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Geo- und umweltwissenschaftliche Ausbildung im Netz – Konzept ...

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2.5.3 Konstruktivistische Instruktionsdesigntheorien <strong>und</strong> -modelle<br />

Konstruktivistische Instruktionsdesigntheorien entstanden ab Ende der 1980er Jahre als<br />

kritische Antwort auf die behavioristischen <strong>und</strong> kognitivistischen Theorien <strong>und</strong> -modelle.<br />

Konstruktivistische (situationistische) Instruktionsdesigntheorien sind von der<br />

konstruktivistischen Lerntheorie deduziert. Diese gehen davon aus, dass Wahrnehmung <strong>und</strong><br />

Handeln nicht objektivierbar ist, sondern in einen bedeutungsschaffenden sozialen Kontext<br />

eingebettet ist. Handeln <strong>und</strong> damit auch Lernen ist nicht nur ein interner Prozess des Einzel-<br />

nen, sondern das Ergebnis der Interaktion von Menschen <strong>und</strong> ihrer Umwelt. Lernen sei<br />

daher keine individuelle Wissensaneignung kognitiver Elemente, sondern ein aktiver Prozess<br />

in einem sozialen Kontext, in dem das Wissen jeweils neu konstruiert werden muss<br />

(ALBRECHT 2003). Folglich kann Wissen nicht einfach vom Lehrenden zum Lernenden über-<br />

tragen werden, sondern nur aktiv, je nach Vorwissen, Einstellung <strong>und</strong> Motivation des Lernen-<br />

den, erworben werden (ALBRECHT 2003; MANDL <strong>und</strong> WINKLER 2002). Nach MANDL <strong>und</strong><br />

WINKLER (2002) stehen bei dieser Gr<strong>und</strong>position des Lehrens <strong>und</strong> Lernens folgende Kriterien<br />

für den Lernprozess, bei dem anwendbares Wissen erworben wird, <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong>:<br />

• Lernen ist ein aktiver Prozess;<br />

• Lernen ist ein selbstgesteuerter Prozess;<br />

• Lernen ist ein konstruktiver Prozess, bei dem der individuelle Erfahrungs- <strong>und</strong><br />

Wissenshintergr<strong>und</strong> <strong>und</strong> die eigene Interpretation entscheidend sind;<br />

• Lernen ist ein situativer Prozess;<br />

• Lernen ist ein sozialer, interaktiver Prozess.<br />

Demnach stehen die Lernenden <strong>im</strong> Vordergr<strong>und</strong> dieser Theorie <strong>und</strong> Modelle. Medien erfüllen<br />

hauptsächlich die Funktion der Wissenskonstruktion, -anwendung <strong>und</strong> -kommunikation.<br />

Nach dieser Auffassung konzipierte Lernumgebungen sind somit pr<strong>im</strong>är lernerzentriert, <strong>im</strong>pli-<br />

zieren aber auch teamorientierte (kooperative) Lehr- beziehungsweise Lernmethoden<br />

(KRÄNZLE <strong>und</strong> RITTER 2004; MANDL <strong>und</strong> WINKLER 2002; ZUMBACH 2004). Das Selbststudium-<br />

<strong>und</strong> ‚Blended Learning’-Szenario könnte auf diese Lehrmethode ausgerichtet werden (vgl.<br />

2.3). Erfahrungen zufolge benötigen Lernende jedoch in Abhängigkeit ihrer internen<br />

Lernbedingungen ein gewisses Maß an Unterstützung, um effektiv lernen zu können. Die<br />

Umsetzung des situationistischen Lernens, welches die unterstützende Rolle des Lehrenden<br />

(Lernberaters) berücksichtigt, erfolgt mit so genannten problembasierten<br />

Lernumgebungen (ALBRECHT 2003; MANDL <strong>und</strong> WINKLER 2002). Eine Vielzahl an konkreten<br />

Modellen wurden entwickelt, welche sich in diese Gr<strong>und</strong>position klassifizieren lassen; z.B.<br />

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