Geo- und umweltwissenschaftliche Ausbildung im Netz – Konzept ...
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• konditionales Wissen (‚wissen, wann’; dass heißt, unter welchen Bedingungen ist<br />
eine best<strong>im</strong>mte Prozedur beziehungsweise Regeln am zweckmäßigsten<br />
einzusetzen).<br />
Ein Verfahren zur Analyse deklarativen Wissens beginnt mit der Themensammlung, der<br />
Gruppierung <strong>und</strong> Gliederung der Themen. Anschließend werden ‚Mapping’ -Techniken (z.B.<br />
grafische Begriffsnetzdarstellung) verwendet, um die Struktur des Lehrinhaltes zu reprä-<br />
sentieren. Eine gebräuchliche Technik für die Analyse prozeduralen Wissens besteht in der<br />
Identifizierung der einzelnen Schritte des jeweiligen Vorganges. Ein wichtiges Hilfsmittel zur<br />
Repräsentation von Abläufen stellen Flussdiagramme dar. Ein zur Analyse <strong>und</strong> Darstellung<br />
von konditionalen Wissens geeignetes Verfahren ist beispielsweise das Entscheidungs-<br />
diagramm (NIEGEMANN et al. 2004). Auf der Gr<strong>und</strong>lage der Analyse-Ergebnisse werden die<br />
Lehrziele formuliert. Diese können sich an der Lehrzieltaxonomie nach BLOOM et al. (1956)<br />
orientieren: Wissen beziehungsweise Kenntnisse; Verstehen; Anwenden; Analyse; Synthese<br />
<strong>und</strong> Bewerten.<br />
Bei der Planung von Einzugsgebieten sind verschiedene geo- <strong>und</strong> <strong>umweltwissenschaftliche</strong><br />
Disziplinen beteiligt. Daher eignet sich der Lehrstoff von Watershed Management hervor-<br />
ragend für die Vermittlung innerhalb der internationalen <strong>und</strong> interdisziplinären e-Learning-<br />
Umgebung für die <strong>Geo</strong>- <strong>und</strong> Umweltwissenschaften. Da die <strong>Geo</strong>graphie eine Schnittstellen-<br />
funktion zwischen Natur- <strong>und</strong> Sozialwissenschaften einn<strong>im</strong>mt, ist Watershed Management<br />
überdies prädestiniert für die Behandlung des Themas <strong>im</strong> Rahmen einer geographischen<br />
Diplomarbeit.<br />
Das Wissen, welches <strong>im</strong> Watershed Management-Modul gelehrt werden soll, ist in starkem<br />
Maße anwendungsorientiert. Den Lernenden soll vorwiegend deklaratives Wissen gelehrt<br />
werden. Zudem geht es um die Vermittlung prozeduralen, aber auch konditionalen Wissens.<br />
Die zukünftig für die Planung von Einzugsgebieten Verantwortlichen (AdressatInnen) sollen<br />
die gelernten Inhalte auf das jeweilige Einzugsgebiet transferieren <strong>und</strong> anwenden können.<br />
Das deklarative Wissen umfasst unter anderem<br />
• gr<strong>und</strong>legendes Wissen über die Planung <strong>und</strong> das Management natürlicher<br />
Ressourcen;<br />
• Basiswissen über das <strong>Konzept</strong> Watershed Management (inkl. Verständnisse von<br />
Watershed Management, Definition von Einzugsgebiet, charakteristische Merkmale<br />
<strong>und</strong> Prinzipien von Watershed Management, Komponenten <strong>und</strong> Ziele des<br />
Planungsansatzes);<br />
• Wissen über die vielfältigen Interaktionen der einzelnen <strong>Geo</strong>sphären innerhalb eines<br />
Einzugsgebietes (Atmosphäre, Hydrosphäre, Lithosphäre, Pedosphäre,<br />
Morphosphäre <strong>und</strong> Biosphäre inklusive Anthroposphäre) <strong>und</strong> deren Einflussfaktoren;<br />
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