator tätig. Seit 1965 ist Udo Wollmeiner freischaffender<br />

Maler mit zahlreichen Ausstellungen im Sauerland,<br />

Bochum, Düsseldorf, Köln, Gelsenkirchen, Herten,<br />

Bonn, Coesfeld, Ahlen. Um nur einige Orte zu nennen. Es<br />

gibt Filmdokumentationen über ihn von ARD und ZDF<br />

sowie etliche Publikationen über sein Schaffen. Wollmeiner<br />

ist Mitglied im Berufsverband bildender Künstler und seine<br />

Arbeiten haben im In- und Ausland zahlreiche Liebhaber<br />

gefunden. Udo Wollmeiner ist also, im Laufe der Jahre, ein<br />

überaus erfolgreicher Künstler geworden. Ausgestattet mit<br />

einem unverwechselbaren Stil.<br />

In den Pyrenäen wartet eine Welt der Wunder auf Udo.<br />

Sie will nur entdeckt werden.<br />

ALTA MIRA. An dieser Straße, noch in den Pyrenäen, führt<br />

eine kleine Gasse zu einem alten Haus. Durch ein Schild neugierig<br />

geworden, klopfen Udo und sein Freund an die Tür des<br />

Hauses. Ein alter Mann öffnet. Es gilt eine Höhle zu besichtigen.<br />

Nach dem Öffnen einer Tür im Hügel ging es dann, nur<br />

im Licht einer Petroleumlampe, in die Höhle hinein. Danach<br />

gab es nur noch Staunen. Großflächige Tierdarstellungen,<br />

Christel Zidi<br />

Tom Linke<br />

60 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Rosa Elefanten und staunende Blicke<br />

im Forsthaus Oeventrop<br />

Nach einigen Wirkungs- und Lebensstätten, wie zum Beispiel<br />

im Grünen Turm und Haus Honnig in Arnsberg, hat<br />

Udo Wollmeiner heute im alten Forsthaus Oeventrop seinen<br />

Lebensmittelpunkt gefunden. Der mittlerweile 85-jährige<br />

Künstler lebt hier, zusammen mit seiner Frau Bärbel und<br />

Teckel Sultan, in einer wirklich beindruckenden Idylle. Udo<br />

Wollmeiners Schaffenskraft ist ungebrochen. Unterstützt wird<br />

er von seiner Frau, die ihm in einer wunderbaren Art und<br />

Weise, den Rücken freihält und ihn in seiner Arbeit bestärkt.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 61


Denkbar ideale Arbeitsbedingungen also. Wollmeiner arbeitet<br />

fast ausschliesslich in seinem Freiluftatelier am Haus. Und das<br />

fast jeden Tag. Im <strong>Sommer</strong> wie im Winter. Und auch bei (fast)<br />

jedem Wetter. Hier entstehen seine wunderbaren, zauberischen<br />

und fantasievollen Werke. Gemalt ausschliesslich auf 50 – 300<br />

Jahre altem Holz. Für Udo Wollmeiner besteht Kunst aus den<br />

drei Säulen: Originalität, Authentizität und Handwerk. Seine<br />

Hauptthemen sind, nach eigener Aussage, Fantastische Welten,<br />

Menschenkinder, Augenblicke, Frauen, Könige, Märchen,<br />

Mythen, Sagen und Tiere. Aber auch das eine oder andere<br />

Stilleben hat er mit Hingabe gemalt. Und das alles immer<br />

mehr poetisch als real. Stets aber menschlich. Malen ist dabei<br />

<strong>für</strong> Udo Wollmeiner wie atmen. Lebenswichtig eben.<br />

Die Pracht der Farben und die Macht<br />

der inneren Bilder<br />

So farbig wie seine Bilder, so farbig ist auch das Innenleben<br />

dieses Künstlers. Inspiriert durch einen Aufenthalt in Afrika<br />

während der 70/80er Jahre, also noch vor dem massiven Tourismus<br />

der heutigen Zeit, entstanden Arbeiten von Menschen<br />

und Tieren aus einer ganz eigenen, persönlichen Anschauung<br />

heraus. Eindrücke werden dabei von Udo Wollmeiner sensibel<br />

und individuell wahrgenommen, mit seiner Seele aufgenommen<br />

und abgespeichert <strong>für</strong> irgendwann später. Wollmeiner<br />

malt dann direkt aus der Seele heraus. Und so wird aus einem<br />

grauen Elefant schon mal ein rosa Elefant. So war es dann<br />

wohl auch. Damals in Afrika. Jedenfalls der inneren Empfindung<br />

nach. Aber eben immer auch ein inneres Abenteuer,<br />

wie die Erschließung der eigenen Innenwelten, zu denen seine<br />

Bilder den Schlüssel darstellen und damit einen Zugang ermöglichen,<br />

der uns sonst versagt wäre.<br />

Die<br />

Nr. 1<br />

in <strong>Warstein</strong><br />

62 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Eine Welt der Mythen und Märchen<br />

Eine fantasievolle Welt der Mythen und Märchen, der Fabeln<br />

und Sagen. Eine Welt der großen, staunenden Augen, voller<br />

Ausdrucksstärke, vereint mit einem großen, mitfühlendem<br />

Verständnis. Udo Wollmeiner malt gerne auch mal Einhörner<br />

und andere magische Wesen. Ein weiteres und wichtiges Lieblingsmotiv<br />

von ihm sind die Heiligen drei Könige. Sinnbilder<br />

von Hingabe und selbstloser Nächstenliebe. Zu seinen bevorzugten,<br />

künstlerischen Techniken zählt der Holzschnitt und<br />

das damit verbundene Handdruckverfahren. Hier entstehen<br />

mit viel Erfahrung des Künstlers faszinierende Unikate. Meiner<br />

Ansicht nach ist es nicht möglich, den Künstler Wollmeiner<br />

in einer “Schublade” zu verorten. Zu vielschichtig ist da<strong>für</strong><br />

sein Werk. Begeht man heute sein Haus und sein Atelier, sieht<br />

man staunend und fast ungläubig die große Schaffensvielfalt<br />

dieses Menschen und Künstlers. Fragt sich fast zwangsläufig<br />

dabei. Wie ist das möglich? Ähnlich dem Staunen des jungen<br />

Udo im “Prado”. Damals in Madrid. Und so schliesst sich der<br />

Kreis zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Und ich bin<br />

gespannt auf die Zukunft. Darauf, was dieser aussergewöhnliche<br />

Mensch; Künstler und Freund uns noch zeigen wird. Von<br />

seiner Seele. ■<br />

Fotoarchiv Ruhr Museum | Klaus-Peter Kappest, www.kappest.de | Paolo De Santis © 123RF.com<br />

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und Neheim sind ab sofort wieder geöffnet. Die<br />

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Energiechecks überprüfen wir gerne, ob Ihr Monatsabschlag<br />

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passt. Und wenn nicht, kann auch gleich eine Abschlagsanpassung<br />

vorgenommen werden.<br />

Um den Besuch bei innogy vor Ort <strong>für</strong> alle risikoarm<br />

zu gestalten, haben wir die Voraussetzungen <strong>für</strong> die<br />

Einhaltung der üblichen Hygiene- und Abstandsregeln<br />

geschaffen. Die Anzahl der Besucher, die sich<br />

zeitgleich in den innogy vor Ort-Läden aufhalten<br />

dürfen, ist – abhängig von der Größe – begrenzt.<br />

Zum Schutz aller Kunden und Mitarbeiter ist, wie<br />

in jedem anderen Geschäft auch, das Tragen einer<br />

Schutzmaske vorgeschrieben.<br />

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Silvia Padberg<br />

Fleischwurst, Brot und Likör <strong>für</strong> Pilger<br />

I<br />

mmer mehr Menschen wollen ihrem stressigen Alltag entfliehen. Sie möchten den Sinn von Inspiration und<br />

Einkehr erfassen. Mit dem ökumenischen Projekt 3Klang gibt es in Kallenhardt seit dem vorletzten Jahr die<br />

Möglichkeit dazu.<br />

Damit haben sich viele neue Wege aufgetan. Der Pilgerweg<br />

- <strong>für</strong> die Region, aus der Region – wird bereits<br />

bestens angenommen. „Meditation in Bewegung“ ist die<br />

Philosophie dahinter. Der Weg führt die drei Kallenhardter<br />

Kirchen - die katholische Pfarrkirche St. Clemens<br />

als Ausgangspunkt verschiedener Pilgerwege, die evangelische<br />

Erlöserkirche und die Kapelle am Eulenspiegel<br />

- zusammen. Wanderer können zwischen einer drei, neun<br />

oder 16 Kilometer langen Wanderroute wählen. Im Ort<br />

weisen Hinweisschilder die Richtung.<br />

Mit dem 3Klang-Weg öffneten sich auch kulinarisch neue<br />

Pfade in dem Bergdorf. Beispielsweise kreierte der örtliche<br />

Fleischer Andreas Finger eine Pilgerwurst, indem er die<br />

beliebte Fleischwurst aus seinem Betrieb verfeinerte. „Die<br />

Idee kam mit dem 3Klangweg. Ein Unterschied zu unserer<br />

herkömmlichen Fleischwurst ist der dickere Darm“,<br />

erklärt Metzger Finger. Somit ist die Wurst im Pilgerrucksack<br />

besser behütet und bleibt auch auf längeren Strecken<br />

frisch. Die dorfansässige Bäckerei folgte der Idee und<br />

zeichnete ein Pilgerbrot, die Edelbrennerei ein schmackhaftes<br />

würziges Likörchen mit dem Pilgerlabel aus.<br />

Gute Rast allseits mit Schuh und Rucksack! ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 65


Berauschendes Schloss Melschede<br />

Christel Zidi<br />

Tom Linke<br />

In<br />

herrlicher Natur - in Sundern-Hövel - liegt Schloss Melschede,<br />

eingebettet zwischen prächtigen Obstbäumen und uralten<br />

Baumbeständen. Denkmalgeschütze Ess- und Rosskastanien findet<br />

man hier, Stieleichen und Rotbuchen. Und auch die alte Thuja, einen<br />

Lebensbaum.<br />

Die jahrhundertealten Zeitzeugen<br />

wirken erhaben, würdevoll. Welche<br />

Geschichten haben sie schon unter<br />

ihren prächtigen Baumkronen erlebt,<br />

welchem Liebesgeflüster konnten sie<br />

unter ihrem Blätterdach lauschen …?<br />

Einige der Baumgruppen aus Kastanien<br />

und Linden stehen vorgelagert.<br />

„Points de Vue“ nennen Landschaftsgärtner<br />

eine solche Gruppierung. An<br />

diesen Stellen ergeben sich besonders<br />

schöne Blicke ins Tal. Die Melscheder<br />

Parklandschaft wurde im 17.<br />

Jahrhundert nach englischem Vorbild<br />

auf einer Fläche von fast 200 Hektar<br />

angelegt. Das zugehörige Schloss ließ<br />

Ferdinand Freiherr von Wrede zu<br />

Melschede zwischen 1659 und 1669<br />

als Vierflügelanlage erbauen.<br />

Oftmals sind berauschende Klänge<br />

zu hören - in und um Schloss<br />

Melschede. Dann, wenn ein Kammerkonzert<br />

innerhalb des historischen<br />

Gemäuers stattfindet, bei<br />

dem junge, talentierte Musiker ihr<br />

Können unter Beweis stellen. Und<br />

auch die Bäume draußen geben ihr<br />

Konzert - wenn der Wind durch<br />

Blätter rauscht und die Äste in ihrem<br />

Rhythmus dazu knarzen. Piano an<br />

lauen <strong>Sommer</strong>abenden, fortissimo im<br />

Herbst. ■<br />

66 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


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Berufliche Karriere erfolgreich in der Heimat starten<br />

Zentrales Informationsportal <strong>für</strong> die Ausbildung Karriereeinstiege in der Region Hellweg-Hochsauerland<br />

– <strong>für</strong> Eltern, Lehrkräfte und Schüler/innen<br />

Für die meisten Jugendlichen und<br />

ihre Eltern zählt der Übergang von<br />

der Schule in den Beruf zu den größten<br />

Herausforderungen. Welche Ausbildung<br />

oder welcher berufliche Weg<br />

passt zu meinem Kind? Wo gibt es vor<br />

Ort oder in der Region die besten Angebote?<br />

Worauf kommt es an, um im<br />

Beruf erfolgreich zu sein? Diese und<br />

viele weitere Fragen machen Jugendlichen<br />

und Eltern gleichermaßen viel<br />

zu schaffen.<br />

Karriere-hier – eine Initiative<br />

des regionalen Ausbildungskonsenses<br />

Kinder sehen in ihren Eltern die<br />

wichtigsten Berater und Unterstützer,<br />

wenn es um die Berufs- und Studienwahl<br />

geht. Mit der Informationsseite<br />

www.karriere-hier.de unterstützt die<br />

Initiative des „Ausbildungskonsens<br />

Hellweg-Sauerland“ Eltern und ihre<br />

Kinder kompetent auf dem beginnenden<br />

Karriereweg. www.karriere-hier.<br />

de ist die Informationsseite <strong>für</strong> Eltern,<br />

Lehrer/-innen und Ausbildungsinteressierte<br />

über berufliche Karrierewege<br />

68 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />

42 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />

im Hochsauerlandkreis und im Kreis<br />

Soest.<br />

Die Partner des Ausbildungskonsens,<br />

bieten unkompliziert, praxisorientiert<br />

und branchenbezogen Hilfestellung<br />

an. Dazu gehören konkrete Beratungsangebote,<br />

Einblicke in Unternehmen,<br />

die da<strong>für</strong> ihre Türen öffnen, und auch<br />

Screenshot der Website www.karriere-hier.de


Elternabende an Schulen mit Ausbildern, Unternehmern<br />

und Auszubildenden.<br />

Der Ausbildungsmarkt bietet weiterhin gute<br />

Möglichkeiten<br />

<strong>WOLL</strong> sprach mit den<br />

beiden Experten. Klaus<br />

Bourdick und Sebastian<br />

Rocholl koordinieren<br />

den Ausbildungskonsens<br />

Hellweg-Sauerland.<br />

Sie wissen, welche Vorteile und Chancen der regionale<br />

Ausbildungsmarkt jungen Menschen bietet.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie sind die Ausbildungsmöglichkeiten allgemein<br />

in der Region Hellweg/Sauerland?<br />

Klaus Bourdick: Das Angebot an Ausbildungsplätzen<br />

ist ebenso vielfältig wie die Karrierewege, die sich bieten.<br />

Wenn man weiß, was einen interessiert, dann findet man,<br />

egal, ob im Handwerk, in der Industrie, im Dienstleistungsbereich<br />

oder im Sozialen bzw. Gesundheitsbereich,<br />

einen guten Einstieg und Grundstein <strong>für</strong> seinen weiteren<br />

Weg. Zuletzt standen 1,44 Ausbildungsplätze pro Bewerber/-in<br />

zur Verfügung. Das Angebot ist also riesig.<br />

Sebastian Rocholl: Ausbildung ist ein wichtiges Thema in<br />

unserer stark mittelständisch geprägten Region. Die heimischen<br />

Unternehmen sind sich ihrer Ausbildungsverantwortung<br />

bewusst und bemühen sich sehr frühzeitig um die<br />

besten Nachwuchskräfte, da ihnen die Fachkräftesicherung<br />

<strong>für</strong> ihren Betrieb wichtig ist.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche Möglichkeiten bietet Karriere-hier im<br />

Vergleich zu anderen Portalen und Initia tiven?<br />

Klaus Bourdick: Der große Vorteil des Elternportals ist,<br />

dass die Eltern über diese eine Seite alle Informationen erhalten,<br />

die regional zum Thema Berufswahl wichtig sind.<br />

Wir sind so etwas wie der Filter, der heraushebt, was wichtig<br />

und weiterbringend sein könnte. Eines unserer Prinzipien<br />

<strong>für</strong> das Portal ist es, multimedial ausschließlich echte,<br />

praxisorientierte Karrierewege zu zeigen, die reale Menschen<br />

in realen Unternehmen der Region vorstellen – zum<br />

Beispiel durch unsere eigene Videoreihe „ErfolgReicher“.<br />

<strong>WOLL</strong>: Welche Chancen und Möglichkeiten bietet der<br />

Ausbildungsmarkt jetzt aktuell in der Corona-Krise?<br />

Welche Beratungsmöglichkeiten kann man nutzen?<br />

Sebastian Rocholl: Wir können uns in unserer Region<br />

auch in diesen schwierigen Zeiten über einen stabilen Ausbildungsmarkt<br />

freuen, der jungen Menschen sehr gute<br />

Perspektiven bietet. Für alle Schulabsolventen und natürlich<br />

auch <strong>für</strong> den aktuellen Abiturjahrgang bestehen gute<br />

Chancen, direkt nach dem Schulabschluss in eine Berufsausbildung<br />

zu starten – zum Beispiel, wenn das geplante<br />

Auslandsjahr aufgrund der Corona-Pandemie nicht zu<br />

realisieren ist oder noch keine Pläne gemacht sind, wie es<br />

nach der Schule weitergehen soll.<br />

Klaus Bourdick: Alle Partner von Karriere-hier bieten<br />

hierzu ganzjährig ein breites Beratungsangebot <strong>für</strong> Betriebe<br />

und junge Menschen an und vermitteln freie Ausbildungsplätze.<br />

Weitere Informationen zu Angeboten und<br />

Entwicklungen auf dem Ausbildungsmarkt findet man<br />

immer aktuell auf unserer Webseite. ■<br />

Das Partnernetzwerk:<br />

IHK Arnsberg, Agentur <strong>für</strong> Arbeit Meschede -<br />

Soest, Unter nehmensverband Westfalen Mitte,<br />

Steuerberaterkammer Westfalen-Lippe, Landwirtschaftskammer<br />

NRW, Handwerkskammer<br />

Südwestfalen, Hochsauerlandkreis, Kommunale<br />

Koordinierungsstellen KAoA, WirtschaftsFörderungsGesellschaft<br />

Hochsauerlandkreis, Kommunen<br />

<strong>für</strong> Arbeit im HSK, DGB Region Südwestfalen<br />

und Dortmund-Hellweg, Kreishandwerkerschaft<br />

Hellweg-Lippe, Regionalagentur Hellweg Hochsauerland,<br />

Kreis Soest, Wirtschaftsförderung<br />

Kreis Soest, Jobcenter AHA Kreis Soest<br />

www.karriere-hier.de<br />

Der Ausbildungskonsens der Region Hellweg-Sauerland<br />

Das Gremium ist breit aufgestellt. Beteiligt sind die Agentur <strong>für</strong><br />

Arbeit, die SGB-II-Träger, die Kreiswirtschaftsförderungen, Kammern<br />

und Kreishandwerkerschaften, der DGB, die Kommunalen<br />

Koordinierungen der beiden Kreise, der Unternehmensverband,<br />

sowie die Regionalagentur Hellweg-Hochsauerland.<br />

Koordiniert wird das Gremium bei der IHK Arnsberg. „Dieses<br />

Gremium fasst die Kompetenzen und das Know-How verschiedenster<br />

regionaler Arbeitsmarktpartner an einer Stelle zusammen.<br />

Dies führt zur fundierten und abgewogenen Einschätzung der Entwicklung<br />

des Arbeits- und Fachkräftemarktes“, so Klaus Bourdick<br />

in seiner Funktion als Sprecher des Gremiums. „Die Verabredung<br />

von gemeinsamen und aufeinander abgestimmten Maßnahmen<br />

aller Partner ist das Besondere in unserer Region. Das gibt es anderswo<br />

so nicht und gemeinsam erreicht man einfach mehr.“<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 69<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong> - 43


„Die hanseatische Idee lebt in Brilon weiter“<br />

Nach coronabedingter Absage der 40. Internationalen Hansetage:<br />

Europa virtuell zu Gast im Sauerland<br />

Paul Senske<br />

D<br />

ie coronabedingte Absage war alternativlos.<br />

„Gleichzeitig war sie <strong>für</strong> viele Brilonerinnen<br />

und Briloner sehr schmerzhaft, denn wir wären<br />

sehr gerne Gastgeber der 40. Internationalen Hansetage<br />

der Neuzeit mit 111 angemeldeten Städten aus 16 europäischen<br />

Ländern gewesen“, sagt Bürgermeister Dr. Christof<br />

Bartsch. „Ich bin mir sicher, dass die ganze Region davon<br />

profitiert hätte.“ Die Absage eröffnete aber eine kreative<br />

und zukunftsweisende Idee, die auch umgesetzt wurde:<br />

Brilon richtete vom 4. bis 7. Juni den „Ersten Virtuellen<br />

Hansetag in der 660-jährigen Geschichte der Hanse“ aus.<br />

Nicht nur das virtuelle Echo war groß. „Die hanseatische<br />

Idee lebt in Brilon weiter“, betont Ehrenbürgermeister<br />

Franz Schrewe, der Vorsitzende des Vereins zur Förderung<br />

der Hansetage <strong>2020</strong>.<br />

70 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Sauerländer Städte, die dem Internationalen Hansebund der<br />

Neuzeit und dem Westfälischen Hansebund angehören: Arnsberg,<br />

Attendorn, Brilon, Marsberg, Medebach, Meschede,<br />

Olpe, <strong>Rüthen</strong>, Schmallenberg sowie Geseke, Soest und Werl.<br />

Weitere Sauerländer Städte, die im Hansebund, aber nicht in<br />

der Westfälischen Hanse sind: Drolshagen, Balve, Neuenrade,<br />

Sundern.<br />

Frühere Sauerländer Hansestädte, die heute aber keinem Bund<br />

mehr angehören bzw. durch die Zusammenlegung von Städten<br />

und Gemeinden unter dem neuen Städtenamen der Hanse weiterhin<br />

verbunden sind: Allendorf, Altena, Belecke, Bödefeld,<br />

Eversberg, Freienohl, Grevenstein, Hachen, Hirschberg, Hüsten,<br />

Iserlohn, Kallenhardt, Langscheid, Lüdenscheid, Menden,<br />

Plettenberg, <strong>Warstein</strong>.<br />

Der Verein soll „im Sinn der europäischen<br />

Idee“ fortgeführt und entsprechende<br />

Ideen entwickelt werden. „Brilon<br />

hat sich in den letzten Jahren einen sehr<br />

guten Ruf in der hanseatischen Gemeinschaft<br />

erworben und ist durch unseren<br />

Bürgermeister Dr. Christof Bartsch im<br />

Präsidium des Internationalen Hansebundes<br />

vertreten“, erklärt Schrewe, von<br />

1999 bis 2014 Briloner Bürgermeister.<br />

„Auch künftig muss die hanseatische<br />

Idee in Brilon gepflegt werden. Europäischer<br />

Austausch ist wichtiger denn je.“<br />

Vor 25 Jahren hatte sich Brilon <strong>für</strong> die<br />

Ausrichtung der 40. Internationalen<br />

Hansetage beworben und 1996 in Bergen<br />

(Norwegen) den Zuschlag erhalten.<br />

Europa zu Gast in Brilon, im Sauerland.<br />

Diese faszinierende Idee zog Brilon und<br />

die Region in ihren Bann. „Nach langen<br />

und intensiven Vorbereitungen waren<br />

wir kurz vor dem Ziel, als wir am 17.<br />

März coronabedingt absagen mussten“,<br />

so Christof Bartsch. „Wir wollten aber<br />

den Termin vom 4. bis 7. Juni nicht<br />

völlig ereignislos an uns vorüberziehen<br />

lassen und deshalb wurde die Idee des<br />

Ersten Virtuellen Hansetags in der<br />

660-jährigen Geschichte der Hanse<br />

geboren.“<br />

Dieses virtuelle, innovative Ereignis mit<br />

Pilotcharakter wurde zu einem großen<br />

Erfolg. Die Eröffnungszeremonie, die<br />

Video-Delegiertenkonferenz, die Unterzeichnung<br />

der „Briloner Erklärung zum<br />

40-jährigen Bestehen des Hansebundes<br />

der Neuzeit“, der Hanse-Drive-In<br />

sowie die Übergabe der Hansefahne<br />

an die lettische Hauptstadt Riga als<br />

Ausrichterin der Hansetage 2021 waren<br />

die herausragenden Programmpunkte.<br />

Beim „Drive-In“ auf der Busspur vor<br />

dem Rathaus gab es an verschiedenen<br />

Ständen einiges zu entdecken und am<br />

Hansestand eine Wundertüte mit<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 71


