Geo- und umweltwissenschaftliche Ausbildung im Netz – Konzept ...

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21.12.2012 Aufrufe

Experten zur Verfügung. Nachdem das Entwicklerteam zusammengestellt ist, kann die Analysephase beginnen. 4.2 Analysen Die Analysen stellen eine kritische Phase des Instruktionsdesigns dar. Dennoch werden sie in der Praxis häufig vernachlässigt (NIEGEMANN 2001). Für die Entwicklung eines e-Learning- Moduls sind unterschiedliche Analysen durchzuführen: • Bedarfsanalyse; • Analyse der AdressatInnen; • Analyse des Einsatzkontextes; • Analyse des Lehrinhaltes beziehungsweise Wissensanalyse; • Ressourcenanalyse (FROHMANN 2001; NIEGEMANN et al. 2004). 4.2.1 Bedarfsanalyse Multimediale e-Learning-Module werden zur Qualifikationserhöhung einer bestimmten Adressatengruppe entwickelt. In Bedarfsanalysen wird ermittelt, welche Kompetenzen bei den AdressatInnen aufgebaut werden sollen. Des Weiteren werden mittels Bedarfsanalysen Daten (‚baseline’) für die spätere Bestimmung der Wirksamkeit von Instruktionsdesignmaß- nahmen geliefert. Falls das Lehr- und Lernmodul auf dem Markt angeboten werden soll, ist zusätzlich eine Marktanalyse zu organisieren (NIEGEMANN 2001). Bedarfsanalysen sind in der Regel mithilfe von Fragebögen und Interviews durchzuführen. Die methodischen Prinzipien aus dem Bereich der empirischen Sozialforschung sind anzuwenden (BORTZ und DÖRING 1996). Die Bedeutung eines Watershed Management-Moduls resultiert aus den in vielen Regionen der Erde auftretenden Ressourcenproblemen mit ihren Implikationen für die Lebensbe- dingungen der lokalen Bevölkerung. Insbesondere die Bodenerosions- und Wasserhaus- haltsprobleme stellen eine Gefährdung der Nahrungsmittelsicherheit der Menschen dar. Dies verweist auf die Notwendigkeit von qualifizierten Entscheidungsträgern im Bereich Ressourcenmanagement und nachhaltiger Entwicklung in den jeweiligen Regionen (FÖRCH und SCHÜTT 2004 b). Watershed Management ist ein interdisziplinärer Planungsansatz für das nachhaltige Management der natürlichen Ressourcen mit dem Ziel, die Lebensbedingungen der innerhalb eines Einzugsgebietes lebenden Bevölkerung zu verbessern (GTZ, zitiert in FÖRCH und SCHÜTT 2004 a). Spätestens seit dem Earth Summit 1992 ist Watershed Management ein Konzept, welches weltweit Anerkennung findet (FÖRCH und SCHÜTT 2004 a). Beim Watershed Management-Ansatz stehen insbesondere die Ressourcen Boden und Wasser - 58 -

aufgrund ihrer vielfältigen Funktionen für das menschliche (Über-)Leben im Zentrum der Interventionen (TIDEMANN 1996) (vgl. Abb. 13). Ferner ist der Kompetenzaufbau der regionalen Akteure eine zentrale Komponente von Watershed Management (FÖRCH und SCHÜTT 2004 a). Abb. 13: Hauptkomponenten von Watershed Management; nach FÖRCH und SCHÜTT 2004 a, S. 119. Mithilfe des Watershed Management-Moduls können die zukünftigen Entscheidungsträger und Praktiker im Ressourcensektor die erforderlichen Kompetenzen erwerben. Verant- wortungsvolles Handeln setzt fundiertes Wissen voraus (EVERS et al. 2003). Ob das Ver- stehen und Behalten der Lehrinhalte von Watershed Management erfolgreicher anhand von e-Learning als durch traditionelle Lehr- und Lernmethoden erzielt werden kann, übertrifft das Urteilsvermögen der Verfasserin. Eine Anzahl an AutorInnen sieht in e-Learning ein Potential zur qualitativen Verbesserung der Lehre (vgl. 2.2.1). Ferner kann das Modul viele AdressatInnen erreichen. 4.2.2 Adressatenanalyse Die Zielgruppe ist neben den Merkmalen Alter und Geschlecht durch weitere Personenmerkmale zu spezifizieren. Zum einen ist das Vorwissen der AdressatInnen und relevante Erfahrungen zu bestimmen. Diese Lernvoraussetzungen umfassen sowohl fachliches Wissen als auch technische Kompetenzen. Zum anderen ist die Lernmotivation der AdressatInnen und deren Einstellungen zum Inhalt entscheidend. Über die Merkmale einzelner AdressatInnen hinaus sind Kennzeichen der Adressatengruppe von Bedeutung. Wie homogen beziehungsweise heterogen ist die Zielgruppe? Kennen sich die Mitglieder der Adressatengruppe untereinander etc. (JUHNKE 2006, NIEGEMANN 2001)? Die Analysen für die gesamte e-Learning-Umgebung für die Geo- und Umweltwissen- schaften werden für das Design des Watershed Management-Moduls konkretisiert. - 59 -