Präsidiums-Mitglied des Internationalen Hansebundes:<br />

Dr. Christof Bartsch (im Bild rechts)<br />

mindestens acht hanseatischen Produkten zu kaufen. Dies alles<br />

nach dem Briloner Hanse-Motto: „Hanse. Heimat. Handgemacht.“<br />

Die Hanse zu Gast in Brilon, als Städtebund mit Tradition<br />

und Zukunft. Die Verbindung zu Westfalen und damit auch<br />

und besonders zum Sauerland war von Beginn an gegeben.<br />

Normalerweise verbindet man die Hanse mit den fünf großen<br />

Hansestädten Hamburg (HH), Bremen (HB), Lübeck (HL)<br />

als „Königin“ der Hanse, Rostock (HRO) und Stralsund<br />

(HST). Dabei waren es vor allem Kaufleute aus Westfalen, die<br />

auf ihren Handelszügen zur Ostsee die Mitte des 12. Jahrhunderts<br />

gegründete Stadt Lübeck besiedelten und von dort über<br />

Riga und Nowgorod den russischen Handelsraum erschlossen<br />

und wesentlichen Anteil an der Gründung der Hanse hatten.<br />

Dem Bündnis der Kaufleute und Städte ab Mitte des 13.<br />

Jahrhunderts gehörten in der Blütezeit bis zu 200 Städte<br />

und Handelskontore an - darunter 80 Städte aus Westfalen.<br />

Zentrum war Soest. Diesem Zentrum waren weitere kleine<br />

oder größere Städte wie Arnsberg angeschlossen. Meschede gehörte<br />

wiederum über Arnsberg zur Hanse (Siehe auch Beitrag<br />

über „Meschede und die Hanse“). Mitte des 17. Jahrhunderts<br />

verlor die Hanse an Bedeutung, ehe sie 1669 „unterging“. Der<br />

Internationale Hansebund der Neuzeit wurde 1980 in Zwolle<br />

(Niederlande) wiederbelebt. Er ist mit 180 Mitgliedsstädten<br />

aus 16 Ländern die weltweit größte freiwillige Städtegemeinschaft<br />

und ein starkes Stück Europa.<br />

Neben dem internationalen gründeten sich im 20. Jahrhundert<br />

auch regionale Hansebünde. Der Westfälische Hansebund<br />

wurde 1983 aus der Taufe gehoben. Sitz ist die alte<br />

Reichs- und Hansestadt Herford. Mit 49 Mitgliedsstädten,<br />

darunter viele Kommunen aus dem Sauerland, ist er der größte<br />

regionale Bund. Es gibt Städte aus dem Sauerland, die dem<br />

westfälischen und dem Internationalen Hansebund angehören,<br />

die nur im internationalen, aber nicht im westfälischen Bund<br />

sind sowie frühere Sauerländer Hansestädte, die heute keinem<br />

Bund mehr angehören bzw. durch die Zusammenlegung von<br />

Kommunen unter dem neuen Städtenamen der Hanse verbunden<br />

sind. ■<br />

72 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


- Anzeige -<br />

Heimaturlaub am Westfälischen Meer<br />

© sabrinity.com<br />

In großgeschrieben werden, ist<br />

Zeiten, in denen Fernreisen<br />

klein- und Heimaturlaube<br />

das Sauerland mit seiner vielfältigen<br />

Natur, den attraktiven Ausflugszielen<br />

und den gastfreundlichen Menschen<br />

gut aufgestellt. Eine Region, die all diese<br />

Vorzüge auf das Beste in sich vereint, ist<br />

die Gemeinde <strong>Möhnesee</strong>.<br />

Die flächenmäßig größte Talsperre im<br />

Sauerland liegt idyllisch eingebettet zwischen<br />

Haarstrang und Arnsberger Wald.<br />

Die prächtige, mehr als 100 Jahre alte<br />

Staumauer zieht durch ihre wechselvolle<br />

Geschichte Besucher aus vielen Ländern<br />

an und ist sicherlich ein würdiger erster<br />

Anlaufpunkt. Von dort aus lässt sich die<br />

Umgebung auf einer Vielzahl an Routen<br />

erkunden.<br />

Mit über 200 km ausgeschilderten<br />

Wanderwegen ist <strong>für</strong> jede Kondition die<br />

passende Herausforderung dabei. Viele<br />

Wanderparkplätze sind ideale Ausgangspunkte<br />

<strong>für</strong> Rundwanderungen und<br />

wer den Haarstrang überquert oder den<br />

<strong>Möhnesee</strong>turm ersteigt, wird mit beeindruckenden<br />

Weitblicken belohnt.<br />

Mit dem Rad lässt sich auf ausgearbeiteten<br />

Themenrouten die nähere und<br />

weitere Umgebung erkunden. Individualisten<br />

finden mit dem Knotenpunktsystem<br />

Hilfestellung bei der eigenen<br />

Routenplanung.<br />

Wer die Perspektive wechseln und die<br />

Landschaft vom Wasser aus an sich<br />

vorbeiziehen lassen möchte, tut dies in<br />

aller Ruhe beim Stand Up Paddeln oder<br />

vom Tretboot aus. Noch gemütlicher<br />

wird es bei der einstündigen Fahrt mit<br />

Kaffee und Kuchen auf der MS <strong>Möhnesee</strong>.<br />

Beim Segeln, Windsurfing oder<br />

Tauchen kommt auch der Aktivurlauber<br />

auf seine Kosten.<br />

Familien freuen sich über die spannenden<br />

Waldspielplätze, den Wildpark<br />

Völlinghausen oder erleben mit ihren<br />

Kindern das Landschaftsinformationszentrum<br />

LIZ.<br />

Also: warum in die Ferne schweifen,<br />

wenn das Gute vor der Haustür schon<br />

bereitsteht? ■<br />

© S.T. <strong>für</strong> Sauerland Tourismus Klaus-Peter Kappest<br />

Tourist Information <strong>Möhnesee</strong><br />

Hauptstraße 19, 59519 <strong>Möhnesee</strong><br />

Tel.: 02924 981-391 oder -392<br />

info@moehnesee.de | www,moehnesee.de<br />

Folgen Sie uns:<br />

moehneseetourismus<br />

moehnesee_tourismus<br />

© sabrinity.com<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 73


Freizeitmöglichkeiten in alten<br />

Hansestädten und auf Hansewegen<br />

Christel Zidi<br />

<strong>Möhnesee</strong><br />

Was wäre das <strong>für</strong> ein Spektakel geworden.<br />

Im positiven Sinne. Die<br />

Hansetage in Brilon.<br />

Wir sehr hatte man sich schon darauf gefreut,<br />

Hanseaten aus anderen Städten begrüßen zu<br />

Bux_Anz_210x138_<strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong>_print.pdf 1 18.05.20 15:59<br />

dürfen. Denn auch im HSK gibt es so einige<br />

Hansestädte (s. weitere Hanse-Berichte in<br />

diesem <strong>Magazin</strong>). An dieser Stelle möchten<br />

wir aber mal einen Blick auf andere Städte<br />

des Hanse-Bundes werfen. Zum Beispiel auf<br />

Buxtehude: Die alte und – seit 2014 – auch<br />

www.buxtehude.de<br />

WILLKOMMEN IN BUXTEHUDE!<br />

Schlau, wer schon da ist oder auf Plattdüütsch „Ick bün al dor!“.<br />

Das ruft der Igel zum Hasen während des Wettlaufs im Märchen,<br />

welcher sich der Erzählung nach, an einem Sonntagmorgen im Herbst<br />

auf einem Acker in der Nähe von Buxtehude zugetragen haben soll.<br />

Buxtehude mit seinem maritimen Flair und mit einer über 1000-<br />

jährigen Geschichte, liegt in der Urlaubsregion „Altes Land am<br />

Elbstrom “ direkt am kleinen Flüsschen Este.<br />

Die Hansestadt wurde als erste deutsche Stadt planmäßig, nach<br />

niederländischem Muster, um ein zentrales Hafenbecken herumgebaut.<br />

Die Altstadt mit den kleinteiligen Häuserfassaden und Fachwerkhäusern<br />

bietet eine wunderschöne Kulisse <strong>für</strong> urbanes Leben,<br />

ausgiebiges Shoppingvergnügen und kulinarische Erlebnisgastronomie.<br />

Im Marschtorzwinger finden regelmäßig kulturelle Veranstaltungen<br />

74 - <strong>WOLL</strong><br />

wie Ausstellungen <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />

oder Konzerte statt.<br />

Begleiten Sie unsere Stadtführer auf eine Reise durch die Vergangenheit<br />

unserer Hansestadt. Besichtigen Sie die St.-Petri-Kirche aus<br />

der Hansezeit und schlendern durch die schmalen Gassen entlang<br />

der romantischen Flethanlage mit dem plattbodigen Frachtschiff<br />

Ewer Margareta. Gemütlich wird es beim Wintermärchen Buxtehude<br />

oder bei einem süßen Nachmittag am Buxtehuder Fleth.<br />

Wir laden Sie herzlich zu einem erholsamen Urlaub oder einem<br />

kurzweiligen Ausflug in unserer kleinen, charmanten Hanse- und<br />

Märchenstadt ein. Machen Sie Ihre ganz persönliche Entdeckungsreise<br />

in und rund um Buxtehude.<br />

Infos und Buchungen: Servicecenter Kultur & Tourismus<br />

Breite Straße 2, 21614 Buxtehude, T 04161 501 2345<br />

stadtinfo@stadt.buxtehude.de, www.buxtehude.de/tourismus/<br />

Montag – Freitag 10:00 – 17:00 Uhr, Samstag 10:00 – 15:00 Uhr


Buxtehude<br />

wieder neue Hansestadt ist nicht nur<br />

märchenhaft schön, sondern auch eine<br />

Märchenstadt. Denn hier, im Alten<br />

Land, vor den Toren Hamburgs, fand<br />

der Wettlauf zwischen Hase und Igel<br />

statt.<br />

Die Stadt zog schon immer interessante<br />

Charaktere an: „Heiner<br />

Schlotterbüx“ und „Tante Trude“ sind<br />

echte Buxtehuder. Auch Petrosilius<br />

Zwackelmann, Sie wissen schon, der<br />

kartoffelbessene Zauberer aus „Räuber<br />

Hotzenplotz“, flog schon mit seinem<br />

Zaubermantel über die Stadt.<br />

Es geht schon sehr gemütlich zu in<br />

Buxtehude. Beim Bummel durch<br />

die Straßen mit seinen prächtigen<br />

Häusern und der Besichtigung des<br />

Buxtehuder Hafens kann man sich<br />

gut in die alte Hanse-Zeit hineinversetzen.<br />

Ein wenig Hanse-Flair<br />

erlebt man aber auch schon beim<br />

Besuch der Homepage: https://www.<br />

buxtehude.de/portal/seiten/tourismus-900000082-20351.html<br />

Ort liegt ziemlich genau zwischen<br />

den beiden Hansestädten Arnsberg<br />

und Soest, am „Westfälischen Meer“,<br />

wie man den <strong>Möhnesee</strong> gern auch<br />

bezeichnet. In erster Linie ist die<br />

Gemeinde <strong>Möhnesee</strong> ein Paradies <strong>für</strong><br />

Naturliebhaber, aber sie besitzt auch<br />

zahlreiche historische Sehenswürdigkeiten<br />

wie die St.-Pankratius-Kirche in<br />

Körbecke und die Drüggelter Kapelle.<br />

Auch bietet der Veranstaltungskalender<br />

der Gemeinde so einiges. Großveranstaltungen<br />

sind zwar bis Ende<br />

August abgesagt, es bleibt noch immer<br />

eine recht gute Auswahl <strong>für</strong> alle, die<br />

mal wieder unter Menschen kommen<br />

wollen – mit dem vorgeschriebenen<br />

Abstand selbstverständlich.<br />

Nur zwei Kilometer sind es von<br />

<strong>Möhnesee</strong> zum Hanseweg. Dieser verbindet<br />

fünf mittelalterliche Handelszentren.<br />

Markiert hat der SGV den<br />

Weg <strong>für</strong> Radfahrer und Wanderer mit<br />

der Kennung X13. ■<br />

Selbst keine Hansestadt – aber ziemlich<br />

nah dran. Das ist <strong>Möhnesee</strong>. Der<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 75


Meschede und die Hanse<br />

Sabina Butz<br />

Meschede und die Hanse? Das Fragezeichen<br />

dürfte auch bei vielen Mescheder Bürgerinnen<br />

und Bürgern recht groß ausfallen. Da<br />

war doch was in den neunziger Jahren? Richtig: 1992<br />

wurde Meschede Mitglied des Westfälischen Hansebundes<br />

der Neuzeit.<br />

Und davor? Hanse verbinden wir gewöhnlich mit Lübeck, mit<br />

dem Ostseeraum, aber mit dem Sauerland? Da lohnt es sich,<br />

etwas genauer hinzuschauen:<br />

Der grenzüberschreitende Hansegedanke<br />

Das Wort „Hanse“ geht zurück auf das althochdeutsche Wort<br />

„hansa“. Es bedeutet „Gruppe, Gefolge, Schar“, also ganz<br />

neutral einen Zusammenschluss von Menschen-Gruppen. In<br />

der Mitte des 12. Jahrhunderts schlossen sich niederdeutsche<br />

Kaufleute zusammen, um größere Sicherheit <strong>für</strong> ihren Warentransport<br />

auf See zu erhalten und gemeinsam ihre wirtschaftlichen<br />

Interessen im Ausland besser vertreten zu können.<br />

Ursprünglich als Vereinigung von Kaufleuten bildete sich<br />

später eine Vereinigung von Städten, die Städtehanse, heraus.<br />

Die Ziele waren nicht ausschließlich wirtschaftlicher Natur,<br />

sondern politisch und kulturell unterlegt. Ein Netzwerk entstand,<br />

welches bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts eine große,<br />

grenzüberschreitende und einmalige Bedeutung besaß.<br />

Als größte und wichtigste Hansestadt gilt allgemein die Stadt<br />

Lübeck, auch Königin der Hanse genannt. Hier kommen die<br />

Westfalen ins Spiel: 1160 übernahm Lübeck das Soester Stadtrecht.<br />

Westfälische Kaufleute hatten wesentlichen Einfluss auf<br />

die Gründung und Entstehung der Hanse. Viele westfälische<br />

76 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Gefördert durch:<br />

Kaufmannsfamilien siedelten sich in den neugegründeten<br />

Hansestädten entlang des gesamten Ostseeraumes an.<br />

In Westfalen gab es ca. 80 Städte, Freiheiten und Orte, die<br />

der Hanse angehörten. Zentrum der westfälischen Hanse<br />

war die Stadt Soest, der sich kleinere Städte und Freiheiten<br />

anschlossen.<br />

Anschluss an die Hanse<br />

Arnsberg war zum Beispiel über Soest der Hanse angeschlossen.<br />

Meschede wiederum war Arnsberg angeschlossen, wie<br />

wir aus einem Briefwechsel zwischen dem Arnsberger und<br />

dem Mescheder Bürgermeister aus dem Jahr 1604 wissen. Die<br />

Gründe <strong>für</strong> eine Mitgliedschaft auch kleinerer Städte oder<br />

Freiheiten, wie z. B. Meschede, Eversberg, Grevenstein und<br />

Freienohl, dürften in der Nützlichkeit auch im regionalen<br />

Bereich liegen: Die Hanse garantierte freie Bewegungsmöglichkeiten,<br />

Zollvergünstigungen, das Recht auf Detailhandel,<br />

Rechtsschutz und Sonderrechte bezüglich der Zölle, Märkte,<br />

Gewichte und Waagen. Das kostete natürlich seinen Preis,<br />

der erheblich reduziert wurde, wenn man sich einer größeren<br />

Stadt anschloss. Die Mescheder hatten die Zeichen der Zeit<br />

erkannt und wollten sich diese Vorteile sichern. Allerdings war<br />

der Preis offensichtlich ein harter Brocken, der nicht immer<br />

einfach zu stemmen war. Man versuchte mit Ratenzahlung,<br />

Aufschüben und Vertröstungen, also eigentlich denselben<br />

Mitteln wie heute, seine Zahlungsverpflichtungen hinauszuschieben,<br />

bis es einfach nicht mehr zog, und die Gläubiger die<br />

Geduld zu verlieren drohten.<br />

…iro quoten mitbeischießen<br />

In dem oben schon erwähnten Dokument aus dem Jahr 1604<br />

(zu finden in unserem Stadtarchiv unter A81) schreibt der Bürgermeister<br />

von Arnsberg an seinen Amtskollegen der Freiheit<br />

Meschede, seinen „besonders gunstige guthe freunde“, in wohl<br />

gesetzten freundlichen Worten, dass es höchste Zeit sei, die im<br />

Jahr 1572 beschlossenen Hansebeiträge zu entrichten, wenn er<br />

denn „bei der uralthen loblichen societet der anzestette verpleiben“<br />

wolle, solle er unverzüglich „ … iro quoten mitbeischießen“.<br />

Das entspricht der heute gebräuchlichen Formulierung:<br />

„Erinnerung an unsere Rechnung vom…, die Ihrer Aufmerksamkeit<br />

entgangen sein dürfte. Bei nicht fristgerechtem Ausgleich<br />

endet Ihre Mitgliedschaft am…“<br />

Im Nachgang wir dann auch gleich ein Zahlungsplan vorgeschrieben:<br />

Sieben Jahre lang am Fest des Johannis Baptist<br />

(24.06.) sollen jährlich 1,25 Reichsthaler gezahlt werden. Danach<br />

drei Jahre „ein Orth“ (ein Viertel Reichsthaler). Damit<br />

wären dann die Verbindlichkeiten erledigt und das Gesicht<br />

vor den Soestern gewahrt („damitt wir unserenn glauben bei<br />

gnädigen hern von Soist retten“).<br />

Ausdrücklich vermerkt ist weiterhin, dass die Mescheder ihrer<br />

Zahlungsverpflichtung im Juli 1604 nachkamen und sich<br />

auch heute noch mit Fug und Recht der Hanse angehörig<br />

fühlen dürfen.<br />

Das gilt auch <strong>für</strong> die damaligen Städte Grevenstein und Eversberg<br />

sowie die Freiheit Freienohl: Im Stadtarchiv Arnsberg<br />

(Urk. Nr. 9/2 und 9/6) befinden sich Abschriften von Originalschreiben,<br />

die an diese zwei Städte und zwei Freiheiten<br />

gerichtet waren, um Hanseangelegenheiten zu klären. Auch<br />

die Rückschreiben sind erhalten, in denen es fast ausschließlich<br />

um untertänige Bitten um Stundung, Ratenzahlung,<br />

Aufschub und Reduzierung der Hansebeiträge geht. ■<br />

Verlängert bis<br />

9. August <strong>2020</strong><br />

Telefon: 0 23 81 / 17 - 57 14<br />

www.museum-hamm.de<br />

Eiszeit<br />

Safari<br />

Eine<br />

Erlebnis-<br />

Ausstellung<br />

1. Dezember 2019<br />

bis 5. Juli <strong>2020</strong><br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 77


Tomaten –<br />

rot, rund, köstlich<br />

E<br />

in <strong>Sommer</strong> ohne Tomaten. Kaum vorstellbar. Allerdings meine<br />

ich die „echten“ Tomaten, nicht solche Exemplare, die nie das<br />

Licht der Sonne erblickten. Nein, echte Tomaten tragen das Licht<br />

und die Wärme der Sonne in sich. Und das schmeckt man auch.<br />

Christel Zidi<br />

Xitomatl, „Nabel des dicken Wassers“,<br />

wurde die Tomate ursprünglich<br />

genannt. Inkas in den Anden, Azteken<br />

im heutigen Mexiko und die Maya in<br />

Mittelamerika bauten sie bereits um<br />

200 v. Chr. an. Ihre heutige Beliebtheit<br />

in Europa lässt sich auch an den<br />

verschiedenen Namen ablesen: Von<br />

den Österreichern wird die Tomate<br />

Paradeiser genannt, die Bayern nennen<br />

sie Paradiesäpfel, die Italiener Pomodoro,<br />

was Goldapfel bedeutet. Und<br />

<strong>für</strong> die Franzosen ist sie der „pomme<br />

d’amour“, der Liebesapfel. Im 16.<br />

Jahrhundert brachten Konquistadoren<br />

die Tomate nach Südeuropa. Dort<br />

schmückte das Nachtschattengewächs<br />

zunächst als Zierpflanze die Gärten,<br />

erst im 17. Jahrhundert begann ihr<br />

Siegeszug als Nahrungsmittel. Bis die<br />

Tomate allerdings in Deutschland<br />

heimisch wurde, dauerte es noch<br />

eine Weile. Erst um 1900 landete<br />

sie auch in unseren Gemüsegärten<br />

und Küchen. Tomaten sind vielseitig<br />

einsetzbar – mal einfach, mal raffiniert<br />

– als Rohkost, als Ketchup (am<br />

besten selbstgemacht) und sogar als<br />

Marmelade. Hier ein sommerliches<br />

Rezept, das leicht gelingt. Köstlich<br />

als Vorspeise, Hauptspeise und <strong>für</strong><br />

zwischendurch. ■<br />

Tomaten-Bruschetta*<br />

Zutaten:<br />

Wir bieten ein noch kleines aber<br />

feines Sortiment an unverpackten<br />

Lebensmiteln, z.B. Müsli,<br />

Hülsenfrüchte, Getreide, Nüsse<br />

etc. Einfach Behälter von Zuhause<br />

mitbringen und mit der Menge<br />

an Lebensmitteln füllen, die Sie<br />

wirklich brauchen.<br />

Zudem bieten wir Haarseifen,<br />

feste Shampoos und Duschseifen.<br />

Auch Waschmittel, Spülmittel<br />

und Flüssigseife können bei uns<br />

abgefüllt werden, um Plastik zu<br />

sparen. Und – Machen Sie Ihr mittel selbst! Wir haben die tollen Tabs der Firma Bio Baula.<br />

Putz-<br />

Kommen Sie vorbei, wir beraten Sie gerne!<br />

<br />

<br />

<br />

4 Tomaten (400 g)<br />

5 grüne Paprikaschoten (600 g)<br />

3 Knoblauchzehen<br />

3 EL Olivenöl<br />

½ TL Salz<br />

4 Scheiben Brot<br />

125 g Mozzarella<br />

Paprikapulver<br />

Jeweils vier grüne Paprikaschoten und vier nicht zu<br />

reife Tomaten im Backofen – unter mehrmaligem Wenden<br />

– grillen, bis die Haut rundum schwarz geworden ist.<br />

Anschließend gut abkühlen lassen und dann häuten. Die<br />

Paprikaschoten entkernen. Paprika und Tomaten in circa<br />

2 cm große Stück schneiden. In einer Schüssel die Stücke<br />

mit 3 zerdrückten Knoblauchzeihen, 3 EL Olivenöl und ½<br />

TL Salz würzen. Auf warmen Brotscheiben (z. B. Ciabatta)<br />

anrichten. 125 g Mozzarella in Stücke zupfen und auf dem<br />

Salat verteilen. Anschließend mit Paprika pulver bestäuben<br />

und mit etwas Olive nöl beträufeln.<br />

*Ausgesprochen: Brus - keta<br />

78 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


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Relaxen im eigenen Garten<br />

auf den Fläzbänksken von Paul Müller<br />

Nicola Collas<br />

Paul Müller<br />

Wir Sauerländer haben<br />

unsere eigene ganz<br />

besondere Sprache, woll?!<br />

Bömmsken heißt Bonbon, Spökes sind<br />

Scherze und wullacken bedeutet schwer<br />

arbeiten. Und dann gibt es noch die<br />

Fläzbänksken. Das sind Relaxbänke <strong>für</strong><br />

den Garten, die die Firma Paul Müller<br />

aus Balve vertreibt.<br />

Diese Outdoorbänke aus dem Sauerland<br />

werden von Hand gefertigt. Neben robusten<br />

und langlebigen Hölzern kommt<br />

verzinkter und rostfreier Stahl zum<br />

Einsatz. Die hohe Rückenlehne und die<br />

optimal dimensionierte Sitzhöhe sorgen<br />

da<strong>für</strong>, dass jeder Mensch - egal<br />

wie groß, wie alt, wie schwer - optimal<br />

auf den Fläzbänksken sitzen und<br />

entspannen kann. Die Outdoorbänke<br />

sehen also nicht nur gut aus, sie sind<br />

auch bequem und auf Wunsch 360<br />

Grad drehbar. Zwockel und Oschi sind<br />

die beiden Grundmodelle der Relaxbänke<br />

von Paul Müller. Dabei ist der<br />

Zwockel als Zweisitzer der kleine Bruder<br />

vom Oschi, auf dem drei Leute sitzen<br />

können. Geliefert werden die stylischen<br />

Sitzgelegenheiten entweder als Bausatz<br />

oder schon komplett montiert. Die Preise<br />

liegen zwischen 865 und 1285 Euro,<br />

je nachdem <strong>für</strong> welches Modell Sie sich<br />

entscheiden. Gegen Aufpreis besteht die<br />

Möglichkeit, fast alle grafischen Vorlagen<br />

wie Logos, Schriften und Zeichen<br />

als Veredelung auf die Bank zu bringen.<br />

Die Fläzbänksken als Unikat.<br />

„Wir von der Paul Müller GmbH<br />

hatten die Idee zu den Fläzbänksken<br />

schon länger“, erklärt Katharina Capua,<br />

Assistenz der Geschäftsführung. „Den<br />

ersten Prototypen gab es schon vor<br />

der Corona-Krise. Durch die Krise<br />

hatten wir nun die Zeit und Möglichkeiten,<br />

die Idee schnell auszuarbeiten<br />

und umzusetzen“. Weitere spannende<br />

Produkte werden folgen: Zeitnah wird<br />

ein mobiler Bierkühlschrank auf den<br />

Markt kommen. Alle Informationen<br />

zu den Fläzbänksken finden Sie auf<br />

mueller-outdoor.de. ■<br />

Paul Müller GmbH<br />

Brobbecke 1 | 58802 Balve<br />

Telefon 02375 9181-64 | service@mueller-outdoor.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 79


Skywalk<br />

Atemberaubende Aussicht ins Möhnetal<br />

Eröffnung des Skywalk im Herbst 2019 Fotos (2): Wolfgang Klein<br />

Technische Daten<br />

Reichweite ins Tal:<br />

Höhenunterschied:<br />

Lichte Breite:<br />

Nutzlast:<br />

Gesamtnutzlast:<br />

Gesamtfläche:<br />

Länge:<br />

31 m<br />

ca. 80 m<br />

1,80 m<br />

500 kg/qm<br />

19 t (das entspricht<br />

ca. 190 Personen)<br />

rd. 38 qm<br />

31 m<br />

Weitere Informationen:<br />

www.skywalk-moehnetal.de<br />

80 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Blick vom Skywalk auf die überfuteten Wiesen des Möhnetals<br />

Fotos (2): Ulrich Cordes<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 81


Plattdeutsche Seite<br />

Walter Eilhard<br />

Anke Kemper<br />

Schon lange ist das Sauerländer Platt keine Umgangssprache mehr. Nur noch wenige Menschen sprechen es.<br />

Das ist schade, denn diese Mundart ist auch Teil unseres Sauerländer Kulturgutes.<br />

Einige Kultur- und Heimatvereine (z. B. in Belecke) haben sich zum Ziel gesetzt, das Sauerländer Platt zu<br />

erhalten. Und so lernen dort auch junge Menschen den schönen Dialekt unserer Heimat. Diesen Trend möchten<br />

wir von <strong>WOLL</strong> unterstützen. Deshalb hier unser plattdeutscher Beitrag.<br />

Imme Siuerland wäd schuotten…<br />

Luie – niu maot iek ugge ois maol wat vertellen.<br />

Vielle Siuerlänner hiät ächterm Hiuse gräote Wuiske,<br />

dai vandage nit mehr briuket wäd. Säo aök bui Jupp..<br />

Echterm Hius hiät Jupp op suiner Wuiske ne gaßen Trop<br />

Hiärteböcke. Dat gaße Jaohr ies hai luiter dao echter un<br />

passet op, dat et diäm Damwild guet goiht, – ouwer immer<br />

Hiärwest dao wäd dann schuotten. Suin Häochsitz ies<br />

imme Stalle ächterm Fiester van buiten met Klappe davor.<br />

Näo har hai en paar Hiärteböcke schuotten, dao wören dai<br />

Duiers ouwer schlau waoren. Joidesmaol wann dai Klappe<br />

open geng un Jupp anleggen wuoll, läopet dai gaße Tropp<br />

amme Tuine lang äh de Düwel dao ächter wäor.<br />

In suiner Näot vertallte Jupp suin Malör diäm Naower<br />

Schulte. „Kein Problem, schieß doch aus meinem<br />

Schlafzimmerfenster. Das ganze Rudel steht hier oben.“<br />

Jao, Jupp goiht no Schulte nop te Schloapstuowe, Fiester<br />

los, – Bius, dao har hai diän Bock schoutten.<br />

Niu wuoll hai met dr Flinte wuier no Hiuse gaohn, kam<br />

iut dr Huisdüör un stound op dr häogen Trappe buim<br />

Schulten. Saobius hiält dai nagelnigge Müllwaogen un<br />

well met suiner niggen Technik dai Mülltuonnen luike<br />

maken. Dat klappere nit säo bius, hai waß wahne amme<br />

figuleuern, ois vörwärs dann wuier terügge. – Bius, – dao<br />

lag dai gaße Schuite op dr Straote.<br />

Wat maken? Leggenlaoten un wichterföiern oder anhaollen,<br />

iutstuigen un opsaiken.<br />

Dao saihet dai Kiäl, – oh Schreck, – Jupp met suiner Flinte<br />

bouwen bui Schulten iut diäm Hiuse kuomen un op diär<br />

Trappe staohn.<br />

Gaß verschroaken op düese ruggen Sitten raipel hai:<br />

„Nicht schießen, – bitte nicht schießen. Ich mache alles<br />

wieder sauber“!!!<br />

Dao gaffet nix mähr to äöwerleggen. Laiwer aolles reschappen<br />

opsaiken äh siek daotschaiten laoten.<br />

Gesundheit un alles Guerre wünsket ugge Ferdi<br />

82 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Im Sauerland wird geschossen…<br />

Leute – nun muß ich euch erst mal was erzählen.<br />

Viele Sauerländer haben hinterm Haus große Wiesen,<br />

die heutzutage nicht mehr gebraucht werden. So auch<br />

bei Jupp. Hinterm Haus hat Jupp auf seinen Wiesen eine<br />

Herde Damwild. Das ganze Jahr über ist er unterwegs und<br />

passt auf, dass es dem Damwild gut geht. Aber immer im<br />

Herbst, da wird dann geschossen. Sein Hochsitz ist im Stall<br />

hinterm Fenster, das von außen eine Klappe davor hat.<br />

Nun hatte er ein paar Böcke geschossen, da waren die Tiere<br />

aber schlau geworden. Jedesmal wenn die Klappe aufging,<br />

lief der ganze Trupp am Zaun entlang, als wenn der Teufel<br />

hinter ihnen her wäre.<br />

In seiner Not erzählte Jupp das dem Nachbarn Schulte.<br />

„Kein Problem, schieß doch aus meinem Schlafzimmerfenster.<br />

Das ganze Rudel steht hier oben“.<br />

Ja, Jupp ging zu Schulten auf die Schlafstube. Er machte<br />

das Fenster auf – ein Schuss, da hatte er den Bock geschossen.<br />

Nun wollte er mit dem Gewehr wieder nach Hause gehen.<br />

Er kam aus der Haustür und stand auf der hohen Treppe<br />

bei Schulten. Da hielt gerade der nagelneue Müllwagen<br />

ZEIT FÜR BIOMETRISCHE<br />

GLEITSICHTGLÄSER<br />

Die ersten hochpräzisen Gleitsichtgläser, die auf einem<br />

allumfassenden biometrischen Augenmodell basieren.<br />

Willkommen in der guten Stube!<br />

und wollte mit seiner neuen Technik die Mülltonnen leer<br />

machen. Das klappte aber nicht sofort. Der Fahrer probierte<br />

einiges aus, er fuhr vorwärts, dann wieder zurück –<br />

und bautz! – da lag die ganze Scheiße auf der Straße.<br />

Was machen? Liegenlassen und weiterfahren oder anhalten,<br />

aussteigen und aufheben?<br />

Da sah der Müllfahrer – o Schreck – Jupp mit seiner Flinte<br />

oben bei Schulten auf der Treppe stehen. Total erschrocken<br />

über diese rauhen Sitten rief er: „Nicht schießen – bitte<br />

nicht schießen. Ich mache alles wieder sauber“!!!<br />

Da gab es nichts mehr zu überlegen. Lieber alles rechtschaffen<br />

aufsuchen, als sich totschießen lassen.<br />

Gesundheit und alles Gute wünscht Ferdi ■<br />

Café • Conditorei • Confiserie<br />

Wie im übrigen niederdeutschen Sprachgebiet<br />

zerfällt das Sauerländer Platt in Ulrike zahlreiche Bette Ortsdialekte,<br />

die sich durch eine 57392 leicht Schmallenberg veränderte<br />

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Als es noch Umgangssprache war, wurden die<br />

Bewohner benachbarter Ortschaften oft an ihrer<br />

Aussprache identifiziert.<br />

Unsere Öffnungszeiten:<br />

Mo. – Sa.: 12. 00 – 18. 00 Uhr, So.: 13. 00 – 18. 00 Uhr • Donnerstag Ruhetag<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 83


Die Renaturierung<br />

der Valme<br />

Ein lebendiger Fluss fließt<br />

wieder durch Ramsbeck<br />

Monika Loerchner<br />

S. Droste<br />

ist vollbracht: Auf 6,1 Kilometern<br />

Länge wurde die Valme in Ramsbeck<br />

Es <strong>für</strong> rund eine Million Euro renaturiert,<br />

also in ihren ursprünglichen Zustand<br />

zurückversetzt. Wir haben mit Umwelt-Ingenieur<br />

Friedhelm Koch vom Bau- und Umweltamt<br />

Bestwig und Dipl.-Ing. Axel Sobirey vom<br />

Ingenieurbüro WAGU Kassel gesprochen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Laut Europäische Wasserrahmenrichtlinie<br />

müssen die Flüsse in »einen guten ökologischen<br />

Zustand« versetzt werden. Wie konkret<br />

sind diese Richtlinien?<br />

Friedhelm Koch: Bei der Renaturierung sind vielfältige,<br />

örtlich völlig unterschiedliche Parameter zu<br />

berücksichtigen. Grundsätzlich immer zu beachten,<br />

ist aber die Verbesserung der Wasserqualität, die<br />

Wiederherstellung der Durchgängigkeit <strong>für</strong> Fische<br />

und Kleinstlebewesen, eine möglichst naturnahe<br />

Gestaltung der Gewässer und Uferbereiche und<br />

auch die Verbesserung des Hochwasserschutzes.<br />

84 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


„Ökopunkten“ gutgeschrieben.<br />

Diese dringend benötigten Punkte<br />

werden dann - anstatt kostenpflichtiger<br />

Ausgleichsmaßnahmen - bei der<br />

Realisierung anderer baulicher Projekte<br />

herangezogen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Ist Renaturierung ein neuer<br />

Trend?<br />

<strong>WOLL</strong>: Worin genau besteht der<br />

Nutzen <strong>für</strong> Mensch und Umwelt?<br />

Friedhelm Koch: Die ökologische Verbesserung<br />

unserer Fließgewässersysteme<br />

ist ein entscheidender Beitrag, damit<br />

auch zukünftig Trinkwasser - als unser<br />

„Lebensmittel Nr. 1“- in der von uns gewohnten<br />

Qualität genutzt werden kann.<br />

Der zentrale und dezentrale Hochwasserschutz<br />

gewinnt übrigens auch immer<br />

mehr an Bedeutung. Die teilweise verheerenden<br />

Hochwässer der vergangenen<br />

Jahre haben eindringlich gezeigt, wie<br />

wichtig der Rückbau von begradigten,<br />

kanalisierten Abschnitten auch an<br />

kleineren Gewässern <strong>für</strong> den schadlosen<br />

Wasserabfluss ist.<br />

<strong>WOLL</strong>: Es heißt, das Projekt sei<br />

aufgrund der Förderungen durch<br />

Arnsberg sowie das Erlangen von<br />

»Ökopunkten« <strong>für</strong> die Gemeinde<br />

kostenneutral. Können Sie das etwas<br />

konkreter erklären?<br />

Friedhelm Koch: Die Förderung<br />

durch das Land NRW beträgt<br />

derzeit 90 %. Der jetzt noch zu<br />

tragende Eigenanteil wird der Gemeinde<br />

in Form von sogenannten<br />

Axel Sobirey: Die Renaturierung<br />

ist kein Trend, sondern vielmehr die<br />

„Behebung von Schäden“, die in der<br />

Vergangenheit aus diversen Gründen<br />

heraus von uns Menschen an den Gewässern<br />

und deren Auen vorgenommen<br />

wurden. Mit Beginn der Nutzbarmachung<br />

der Auen <strong>für</strong> uns Menschen als<br />

landwirtschaftliche Nutzflächen oder<br />

Bauland wurden die Gewässer immer<br />

stärker an die Randlage eines Tales<br />

verlegt, um gut zu bearbeitende, große<br />

landwirtschaftliche Flächen zu schaffen.<br />

Hierdurch wurde die Lauflänge der Gewässer<br />

stark verkürzt. Zur Vermeidung<br />

unkontrollierter Erosionsvorgänge wurden<br />

gezielt kleinere Absturzbauwerke<br />

(Querbauwerk) in den Gewässerlauf eingebaut,<br />

an denen die Höhenunterschiede<br />

lokal überwunden wurden. Durch die<br />

Nutzung des Wassers zum Antrieb<br />

von Mühlen im Mittelalter sowie von<br />

Generatoren mit der aufkommenden<br />

Industrialisierung wurden große Staubauwerke<br />

angelegt. Diese der Wasserkraft<br />

dienenden Querbauwerke waren zu<br />

großen Teilen <strong>für</strong> die natürlicherweise<br />

im Gewässer vorkommenden Fische<br />

und Fischnährtiere im Rahmen ihrer<br />

aufwärtsgerichteten Wanderung nicht<br />

passierbar und wirkten als Barrieren.<br />

<strong>WOLL</strong>: Im September 2019 sagten<br />

Sie, Herr Koch, man könne schon<br />

bald sehen, wie sich das Leben im und<br />

am Fluss neu entwickelt - trägt dies<br />

bereits Früchte?<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 85


Friedhelm Koch: Die Durchgängigkeit <strong>für</strong> Fische und andere<br />

Lebewesen ist jetzt definitiv wieder möglich. Auch die positive<br />

Entwicklung der Valme und der angrenzenden Uferbereiche<br />

ist zu erkennen. Durch die Schaffung eines Zuganges zum Gewässer<br />

im Ortsmittelpunkt am Dorfplatz wird den Menschen<br />

die Möglichkeit gegeben, das Gewässer wieder als Bestandteils<br />

des eigenen Umfeldes zu erleben und sich hautnah ein eigenes<br />

Bild von der Entwicklung zu machen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Es wurden neben 24 Querbauwerken auch Betonelemente<br />

entfernt. Was hatte es damit auf sich?<br />

Friedhelm Koch: Die Betonelemente beziehen sich auf seinerzeit<br />

angebrachte Straßenbefestigungselemente. Diese waren<br />

mittlerweile bereits stark beschädigt oder baufällig.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie lange hat es gedauert von der Idee bis zur<br />

Umsetzung?<br />

Friedhelm Koch: Mit den ersten grundlegenden Planungen<br />

<strong>für</strong> die Valme in Ramsbeck wurde in 2014 begonnen. Die<br />

eigentlichen Erd- und Wasserbauarbeiten erfolgten in 2019.<br />

Gegenwärtig werden noch Restarbeiten erledigt.<br />

<strong>WOLL</strong>: Gibt es Arbeiten, auf die Sie gern hinweisen würden,<br />

weil der Betrachter sie so nicht sehen kann?<br />

Axel Sobirey: Die Ufer- und Sohlenbereiche, die einem<br />

höheren Strömungsdruck ausgesetzt sind, sind mit einer<br />

Steinschüttung gegen Erosion gesichert. Die Überdeckung<br />

mit nährstoffreichem Boden und entsprechender Einsaat lässt<br />

diese Sicherungen nicht gleich zum Vorschein kommen. Der<br />

Brückenübergang im Bereich des Bergbaumuseums hat mit<br />

Umsetzung der Maßnahme ein aus meiner Sicht positiveres<br />

Bild erhalten. Mit der Umgestaltung dieses Bereiches sowie im<br />

Bereich des Dorfplatzes wurden Zugänge zu der Valme unter<br />

dem Aspekt „Gewässer erleben“ geschaffen.<br />

<strong>WOLL</strong>: Kamen Sie hin mit dem Geld? Falls ja: Wohin<br />

gehen überschüssige Mittel?<br />

Herr Koch: Nach derzeitigem Kenntnisstand gehe ich davon<br />

aus, dass der ursprünglich kalkulierte Kostenrahmen klar<br />

unterschritten wird. Die sich dann ergebenden überschüssigen<br />

Fördermittel gehen vollständig zurück an das Land NRW.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wie wird es weitergehen?<br />

Axel Sobirey: Die Entwicklung des umgestalteten Valmeabschnittes<br />

wird natürlich sehr stark von den Bürgern beobachtet<br />

und mögliche unerwünschte Uferabbrüche der Gemeindeverwaltung<br />

mitgeteilt. Natürlich wird die Gemeindeverwaltung<br />

selber die Gewässerentwicklung beobachten.<br />

Friedhelm Koch: Auch die übrigen Abschnitte der Valme in<br />

der Gemeinde Bestwig sollen entsprechend naturnah gestaltet<br />

werden. Ein konkreter Zeitrahmen steht aber derzeit noch<br />

nicht fest.<br />

Die Gemeinde Bestwig ist <strong>für</strong> die Gewässerunterhaltung zuständig.<br />

In Zusammenhang mit den Fachbehörden wird dabei<br />

auch die weitere Entwicklung der Valme begutachtet.<br />

86 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


<strong>WOLL</strong>: Sind Sie zufrieden mit dem Ergebnis?<br />

Friedhelm Koch: Die endgültige Bauabnahme steht zwar<br />

noch aus, mit dem Ergebnis bin ich aber bis jetzt voll und<br />

ganz zufrieden. Ein besonderer Dank daher an alle, die bei der<br />

Realisierung mitgewirkt haben.<br />

<strong>WOLL</strong>: Wer war außer Ihnen war noch an dem Projekt<br />

beteiligt?<br />

Friedhelm Koch: Weitere Stellen, die an dem Projekt beteiligt<br />

waren, sind die Fachbehörden der Bezirksregierung und des<br />

Hochsauerlandkreises, örtliche Institutionen, Vereine und<br />

Privatpersonen. Hierzu zählen z. B. der Ortsvorsteher Paul<br />

Schüttler, die Fischereigenossenschaft Ruhr-Valme-Elpe, die<br />

ehrenamtlichen Betreiber der historischen „Alten Mühle“, das<br />

Bergbaumuseum, die örtliche Feuerwehr, die Eigentümer von<br />

Anliegergrundstücken sowie Brückenfachmann Hubertus<br />

Kreis.<br />

Axel Sobirey: Ich bin zufrieden und hoffe, dass die Maßnahme<br />

bei den Bürgern von Ramsbeck positive Eindrücke<br />

hinterlässt. Gespräche in der Örtlichkeit haben bereits sehr viel<br />

positive Resonanz vermittelt. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 87


Robert geht wandern:<br />

Von Grevenstein auf die Homert (656 m)<br />

M<br />

ir wurde gesagt, in unserer <strong>Sommer</strong>-Ausgabe gibt es einiges zum Thema “Aktive Senioren”. Das sollte ich<br />

doch bitte auch bei meiner Wanderung berücksichtigen. Hm, ist das denn noch seniorengerecht? 13 km mit<br />

über 300 Höhenmetern An- und Abstieg in Summe? Ich habe jedenfalls mein Möglichstes getan, um die Anund<br />

Abstiege zu entschärfen, indem ich sie auf etliche Kilometer verteile und somit abflache. Und ich habe sie auf Seniorengerechtigkeit<br />

getestet, aber dazu später mehr.<br />

Robert Hinkel<br />

1<br />

Grevenstein ist schon recht hoch gelegen, um die 400<br />

m üNN. Da ist der Luftdruck etwas niedriger als auf<br />

Meeresniveau, etwa 95 %.<br />

2<br />

Von hier aus folgen wir dem Rundwanderweg G3 und dem<br />

Esloher Rundweg (E) <strong>für</strong> lange Zeit. Nach einem etwas<br />

steileren ersten Kilometer biegen beide Wege links ab und<br />

führen am Westhang eines Tals oberhalb einer Wiese entlang:<br />

3<br />

Aber bald kommt man in ein Waldstück<br />

- etwas Abwechslung muss sein.<br />

4<br />

Nach vier bis fünf Kilometern treffen wir auf den recht bekannten<br />

Sauerland-Höhenflug. Hier geht es nochmal ein<br />

kleines bisschen bergab, bevor es etwas steiler wird. Die circa<br />

260 Höhenmeter zwischen Start und höchstem Punkt kann ich euch<br />

leider nicht ersparen. Aber gleich kommt die Belohnung.<br />

88 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


5<br />

Nach knapp sieben Kilometern seid ihr nämlich auf dem Gipfel.<br />

Der Sauerland Höhenflug ist ein Premium-Wanderweg. Da<br />

stehen Aussichts-Tafeln, die die Aussicht bzw. die Berge und Orte<br />

beschreiben und die Entfernung nennen. Das können die wenigsten<br />

Wanderwege von sich behaupten:<br />

6Außerdem steht dort ein Sessel, der nach<br />

Süden ausgerichtet ist. Da kann man bei<br />

schwachwindigen Wetter so richtig in der<br />

Sonne braten, übrigens auch meine 69-jährige<br />

Mutter neben mir. Also: Keine Müdigkeit vortäuschen.<br />

Wer rüstig ist, schafft es hier hoch,<br />

Widerstand ist zwecklos.<br />

7<br />

Wir gehen auf dem Höhenflug noch ein paar hundert Meter<br />

südwestwärts, bevor wir bei einem größeren Abzweig<br />

auf einen alten Skiwanderweg treffen und rechts abbiegen.<br />

Das waren noch Zeiten, wo kaum Loipen gespurt wurden, da<br />

wanderte man mit Langlaufski einfach über die Kammwege:<br />

8<br />

Auf diesem Skiwanderweg K4 bleiben wir bis kurz vorm<br />

Estenbergturm:<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 89


9<br />

Aber wenige hundert Meter vor dem Turm<br />

nehmen wir den Wanderweg A5, links<br />

bergab. In einer Haarnadelkurve kurz der<br />

Straße zwischen Grevenstein und Meinkenbracht<br />

treffen wir auch auf den Grevensteiner Rundwanderweg<br />

G4. Hinter der Straße befindet sich<br />

nochmal ein Waldstück:<br />

10<br />

Auf den letzten Metern hat man eine schöne Aussicht auf<br />

Grevenstein, wie bei einem Flugzeug im Sinkflug und der<br />

Landeplatz ist im Ort. ■<br />

Mehr Geschichten mit ungefähr fünf Minuten<br />

Lesezeit gibt es in meinem Blog:<br />

www.sauerland-wandern-und-wetter.blogspot.com<br />

90 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 91


Sprengers kleines<br />

Schuhmuseum<br />

Monika Loerchner<br />

N<br />

ach 35 Jahren war Schluss: Im Dezember 2019 schloss Jörg<br />

Sprenger die Filiale an der Möhnestraße in Sichtigvor. Heute kann<br />

man im dortigen Schaufenster ein Schuh-Museum bewundern.<br />

„Ich kaufte das Baugrundstück hier<br />

genau an meinem 30. Geburtstag<br />

und baute 1984 dann das Haus“,<br />

erzählt sein Vater Werner Sprenger.<br />

Dieser hatte das Schuhgeschäft<br />

während der ersten 17 Jahre gemeinsam<br />

mit seinem Bruder Willi geführt.<br />

Willi Sprenger ist gelernter Schuhmacher,<br />

<strong>für</strong> alles Wirtschaftliche<br />

war Einzelhandelskaufmann Werner<br />

Sprenger zuständig. Einzig ihren<br />

Bruder Siegfried hatte es in eine ganz<br />

andere Branche verschlagen.<br />

Schon die Vorfahren der Brüder<br />

Sprenger waren im Schuhhandel<br />

tätig. „Mein Großvater hatte sich<br />

1906 in Waldhausen als Schuhmacher<br />

niedergelassen“, erzählt der<br />

gebürtige Waldhausener, der schon<br />

als Kind immer mit im Laden war.<br />

Mit 15 Jahren begann er seine<br />

Ausbildung im Schuhgeschäft Zahn<br />

in Lippstadt. Der Grundstock <strong>für</strong><br />

das Schuhmuseum war zu diesem<br />

Zeitpunkt allerdings schon längst<br />

gelegt. „Als ich sieben, acht Jahre alt<br />

war, fing ich an, unverkaufte Schuhe<br />

zu sammeln“, so Werner Sprenger.<br />

„Das war in unserem ersten richtigen<br />

Laden hier in Sichtigvor, im Gartenweg,<br />

1961. Dort baute ich im Keller<br />

hinter den Öltanks ein Regal auf,<br />

worin ich die Schuhe sammelte.„<br />

Zum ersten Mal bewegt wurde die<br />

Sammlung tatsächlich erst 24 Jahre<br />

später. Und dann ging es nicht etwa<br />

in ein Schuhgeschäft, sondern in eine<br />

ehemalige Diskothek.<br />

„Im alten Schröder-Haus, Möhnestraße<br />

92a, war immer eine Gaststätte.<br />

Und da wo jetzt der Imbiss ist,<br />

war ein Pferdestall“, erzählt Werner<br />

Sprenger und lacht. Die Pferde<br />

wurden gut versorgt, damit sie ihre<br />

Herren nach dem Thekenbesuch gut<br />

nach Hause brachten.“ Von 1972-<br />

1982 zog die Diskothek »Buggy«<br />

dort ein. Später dann erwarb Werner<br />

Sprenger das Haus. Er selbst zog<br />

in das Nachbarhaus ein, dort wo<br />

sich heute die Praxis Dr. Hubertus<br />

Schmidt befindet.<br />

„1985, genau an meinem 32. Geburtstag,<br />

entfernte ich den Kalk und<br />

Zement von der 16 Meter langen<br />

Theke im Buggy und baute dort zum<br />

ersten Mal mein Schuhmuseum auf.“<br />

Sprenger hatte ehemalige Kollegen<br />

aus Lippstadt und Ahlen sowie<br />

Freunde und Verwandte eingeladen.<br />

Damals war er Geschäftsführer bei<br />

Zahn in Lippstadt, später in Ahlen.<br />

„Aber da wusste ich schon, dass ich<br />

nach Hause gehen würde“, berichtet<br />

Werner Sprenger. Und er versprach<br />

den Kollegen und Kolleginnen, einen<br />

tüchtigen Ausstand zu geben. „Es<br />

war eine tolle Fete“, erinnert er sich.<br />

„Mit etwa 100 Mann vor der Theke.“<br />

Und schmunzelnd erzählt er weiter:<br />

„Und lange schallt´s im Buggy noch,<br />

Salamander lebe hoch!“<br />

92 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Heute kann die Sammlung, die aus insgesamt 75 Schuhen<br />

besteht, zum Teil im Schaufenster an der Möhnestraße<br />

bewundert werden. „Ich hatte mich immer so geärgert,<br />

wenn ich hier vorbeigefahren bin. Das war so ein<br />

totes Loch hier. Da dachte ich: Bis hier wieder was reinkommt,<br />

kann doch das Schuh museum rein.“ Am liebsten<br />

wäre es Werner Sprenger, wenn sich da<strong>für</strong> ein Arzt finden<br />

würde. „Ist doch ideal hier <strong>für</strong> eine Praxis“, urteilt der<br />

67-Jährige. „Dann kann Hubertus runter ziehen und die<br />

Leute lernen gleich seinen Nachfolger kennen!“<br />

man Werner Sprenger heißt. Ich habe mir dann immer<br />

Sonderverkaufsaktionen einfallen lassen - und hatte damit<br />

meistens Erfolg.“<br />

Die Schließung der Filiale in Sichtigvor geht der Familie<br />

nahe. Jörg Sprenger erzählt: „Ich habe die ersten zehn<br />

Werner Sprenger selbst möchte sich nach dem Abverkauf<br />

der Restposten im Laden endgültig zur Ruhe setzen.<br />

Obwohl ihm das nicht ganz leicht fallen wird: „Stimmt<br />

schon, ich mi sche gerne überall mit.“ Er schüttelt<br />

den Kopf. „Früher habe ich teilweise jeden Tag in drei<br />

Geschäften nach dem Rechten gesehen.“ Jetzt freut er<br />

sich darauf, seinen Wohnsitz in Soest bald hinter sich zu<br />

lassen und nach Sichtigvor zurückzukehren. „Ich werde<br />

nebenan hinterm Haus ein kleines Paradies schaffen“,<br />

verspricht er. „Schauen Sie doch mal von hier nach hinten<br />

aus dem Fenster! Wie viele Besucher von Dr. Schmidt mir<br />

schon gesagt haben, dass allein die Aussicht von da oben<br />

der Gesundheit förderlich ist!“<br />

Die meiste Freude bereitete ihn in all den Jahren, wenn<br />

er mit einer Idee Erfolg hatte. Wenn es im Laden etwas<br />

ruhiger war, arbeitete er an neuen Ideen: „Im Schuhhandel<br />

gibt es immer viele Restposten. Die kann man<br />

zur Müllkippe fahren“ - muss man aber nicht, wenn<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 93


Jahre meines Lebens über dem Schuhgeschäft im Gartenweg<br />

gewohnt, war immer mit dabei.“ Daran hatte<br />

auch die Verlegung der Filiale an die Möhnestraße nichts<br />

geändert. »Mit der Schließung gehen über hundert<br />

Jahre Schuh Sprenger in Sichtigvor zu Ende. Das macht<br />

mich schon traurig.“ Letztendlich sei es aber wirtschaftlich<br />

betrachtet die richtige Entscheidung gewesen. Ein<br />

wenig Trost findet Jörg Sprenger darin in der Leitung<br />

des Schuhhauses Sprenger in Warburg. Auch dort hatte<br />

„Sprengers kleines Schuhmuseum“ bereits einen Auftritt.<br />

„Die Sammlung erinnert mich an meine Kindheit und<br />

natürlich auch noch an meinen Opa“, erzählt er.<br />

Nun harrt Werner Sprengers kleines Schuhmuseum,<br />

liebevoll mit alten Stücken dekoriert, seiner Bewunderer<br />

in Sichtigvor. Feinste Kinderschühchen mit fester Ledersohle,<br />

überraschend neumodisch aussehende Herrenschuhe<br />

tummeln sich neben Überzieherschuhen <strong>für</strong> Frauen.<br />

Apropos Überzieherschuhe: in diese schlüpften Damen<br />

bei schlechtem Wetter mit ihrer schönen, aber oft unpraktischen<br />

Fußbekleidung. Im Theater oder auf der Fete<br />

angekommen, wurden die Überzieher einfach mit an der<br />

Garderobe abgegeben.<br />

Mittlerweile sammelt Werner Sprenger kaum noch Schuhe.<br />

Nur hier und da noch ein ungewöhnliches Stück, wie<br />

etwa der Damenschuh, der den Absatz vorne hat. „Das<br />

war das Abschiedsgeschenk eines Schuhkopieres“, erzählt<br />

der Einzelhandelskaufmann. „Der war richtig gut und<br />

hat sich, als es noch brummte, zur Ruhe gesetzt. Und<br />

gebrummt hat es!“ Er lacht. „Irgendwann wurde vor diese<br />

ganze Kopiererei gesetzlich ein Riegel geschoben. Aber bis<br />

dahin hatte der schon tausende Schuhe verkauft.“<br />

Die Stücke in Sprengers Schaufenster erzählen Geschichten<br />

und Geschichte. Da gibt es dieses alte Filmplakat oder<br />

die Kasse mit der versteckten Diebstahlsicherung. Und<br />

wer kennt noch Lurchi und seine Freunde: Den Zwerg,<br />

den Igel und...? ■<br />

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94 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Fern-<strong>WOLL</strong><br />