Experten zur Verfügung. Nachdem das Entwicklerteam zusammengestellt ist, kann die<br />

Analysephase beginnen.<br />

4.2 Analysen<br />

Die Analysen stellen eine kritische Phase des Instruktionsdesigns dar. Dennoch werden sie<br />

in der Praxis häufig vernachlässigt (NIEGEMANN 2001). Für die Entwicklung eines e-Learning-<br />

Moduls sind unterschiedliche Analysen durchzuführen:<br />

• Bedarfsanalyse;<br />

• Analyse der AdressatInnen;<br />

• Analyse des Einsatzkontextes;<br />

• Analyse des Lehrinhaltes beziehungsweise Wissensanalyse;<br />

• Ressourcenanalyse (FROHMANN 2001; NIEGEMANN et al. 2004).<br />

4.2.1 Bedarfsanalyse<br />

Mult<strong>im</strong>ediale e-Learning-Module werden zur Qualifikationserhöhung einer best<strong>im</strong>mten<br />

Adressatengruppe entwickelt. In Bedarfsanalysen wird ermittelt, welche Kompetenzen bei<br />

den AdressatInnen aufgebaut werden sollen. Des Weiteren werden mittels Bedarfsanalysen<br />

Daten (‚baseline’) für die spätere Best<strong>im</strong>mung der Wirksamkeit von Instruktionsdesignmaß-<br />

nahmen geliefert. Falls das Lehr- <strong>und</strong> Lernmodul auf dem Markt angeboten werden soll, ist<br />

zusätzlich eine Marktanalyse zu organisieren (NIEGEMANN 2001). Bedarfsanalysen sind in<br />

der Regel mithilfe von Fragebögen <strong>und</strong> Interviews durchzuführen. Die methodischen<br />

Prinzipien aus dem Bereich der empirischen Sozialforschung sind anzuwenden (BORTZ <strong>und</strong><br />

DÖRING 1996).<br />

Die Bedeutung eines Watershed Management-Moduls resultiert aus den in vielen Regionen<br />

der Erde auftretenden Ressourcenproblemen mit ihren Implikationen für die Lebensbe-<br />

dingungen der lokalen Bevölkerung. Insbesondere die Bodenerosions- <strong>und</strong> Wasserhaus-<br />

haltsprobleme stellen eine Gefährdung der Nahrungsmittelsicherheit der Menschen dar. Dies<br />

verweist auf die Notwendigkeit von qualifizierten Entscheidungsträgern <strong>im</strong> Bereich<br />

Ressourcenmanagement <strong>und</strong> nachhaltiger Entwicklung in den jeweiligen Regionen (FÖRCH<br />

<strong>und</strong> SCHÜTT 2004 b).<br />

Watershed Management ist ein interdisziplinärer Planungsansatz für das nachhaltige<br />

Management der natürlichen Ressourcen mit dem Ziel, die Lebensbedingungen der<br />

innerhalb eines Einzugsgebietes lebenden Bevölkerung zu verbessern (GTZ, zitiert in FÖRCH<br />

<strong>und</strong> SCHÜTT 2004 a). Spätestens seit dem Earth Summit 1992 ist Watershed Management<br />

ein <strong>Konzept</strong>, welches weltweit Anerkennung findet (FÖRCH <strong>und</strong> SCHÜTT 2004 a). Be<strong>im</strong><br />

Watershed Management-Ansatz stehen insbesondere die Ressourcen Boden <strong>und</strong> Wasser<br />

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