Köln, Miami, Toulouse oder Perth.<br />

Sauerland ist überall.<br />

Esther Albert<br />

Sonja Heller<br />

Fern-Woll geht es um die Sicht auf uns<br />

von außen. Auswärts lebende Sauer-<br />

Im länder und Besucher, die von ganz<br />

woanders weg kommen: Was verbinden sie mit Worte,<br />

Orte, Land & Leute?<br />

Ich bin Esther Albert<br />

aus Hemer. Ich lebe<br />

seit drei Jahren in<br />

Spanien und arbeite in<br />

Madrid in einer Unternehmensberatung.<br />

Worte<br />

Sauerland: Das weckt Erinnerungen an knuspriges Brot und<br />

die Frage „Wer möchte den Knapp?“. Sauerländer essen nur<br />

selten Toastbrot, aber wenn dann würden sie niemals die<br />

Kruste abschneiden.<br />

Orte<br />

Die Sorpe ist das perfekte Freizeitparadies. Als Kind war die<br />

Routine: Inline-skaten, Eis essen, mit dem Boot zurück zum<br />

Parkplatz, mit dem Auto zum Eismann fahren, um ihn zu<br />

bezahlen.<br />

Land<br />

Grünflächen überall, und das ohne Sprinkleranlagen.<br />

Leute<br />

Es werden sehr schnell Freundschaften geschlossen und<br />

Sauer ländern fällt es nicht schwer, selbst mit Fremden<br />

stundenlang zu reden. Sie tratschen offen über alles, denn<br />

nur selten wird etwas als zu persönlich angesehen. ■<br />

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Sechs alte<br />

Brunnen<br />

Die historische Brunnenanlage<br />

des Klosters Wedinghausen<br />

Markus Weber<br />

Peter Havestadt vor seinem 850 Jahre alten Brunnen,<br />

1978 von ihm freigelegt und aufgebaut.<br />

Spannend ist das Mittelalter ja ohnehin. Wenn sich aber auch nach 850 Jahren im<br />

Sauerland noch Spuren des Mittelalters nachverfolgen lassen, dann entstehen vor<br />

dem geistigen Auge des Betrachters Bilder, die tief in die Vergangenheit eintauchen<br />

lassen. <strong>WOLL</strong> war auf Spurensuche, im Umfeld des Klosters Wedinghausen…<br />

Das Kloster Wedinghausen, religiöses und kulturelles Zentrum<br />

der Grafschaft Arnsberg und dann des Herzogtums<br />

Westfalens, wurde um das Jahr 1170 gegründet – so viel<br />

ist hinreichend bekannt. Ein nicht so häufig thematisierter,<br />

aber ebenfalls interessanter Aspekt des Lebens der Mönche<br />

im Mittelalter ist die Versorgung mit lebensnotwendigem<br />

Wasser, welche durch eine Brunnenanlage mit insgesamt<br />

sechs Brunnen gesichert wurde. Zum Teil sind diese Brunnen<br />

auch heute noch gut erhalten.<br />

Übersichtskarte der historischen Brunnenanlage<br />

des Klosters Wedinghausen<br />

Der auf der Karte mit „Nr. 1“ markierte Brunnen steht im<br />

Vorgarten von Peter Havestadt. Einst diente er zur Bewässerung<br />

des mittelalterlichen, großen Hopfengartens. In<br />

direkter Nachbarschaft, am Rande des Parkplatzes, hinter<br />

dem ehemaligen Kreishaus gelegen, liegt das mit zwei<br />

Metern Durchmesser<br />

größte Exemplar der<br />

Anlage („Nr. 2“),<br />

der Sud- und Braubrunnen<br />

(die Mönche<br />

tranken also - nicht<br />

sehr überraschend -<br />

nicht nur Wasser). Ein<br />

weiterer Brunnen („Nr.<br />

3“) diente dem Prälaturgarten<br />

und liegt auf der<br />

Ecke Eichholzstraße/<br />

Prälaturstraße. Brunnen<br />

Zeichnung eines historischen Ziehbrunnens<br />

mit Schöpfeimer und „Wippe“<br />

Nr. 4 liegt heute unter Glasbausteinen im Innenhof des<br />

Klosters, während die Nr. 5 der Prälatur (= Wohnung des<br />

Abtes) diente und heute auf der Klosterstraße unterhalb<br />

einer Garage abgedeckt ist. Hinter dem Hirschberger Tor,<br />

auf Höhe der heutigen Bücherei liegt schließlich der letzte,<br />

heute ebenfalls abgedeckte Brunnen, (Nr. 6).<br />

Die Brunnen wurden als sogenannte „Ziehbrunnen“ angelegt,<br />

urtümliche Schächte, die im Erdreich durch Holzkastenkonstruktionen<br />

stabilisiert wurden. Geschöpft wurde<br />

das Wasser mit einer speziell gebauten Anlage. Ein hoher,<br />

aus einem Eichenstamm gehauener Pfosten balanciert an<br />

96 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


„Nr. 2“, der Sud-und Braubrunnen des Kosters Wedinghausen<br />

seinem oberen Ende einen Querbalken mit einem längeren dünnen<br />

(Holz)-Teil, an dem wiederum der Schöpfeimer hing, und einem kürzeren,<br />

dicken Ende, der „Wippe“.<br />

Auf den ersten Blick erstaunt, dass so viele Brunnen auf einem überschaubaren<br />

Gelände angelegt wurden. Dabei muss man sich aber<br />

vergegenwärtigen, dass keinerlei Leitungen existierten und das Wasser<br />

von Hand getragen wurde, um Kühe, Schafe, Schweine und nicht zuletzt<br />

die Menschen selbst zu versorgen.<br />

Und woher kam das Wasser? Vom Bockstall, der Passhöhe im Arnsberger<br />

Wald, floss es über den Schlossberg hinab in die Stadt, so wird<br />

vielfach vermutet. Peter Havestadt ist anderer Meinung: „Die Tatsache,<br />

dass beim Ausschachten zum Bau der Tiefgarage am Neumarkt (1993)<br />

kein Tropfen Wasser gefunden wurde, spricht schon dagegen. Ich<br />

denke, dass es Oberflächenwasser war, welches über den im Eichholz<br />

vielfach vorhandenen Schiefer abwärts floss und dann versickerte.“<br />

Dies würde bedeuten, dass der Wasserstand in den Brunnen abhängig<br />

vom jeweiligen Niederschlag war: Kein Regen gleich wenig Wasser <strong>für</strong><br />

Mensch und Tier!<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

Noch einmal zu Peter Havestadts Brunnen: Der Ruhrverband Arnsberg<br />

bestätigte im Jahr 1979, dass der Brunnen „ungewöhnlich gutes Grundwasser<br />

mit der niedrigen Härte des hiesigen Leitungswassers habe, aber<br />

weitaus bekömmlicher sei“. Der Prüfer weiter: „Aufgrund der Ergebnisse<br />

hat Unterzeichner ein Glas voll getrunken. Besten Dank!“ ■<br />

<br />

<br />

<br />

<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 97


Sauerländer LEUTE –<br />

Der MENSCH dahinter<br />

Wenn sie auf der Bühne steht, spürt sie das<br />

Adrenalin durch die Adern fließen<br />

Doris Braukmann, Schauspielerin: Christel Zidi Tom Linke<br />

Als ich am späten Nachmittag die Wohnung von<br />

Doris Braukmann verließ, hatte ich ein Lächeln<br />

im Gesicht. Das hätte mir jeder angesehen, hätte<br />

ich nicht noch meinen “Mund-und-Nasen-Schutz“, meine<br />

Maske auf. Denn selbstverständlich hatte ich bei dem<br />

Interview eine solche auf und auch den nötigen Abstand zu<br />

meiner Gesprächspartnerin eingehalten.<br />

Doris Braukmann ist 81 Jahre alt. 81. Ausrufezeichen. Fragezeichen.<br />

Selbst nach mehreren Stunden kann ich mir das noch<br />

immer kaum vorstellen. Denn die Frau, die ich heute kennenlernen<br />

durfte, wirkt wesentlich lebendiger und lebensfroher als<br />

die meisten jungen Leute, die ich kenne. Daran können auch<br />

die paar (Lach-) Falten im Gesicht nichts ändern.<br />

98 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


„Das Schicksal hat alles richtig mit<br />

mir gemacht.“ - Doris Braukmann<br />

Bühnenfoto: G. Disselhoff<br />

Geboren wurde sie in Müschede. Aber schon als sie<br />

noch ein Kleinkind war, zogen die Eltern nach Alt-<br />

Arnsberg. Hier wuchs sie auf und hier lebt sie noch<br />

heute. Gemeinsam mit ihrem Mann Karl. Einen<br />

Sohn hat das Paar und zwei Enkel. Auf die sie stolz<br />

sind, wie man an den vielen Fotos im gemütlichen<br />

Wohnzimmer deutlich erkennt. Das erste Bild, das<br />

ich von Doris Braukmann sah, war ein Foto vom<br />

„Jedermann“. Selbst wenn ich am Tag nach unserem<br />

Gespräch dieses Bild betrachte, erkenne ich<br />

sie kaum wieder. Ist das wirklich dieselbe Frau, die<br />

mir gegenübersaß? Ein Zeichen da<strong>für</strong>, dass sie ganz<br />

in dieser Rolle aufgegangen ist, quasi der „Jedermann“<br />

war. Da<strong>für</strong> hat sie auch einiges getan, circa<br />

zwei Jahre hat sie die Rolle immer wieder geprobt,<br />

immer wieder ist sie die Texte durchgegangen, hat<br />

Mimik, Gestik und Bewegungsabläufe abgestimmt<br />

– und letztendlich eine Glanzleistung abgeliefert,<br />

<strong>für</strong> die sie von den heimischen Medien gefeiert<br />

wurde.<br />

Dabei ist Doris Braukmann gar keine professionelle<br />

Schauspielerin. Eigentlich hatte ihre Mutter<br />

beschlossen, dass sie Damenschneiderin wird - obwohl<br />

sie gern Säuglingsschwester geworden wäre.<br />

Aber weil sie ein „braves Mädchen“ war, hat sie<br />

eben Damenschneiderin gelernt und auch einige<br />

Zeit als solche gearbeitet. „So war das eben damals“,<br />

ergänzt sie. Dann beschloss sie, gemeinsam mit<br />

einer Freundin: „Wir fahren nach Paris“. Und dort<br />

blieben die beiden <strong>für</strong> ein Jahr - als Au-Pair-Mädchen.<br />

Ein Jahr, das sie beeinflusst, aber nicht verändert<br />

hat. Denn sie blieb, was sie auch schon vorher<br />

war: freundlich und bescheiden. Die Liebe zu Paris<br />

Einige der Theaterstücke, bei denen<br />

Doris Braukmann mitwirkte:<br />

• „Die Senioritas“ (2009)<br />

• „Jedermann“ (2011,2013) Frauenensemble<br />

• „Die Kinder von Damals“ (2014/2015)<br />

• Der Kirschgarten (2015)<br />

• „Treffpunkt Friedhof“ (2019) Teatron Theater<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 99


ist geblieben. Ob das schon vor<br />

der Zeit in Paris so war, kann ich nicht beurteilen, aber<br />

dieser Frau haften Eigenschaften an, die man<br />

sonst meist Französinnen zuschreibt: charmant,<br />

feminin, unterhaltsam, zart und<br />

gleichzeitig stark. Zuletzt war sie vor<br />

zehn Jahren dort – aber es soll nicht<br />

ihr letztes Mal gewesen sein.<br />

Die Liebe zum Theater entdeckte<br />

sie erst ab dem 40. Lebensjahr,<br />

durch Besuche des Bochumer<br />

Tanztheaters. „Aber erst mit 50<br />

Jahren habe ich richtig losgelegt“,<br />

erzählt Doris Braukmann und man<br />

merkt ihr an, dass sie vom Schwung der<br />

Anfangszeit noch immer nichts verloren hat.<br />

Von der Regisseurin des Arnsberger Frauenensembles,<br />

Marlies Langhorst, hat sie die „Liebe zum Theater gewonnen.<br />

Und Disziplin“, betont sie. Denn die ist ganz wichtig.<br />

„Und“, so fährt sie fort, „man muss auch da<strong>für</strong> brennen. Sie<br />

macht es sich nicht leicht mit ihren Rollen. Bis sie ganz darin<br />

aufgehen kann, investiert sie eine Menge Arbeit. Aber nicht in<br />

erster Linie <strong>für</strong> sich, sondern <strong>für</strong> die Menschen, die ins Theater<br />

gehen und schöne Stunden erleben wollen. Dann wird sie<br />

nachdenklich. Sinnt über die Rolle eines einzelnen Menschen<br />

in dieser Welt nach. Und ist sich auch gleich bewusst, welche<br />

Aufgabe ihr zuteilwurde: „Es ist doch so, dass ich einigen<br />

Leuten im Leben Freude bereitet habe. Dann habe ich doch<br />

etwas bewirkt.” Ihre Bescheidenheit und der Blick <strong>für</strong> die<br />

kleinen, schönen Augenblicke und Dinge im Leben haben<br />

sie geprägt, so dass sie heute sagen: „Mein Leben war immer<br />

schön. Ich habe immer nette Menschen getroffen; ich hatte ein<br />

glückliches Leben.“ Als sie das ausspricht, fällt mir gleich das<br />

„Nach dem Jedermann war mir wichtig, das Niveau zu halten.“<br />

- Doris Braukmann<br />

alte Sprichwort ein: Die Freude, die man anderen gibt, die<br />

kehrt ins eigene Herz zurück. In aller Bescheidenheit<br />

wagt sie es jetzt doch manchmal,<br />

stolz auf ihre Leistung zu sein. Mit der<br />

Anerkennung, die sie <strong>für</strong> ihre Leistung<br />

als Schauspielerin erhalten, hat<br />

sich das Gründungsmitglied des<br />

Arnsberger Frauenensembles auch<br />

die Wertschätzung ihrer Theaterkollegen<br />

erarbeitet. Ihre Vorschläge<br />

bei Theaterproben werden gut<br />

angenommen. Ihr Engagement<br />

und ihr Können bereichern auch die<br />

Zusammenarbeit mit dem Regisseur<br />

des Teatron-Theaters, Yehuda Almagor.<br />

Oftmals bekommt sie auf ihre Vorschläge von<br />

ihm zu hören: „Probier das mal ruhig mal aus.“ Auf<br />

die Frage, ob sie noch Lampenfieber habe, antwortet Doris<br />

Braukmann, die auch Mitglied der Europäischen Märchengesellschaft<br />

ist: „Nein. Du stehst da – und du bist präsent.“ Und<br />

das vor allem, weil sie auch immer bestens vorbereitet ist und<br />

ihr Herzblut hineinlegt. Und wenn sie dann auf der Bühne<br />

steht, spürt sie das Adrenalin durch die Adern fließen: „Dann<br />

spüre ich keine Schmerzen, keine Wehwehchen. Und auch<br />

nicht meine Ersatz-Knie“.<br />

Zum Schluss bekomme ich noch eine kleine Kostprobe ihres<br />

Könnens. „Nimm dich in Acht vor blonden Frau´n“, singt sie<br />

und zwinkert dabei ihrem Mann Karl zu. Vor mir singt und<br />

swingt eine bezaubernde junge Frau. Etwas anderes kann ich<br />

in diesem Moment nicht sehen. Kann es sein, dass sie mich<br />

auch angezwinkert hat, als sie gesagt hat, wann sie geboren<br />

wurde ...? ■<br />

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100 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Rechtsanwalt erhält amüsantes Hausverbot<br />

Wer ist der Teufel, wer wird mit Weihwasser verglichen?<br />

Gisela Wilms<br />

Privat<br />

Ein Rechtsanwalt hat nicht<br />

nur mit Streitigkeiten<br />

vor Gericht zu tun, nein,<br />

manch mal fängt der Ärger schon im<br />

Vorfeld an.<br />

So gab es einmal einen Herrn, nennen<br />

wir ihn Herrn X, der von Rechtsanwalt<br />

Dieter Wortmann vertreten<br />

werden wollte. Offenbar dachte dieser<br />

Mann, dass er der alleinige Mandant<br />

sei, um den sich nun alles drehen<br />

müsse. Herr X kam, wann er wollte,<br />

selbstverständlich ohne vorherige Anmeldung,<br />

bestand aber ebenso selbstverständlich<br />

darauf, sofort vorgelassen<br />

zu werden. Bat die Sekretärin um ein<br />

wenig Geduld, machte Herr X seinem<br />

Ärger lautstark Luft, wobei der Ton<br />

und die Wortwahl sehr zu wünschen<br />

übrig ließen. Dieser Vorgang wiederholte<br />

sich einige Male, sodass Dieter<br />

Wortmann irgendwann der Kragen<br />

platzte und er dem Mann schriftlich<br />

Hausverbot erteilte.<br />

Ebenso wie in unserer letzten<br />

Geschichte in der <strong>WOLL</strong>-Ausgabe<br />

Winter 2019 war auch dieses Mal der<br />

Rechtsanwalt von der Reaktion des<br />

Gegenübers erstaunt. Damals hatte die<br />

Rechtspflegerin in Form eines humorvollen<br />

Gedichtes auf die Beschwerde<br />

des Juristen reagiert, dieses Mal flatterte<br />

wieder ein Schreiben ins Haus.<br />

Allerdings mit weniger versöhnlichen<br />

Tönen:<br />

„Bekanntmachung“ stand in dicken<br />

Buchstaben auf dem Zettel:<br />

Hiermit erteilt der Unterzeichner<br />

(Herr X) Ihnen, dem Rechtsanwalt<br />

Wortmann, Hausverbot <strong>für</strong> seine<br />

Grundstücke und seine Wohnung.<br />

Es folgten Anschuldigungen, die mit<br />

dem Versprechen endeten, dass Herr<br />

X den Rechtsanwalt meiden werde wie<br />

der Teufel das Weihwasser. Deshalb<br />

werde er auch das wiederum gegen<br />

ihn ausgesprochene Hausverbot sehr<br />

gerne annehmen.<br />

Dieter Wortmann wandte sich abschließend<br />

noch einmal schriftlich an<br />

den unangenehmen Zeitgenossen und<br />

schrieb:<br />

Sehr geehrter Herr X, vielen Dank,<br />

dass Sie unser Hausverbot akzeptieren<br />

wollen. Im Übrigen folge ich gerne<br />

Ihrem Bild, in dem Sie sich mit dem<br />

Teufel und mich mit Weihwasser<br />

gleichsetzen und finde den Vergleich<br />

ausgesprochen gelungen!<br />

Mit freundlichem Gruß<br />

Dieter Wortmann ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 101


Mit einem Alpaka in den Sonnenuntergang<br />

Eine ganz besondere Wanderung in Wennigloh<br />

Sonja Nürnberger<br />

Philipp Nolte<br />

Die Eisheiligen machen ihrem Namen alle Ehre. Es ist kalt und immer wieder nass an diesem Montag.<br />

Doch pünktlich zu unserem Termin am Abend haben sie ein Einsehen und die Sonne bricht durch die<br />

Wolken. Es ist die erste Alpakawanderung, die seit dem Lockdown stattfinden darf und man spürt die<br />

Vorfreude nicht nur bei den Teilnehmern.<br />

Lena Schulte-Stiefermann wohnt mit ihrer Familie in<br />

Wennigloh. Angefangen mit zwei Alpakas vor etwa zehn<br />

Jahren, ist die Herde inzwischen deutlich gewachsen.<br />

Zwanzig Tiere tummeln sich auf der großzügigen Wiese<br />

und schauen uns schon erwartungsvoll entgegen, als<br />

unsere kleine Gruppe die Wiese betritt. Seit sieben Jahren<br />

bietet der Ennerthof die Alpaka-Touren nun bereits an.<br />

Zwei Stunden dauern sie in der Regel und werden das<br />

ganze Jahr über angeboten.<br />

Den Alpakas machen die kühlen Temperaturen am<br />

heutigen Tag nichts. Die Tiere kommen aus den südamerikanischen<br />

Anden und werden dort vorwiegend wegen<br />

ihrer antiallergenen Wolle gezüchtet. Einmal im Jahr<br />

werden sie geschoren. Und das ist auf dem Ennerthof<br />

102 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


In Hüsten zuhause –<br />

In<br />

In in der Hüsten<br />

Hüsten Welt zuhause<br />

zuhause unterwegs!<br />

–<br />

In in<br />

in<br />

der<br />

der<br />

Hüsten Welt<br />

Welt<br />

zuhause unterwegs!<br />

unterwegs!<br />

–<br />

in der Welt unterwegs!<br />

In Hüsten zuhause –<br />

in der Welt unterwegs!<br />

von Lena und ihrem Mann Roland<br />

erst letztens passiert. „Dank der<br />

Corona-Langeweile haben wir mal<br />

etwas anderes probiert“, sagt Lena<br />

und schmunzelt. Ein Alpaka hat<br />

etwa eine typische Pudel-Frisur,<br />

eines eine Mähne wie ein Pferd, das<br />

andere eindeutig eine Rudi-Völler-<br />

Frisur.<br />

Eine kleine Herausforderung<br />

Gemeinsam mit Lena treiben die<br />

Teilnehmer die Alpakas in eine<br />

Ecke, wo sie aufgehalftert und<br />

jeder ein <strong>für</strong> ihn passendes Alpaka<br />

zugeordnet bekommt. Denn die<br />

Alpakas haben nicht nur unterschiedliche<br />

Frisuren, sondern<br />

auch unterschiedliche Charaktere:<br />

verschmust, selbstbewusst, nervös.<br />

Zum Kennenlernen werden die<br />

Alpakas erst einmal ein Stück auf<br />

der Wiese herumgeführt.<br />

„Die Tiere strahlen Ruhe aus, aber<br />

sie schmeißen sich einem nicht<br />

direkt an den Hals wie Hunde oder<br />

Katzen, die unbedingt gestreichelt<br />

werden wollen. Es ist immer eine<br />

Herausforderung und man muss<br />

sich auf das Tier einlassen“, erklärt<br />

Lena. „Sie sind natürlich gut trainiert,<br />

aber ein wenig muss auch von<br />

den Leuten kommen.“<br />

Kommt ein neues Alpaka in die<br />

Herde, dauert es etwa drei Monate,<br />

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is es so weit ist, dass es in der Gruppe mitlaufen kann.<br />

Da<strong>für</strong> hat Lena an einem Lehrgang teilgenommen, in<br />

dem sie gelernt hat, wie man die Tiere richtig trainiert.<br />

Sie sind sehr sensibel und so muss man sie an Autos, flatternde<br />

Planen oder sonstige aus Alpaka-Sicht potenzielle<br />

Gefahrenquellen erst einmal gewöhnen. „Die meisten<br />

denken, dass unsere Alpaka-Touren <strong>für</strong> Kinder gedacht<br />

sind, aber tatsächlich richten sie sich hauptsächlich an<br />

Erwachsene“, stellt Lena fest. Ein Kind, das ein Alpaka<br />

führen möchte, muss mindestens zehn Jahre alt sein. Für<br />

die, die nicht so gut zu Fuß sind, bietet Lena aber auch<br />

ein Alpaka-Meet-and-Greet auf der Wiese an.<br />

Inzwischen laufen wir mit den Alpakas zwischen grünen<br />

Wiesen entlang. Hintereinander weg. Heute mit deutlich<br />

größerem Abstand als zu Nicht-Coronazeiten. Das Wetter<br />

meint es jetzt wirklich gut mit uns und beschert uns einen<br />

wunderschönen Sonnenuntergang, der die Natur und<br />

die Alpakas in warmes Licht taucht.<br />

Stolze Alpaka-Mama<br />

Für Lena ist die Arbeit mit den Alpakas ein Ausgleich zu<br />

ihrem Alltag. „Man ist draußen, hat Bewegung, genießt<br />

die Landschaft und die frische Luft. Ganz nebenbei lernt<br />

man nette Leuten kennen und führt schöne Gespräche<br />

über die Alpakas, aber auch über alles Mögliche andere.“<br />

Und natürlich ist Lena immer froh, wenn die Teilnehmer<br />

glücklich nach Hause fahren: „Ich habe die Alpakas<br />

trainiert und das Ganze aufgebaut, ich kann jedes Tier<br />

genau einschätzen und deswegen freue ich mich natürlich<br />

immer, wenn alles klappt und die Alpakas entspannt in<br />

einer Reihe laufen. Das ist etwa so, als wenn man denkt:<br />

Heute haben sich die Kinder aber gut benommen!“, sagt<br />

Lena und lacht. Die Sonne verschwindet langsam hinter<br />

den Hügeln und wir nähern uns dem Hof. Auf der Wiese<br />

bekommen die Alpakas noch etwas Müsli aus der Hand<br />

und ein paar Streicheleinheiten, bevor es wieder zurück zu<br />

ihren Kollegen geht, die schon auf sie gewartet haben. ■<br />

Ihr Toyota Partner <strong>für</strong><br />

Meschede und Umgebung<br />

MEINULF SENGE AUTOMOBILE<br />

Toyota Service<br />

Im Schwarzen Bruch 50 B<br />

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104 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


- Advertorial -<br />

„Helles Pülleken“ vermittelt<br />

Leichtigkeit und Lebensfreude<br />

Mild-süffiges Hell-Bier mit<br />

humorvollem Charakter<br />

Der Blick aufs Etikett versprüht sympathische Leichtigkeit und wirkt wie<br />

die Einladung eines gastronomischen Aushängeschildes. Die handliche<br />

Flasche erinnert an die 1970er-Jahre, als die Euro-Flasche in Deutschland<br />

hoch im Kurs stand. Mit dem „hellen Pülleken“ stellt die Brauerei C. & A. Veltins<br />

ein untergärig eingebrautes Bier vor, das nur mild gehopft ist und seine Blume über<br />

den stimmigen Aromahopfen entfaltet. „Mit dem ‚hellen Pülleken‘ ist es unseren<br />

Braumeistern gelungen, eine genussfreudig süffige Vollmundigkeit zu erreichen“,<br />

sagt Dr. Volker Kuhl, Geschäftsführer Marketing/Vertrieb der Brauerei C. & A.<br />

Veltins. Damit ist das „helle Pülleken“ ähnlich der damals typischen Euroflaschen-<br />

Form jetzt als kleine, charmante Drittelliter-Flasche erhältlich. Es ist ein unkompliziertes,<br />

mild-süffiges Helles mit einem humorvollen Charakter, das gute Laune und<br />

Lebensfreude verbreitet.<br />

Produktporträt<br />

Geschmacksprofil<br />

Das „helle Pülleken“ ist ein traditionell untergärig<br />

eingebrautes Bier mit 5,2 % vol. Alkohol<br />

und einer milden Geschmackstypik. Verwendet<br />

werden traditionelle Malzen und erntefrischer<br />

Aromahopfen. Mit 14 Bittereinheiten<br />

erhält es seinen beliebt süffigen Charakter.<br />

Gebinde<br />

6 x 0,33-l-Flasche, Mehrweg<br />

4 x 0,33-l-Flasche (4er-Träger/<br />

Open Basket), Mehrweg<br />

24 x 0,33-l-Flasche im Kasten,<br />

Mehrweg (ab 1. Juli <strong>2020</strong>)<br />

Wiener Malz gibt dem neuen Bier seinen Charakter<br />

Das „helle Pülleken“ erweist sich als vollmundig und erhält seinen bierigen<br />

Charakter über Spezialmalze, wie dem Wiener Malz. Dabei besitzt es eine angenehme<br />

Spritzigkeit, ist kristallklar und überzeugt mit einer satten goldenen Farbe<br />

und einer weichen, schneeweißen Schaumkrone. Wer den ersten Schluck nimmt,<br />

schmeckt auf Anhieb die malzigen Aromen und die nur leichte Hopfennote. Das<br />

süffige „helle Pülleken“ mit 5,2 % vol. Alkohol wurde bereits zum 1. Mai <strong>2020</strong> im<br />

Handel eingeführt.<br />

Humorvoller Charakter verbreitet gute Laune<br />

Das neue Produkt erinnert an die damaligen Werbemotive aus den siebziger Jahren,<br />

die das damalige Lebensgefühl einer neuen, sympathischen Leichtigkeit vermitteln.<br />

Der Name „helles Pülleken“ entstammt der sauerländischen Mundart und ist die<br />

Verkleinerungsform des weithin bekannten Alltagsbegriffs „Pulle“, der die traditionelle<br />

Glasflasche meint. Zusätzlich vermittelt das Etikettenmotiv die volkstümlich,<br />

humorvolle Harlekin-Szenerie, die von den Abenteuern des Till Eulenspiegels<br />

motiviert wird. „Mit dem ‚hellen Pülleken‘ besinnt sich die Brauerei C. & A. Veltins<br />

auf die bierige Kultivierung traditioneller Bodenständigkeit und Genusstradition“,<br />

so Dr. Volker Kuhl. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 105


- Anzeige -<br />

Trostwald Wocklum als<br />

letzte Ruhestätte<br />

Nicola Collas<br />

S. Droste<br />

Der Wind rauscht in den Bäumen,<br />

ab und an kommen ein<br />

paar Sonnenstrahlen durch,<br />

die Vögel singen, ansonsten nur Stille.<br />

Eine traumhafte Atmosphäre im Trostwald<br />

Balve-Wocklum. Ein wunderschöner<br />

Ort <strong>für</strong> die letzte Ruhe. Seit der<br />

Trostwald Ende August 2018 mit einem<br />

ökumenischen Gottesdienst eröffnet<br />

wurde, sind dort schon weit über 100<br />

Menschen beerdigt worden.<br />

Förster Heiner Otto bietet regelmäßig<br />

Führungen im Trostwald an: „Ich<br />

erkläre den Teilnehmern erst mal,<br />

warum wir von der Landsberg´schen<br />

Forstverwaltung uns extra <strong>für</strong> diesen<br />

Standort am Burgberg entschieden<br />

haben. Der Wald ist nicht nur toll, in<br />

der Umgebung gibt es kulturhistorische<br />

Highlights wie das Naturschutzgebiet<br />

Orlebachtal, das Schloss Wocklum mit<br />

der Reitanlage und die Luisenhütte.“ Bei<br />

den Führungen suchen sich ältere Leute<br />

einen speziellen Baum aus, es sind aber<br />

auch junge dabei, die ihre Beerdigung<br />

frühzeitig regeln wollen. „Der Tod ist<br />

<strong>für</strong> viele immer noch Tabu-Thema,<br />

deswegen wird meist nicht über die<br />

Beerdigung gesprochen und hinterher<br />

fragt man sich, war das so, wie es<br />

der Verstorbene gewollt hätte“, erzählt<br />

Förster Otto. Und Meike Schmoll, die<br />

<strong>für</strong> Jakob Graf Landsberg-Velen das<br />

Trostwaldbüro führt und zusammen<br />

mit dem Förster den Trostwald betreut,<br />

ergänzt: „Wie man den Ehevertrag nicht<br />

machen möchte, genauso wenig möchte<br />

man sich mit seiner letzten Ruhestätte<br />

beschäftigen.“ Trotzdem kommen<br />

immer mehr Anfragen, auch weil sich<br />

herumgesprochen hat, wie gut die Hinterbliebenen<br />

betreut werden.<br />

Der erste im Trostwald gekennzeichnete<br />

Teil ist vier Hektar groß, dort stehen<br />

700 Bäume, die GPS-mäßig vermessen<br />

wurden. Wer sich einen Baum kauft, bekommt<br />

eine Urkunde mit Daten, damit<br />

er ihn auch ohne Karte findet. Meike<br />

Schmoll erklärt, welche Kosten entstehen:<br />

„Ein selbst ausgesuchter Grabplatz<br />

mit 20 Jahren Ruhefrist kostet 590<br />

Euro. Günstiger ist es, wenn wir den<br />

Platz zuweisen. Es können aber auch<br />

Partner- und Familienbäume mit zu<br />

zwölf Plätzen und Grabrechten von 99<br />

Jahren ab Eröffnung erworben werden.“<br />

Hauptbaumart ist die Buche, im Angebot<br />

sind aber auch Eiche, Lärche, Kirsche,<br />

Birke, Bergahorn. Extra angelegt<br />

wurde eine Trostinsel mit Felsenbirnen,<br />

die spiralförmig gepflanzt wurden, dort<br />

können Grabrechte <strong>für</strong> Frühgeburten<br />

und Kinder bis drei Jahren kostenfrei<br />

erworben werden. Direkt daneben<br />

befindet sich einer von drei Andachtsplätzen,<br />

wo die Trauerfeiern abgehalten<br />

werden können. Auf dem zentralen Platz<br />

gibt es an die 60 Sitzgelegenheiten, die<br />

aus Bänken und Steinen bestehen. Ein<br />

großes Holzkreuz wurde aufgestellt, und<br />

106 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


wenn die Sonne durch die Bäume kommt, fallen<br />

ihre Strahlen auf das massive Eichenkreuz. Weitere<br />

Andachtsplätze befinden sich in der historischen<br />

Schlosskapelle und im alten Steinbruch. Die Asche<br />

der Verstorbenen wird in einer biologisch abbaubaren<br />

Urne 80 cm tief vergraben. Hinterher wird die<br />

Stelle mit Waldboden verschlossen. Die Grabpflege<br />

entfällt, weil „die Natur mit ihrer schlichten Schönheit<br />

zukünftig das Grab schmückt“. Legen dennoch<br />

Angehörige Blumen nieder, werden die nach ein<br />

paar Tagen abgeräumt. Meike Schmoll und die<br />

anderen Mitarbeiter kontrollieren dies: „Wir wollen<br />

die Waldflora nicht beeinflussen. Die Angehörigen<br />

wissen das, das steht auch so in den Verträgen.“<br />

Förster Heiner Otto ist auch regelmäßig im Trostwald<br />

unterwegs. Seine Aufgabe ist es u.a., knorrige<br />

aussagekräftige Bäume heraus zu pflegen. „Bäume<br />

mit markanten Merkmalen sind besonders beliebt“,<br />

erzählt er. Und noch etwas ist ihm aufgefallen:<br />

„Ich werde schon mal gefragt, was denn passiert,<br />

wenn ein Baum umfällt? Dann sind wir natürlich<br />

ersatzpflichtig. Aber ich kann Ihnen eins sagen: Die<br />

ganzen Stürme, die in den letzten Jahren getobt<br />

haben, konnten unseren Bäumen hier auf dem<br />

Burgberg nichts anhaben.“ Wenn das kein Zeichen<br />

von oben ist?! ■<br />

Trostwald Balve Sauerland<br />

Wocklum 1<br />

D-58802 Balve<br />

Tel.: 02375 9370966<br />

Fax: 02375 9370975<br />

info@trostwald-sauerland.de<br />

www.balve-sauerland.trostwald.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 107


1150 Jahre<br />

Stift Meschede<br />

Eine Begegnung in der Krypta<br />

der St. Walburga-Kirche<br />

Sabina Butz<br />

Jürgen Eckert<br />

Haus des Gebetes und der Gottesbegegnung<br />

wurde die Stiftskirche gegründet und genau<br />

„Als<br />

das ist sie bis heute geblieben: unsere Kirche<br />

St. Walburga im Herzen von Meschede. Darauf können<br />

wir stolz sein!“ So lautet die klare Aussage des Pfarrers von<br />

St. Walburga und Leiter des Pastoralen Raumes Meschede<br />

Bestwig, Michael Schmitt. Anlässlich des 1150-jährigen<br />

Stiftsjubiläums empfängt er uns in der Krypta der Stiftskirche.<br />

„Sein ist die Zeit“ – unter diesem Leitwort steht das Jubiläum<br />

des ehemaligen Stifts, allerdings haben sich die Zeiten geändert.<br />

Vor 1150 Jahren begann alles mit:<br />

Emhildis<br />

Sehr wahrscheinlich handelt es sich bei Emhildis, der Gründerin<br />

des Mescheder Stiftes, um die Witwe des hiesigen<br />

Grafen Hermann. Das Stift Meschede diente Emhildis als<br />

Ort des Gebetes <strong>für</strong> die Verstorbenen, der Verkündigung des<br />

Glaubens, der Bildung. Und als Witwensitz, also ihrer und der<br />

weiteren Stiftsdamen persönliche Lebensversorgung.<br />

Ein Stift ist eine religiöse Lebensgemeinschaft, die in einer<br />

klosterähnlichen Anlage lebt. Anfänglich wurden ausschließlich<br />

adelige Damen ins Stift aufgenommen. Ewige Gelübde<br />

mussten sie nicht ablegen, sie durften ihren eigenen Besitz<br />

verwalten und konnten jederzeit das Stift wieder verlassen. Die<br />

Äbtissin eines Stiftes verfügte über großen Einfluss und wirtschaftliche<br />

Machtkompetenzen in einer Größenordnung, die<br />

selbst <strong>für</strong> adelige Damen mehr als ungewöhnlich war. Emhil-<br />

Der Kirchturm ist die älteste Ein-Turm-Anlage nördlich der Alpen.<br />

108 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Emhildis gehört zu den bedeutendsten Frauen ihrer Zeit.<br />

dis war eine mächtige, mutige, gelehrte und sehr fromme<br />

Frau, wie schon ihr Bau der ersten Stiftskirche beweist.<br />

Die erste Stiftskirche<br />

Pfarrer Schmitt ist in<br />

seinem Element. Neben<br />

den historischen<br />

Fakten brennt er<br />

auch <strong>für</strong> die architektonischen<br />

Gegebenheiten:<br />

„Der Bau<br />

der Stiftskirche wurde<br />

um 880 von Osten nach<br />

Westen begonnen. Sie war<br />

ursprünglich der Gottesmuttter<br />

Maria geweiht. Die spätkarolingische Umgangskrypta<br />

mit dem großen Kultgrab erhielt erst eine Generation<br />

später Reliquien der Heiligen Walburga aus Eichstätt.“<br />

Ein kleines Zahlenrätsel gehört ebenfalls ins Repertoire<br />

des begeisterten und begeisternden Kirchenmannes:<br />

„Der Kirchturm wurde etwas später errichtet und ist die<br />

älteste Ein-Turm-Anlage nördlich der Alpen. Die Buchstaben<br />

der Turm-Inschrift „WALBURGIS ORA PRO<br />

NOBIS“ (Walburga, bitte <strong>für</strong> uns) ergeben in der oberen<br />

Reihe neun und in der unteren elf, also die Zahl und das<br />

Jahr 911, das sich genau mit den archäologischen Ergebnissen<br />

deckt. Es handelt sich also um das Weihedatum<br />

der Kirche. Solche Zahlenspiele waren beliebt; leider erschließt<br />

sich uns heute nicht immer ihr Sinn, viel zu oft<br />

bleiben sie einfach unentdeckt.“<br />

heute - ein Zentrum ihrer Verehrung. Die Anfang des 8.<br />

Jahrhunderts in England geborene Walburga übernahm<br />

761 das von ihrem Bruder gegründete Männerkloster<br />

Heidenheim und fügte ein Frauenkloster hinzu. Sie gehört<br />

zu den bedeutendsten Frauen ihrer Zeit. Walburga<br />

gilt als die Schutzpatronin gegen Augenkrankheiten,<br />

worauf auch das Walburgisöl hinweist. Sie ist die Schutzpatronin<br />

der Seeleute, Bauern und Wöchnerinnen. Auch<br />

bei Krankheiten, Seuchen, Hungersnot, Missernten und<br />

Tollwut wird sie von den Gläubigen um Fürsprache angerufen.<br />

Pfarrer Schmitt weist auf den Reliquienschrein,<br />

der in der Krypta ausgestellt ist und viel besucht wird:<br />

„Die ersten Reliquien wurden in einem besonderen<br />

Schrein in der Ringkrypta an demselben Ort verwahrt<br />

Die Krypta. (Foto: Ulrich Hengesbach)<br />

Die Walburga Lichtsäule des Bad Fredeburger<br />

Künstlers Walter Schneider.<br />

Insgesamt orientiert sich der karolingische Bau am<br />

berühmten St.-Galler-Klosterplan und deckt sich in<br />

dem Verhältnis Länge und Breite (3:1), genau mit der<br />

Jerusalemer Grabeskirche und dem dortigen salomonischen<br />

Tempel. Unsere Stiftskirche war also damals auf<br />

der Höhe der Zeit und stand in der großen biblischen,<br />

jüdisch-christlichen Tradition.<br />

Die Heilige Walburga<br />

Die Reliquien der Heiligen Walburga wurden wahrscheinlich<br />

von König Konrad I zwischen 911 und 918<br />

nach Meschede überführt. Seitdem ist Meschede - bis


Emhildis war eine mächtige, mutige,<br />

gelehrte und sehr fromme Frau.<br />

und verehrt, an dem der heutige Schrein zu sehen ist. Die Bildhauerin<br />

Anne Wagner schuf 1980 <strong>für</strong> die 1965 neu erhaltenen<br />

Walburgareliquien den neuen, eindrucksvollen Schrein. Die<br />

Abbildungen zeigen Emhildis und Walburga, die Familie der<br />

Heiligen Walburga, die Überfahrt der Heiligen von England<br />

zum Festland und Walburgas Verkündungsauftrag und die ihr<br />

zugeschriebenen Wunder (Sturmbeschwichtigung, Heilung<br />

eines Kindes und Lichtwunder). Daran erinnert auch die neu<br />

aufgestellte Walburgasäule an der Stiftskirche.“<br />

Bewertungen<br />

Bis heute<br />

auch <strong>für</strong><br />

Oldtimer &<br />

Youngtimer<br />

1310 wurde das Damenstift in Meschede aufgelöst und ein<br />

Kanonikerstift eingerichtet. Die große Zeit der mächtigen, gebildeten<br />

und frommen Damen war vorbei. Dieses Männerstift<br />

Wegen Corona mussten leider einige<br />

Veranstaltungen im Zusammenhang<br />

mit dem Stiftsjubiläum abgesagt<br />

werden.<br />

Aktuelle Termine finden Sie unter<br />

www.katholische-kirche-meschedebestwig.de<br />

Stiftsjubiläum<br />

St. Walburga<br />

<strong>2020</strong><br />

1150 Jahre Stift Meschede<br />

bestand bis 1805 und wurde im Zuge der Säkularisation aufgehoben.<br />

Seitdem ist St. Walburga „Pfarrkirche mit Mittelpunktsfunktion“.<br />

Mit einem Wunsch beendet Pfarrer Schmitt unseren<br />

Besuch in der Krypta des beeindruckenden Gotteshauses:<br />

„Möge unsere Kirche bleiben, was sie seit 1150 Jahren ist: Ein<br />

Haus des Gebetes, der Gottes- und Menschenbegegnung inmitten<br />

einer lebendigen Stadt.“ ■<br />

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110 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />

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Thomas Herfurth aus <strong>Rüthen</strong><br />

beliefert Firmen in ganz Südwestfalen<br />

Dirk Bannenberg<br />

Pandemie – dieses Wort können viele von uns<br />

schon nicht mehr hören. Doch besonders Unternehmen<br />

müssen ihre Hygienekonzepte vorschriftsmäßig<br />

umsetzen, egal ob Gastronomie, Handel, Tourismus<br />

oder die Industrie.<br />

Normale Preise, Ehrensache<br />

„Unfassbar, was <strong>für</strong> Preise manche Wettbewerber immer<br />

noch <strong>für</strong> Hygiene- und Sterilisationsprodukte aufrufen.<br />

Da wird sich an der Krise hemmungslos bereichert”, sagt<br />

Thomas Herfurth, Chef von Gebäudedienste Herfurth<br />

aus <strong>Rüthen</strong> und ist darüber sichtlich verärgert. Herfurth<br />

pflegt gute Beziehungen zu seinen Lieferanten und kann<br />

daher ausreichend Material liefern – und das zu normalen<br />

Preisen, wie vor der Pandemie. „In der Krise zeigt sich<br />

der wahre Charakter - auch von Firmen.” Davon ist der<br />

sympathische Unternehmer mittlerweile überzeugt.<br />

Laden auch <strong>für</strong> Privatkunden<br />

Auch viele Privatpersonen benötigen Produkte zur Desinfektion<br />

und fachgerechten Reinigung. Daher hat Herfurth<br />

kurzerhand ein Ladengeschäft angemietet (Öffnungszeiten<br />

nach telefonischer Vereinbarung), sodass auch Privatleute<br />

sich zu günstigen Konditionen mit Sterilisationsmitteln<br />

eindecken können.<br />

Thomas Herfurth uns sein Team freuen sich auf Ihren<br />

Anruf und Besuch! ■<br />

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Für Herfurth bedeutet Krise aber auch Chance: „Man<br />

muss nur ein wenig kreativ sein und einfach anfangen!” So<br />

hat er mittlerweile damit begonnen, Hygienestationen auch<br />

auf Leasingbasis anzubieten – inkl. Belieferung der Verbrauchsmaterialien<br />

´just in time´. „Für eine überschaubare<br />

monatliche Leasinggebühr erhalten unsere Kunden wertige<br />

Säulen inklusive Spender zur Handdesinfektion – und zwar<br />

nur solange, wie sie benötigt werden”, führt der tatkräftige<br />

Unternehmer begeistert aus. Herfurth weiter: „Wir bieten<br />

dazu einen Lieferservice in ganz Südwestfalen an – auch<br />

<strong>für</strong> die Verbrauchsmaterialien. Der Kunde bekommt so ein<br />

´Rundum-Sorglos-Paket´ von uns!”<br />

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Gebäudedienste Herfurth<br />

Mittlere Straße 13<br />

59602 <strong>Rüthen</strong><br />

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herfurth@sauberlinge.de<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 111


112 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Sauerländer Himmelsblicke<br />

Kirchtürme in den <strong>WOLL</strong>-Kreisen<br />

Christel Zidi<br />

S. Droste<br />

J<br />

edes Kind, das dazu aufgefordert wird, malt eine Kirche mit Kreuz und Kirchturm. Das gehört <strong>für</strong> die<br />

meisten von uns einfach zusammen. Dabei kamen christliche Kirchen in den ersten Jahrhunderten<br />

noch völlig ohne Turm aus, denn eigentlich besitzt er keine theologi sche Bedeutung. Im 9. Jahrhundert<br />

dienten Kirchtürme meist als Glockenturm. Erst ab dem 11. Jahrhundert dominierten sie die Kirchenbauten.<br />

Im 12. Jahrhundert wurden Kirchtürme zunehmend höher gebaut. Je höher das Bauwerk war, umso näher wähnte<br />

man sich bei Gott. Das Haus wurde als Verbin dung zwischen Himmel und Erde gesehen. Und es drückte symbolisch<br />

auch Macht und Größe des Klerus aus. Kirchtürme wurden zum prägenden Element abendländischer Stadtsilhouetten,<br />

weithin sichtbar <strong>für</strong> die Gläubigen.<br />

Stadtkapelle St. Georg Arnsberg<br />

Der Arnsberger Glockenturm war<br />

einer der Tortürme der ehemaligen<br />

Stadtbefestigung. Heute dient er als<br />

Glockenturm der katholischen Stadtkapelle<br />

St. Georg. Über Jahrhunderte<br />

bestand die Turmspitze aus einem<br />

zeltartigen Dach mit vier kleinen<br />

Ecktürmen. Erst 1723 hielt der Turm<br />

seine barocke Zwiebelhaube.<br />

St. Johannes Baptist Pfarrkirche<br />

Neheim<br />

Der Westturm des „Sauerländer<br />

Domes“ misst - mit Kreuz und<br />

Hahn – 83 Meter. Der Grundstein<br />

<strong>für</strong> die Kirche wurde 1819 gelegt.<br />

Oberbauinspektor war der berühmte<br />

preußische Architekt Karl Friedrich<br />

Schinkel.<br />

Pankratius Pfarrkirche <strong>Warstein</strong><br />

Unübersehbar ist auch der 86 Meter<br />

hohe, schlanke Westturm der neugotischen<br />

Hallenkirche in <strong>Warstein</strong>. Die<br />

Kirche wurde Mitte des 19. Jahrhunderts<br />

errichtet.<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 113


Architekten bezeichnen eine spitze Dachform bei Türmen mit quadratischem, meist mehreckigem Grund als Turmhelm.<br />

Diese haben allein durch ihre Höhe eine besonders ästhetische Bedeutung <strong>für</strong> die Silhouette von Städten. Turmhauben<br />

haben einen glockenförmigen, geschwungenen Aufbau. Mischformen sind weit verbreitet.<br />

Ein Kreuz auf dem Kirchturm zeigt an, dass es sich um ein christliches Gotteshaus handelt. Aber was hat eigentlich der<br />

Hahn dort oben zu suchen? Er ist ein altes Symbol <strong>für</strong> Wachsamkeit, das schon Jesus im Markusevangelium erwähnt:<br />

„Seid also wachsam! Denn ihr wisst nicht, wann der Hausherr kommt, ob am Abend oder um Mitternacht, ob beim<br />

Hahnenschrei oder erst am Morgen“.<br />

Pfarrkirche St. Antonius in<br />

<strong>Möhnesee</strong>-Günne<br />

Der Turm ist der älteste erhaltene<br />

Teil der Pfarrkirche. Seine „welsche“<br />

Turmhaube (Zwiebelhaube) stammt<br />

aus dem 18. Jahrhundert.<br />

St. Nikolaus Pfarrkirche Olsberg<br />

Für den Neubau der Kirche wurden<br />

aus zwei bereitgestellten französischen<br />

Kanonenrohren drei Glocken<br />

hergestellt. Am 20. November 1903<br />

waren sie zum ersten Mal zu hören.<br />

Pfarrkirche Christkönig Bestwig<br />

Die zwischen 1952 bis 1953 errichtete<br />

Kirche wird auch gelegentlich <strong>für</strong><br />

Konzertveranstaltungen genutzt. Der<br />

Turm steht auf einem quadratischen<br />

Grundriss und ist mit einem Zeltdach<br />

bekrönt.<br />

114 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Auf vielen Kirchenturmspitzen befindet sich eine Kugel. Oftmals ist sie<br />

nicht massiv, sondern hohl – aber mit Inhalt. Denn es war früher vielerorts<br />

Tradition, dorthinein eine Zeitkapsel zu legen. In dieser Kapsel befinden<br />

sich dann Münzen, Geldscheine oder Zeitungen. Menschen, die später den<br />

Turm reparieren, sollen dann Informationen aus der Zeit erhalten, in der die<br />

Kirche gebaut wurde.<br />

Doch es gibt noch viele andere Aufsätze auf Kirchturmspitzen: eine Wetterfahne<br />

etwa, eine Kugel als Symbol <strong>für</strong> die Erdkugel oder Engel. Der Schwan<br />

ist das Symboltier Martin Luthers. Ziert dieses Federvieh eine Kirchturmspitze<br />

handelt es sich um eine lutherische Kirche.<br />

Ab jetzt gibt‘s wieder<br />

die Auszeit <strong>für</strong><br />

Schönheit und Geist!<br />

St. Anna Pfarrkirche Nuttlar<br />

Die St. Anna-Kirche in Nuttlar<br />

wurde erst 1914 fertiggestellt. Dazu<br />

wurden die Steine des Vorgängerbaus<br />

verwendet, einer Kapelle aus der<br />

Mitte des 17. Jahrhunderts. Von der<br />

ursprünglichen Kirche ist der heutige<br />

Westturm erhalten, er könnte aus<br />

dem 11. bis 13. Jahrhundert stammen.<br />

Seine Wände sind zweieinhalb<br />

Meter dick. Auf dem 50 Meter hohen<br />

Turm sitzt als Helm eine achtseitige<br />

Pyramide. Den Abschluss bilden eine<br />

Kugel, ein Kreuz und ein Hahn.<br />

St. Walburga Pfarrkirche<br />

Meschede<br />

95 Stufen und 76 Leiterstufen<br />

muss man erklimmen, wenn man<br />

die wunderbare Rundumsicht vom<br />

Turm der St. Walburga-Kirche<br />

in Meschede genießen möchte.<br />

Diese Aussicht ist allerdings nicht<br />

<strong>für</strong> jedermann zugänglich. Unsere<br />

Redakteurin Nicola Collas hatte im<br />

Spätsommer des letzten Jahres die<br />

Gelegenheit dazu.<br />

Wichtige Voraussetzungen:<br />

1. Termin vereinbaren<br />

2. Mund-Nasen-Schutz<br />

mitbringen<br />

3. EC-Karte Zahlung<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 115


Auf vielen Kirchtürmen ist eine Turmuhr zu sehen, mit Zifferblättern auf mehreren Seiten des Turmes.<br />

Sie diente den Menschen früher als „Zeitnormal“ zum Einstellen ihrer Uhren (sofern sie eine besaßen).<br />

Pfarrkirche St. Nikolaus in <strong>Rüthen</strong><br />

Die Nikolauskirche in <strong>Rüthen</strong> ist<br />

eine typisch westfälische Hallenkirche<br />

aus der Übergangszeit vom romanischen<br />

zum gotischen Stil. Barock ist<br />

das dreistimmige Geläut im romanischen<br />

Turm, gebaut im Jahre 1700.<br />

St. Lambertus Pfarrkirche<br />

Ense-Bremen<br />

Die Kirche ist spätestens im 12.<br />

Jahrhundert, möglicherweise auch bereits<br />

um 1050 im romanischen Stil erbaut<br />

worden. Zunächst als einschiffige<br />

Kirche, später kamen die Seitenschiffe<br />

und ein niedrigerer Turm hinzu. Als<br />

später das Mittelschiff erhöht wurde,<br />

wurde auch der Turm aufgestockt.<br />

Propsteikirche Arnsberg,<br />

ehemalige Kirche des Klosters<br />

Wedinghausen<br />

Der älteste Teil der Propsteikirche<br />

ist der Turm. Der Haupteingang der<br />

Klosterkirche lag in der Mitte des<br />

Turmes, auf der Südseite.<br />

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116 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Pfarrkirche St. Johannes Sundern<br />

Die Turnmonstranz dieses Gebäudes aus dem<br />

letzten Jahr des 20. Jahrhunderts wurde wohl<br />

Ende des 16. Jahrhunderts angefertigt. ■<br />

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110 Jahre<br />

„Kotthoff ’s Theo“<br />

Ein gutes Stück Mescheder<br />

Kneipen-Geschichte<br />

Britta Melgert<br />

Deutschland im Jahre 1910 – denken wir uns doch<br />

einfach mal zurück in diese Zeit! Es war Kaiserzeit.<br />

Staatsoberhaupt war Kaiser Wilhelm II. In<br />

Deutschland lebten rund 65 Mio. Menschen auf 540.858<br />

km². Im Sauerland hatten sich erste Industrieunternehmen<br />

angesiedelt, insbesondere entlang der Eisenbahnlinie.<br />

Und mitten in Meschede wurde eine Kneipe eingeweiht,<br />

die es heute noch gibt.<br />

Fritz Althaus war der erste Wirt dieses langlebigen Gastronomiebetriebes.<br />

Eine Urkunde mit den ersten Brauereiverträgen<br />

hängt als „altes Schätzchen“ immer noch an der Wand.<br />

Naturgemäß wechselten die Wirte von Zeit zu Zeit. Teile der<br />

Inneneinrichtung jedoch sind aus alter Zeit erhalten geblieben.<br />

Wer eintritt spürt: Hier trifft man auf Geschichte!<br />

Vielen noch bekannt: Tante Toni<br />

Der eine oder andere Leser wird sich an die Zeit vor, während<br />

und nach dem Krieg erinnern, in der die Familie Kotthoff,<br />

insbesondere Tante Toni, <strong>für</strong> lange Zeit den Durst der Mescheder<br />

löschte. Die leider kürzlich verstorbene Wirtin Lucia<br />

Kotthoff hatte dann 1956 „in die Kneipe eingeheiratet“ und<br />

diese über viele Jahre hinweg gemeinsam mit Ehemann Theo<br />

geführt. Damals wurde der Kneipenname „Kotthoff’s Theo“<br />

in Meschede zur echten Marke. „Ein Bier kostete Ende der<br />

50er Jahre nur 25 Pfennige“, erinnerte sich Lucia Kotthoff.<br />

„Meistens trank man zu jedem Bier einen Wacholder oder<br />

Korn – ein Herrengedeck“.<br />

Die große Zeit von Theo und Lucia<br />

Legendär seien die Karnevalsfeiern mit Live-Musik in der<br />

Kneipe, bei denen man sprichwörtlich keinen Fuß mehr<br />

auf die Erde bekommen habe. Und sonntags war nach dem<br />

Kirchgang ein Treffen am Stammtisch <strong>für</strong> viele obligatorisch.<br />

Beim Kneipenbesuch wurde oft geknobelt oder Karten gespielt.<br />

Die Gäste seien in der Regel männlich gewesen; Frauen<br />

wären zunächst nur in Begleitung erschienen. Dieses habe sich<br />

erst Ende der 60er Jahre geändert, als sich der erste Frauenstammtisch<br />

regelmäßig dort einfand.<br />

Knippschild, Kaiser und noch mal Kotthoff<br />

Als die beiden Wirtleute ihre Kneipe aus Altersgründen aufgeben<br />

wollten, übernahmen zunächst Franz-Josef und Ulla<br />

Knippschild, später Meinolf und Inge Kaiser das Ruder. Der<br />

Kneipenname blieb weiter Programm.<br />

Gleichzeitig wuchs Anna Kotthoff nicht weit entfernt, im<br />

Nierbachtal, auf, zwar keine Nachfahrin von Theo, aber ebenfalls<br />

ein Gastronomie-Spross. „Für mich war klar, dass ich<br />

ebenfalls in diesem Bereich tätig sein möchte. Bereits als Teenager<br />

habe ich immer gewitzelt, dass ich später mal „Kotthoff’s<br />

Theo“ übernehmen könnte“, sagt sie und lacht. Tatsächlich<br />

sollte es im März 2009 so kommen. „Ich hatte gerade meine<br />

Ausbildung zur Hotelfachfrau abgeschlossen und den Plan,<br />

einige Zeit im Ausland zu arbeiten. Doch wenn sich plötzlich<br />

so eine Chance auftut, dann muss man zugreifen.“<br />

Ob BVB oder Schalke: Trink doch einen mit!<br />

Wenn ein junger Mensch ein Traditionsunternehmen übernimmt,<br />

sind gewisse Veränderungen vorprogrammiert. „Als<br />

118 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


„Ich bin halt <strong>für</strong> meine<br />

Gäste die Anna.“ - Anna Kotthoff<br />

Erstes habe ich Fernseher in das Lokal gehängt“, erzählt sie.<br />

„Fußball wird hier großgeschrieben! Ob Bundesliga oder<br />

Champions League, wenn der Ball rollt, ist hier die Bude voll.<br />

Die meisten Fans, die zu uns kommen, sind BVB-Anhänger,<br />

aber auch die von Schalke, Mönchengladbach oder von den<br />

Bayern kommen hierher“, so Anna, und sie ergänzt: „Sie müssen<br />

halt friedlich bleiben. Echte Randale gab’s hier noch nie.“<br />

Namen – es stellt sich doch die Frage, warum man heute noch<br />

zu „Kotthoff’s<br />

Korrekturabzug<br />

Theo“ geht und nicht „Kotthoff’s Anna“.<br />

„Eine Namensänderung war von Anfang an keine echte<br />

Option <strong>für</strong> mich. Der erzählt so viel Geschichte und gehört<br />

ja irgendwie zu dieser Kneipe“, versichert sie. „Und ich selbst<br />

Kunde: bin halt <strong>für</strong> meine Gäste Kothoff´s die Anna, Theo so wie hier bei uns im<br />

Größe Allgemeinen der Anzeige: auch das „Du“ 1/4 Seite gepflegt Block wird. Dabei lassen sich<br />

an der Theke beim frischen Pils die Dönekes doch viel besser<br />

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Bei Anna gibt’s Dönekes und Hans-Erich<br />

o Druckfreigabe<br />

o Frisches Korrekturen Pils wird, wie angenommen<br />

bereits seit 1910, stets gern getrunken.<br />

o Das Druckfreigabe „Herrengedeck“ jedoch nach wird Änderung nicht mehr so häufig bestellt,<br />

Korrekturen/Neuvorlage<br />

da<strong>für</strong> ist ein steigender Trend hin zum Wein, insbeson-<br />

o<br />

dere zum Rosé zu erkennen. Und es gibt ein Getränk in der<br />

Datum ___________________________________________<br />

Karte, bei dem man als Fremder wohl erst mal stutzt: Hans-<br />

Unterschrift Erich. Anna lacht ___________________________________________<br />

und erklärt: „Das ist das Lieblingsgetränk<br />

eines Stammkunden, der diesen Vornamen trägt – Eierlikör<br />

Wir bitten um Überprüfung der angefügten Anzeige<br />

und im um schokolierten eindeutig korrigiertes Waffelbecher. Rückfax Sicher gibt bis es spätestens: dieses Getränk<br />

04.08.2017. auch anderswo, Danach aber gilt <strong>für</strong> Druckfreigabe.<br />

diesen außergewöhnlichen Namen<br />

haben wir hier quasi das Exklusivrecht. Und vermutlich allein<br />

schon wegen des originellen Namens wurde unser Hans-Erich<br />

unser gern bestellter Geheimtipp.“ Und so schreibt „Kotthoff‘s<br />

Theo“ immer weiter Geschichte. Irgendwann wird man bestimmt<br />

auch über 2017 sprechen, als man in der Kneipe auf<br />

Annas Wahl zur Schützenkönigin des Jahres angestoßen hat,<br />

oder über <strong>2020</strong>, als Gastronomiebetriebe wegen Corona<br />

geschlossen hatten, aber bei „Kotthoff‘s Theo“ täglich über<br />

100 von Profis gekochte Gerichte an Bedürftige und Pflegekräfte<br />

durchs Fenster verteilt wurden. Anna ist noch jung und<br />

so wird sie die Mescheder noch lange in der Traditionskneipe<br />

begrüßen können. ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 119


Idyllisch gelegen zwischen Feld und Flur, bietet Parsit viele Möglichkeiten zum Abschalten und Ruhe finden.<br />

Kleiner Ort, große Lebensqualität<br />

Parsit bietet ein Zuhause zum Wohlfühlen <strong>für</strong> alle Generationen<br />

Daniela Weber<br />

Getreu dem Motto „Klein, aber oho“ besticht Ense-Parsit mit einer<br />

guten Anbindung an die umliegenden Kleinstädte und einer „hohen<br />

Lebensqualität“ <strong>für</strong> alle Generationen. Zwischen Bremen und Höingen<br />

gelegen, ist der fast 1.000 Bürger zählende Ortsteil der Gemeinde Ense<br />

mehr als nur ein Durchgangsort auf dem Weg in den Hochsauerlandkreis.<br />

Umgeben von Feld und Flur liegt der beschauliche Ort<br />

idyllisch am Rande des Kreises Soest und bietet eine „sehr<br />

hohe Lebensqualität“, wie Hubertus Wegener, Bürgermeister<br />

der Gemeinde Ense, dem Dorf bescheinigt. Die<br />

Nähe zu der beliebten Einkaufsstadt Neheim sei nur<br />

einer der Pluspunkte, die den Ort so lebenswert machten.<br />

„Ruck zuck ist man in Neheim und zum Beispiel auch im<br />

Höinger Industriegebiet. Das bedeutet natürlich, dass diejenigen,<br />

die dort arbeiten, einen sehr kurzen Arbeitsweg<br />

haben“, stellt Wegener einen weiteren Vorteil heraus.<br />

Für bedeutende Industrie ist aber auch das kleine Dorf<br />

selbst bekannt. „Die Gründung der Firma Kettler im Jahr<br />

1949 war der Start eines Familienbetriebes, der sich zu<br />

einer internationalen Bedeutung entwickelt hat. Freizeitmöbel<br />

und Sportgeräte waren mit dem Namen Kettler-Parsit<br />

weltweit von großer Bedeutung. Die kleinen<br />

Handwerksbetriebe wie Dachziegelherstellung, Schlosserei<br />

und andere dürfen nicht unerwähnt bleiben“, heißt<br />

es vonseiten des Heimatvereins Ense-Bremen.<br />

„Kleine und große Höfe prägten das Dorfbild“<br />

(Heimatverein Ense-Bremen)<br />

Der knapp 1000-Seelen-Ort, laut Zählung von 2019<br />

sind es exakt 918 Einwohner, war jedoch nicht immer<br />

120 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


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Heutzutage ist das Ortsbild von Parsit von Einfamilienhäusern geprägt.<br />

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und lädt zum Verweilen ein.<br />

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ein Industriestandort. In seinen Anfangszeiten war das<br />

Dörfchen vor allem durch die Landwirtschaft geprägt.<br />

„Kleine und große Höfe prägten das Dorfbild. Diese<br />

Bedeutung wurde zurückgedrängt. Die Landwirtschaft<br />

hat sich konzentriert und wird von wenigen Familien<br />

fortgeführt.“ Schlendert man durch die Straßen von Parsit<br />

sieht man noch einige alte Bauernhöfe, die an frühere<br />

Jahrzehnte und Jahrhunderte erinnern und Zeugnisse<br />

der landwirtschaftlichen Vergangenheit von Parsit sind.<br />

Heutzutage prägen vor allem Einfamilienhäuser das<br />

Ortsbild. Hervorzuheben ist auch die <strong>für</strong> den kleinen<br />

Ort sehr gelungene Infrastruktur. Ein Einkaufszentrum<br />

an der Grenze von Parsit und Bremen mit Lebensmittelgeschäften<br />

und Textildiscountern bietet eine „sehr gute<br />

Grundversorgung“. Auch der ortseigene Kindergarten,<br />

der „Kindergarten Pusteblume“, sei ein weiteres Beispiel<br />

<strong>für</strong> die gute Infrastruktur, so Bürgermeister Hubertus<br />

Wegener. Mit seinen rot und gelb gestrichenen Außenwänden<br />

ist der zentral im Ort gelegene Kindergarten<br />

bereits von Weitem wie eine Art „Villa Kunterbunt“<br />

zu sehen und spiegelt die „Familienfreundlichkeit“ des<br />

Dorfes wider.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 121


Alte Bauerhöfe, wie dieser hier auf dem Foto, zeugen von der<br />

landwirtschaftlich geprägten Vergangenheit des Ortes.<br />

Der Natur ganz nah: Parsit ist umrandet von Feldern und Wäldern.<br />

Nur sechs Kilometer entfernt: „Ruck zuck“ erreicht<br />

man von Parsit die Einkaufsstadt Neheim.<br />

Feldwege am Rande des Ortes laden zu langen Spaziergängen,<br />

allein oder mit Freunden und der Familie, ein.<br />

„Der Mehrgenerationen-Spielplatz ist schon seit 26<br />

Jahren ein wichtiger Treffpunkt <strong>für</strong> Jung und Alt.“<br />

(Heimatverein Ense-Bremen)<br />

Doch nicht nur Familien mit Kindern sind in Parsit<br />

willkommen, der Ort bietet <strong>für</strong> alle Generationen<br />

attraktive Spiel-, Sport-, und Spaßangebote. „Der Mehrgene<br />

rationen-Spielplatz ist schon seit 26 Jahren ein<br />

wichtiger Treffpunkt <strong>für</strong> Jung und Alt. Eine neu angelegte<br />

Boule-Bahn ist das jüngste Angebot. Aktuell wird<br />

ein Naturspielpfad in der Nähe des Naturschutzgebietes<br />

<strong>für</strong> Spazier gänger und Naturfreunde angelegt. Allesamt<br />

Initiativen, die von dem 1997 gegründeten Verein Spielplatzfreunde<br />

ausgegangen sind“, erklärt der Heimatverein<br />

Ense-Bremen, der vor allem auch das ehrenamtliche Engagement<br />

der Bürger als Erfolgsrezept <strong>für</strong> Parsit ansieht.<br />

In der Dorfmitte von Parsit zeugt ein besonderes Werk<br />

von dem großen Engagement seiner Einwohner. „Eine<br />

beispielgebende Bürgerinitiative hat das Zentrum des<br />

Dorfes mit einem Bildstock von den Künstlern Gebrüder<br />

Winkelmann im Jahr 1992 gestaltet“. Das Kunstwerk<br />

besteht aus drei unterschiedlich hohen Säulen, die alle<br />

eine andere Bedeutung haben. So stellt die kleine Säule<br />

die „Schöpfung“ beziehungsweise das „Leben“ dar. Die<br />

mittlere Säule befasst sich mit der Welt der Arbeit, eine<br />

Erinnerung an die ursprünglich landwirtschaftlich und<br />

handwerklich geprägte Zeit. Die große Säule spricht<br />

von der wichtigen Grundlage des Lebens, nämlich von<br />

Familie und Gemeinschaft. Der Bildstock ist umrandet<br />

von einer kleinen bepflanzten Anlage, die mit einer Holzbank<br />

zum Verweilen und Ruhe finden einlädt. Entspannung<br />

gibt es <strong>für</strong> Naturfreunde auch auf den Feld- und<br />

Waldwegen in unmittelbarer Nähe zum Ortskern, die zu<br />

ausgedehnten Spaziergängen einladen.<br />

Parsit – ein Ort, der durch seine Lage und seine Angebote<br />

Familien, Senioren, Arbeitern und auch Naturfreunden<br />

ein lebenswertes Zuhause bietet – eben mehr als nur ein<br />

Durchgangsort. ■<br />

122 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


<strong>Sommer</strong>nacht<br />

Es kann, es daran liegt, dass man im<br />

gibt eine Legende, die besagt, dass<br />

wenn man nachts nicht schlafen<br />

Traum eines anderen wach ist. Warum dann<br />

lange wachliegen? Gönnen Sie dem Schläfer<br />

doch einen besonders schönen Traum – und<br />

sich den herrlichen Sternenhimmel. In den<br />

<strong>Sommer</strong>monaten sind am Firmament die<br />

Sternbilder Leier, Schwan und Adler (Foto) zu<br />

sehen. Einer alten Deutung nach handelt es<br />

sich um den Adler, der die Blitze des Zeus trug<br />

und den Jüngling Ganymed in den Olymp<br />

entführte, damit dieser dort als Mundschenk<br />

diente. (C.Z.) ■<br />

"Hallo, die Woll Diva ist wieder<br />

da, mit neuen Garnen im<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 123


Jannis Baumann<br />

schafft<br />

Everest-Challenge<br />

Nicola Collas<br />

Andreas Weller<br />

ist eine brutale Herausforderung, da<strong>für</strong> muss man ein bisschen bekloppt sein.“ Das sage nicht<br />

ich, das sagt Jannis Baumann aus Bigge über sich selbst. Der 22-Jährige hat an der Everest-Challenge<br />

teilgenommen. Da suchen sich Radfahrer einen Berg aus und fahren so oft dort hoch, bis sie<br />

„Das<br />

die Höhenmeter des Mount Everest, also genau 8.848 m erreicht haben. „Ich hatte das im Internet gesehen“, erzählt<br />

Jannis. „Das musste einmal <strong>für</strong> mich sein, denn als Radfahrer tut man sich gern selber weh.“<br />

Am Ende des Tages bzw. der Challenge hatte Jannis 178,6<br />

Kilometer in 10 Stunden 38 Minuten und 20 Sekunden<br />

absolviert. Mit 8.889 Metern sogar noch ein paar Höhenmeter<br />

mehr, als der Mount Everest mit seinen 8.848<br />

Metern hat.<br />

88 Mal den Berg hoch und runter<br />

Die ersten fünf Minuten nachdem er vom Rad runter war,<br />

hatte er noch ganz schön „Pudding in den Beinen“, aber<br />

danach war es „ein Gefühl, als hätte ich eine ganz normale<br />

Tour zurückgelegt“, so Jannis. An die 88 Mal, so denkt<br />

er, fuhr er den Berg in Gevelinghausen hoch und runter.<br />

„Genau mitgezählt habe ich nicht, denn zwischendurch<br />

schaltet man schon den Kopf aus, weil das was ganz anderes<br />

ist, wie bei einer normalen Tour, wo du Zwischenziele<br />

hast. Hier war es ja immer dasselbe: den Berg rauf und<br />

wieder runter“, sagt der Hobby-Sportler.<br />

Zum Glück hatte er zwischendurch Mitfahrer, die sich<br />

mit ihm unterhielten, alleine wäre das seiner Meinung<br />

nach eine Katastrophe geworden. Außerdem brachten<br />

ihm Familie und Freunde etwas zu essen und zu trinken<br />

an die Strecke, damit Jannis die Tortur, bei der er 9000 (!)<br />

Kalorien verbrauchte, auch durchhielt. Bei unserem Interview<br />

am Tag danach merkte man dem 22-Jährigen nichts<br />

mehr von seinen Strapazen an. „Aber so richtig aufs Rad<br />

gehe ich heute nicht mehr“, meinte er. „Nur ein kleines<br />

Ründchen, weil das Wetter so schön ist.“ Aus der lockeren<br />

Runde wurden am Ende mal eben 68 Kilometer und 1013<br />

Höhenmeter.<br />

124 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Vernetzte Radfahrer<br />

Bei Strava - einem sozialen Netzwerk<br />

<strong>für</strong> Radfahrer- kann man Jannis´<br />

Touren nachlesen. Auf seinem Profil<br />

sind natürlich auch die Infos über<br />

die Everest-Challenge aufgezeichnet.<br />

Seine Tour am Tag danach hat den<br />

Namen „Angebrochene Reste von<br />

gestern verbrauchen“ und man sieht<br />

auch, dass der Bigger nur zwei Tage<br />

vor der Everest-Challenge knapp<br />

zwei Stunden im Sattel saß. Über<br />

den Daten zur Tour vom 4. Mai<br />

steht in fetter Schrift „Kurierfahrt<br />

auf dem dicken Blatt“. Ich wollte<br />

von Jannis wissen, was es damit auf<br />

sich hatte. „Ach so, das! Ein Kollege<br />

aus Gevelinghausen ist nach Reiste<br />

umgezogen. Der kriegt ab und an<br />

noch Post hierhin geliefert. Und<br />

der meinte zu mir: Du fährst doch<br />

so gerne Rad, willst du mir die Post<br />

nicht vorbeibringen? Das hab ich<br />

dann mal eben gemacht.“ Mal eben<br />

sind im Fall von Jannis Baumann<br />

65,1 Kilometer.<br />

Jannis fuhr immer schon gerne Rad,<br />

aber erst durch die Plattform Strava,<br />

bei der er seit 2016 seine Touren<br />

aufzeichnet, entwickelte er richtigen<br />

Ehrgeiz. „Es spornt einen an, was<br />

Leute aus der Region da hochladen.<br />

Man will das auch schaffen.<br />

Vom Laufrad zum E-Bike<br />

“Wie sich das Ganze mal entwickelt,<br />

das war bei seinen ersten Fahrversuchen<br />

als kleiner Junge nicht abzusehen:<br />

„Ich habe mit dem Laufrad<br />

angefangen und bin dann direkt auf<br />

das richtige Fahrrad umgestiegen,<br />

damit ich mich erst gar nicht an<br />

Stützräder gewöhne. Mein allererstes<br />

Mountainbike war ein gelbes Specialized-Rad“,<br />

kann sich Jannis noch<br />

genau erinnern. Mittlerweile besitzt<br />

Jannis drei Räder: ein Mountainbike,<br />

ein Rennrad und ein Crossbike,<br />

das aus sieht wie ein Rennrad,<br />

aber breitere Reifen hat, damit man<br />

auch mal über Schotter fahren kann.<br />

Jannis ist so gut drauf, dass er sogar<br />

berghoch E-Bike-Fahrer überholt.<br />

„Bis ich mir selbst mal eins hole,<br />

hat das noch Zeit“, lacht er. „Aber<br />

ich finde den E-Bike-Trend gut.<br />

Viele Leute, die sonst nicht fahren<br />

würden, weil man im Sauerland ja<br />

immer wieder Berge hoch muss,<br />

setzen sich so öfter aufs Rad und<br />

drehen ihre Runden.“ Es gibt kaum<br />

einen Ort im Sauerland, durch den<br />

der Hobby-Sportler noch nicht<br />

gefahren ist. „Ich habe schon viele<br />

Orte kennengelernt, da würdest du<br />

mit dem Auto nicht durchkommen.<br />

Das ist einfach schön im Sauerland.<br />

Die Gegend ist schön, und wenn<br />

du einen Berg hochfährst, kannst<br />

du hinterher die tolle Aussicht<br />

genießen“, schwärmt Jannis Baumann.<br />

Langfristig hat der Bigger den<br />

Traum, einen Marathon in den<br />

Alpen zu fahren, bei dem er wieder<br />

bis an seine Grenzen gehen muss.<br />

Bis dahin wird er noch einige Kilometer<br />

und Höhenmeter im Land<br />

der tausend Berge zurücklegen. ■<br />

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<strong>Sommer</strong> pur<br />

Robert Dröge<br />

Wenn an warmen, hellen <strong>Sommer</strong>tagen<br />

Bienen summen, Falter taumeln,<br />

überm Teich Libellen zucken,<br />

wenn am hohen Firmament<br />

Schwalben sich und Bussard jagen:<br />

Urlaub lässt die Seele baumeln,<br />

nicht auf Tag und Stunde gucken:<br />

Wie schön ist doch Gottes Welt.<br />

Badesee und Freibad locken,<br />

wandern still durch Wald und Feld,<br />

dem Gesang der Vögel lauschen,<br />

im Biergarten mit Freunden hocken,<br />

Sterne hoch am Himmelszelt:<br />

Nein, mit keinem möchte ich tauschen!<br />

Lasst die Sonne uns genießen,<br />

warme Strahlen im Gesicht,<br />

lasst die <strong>Sommer</strong>sprossen sprießen,<br />

ach was soll’s, das stört uns nicht.<br />

Wenn dann der letzte Sonnenschein<br />

den Himmel flammendrot erhellt,<br />

im Glase funkelt goldner Wein:<br />

Wie schön ist doch Gottes Welt! ■<br />

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Portrait Dr. Christine Vogt.<br />

Dr. Christine Vogt<br />

Herzblut, gepaart mit großem Sachverstand.<br />

Das alles aus dem Sauerland!<br />

Direktorin und Kuratorin der Ludwiggalerie Schloss Oberhausen.<br />

Das Geheimnis der Kunst liegt darin, dass man<br />

nicht sucht, sondern findet.<br />

- Pablo Picasso<br />

Eine Einladung nach Oberhausen<br />

Gebürtig aus Herdringen, leitet Dr. Christine Vogt heute<br />

das international renommierte Kunstmuseum Ludwiggalerie<br />

im Schloss Oberhausen. Und dieses überaus erfolgreich<br />

seit über zwölf Jahren. Wir denken, so etwas ist eine<br />

<strong>WOLL</strong>-Reportage wert und also mache ich mich auf nach<br />

Oberhausen. Wir haben uns verabredet. Ich bin gespannt.<br />

Der erste Eindruck ist schon mal eine Klasse <strong>für</strong> sich<br />

Das eindrucksvolle, klassizistische Schlossensemble aus<br />

Haupt und Nebengebäude liegt in einer wunderbaren<br />

Parklandschaft im Stadtteil Alt-Oberhausen Mitte. Das<br />

Wetter heute passt zu dieser schönen Schlossanlage. Meine<br />

Spannung steigt.<br />

Frau Dr. Vogt erwartet mich schon<br />

Nach einer gefühlten Aufwärmzeit von etwas unter drei<br />

Sekunden befinden wir uns schon in einer angeregten<br />

Unterhaltung miteinander. Vieles interessiert mich und<br />

Manfred Haupthoff<br />

ich habe eine ganze Menge Fragen an Christine Vogt<br />

vorbereitet. Aber erst einmal besichtigen wir die beiden<br />

Museumsgebäude. Ein liebevoll ausgestatteter Museumsshop<br />

macht den Anfang. Am Hauptgebäude befindet sich<br />

ein architektonisch besonders eindrucksvoller Eingangsbereich<br />

aus Glaselementen, gefolgt von überaus großzügigen<br />

Ausstellungsräumen. Dieser Rundgang hat mich schon mal<br />

vollauf begeistert. Schon an den Erläuterungen von Frau<br />

Dr. Vogt sehe ich, mit wieviel Herzblut und Leidenschaft<br />

an der Sache Christine Vogt hier tätig ist. Ein wenig Stolz<br />

über das Gezeigte bemerke ich natürlich auch an ihr. Die<br />

aktuelle Ausstellung “Ruhrgebietsfotografie von Rudolf<br />

Holtappel” ist übrigens überaus sehenswert. Die hier<br />

gesehene Liebe zum Detail, eine hervorragende Auswahl<br />

von Fotografien und eine extrem einfühlsame Hängung<br />

der Exponate sprechen dabei <strong>für</strong> sich. Diese fotografische<br />

Werkschau ist hier bis zum 6.9.<strong>2020</strong> zu sehen. Ein Besuch<br />

lohnt bestimmt.<br />

Nach dieser schönen und interessanten Einführung<br />

interessiert mich der Werdegang von Frau Dr. Vogt<br />

nun immer mehr<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 127


Kunst erleben<br />

neben CentrO<br />

und Gasometer...<br />

Aufgewachsen in Herdringen, zur Schule gegangen in Hüsten, bewarb sich<br />

Christine Vogt nach ihrer Schulzeit beim Regierungspräsidenten in Arnsberg.<br />

Sie wurde angenommen und absolvierte eine Ausbildung im mittleren<br />

Verwaltungsdienst. Christine Vogt wurde verbeamtet und jetzt hätte alles<br />

seinen Lauf nehmen können - bis hin zum wohlverdienten Ruhestand. Mitnichten<br />

kam es so. Irgendwann reifte in der jungen Christine ein wichtiger<br />

Entschluss. Welch ein Glück <strong>für</strong> die Stadt Oberhausen und die Menschen im<br />

Ruhrgebiet. Soviel vorweg.<br />

im Kleinen Schloss …<br />

© Thienemann<br />

Rukhi, Indien 2019 © Dieter Nuhr<br />

Ruhrgebietschronist<br />

Theaterdokumentarist<br />

Warenhausfotograf<br />

RUDOLF HOLTAPPEL<br />

Die Zukunft hat schon begonnen<br />

Eine fotografische Werkschau von 1950–2013<br />

© Rudolf Holtappel, Nachlass LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen<br />

10. 5.– 6. 9. <strong>2020</strong><br />

Der Kunstverein zu Gast in der LUDWIGGALERIE<br />

PARALLEL<br />

DIETER NUHR Ferne und Dauer<br />

BAHAR BATVAND Akzidenz<br />

21. 6.–13. 9. <strong>2020</strong><br />

O. T., 2019 © Bahar Batvand<br />

Räuber Hotzenplotz, Krabat<br />

und Die kleine Hexe<br />

OTFRIED PREUSSLER<br />

Figurenschöpfer und<br />

Geschichtenerzähler<br />

13. 9. <strong>2020</strong> –<br />

10. 1. 2021<br />

Das kann es doch noch nicht gewesen sein.<br />

Auf nach Aachen.<br />

Christine Vogt bewarb sich erfolgreich auf ein Volontariat am Suermondt-Ludwig-Museum<br />

Aachen. Beharrlich machte Christine Vogt<br />

nebenher, auf dem zweiten Bildungsweg, ihr Abitur. Danach studierte sie<br />

Kunstgeschichte, Geschichte, Baugeschichte und Politische Wissenschaft<br />

an der RWTH-Aachen. Als wissenschaftliche Mitarbeiterin war sie später<br />

<strong>für</strong> das Suermondt-Ludwig Museum auch weiterhin tätig und dort neben<br />

Forschungsprojekten zum 16. und 17. Jahrhundert an der Vorbereitung zahlreicher<br />

Ausstellungen beteiligt. Unter anderem als eine der Kuratorinnen einer<br />

großen Albrecht-Dürer-Ausstellung. Hier reifte auch ihre Liebe zum Werk<br />

Dürers und so promovierte sie in dieser Zeit mit einem Thema zu diesem<br />

Künstler. Ein weiterer ihrer Schwerpunkte dabei waren und sind bis heute die<br />

zeitgenössische Kunst.<br />

Im Jahr 2008 braucht es wiederum eine Veränderung<br />

Dr. Christine Vogt hatte immer schon eine Vorliebe <strong>für</strong> das Ruhrgebiet und<br />

so kam es, wie es kommen mußte. Nach mehreren Bewerbungen bekam<br />

Christine Vogt, kurz vor ihrem 40sten Geburtstag, die Stelle als Direktorin<br />

und Kuratorin an dem international renommierten Museum Ludwiggalerie<br />

Schloss Oberhausen. Ein absoluter Glücksfall <strong>für</strong> beide Seiten, wie sich<br />

herausstellen sollte. Christine Vogt baute die drei profilbildenden Säulen des<br />

Hauses – Ausstellungen zur „Sammlung Peter und Irene Ludwig“, zur „Populären<br />

Galerie“ und zur „Landmarken-Galerie“ kontinuierlich weiter aus. Mit<br />

großartigen und vielbesuchten Ausstellungen wachsen die Besucherzahlen<br />

von Jahr zu Jahr. Es ist eine unbedingte Erfolgsstory. Natürlich auch sehr zur<br />

Freude der Stadt Oberhausen.<br />

Wie macht man so etwas möglich, Frau Dr. Vogt?<br />

<strong>2020</strong><br />

Christine Vogt fühlt sich hier hier in Oberhausen absolut wohl. Ihren Arbeitsplatz<br />

würde sie, um alles in der Welt, nicht eintauschen wollen. Es sind<br />

aber auch vor allem die Menschen hier im Ruhrgebiet, insbesonders die in<br />

Oberhausen, welche ihr liegen. Zitat Christine Vogt: Pragmatisch, anpackend,<br />

zugewandt, (Kunst)interessiert. Ausgestattet mit einer klaren, ehrlichen und<br />

direkten Ansprache. Echt eben!<br />

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Christine Vogt ist, meinem persönlichen<br />

Eindruck nach, genau so ein Mensch.<br />

Das passt dann ja auch. Eine Frau, mit<br />

der man sprichwörtlich Pferde stehlen<br />

kann, oder eben Kunst projekte verwirklichen.<br />

Christine Vogt möchte bewirken,<br />

dass Kunst lebendig wird <strong>für</strong> die Menschen<br />

die “ihr” Museum besuchen. Die<br />

künstlerische Projektarbeit mit Kindern<br />

und Jugendlichen macht ihr ebenfalls<br />

großes Vergnügen und ist ein überaus<br />

wichti ges Anliegen. Christine Vogt<br />

schaut auch gerne mal über den “Tellerrand”, im Klartext,<br />

in andere Museen hinein. Um daraus <strong>für</strong> sich zu lernen und<br />

neue Erkenntnisse zu schöpfen. 2008 ist die Ludwiggalerie<br />

in das Netzwerk der 20 RuhrKunstMuseen aufgenommen<br />

worden. Von Anfang 2012 bis März 2015 war Christine<br />

Vogt, zusammen mit Hans-Günter Golinski vom Kunstmuseum<br />

Bochum, Sprecherin dieses Verbunds. Im Jahr 2016<br />

wurde sie in die Jury des Comic-Salons in Erlangen berufen.<br />

Ich habe hier ein tolles Team, auf das<br />

ich gewaltig stolz bin<br />

Wichtig <strong>für</strong> das Gelingen ist aber auch der ganzheitliche<br />

Ansatz dabei. Die Direktorin hat, nach eigener Aussage,<br />

ein tolles Team hinter sich. Ohne dieses zupackende und<br />

professionelle Team ginge solch eine Höchstleistung bestimmt<br />

nicht. Christine Vogt mag es bunt und multikulturell. Sie<br />

ist kulturell gut vernetzt und sie fühlt sich durch die Stadt<br />

Oberhausen gut unterstützt. Ein Freundeskreis unterstützt<br />

das Museum ebenfalls in vorbildlicher Weise. Und eines ist<br />

wohl das Wichtigste:<br />

Die Freude an der Arbeit ist der Schlüssel<br />

Die Ludwiggalerie<br />

Alles, was sie macht, geschieht mit vollem Einsatz und mit<br />

viel Herzblut. Die nächsten Austellungen sind schon in<br />

Planung. Dazu nur so viel: Es bleibt spannend. Alle wichtigen<br />

Ausstellungen werden übrigens von Frau<br />

Dr. Vogt mit wissenschaftlichen Publikationen begleitet.<br />

Christine Vogt hat noch viele Pläne. So, zum Beispiel, eine<br />

noch stärkere Gewichtung von Cartoons und Comic im<br />

Museum Ludwiggalerie. Vielleicht sogar umgesetzt in einer<br />

musealen Dauerausstellung. Eines ist schon jetzt <strong>für</strong> mich<br />

sicher: Welches Projekt Frau Dr. Christine Vogt auch angeht,<br />

sie wird es verwirklichen. Das ist meine feste Überzeugung.<br />

Und ich kenne sie gerade erst mal eine gute Stunde.<br />

Christine Vogt liebt das Fahrradfahren, vor allem mit<br />

ihrem Mann Thomas, sowie Aktivitäten und gute<br />

Gespräche, zusammen mit ihren Oberhausener Freunden.<br />

Aber natürlich denkt sie des öfteren auch an ihre “Sauerländer<br />

Wurzeln” zurück. So oft es geht besucht sie daher<br />

ihren Vater in Herdringen. Familiäre Bindungen sind ihr<br />

wichtig. Aus dem Sauerland heraus hat sie, gefördert von<br />

ihrer Familie, ihre unvergleichliche Karriere begonnen. In<br />

Oberhausen hat sie ihre Heimat gefunden. ■<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 129


Die Ketten-Hängebrücke<br />

im Park von Schloss Laer<br />

Ein beachtenswertes Bauwerk<br />

Die Brücke über den Niagara,<br />

die Brooklyn-Bridge<br />

in New York, der Eisensteg<br />

über die Ruhr bei Laer... Wenn ich<br />

alle drei Brücken in einem Atemzug<br />

nenne, liegt es daran, dass die Pläne<br />

zu allen dreien vom selben Konstrukteur<br />

stammen: Johann August<br />

Röbling. Der Thüringer wohnte<br />

übrigens in Eslohe, bevor er 1831<br />

nach Amerika auswanderte und die<br />

erstgenannten Brücken realisierte.<br />

Christel Zidi<br />

S. Droste<br />

Der Architekt A. Bruns übernahm<br />

Röblings Pläne und baute 1839 im<br />

Auftrag des Grafen von Westphalen<br />

eine Fußgängerbrücke über das historische<br />

Flussbett der Ruhr.<br />

Die idyllisch im Schlosspark von<br />

Schloss Laer gelegene Brücke ist<br />

eine der ältesten erhaltenen Ketten-Hängebrücken<br />

in Europa und<br />

die einzige, die noch in ihrer Originalsubstanz<br />

erhalten ist.<br />

Allerdings wurde die unter Denkmalschutz<br />

stehende Brücke durch das<br />

Wüten des Orkans Kyrill beschädigt<br />

und kann bisher noch nicht freigegeben<br />

werden. ■<br />

Die Lohi macht Ihr<br />

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130 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


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Seit unserer Gründung im Jahr 1980 sind wir uns<br />

unserer Verantwortung als Handwerksunternehmen in<br />

Deutschland sehr bewusst. Schließlich sollen sich unsere<br />

Kunden, Lieferanten und besonders unsere Mit arbeiter<br />

und deren Familien darauf verlassen können, dass wir durch<br />

stetige Weiterentwicklung und Neuerungen den permanent<br />

wachsenden Ansprüchen des Marktes Rechnung tragen.<br />

Als Teil des Mittelstandes sehen wir es als unsere handwerkliche<br />

Verpflichtung und Chance an, jungen Menschen<br />

in unserem Land die Ausbildung in unseren Gewerken zu<br />

ermöglichen. So interpretieren wir den Begriff Ausbildung<br />

als die Vermittlung von Wissen, das Herausarbeiten von<br />

Fähigkeiten jedes einzelnen, die Bildung von Beziehungen,<br />

den Grundstock <strong>für</strong> Nachhaltigkeit und besonders die<br />

Möglichkeiten zur persönlichen Weiterentwicklung unserer<br />

Mitarbeiter.<br />

Dabei ist es uns wichtig, dass das WIR gewinnt. Denn<br />

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Mit unseren ca. 75 festangestellten Mitarbeiterinnen und<br />

Mitarbeitern, davon aktuell sechs Auszubildende, ein Jahrespraktikant<br />

und ein Werksstudent, bedienen wir Privathaushalte,<br />

Gewerbe- und Industriebetriebe. Insgesamt vier<br />

Meister stehen als Ausbilder in den jeweiligen Gewerken<br />

zur Verfügung.<br />

Über die in der Ausbildungsordnung verankerten Maßnahmen<br />

hinaus, bieten wir unseren Auszubildenden zusätzliche,<br />

überbetriebliche Bildungsangebote an. Diese werden<br />

komplett durch das Unternehmen finanziert. Dabei<br />

handelt es sich um Zusatzausbildungen in Messtechnik,<br />

Programmierungen sowie Projektierungssoftware. Auch<br />

bundesweite Azubi Workshops sind Teil des zusätzlichen<br />

Bildungsangebotes.<br />

Dass all die vorgenannten Maßnahmen und Angebote<br />

Früchte tragen, zeigt sich in der Tatsache, dass unsere<br />

Auszubildenden seit dem Jahr 2016 immer als einer oder<br />

sogar der beste Azubi des Jahrgangs im Bezirk der Kreishandwerkerschaft<br />

Hellweg Lippe auf dem Siegertreppchen<br />

gestanden hat. Natürlich erhalten alle frisch gebackenen<br />

Elektroniker das Angebot, ihren beruflichen Werdegang in<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 131


Der Herr der<br />

1000 Schiffe.<br />

Ein Leben <strong>für</strong><br />

die Geschichte<br />

der Seefahrt<br />

Manfred Haupthoff<br />

Der begeisterte Sammler Peter Michael Goldner und seine<br />

Marinesammlung Arnsberg<br />

Eine glückliche Fügung im Sauerland<br />

Michael Goldner faszinierten immer schon Schiffe, Meer<br />

und Seefahrt im Allgemeinen. Zuhause in Arnsberg und<br />

nicht an der Küste wuchs bei Michael Goldner eine kleine,<br />

aber feine Sammlung von Schiffsmodellen, teils aus eigener<br />

Fertigung, zu einer respektablen Größe heran. Die eigene<br />

Wohnung war der Sammlung irgendwann wohl nicht<br />

mehr gewachsen, da ergab sich<br />

eine glückliche Fügung.<br />

Die Papierfabrik<br />

Cascades hatte<br />

da noch so<br />

ein leerstehendes<br />

Gebäude, direkt neben dem Fabrikgelände. Durch gute<br />

Verbindungen zwischen Goldner und Cascades kam es zu<br />

einem, <strong>für</strong> beide Seiten, glücklichen Deal. Die Sammlung<br />

Goldner konnte einziehen. Aber erst einmal war Renovieren<br />

angesagt. Und das nicht zu knapp.<br />

Die Sammlung weitet sich aus<br />

Durch die Überlassung von weiteren Schiffsmodellen und<br />

unzähligen Exponaten zur Geschichte der Seefahrt anderer<br />

Sammler weitete sich die Sammlung immer weiter aus.<br />

Heute findet sich in den Räumen eine (fast) vollständige<br />

Übersicht über die Geschichte der Seefahrt im Zeitraum<br />

von ca. 2000 Jahren v. Chr. bis in die Gegenwart hinein.<br />

Die Hauptgruppen der Sammlung Goldner sind dabei:<br />

Schiffsmodelle, gefertigt aus Karton, Holz, Metall oder<br />

Kunststoff. Gemalte Bilder und Fotografien aus allen<br />

Epochen der Seefahrt. Maritime Nutz- und Gebrauchsgegenstände<br />

wie Kompass, Scheinwerfer und Peildiopter.<br />

Aber auch <strong>für</strong> den Laien seltsam skurril wirkende Gegenstände,<br />

wie zum Beispiel ein Gewehr, mit dem keine<br />

Kugeln, sondern eine Leine auf ein in Seenot geratenes<br />

132 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Schiff geschossen wird, ähnlich wie eine Harpune.<br />

Sämtliche Exponate sind, in liebevoller Art und Weise,<br />

beschriftet. Und wer mal Fragen hat, bekommt dann alles<br />

auch persönlich und kompetent erklärt.<br />

Die Schwerpunkte der Sammlung<br />

Die Schwerpunkte der Sammlung bilden die Entwicklung<br />

der Seeschifffahrt sowie die Geschichte der Deutschen<br />

Marinen von 1815 über 1848 bis in die heutigen Tage.<br />

Im Obergeschoss der Sammlung finden sich Bundes-,<br />

Volks- und die Deutsche Marine. Besonders die mo derne<br />

Handelsmarine nimmt einen wichtigen Platz in<br />

der Sammlung ein.<br />

Die Sammlung Goldner wird gut von<br />

den Besuchern angenommen<br />

Rund 30 Besucher besuchen die Marine Historische<br />

Sammlung im Schnitt pro Woche. Darunter sogar<br />

Gruppen aus Frankreich und Schottland. Selbst von der<br />

Deutschen Küste findet sich der eine oder andere Besucher<br />

in Arnsberg ein, um diese wirklich außergewöhnliche<br />

Sammlung zu bestaunen. Seit April 2007 <strong>für</strong> Besucher<br />

geöffnet, haben bisher mehrere tausend marine- interessierte<br />

Besucher den Weg nach Arnsberg gefunden.<br />

Ein besonderes Anliegen von Peter Michael Goldner ist<br />

es dabei, marinegeschichtliche Dinge vor dem Vergessen<br />

zu bewahren. Aber auch, ganz nebenbei, Besucher <strong>für</strong> den<br />

Modellbau zu interessieren. Im Keller des Hauses findet<br />

sich darum auch eine kleine Werkstatt, in der Goldner<br />

auch heute noch Modelle herstellt, überarbeitet oder ihnen<br />

den letzten Schliff <strong>für</strong> die Ausstellung gibt. Einzig die vielen<br />

unterschiedlichen Maßstäbe der einzelnen Schiffsmodelle<br />

waren und sind Peter Michael Goldner immer noch<br />

ein Dorn im Auge. Aber was man nicht ändern kann…<br />

Kein Widerspruch in sich<br />

So findet sich im „Land der tausend Berge“ eine echte<br />

Fundstelle von liebevoll aufbewahrter und aufbereiteter<br />

maritimer Geschichte, die ihresgleichen sucht. Eine unvergleichliche<br />

Verbindung von Wasser und Land. Chapeau,<br />

Herr Goldner. ■<br />

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Sauerländer sagen eben:<br />

134 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong><br />

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Wer war das eigentlich<br />

… Jost Hennecke?<br />

Viele Mescheder Straßen wurden<br />

nach verdienten Bürgern benannt<br />

Ü<br />

berall in Meschede und Umgebung sind Straßen<br />

nach früheren Mescheder Bürgern benannt. Es<br />

sind Menschen, die sich <strong>für</strong> die Stadt und ihre<br />

Bewohner engagiert haben oder viel <strong>für</strong> ihren Heimatort<br />

getan haben. Doch wer waren diese Menschen? <strong>WOLL</strong><br />

hat einmal recherchiert…<br />

Jost Hennecke … eigentlich haben wir es hier mit einem<br />

Künstlernamen zu tun. Die Eltern, eine Bergmannsfamilie<br />

aus Remblinghausen, tauften ihren am 19. Januar 1873 geborenen<br />

Sohn auf den Vornamen Jodokus. Nach der Volksschule<br />

in Remblinghausen erlernte Jodokus bei seinem Onkel<br />

in Enkhausen das Schusterhandwerk, war dann zunächst als<br />

Geselle tätig, später als selbständiger Meister. Doch er wurde<br />

krank; sein Rücken machte nicht mehr mit. So musste er<br />

seinen Betrieb aufgeben.<br />

Schuster, Heizer, Fabrikarbeiter –<br />

man musste flexibel sein<br />

Im benachbarten Beringhausen hatte man seinerzeit gerade<br />

ein Knappschaftskrankenhaus, die spätere Vera medklinik,<br />

eröffnet, und so arbeitete er dort als Hei zer und Wärter - bis<br />

ihn der erste Weltkrieg rief. Dass Berufsleben nicht immer<br />

gradlinig verliefen, beweist die Tatsache, dass er anschließend<br />

als Fabrikarbeiter tätig war. Man musste flexibel sein in dieser<br />

sich ständig verändernden Zeit.<br />

Beständiger hingegen war seine Liebe zur Heimat und zur<br />

Kirche. Jodokus war ehrenamtlich als Küster in der St.<br />

Jakobus-Kirche tätig und spielte dort die Orgel. Der Lehrer<br />

hatte früh sein Talent erkannt und ihn an dem Instrument<br />

unterrichtet. Sein Faible <strong>für</strong> Musik steckte auch andere Dorfbewohner<br />

an. Und das führte dann zur Gründung der ersten<br />

Remblinghauser Blaskapelle. Zudem schrieb Hennecke unter<br />

seinem gewählten Vornamen Jost über das Leben und die<br />

Geschehnisse seiner Heimat. Seine Bücher in plattdeutscher<br />

Sprache, z. B. „Mescheder Wind“ oder „Wille Diuwen“, sind<br />

voller „Glossen, Satyrekes, Witz‘ un Histürekes“ aus alter<br />

Zeit und mögen noch heute in so manchem sauerländischen<br />

Haushalt vorhanden sein.<br />

Jost Hennecke starb am 22.04.1940 an den Folgen einer<br />

Lungenentzündung. Sein jüngster Sohn Heinz ist in zwischen<br />

90 Jahre alt und spielte noch bis Ende 2019 - wie einst sein<br />

berühmter Vater - gelegentlich die Orgel in St. Jakobus.<br />

280 Meter, gefüllt mit Dorfleben:<br />

Die Jost-Hennecke-Straße<br />

In Remblinghausen wurde zu Ehren vom Jost Hennecke<br />

nicht nur ein Gedenkstein angebracht, sondern auch eine<br />

Straße im Ortskern nach ihm benannt. Auf einer Gesamtstrecke<br />

von ca. 280 Metern findet man in der Jost-Hennecke-Straße<br />

neben Wohngebäuden eine Bäckereifiliale,<br />

einen Metzger mit kleinem Supermarkt und ein Floristikgeschäft.<br />

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<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 135


Zeitreise<br />

Monika Loerchner<br />

Anke Kemper<br />

Damals...<br />

Ich bin acht Jahre alt und mit meiner Mama im Dorf<br />

unterwegs, um einzukaufen. Wir sind gerade beim Metzger<br />

und stehen an. Meine Mama hält meine Hand fest und<br />

ich drücke mich eng an sie. Es ist Samstagmorgen und<br />

proppenvoll. All die großen Frauen um mich herum mit<br />

ihren lauten, schrillen Stimmen! Meine Mama gibt ihre<br />

Bestellung auf und ich lausche, was die Frauen da so reden.<br />

Wortführerin ist - wie so oft - eine korpulente Dame im<br />

blauen Mantel. Ich weiß nicht, wie sie heißt, aber sie<br />

unterhält sich so laut mit den Leuten, dass alle zuhören<br />

können. So auch jetzt:<br />

“Habt ihr schon das von Bergers Ute gehört?” “Nein, was<br />

denn?”, fragt die Dame neben ihr. Die laute Frau richtet<br />

sich zu voller Körpergröße auf: “Die geht ja jetzt arbeiten!”<br />

Sie dreht sich zu den anderen Kundinnen um, wohl<br />

wissend, dass jede sie gehört hat. Dann fährt sie in entrüstetem<br />

Tonfall fort: “Die macht doch jetzt einen auf<br />

ganz schick. Mit so einem ‘Businesskostüm’ und einem<br />

Kaschmirschal! Na ja“, sie wackelt mit den Augenbrauen<br />

und ein paar der Frauen kichern, „zumindest behauptet<br />

sie, es wäre einer ...”<br />

“Die Bergers Ute?”, mischt sich eine andere Dame ein. Sie<br />

ist dünn und klein und hat vier Söhne, von denen zwei<br />

gemein sind. Mindestens zwei. “Die hat doch vor zwei,<br />

drei Jahren erst ihr Zweites bekommen!? Wieso geht die<br />

denn jetzt arbeiten?” Die Frau im blauen Mantel weiß<br />

mehr: “Ja, die hat wohl damals Sekretärin gelernt und hat<br />

jetzt in der Firma ihres Schwagers angefangen...” “Ja und<br />

die Kinder?”, verlangt nun eine andere Dame zu wissen.<br />

“Das Große geht doch noch in den Kindergarten und das<br />

Kleine ist doch noch keine drei Jahre alt!?” “Ihr werdet es<br />

kaum glauben”, fährt die Mantelfrau mit schriller Stimme<br />

fort, “aber die Kinder, die hat sie weggegeben!”<br />

“Was?”, kommt es gleich aus mehreren Mündern; mittlerweile<br />

folgen alle Frauen im Laden der Unterhaltung, auch<br />

meine Mutter. “Das glaube ich nicht!”, murmelt sie<br />

“Ja, wenn ich es euch doch sage!” Die laute Frau grinst<br />

selbstzufrieden. “Die sind jetzt tagsüber bei einer Frau<br />

im Nachbarsdorf. Bei einer Wildfremden! Das muss man<br />

sich mal vorstellen!” Einige schnappen empört nach Luft.<br />

Es fallen Wörter wie “Rabenmütter”, “Karrierefrauen”,<br />

“gierig” und “Schlüsselkinder”, aber ich weiß nicht, was<br />

das alles bedeutet.<br />

Inzwischen ist meine Mutter fertig und wir verlassen<br />

den Laden, in dem viele Frauen jetzt wild durcheinander<br />

schnattern. Meine Mutter schaut noch einmal zurück und<br />

schüttelt den Kopf. Draußen dann geht sie vor mir in die<br />

Hocke, schaut mich an und sagt: “Mein Schatz, merkt dir<br />

eins: Die Leute brauchen immer was zum Reden! Das war<br />

so, das ist so, und das wird auch immer so sein! Also fang<br />

nie an, dich darüber aufzuregen. Das ist es nicht wert und<br />

macht dich nur unglücklich. Und versuche auch nie, es<br />

allen recht machen zu wollen. Leb dein Leben, wie du<br />

es <strong>für</strong> richtig hältst und pfeif drauf, was andere sagen.<br />

Verstehst du, was ich dir damit sagen will?” Ich verstehe<br />

nicht genau, was sie meint, aber ich nicke trotzdem. Und<br />

es tut gut, als sie mich in den Arm nimmt und fest an sich<br />

drückt. Dann gehen wir weiter.<br />

136 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


Heute...<br />

Ich bin meiner Kleinen unterwegs, einkaufen. Wir sind<br />

grade beim Metzger und stehen an. Saskia hält meine<br />

Hand fest und drückt sich eng an mich. Ich habe gerade<br />

meine Bestellung aufgegeben, als mich eine Bekannte<br />

anspricht: “Ach hallo! Wie geht es Ihnen?”<br />

“Och, soweit ganz gut. Und selbst?” “Ach ja, es muss ja,<br />

nicht wahr? Ist ja immer was tun, nicht wahr, zu Hause<br />

und im Büro ... Ist nicht einfach, nicht wahr? Aber das<br />

wissen Sie als berufstätige Mutter ja sicher selbst!” Ich bin<br />

verwirrt. Berufstätig, ich? „Nun ja, ich bin Hausfrau, aber<br />

sonst gehe ich noch nicht wieder arbeiten.“ Ich streiche<br />

Saskia über den Kopf. „Nicht, solange Jannis und Ella<br />

noch so klein sind.“ „Von mir aus kannst du ruhig arbeiten<br />

gehen“, piepst Saskia. „Ich weiß, mein Schatz, du bist ja<br />

auch schon groß!“<br />

Meine Bekannte mustert mich irritiert: “Ah so? Also das<br />

hätte ich ja jetzt nicht gedacht, dass Sie nur Hausfrau<br />

sind ...?” Obwohl mir das Wort „nur“ deutlich unter die<br />

Haut geht, schlucke ich meinen Ärger hinunter. “Ich hätte<br />

nichts gegen einen Job - irgendwann mal. Aber nicht,<br />

solange die Kinder noch so klein sind. So lange bleibt<br />

einer von uns zu Hause, das haben mein Mann und ich<br />

so entschieden.“ “Dann wollen Sie also noch die nächsten<br />

Jahre nur Hausfrau bleiben?“ stichelt sie weiter. „Und sonst<br />

nichts tun?” Ich nicke.<br />

Sie schüttelt den Kopf. “Also das verstehe ich nicht! Geben<br />

Sie Ihre Kinder doch einfach länger in die Kita oder suchen<br />

sich eine Tagesmutter! Also, sich nur um den Haushalt und<br />

die Familie zu kümmern ...“ “Nun, das muss jeder <strong>für</strong> sich<br />

selbst entscheiden, meinen Sie nicht?” Meine Bekannte<br />

rümpft die Nase. „Na ja, wenn Sie meinen ...”<br />

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Ich lächele sie genauso falsch an wie sie mich, nehme meine<br />

Einkäufe entgegen, zahle, nehme die Hand meiner Tochter<br />

und verlasse das Geschäft. Draußen gehe ich vor ihr in die<br />

Hocke. “Weißt du was, mein Schatz? Ich erzähle dir jetzt<br />

mal etwas, das vor langer Zeit einmal deine Oma zu mir<br />

gesagt hat ...” ■<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 137


Grünt die Eiche vor der<br />

Esche, hält der <strong>Sommer</strong><br />

große Wäsche<br />

Naturdenkmal in Gevelinghausen<br />

überdauert die Zeit<br />

Anne von Heydebrand<br />

S. Droste<br />

Die imposante Esche markiert den<br />

Beginn eines Baumstreifens inmitten<br />

einer landwirtschaftlich<br />

genutzten Fläche. Einige Äste hängen fast<br />

bis zum Boden herab, so dass der Baum eine<br />

hochgewachsene Form annimmt. In diesem<br />

Jahr ist die Esche spät dran: An den Ästen<br />

haben sich erst zaghaft grüne Triebe gebildet,<br />

während Eichen und Lärchen längst im<br />

vollen Saft stehen. Laut Sprichwort soll uns<br />

daher ein nasser <strong>Sommer</strong> bevorstehen… Im<br />

Hintergrund plätschert die Elpe fröhlich vor<br />

sich hin und aus dem Unterholz ertönt ein<br />

Knacken. Zwei Rehe wurden von den seltenen<br />

Besuchern auf der Wiese aufgeschreckt.<br />

Hastig rennen sie über das Feld und suchen<br />

Schutz im nahegelegenen Wald.<br />

Ich gebe es zu: Die Einleitung zu diesem Text<br />

klingt wie der Auszug aus einem kitschigen Heimatroman.<br />

Aber genau das ist uns passiert, als<br />

wir die große Wiese hinter der Antoniushütte<br />

in Gevelinghausen betreten haben. Sie gehörte<br />

einst Karl Josef Freiherr von Wendt, dessen Vorfahren<br />

vermutlich vor 200 bis 300 Jahren dort<br />

die Esche gepflanzt haben. Die genaue Historie<br />

dieses imposanten Naturdenkmals ist schwer<br />

zu erfassen. Hans-Theo Körner, der als Dipl.<br />

Landschaftsökologe <strong>für</strong> die Naturdenkmale im<br />

Hochsauerlandkreis zuständig ist, hat aber eine<br />

Theorie. Er glaubt, dass sie Teil eines Arboretums*<br />

war, das vor über zwei Jahrhunderten<br />

dort angelegt wurde, um die Baumvielfalt an<br />

diesem Ort zu schützen. Genau deswegen hat<br />

der Kreis die Wiese und das angrenzende Gebiet<br />

vor fünf Jahren erworben und zum Naturschutzgebiet<br />

erklärt. Denn neben der Esche<br />

finden sich entlang der Elpe viele weitere Bäume<br />

aus dem einstigen Arboretum: Buchen, Eichen,<br />

Lärchen und sogar Fichten, die sich eindrucksvoll<br />

gen Himmel strecken.<br />

Eine seltene Einzelschöpfung der Natur<br />

Naturdenkmale, wie die Esche, sind Einzelschöpfungen<br />

der Natur, die besonders selten,<br />

alt oder schön sind. Neben Bäumen stehen vor<br />

138 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


allem geologische Besonderheiten unter dem Schutz des<br />

Hochsauerlandkreises, der seine Liste regelmäßig aktualisiert<br />

und auch <strong>für</strong> die Pflege und Erhaltung zuständig ist.<br />

Aktuell sind mehrere hundert Naturdenkmale im gesamten<br />

HSK gelistet. Eine solche Vielfalt wie in Gevelinghausen ist<br />

allerdings äußerst selten – bedenkt man das hohe Alter der<br />

Bäume. Oft fallen sie Motorsägen zum Opfer und enden<br />

als Feuerholz in unseren Kaminen.<br />

Doch Esche und Co. haben in Gevelinghausen Glück. Sie<br />

können sich frei entfalten und werden nicht einmal abgeholzt,<br />

wenn sie von Krankheiten befallen sind, verspricht<br />

Körner. Damit geht es ihnen besser als vielen anderen<br />

Naturdenkmalen, die innerorts oder an Straßen stehen.<br />

Sie werden regelmäßig kontrolliert, gestutzt und unter<br />

Umständen sogar gefällt. Ob die Esche in Gevelinghausen<br />

noch lange in so voller Pracht erstrahlt, ist allerdings ungewiss.<br />

Das Höchstalter dieser Laubbäume beträgt etwa 250<br />

bis 300 Jahre. Aber wer weiß, vielleicht überlebt die alte<br />

Dame ja noch weitere 200 Jahre? ■<br />

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Sauerländer Unternehmen in der Coronakrise<br />

Romantik Landhotel Knippschild, Kallenhardt<br />

Club Blaues Meer Reisen, <strong>Warstein</strong><br />

Wer hätte das je <strong>für</strong> möglich gehalten: Skifahrer fragen<br />

sich, welches Skigebiet noch sicher ist. Deutsche Nordseeinseln<br />

verbannen Gäste. Italien und Spanien melden alarmierende<br />

Zahlen und weisen Urlauber aus. Die Meldungen<br />

überschlagen sich täglich, und des Deutschen wohl liebstes<br />

Hobby, das Verreisen, kommt zum Stillstand. Buchungen<br />

werden storniert. Schade <strong>für</strong> den Reisenden, aber eine<br />

Katastrophe <strong>für</strong> die Reisebranche.<br />

Christian Holznigenkemper, Geschäftsführer des <strong>Warstein</strong>er<br />

Unternehmens Club Blaues Meer Reisen, erinnert sich<br />

an die erste Zeit der vielen Stornierungen und Erstattungen.<br />

„Viele unserer Kunden waren froh, über ein Reisebüro<br />

gebucht zu haben und jetzt im Notfall nicht allein dazustehen.“<br />

Der Geschäftsbetrieb läuft weiter; inzwischen auch wieder<br />

persönlich im Ladenlokal. Die Räumlichkeiten wurden<br />

verändert, um ausreichenden Abstand zwischen Mitarbeitern<br />

und Kunden zu gewährleisten. Der Blick in die<br />

Zu kunft ist zwar wage, aber Holznigenkemper ist zuversichtlich.<br />

„Auch wenn in diesem Jahr der Reisemarkt unbedeutend<br />

bleiben wird, gehen wir von einer erheb lichen<br />

Nachfrage <strong>für</strong> die Folgezeit aus. Die Rückmeldungen<br />

unserer Kunden und auch die Internet-Bewertungen <strong>für</strong><br />

unseren Service, lassen uns eine weiter steigende Kundentreue<br />

vermuten.“<br />

(Britta Melgert)<br />

Auch das sauerländische Gastgewerbe traf das Kontaktverbot<br />

hart. „Natürlich macht man sich da Sorgen“, erzählt<br />

Klaus Knippschild vom Romantik Landhotel in Kallenhardt,<br />

„nicht nur um sich selbst, sondern auch um die<br />

Mitarbeiter. Doch wir haben die ruhige Zeit genutzt, um<br />

uns <strong>für</strong> die Zukunft zu rüsten. Seit April gibt’s bei uns am<br />

Wochenende eine Auswahl an Gerichten zum Abholen.“<br />

Er schwärmt: „Wir waren total überrascht von der Solidarität<br />

unserer Dorfbevölkerung. Bereits einen Tag nach<br />

der Ankündigung auf Facebook waren wir quasi ausverkauft.<br />

Das wird nicht auf ewig so bleiben, aber allein die<br />

Geste hat uns überwältigt, und wir setzen das fort“. Um<br />

die hochwertigen Gerichte ohne großen Qualitätsverlust<br />

abgeben zu können, wurde Spezialgeschirr aus Porzellan<br />

angeschafft, das die Wärme besser speichert und somit<br />

nicht nur optisch einem höheren Anspruch gerecht wird.<br />

Und weil zeitlicher Freiraum gegeben war, hat Klaus<br />

Knippschild rumgetüftelt und einen alten Plan verwirklicht:<br />

Ab sofort bietet er seinen Kunden <strong>für</strong> die Bevorratung<br />

zuhause Dosen mit seinem berühmten Wildragout<br />

und hausgemachte Wildsalami an. Krisen setzen Gedanken<br />

frei und lassen Chancen entdecken. Grundsätzlich ist er<br />

positiv gestimmt: „Als traditionelles Familienunternehmen<br />

sind wir kreativ und flexibel genug, um die Krise zu überstehen.<br />

Auch unsere Gäste machen uns Mut, zum Beispiel<br />

mit Grüßen übers Internet. Die Bewertungen und Postings<br />

lassen erahnen, dass sie alle wiederkehren, wenn die Zeit<br />

da<strong>für</strong> reif ist.“ (Britta Melgert)<br />

140 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


0<br />

10<br />

20<br />

Betroffene in meinem Bekanntenkreis, die sich um ihre<br />

Existenz sorgen. Ich hoffe, dass sie noch mehr durch den<br />

Staat unterstützt werden“, sagt der 46-Jährige.<br />

(Nicola Collas)<br />

LH Security Service und LH Personal Service<br />

Ludger Hilgenhaus betreibt mit LH Security Service und<br />

LH Personal Service zwei Firmen in Bestwig. „Da wir in<br />

erster Linie Servicekräfte in der Gastronomie vermittelt<br />

haben, haben wird das mit voller Wucht zu spüren bekommen,<br />

als die Gastronomiebetriebe geschlossen wurden“,<br />

erzählt der Firmenchef. Ludger Hilgenhaus reagierte sofort<br />

und stellte sich mit seinem Personalservice breiter auf, „weil<br />

es heutzutage schlecht ist, sich auf einen Bereich zu fokussieren“.<br />

Vermittelt werden jetzt neben Servicekräften in der<br />

Gastronomie u. a. auch Produktionshelfer, Lagerarbeiter<br />

und Hausmeister.<br />

Beim Veranstaltungsschutz (LH Security Service) sind ihm<br />

durch Veranstaltungsabsagen zwar Aufträge weggebrochen,<br />

aber es sind andere Auftraggeber hinzugekommen.<br />

LH Security Service stellte z. B. Sicherheitsdienst-Mitarbeiter<br />

<strong>für</strong> Krankenhäuser, Warenhäuser, die ambulante<br />

Corona-Abstrichstelle in Winterberg oder die KFZ-Zulassungsstelle<br />

in Meschede ab. „Wir kommen gut durch die<br />

Krise, da<strong>für</strong> danke ich Gott. Aber ich denke an die vielen<br />

LoHi Meschede<br />

Persönlicher Kontakt ist auch im nicht-gewerblichen Bereich<br />

möglich - obschon anders als früher. Der Lohnsteuerhilfeverein<br />

am Mescheder Stiftplatz berät seine Mitglieder<br />

und erstellt <strong>für</strong> diese Steuererklärungen.<br />

„In den ersten Wochen waren wir nur bedingt erreichbar“,<br />

erinnert sich Beratungsstellenleiterin Bernadette Schneider.<br />

„Wenn es sein muss, dann findet man auch in schwierigen<br />

Zeiten <strong>für</strong> fast alles eine Lösung.“ So gab es anfangs<br />

nur telefonische Beratungen. „Auch das hat geklappt, da<br />

unsere Mitglieder da<strong>für</strong> Verständnis hatten“, erzählt sie.<br />

Unterlagen wurden dann halt nicht mehr am Schreibtisch<br />

übergeben, sondern landeten im Briefkasten des Büros.<br />

Eine erwähnenswerte Besonderheit: Das Büro befindet sich<br />

in den Räum der alten Polizeiwache, die in der Haustür<br />

Wir Sauerländer halten zusammen -<br />

gemeinsam sind wir stark, <strong>WOLL</strong>!<br />

Liebe Kundinnen und Kunden,<br />

wir sind <strong>für</strong> Sie da und freuen uns<br />

schon jetzt, wieder <strong>für</strong> Sie tätig<br />

werden zu dürfen.<br />

Bleiben Sie gesund!<br />

<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 141


eine kleine Klappen-Öffnung benötigte. „Diese hatten wir<br />

dann als Corona-Klappe wieder aktiviert, um einen gewissen<br />

Kontakt mit ausreichendem Abstand ermöglichen zu<br />

können“, schmunzelt Schneider.<br />

Inzwischen läuft auch das Tagesgeschäft fast kontaktlos<br />

– und reibungslos. Mundschutz, Handschuhe, Desinfektionsmittel<br />

und ausreichend Abstand – <strong>für</strong> all das wurde<br />

gesorgt, damit auch notwendige Präsenztermine wieder<br />

wahrgenommen werden können. Auch innerbetrieblich hat<br />

sich einiges verändert: Besprechungen und Fortbildungen<br />

erfolgen inzwischen als Videokonferenz.<br />

(Britta Melgert)<br />

Doch trotz Wiedereröffnung blickt Wilhelm Heide sorgenvoll<br />

in die Zukunft: »Wir haben die Sachen ja hier, haben<br />

also Warendruck.“ Auch die Winterkollektion ist schon<br />

längst bestellt worden.<br />

Dass Wilhelm Heide und sein Sohn Tobias überhaupt<br />

wieder öffnen konnten, haben sie einem ungewöhnlichen<br />

Umstand zu verdanken: Die insgesamt 1.400 qm Verkaufsfläche<br />

verteilen sich auf zwei Häuser. Mit viel Kreativität<br />

hat das Heide-Team jetzt die Abteilungen komplett voneinander<br />

abgegrenzt; jedes Haus hat einen eigenen Eingang<br />

und eigene Kassen. Geschlossene Brandschutztüren und<br />

eigens angebrachte Absperrungen haben das Modehaus in<br />

zwei Modehäuser verwandelt: Links gegenüber der ehemaligen<br />

Videothek geht es zu den Abteilungen Damen- und<br />

Kindermode sowie Wäsche. Der Eingang an der Bundesstraße<br />

ist <strong>für</strong> die Herren interessant.<br />

(Monika Loerchner)<br />

Modehaus Heide<br />

Das Modehaus Heide besteht seit 85 Jahren und ist eine<br />

feste Institution in Meschede. Die Corona-Krise zwang<br />

aber auch hier zur Kurzarbeit. Bei allen Höhen und<br />

Tiefen der Geschäftswelt ist Wilhelm Heide aber auf eines<br />

besonders stolz: „So lange es die Firma gibt, ist noch nie<br />

jemand wegen schlechter Umsätze entlassen worden.“<br />

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unseren Reisebussen in ganz Europa unterwegs sind, ist<br />

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142 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


es ganz besonders schwer. Ihnen fehlt der intensive Kontakt<br />

mit unseren Kunden, das Reisen und dieses “Einfach-mal-rauskommen”,<br />

berichtet Gustav Zacharias.<br />

Normalerweise muss der Chef des Omnibusbetriebs aus<br />

Freienohl seinen 44.000 Liter Haustank mehr als einmal<br />

im Monat befüllen lassen. Aktuell kommt er deutlich<br />

länger mit ‚einem Tank‘ aus. „Sonst verfahren wir mit unseren<br />

36 Bussen ungefähr 65.000 Liter im Monat. Im April<br />

sind wir mit 32.000 Liter ausgekommen und mussten 23<br />

von unseren 36 Bussen abmelden. Das tut natürlich schon<br />

weh“, sagt Geschäftsführer Gustav Zacharias.<br />

Am 16. März ist der Reiseverkehr des Betriebs um 100 Prozent<br />

eingebrochen und das – Stand jetzt – auf unbestimmte<br />

Zeit. „Wir warten sehnlichst auf das Okay <strong>für</strong> Reisen und<br />

Veranstaltungen und sind dann auf das schnelle Handeln<br />

unserer Kunden, den Reiseveranstaltern und Vereinen,<br />

angewiesen. Ich glaube und hoffe schon, dass nach dem Go<br />

der Politik ein Aufschrei kommt, weil sich viele Menschen<br />

nach Reisen und schönen Ausflügen sehnen – genau wie<br />

unsere Truppe“, erzählt Gustav Zacharias, dessen Frau und<br />

Sohn ebenfalls in dem Betrieb arbeiten.<br />

Seit Ende April rollen die Zacharias-Busse zumindest<br />

im Linienverkehr wieder wie gewohnt über die Straßen.<br />

„Bis zum 23.04.<strong>2020</strong> sind wir nach dem Ferienfahrplan<br />

gefahren. Seitdem läuft zumindest der Linienverkehr mit<br />

85-90 Prozent wieder relativ normal. Unsere sechs Reisebusse<br />

stehen aber noch immer abgemeldet auf dem Hof<br />

und warten darauf, wieder losfahren zu können“, berichtet<br />

der gelernte Kaufmann.<br />

Anders als manch andere Berufszweige, die die Möglichkeit<br />

haben, ihre Produkte oder Mahlzeiten außer Haus zu<br />

liefern, bleibt ihm nichts anderes übrig, als auszuharren.<br />

„Wir können nichts anderes als das Busfahren und Reisen<br />

anbieten. Für uns gibt es keine Alternative. Diese Krise<br />

werden nicht alle Omnibusbetriebe überleben. Leider!“<br />

Der Chef der Zacharias Reisen versucht optimistisch zu<br />

bleiben: „Ich hoffe sehr, dass es bald wieder losgeht und wir<br />

in naher Zukunft wieder Reisen so durchführen können<br />

wie wir es bislang gewohnt waren. Von mir aus ging’s am<br />

besten gestern wieder los. Wir sind startklar“, versichert<br />

Gustav Zacharias, dessen Mitarbeiter in der aktuellen<br />

Situation - wie viele Sauerländer - einfach nur Fernweh<br />

haben. (Inga Bremenkamp)<br />

WortReich, Arnsberg, Meschede, Schmallenberg<br />

Der beliebte Schauspieler Jan Fedder starb Ende 2019.<br />

Anfang April ist „Unsterblich“, die erste und einzig autorisierte<br />

Biografie von Jan Fedder erschienen. Genau zu<br />

der Zeit, als die Buchläden wegen des Corona-Lockdown<br />

geschlossen hatten. Für die Kunden von „WortReich -<br />

Lesen und mehr“ in Meschede, Schmallenberg und Arnsberg<br />

war es trotzdem kein Problem, an den Spiegel-Bestseller<br />

und viele andere Bücher zu kommen. Katrin Föster<br />

und ihr Team nahmen auf allen möglichen Wegen Bestellungen<br />

entgegen: „Wir haben während der Schließung u. a.<br />

die Social-Media-Kanäle wie Facebook und Instagram und<br />

unseren Online-Shop genutzt. Unsere Kunden konnten<br />

auf alle möglichen Arten bei uns bestellen. Wir haben dann<br />

einen Abhol- und Lieferservice organisiert“, erzählt Katrin<br />

Föster. Ein wenig konnte so der verlorene Umsatz generiert<br />

werden. Aber da die Zeit um Ostern und die Erstkommunion<br />

ein saisonales Hoch ist, war Katrin Föster schon<br />

erleichtert, als sie unter strengen Auflagen wieder öffnen<br />

durfte. Nun hofft sie, dass das Ganze - neben dem Schutz<br />

von besonders gefährdeten Menschen - auch dazu führt,<br />

dass „wir uns alle wieder mehr auf das besinnen, was wir<br />

hier vor der Haustür haben“.<br />

(Nicola Collas)<br />

CREO Markt Sundern<br />

Der Sunderner Holz- und Baufachmarkt CREO, dessen<br />

Eröffnung im März 2018 stattfand, hatte und hat durch<br />

die Corona-Krise mit erheblichen Einschränkungen zu<br />

kämpfen. „Allerdings, so Jendrick Otto, der Marktleiter,<br />

hatten wir als Baumarkt das große Glück, während der<br />

gesamten Zeit des „Shut-Downs“ geöffnet bleiben zu<br />

dürfen.“ Trotzdem war <strong>für</strong> ihn und sein Team in den<br />

letzten Wochen natürlich fast alles anders.<br />

Zunächst wurde eine Menge Zeit investiert, um die<br />

<strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>- 143


Auflagen zu erfüllen: Die Sicherstellung eines kontrollierten<br />

Zugangs der Besucher, die Umrüstung des gesamten Kassenbereichs<br />

mit entsprechenden sog. „Spuckschutz“-Scheiben<br />

aus Acryl, das Anbringen von Abstandsmarkierungen,<br />

die Bereitstellung von Desinfektionsmitteln, die entsprechenden<br />

Hinweisschilder… all die sichtbaren Maßnahmen<br />

also, die den Kunden inzwischen überall begegnen und die<br />

langsam, aber sicher Alltag werden.<br />

Für das Baumarktteam, insbesondere <strong>für</strong> die Kassiererinnen,<br />

entstehen auch dadurch, dass sie fortlaufend geduldig<br />

bei den Kunden <strong>für</strong> die Akzeptanz der Maßnahmen werben<br />

müssen, nicht immer einfache Situationen. „Besonders<br />

überrascht hat uns, wie viele Kunden sich beschwert<br />

haben, als sie nur noch bargeldlos, also mit der Kreditoder<br />

EC-Karte bezahlen durften. Auch die Verpflichtung,<br />

einen Mundschutz zu tragen, oder aber, den Markt nur<br />

mit Einkaufswagen betreten zu dürfen (sowohl als Schutzmaßnahme<br />

als auch, um den Zugang kontrollieren und<br />

begrenzen zu können), führt immer wieder zu Gemecker<br />

und Diskussionen. „Dabei“, so Jendrick Otto, „wollen wir<br />

ja keinesfalls unsere Kunden schikanieren, sondern setzen<br />

auch nur das um, was uns die Verordnung vorgibt.<br />

Schon vor der Krise, aber nun im verstärkten Maße, setzt<br />

der Baumarkt auf Werbung in den sozialen Medien, den<br />

Online-Shop und den Lieferservice. Auch das bargeldlose<br />

Bezahlen wird nach Ansicht des Marktleiters zunehmen.<br />

Trotzdem wünschen sich natürlich alle, dass auch bald<br />

wieder ein „normales“ Kundengeschäft im Markt möglich<br />

ist.<br />

Zum Schluss merkt der Marktleiter noch an: „Durch viele,<br />

viele Überstunden haben wir unser Ziel, den Markt ohne<br />

Unterbrechung weiterführen zu können, erreicht. Ich bin<br />

stolz auf mein tolles Team, dass sich in den letzten Wochen<br />

und Monaten vorbildlich verhalten und bewährt hat!“<br />

(Markus Weber)<br />

Biomarkt und Reformhaus Mommertz<br />

Zum Glück kam es in der Corona-Krise nicht zu Engpässen<br />

in der Lebensmittelversorgung. Sowohl Discounter als<br />

auch kleinere Lebensmittelgeschäfte konnten den Bedarf<br />

an Nahrungsmitteln decken. Auch Biokost stand immer<br />

zur Verfügung. So auch im Biomarkt und Reformhaus<br />

Mommertz in Neheim. „Trotzdem“, so erzählt uns die Inhaberin<br />

Nicole Mommertz-Ehlert: „haben wir in der Phase<br />

unsere Kollegen drumherum sehr vermisst. Das war eine<br />

ganz eigenartige Stimmung in unserer sonst so lebhaften<br />

Einkaufsstadt.“<br />

Selbstverständlich geworden sind die Schutzvorschriften.<br />

„Wir haben unseren kleinen Café-Bereich geräumt, Laufwege<br />

markiert und an Kasse und Brottheke Schutzfolien<br />

aufgehängt. Die sehr häufige Desinfektion von Händen,<br />

Einkaufswagen, EC-Geräten etc. ist Standard geworden.<br />

Zudem haben wir unseren Lieferservice ausgebaut, der<br />

auch wirklich gut angenommen wird. Wir arbeiten im<br />

Schichtsystem, um die Ansteckungsgefahr untereinander<br />

zu verringern.<br />

Von den Kunden des Reformhauses in der Mendener<br />

Straße kamen teils sehr schöne Reaktionen: „Ganz oft<br />

haben wir gehört: ‘ Danke, dass Sie <strong>für</strong> uns da sind’,<br />

‘Schön, dass es Sie gibt’“, weiß Nicole Mommertz-Ehlert<br />

zu berichten. „Eine Kundin hat sogar angeboten, mit im<br />

Geschäft einzuspringen, wenn ‘Not am Mann’ wäre. Wir<br />

haben Blumen geschenkt bekommen und alle waren sehr<br />

geduldig, wenn etwas nicht rund lief.“ (Christel Zidi) ■<br />

144 - <strong>WOLL</strong> <strong>Sommer</strong> <strong>2020</strong>


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Impressum<br />

Deine<br />

Herausgeber:<br />

Dirk Bannenberg<br />

Redaktionsanschrift: <strong>WOLL</strong>-<strong>Magazin</strong><br />

c/o axo.media west GmbH Fotos:<br />

Stiftsplatz 6<br />

59872 Meschede<br />

Telefon 0291/9080-183<br />

Telefax 0291/9080-185<br />

redaktion@woll-magazin.de<br />

Chefredakteur: Paul Senske (ps)<br />

Redaktion:<br />

Christel Zidi (cz)<br />

Hermann-J. Hoffe (hh)<br />

Weitere Autoren: Anne von Heydebrand<br />

Anke Kemper<br />

Britta Melgert<br />

Daniela Weber<br />

Ellen Sonneborn<br />

Gisela Wilms<br />

Inga Bremenkamp<br />

Katrin Extra<br />

Manfred Haupthoff<br />

Markus Weber<br />

Monika Loerchner<br />

Nicola Collas<br />

Robert Dröge<br />

Illustrationen:<br />

Robert Hinkel<br />

Sabina Butz<br />

Druck:<br />

Silvia Padberg<br />

Sonja Heller<br />

Verlag:<br />

ge_Büker-viertel-seite.qxp_Layout Sonja 1 08.04.19 Nürnberger 08:57 Seite 3<br />

Walter Eilhard<br />

Korrektorat:<br />

Christel Zidi<br />

Geschäftsführer:<br />

Grundlayout:<br />

Rainer Zepernick<br />

Anzeigenverwaltung:<br />

Gestaltung und Layout: i-dexe werbung-design GmbH<br />

Catharina Schäfer<br />

Luca Cramer<br />

Philipp Nolte<br />

Sophie Schmucker<br />

Andreas Weller<br />

Boris Golz<br />

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Daniela Weber<br />

Elektro Müller GmbH<br />

Esther Albert<br />

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Preis Jahresabo: Für 4 Ausgaben 18,90 EUR<br />

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Lizenzgeber: <strong>WOLL</strong>-Verlag, Kückelheim 11,<br />

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Haftungsausschluss: Für unverlangt eingesendete<br />

Manuskripte, Fotos und Daten übernehmen wir keine<br />

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oder (und) von Artikeln, die mit Quellenangaben<br />

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Urheberrecht: Nachdruck und/oder Verbreitung im Internet,<br />

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Mitte September <strong>2020</strong><br />

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